Modularsynth mit Workshop
Der Brasilianer Arthur Joly entwickelt seit ein paar Jahren eigene Analogsynthesizer. Mit seinem neusten Projekt, dem Reco-Synth Educational Synthesizer, richtet er sich an interessierte Musiker, die ihre ersten Schritte in Richtung Modular gehen wollen.
Der Educational Synthesizer ist ein kleines, konfiguriertes Modularsystem mit bekannten Komponenten: zwei Oszillatoren, Rauschgenerator, Tiefpassfilter, LFO, zwei AR-Hüllkurven und VCA.
Die beiden Oszillatoren werden als „experimental“ ausgewiesen, da sie nicht der V/Okt-Kennlinie folgen. Der Synthesizer soll eher die Zusammenarbeit der eigenen Module aufzeigen und zum Experimentieren innerhalb des Gerätes einladen.
Die Interaktion mit anderen (halb)-modularen Synthesizern wird durch die Verwendung von Bananen-Patchbuchsen bzw. -kabeln zwar nicht erleichtert, aber an VCOs und Hüllkurven sind auch parallel Miniklinkenbuchsen vorhanden.
Im Video wird gezeigt, dass zum Beispiel auch Out-to-Out-Verbindung bei den Oszillatoren möglich sind. Weitere kleine Besonderheiten finden sich beim Filter, das drei Eingänge für Audiosignale besitzt, die aufsummiert werden sowie die AR-Hüllkurven, die im Gate-Modus auch eine Sustain-Phase erzeugen und auch manuell getriggert werden können.
Der Reco-Synth Educacional Synthesizer wird von Arthur Joly in Kleinserie von Hand gebaut und jedes Exemplar nummeriert. Zunächst sind 20 Geräte geplant. Der Preis beträgt 2.150,- Brasilianische Real, was ungefähr 360,- Euro entspricht. Einen Vertrieb in Deutschland oder Europa scheint es nicht zu geben. Bezüglich eines Importes müsste man sich daher beim Hersteller erkundigen bzw. beim Zoll die entsprechenden Abgaben erfragen. Frei zugänglich ist aber ein vierteiliger Video-Workshop (auf Portugiesisch).
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Eine gute Sache, zumal das Teil gar nicht mal so uninteressant klingt. Mit Bananensteckern würde ich zurecht kommen, gibt Ja Adapterkabel, falls nötig, und man kann sie aufeinander stecken („stacken“).
Aus Brasilien Hardware hierher zu kriegen, ist aber offenbar nicht so einfach, ich habe das zweimal mit offiziellen Produkten der brasilianischen Firma Tec Toy probiert, die lizensierte Versionen von älteren Sega-Spielekonsolen herstellt, hat leider nicht geklappt.
Falls sich jemand diesen Synth erfolgreich zu uns holt, wäre ich um Details dankbar.
Die Prüfsiegel zu bekommen, ist wahrscheinlich auch nicht gerade einfach.
Schade ist es definitiv, da ich weitere äußerst interessante Spielsachen auf dieser Webseite ausfindig machen konnte.
@PaulusS Wenn es um CE geht, kann das der Hersteller oder ein offiziell benannter Importeur tun, aber ich denke nicht, daß die uns den Gefallen tun, denen wird ihr Binnenmarkt groß genug sein.
Dieses Gerät mit vorsinnflutlicher Klangsynthese wäre nichts für mich. So habe ich erst kürzlich mein Telefon aus der Nachkriegszeit, bei dem man eine Verbindung noch per Hand zusammenstöpseln musste, dem Sperrmüll anvertraut. Benutze jetzt ein Smartphone ! Wow !
@tantris Vorsinnflutlich? Schöne Wortschöpfung.
Ist in diesem Fall aber eher vorsynthflutlich.
Jo, schönes Wort, richtig heißt es „vorsintflutlich“, bezogen auf die biblische Sintflut. :)
Naja, so alt ist die Klangsynthese ja noch nicht. Obwohl, so bibelfest bin ich auch nicht, muß doch glatt mal nachschauen, ob im Alten Testament irgendwo bei den Propheten was von subtraktiver Synthese zu finden ist…
Synthese definitiv. Denn aus Adams Rippe und irgendeinem anderen Zeugs wurde ja wohl die gute Eva zusammengesetzt. War die sogenannte Adamitive Synthese, ein Vorläufer der Additiven Synthese. Aber – pssst – bleibt unter uns. Adams Rippe soll – Gerüchten nach – sinusförmig gewesen sein.
Aber sinnflutlich hat was…. wenn einem eine wirklich große Idee/Erleuchtung kommt, geht einem kein Licht auf, sondern gleich ein Sinnflutlicht.
Propheten hatten in der Regel subtraktive Klangsynthese, es sei denn, es war der Prophet VS… stand der im alten oder im neuen Testament?
Den mußte ich jetzt einfach mal an dieser Stelle reißen.
@iggy_pop Zirkus zu Abend gegessen? :)
Ja heute sitzt der Schalk im Nacken.
@Ashatur Und Schalke im Nacken von Hertha.
@Ashatur Was bin ich heute wieder für ein Schelm.
@iggy_pop Ich glaube, der VS stand sogar nur in den Apokryphen, der hats gar nicht in die Bibel geschafft. War den Kirchenvätern dann wohl doch ein bißchen zu digital
Frei aus den Känguru Apokryphen von Marc Uwe Kling. Analog und Digital sind doch bürgerliche Kategorien.
