Virtuelles Modular System
Wer einmal in die Welt der modularen Synthese hereinschnuppern möchte, für den bietet das Open Source Projekt VCV-Rack nun die Gelegenheit dazu. Auf der VCV-Seite gibt es die kompilierten Binaries für Win und Linux 64 Bit und macOS ab 10.7 zum Herunterladen. Eine Anmeldung ist dafür zwar nicht nötig, wer aber virtuelle Module ins Rack bekommen möchte, muss sich mit seiner E-Mail-Adresse registrieren. Danach kann man sich innerhalb der VCV-Software einloggen und kommt so an die Module.
Die Anzahl erhältlichen Module steigt steig an, waren es anfangs (2017) überschaubare 27 Module so gibt es nun allein 313 Premium-Module, die kostenpflichtige sind und nicht weniger als 2235 frei erhältliche Module. Von den frei erhältlichen ist über die Hälfte sogar Open-Source, so dass man sich bei Interesse individuelle Funktionen stricken kann.
Zunächst einmal die Basis-Module auch Fundamental Plug-in Pack und Core genannt:
Aller Anfang ist schwer und so ist man mit den Fundamentals- und Core-Modulen gewappnet für die ersten Racks, ohne in den Tiefen der tausenden Modulen zu versinken.
Die Module von Mutable Instruments standen Pate für die folgenden Module.
Der E340 Cloud Generator von E-Series generiert mit seinen bis zu acht VCOs mächtige Bretter und schwirrendes Chaos.
Einige virtuelle Versionen der Module von BEFACO sind ebenfalls erhältlich.
Obwohl die oben gezeigten Module allesamt aus der Version 0.3.8 stammen, gibt es sie in der aktuellen VCV-Rack-Version 1.1.6 immer noch – so kann man auch alte Racks noch nachbauen. Aber Vorsicht! Racks aus ganz alten Versionen sind nicht mehr kompatibel. Erfolgreich war ich beim Öffnen eines Racks aus der Version 0.5.1 – hier wollte nur das MIDI-Input-Modul nicht laden, da es durch ein neues ersetzt wurde.
Für einen kleinen Testlauf habe ich das VCV-Rack direkt über den BeatStepPro angesprochen und den Ausgang über die Loop-Back-Funktion meines Interfaces gemacht. Aufgenommen wurde in Reaper.
Betreibt man ca. ein mehr und mehr Module, steigt der Prozessorverbrauch natürlich spürbar an. Bei aktuellen Rechnern sollte das aber nicht so sehr ins Gewicht fallen. Ein MacMini aus 2014 bekommt allerdings schon Probleme, geht man mit dem gezeigten Patch unterhalb von 256 Samples.
Gerade die Module der Audible Instruments bieten ein interessantes Spielfeld für Klangexperimente. Und auch der E-Series Oszillator weiß zu gefallen. Es gibt zu VCV-Rack und jedem Modul zwar ein Online-Handbuch, oft sind die Informationen dazu aber spärlich. Man darf hier auch keinen Einführungskurs in Modularsynthese/Signalfluss erwarten – ein wenig muss man sich schon auskennen, um dem VCV-Rack Töne zu entlocken. Alles in allem ist das Paket aber durchaus interessant und ein Blick lohnenswert. Das gilt für mehrere Blickwinkel, wobei besonders der Open-Source-Aspekt hervorsticht.
Mächtiger Auswuchs
Die Prognose, dass hier ein sehr interessantes Werkzeug entstehen könnte, hat sich voll und ganz bewahrheitet. Das zeigt die Vielfalt an Modulen und die stetige Weiterentwicklung der VCV-Rack Software.
Im Laufe der Zeit wurden die Standard-Module (Fundamental und Core) verbessert, so dass das MIDI-In Modul nun z. B. Patch-Möglicheiten bietet, um verschiedene Echtzeit-Controller abzufragen. Mod-Wheel, Aftertouch oder Pitchbend. Die ganze Host-Software läuft nun wesentlich runder. Das fängt bei der Geschwindigkeit des GUI an und hört bei der Latenz eines Patches auf. Hier wurde deutlich optimiert. Zudem wurde das Plug-in-System verändert, so dass diese nun nicht mehr im Programmverzeichnis hinterlegt werden, sondern über einen „Rack“-Eintrag im Dokumentenverzeichnis. Ein Modul-Plug-in enthält dabei immer alle drei Build-Versionen: für Windows, MacOSX und Linux. Das erspart einem eine stressige Plug-In-Klauberei.
