Beim Blick auf die Filtersektion des PHOTONE findet man die bereits erwähnten teil-modularen Strukturen. Das Oszillatorsignal kann über drei Signalwege geroutet werden: durch Filter 1, Filter 2 oder auf den Bypass. Wobei an jedem Filtereingang ausgewählt wird, welche(s) Oszillatorsignal(e) diesem Filter zugeführt werden soll(en). Flexibler geht’s nimmer! Insgesamt stehen bei beiden Filtern 20 unterschiedliche Filtertypen bereit. Die Parameter Cuttoff, Resonance und Bandwith können mit Hilfe von jeweils drei Modulationsquellen bearbeitet werden. Abgerundet wird die Filtersektion von einem „Mach Fetter“-Saturation Effekt.
Auch die Modulationsabteilung der PHOTON GmbH & Co KG verfügt über ausreichend Personal. Zwei ADSR-Hüllkurven (plus Gate in der Funktion des klassischen Hold-Parameter), eine abgespeckte AD (plus Gate) Variante und zwei umfangreich ausgestatte LFOs sind schon eine außerordentliche Ausstattung, Neu ist jedoch eine als „Recorder“ bezeichnete Modulationsquelle. Hier kann eine mausgesteuerte Faderfahrt ausgezeichnet werden, die dann bei jedem Note-On Trigger die entsprechend geroutete Modulation vornimmt.
Der abschließende Blick in die unter rechte Ecke des üppigen Bedienfeldes von PHOTONE eröffnet uns die Effektsektion mit vier Modulen. Auch hier gilt teil-modular, denn bei der Positionierung des Shapers innerhalb der Signalkette stehen fünf möglich Positionen (im Verhältnis zur Filtersektion) zur Wahl. Hinter den Modulen Effect 1 und 2 stecken Multieffektgeräte für Hall, Delay, Chorus usw. Den Abschluss der Signalkette bildet dann der EQ.
Selbst die hier nur kurz beschriebenen Features von PHOTONE offenbaren : Dieses Instrument ist ein Modulationsmonster aller oberster Kajüte. Man kann fast sagen hier gibt es nichts was nicht moduliert werden kann. Der Grundsound des PHOTONE geht in Richtung Wavetable-Synthese – kühl, hauchig bis roh. Wer meint mit subtraktiver Synthese fertig zu sein, ist hiermit bekehrt. PHOTONE zeigt, was dieses (alte) Konzept im Jahr 2004 noch neues und unerhörtes zu bieten hat.