ANZEIGE
ANZEIGE

Für Einsteiger: Wie plant man ein Eurorack-Modularsystem?

Gedacht, gepatcht, gedreht - grundsätzliche Betrachtungen zu modularen Systemen

25. März 2023
Wie plant man ein Eurorack-Synthesizer-Modularsystem?

Wie plant man ein Eurorack-Synthesizer-Modularsystem?

Ich lasse mich bei meiner Arbeit gerne von Presets inspirieren, die ich dann entsprechend anpasse. Vielleicht war ich deswegen lange skeptisch betreffend des Einsatzes von Modular-Systemen in meinem Setup – Stichwort Speicherbarkeit – auch haben mich einige Freunde, natürlich Besitzer von Modular-Systemen, vorgewarnt: Achtung, Ressourcengrab! Andererseits bin ich ein großer Freund analoger monophoner Synthesizer. Die Möglichkeit, sich aus einzelnen Modulbausteinen einen den eigenen Bedürfnissen angepassten Synthesizer oder eine Signalbearbeitungskette zusammenzustellen, klingt verlockend. Warum also nicht doch einmal in die Welt der modularen Synthese hineinschnuppern?

ANZEIGE

Das Angebot an Cases, Modulen und Zubehör ist seit der (Wieder-) Einführung  der modularen Synthesizer vor allem durch Doepfers A-100-System geradezu explodiert, die Möglichkeiten schier endlos, man sollte daher vor der Planung und dem Kauf grundlegende Überlegungen anstellen.

Modularsystem planen Eurorack

Ein umfangreiches Modularsystem will gut geplant sein

Eurorack-Modularsystem: Eine Sache des Formates

Zunächst zu betrachten ist da einmal die Wahl der Baugröße des Systems und die Frage der Aufstellung. Im Studio ist Zoll eine maßgebliche Einheit, 19 Zoll die Standardbreite von Rack- Geräten. Auch bei Modular-Systemen gibt es Standardabmessungen, allerdings haben sich da zwei Formate im Laufe der Zeit etabliert, das Eurorack-System und das 5 HE System. Das 5 HE System basiert von den Abmessungen her auf dem klassischen Moog Modular-System und ist aufgrund der größeren Bauweise auch angenehmer zu bedienen. Die Auswahl der möglichen Module ist jedoch deutlich geringer und es ist generell hochpreisiger. Zum Einstieg in die modulare Welt der Synthesizer ist das Eurorack-System besser geeignet.

Auch die Abmessungen des Eurorack-Formates sind genormt, Eurorack-Module sind für gewöhnlich drei Höheneinheiten hoch, wobei eine Höheneinheit 4,7 cm entspricht. Die Breite von Eurorack-Modulen wird in TE (Teileinheit) angegeben, eine TE entspricht 5,08 mm Breite. Viele Fertiggehäuse orientieren sich da wieder am 19 Zoll Studiostandard, ein solches Gehäuse kann 84 TE an Modulen aufnehmen.

Ein Doepfer Standardgehäuse. 2x 84 TE zu je 3 HE lassen sich darin unterbringen

Da die Module üblicherweise in zwei oben und unten befindliche Metallschienen geschraubt werden, die man auch als Meterware erwerben kann, kann man sich Gehäuse von beliebiger Breite und Höhe bauen, solange man den fix vorgegebenen Abstand der Metallschienen zueinander berücksichtigt.

Mit dem Doepfer A-100 DIY-Kit werden Selbstbau-Gehäuse realisierbar

Für den Einstieg empfehlenswert sind fertige Gehäuse. Diese gibt es als Pultgehäuse samt Stromversorgung, einige Hersteller bieten auch gleich integrierte Anschlüsse zur Außenwelt an, was gerade Einsteigern das Leben erleichtert und wertvolle Teileinheiten spart.

Exemplarisch möchte ich hier 4 Möglichkeiten vorstellen, die ich persönlich beurteilen kann, der Markt bietet ein Vielfaches davon.

Besonders für Einsteiger geeignet und preiswert ist das Nifty-Case des Herstellers Cre8Audio, es ist ein 84 TE breites kompaktes Blech-Tischgehäuse mit integrierter Stromversorgung und 10 Busanschlüssen für Module, MIDI In und Thru samt USB, 2x CV/Gate Out und einem Mono-Audioausgang.

Das Nifty-Case bietet zum Einsteigerpreis bereits alle notwendigen Schnittstellen zur Außenwelt

Auch MIDI to CV Wandlung von DIN und USB ist bereits an Bord

Ein Beispiel eines Standgehäuses für Einsteiger ist das Arturia RackBrute Gehäuse. Das kann in zwei Reihen 176 TE aufnehmen und bietet eine Busverkabelung für 32 Module. Das Gehäuse ist vom Design her deutlich ansprechender und lässt sich in der Neigung verstellen. Zu beachten ist, dass die Stromversorgung über ein 2 TE breites Modul erfolgt und keinerlei integrierte MIDI- und Audiobuchsen vorhanden sind.

ANZEIGE

Im Arturia RackBrute ist die Stromversorgung schon an Bord, allerdings in Form eines Moduls. Über den cleveren Aufstellbügel lassen sich auch zwei Gehäuse kombinieren-

Wer sein Modular-System lieber ins Studiorack schrauben möchte: Ein  Klassiker in 19 Zoll Rack Bauweise ist der 19 Zoll Einbaurahmen A-100G6 von Doepfer, ein 6 HE hohes Aluminiumchassis mit integriertem Netzteil und 84 TE Breite und Bussteckern für 28 Module.

Der Klassiker in zeitloser Aluminium-Optik mit hochwertigem Ringkerntrafo: das Doepfer A-106 19 Zoll Gehäuse

In dieser subjektiven Vorstellung sind bereits die Stichworte Spannungsversorgung und Busverkabelung gefallen.

Eurorack-Synthesizer: CV, Gate, Trigger, Clock

Eurorack-Module werden über ein Bussystem mit Spannung (+12 V, -12 V und +5 V) versorgt. Jedes Modul bezieht über den genormten Busstecker die jeweils benötigte Versorgungsspannung. Das Netzteil des Gehäuses muss daher die Summe der einzelnen Verbraucher (Module) samt Reserve bewältigen können. Weiterhin über den Bus geleitet werden CV- und Gate Signale, wenn das angeschlossene Modul diese Funktion unterstützt. Zum Thema Bussystem und Stromversorgung gibt es auf AMAZONA.de einen ausführlichen Workshop, diesen findet ihr hier: https://www.amazona.de/eurorack-modular-workshop-bussystem-und-stromversorgung

CV steht für Control Voltage und für den Spannungswert, mit der Parameter gesteuert werden können. Das ist zunächst einmal die Tonhöhe der Oszillatoren, aber zum Beispiel auch Filter-Cutoff und Lautstärke. Je nach Hersteller haben sich diese Spannungen im Lauf der Entwicklungsgeschichte von -5 V bis +5 V bzw. 0 V bis +10 V bewegt. Das ist jedoch nur für die Einbindung von externen (Vintage-) Synthesizern in das Eurorack-System von Bedeutung, hier ist der Standard für diese Spannung +5 V.