Hier bietet sich wirklich eine virtuelle Alternative zum echten Rack. Natürlich nur in begrenzten Maßen, aber dennoch. Nun kann jeder, der sich schon länger für modulare Synthese interessiert, zumindest einmal reinschnuppern und zu Hause tüfteln. Denn irgendein Modularsystem im Laden anzutesten, kann schwerlich zu befruchtenden Erkenntnissen führen. Und da die Module, wie z. B. Cloud von Mutable Instruments sowieso digital sind, wird man bei dem Ergebnis im VCV-Rack kaum einen Unterschied hören, mal abgesehen vom Einfluss der DA-Wandler.
Hier ein kurzer Blick auf einige Module. Die Module kommen von vier verschiedenen Quellen und deren Source-Code, die Releases sind auf GitHub zu finden. Als da wären:
Von Drumsynths über Multis zu semi-zufälligen Sequencern – da ist eine Menge zu entdecken dabei. In späteren Folgen werde ich mich mal dem einen oder anderen Patch intensiver widmen. Für heute ein kleiner Ambient-Patch. Probiert es aus, es kostet nichts!
VCV-Rack 1.6.1 – Plug-ins satt!
Es empfiehlt sich, den Plug-in-Manager zu nutzen, mit dem man sich ein Repository anlegen kann. Einloggen kann man sich dann auch über die VCV-Rack-Software und erhält so automatisch eventuelle Updates zu den installierten Plug-ins.
Waren zunächst ein paar Basismodule und vom Entwickler selbst geschriebene Ports von Modulen anderer Firmen (z. B. Befaco) erhältlich, hat sich die Anzahl der verfügbaren Module seitdem vervielfacht. Das betrifft vor allem die frei erhältlichen Module, aber auch inzwischen kommerziell erhältliche Modulpakete, deren Preise zwischen $ 35 und $ 5 rangieren.
Angelehnt ist die Optik und die Bedienungsweise an das Eurorack-Format, obwohl es laut Entwickler auch Ports von Modulen anderer Systeme wie dem großen 5HE-System gibt. Das eigentlich Erstaunliche dabei ist, wie viele Entwickler auf den VCV-Rack-Wagen aufgesprungen sind. So gibt es inzwischen buchstäblich über 3000 verschiedene Module von über 100 verschiedenen Anbietern. Das Projekt ist Open Source und auch die API für die Plug-ins ist dokumentiert, so dass es für Entwickler einfach ist, neue Module zu erstellen.
Neu in Version 1.1.6 sind auch die Presets, die einem die Arbeit wesentlich erleichtern – bei jedem einzelnen Modul kann man nun Presets der Einstellungen speichern und laden.
Damit ist VCV-Rack bereits jetzt eine wahre Fundgrube an Modulen und Soundmöglichkeiten – und vor allem bietet sie interessierten Nutzern die Möglichkeit, in die modulare Welt hereinzuschnuppern, ohne gleich tief in die Tasche greifen zu müssen. Aber Vorsicht – der modulare Virus könnte überspringen und das Verlangen nach echter Hardware dadurch geweckt werden!
Der braucht aber viel Dampf
Allerdings muss beachtet werden, dass VCV-Rack auch in der Version 1.1.6 ordentlich Rechenleistung benötigt, so dass der Nutzung auf älteren Systemen Grenzen gesetzt sind. Ein alter i5 mit 8 GB RAM kommt schon ordentlich ins Schwitzen und für eine knackfreie Wiedergabe muss man die Latenz also hoch schrauben. Doch in der aktuellen Version kann man zum Glück genau anpassen, ob VCV-Rack „nur so nebenher“ läuft, oder ob es die Hauptaufgabe des Rechners ist. Man kann nicht nur die Samplerate bis zu aberwitzigen 768 kHz (ja, richtig gelesen) hochschrauben, sondern auch noch bestimmen, wie viele Threads VCV-Rack nutzen darf.
