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Test: MFB Eurorack Module wie VCO/DCO, VCF SSI

Eurorack-Module zum Budget-Preis

12. September 2018

MFB Eurorack Module

MFB produziert eine neue Serie von MFB Eurorack-Modulen. Hier fließen Entwicklungen der aktuellen bzw. kommenden MFB-Synthesizer mit ein und so ergeben die einzelnen Module zusammengenommen auch selbst einen einfachen Monosynth. Natürlich lassen sich die Module auch separat und als sinnvolle Ergänzung in vorhandenen Systemen nutzen, denn jedes Modul birgt eine Besonderheit in sich, sei es der MFB VCO/DCO oder die loopbare VC-Hüllkurve.

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Für den Test standen mir ein Satz von Vorserien-Modulen zur Verfügung, die gegenüber den Modulen, die bereits auf der Superbooth 18 gezeigt wurden, verbessert waren und wohl auch so in die Produktion gehen. Wenn, dann gibt es höchstens noch minimale Änderungen.

MFB Eurorack Module

MFB Eurorack Modul VCO/DCO

DCOs sind vor allem von Rolands Analogklassikern Juno-60/106 und JX-3P her bekannt. Dabei trifft man immer wieder auf ein Missverständnis, nämlich dass es sich um digitale Oszillatoren handelt. Dem ist jedoch nicht so, es handelt sich um waschechte analoge Oszillatoren, die jedoch digital gesteuert werden. Anhand eines Sägezahn lässt sich das Prinzip vereinfacht schnell erklären: Der Sägezahn wird von einer Spannung aus einem Kondensator erzeugt, der periodisch entladen wird (ergibt eine fallende Flanke). Die Taktung für die Entladung bestimmt die Tonhöhe. Wenn diese gewissen Schwankungen unterliegt, dann driftet die Tonhöhe. Mit einer digitalen Kontrolle der Taktung entfällt jegliche Schwankung. Der Sinn hinter der Schaltung ist, dass man auf diese Weise relativ preiswert stimmstabile Oszillatoren bekommt, wie man sie seinerzeit vor allem für polyphone Synthesizer brauchte.
Der neue MFB-Oszillator im Eurorack-Format greift dieses Prinzip nun auf. Mehr noch, er gibt dem Anwender die Möglichkeit, ob man einen sehr stabilen, aber damit auch etwas sterilen Ton haben möchte. Oder man schaltet die digitale Kontrolle ab, und hat dann einen lebendigeren, doch dafür etwas instabileren Ton. Beides hat also seine Vor- und Nachteile – und mit einem simplen Tastendruck lässt sich bei diesem Modul von VCO nach DCO und zurück wechseln.
Insbesondere in der Aufwärmphase lässt sich dabei ein deutlicher Tonhöhensprung vernehmen. Nach ca. 10 Minuten hat sich das angeglichen. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass man den Wechsel zu DCO bei ungünstigen Umgebungsbedienungen, etwa beim Live-Gig in einem sich aufheizendem Club, schnell zu schätzen lernt.

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MFB Eurorack Module

MFB VCO/DCO

Das MFB Eurorack Modul VCO/DCO erzeugt Sägezahn, Dreieck, Rechteck und Puls. Mit dem Regler Wave kann zwischen diesen übergeblendet werden und ab dem Rechteck wird bis zum Ende des Regelweges die Pulsbreite eingestellt. Diese Funktion lässt sich auch mit einer CV-Spannung modulieren. Für Wave gibt es demzufolge auch nur einen Audioausgang.

Der Oszillator lässt sich über drei Oktaven umschalten sowie zusätzlich feinstimmen und kann über den Sync-Eingang zu einem externen VCO synchronisiert werden. Ungewöhnlich ist, dass auch der 1 V/Oct-Eingang über einen Abschwächer verfügt. Übrigens ist eine Key-CV-Steuerung über den Systembus nicht vorgesehen.
Über einen zweiten CV-Eingang lässt sich die Tonhöhe modulieren. Hier stößt die digitale Kontrolle an ihre Grenzen, wenn man den MFB VCO/DCO für FM  einsetzen will. Dann kollidiert die digitale Taktung mit der Frequenz des Modulators und es entstehen laute, unschöne Knackser.
Es zeigte sich beim Test aber auch, dass im VCO-Modus das Modul seine Grenzen bei FM hat. Wer speziell auf solche Klänge wert legt, ist mit einem anderen Oszillator deutlich besser bedient.
Aber als „normaler“ Oszillator, ob VCO oder DCO, erzeugt das Modul einen satten Klang, der auf Wunsch bzw. bei Bedarf sehr sicher und stabil arbeitet.

MFB Eurorack Modul 24 dB VCF SSI

Das neue MFB Eurorack Filtermodul arbeitet mit dem aktuellen SSI-Chip 2144, der wiederum den klassischen SSM-Chip 2044 nachbildet, der unter anderem im Korg Monopoly und PPG 2.3 aber auch bei Modulen wie dem Doepfer A-105 Verwendung fand.
Eigentlich handelt es sich um ein Tiefpassfilter mit 24 dB, jedoch hat Manfred Fricke hier mit etwas Trickserei noch zusätzlich einen 12 dB Multimode mit Tief-, Band- und Hochpass sowie Bandsperre herausgekitzelt. Das Filter hat zwei Audioeingänge, von denen einer optimal, d.h. verzerrungsfrei auf den Ausgang des VCO/DCO ausgelegt ist. Über den anderen, regelbaren Eingang kann das Filter auch satt übersteuert werden.
Im 24 dB Modus packt der Tiefpass ordentlich zu. Die Resonanz dünnt den Bass etwas aus, im Vergleich mit dem Doepfer A-105 sogar etwas stärker. Dafür beginnt beim VCF SSI die Selbstoszillation etwas früher und wirkt auch, zumindest subjektiv, etwas schneidender, aber auch leicht instabil. Doch beide Filter klingen eindeutig ähnlich.

MFB Eurorack Module

Platinenvergleich zwischen MFB VCF SSI und Doepfer A-105 SSM

Der Clou des VCF SSI ist jedoch der Multimode. Durch verschiedene Arten der Subtraktion von Eingangs- und gefiltertem Signal entstehen hier die besagten Modi. Dass es kein „echter“ Band- bzw. Hochpass ist, hört man beim Einsatz der Resonanz, wenn Tiefpassanteile durchklingen oder es dadurch asymmetrisch klingt. Doch die Bereicherung der Klangpalette macht das wieder mehr als wett.
Das VCF SSI ist ein flexibles Filter mit einer besonderen Note und deutlicher Resonanz.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein Oszilloskop im Eurorack wäre tatsächlich eine Anschaffung wert, scheitert bei mir aber an den überwiegend astronomischen Preisen, die in dieser Branche inzwischen aufgerufen werden (siehe z.B. Dave Jones Design – O´Tool Plus)!
    Das MFB-Teil, ohne billig VCA, wäre vielleicht ne Überlegung wert gewesen …

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Habe eben einen Visual VCA bei Schneider’s bestellt. Der Loop ADSR ist leider noch nicht erhältlich, aber schon auf meiner Warteliste…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Musste jetzt leider bereits den zweiten Visual VCA zurück gehen lassen da beide ohne Funktion waren. Einfach nur Pech? Hoffe jetzt mal, dass das dritte Modul funktioniert welches mit der MS bald zusenden möchte.

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