Es gibt Module, die CV empfangen und Module, die CV senden. LFOs und Hüllkurvengeneratoren sind Beispiele für Module, die CV senden. Mittels Patch-Kabel oder dem Routing über das Bussystem werden Steuerspannungen von und zu den einzelnen Modulen geleitet.

Das Bussystem versorgt die Eurorack-Module mit Strom, aber auch Steuerspannungen können hier an die Module geleitet werden, ohne dass gepatcht werden muss

Gate- und Trigger-Signale senden ebenfalls eine Steuerspannung, aber keinen variablen Spannungswert, sondern ein On-Off-Signal. Ein gutes Beispiel zum Verständnis eines Gate-Signals bei einem analogen Synthesizer ist eine gedrückte Keyboard-Taste. Wird die Taste gedrückt, wird die Steuerspannung (im Normalfall 5 V) aus der Gate-Out-Buchse gesendet (das „Gate“ ist also offen), wird die Taste losgelassen, fällt die Spannung wieder auf Null ab. Ein Trigger-Signal sendet dagegen einen kurzen Impuls, der gleich wieder auf Null absinkt.

Auch hier gibt (gab) es unterschiedliche Formate: Bei V-Trig (Voltage-Trigger) besteht das Trigger-Signal aus einem positiven Spannungsimpuls, bei S-Trig (Shortening-Trigger) wird das Signal bei Auslösung des Triggers quasi kurzgeschlossen. S-Trig ist nur bei Einbindung von Vintage-Synthesizern von Bedeutung, der heutige Standard ist V-Trig.

Trigger-Signale werden verwendet, um Hüllkurven auszulösen, LFOs zurückzusetzen oder zum Ansteuern von Drum-Sounds.

Achtung Suchtgefahr: Modularsysteme haben die Angewohnheit zu wachsen

Clock-Signale sind Trigger-Signale, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Clock-Signale werden zur Synchronisation von Sequencern und Arpeggiatoren eingesetzt. Die maßgebliche Einheit für die Clock sind ppqn (Pulses per quarter Note), wobei auch hier bei der Einbindung von externem Equipment unterschiedliche Herstellernormen zu beachten sind. Roland DIN-Sync arbeitet mit 24 ppqn, während z. B. Korg mit 48 ppqn arbeitet. Diese Auflösungen haben sich auch als Quasi-Standard durchgesetzt. Kleine Helferlein im Modulsystem sind da Clock-Divider-Module, die  ankommende Clock-Signale teilen oder multiplizieren.

Schnittstellen zur Eurorack-Außenwelt

MIDI, Clock und schon wieder Steuerspannungen

Natürlich kann ein Modular-System im Prinzip auch komplett autark betrieben werden, wenn es zum Beispiel über ein Sequencer-Modul angesteuert wird. Doch auch hier wird die Synchronisation zu anderem Equipment schnell freudlos, weil die Geräte zwangsläufig auseinanderlaufen werden. Daher muss sich der geneigte Modular-System-Anwender Gedanken zur Einbindung in die Studioumgebung machen.

MIDI-to CV- und Trigger-Konverter sind hier erforderlich, sofern man nicht wie zum Einstieg beschrieben ein Gehäuse mit integrierter Lösung anschafft. Hier gibt es Module in allen Preislagen, die Doepfer A-190e Serie und das Behringer CM1A sind günstige Einstiegslösungen.

Doepfer und Behringer bieten günstige MIDI-to-CV-Module an

Aber vielleicht ist ja besagter Konverter auch schon im Studio vorhanden. Diverse aktuelle Synthesizer mit MIDI und CV/Gate-Ein- und Ausgängen lassen sich als MIDI-to CV/Gate Converter „missbrauchen“. Es ist erfreulicherweise mittlerweile ein Wunsch vieler Nutzer, auch „herkömmliche“ Synthesizer in das Modularsystem einbinden zu können und die Hersteller haben darauf reagiert.

Ein externes Clock-Signal bekommt man über MIDI-to Clock-Converter in das Modular-System, der Doepfer MSY2 kann das und konvertiert auch zu DIN-Sync für Roland Drumcomputer.

Hat man ein Audiointerface mit genügend Audioausgängen im Studio, kann man sich aus einem kurzen impulsiven Signal (z. B. Rimshot) einen Clocktrack basteln, den man an das Modular-System senden kann.

Auch Steuerspannungen anderer aktueller Hardware lassen sich einspeisen, so verfügt der ASM Hydrasynth über Pitch/Gate , 2x Mod und Clock Outs, der Waldorf Iridium hat neben diversen CV-Eingängen immerhin Clock Out, die diversen Behringer Klone haben ebenfalls umfangreiche Patch-Möglichkeiten.

Der ASM Hydrasynth bietet CV/Gate-Ein- und Ausgänge zur Einbindung in modulare Systeme

Wenn man das Modular-System über MIDI ansteuert und die Notenwerte in der DAW aufzeichnet, wäre es natürlich cool, wenn man über die DAW auch Steuerspannungen an das Modular-System senden könnte. Damit wären Hüllkurven, LFOs und andere Steuerspannungsgeneratoren und Manipulatoren in der DAW als Plug-ins denkbar und damit automatisierbar und speicherbar. Gibt’s nicht? Doch!

CV-Tools für Ableton Live, Motu Volta auf der MAC-Plattform und Expert-Sleepers Silent-Way auf Windows machen das möglich. Es gibt da Hardware-technisch einige Dinge zu beachten, so müssen z.B. die Ausgänge der verwendeten Audiointerfaces gleichspannungsgekoppelt sein. Die Möglichkeiten, die sich da ergeben, sprengen den Rahmen dieses Artikels bei Weitem, erwähnenswert ist es allemal, es ist ja nicht das erste Mal in der Geschichte der Synthesizer, dass Oszillatoren analog aufgebaut sind und die Hüllkurven und LFOs digitaler Natur sind.

Expert Sleepers silent way ist ein Plug-in, mit dem man Steuerspannungen über Audiointerfaces aus der DAW an modulare Systeme senden kann

Nachdem wir uns um das Gehäuse, die Stromversorgung und um die Schnittstellen, also um die Grundlagen gekümmert haben, geht es daran, die Module auszuwählen.