@TobyB So schauts aus, da pfeif‘ ich als totale Avantgarde drauf, ich laß‘ mir doch von diesen konterrevolutionären Industrieknechten nicht vorschreiben, wie meine Synths ihre Klänge zu erzeugen haben.
Venceremos!
Im Notfall hält man sich an die alten Tennislegenden.
Borg präferierte Korg, Am Klavier verzückte Lendl uns mit Händel, Und der Matse Wilander klimperte auf Roland wie sonst niemander. Aus der Art schlug etwas Agassi, denn der zupfte lieber am Bassi. Mit Rap versuchte es der Becker, doch dafür gab es Spott, Häme und Gemecker.
@iggy_pop Nicht nur in der Bibel ihr Lieben ;-)
Auch in der Griechischen Mythologie wird mit 24 Gesängen über den großen Odyssee berichtet welcher wohl subtraktiv war.
@Ashatur Stimmt, die Mannschaft wurde immer kleiner, vor allem, nachdem er beim einäugigen Riesen Polyphon gewesen war.
Leider muss ich mal hier sehr kritisch sein.
360€ für fast nichts? Das finde ich unverschämt, zumal es keine Volt/Oktave-Umsetzung gibt – was soll das?
der Jim hat es liebevoll umschrieben: „Die beiden Oszillatoren werden als „experimental“ ausgewiesen, da sie nicht der V/Okt-Kennlinie folgen. ” – in meinen Augen also völlig nutzlos. Jeder billige Software-Synthesizer kann mehr als Einsteigermodell – in meinen Augen ist das herausgeschmissenes Geld.
Trotzdem Dank für die News. :-)
PS: bei 20 Geräten kein Vertrieb in Europa erscheint mir sinnvoll. Wer will schon die Versandkosten hinzurechnen?
Übrigens: Arthur Joly klingt irgendwie wie gegendertes Angelina Jolie.
Wenn ich etwas lerne, dann möchte ich es auch gerne praktisch anwenden. Wenn ich von Synths noch keine Ahnung hätte und mit diesem Teil meine ersten Schritte machen würde, dann würde ich – nach den üblichen „Soundeffekten“ – natürlich gerne eine Melodie, Basslauf o.ä. spielen. Die Bemerkung zu den VCOs klingt so, als ob das nicht ohne weiteres geht :-(
Schön wäre es auch, ein Multimodefilter zu haben, damit die Lernenden gleich verschiedene Filterarten kennlernen können. Und am liebsten noch „vollständige“ Hüllkurven, also ADSR, und ein Mixer für die Klangquellen, und Sync, und PWM … OK, ich verstehe, dass der Preis niedrig bleiben sollte, aber in Summe sind die Einsparungen mMn doch etwas viel. Da wäre der Microbrute fast schon die bessere Wahl.
@chardt Bei dem Teil gehts wohl eher um die Veranschaulichung eines modularen Aufbaus mit Patchbuchsen und deren sinnreiche Verwendung, weniger um die subtraktive Synthese per se. Dafür ist der Synth allemal geeignet, schräge VCOs hin oder her.
Ich finde den Ansatz wie gesagt gut, natürlich wäre es für viele Leute besser, wenn da Miniklinken dran wären, aber wer weiß, vielleicht sind in Brasilien ja Bananenstecker und -buchsen vorherrschend. Wundern würde es mich nicht, die Leutchen dort sind bezüglich Technologie anders drauf als wir.
Bei diesem Synth finde ich den/das Case wunderschön. Das dürfte aber auch das Hauptimportproblem sein: Ich wette, der Hersteller kann nicht nachweisen, dass es sich um nachhaltig bewirschaftetes Tropenholz handelt. Damit darf die Kiste gar nicht importiert werden.
Erinnert ein bißchen an das Educational Modular System, das ARP seinerzeit auf den Markt gebracht hatte, um den edukativen Sektor zu bedienen. Bananenstecker haben sowas von PAiA, und die schlugen damals in eine ähnliche Kerbe.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Lösung a) für Fortgeschrittene unbedingt von Interesse ist und sich b) der Aufwand, es importieren zu wollen, wirklich lohnt — es gibt bestimmt andere Alternativen im Eurorack-Format, die klanglich dieses Segment mehr als hinreichend abdecken, bei dieser unüberschaubaren Vielfalt an Modulen.
@iggy_pop Klang ist natürlich immer Geschmackssache, und es gibt ja sogar Leute, die den MS-10/MS-20 mögen ;-)
Aber von den tatsächlichen „Features“ her erscheint mir das System gar nicht so besonders: Für ein Modularsystem sind eigentlich recht wenige Patchpunkte da, und jede Komponente ist irgendwie abgespeckt. Vergleiche mal z.B. mit einem Microzwerg (gebraucht ähnlicher Preis*), Roland System 1m oder Minibrute 2 (etwas höherer Preis*), vom Neutron (etwas billiger*) ganz zu schweigen – je nach Klangvorliebe gibt es da „mehr modular“.
*Preis jeweils ohne Versand etc.
Als günstigen Expander zum Buchla,würde ich es kaufen,wenn das der Endpreis in Deutschland wäre ,aber mit Porto und Einfuhrzoll,eher auch nicht,Klang finde ich gut,tonal spielbar wäre nicht zwingend wichtig,ist ja bei Ems und Buchla auch nicht so gegeben.
Aber das Teil sieht schon gefühlt 100 Jahre alt aus….