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History & Sounds: Oberheim OB-Xa Video-Doku

Video: Die Geschichte des Oberheim OB-Xa

1. September 2018

Mit den Oberheim SEM-Modulen von 1974, die zwischenzeitlich ihre Wiedergeburt feierten, gelang Tom Oberheim ein folgreicher Einstand in die damals populär werdende Synthesizer-Szene.

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Da sich diese monophonen SEM-Module auch in speziellen Keyboards zu zwei-, vier- und achtstimmigen Varianten erwerben ließen, war Toms Company OBERHEIM eine der ersten, die polyphone Systeme anboten. Wie so etwas aussah, funktionierte und vor allem klang, lesen und hören Sie am besten z. B. in unseren Blue Box Reportagen zum Oberheim Four-Voice oder Oberheim Two-Voice.

Die Problematik dieser Geräte lag vor allem darin, jede einzelne Stimme identisch einstellen zu müssen, um sie polyphon nutzen zu können. Das Registrieren eines Klanges in einem Oberheim Eight-Voice war also alles andere als einfach. Mit dem ersten speicherbaren, polyphonen Analogsynthesizern von 1978 aus dem Haue Sequential Circuits, dem Prophet-5, gerieten die amerikanischen Synthesizer-Majors gewaltig unter Druck,

Der 1979 erschienene Oberheim OB-X mit bis zu 8 Stimmen war dann auch so etwas wie die weiterentwickelte Variante eines Oberheim Eight-Voice. Auch wenn dieser äußerlich nicht mehr viel mit seinem Vorgänger gemeinsam hatte, so war das Innenleben dennoch in vielen Bereichen identisch.

In unserer heutigen Video-Doku widmen wir uns aber dem Nachfolger Oberheim OB-Xa von 1981, der gegenüber seinem Vorgänger deutlich stimmstabiler und auch handlicher war. Beim Klang scheiden sich allerdings die Geister. Der Großteil der Vintage-Gemeinde schwört auf den einzigartigen Sound des Oberheim OB-X, während einige wenige – und zu jenen zähle ich auch – den Oberheim OB-Xa bevorzugen.

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Viel Spaß nun bei unserer Oberheim OB-Xa Video-Doku.

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Forum
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    AMAZONA Archiv

    Top, geile Kiste. Für mich auch klanglich definitiv besser als der OBX weil etwas frischer und präsenter vom Sound her.
    Der OBX sitzt zwischen den Stühlen. Wer den Oberheim 70ger Jahre Breitwandsound will ist mit einem 4 Voice besser bedient als mit dem OBX.
    Also entweder OBXa oder 4/8Voice das sind die Oberheim Meisterwerke.

  2. Profilbild
    Violator

    Klasse Synthesizer, der in vielen Bereichen auch heute noch überzeugt.
    .
    @psv-ddv: Trotzdem – die „Oberheim Meisterwerke“ sind für mich der Matrix-12, bzw. Xpander, aber das ist wie immer Geschmacksache.

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      Tyrell RED

      @Violator Meinen Xpander schätze ich über alles!! Ich denke Oberheim OB-Xa und Xpander sind schwer zu vergleichen. Sie ergänzen sich allerdings hervorragend.

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        electro3000

        @Tyrell Richtig Tyrell! Der Oberheim OB-Xa und der Xpander / Matrix 12 sind garnicht vergleichbar – es sind völlig unterschiedliche Synthesizer. – Ich gehöre noch zu denen, die einen OB-Xa damals neu gekauft haben und viel in Produktionen eingesetzt haben. – Der Xpander + der große Bruder Matrix12 sind einzigartig. – Bevor ich mir heute einen OB-Xa /OB-8 ‚antun würde, nehme ich lieber für wirklich geile analoge Klänge IMMER einen Alesis Andromeda A6. – 1.) ist der immer noch erstaunlich günstig und hat viel mehr Biss + den einmaligen „Brett-Sound“ – 2.) ist der A6 (für mich) besser als ein Moog One / 16 Voice, den ich mehr oder weniger als ein schlechten Clone eines A6 sehe. – 3.) Zurück zum OB-Xa: eine schlaffe Gurke im Vergleich zum Andromeda A6, kostet aber zumindest in den USA mittlerweile als „toller Vintage-Synth“ bis zu 12000$. – Einen nicht von Doc Analog wegen seiner – meist zu vernachlässigen Fehler – gepimpten A6 kostet noch 3-4000€. Mit Doc Analogs Poti Revisionen + eventuell zum hochklappen umgebauter A6 mit 16 Voices kostet mich das gerade mal insgesamt ca. 6500€. Unschlagbar – ich habe 2 x A6 & einen X-Pander. – Dagegen ist ein Obi OB-Xa ein simpler Witz, sorry! Schiere Grösse + „Vintage“ ist nicht alles! Wenn Obi, dann Xpander/Matrix12 oder die SEM Module … Punkt!

