Arturias erster Hardware-Synthesizer
Na das nennen wir mal einen echten Service:
Normalerweise müssen wir uns redlich bemühen, um bei der Markteinführung einer neuen Unit eines der ersten Testexemplare im Haus zu haben. Nicht aber dieses Mal.
Antoine Barry, Export Manager von Arturia Frankreich, lies es sich nicht nehmen, persönlich die AMAZONA.de Redaktion in München zu besuchen, um einen der ersten ARTURIA ORIGIN Synthesizer vorzuführen. An seiner Seite, der Geschäftführer des deutschen Arturia-Vertriebes TOMESO, Frank Orlich.
Ich muss zugeben, wir waren richtig gespannt, was die Franzosen letztendlich ausgeheckt hatten und ich kann es ruhig gleich vorweg nehmen, unsere Erwartungen wurden in keinem Punkt enttäuscht. Ausgepackt und angeschlossen macht der kleine ORIGIN einen soliden Eindruck. Die Verarbeitung von Potis und Gehäuse ist hochwertig und sollte auch dauerhaftem Live-Einsatz bestehen. Nun aber gleich zu den wichtigsten Neuigkeiten des Innenlebens:
Wer bislang dachte, ARTURIA hätte einfach seine bekannten Synthesizer Plug-ins in den ORIGIN portiert, der liegt falsch. Nach Aussage von ARTURIA wurden die einzelnen „virtuellen“ Bauteile (Hüllkurven, Filter etc.) komplett überarbeitet und nochmals deutlich verbessert.
Das haben wir natürlich ausprobiert – und siehe da: Zwischen Plug-ins und Hardware ist tatsächlich ein hörbarer Unterschied. Der ORIGIN klingt deutlich natürlicher (im Sinne von „analoger“) als seine zweidimensionalen Vorgänger. Das klärt auch die Frage, warum es bislang nicht die einzelnen Synthesizer-Modelle 1:1 im ORIGIN gibt. Aber auch in diesem Punkt gelobt ARTURIA Besserung. Bereits der hier präsentierte ORIGIN hatte einen kompletten MINIMOOG on board.
Der Clou im Origin bleibt aber die Modularität. Will sagen, der ORIGIN versucht für Liebhaber von modularen Systemen, das beste aus der Soft- und Hardware-Welt zu verbinden.
Wir waren begeistert, wie schnell und übersichtlich sich Module verknüpfen liessen, um anschliessend zu „patchen“, was das Zeug hielt. Selbst ein Clavia G2 nebst Maus und Bildschirm hat es hier schwer mitzuhalten.
Ebenfalls überzeugen konnte der Step-Sequenzer, der in dieser Klarheit selbst einen Korg Radias um Längen schlägt.
Kurzum:
in der zweistündigen Session war der tolle Klang fast Nebensache. Was tatsächlich faszinierte war der Spaß, den man mit dem ORIGIN vom Fleck weg hatte. Ich kann es nur nochmal betonen: Wir haben selten einen Hardware-Synthesizer erlebt, der sich so einfach programieren liess – und das trotz der Komplexität der Klangerzeugung. HUT AB! Wer nun an den ausführlichen Features des ORIGIN interessiert ist, sollte sich diese direkt auf der ARTURIA Seite ansehen (siehe Link) – oder den endgültigen AMAZONA.de-Test abwarten, der sicherlich in den nächsten zwei Wochen online gehen wird.
Bleibt nur noch unser Bedauern zum Ausdruck zu bringen, dass der liebe Besuch aus Frankreich wieder gegangen ist – und gemeiner Weise den schönen ORIGIN auch wieder mitgenommen hat :-(.
Wie wollt ihr in 2 Wochen einen Test abliefern wenn ihr nicht mal ein Testgerät habt ?
So ein komplexes Gerät kann man doch nicht mal eben übers Wochenende (falls ihr bis dahin eins bekommt) ausprobieren und dann einen „Test“ darüber schreiben.
Lasst euch lieber etwas mehr Zeit, denn es hat sicher niemand eilig die 3000 € (oder was auch immer die Kiste kosten soll) auszugeben.
Was nicht heissen soll, dass ich mich nicht auf euren Test freue. Finde das Konzept des Origin durchaus interessant. Vor allem freut es mich, dass Arturia beim Design andere Wege geht, als bei ihren Plugins :-D
Hi Jörg, die ersten 10 ORIGINS standen schon im Laden. (sind leider alle schon wieder vergriffen). Wir rechnen deshalb in den nächsten Tagen mit einer Test-Unit. Aber Du hast schon Recht, wir werden nichts überstürzen. Und sollte es zu Verzögerungen kommen, werden wir eben den Test-Release nach „hinten“ verschieben. Viele Grüße, Peter.
Lässt sich der Origin ähnlich wie ein Virus TI mithilfe eines PlugIns in den Sequencer einbinden (zumindest zur Presetanwahl / Parameterautomation) oder beschränkt sich die USB Funktionalität auf MIDI?