MIDI-Anbindung wird ernst genommen im VCV-Rack 1.1.6
War MIDI vorher eine Einbahnstraße, so kann man jetzt mit dem MIDI-CC/CV/Gate-Modul auch externe MIDI-Gerät ansprechen. Und damit noch nicht genug. Denn jetzt kann es zu einem haptischen Erlebnis werden, VCV-Rack zu bedienen – es gibt eine universelle MIDI-Learn-Funktion um Hardware-Controller den Bedienelementen der virtuellen Module zuweisen zu können. Dafür gibt es das Core-Modul MIDI-Map. Das gute daran ist, dass man mehrere Ziele mit nur einem Drehregler verstellen kann. Die eingebaute Parameterglättung sorgt dabei für sanfte Übergänge, wenn nur 7-Bit-MIDi-CC zur Verfügung steht.
Eine ebenfalls eine willkommene Erweiterung ist die generell Verfügbare Polyphonie einzelner Module, hier vornehmlich die Oszillatoren. Diese stellt man direkt am MIDI-Modul ein und gilt dann für alle verbundenen Module.
Copper-LAN für die MIDI-Netzwerkverbindung
Nun ja, heutzutage hat vermutlich jeder mehrere Rechner zu Hause stehen und bestimmt auch noch ein Modell, das ausreichend bestückt ist, um VCV-Rack problemlos Live nutzen zu können, wenn der Rechner eben ausschließlich dafür abgestellt wird. Deswegen möchte ich hier vorstellen, wie ich das für mich gelöst habe. Als VCV-Rack-Rechner dient ein älterer Laptop von Samsung von 2009 mit 4 GB RAM, einem QuadCore-Prozessor und Windows 7.
Zur Anbindung von MIDI nutze ich Copper-LAN, mit dem man MIDI beliebig über das Netzwerk verteilen kann und das es sowohl für MacOS (ab OSX 10.6) als auch Windows (ab XP) gibt. Um die Rechner zu verbinden, benutzt man am besten einen (alten) Router mit min. 100 MBit, eine Kabelverbindung ist vorzuziehen, da diese stabiler läuft.
Im Copper-LAN Setup kann man alle erkannten Rechner im Netzwerk beliebig miteinander verbinden. Die grafische Oberfläche ist dabei selbsterklärend und intuitiv zu bedienen. Dabei werden auch die an die Rechner angeschlossenen MIDI-Interfaces erkannt. Voraussetzung ist, dass der Copper-LAN-Treiber und die Konfigurationssoftware auf allen Rechnern installiert ist. Ich werde zunächst zwei virtuelle MIDI-Ports nutzen. VMIDI-1 für Noten und VMIDI-2 für Clock Signale. Diese werden vom Hauptrechner an den VCV-Rechner gesendet.
Audio-Verbindungen zu anderen Rechnern
Es gibt auch verschiedene Anwendungen, die es erlauben, Audio über das Netzwerk zu streamen. Diese Lösungen sind aber meistens nicht ohne Probleme einsetzbar. Ich benutze ein Audiointerface, das am Laptop angeschlossen ist und Audio über S/PDIF in meine Hauptrechnerkarte einspeist. Das finde ich besser als über die analogen Ausgänge zu gehen, da man sich gleich zwei Wandlungen spart, zwingend ist das natürlich nicht.
Audio-Bridge für die Audio-Verbindung zwischen Apps
Das VCV-Rack-Core-Modul für die Audioausgänge ist nicht nur Zuständig für die Anbindung an ASIO oder Core-Audio. Besitzt die DAW ein WebCast- oder NetCast-Plug-in (wie ReaCast oder ReaStream von Reaper), kann man die Modular-Session nicht nur im heimischen LAN verteilen sondern auch gleich ins weltweite Zwischennetz posaunen. Natürlich ist dann auch alles andere in der DAW möglich: von Mehrspuraufnahmen bis Nutzung von VST-Plug-ins.