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      drbach

      @Violator bin auch der Meinung, der Matrix 12 ist und bleibt mein Liebling… wobei der OB-Xa steht auch weit oben in der Rangliste

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      AMAZONA Archiv

      @Violator Ja, ist wohl wirklich Geschmackssache. Ich fand den Sound des Expander/Matrix12 immer zu verwaschen/muffig und die Hüllkurven zu langsam. Das ganze ist schon sehr durch die untermotorisierte digitale Steuerung und Armaden von OpAmps in komplexen Verschaltungen geprägt. Ein wenig vergleichbar mit dem Prophet T8. Konzeptionell grossartig aber mit erheblichen Schwächen umgesetzt. Die Bedienung ist auch nicht so meins. Ich wage mal die These, wenn die Teile nicht so abgefahren aussehen würden, wären sie nicht der Rede wert. Der OBXa hingegen ist für mich richtig auf den Punkt.
      Bin gestpannt auf History&Sounds zum Expander. Vielleicht muss ich ja danach meine Meinung revidieren ;)

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        drbach

        verwaschen und muffig kann er, muss er aber nicht. Der Matrix kann unheimlich „drücken“, schnell sind die Hüllkurven in der Tat nicht, aber im langsamen ist er meines Erachtens unschlagbar. Ich schätze im poyphonen Spiel, dass die Stimmen extrem gut ausgeglichen sind, trotzdem ist er nie langweilig.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @drbach Ich kann Deine Argumente zwar nachvollziehen, aber mich stört z.B. genau die von Dir genannte Ausgeglichenheit der Stimmen, da ich sie als steril empfinde. Da sind wir dann wieder beim persönlichen Geschmack.

          • Profilbild
            drbach

            wenn dir die Ausgeglichenheit nicht passt, hast du genug Möglichkeit via der Modulationsmatrix entsprechende Ungenauigkeiten einzupflegen
            das ist für mich eben das geniale an dem Synth, er kann eben von sehr sauber bis ziemlich „vintage“, aber man muss es entsprechend einstellen

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @drbach Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das „faken“ der Klangorganik per Mikromodulationsorgie nur selten wirklich funktioniert. Der Grundklang des Instruments ist damit nicht zu ändern. Das Problem haben auch viele DCO-Synths und Digitale. Ich denke das ist auch ein Grund für die hohen Gebrauchtpreise von frühen Polyanalogen. Wenn sich das einfach simulieren liesse wären die alten Kisten lange nicht so wertvoll. Es freut mich aber zu hören, dass Du mit dem Matrix glücklich bist und einen Weg gefunden hast, der für Dich funktioniert. Das ist entscheidend. Die Verbindung von Musiker und Instrument muss stehen. Der Rest ist nur Geschmackssache. :)

              • Profilbild
                drbach

                das „faken“ würde schon funktionieren, aber ist meiner Meinung nach nicht unbedingt der Grund für den Sound der ach so geliebten Kisten. Mir ist aufgefallen, (oder meine ich zumindest), dass bei allen toll klingenden Instrumenten die Komponenten eher „heiss“ angefahren werden, so dass in den Grenzbereichen nicht einfach vorauszusehende Nichtlinearitäten entstehen, beim Minimoog-Filter allgemein bekannt, das macht aber auch ein OB-Xa und andere. In diesem Bereich ist der Matrix zuweilen durchaus etwas „brav“, wird aber oft auch unterschätzt, weil man ihn halt nicht in dieser Ecke sehen will.

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                  AMAZONA Archiv

                  @drbach Da gebe ich Dir Recht. Das sogenannte Gain Staging innerhalb der Instrumente ist oft ein wichtiger Aspekt der die Klangeigenschaften definiert. Der Matrix bzw. Expander hat einen sehr komplexen Signalpfad (alleine schon der Filter). Um die vielen Features umzusetzen wurden damals mehr integrierte Bauteile eingesetzt als bei den polyphonen Vorgängern. Die OPamps dieser Zeit verhalten sich im Spannungsgrenzbereich nicht sehr gutmütig. Sprich die Verzerrungen klingen nicht angenehm. Ich hatte das ja mit dem Begriff OP-Amp Armada angedeutet. Die Konstrukteure haben also penibel darauf geachtet, die internen Pegel im Griff zu halten und insofern vermutlich interne Aussteuerungen mit Sicherheitsabstand spezifiziert. Hier spielt dann auch die Lastfähigkeit des Netzteils eine Rolle für die Dynamik des Klangs. Auf jeden Fall haben einfacher strukturierte oder gar diskret aufgebaute Synths da einen erheblichen Vorteil.