Um einen grundsätzlichen Eindruck zu gewinnen, empfiehlt sich sehr der auch auf der Doepfer-Homepage verlinkte Workshop über modulare Patches, diesen findet ihr hier: https://www.doepfer.de/a100_man/a100_patch.htm

Der Rest der Geschichte ist schlicht subjektiv und dem jeweiligen Anwender überlassen. Wie sind die Vorstellungen über den Klang der Oszillatoren, welche Art soll es sein. Der Markt bietet alles von analog bis digital, selbiges gilt für die Filter. Analoge Nachbauten berühmter diskreter Vorbilder, Filter unter Verwendung legendärer Chips der 80er, auch digitales.

Um sich unter dieser ungeheuren Menge an Möglichkeiten zu orientieren zu können, empfiehlt sich die Verwendung von Planungstools.

Planungstools und Software für Euroracks

Man findet im Netz einige Planungstools, die es ermöglichen, Racks am Rechner durchzuplanen.

Das umfangreichste Planungstool im Netz ist modulargrid.net . ist eine umfassende Datenbank von real verfügbaren Modulen mit Suchmaschine und der Möglichkeit, eigene Racks zusammenzustellen und einer sehr aktiven Community, die ihre virtuellen Racks publiziert und sich untereinander austauscht. Die Möglichkeiten sind so umfangreich, dass es auf AMAZONA.de einen eigenen Workshop zu dem Thema mudulargrid.net gibt, diesen findet ihr hier:

https://www.amazona.de/workshop-modulargrid-onlineplaner-fuer-modularsynthesizer/

modulargrid.net ist die erste Anlaufadresse für Planung von Modular-Systemen im Netz

Eine weitere Möglichkeit, in die Welt der Modular-Systeme hineinzuschnuppern, sind Software-Emulatoren. VCV und Softube Modular emulieren dabei existierende Hardware und ermöglichen es so, auf dem Rechner Racks zusammenzustellen und Patches zu erstellen, die man dann in reale Hardware umsetzen kann. Die Möglichkeiten sind umfangreich und klanglich überzeugend, total Recall ist ein wesentlicher Punkt für die Emulationen im Rechner. Wer jedoch jemals selbst am Modular-System gepatcht, gegrübelt und gedreht hat, dem wird hier Essentielles fehlen.

VCV ist eine umfangreiche Software, die Modular-Systeme und Module emuliert.

Genau das haptische Erlebnis und natürlich die Optik mit all den blinkenden LEDs machen das spezielle Erlebnis eines Modular-Systems aus, eine Modulationsmatrix im dritten Untermenü ist eben nicht sexy. Mit der systembedingten Arbeitsweise eines Modular-Systems macht man im Produktionsalltag keine Meter, Zeitdruck und Modular-System passen nicht zusammen. Genau das ist aber auch das Schöne daran, dass man sich eben Zeit nehmen muss, um dann in neue Klangwelten abzutauchen zu können – genau so, wie man sich Zeit nehmen sollte, um das Basissetup seines ganz persönlichen Modular-Synthesizers durchzudenken, denn größer wird das System erfahrungsgemäß sowieso.

ANZEIGE
Fazit

Wenn man sich grundlegende Gedanken über die Einbindung ins vorhandene Setup gemacht hat, ermöglichen es aktuelle Planungstools komfortabel, das Wunschsystem am Rechner zusammenzustellen und in Teilbereichen sogar klanglich zu simulieren. Es war noch nie so einfach, in die modulare Welt einzusteigen. Come on in!

ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    Jens Barth

    Ich habe den Hype um modulare Synthesizer im Eurorack – Format bis heute nicht verstanden. Einerseits sind diese extrem teuer, dann sind sie nicht transportabel, im Wesentlichen monophon etc.

    Softwareseitig habe ich einige ausprobiert (VCV, Cherry Audio Modular), aber der Funke springt einfach nicht über. Es gib nichts, was man nicht auch mit anderen Synths machen könnte, und bunte, leuchtende Lampen sowie die Haptik der Regler kann ja auch nicht der Grund sein.

    Also was macht die Modularen so unschlagbar?

    • Profilbild
      Ral9005

      @Jens Barth Ist doch schön, wenn du der Meinung bist, dass du alles mit anderen Synths machen kannst.

      Der Beitrag ist sicher nicht dazu gedacht, Leute wie dich von etwas anderem zu überzeugen.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Ral9005 Aber ein Austauschen zum Thema ist schon ok oder darf nur tobender Applaus stattfinden???

      • Profilbild
        Jens Barth

        @Ral9005 Verstehe ich das richtig? Wer eine eigene Meinung hat, und dann auch eine andere, oder wie in meinem Fall eine Frage stellt, sollte besser nichts sagen?

    • Profilbild
      Saegezahntiger

      @Jens Barth Ich denke es braucht auch seine Zeit. Es gibt Leute, die verstehen es gleich was möglich ist. Einige eben nicht, das liegt evtl. an der individuellen Herangehensweise oder evtl. schauen einige Leute auch nur, aber sehen nicht, es mag auch sein, dass es auch mal überhaupt nicht passt.
      Ich denke man kann gerade mit Eurorack Dinge machen, die gehen eben nicht mit jedem beliebigen Synth, auch nicht mit schon gut ausgestatteten. Es gibt Module die geben dir krasse Möglichkeiten Rhythmen zu formen, generieren, zerhacken usw…es Gibt Module die geben dir krasse Möglichkeiten alles zu zerhacken und neu zusammen zu setzen usw usw…..man merkt, ich stehe darauf erst mal alles zu zerhacken, aber das ist meine Herangehensweise.
      Natürlich kann man sich auch einen Standardsynthesizer nachbauen, hat auch seine Berechtigung, da kann man sich die Filtercharakteristiken zusammenstellen, bestimmte Arten von Hüllkurven usw usw.
      Du kannst aber auch voll durchdrehen und dich auf die verrückten Module einlassen, in Kombination mit anderen Modulen und Outgear kann dich der kreative Flow packen. Aber dafür muss man auch etwas gemacht sein, ist auch nicht jeder.
      Natürlich gibt es, wenn man auf youtube z.B. mal sucht Unmengen an den üblichen bleeps, plops und Fürzen, aber ist wie im Plattenladen, nach 99 langweiligen findest etwas, was sich davon abhebt.
      Ich lasse mich gern vom Eurorack inspirieren!

      • Profilbild
        Jens Barth

        @Saegezahntiger Danke für das Feedback. Ich mag Musiker, die mit modularen Synths arbeiten eigentlich gerne. Tangerine Dream gehört dazu. Allerdings ist es mir in meinen Versuchen (VCV und CA Modular) nicht gelungen, brauchbare Sounds zu erzeugen. Und darum geht es ja. Um Sounds. Und obwohl ich schon sehr lange Synthesizer – Musik mache, kann ich im Blindversuch nicht wirklich heraushören, ob es ein Döpfer – basierter modularer Synth ist oder nicht.