Bevor dieser Teil Fahrt aufnimmt, hier die Patches zum Herunterladen, falls ihr diese am Rechner selber ausprobieren wollt.
VCV und Eurorack – das perfekte Paar
Das Open-Source Modularsystem VCV-Rack wächst und gedeiht und ist nun also bei Version 1.1.6 angekommen. Und tausende neue Module ebenso. Die entscheidende Erweiterung der Core-Module findet sich im Audio-System. Zum einen können bei ASIO/CORE AUDIO Interfaces auch höhere Kanäle als die ersten acht angesprochen werden und zum anderen gibt es nun auch VCV-Bridge. Dieser interne Audiokanal arbeitet ähnlich wie das ehrwürdige ReWire von Propellerhead. Anstatt ein Audiointerface als Ausgang zu wählen, kann man einen von 16 VCV-Bridge Ports auswählen, von denen jeder acht Ein- und Ausgänge hat.
Startet man die DAW der Wahl, so kann man das Plug-in VCV-Bridge dazu nutzen, diese Ports zu empfangen und weiterzuverarbeiten. Das geht sowohl mit Audio als auch mit Steuerungssignalen.
Wie integriert man jetzt aber das Eurorack ins VCV-Rack? Die Voraussetzungen sind zunächst wie oben. Man benötigt ein entsprechendes Audiointerface. Mit dem ES-3 von Expert Sleepers geht es hier auch wieder am reibungslosesten. Man wählt es aus und patcht drauflos! Bei dem einen oder anderen Interface muss man sich noch vorher mit dem internen Audio-Routing beschäftigen und schauen, wo die ADAT-Kanäle liegen. Vor allem muss es DC-gekoppelten Ein- und Ausgänge besitzen, sonst funktioniert das Ganze nicht
Kein Plug-in, keine Zwischenstation – die Integration von virtuellen und realen Modulen verwischt die Grenze zwischen analog und digital.
Ein erster Start – Patchanleitung für Einsteiger ins VCV-Rack
Ich möchte eine einfache 4/4-Bassdrum erzeugen und dabei noch den Lautstärkeparameter des m-Moduls (in diesem Fall Future Retro Transient Plus) mit einem LFO zur BPM-Clock modulieren. Das Patch sieht ganz einfach aus; entsprechend simpel klingt auch das Ergebnis.
Gehen wir einen oder besser zwei Schritte weiter. Das Drum-Modul kann seine Sounds in Abhängigkeit zweier CVs ändern. Der Grundtakt ist jetzt in Achteln und wird von der zweiten BPM-Clock von links angegeben. Die eine Modulation geschieht über den Sequencer rechts, die andere über die erste BPM-Clock von links.
Obwohl es ja erst vier virtuelle Module und ein reales Eurorack-Modul sind, kann man an dieser Stelle schon sehr lange experimentieren und viele interessante Patterns entdecken. Aber wie steht es jetzt mit der Prämisse, diesen Soundpool jederzeit schnell wieder anzapfen zu können? In diesem speziellen Fall ist das gar kein Problem, denn Future Retro Transient ist ein digitales Modul. Man kann also das aktuelle Transient-Preset abspeichern und zusammen mit dem VCV-Patch auf der Festplatte lagern. Bei Bedarf sind die drei Patch-Punkte schnell wieder hergestellt und die Pool-Saison wieder eröffnet.
VCV Rack: Fortgeschrittenes Assimilieren
Das nächste Beispiel benutzt zunächst vier Ausgänge aus VCV-Rack, um damit einen Assimil8or von Rossum Electro Music anzusteuern. Die ersten beiden Spuren des Sequencers sind Gate und Pitch-CV. Die anderen beiden gehen im Assimil8or auf die Bitrate und den Aliasing-Anteil. Es wird insgesamt nur eine Stimme am Assimil8or verwendet.