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    AMAZONA Archiv

    Sind ja immer in ’nem Topzustand, die Synths. Sehen aus, wie direkt aus der Fabrik. Bei mir sehen selbst schon die GUIs meiner VSTIs verkratzter aus. ;-)

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      Tyrell RED

      … werden von mir auch gehegt und gepflegt und bei Bedarf aufwendig restauriert ;-)

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    AMAZONA Archiv

    Der OB-Xa gehört zu den ganz großen Synthesizer Klassikern, daran besteht kein Zweifel. Klanglich edel und kraftvoll. Es ist ständig Bewegung im Klang. Im Vergleich zum OB-X klingt weniger kraftvoll, auch ist der Klangcharakter ein anderer. Die Matrix / Xpander Serie geht wieder in eine ganz andere Richtung. Steriler und analytischer Klang aber mit weit mehr Modulationsmöglichkeiten. Kann man mit der OB Serie schwer vergleichen. Für mich selbst klingt der OB-X mit Abstand am Besten. Brachiale Urgewalt aber leicht programmierbar.

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      AMAZONA Archiv

      Die unübertroffene Fettheit des OBX ist meiner Meinung nach eine Legende. Nur entstanden, weil die Musiker sich nach polyphonem SEM Klang in Kombination mit Programmierbarkeit gesehnt haben. Der OBX ist diesbezüglich ein programmierbarer SEM Kompromiss.
      Im direkten Vergleich klingt für mich der OBXa sogar kraftvoller als der OBX. Der OBX hat zwar etwas mehr Druck in den Tiefmitten (SEM ähnlich), ist dafür in den Mitten und Höhen etwas verwaschener als der Xa. Was brachiale Urgewalt angeht können beide nicht mit den 4/8 Voices mithalten. Da ist dann natürlich das Bedienkonzept ein ganz anderes und die leichte Presetverwaltung fehlt.

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        AMAZONA Archiv

        Also ich hab beide (X und Xa) hier seit Ewigkeiten nebeneinander stehen und möchte keinen der beiden missen aber der Xa schafft nicht annähernd die Breite des X, weder in den Tiefen , den Mitten, noch in den Höhen. Von der unberechenbaren Lebendigkeit will ich noch gar nicht reden. Der OB-Xa, geht schon etwas in Richtung Prophet-5. Viel zahmer. Ist ja auch egal, jeder hört wahrscheinlich anders und jeder hat ein andere Vorlieben an den Klang.

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          AMAZONA Archiv

          Na wir sind uns zumindest einig uns uneinig zu sein.
          Ich besitze OBs nicht, habe aber genügend eigene Erfahrung mit beiden gesammelt um sie einschätzen zu können. Mein 4 Voice genügt mir, mehr Oberheim brauche ich nicht.
          Mit zahm meinst du sicher den Curtis P5. Der Rev 2 P5 ist alles andere als zahm und klingt so garnicht nach Oberheim.
          Klar geht es definitiv um persönliche Vorlieben, insofern sind solche Diskussionen immer auch ein wenig müssig. Ich finde die Eindrücke anderer aber im Allgemeinen sehr spannend.

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        Tyrell RED

        Ich bekomme demnächst einen original Two-Voice vom Doc restauriert zurück. Freue mich jetzt schon auf den Klangvergleich.