        • Profilbild
          pol/tox

          @Jens Barth mich persönlich reizt an Eurorack v.a. der Workflow.
          Es macht mir Spaß mit Logik, Schieberegistern, Schalter, Komparatoren usw. Rhythmen zu machen.
          Diese Rhythmen resetten LFOs.
          Diese LFOs modulieren die Melodie.
          Die Melodie wiederum moduliert die Rhythmen.
          Lebendige Patches sozusagen.

          Andererweits kann man die volle Kontrolle über den Klang haben und diese jedoch mit ein paar Reglerbewegungen wieder abgeben.

          So Musik zu machen empfinde ich als erquickender als mit Lauflicht, MIDI und Recallability.

          Nicht besser, nicht schlechter, nur anders.

    • Profilbild
      mtotheb

      @Jens Barth Vielleicht ist es einfach der Spieltrieb der bei vielen durch ein Modularsystem getriggert wird, Strippen ziehen, drehen , patchen, es blinkt an vielen Stellen ,die Suche nach neuen Modulen, planen und umgestalten seines System , ist ja vollkommen legitim. Das viel bemühte unendlich flexibel beim Sounddesign sein zu können, nun ja, wieviel unerhörtes gibt es heutzutage noch zu hören ? Für mich persönlich macht ein Modulsystem rein als Effektgerät aber durchaus Sinn .

      • Profilbild
        Andreas

        @mtotheb Der Spieltrieb und das Selbermachen mit den Händen ist sicherlich ein Grund für die Popularität. Wenn ich dann verstehen muss wie alles zusammenhängt und es dann auch noch gut klingt, ist das ein Erfolgserlebnis, was man mit „einfacheren“ Synth bestimmt nicht so gegeben.

    • Profilbild
      Ashatur AHU

      @Jens Barth In einem hast Du recht es wird auch nur mit Wasser gekocht.
      Aber der Reiz eines modularen Synthesizers ist sich die Komponenten selbst auszusuchen
      und sich sein personalisiertes Instrument zu erschaffen.
      Dazu kommt das man den Signalfluss selbst bestimmen kann und dann wäre noch der Puristische Ansatz Momente der Einzigartigkeit zu erzeugen da es keine Speicherung der Klangwelt gibt.

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Jens Barth Es gibt tausend Dinge, die nur mit einem Modularsystem möglich sind, aber das würde hier zu weit führen. Ich setze mein System auch ständig live ein, habe damit kein Problem.

      • Profilbild
        CDRowell AHU

        @Bernd-Michael Land Richtig lustig wirds, wenn man zb. ein Kaffee-Bohnen-Modul oder ein Magnetophon (Kassettenaufnahmekopf) oder andere experimentelle Module implementiert 😁

      • Profilbild
        Jens Barth

        @Bernd-Michael Land Danke für das Feedback. Ich habe mal in Ihre Musik reingehört und ich finde sie gut. Ist das ausschließlich mit dem modularen System gemacht? Manchmal klingt es auch sehr nach FM, obwohl man das ja auch mit einem modularen Synth hinbekommen soll.

        Wie geschrieben beschäftige ich mich schon seit längerem mit modularen Synths, allerdings nur mit Software. Da hat man viele Module und kann auch ordentlich experimentieren, geht ja auch nicht so stark ins Geld. Ich finde es nur extrem mühsam und langwierig, brauchbare Sounds hinzubekommen. Und dann mach ich es eben doch mit nicht modularen oder semimodularen Synths.

        • Profilbild
          Ashatur AHU

          @Jens Barth Ich kann mir auch vorstellen das es am Bildschirm mühsam ist Strippen zu patchen
          und Module zu bedienen ist ja im Case schon eine Angelegenheit.
          Aber an einem Modularen zu arbeiten ist wie eine Entdeckungsreise und man kann Wege gehen welche man mit einem normalen Hardwaresynth nicht so einfach realisierbar sind oder gar nicht zb mal schnell ein Dronenorchester aus einer Handvoll LFO’s und mit VCA’s kann man auch viel lustiges anstellen.

          • Profilbild
            Bernd-Michael Land AHU

            @Ashatur Virtuelle Modularsysteme sind ideal für Einsteiger, die erst einmal schnuppern möchten, ohne sich die finanziellen Kosten aufzubürden. Arbeiten läßt es sich jedoch besser mit Hardware, da man an jeder x-beliebigen Stelle sehr einfach den Signalfluss unterbrechen kann.

        • Profilbild
          claas

          @Jens Barth Modulare Software-Synth würde ich haptisch nicht mit Hardware vergleichen. Meine persönlichen Erfahrungen mit Reaktor, Arturias Modular V und dem semimodularen Thor in Reason sind weniger musikalisch brauchbar gewesen, als mein Eurorack. Die Limitierung auf eine bestimmte Zahl an Modulen (eben so viele, wie in den Rahmen passen) bei gleichzeitigem direkten Zugriff auf alle Regler und Verbindungen empfinde ich als besseren Workflow. Zumindest für mich.

          • Profilbild
            Aljen AHU

            @claas Claas, ich kam noch nicht einmal mit Clavia Micro Modular zurecht. Ob es an der sehr bescheidenen (Mac-)Software lag oder andere Gründe haben, weiß ich bis heute nicht. Auch mit Realtor & Co. wurde ich niemals warm, dito für den modularen Synth von Reason.

            Erst mit meinem ersten Semimodularen (Mother 32), Solo oder in Verbindung mit Arturia Matrixbrute, sprang plötzlich der Funke über. Es dauerte nicht lange, da hat sich ein DFAM, später auch ein Subharmonicon dazu gesellt. Vielleicht ist das ein möglicher Einstiegsweg: bei den „vorverdichteten“ Halbmodularen bekommst Du brauchbarem Klang auch so, ohne Patchkabel zu bemühen, was eine Art Instant Gratification darstellt, und kannst Dich später, je nach Bedarf, schrittweise in die Welt des Strippenziehens „einspielen“.

            Dann merkst Du irgendwann: hey, an dieser Stelle würde ich den Strom am liebsten rhythmisch abschwächen, dort das Rauschen durch etwas anderes modulieren als vorhanden… schwuppdiwupp hast Du das erste Case mit ersten Modulen da stehen.

            Bei Software entfällt dieser Learning by Doing Faktor allzu leicht, denn wozu hat man da fertige Presets – es ist leichter, zu klicken, als im Kabelgewirr zu jagen.

            Außerdem schätzen einige Menschen in der Tat das Anfassgefühl des „real thing“ und bevorzugen es dem Drehen flacher Knöpfe mit der Maus.