Auch dieses Patch ist äußerst ergiebig und kann schnell wieder hergestellt werden. Da es aber noch ein wenig trocken klingt, wird der Ausgang des Assimil8ilators wieder zurück ins VCV-Rack gepatcht. Das geht natürlich auch über die normalen Audioeingänge des Interfaces. Das Signal geht in den Texture Synthesizer von Audible Instruments (eine virtuelle Version des berüchtigten Clouds von Mutable Instruments) und von da aus in einen einfachen Mixer, an dem auch das trockene Signal anliegt. Alles zusammen wird dann über die DAW aufgenommen. Erstaunlich, was ein Sinus und etwas Raum zustande bringen können.
Und hier zeigt sich eben die Stärke dieser Kombination. Wenn es einem nun in den Sinn kommt, das Pattern des Sequencers dynamisch in Länge und Tonhöhe zu ändern, fügt man einfach die entsprechenden Module hinzu und hat eine variierende Sequenz.
VCV Rack on YouTube
Auch hier gibt es ein wunderbares deutschsprachiges Tutorial, das wir euch auf jeden Fall empfehlen können:
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VCV Rack Software-Synthesizer für iOS
VCV gibt’s auch super günstig für iOS (iPhones, iPads) HIER DER TEST
Ich glaube das große Problem ist, dass es immer noch nicht direkt als VST in der DAW läuft oder? Zumindest war das immer mein großer Kritikpunkt, VST ist zwar geplant, soll dann aber auch Geld kosten und mittlerweile macht Voltage Modular den selben Job.
@ollo Mag sein, aber ich fände eine Bezahlversion für VST auf jeden Fall reizvoll und gerechtfertigt. Der Macher Andrew Belt soll ja schließlich auch von was leben…
Und die freie Version von Cherry Audio Voltage Modular hat gerade einmal ca. 20 Module.
@t.goldschmitz ich glaube, es ist grundsätzlich nicht verkehrt diese software erstmal nicht irgendwo einzubinden, da es auch dazu führt, dass man sich einfach nur darauf konzentrieren kann, was man mit einem modularsystem machen kann.
die einbindung in eine bestehende daw könnte imho dazu führen, dass man eine flachere lernkurve hat, als mit einer standalone plattform.
ich finde es super, wieviel es mittlerweile gibt, um sich mal auszuprobieren, bevor man der modular sucht verfällt :D
lg chris
Ein Problem ist auch, dass man mit dem Konzept kaum eine vernünftige Patch-Base implementieren kann, die jeder verwenden kann. Wann immer ich irgendein Patch runterlade, es fehlen immer irgendwelche Module..
@network-909 Ich würde argumentieren, dass das das (!) Versäumnis des Patch-Hochladers ist. Die Presets und Module sind in einer simplen Dateistruktur im Dokumenten-Ordner des OS gespeichert.
Sende ich einen Patch, dann sende ich eben ein ZIP in dem die genutzten Plug-Ins hinterlegt sind. Bei Pay-Modulen natürlich dennoch problematisch.
Ich bin diesem Software Modular-Klon skeptisch gegenüber. Es fehlen wichtige Firmen und Module.
@herw Mich würde brennend interessieren, worauf sich dieser Skeptizismus denn genau bezieht. Auf den zukünfitgen Support vermutlich nicht, oder? 2017 startete man mit ca. 30 Modulen, nun sind es tausende.
Klar ist nicht alles Gold und es gibt viele Redundanzen. Aber bitte nicht vergessen: es ist größtenteils Freeware UND OpenSource.
@t.goldschmitz VCV und Doepfer
VCV und malekko
VCV und XAOC
?
In deinem Untertitel wurde VCV als Software-Klon bezeichnet, also erwarte ich auch entsprechende Klone der Hardware.
Wenn es darum geht, dass man grundsätzlich jedes Modul emulieren kann (ich meine damit eine vergleichbare Funktionalität), dann könnte man genauso gut REAKTOR Blocks benutzen mit einem einmaligen Anschaffungspreis von 199€ ohne weitere Kosten und kann auf eine reichhaltigere User-Library zugreifen.
Vielleicht finde ich bei meiner Recherche zu wenig, aber ich lasse mich gerne überzeugen.
Unabhängig davon schreckt mich der hohe CPU-Verbrauch ab (allerdings auch bei REAKTOR Blocks).