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    costello RED

    Als ich den OB-Xa 1985 gekauft habe, war er für mich eigentlich nur zweite Wahl. Lieber hätte ich einen Prophet T-8 (über dessen Limitierungen ich damals noch nicht genug wusste) oder Jupiter 8 gehabt. Sehr schnell war ich dann aber von dem Oberheim restlos begeistert. Was für ein fetter, unglaublich organischer und edler Sound! Er hat mich allerdings auch in Atem gehalten: Ich hatte ihn kein halbes Jahr, da qualmte mir das Netzteil ab. Die „Lebendigkeit“ war mir damals oft sogar zu viel. Ich habe ihn einmal im Jahr justieren lassen, weil ich die teils starken Abweichungen in der Stimmung, Filteröffnung pro Stimme etc. nicht mehr als musikalisch empfand. 2004 habe ich ihn verkauft.
    Als jetzt der Phantomschmerz zu groß wurde, habe ich mich bewusst für den OB-8 entschieden, der wegen reduzierter Hardware als zuverlässiger gilt. Er besitzt einen großartigen Arpeggiator und hängt bei den Modulationsmöglichkeiten den OB-Xa locker ab. Sein etwas „zahmerer“ Klang mag teilweise Hardwarebedingt sein (etwa beim Filter), ist aber vor allem auch der (werkseitig mangelhaften) Justierung geschuldet. Wird hier nachgebessert, lassen sich die Problemfelder „zu saubere Stimmung“ und „etwas träge Envelopes“ entschärfen. Und dann steht der OB-8 in einem ganz anderem Licht da.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @costello Den OB-8 hatte ich noch nie unter den Fingern, aber deine Argmente klingen einleuchtend. Würde gerne mal beide hören. Am Ende wäre mir dann aber wahrscheinlich der Klangcharakter wichtiger als die Modulationsmöglichkeiten. Vorausgesetzt, man hat für den „wilden Kram“ noch alternative Geräte. Hätte ich nur „einen“ polyphonen Analog-Synthesizer, wäre es definitiv für mich der Xpander.

      • Profilbild
        costello RED

        @Tyrell Das sehe ich genauso: Was nützen einem die abgefahrensten Modulationsmöglichkeiten, wenn der Grundsound nicht trägt. Aber da muss man sich beim OB-8 keine Sorgen machen ;-)

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          AMAZONA Archiv

          @costello Und ganz am Ende – beim Mix – musst du eh hier und da wieder rumfeilen und Kompromisse finden, damit sich der Synth homogen einfügt.
          Finde diese 5 % Frage nach dem „perfekten“ Klang eigentlich ziemlich müßig. Macht nur dann Sinn, wenn man das Arrangement wirklich ganz spartanisch hält. Nur dann hört man wirklich was von der Individualität heraus (also im Vergleich der Subtraktiven untereinander – bei anderen Klangsynthesen spielt noch ein bissken mehr mit rein)

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            AMAZONA Archiv

            Der Perfekte Klang ist für mich durchaus entscheidend. Gut klingende Synths fügen sich vollkommen problemlos in den Mix ein. Je besser der Synth klingt desto weniger muss man nachbearbeiten. Das Mischt sich quasi von selbst.
            Das Arrangement ist natürlich wichtig. Aber auch diesbezüglich verzeiht ein Mix mit hervorragend klingenden Spuren erheblich mehr. Eine gute Summierung mal vorausgesetzt. Dann hört man auch im dichten Arrangement problemlos die Qualität der Einzelspuren. Das funktioniert mit mittelmässigen Synths definitiv nicht und die gibt es leider wie Sand am Meer.

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              AMAZONA Archiv

              Es geht nicht, darum, ob ein Synth „gut“ klingt oder nicht. Die meisten klingen so gut, dass sie in jedem Mix Platz finden können. Der User muss sich nur ernsthaft mit seinem Equipment beschäftigen, und sollte sich nicht damit begnügen Presets abzufeuern. Es geht um Charakteristiken, die hier und da, je nach Beschaffenheit des Arrangements, geschliffen werden müssen. Und nein, es liegt in der Natur der Sache, dass du in einem 30 Spuren Song mit dichtem Arrangement und mehr Informationen weniger Details als Hörer wahrnimmst mit als bei einem spartanisch gehaltenem 8 Spur Arrangement.
              Die Qualität der Einzelspur im Track hat nichts mit dem zu tun, worüber wir hier bei den Charakteristiken zwischen Synth x und y sinnieren.
              Aber gut, letztendlich sind das eher ästhetische Fragen und die Fragen nach der eigenen „Philosophie“. Meine Absicht ist ja nicht, jemandem absolute Wahrheiten zu verkaufen. Die gibt es nicht. Letztendlich hat jede individuelle Ansicht ihre Daseinsberechtigung. Würde nur niemandem verklickern wollen, dass man heutzutage noch Unsummen für guten Sound und gute Mixes ausgeben muss.