        • Profilbild
          Bernd-Michael Land AHU

          @Jens Barth Vielen Dank!
          Nein, ich nutze nicht nur ausschließlich modulare Synthesizer, sondern immer das, was ich für den gewünschten Sound gerade am besten finde.
          Das Modularsystem ist hier ein gleichberechtigtes Instrument, so wie jedes andere auch. Ob der Sound dann analog oder digital, elektronisch, elektromechanisch oder akustisch erzeugt wurde, spielt für mich keine Rolle.
          Oft nutze ich auch Field Recordings oder Sprachfetzen und bearbeite sie dann nachträglich im Synthesizer und mit diversen Effekten nach.
          Das Schöne daran ist ja, das es im Sounddesign fast keine Grenzen gibt, alles ist erlaubt, um zum Ziel zu gelangen. Gerade hier liegen ja auch die enormen Vorteile eines modularen Synthesizers, denn man kann an jeder beliebigen Stelle in den Signalfluss eingreifen.

      • Profilbild
        S_Hennig

        @Bernd-Michael Land (Kommentar durch die Red. gekürzt wegen persönlicher Beleidigung)

        Ich stelle die These auf, dass im professionellen Musikbusiness in den letzten 15 Jahren NIEMAND mit einem modularen System die Kosten der Geräte wieder reingeholt hat.
        Ich habe vor einem Jahr einen Videokurs von Deadmaus (insert leet-spelling here) gesehen, in dem der Mann vor einer höchst beeindruckenden Wand von Blinkenlights sitzt und sehr kompetent über die Produktion elektronischer Musik spricht. Aber alle Beispiele werden in der DAW gezeigt. Die verwendet er, um Geld zu verdienen. Die Hardware ist Deko. Aber Sensoren! Höre ich Euch rufen. Ja, welche Sensoren denn? Wie sind die denn angeschlossen? Magnetfeldsensoren, Lagesensoren, Helligkeit? Alle mittlerweile digital. Viel einfacher und billiger. Und wenn ich die für Klangexperimente nutzen will, dann nehm ich Pure Data.

        • Profilbild
          Tyrell RED

          @S_Hennig @S-Hennig: Dein Kommentar wurde gekürzt weil er eine persönliche Beleidigung enthielt. Ich bitte Dich Vorurteile gegenüber anderen Forumsteilnehmern für Dich zu behalten.

        • Profilbild
          Rob.D.N.

          @S_Hennig Zitat S-Hennig: „Ich stelle die These auf, dass im professionellen Musikbusiness in den letzten 15 Jahren NIEMAND mit einem modularen System die Kosten der Geräte wieder reingeholt hat.“

          Na das ist jetzt keine besonders gewagte These.😂
          Die Frage darauf lautet: Muss das denn sein? Mir ist der wirtschaftliche Aspekt vollkommen egal. Ich kaufe wozu ich Lust habe. In meinem Modularen steckt eine fünfstellige Summe – juckt mich nicht. Und Musik mache ich auch nicht für andere sondern für mich.

          Ich kenne jede Menge professioneller Musiker die ihren Job an der DAW erledigen, vor allem Film- und Werbemusiker. Das geht schneller und ist effizienter. Der Kunde will tausend Änderungen und Zeit kostet Geld. Aber wenn die selben Komponisten dann nur für sich Musik machen, schieben sie die DAW auf die Seite und patchen Kabel am Eurorack. Denk mal drüber nach.

          • Profilbild
            artskuz

            @Rob.D.N. Ich hab nen Virus KC und meine Investition von 2002 noch nicht rein! 😁 Deswegen sollte wenn ich wollte, nicht in ein Modulares Investieren?

        • Profilbild
          S_Hennig

          @S_Hennig @Red: Das ist Euer Forum und ihr könnt kürzen, wie Ihr es für richtig haltet, um die Diskussion am Leben zu halten. Kein Problem für mich.

          Ich wurde erwartungsgemäß mißverstanden. Ich möchte hier niemanden beleidigen, schon allein, weil ich selbst all das gelebt habe.

          Aber es stört mich, dass wir uns hier selbst belügen. Modulare Synthesizer sind ein wunderbares Spielzeug und können in der Lehre eingesetzt werden.

          Und wenn jemand von der Haptik inspiriert wird, bitte sehr, geht mir genauso. Ich besitze selbst eine Hammond Orgel, weil es Spaß macht, daran herumzuschrauben und die Achsen zu ölen, aber mal ehrlich: wann habt Ihr eine B3 das letzte Mal auf einer Bühne gesehen?
          Nein, es stört mich, wenn von besonderer analoger Klanglichkeit schwadroniert wird oder wenn behauptet wird, dass bestimmte Klangformungen nur so gehen. Das ist unserem Alter geschuldet. Wir wissen es nicht besser, weil es vor 40 Jahren so war.

          Und bei einem Artikel, der sich an Einsteiger richtet, kann Ehrlichkeit verlangt werden.
          Wer nicht mit Moog und ARP groß geworden ist, investiert seine oder ihre Zeit und sein oder ihr Geld zehnmal besser in PC, Software und Boxen und lernt besser einen Arduino programmieren als CVs stöpseln.
          Das war vor 10 Jahren noch nicht so, das ist aber heute so. Digital hat gesiegt.

          Es gibt keine aktuelle Musik, in der modulare Systeme irgendeine Rolle spielen würden.

            • Profilbild
              Svenson73

              @MoFie Bevor ich auf den link geklickt habe, dachte ich mir schon, dass es Colin Benders ist. Einfach der Hammer, was der macht!

          • Profilbild
            MoFie

            @S_Hennig Es ist nicht unbedingt der Klang der Modulare Synthesizer so besonders macht, sondern die besondere Spielweise. Wer einen normalen Synthi nachpatched bekommt auch einen normalen Synthi, das lohnt sich meiner Meinung manch dann nicht unbedingt…

          • Profilbild
            claas

            @S_Hennig Gerade diesen Freitag ist erst wieder ein erfolgreiches Album erschienen, bei dem viele Eurorack-Module eingesetzt wurden: Depeche Mode „Memento Mori“.

            Deine These lässt sich also sehr schnell widerlegen.