Mich würde mal interessieren, ob der Patch im Titelbild wirklcih auf normalen Rechnern läuft.
@herw Hallo herw!
Der ‚Modular Klon‘ wurde mir von der Redaktion untergejubelt – deswegen kann ich dazu keine Stellung beziehen. Ich denke es diente eher der griffigen Beschreibung, damit man weiß worum es geht. VIrtuelles Modular Rack trifft es wohl besser, oder eben auch Virtual Control Voltage (VCV).
Alle geziegten Patches habe ich schon vor einiger Zeit mit den 0.Versionen gemacht und sie liefen auf einem 2009 MacMini CoreDuo und einem 2009 i5 QuadCore mit Win7. Aber ich schreibe ja ausdrücklich, dass man nebenher nicht viel anderes machen kann. Deswegen die Idee mit dem Zweitrechner. Mit ein paar Modulen ist das aber immer noch kein Problem. Erst wenn man rieseige Patches baut mit viel FM wird es anstrengend.
Und wie Du richtig sagst: Blocks kostet mal eben 199,- EUR – die schüttel ich mal nicht gerade so aus dem Ärmel, vor allem würde ich nur mal in modulare Synthese „reinschnuppern“ wollen. Dazu kommt dann noch die Updatepolitik von NI, die Installer etc. pp.
Bei den Herstellern ist das erstaunlicherweise Umgekehrt: Erica Synths z.B. bieten einige VCV-Module an – die haben die aber freiwillig in das VCV-Öko-System gestellt. Auch eine tolle Werbung, um den Nutzern eine Testfahrt mit einem Modul zu ermöglichen, finde ich.
@t.goldschmitz Danke für die Klarstellung :)
bin aber zufrieden mit REAKTOR
@herw VCV ist ein bemerkenswertes Projekt, dass für eine Phase im Zuge des Hardware-Eurorack-Booms eine unglaubliche Dynamik hingelegt hat. Viel dazu beigetragen haben sicher die exakte UI-Nachbildung mit der frontseitigen Verkabelung und der Fakt, dass von Anfang an die extrem populären Mutable Instruments-Module frei verfügbar waren. Reaktor ist halt zum schnellen Reinschnuppern oder Rings-into-Clouds-Patch für viele zu abstrakt. Die Tatsache, dass NI bei Reaktor nachziehen und auf Frontside-Patching umstellen musste, führe ich darauf zurück.
Eine echte Konkurrenz für Reaktor ist es m.M.n. aber nicht, eher ein Recherche-Werkzeug für Modul-Interessenten oder mobiles Patch-Sketchbook. Sound- und effizienzmässig ist Reaktor Lichtjahre voraus. Ein Beispiel: ich habe mich bei einem VCV-Update sehr über das Output-Modul mit 16 frei belegbaren Ausgängen gefreut. Leider zieht das auf meiner zugegeben alten Maschine allein 50% der verfügbaren DSP-Leistung..
Blocks sind ja nur eine Seite der Medaille, Reaktor wird zu Unrecht oft darauf reduziert. Aber da ist noch die ganze Primary- und Core-Ebene mit den frei zu gestaltenden Oberflächen und die endlose Schatzgrube der User-Library.
@swellkoerper Bei langeweile starte ich gelegentlich VCV und lade ein paar neue Module rein. Letztlich hakte es immer bei der Integration mit ASIO und Midi. Standalone auf einem separaten Rechner wäre VCV wohl ok aber mir gefällt das Klangbild überhaupt nicht. Reaktor Blocks kenne ich noch nicht aber für das Geld kaufe ich lieber ein neues Modul. Eurorack ist in echt immer noch am besten.
Kann man unterschiedlich sehen. Ich habe meinen Frieden sowohl mit Hardware als auch mit Software und benutze sie auch zusammen.
Sehe ich auch so. Der Sound gefällt mir bei VCV gar nicht. Ein Tipp: Expert-Sleepers Module holen und hybrid abgehen. Auf lange Sicht spart das sogar Geld, weil man vorher abchecken kann, ob man das HW-Modul jetzt braucht oder nicht. Reaktor gibt es meist im Spätherbst zum halben Kurs.