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                AMAZONA Archiv

                Du hast vom perfekten Klang und den 5% geschrieben. Ich bin darauf lediglich eingegangen. Wir sind uns wohl einig, dass sowohl OBX als auch OBXa sehr gut klingende Synths sind. Insofern ist das Thema „5%“ eher ein allgemeines.
                Ich kann mich täuschen aber Deine Äusserungen über verdeckte Details bei 30 Spuren klingen nach Erfahrungen die man im allgemeinen mit semiprofessionellem Equipment macht. Auf einer guten Aufnahme/Mischung sind alle Details eines Synths enthalten und die feinen charakteristischen Unterschiede werden dadurch, dass einige Klanganteile im Arrangement unter die Wahrnehmungsschwelle rutschen nur betont.

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                  AMAZONA Archiv

                  Natürlich arbeite ich nur mit semiprofesionellem Equipment. Verdiene nicht einen Cent mit dem, was ich da aus purer Leidenschaft, die Leiden schafft, tue. Hatte auch nie Scheu davor, mit Billgequipment zu arbeiten. Und auch damit lässt sich hervorragend arbeiten.
                  Kann es sein, dass du ausschließlich mischst und nicht komponierst?
                  Ich frage, weil es mehrere Sichtweisen gibt, und die reine „Toni“sichtweise etwas eingeschränkter ist. Die Details von denen wir reden, sind ein Mischmasch aus Instrument, Arrangement, Komposition und Mix. In einem Song von 30 Spuren (schreibe immer von 30, weil ich mich meistens in diesem Bereich bewege) tummeln sich nicht selten diverse Synths auf mehreren Spuren mit unteschiedlichsten Charakteristiken im gleichen Takt. Und auch nicht selten mit dem Schwerpunkt im gleichen Frequenzbereich. Hier und da schwingt eine oder mehrere Gitarren mit etc. Da ist es nicht hilfreich, wenn ich die Signale so lasse, wie sie reinkommen, sondern da muss ich schleifen, um Matsch zu vermeiden. Und so kommt es vor, dass man das, was man an dem Charakter von Synth X an sich mag, kastrieren muss – oder dass ich den so schraube, dass seine Qualitäten in Rücksichtnahme auf das Gesamtarrangement, eher eingeschränkt sind. Das ist sekundär eine Frage des reinen Mischens.

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                    Leider langer Sermon geworden: -2-
                    Hier muss man einen goldenen Weg finden, in dem man Arrangement und Mix als Einheit verschmelzen lassen muss. Natürlich kann mal mal Passagen lassen, wo der tragende Charakter eines Synths voll zur Geltung kommt. Aber das ist doch nur der Bruchteil der gesamten Arrangements und der Bearbeitung eines Songs/Tracks. Und zum Schluss steht schon die Frage, was der Hörer denn nun tatsächlich wahrnimmt. Nur ganz wenige Hörer nehmen wirklich die Details, die man in mühseliger Kleinarbeit ausklamüsert, wirklich wahr. Auf großen Produktionen hört man im Übrigen ab und an Mischfehler, wenn man konzentriert hört – was aber niemanden wirklich stört.

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                      Sehr interessantes Thema. Ich fange mal von hinten an. Ja, richtig, auf den meisten grossen Produktionen hört man Mischfehler. Das liegt oft am komplexen Zusammenspiel von Regieakustik und Abhöre, ab und zu auch an der Unfähigkeit oder Verstrahltheit des berühmten Tonings. Man wundert sich, wie schlecht die Regie teurer Studios teilweise klingt. Auf einer wirklich guten Studioabhöre in einer Regie mit korrekt eingemessener Akustik sind solche Produktionen dann teilweise unhörbar. In sofern ist man mit günstigerem Equipment auch im Vorteil, da werden die Fehler entweder durch die geringere Kanaltrennung verdeckt oder der Toning mischt von vornherein viel vorsichtiger und weiss, dass er viel nachbearbeiten muss. Das teure Pro Zeugs klingt oft so euphonisch, dass mann vergisst, das kleine Fehler später gnadenlos zu hören sind.

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                      Teil 2: Weil Du gefragt hast, ich komme eher von der Komposition und Performance, habe mich aber in den letzten Jahren immer mehr mit Mischung und Aufnahme beschäftigt, da das Studio als Gesamtinstrumentarium in den Fokus meiner Kreativität gerückt ist. Ich bin absolut Deiner Meinung, dass man mit einfachem Equipment gute musikalische Aufnahmen/Mischungen machen kann. Ich habe diese Phase selber durchschritten, daher kenne ich die Vor- und Nachteile beider Arbeitsweisen. Bei mir waren lange die Synths erheblich hochwertiger als der Rest des Studios. Mittlerweie verzichte ich lieber auf den X-ten Polysynth und investiere in Abhöre, Rumakustik, Summierung, Outboard und Aufnahmeelektronik. Das Ergebnis ist, dass ich dem Klang meiner der Synths und sonstigen Instrumente erheblich näher gekommen bin und ihn um ein vielfaches mehr geniessen kann. Da ist wirklich eine Mauer zwischen mir und den Synths eingerissen worden. Es lassen sich aber eben auch ganz erheblich mehr Klänge schichten bevor der berühmte Klangbrei entsteht. Es ist schon erstaunlich wie facettenreich die Klänge zusammenwirken können. Der Nachteil dieser Herangehensweise ist, dass man alles, wirklich alles hört und sich mit mittelmässigen Klangerzeugern nicht mehr arrangieren kann.