          • Profilbild
            ChrisKaa008

            @S_Hennig Leute sind unterschiedlich. Ich programmiere täglich im Job, also will ich am Feierabend nicht auch noch programmieren und auch nicht gross in einen Bildschirm schauen.
            Ich habe Jahrzehnte mit Computern und Plugins Musik gemacht und versucht Klänge zu programmieren. Vor zwei Jahren dann einen Sequential pro3 und letztes Jahr einen Korg Opsix gekauft. Und vor allem an ersterem macht es viel mehr Platz, weil ich viel schneller einen neuen Sound programmieren kann.
            Modular habe ich mir auch mal überlegt, aber die Geduld hätte ich nicht.
            Der neue Trend ist ja dann mit AI Musik zu machen …

    • Profilbild
      NXN - analog X analog

      @Jens Barth Als „unschlagbar“ würde ich die Modularen nicht bezeichnen aber als „bereichernd“, da das – zumindest für mich – eine ganz andere Art des Musikmachens ist. Als Kirchenorganist und Jazz-Pianist bin ich bspw. gewohnt eher in Akkorden und Harmonien zu denken. Bei Modularen stehen für mich dagegen monophone Sequenzen und Klanggestaltung im Vordergrund. Und interessanterweise schließt sich für mich hier auch der Kreis, da sich viele Elemente des Barock (Ostinato, Orgelpunkt, c.f. mit Kontrapunkt als Sequenz) einsetzen lassen. Das geht natürlich auch alles mit Polyphonen oder Virtuellen, ist aber doch nicht so direkt… und macht weniger Spaß 😀.

    • Profilbild
      syrinx

      @Jens Barth Es gibt kein gutes digitales „VCF“. Das sollte deine Frage beantworten. Und jetzt komm mir nicht mit „hey aber U-he hat doch…“ neeee die klingen digital. Daher solltest du mal die Modularwelt kennenlernen und staunen. Glaube mir, könnte die digitale Welt meinen MS20, Syrinx oder OSCar ersetzen, dann wäre ich schon längst umgestiegen.

  2. Profilbild
    CDRowell AHU

    Danke für die Erinnerungen an meine MODULAR-KISTEN… Zwei Koffer aus dem Baumarkt, gefüllt mit DIY-HOLZSCHIENEN-DIY-PDU und DIY-MODULEN.🎹

    Nach einem Blick in den Keller fällt mir auf: Da liegen ´ne Menge Elektronikbauteile🙄 und diverse ALU-FRONTPLATTEN, die noch Zeit benötigen, um nach Zusammenbau noch Töne und Effekte zu produzieren.🚀

    Und damit bin ich auch beim riiiiieesigen Nachteil der ganzen Eurorack-Geschichte:
    ES BRINGT TOTAAAL SPPAAAASS😇 an den Dingern vor und nach dem Zusammenbau zu schrauben! Und leider benötigt es wie alles im Leben Zeit.💀

    Dank dieses Berichtes wird es wohl in den nächsten Tagen wieder ans Löten gehen.😜

    PS.: Ja, es ist wie eine BRIEFMARKENSAMMLUNG, die ständig das Sammlerherz erfreut. Jedoch machen die Dinger Musik oder lassen die Katze mitjaulen… :-)

  3. Profilbild
    SynthUndMetal

    Bei meinem Start in die Eurorack-Welt stand die Nutzung als modulare Effekt-Werkstatt bzw. (rhythmisches) Soundverbiegungstool für Gitarre und Synths im Vordergrund. Braids und NW1 haben sich dann erst später in das Rack geschlichen. Ich denke, es ist wichtig für sich zu erkennen, wie man sein Eurorack einsetzen/verwenden möchte. Bei mir lief das eher chaotisch 😂

  4. Profilbild
    Thomas W.

    Der Laie staunt und wundert sich. Mir geht besonders ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Unter den schier unendlichen Möglichkeiten verschiedene Module zu verbinden, gibt es sicher sinnvolle und weniger sinnvolle. Gibt es auch solche, die ein Modul zerstören könnten?

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Thomas W. Mit einem Modul ein anderes zerstören, kann man eigentlich nicht. Der einzige Knackpunkt wäre die Stromversorgung. Hier sollte man nach einem Modultausch immer noch einmal prüfen, ob die Stecker nicht verpolt sind, bevor man die kiste einschaltet.

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      @Thomas W. Theoretisch ist das vielleicht möglich, mit Überspannung… da es vcv-rack für lau gibt, würde es vielleicht Sinn machen, dort seine Experimente auszuleben…😁

    • Profilbild
      Saegezahntiger

      @Thomas W. Es gibt Module, die schicken Signale über den Bus, z.B. ein A-190. Laut Deopfer sollte das nur ein Modul am selben Bus machen, sonst könnte ein Modul wirklich Schaden davon tragen.

  5. Profilbild
    Robby

    Es wurde auch eine große Spielwiese für die DIY-Szene. Von simplen Modulen bis Highend gibt es alles zum selbermachen. Es gibt dafür zig Shops. Viele Kleinstunternehmer verdienen sich damit Geld.

  6. Profilbild
    Jens Hecht RED

    Schöner Artikel und das Fazit kann ich auch nur unterstreichen. Ich glaube ich hatte tatsächlich den günstigsten Einstieg gefunden: von VCV Rack zum Nifty Case und dann folgten nach und nach mehr Module, Cases und semi-modulare Synths. Gerade VCV Rack ist zu empfehlen wenn man sich noch unschlüssig ist ob das ganze einem überhaupt seinen Wünschen/Vorstellungen entspricht und in den jeweilgen Workflow passt.

  7. Profilbild
    hejasa AHU

    Ich bin auf das Eurorack gekommen, weil ich es leid war jedes Jahr von neuen Synths zu lesen und keine finanziellen Möglichkeiten zu haben, sie zu kaufen. Insofern war der Schritt zum ER für mich schlüssig und habe bis heute nicht bereut, diesen Weg zu gehen. Was alles denkbar möglich ist, steht in den oberen Kommentaren, ich schildere nur den Eindruck einiger Kollegen im besonderen Fall des ER als Filterrack: VCA Synths und zB. mein Rhodes und meine Gitarren werden durch die analogen Filter, Hüllkurven und Lfos auf ein anderes musikalisches Klangniveau gehieft!

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wir sind nicht mehr in den 60ern. Leider halten wir an überholten, damals notwendigen Konzepten, viel zu lange fest und projizieren viel zu viel darin rein.

    • Profilbild
      MoFie

      Stimmt wir sind nicht mehr in den 60ern. Aber es es finden Jeden Tag Konzerte mit klassischen Instrumenten statt die noch viel älter sind. Auch moderne Stücke. Wer behauptet das wären alles überholte Konzepte, der kennt sich mit Musik leider nur sehr wenig aus…

  9. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Ich finde das Konzept super. Auch dass dadurch kleinere Firmen entstanden sind mit außergewöhnlichen Konzepten. Am interessantesten finde ich für mich aber tatsächlich die Nachbauten der Roland 100er Serie von Behringer, weil wir in der Schule so ein System hatten. Und ich davor gesessen habe und NIX verstanden hab. Wie auch die Lehrer nicht. Ist wahrscheinlich dann unter einer Staubschicht verschwunden.