Grüße Philipp
Hi Philipp, von der technischen Seite (also von der Elektronik auf der Platine) ist eine komplette Einbindung in den Sequenzer (inklusive Audio) bereits vorgesehen.
Zurzeit wird USB genutzt für: MIDI, Firmware Upgrades (neue Module etc.) und zum Preset-Management. Hierfür gibt es einen eigene Software von Arturia namens Origin Connection.
Die Integration als Plug-In ist eher langfristig in Planung und ich gehe davon aus, dass dies erst im nächsten Jahr kommen wird. Bis dahin stehen noch Upgrades mit weiteren Module, Effekten und Synthesizer-Templates auf dem Plan.
Gruß Frank
@tomeso Thx für den schnellen reply.
Wird Zeit, dass Access mal etwas Konkurrenz bekommt :-)
Den Virus TI find ich vom Konzept her klasse, aber der Sound ist halt sehr festgelegt, insofern ist der
Origin ein recht interessantes Gerät, nicht zuletzt auch wegen dem coolen Stepsequencer.
Für mich ist ein Total-Recall von Parameterautomation / Presets + Editierbarkeit / Presetverwaltung mittels eines Plug-In Interfaces allerdings
unverzichtbar.
Speziell im Mehrspur / multitimbralen Betrieb ist es ein enormer Vorteil / Zeitersparniss die Session so
in Sekunden wieder auf dem letzten Stand zur Verfügung zu haben.
Ich denke das erklärt auch mit, warum sich der Virus in den Verkaufsrankings immer auf den ersten Plätzen hält,
obwohl es in Sachen Sound für das Geld meiner Meinung nach interessantere Synths gibt.
Leute die keinen Wert darauf legen, ihre (Mehrspur) Synth Arragnements bis zum Ende komplett editierbar zu halten
greifen wahrscheinlich in der Preisklasse eher zu einem Real Analogen oder günstigeren virtuell Analogen + Audionterface.
Die Audiofunktionalität via USB ist für mich zumindest hingegen kein Muss.
Viele Grüße Philipp
Hallo!
Habe den Origin auf der Musikmesse 2008 gesehen und ausgiebig vorgeführt bekommen. Äußerst vielseitg vom Sound, 1A Qualität der Hardware und super gemachte Arbeitsoberfläche. Leider hat Arturia noch 1 Jahr gebraucht, bis der Synth im Laden zu haben ist, zu lange für meinen Geschmack. Ich wünsche mir von Amazona einen ausgiebigen Test und schöne Demo-Soundfiles, nicht wie in der aktuellen Ausgabe der Keys. Die dortigen Soundbeispiele spiegeln bei weitem, nicht das Potenzial des Origin wieder, sihe Messe 2008.
Hi C-Gate, ich kann Dir versichern, dass die lange Wartezeit für -alle- Beteiligten eine große Belastung war/ist.
Der Test in Keys ist IMHO recht ausführlich geworden und bringt das meiste gut auf den Punkt. Leider hat jedoch die Produktion der Audio-CD einen recht langen Vorlauf und die Soundbeispiele sind offensichtlich unter großem Zeitdruck entstanden. Mehr und bessere Demos sind in Arbeit.
Gruß Frank
Hallo,
ich hab mir gerade das Handbuch mal angesehen und ich kann nur sagen: übel, übel. Bei einem Synthie mit dermaßen vielen Untermenüs, bleibe ich lieber bei Software, oder entsprechend einfacherer Hardware.
Ich hoffe echt, das es sich anders handhabt als es sich liest.
Grüße, ;-)
M.
@Markus Schroeder Hi M.
Das liest sich im Handbuch wirklich anders als es tatsächlich in der Praxis ist.
Es gibt im Origin praktisch keine Untermenüs und es gibt auch keinen SHIFT Taster oder ähnliches.
In alle wichtigen Bereiche kommst Du sofort per EDIT oder ASSIGN Taster oder per SELECT Push Poti direkt vom Frontpanel. Damit kommst Du sofort an alle VCOs, alle LFOs, alle Filter, alle Envelopes, alle Step-Sequenzen, alle VCAs und alle Joystick Belegungen.
Natürlich ist ein monophoner analog Synth etwas übersichtlicher, aber ich habe auch schon „normale“, nicht-modulare Synths gesehen, die deutlich unübersichtlicher waren.
Lass Dir den Origin mal kompetent vorführen und Du wirst sehen: gerade das Bedienkonzept ist das, was neben dem Sound am Origin überzeugt.
Gruß Frank
ich schraube am Origin schon über 2 Monate und muß sagen daß die Bedienbarkeit SEHR gut gelößt wurde und man ihn schon nach kurzer Zeit intuitiv bedienen kann – für mich ein wichtiges Kriterium. Jetzt freu ich mich schon auf die neuen Updates…
Bitte wo bleibt der ausführkiche Bericht ich kann nicht mehr warten!!!
Sorry, wir hatten bislang keine Testgeräte, nach der Messe sieht es besser aus. :-)
Viele Grüße Frank