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Test: Yamaha Tyros 4

(ID: 1671)

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Super Articulation

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Die absoluten Stärken spielt der Tyros bei seinen Presets aus. Diese basieren teilweise auf den nicht editierbaren „Super Articulation“ Presets. Die SA-Presets ermöglichen ein relativ authentisches Spielen von Naturinstrumenten über die Klaviatur. Während des Spielens analysiert die Super Articulation Technik (SA) in Echtzeit die Spielweise und schaltet automatisch die Multisamples um. Im Kern basiert ein SA-Preset aus verschiedenen Multisamples für verschiedene Spielweisen, so wie es von Software-Samplern her bekannt ist. Das manuelle Umschalten entfällt aber weitensgehend (siehe SA2). Die automatischen Features der SA-Presets spielen andere Samples ab, wenn man zum Beispiel Oktaven oder Terzen (oder andere Tonabstände) legato spielt. Dann werden entsprechende Slide-Samples automatisch ausgewählt. Das hört sich zunächst einfach an, funktioniert aber perfekt und ist sehr leicht spielbar. Das klangliche Ergebnis ist ohnehin eindrucksvoll.
Die Weiterentwicklung der SA-Presets sind SA2-Presets. Diese ermöglichen über zwei Tasten neben dem Modulationsrad zusätzliche Spielweisen, die nicht automatisch erkannt werden können. Um beispielsweise eine Note mit einem Triller zu beginnen, betätigt man eine dieser Tasten, bevor man diese Note spielt. Genauso kann man bei gehaltener Note eine der beiden Tasten betätigen, und in der Release-Phase wird ein anderes Sample abgespielt.
Damit die beiden SA2 Tasten bei den normalen SA Presets nicht ungenutzt bleiben, wurden diese mit einfachen aber nützlichen Effekt-Samples belegt, um dem Spiel von SA-Presets noch mehr Leben einhauchen zu können. Bei Chor-Samples sind dies z.B. Atmengeräusche, bei Gitarrensamples z.B. Klopfen auf den Korpus.
Yamaha versteht es wie kein anderer Hersteller, die Samples so zu produzieren, dass ein flüssiges, echtzeitfähiges Spielen möglich ist. Bei ähnlichen Verfahren anderer Hersteller kann man zwar auch zwischen Spielweisen umschalten, jedoch muss man dies für ein authentisches Ergebnis nach der Aufnahme manuell editieren.
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Presets

In den knapp 1800 (!) Presets finden wir sowohl herkömmliche Multisamples mit und ohne Velocity-Switch von allen Instrumenten, die man sich vorstellen kann. Von Modell zu Modell werden die einzelnen Instrumente immer weiter verfeinert und zu aufwendigen SA-Presets umgebaut.
Eine wichtige Neuerung seit des Tyros 3 ist, dass man nun auch weitere Presets (Premium Voices) käuflich bei Yamaha erwerben und diese nun auch im optionalen Flash-RAM des T4 nichtflüchtig speichern kann. Im Flash-RAM können auch eigene Multisamples abgelegt werden, aber der Tyros bietet leider keinerlei Importmöglichkeiten für Multisampleformate an. So muss man den Umweg über optionale Software wählen oder manuell einzelne Wav-Dateien importieren und diese dann über die Tastatur mappen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Goofy

    Schöner Bricht!
    Ich habe die Tyros-Serie schon einige Male im Rahmen der jährlichen Musikmesse des Musikmarkt Rendsburg gehört. Vorgeführt von Michel Voncken – wer die Gelegenheit hat sollte sich das gern einmal gönnen. Meine Musikrichtung ist das auch nicht, aber … ! Ehrlch – sau gut.
    Ich stimme dem Autor zu, der Tyros ist in vielen Bereichen gut, für den Rest kann ein Motif ergänzend herhalten.
    Auch wenn ich meine heißgeliebten Synthesizer nie verkaufen werde, finde ich es gut auch mal über den Tellerrand zu schauen. Bei mir steht auch noch so ein Uraltteil herum, das nur wegen der Streicher noch eingesetzt wird.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Kann das sein das euer Soundbeispiel „PIANO“ nicht funktioniert oder ist das nur bei mir so? Alle anderen Soundbeispiele funktionieren aber bei mir! MfG

  3. Profilbild
    Hasenpfote

    Danke für den schönen Überblick!
    Die Klangbeispiele sind fantastisch -sehr talentiert!

    Als jemand, der mit Heimorgeln groß geworden ist und dann über Keyboard zu Sampler und Synthesizer gekommen ist, verschwimmen für mich die Grenzen zwischen einzelnen Elektronischen Tasteninstrumenten zusehends. Mittlerweile haben sogar Keyboards der Einstiegsklasse Klänge und Möglichkeiten integriert die früher so nicht denkbar waren bzw. nicht bezahlbar.. Die Richtung geht eindeutig in „Musikinstrumente für die Massen“. Ich hoffe, diese spannende Entwicklung geht noch lange so weiter!

    Ich finde, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden muss sondern auch mit „Standardklängen“ locker individuell klingende Produktionen hinbekommt.
    Kommt natürlich stark auf den Musikstil an und wie sehr man sich mit der Materie auseinandersetzt. Am Tyros liegt es aber wohl eher weniger, wenn das Ergebnis nach Musikantenstadl klingt, schon eher an der eigenen begrenzten Vorstellungskraft und an tief verwurzelten Hörgewohnheiten.
    Wenn die Musik wirklich vom Instrument abhängen würde, müssten z.B. alle Klavierstücke gleich nach „Etüde“ klingen ;)

    • Profilbild
      Hasenpfote

      @Hasenpfote Die Multisamples der Tyrosserie jedenfalls sind so komplex gestaltet, dass man sich nicht mehr auf die Unzulänglichkeiten der Tonerzeugung ausreden kann, wenn das Ergebnis schlecht klingt. Vielleicht sogar schon wieder zu gausgefuchst, so dass man durch die unzähligen Schnörksel und Verzierungen der Klänge von der eigentlichen Musik abgelenkt wird. Ich bevorzuge prinzipiell Klänge die ich voll unter Kontrolle habe und die sich reproduzierbar akzentuieren lassen. Ohne Übung wird das Spiel schnell zum Glücksspiel.
      Ich bin aber auch Spielhilfen (z.B. Arpeggiatoren, Harmonizer, Superarticulation…) nicht abgeneigt, diese fördern, richtig angewendet, durchaus meine Kreativität. Auf manche Dinge kommt man nur schwer von alleine.
      Hat man die Charakteristika mit der Spielweise einmal unter Kontrolle ergibt sich durchaus eine (bewußte) Erweiterung des musikalischen Ausdrucks.

      Für mich haben Keyboards/Arranger den selben Stellenwert wie Synthesizer/Workstations und ein gutes akustisches Klavier… Am besten, man hat „sie alle“…. ;)

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