    Aber ich werde mich hoffentlich niemals weiter mit diesem Geldgrab … auch EuroCrack genannt… 😂 beschäftigen, ausser solcher schönen Berichte zu lesen. Hoffentlich. Ist zu gefährlich für mein Bankkonto. 🙂

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @Soundreverend Wenn man sein System vorher sorgfältig plant, muss man später auch nicht mehr viel ändern. In den ganzen Jahren mit Eurorack habe ich nur ein einziges mal zwei Module ausgetauscht, einen (nie benutzten) Quantizer gegen eine Masterclock getauscht. Da ich das System überwiegend live einsetze, war die Clock mit BpM-Anzeige eine sehr große Hilfe.
      Aber klar, das kann auch in gewisser weise etwas süchtig machen. Das ist bei anderen Hobbys aber nicht anders, Leute, die immer die allerneuesten Spiele für ihre Playsie kaufen müssen …

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sollte ich mich tatsächlich ähnlich arrogant zu gewissen Themen äußern, wie es hier die Modular-“Elite“ gerade macht, bitte gebt mir bescheid. Dieses selbst-in-den-Himmel-heben liest sich grausam…1000 Gründe, die für ein Modularsystem sprechen? Da würde ich wetten bei etwas über 100 wird‘s eng…..

    • Profilbild
      pol/tox

      hiermit gebe ich dir Bescheid, denn ich kann keinen arroganten pro-Modular-Kommentar lesen, erkenne in deinem aber Arroganz, da du eine Gruppe despektierlich benennst und deren Leidenschaft herabsetzt unter der Prämisse eines Scheinproblems.

      Dein Ding, kannst denken was du willst, ich für meinen Teil denke mir, different strokes for different folks.

    • Profilbild
      CDRowell AHU

      Das schöne ist: keiner muss der „Modular-„“Elite““ oder irgendwelcher Gruppen angehören.😴 Mein Empfinden zu dieser Äußerung ist, das beschränkende zu Benennen keine wirkliche Leistung darstellt.🤯

      Da mag ich Frau Eschnbach zitieren:
      „Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie.“😀

      Musikmachen ist eben auch im richtigen Moment mal still sein zu können.
      😇

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @lunatic: Ich muss pol/tox Recht geben. Deine Provokation in den ersten zwei Sätzen erzeugt nur Gegenprovokationen. Wo soll das hinführen? Am Ende entsteht daraus wieder ein Endlosloop mit gegenseitigen Angriffen und weiteren Rechtfertigungen. Übrigens war das eine rhetorische Frage, also am besten nicht darauf antworten ;)

    • Profilbild
      Ashatur AHU

      Ich glaube mal das jeder Musiker der in ein Instrument vernarrt ist
      es auch bis in den Himmel loben wird und was ist daran verwerflich?

      1000 Gründe und bei 100 wird es eng?? Wenn man das Spiel weiterführt dann könnte man diesen Satz bei fast jedem Instrument anwenden. Denn Limitierungen oder Einbußen gibt es fast überall.

      Im Endeffekt muss jeder für sich selbst herausfinden wie und mit was er sich ausdrücken möchte.
      🌈

  11. Profilbild
    Anjin Sun

    Ach ist die heutig, bunte Vielfalt wunderbar, ein Garten voller analoger und digitaler Herrlichkeiten! Die ermöglichen innere Klangwelten nach außen zu tragen. Ich kombiniere beides, und würde weder auf ein Modular, noch auf eine DAW verzichten wollen. Dann taucht da auch noch Behringer auf, und ermöglicht es erschwinglich alte Boliden Replika zu erwerben, von denen man lange träumte. Ein wunderbares Hobby …

  12. Profilbild
    Synchead

    Schön ist was gefällt. Wie kann so etwas elementar freiheitliches wie die Frage der Wahl eines Instrumentes für den eigenen individuellen Ausdruck zu solch einer Diskussion ausarten? Es lebe die Vielfalt.

  13. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Hab mir gerade nach Wochen ausführlicher Recherche ein System zusammengejagt.
    Schade dass die Jagdzeit schon wieder vorbei ist 😂

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Anthony Rother 😂 Du bringst das perfekt auf den Punkt. Geht mir auch bei anderen Neuanschaffungen so. „Schade, dass die Jagdzeit schon wieder vorbei ist,“ 😇😬

      • Profilbild
        herw RED

        @Tyrell Da bin ich anderer Meinung: Erst die intensive Beschäftigung mit dem „Erjagten” (‰Gesammelten” wäre vielleicht passender?) bringt es auf den Punkt, sprich: erst wenn man die Feinheiten eines Moduls (oder jedes anderen Musikinstruments) erfasst oder entdeckt, beginnt die spannende und befriedigende Reise, die niemals aufzuhören scheint.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @herw Ich glaube, hier ging’s einfach nur um die Freude, den Spaß, das Kribbeln dabei zu recherchieren, was es denn alles gibt und was das so kann und so weiter. Einfach das »theoretische Erleben« einer Sache, die man so erst einmal nicht kennt. Das eigentliche Kennen lernen und experimentieren bringt (zumindest mir) auch genau so viel Laune; ist aber ein anderes Gefühl.

          Ich selber kannte das vom Recherchieren, was es denn so an Drum-Computern gibt. Aus einer relativ großen Liste sind vier Geräte übrig geblieben (»TR-8S«, »Alpha Base«, »AnalogRytm« und »Tempest«) … und letzterer ist es dann geworden. Alleine das theoretische Beschäftigen mit den Geräten hat schon Laune gebracht.

          Oder meine eigene Reise mit »patchbaren« Geräten: Da gab es von mir auch eine Liste (z.B. »Arturia MiniBrute 2«, »Moog Mother-32«, »Pittsburgh Lifeforms«, etc.). Dann kam Pittsburgh mit dem »Taiga« um die Ecke, und der steht jetzt hier.

          Der wird jetzt langsam und genüsslich erforscht … aber das ist noch mal eine andere Kategorie des »Spaßes«. Deswegen kann ich die Aussage von Anthony und Tyrell gut verstehen. 🙂

      • Profilbild
        DasIch&DerEr

        @Tyrell nach der Jagd ist vor der Jagd ;-)

        Ansonsten kann ich mich über viele Kommentare hier nur wundern. Musik ist Leidenschaft. Dabei sollte es doch völlig egal sein, mit welchem Instrument man seine Leidenschaft auslebt.
        Andere dabei herabzuwürdigen oder zu ‚provozieren‘, nur weil man meint derjenigen zu sein, der den Gral der Weisheit gepachtet zu haben, zeugt eher von eigener Unsicherheit.

      • Profilbild
        herw RED

        @costello Wenn die Vorfreude dann noch zusätzlich Bestätigung findet, dann ist das das Sahnehäubchen.