@swellkoerper zum Thema CPU Auslastung und VCV: VCV braucht leider eine halbwegs vernünftige Grafikkarte (onchip Grafik ist meist zu schwach).
Beispiel: mit der onchip Grafik meines 8700K war die CPU Auslastung bei ca. 60%.
Mit einer Radeon 580 statt onchip derselbe VCV Patch aufeinmal bei 40% CPU Auslastung.
Im Vollbildmodus muss die GraKa weniger berechnen, daher bessere Performance insgesamt.
Framerate reduzieren hilft der Performance auch immens.
Mit der V2.0 sollten diese und andere „Probleme“ deutlich besser werden.
@herw Wer auf Namen steht, dem mögen vielleicht irgendwelche Namen fehlen.
Aber alle wichtigen Modularten und Unmengen mehr sind vorhanden.
Ich sehe VCV aber auch nicht als Klon.
Ich bin vor ein paar Monaten auf der Suche nach Infos zu ‚Modular Synthesizer‘ über VCV Rack gestoplert und hängen geblieben.
Ein – meiner bescheidenen Meinung nach – beachtenswertes Stück Open Source Software. Es macht sichtlich Spass, damit zu experimentieren.
Die schier unüberschaubare Anzahl von Modulen mag als Anfänger im Modular-Gebiet abschreckend wirken. Klein beginnen mit z.B. den Fundamental Modulen führt aber zu schon zu tollen Erlebnissen.
Hilfreich für den Einstieg sind die unzähligen Video Tutorials. Diese sind überwiegend in englisch, was für den Sprachunkundigen eine Herausforderung sein könnte. Deutsch, französisch, italienisch, u.a. sind da eher die Ausnahme.
Auch schätze ich den mehrheitlich friedlichen Umgangston sowie die Hilfsbereitschaft der Community im Forum.
Äh, .. nein, ich habe dort keine Aktien ;-) Ich bin nur privat begeistert.
@FenderBaba Ein friedlicher Umgangston in einem Forum ist sehr wichtig; dann akzeptiert man auch eventuelle Unzulänglichkeiten.
Für ein kostenloses System sicherlich spannende Software. Ich hatte mir damals Cherry Audio zugelegt und etliche kostenpflichtige Module dazu gekauft. Jetzt benutze ich es nicht mehr. Die Einbindung in LogicX funktioniert gut, aber gefühlsmäßig spricht mich ein solches Plugin nicht mehr an. Zu komplex und irgendwie schreit ein Modularsystem wirklich nach Hardware/Kabel/Knöpfchen. Ich konzentriere mich jetzt darauf, ein Hardware System zusammenzustellen. Das ist sicherlich ein sehr persönliches Ding…
Als besitzer eines echten modular systems, muss ich sagen: VCV konnte mich nicht begeistern. Weder klanglich noch haptisch. Einfach ein graus.
als besitzer einer leserbrille ging mir das mit ihrem kommentar auch so, vor allem haptisch
VCV Rack war ein genialer Einstieg für mich. Besonders die relativ große Auswahl an virtuellen Befaco Modulen war ausschlaggebend für mich. Das Virtuelle Befaco Rack war schnell gebaut und getestet. Und passend darauf wurden die DIY Bausätzte gekauft. Keinerlei enttäuschungen, Top Software! (Allerdings sollte man einen Leistungsstarken Rechner mitbringen, das 2014er Macbook leidet SEHR bei der Nutzung )
Erwähnt werden muss hier auch noch, dass es mit Cardinal ja einen VCV Ableger gibt, der zwar nur einen geschlossenen Vorrat an immer noch sehr vielen Modulen hat, mittlerweile auch Surge XT, dafür als Freeware aber auch als VST läuft. Super geniales Teil.
https://github.com/DISTRHO/Cardinal/releases
Ich habe die Vollversion, dieser Synth ist mächtig und die Library mit kostenlosen Modulen wächst ständig. Aller dings ist die Bedienung nicht gerade einfach.
Hiermit kann ich endlich mehrere, verschiedene Synths auif einer 88er Mastertastur verteilen und als einen Synth xy abspeichern…