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                      Teil 3. Ist leider nicht kürzer abzuhandeln. Wenn Du Dir mal die seit längerer Zeit gesellschaftlich relevanten Alben anhörst, also Werke die künstlerischen Anspruch und kommerziellen Erfolg kombinieren, dann klingen die nicht immer aber meistens hervorragend. Ich bin davon überzeugt, das hervorragender Klang oder Klang der zu den musikalischen Inhalten passt, die emotionale Wirkung und Reichweite der Musik erheblich steigert. Richtig gute Mischungen klingen sowohl auf Omas Küchenradio als auch auf der vergoldeten High-End Stereoanlage des Dorforthopäden gut.

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                      „Ich bin davon überzeugt, das hervorragender Klang oder Klang der zu den musikalischen Inhalten passt die emotionale Wirkung der Musik erheblich steigert.“

                      Ein wichtiger Punkt. Aber über das „hervorragend“ lässt sich streiten im Kontext mit der Musik und dem Mix. Auch gerade weil in Musik viel Zeitgeist steckt. Und nicht nur in der Musik, sondern auch im Mix. Siehe Kompression, Dynamikfragen, Fragen nach Bass, Mitten und Höhen, die in den Jahrzehnten immer anders definiert wurden. Dieser Zeitgeist, diese Moden, sind nicht wirklich allgemeingültig, auch im Misch nicht. Das sieht man sehr gut an neuen Mixes und Masters alter Songs und Alben. Das zündet oft nicht, wenn man es heutigen Moden angleicht und nach heutigen Maßstäben „perfektioniert“.
                      Dass Musik überall sauber abgebildet werden sollte, ist aber klar. Das sehe ich nicht anders.

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                      AMAZONA Archiv

                      Jo, genau, deswegen hatte ich ja geschrieben „hervorragender Klang oder Klang der zu den musikalischen Inhalten passt. Schönklang muss es ja nicht immer sein. Letztendlich geht es doch darum eine gewisse Zeitlosigkeit des Werkens zu erreichen, ohne sich vollständig vom Zeitgeist abzukoppeln. Da sehe ich auch das Problem bei dem ganzen Remaster Wahnsinn. Mir sind da oft die „Fehler“ der Originalmaster lieber als die aufgedonnerten Remaster, wenn erstere die künstlerische Intention des Werkes und das damalige Zeitgefühl besser transportieren.

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Oberheim-Sound hörte ich zum ersten Mal bewusst auf einigen Alben von Eberhard Schoener („Video Magic“, „Events“) und lernte so auch, Moog von Oberheim zu unterscheiden…

    • Profilbild
      costello RED

      @Bernd Kistenmacher Und ich dachte, bei Dir ist der große Analog-Kehraus. Minimoog, ARP Odyssey – alles muss raus. Da ich in Berlin wohne, bin ich ja fast schon ins Grübeln gekommen ;-)

  7. Profilbild
    Violator

    Au weia.
    Ich hab doch nur gesagt, daß für mich der Martix12 und der Xpander Oberheims Meisterwerke sind.
    Ich wollte die beiden doch gar nicht mit dem OB-Xa vergleichen – macht auch nicht wirklich Sinn!
    .
    Also vergesst jetzt mal den Xpander, dafür gibt’s hier einen eigenen, sehr guten Blog.
    .
    Ich kam leider noch nicht in den Genuß „live und in Farbe“ vor einem OB-X stehen zu dürfen. Deshalb finde ich es interessant was Marco oben geschrieben hat, bzgl. Soundunterschiede zwischen OB-Xa und OB-X. Ist das echt so extrem??? Oder merkt man das nur im direkten A-B Vergleich?

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mich hat der OB-Xa weggebeamt. So ein feines Teil. Hat wer den neuen sequential Ob-6? Wie schlägt sich der?

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