        Vielleicht passt hier mal ein Zitat:

        „Mensch sein, ganz und gar Mensch, bedeutet, Musik ebenso
        zu brauchen, wie wir unsere Nahrung brauchen. Es bedeutet,
        in der Musik, die man hört, Befriedigung zu finden. Was Ihr mit unseren Instrumenten macht, hilft uns ebenfalls dabei, noch mehr Mensch zu sein, und dafür möchte ich Euch allen danken.“
        – Dr. Robert Moog –

  14. Profilbild
    Ashatur AHU

    Toller Artikel Danke

    Ich bin eigentlich recht spät in die Modularwelt vorgedrungen.
    Mich hat der Kosten und Suchtfaktor sehr abgeschreckt. Aber tief in meinen Gedanken war ich mir Gewiss das ist genau mein Ding.
    Dann zog die Granny in meine Musikecke und bald folgte die Mother und um mich war es geschehen.

    Diese beiden Synths bildeten schon mal eine gute Grundlage und vereinfachten mir das aussuchen der ersten Module denn ich musste mir erst mal keine Gedanken über MIDI to CV und Eurorackpegel auf Linepegel machen.

    Wenn man gut plant und sich Gedanken macht wo die Reise hingehen soll braucht es am Anfang gar nicht mal soviel um Spaß zu haben.

    Und ich muss sagen soviel Spaß beim erforschen der einzelnen Funktionen hatte ich gut 20 Jahre nicht mehr. Es fühlt sich an wie die Zeit als ich meine ersten Synths mein eigen nannte.

  15. Profilbild
    HÖG

    Für mich ist das Modularsystem eine der ehrlichsten Arten der elektronischen Musikproduktion. Keine Presets und viel Raum für Kreativität. Alles muss sich erarbeitet werden und man findet seinen eigenen Sound.

    Ich komme aus der digitalen Welt, bin dann auf Hardware-Synths umgestiegen und arbeite mittlerweile zum größten Teil im Modularsystem.
    Für mich spielt Haptik eine große Rolle und ich bin kein großer Freund von tausenden Untermenüs wie es bei VSTs häufig der Fall ist. Ich mag es simpel: Ursache-Wirkung.

    Die Kohle die im Sytem steckt, werde ich musikalisch vermutlich nie einspielen. Muss ich das? Ich denke nein, denn der Spaßfaktor steht absolut im Vordergrund. Zudem ist der Gebrauchtmarkt ein Segen fürs Modularsystem. Vergünstigt einkaufen und ggf. ohne viel Verlust weiterverkaufen. Das relativiert die ganze Chose dann auch wieder.

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @HÖG Das man bei Modularsystemen nichts abspeichern kann, ist für mich nebensächlich. Kein Gitarrist, Trompeter oder Pianist würde das als Manko ansehen.
      Und die Kosten für ein Klavier oder einen Flügel wird ein Hobbypianist auch nicht wieder einspielen.
      Am Ende geht es doch darum, Musik zu machen.
      Aber selbst wenn man nur sinnlos „herumdudelt“ -es ist immer ein kreativer Prozess bei dem man viel lernen kann und Spaß macht die Klangforschung allemal.

      • Profilbild
        Ashatur AHU

        @Bernd-Michael Land Ganz Genau
        Jeder Mensch hat irgendeine Art von Hobby in das Geld investiert wird um sich selbst zu verwirklichen. Und ich würde auch behaupten das jeder kreative Prozess den Geist voran bringt.

  16. Profilbild
    ronv AHU

    Wer komponieren und produzieren möchte, benötigt sicher kein Modularsystem und nutzt besser „reguläre“ Synthesizer und Software und spart viel Zeit und Geld.

    Trotzdem besitze ich ein Eurorack-System, das weit über die geplante Größe gewachsen ist.

    Tja, warum und wie beschäftigt man sich also mit einem Modularsystem? Ich glaube, es gibt recht unterschiedliche Motivationen und Herangehensweisen (Abgrenzung fließend, vieles wurde ja schon erwähnt):

    a) Spieltrieb; der reine Spaß, damit Klänge zu gestalten und zu verändern; Freude durch das sinnliche, haptische Erlebnis der Hardware und den unmittelbaren Zugriff auf alle Bedienelemente

    b) Lernen und Ausprobieren am „begreifbaren“ System, was welcher Parameter bewirkt, wie ein Waveshaper einen Sinuston verändert, wie lineare und logarithmische FM klingen, usw., am besten auch visualisiert mit Oszilloskop

    c) Nutzung als Synthesizerstimme, die eigene Wünsche an Klangerzeugung und -formung erfüllt, z.B. bestimmte Oszillatoren, Wavefolder, Filter, Modulationen…; gespielt über eine Tastatur oder angesteuert über einen Sequenzer

    d) generative Erzeugung von Klanglandschaften; „selbstspielende“ Patches mit sich verändernden Tonfolgen, Klängen und Effekten; oft mit Sequenzern, Clock-Modulen, Clock-Teilern, Logik-Modulen, einem gewissen Grad an Zufall durch Random-Module

    e) Bearbeitung extern zugeführter Audiosignale mit klangverändernden Modulen und Effekten

    f) gezielt spezielle Klänge bauen, die man anders nicht hinbekommt

  17. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Es wurde bisher kaum betont, aber Modularsysteme sind zweifelsohne die intuitivsten Synthesizer auf dem Markt. Ihre Grenzenlosigkeit in puncto Kreativität ist beeindruckend. Bei den softwarebasierten Emulationen hingegen bin ich enttäuscht; sie wirken auf mich abschreckend und sind keineswegs benutzerfreundlich. Vielleicht fehlt mir die nötige Affinität dazu – was aber auch okay ist! Für Einsteiger würde ich das Behringer System 100 Komplettpaket für 600€ empfehlen: Einstecken und loslegen, ohne großartige Planung. Denn wie soll ein Neuling überhaupt planen, wenn er noch keine Erfahrungen hat?

    Interessanterweise gibt es viele Menschen, die noch nie ein Modularsystem in der Hand hatten, aber dennoch ganz genau zu wissen glauben, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt. Sie teilen diese „Erkenntnisse“ dann als absolute Wahrheiten. Mein Rat? Mach Dir selbst ein Bild. Jeder hat ein individuelles Erlebnis mit solchen Geräten und wird daher auch eine einzigartige Geschichte zu erzählen haben. Es ist wie bei Döner – jeder hat seinen eigenen Geschmack.

    • Profilbild
      42day

      … dem kann ich nur zustimmen. Als Neuling im Bereich der (semi-) modularen Synthese und generell der Komposition/Produktion von Musik ( ca. seit 2020) und experimentell veranlagter Typ bin ich doch schnell von softwarebasierten Lösungen abgekommen. Die Welt der Modularsysteme ermöglicht für mich einfach ein herrliches „Erfassen“, „Begreifen“ und „Durchdringen“ im wörtlichen Sinne und die Lernkurve ist entsprechend steil. Und dann Zufall in Intention zu überführen macht einfach Spaß.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X