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Test: Doepfer Dark Energy III, Analogsynthesizer

3. Generation dunkle Energie

15. September 2018

Der Doepfer Dark Energy III ist ein kleiner, kompakter Analogsynthesizer von Deutschlands bekanntestem Modularsystemhersteller. Bereits zwei erfolgreiche Vorgängermodelle gab es vom Dark Energy, die erste Generation erschien 2009, ausgestattet mit einem CEM 3394 Chip, und vier Jahre später der Nachfolger, bestückt mit einem Multimodefilter.

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Auch wenn die Neuerungen des nun erhältlichen Dark Energy III auf den ersten Blick etwas unscheinbar wirken, so bieten sie doch einige Highlights, die es ermöglichen, dem kleinen Synthesizer gänzlich andere Töne zu entlocken als seinen Vorfahren.

Bevor es aber losgeht, hier drei erfolgreihe Workshops, die aufzeigen, wie man mit Hilfe eines Doepfer-Minicases, seinen Dark-Energy zum Modularmonster aufmotzt:

Doepfer Dark Energy III in der Übersicht

Rein äußerlich gleicht der Dark Energy III den ersten beiden Versionen, sprich er hat ein widerstandfähiges, schwarzes Stahlblechgehäuse mit weißer Beschriftung und ansehnlichen Holzseitenteilen. Seine Vintage-Optik wird zusätzlich durch die gerillten, schwarzen Potiknöpfe hervorgehoben, so dass das gesamte Erscheinungsbild wie die Miniatur eines alten Modularsystems wirkt.
Die Gehäusemaße betragen unverändert 18,5 cm in der Breite, 14,5 cm in der Höhe und 6,5 cm in der Tiefe, während das Gewicht 1,2 kg ausmacht.

Auch die Klangerzeugung besteht wie gehabt aus VCO, VCF, VCA, zwei LFOs und einer ADSR-Hüllkurve mit insgesamt 16 Drehreglern, die solide mit der Gehäuseoberfläche verschraubt sind. Alle Poti haben Metallachsen und machen einen ebenso robusten Eindruck wie die zwölf 3-Weg-Kippschalter, die zum Abrufen einzelner Funktionen und für das Modulationsrouting zuständig sind.

Die Neuerungen gegenüber dem Dark Energy II lassen sich recht einfach zusammenfassen:
Es gibt einen neuen VCO, die Kennlinie des VCA ist linear und die LFOs verfügen über eine Reset-Funktion. Während früher noch die CV-Spannung des ersten LFOs und des Envelopes abgegriffen werden konnte, sind nun alle 3,5 mm Klinkenports auf der Bedieneroberfläche – abgesehen vom Audioausgang – für externe Steuersignale ausgelegt.

Doepfer Dark Energy III

Doepfer Dark Energy III mit Korg SQ-1

Für Fortgeschrittene und Anwender mit elektrotechnischen Kenntnissen stehen allerdings zahlreiche Modifikationsoptionen zur Verfügung, die ausführlich auf der Doepfer Homepage dokumentiert sind. Die von Werk aus festgelegten Zuweisungen der einzelnen Buchsen können komplett verändert und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So ist es zum Beispiel auch wieder möglich, Modulationssignale auszugeben oder sogar im Verbund mit einem weiteren Oszillator einen Hardsync des VCOs zu realisieren.

Zu den modifizierbaren Ports zählen selbst die des USB-Midi-CV-Wandlers, der wie gewohnt auf der Rückseite untergebracht ist. Dieser ist baugleich mit dem Doepfer Dark Link Interface, ausser dass sich beim Dark Energy nicht der Gate-Ausgang von +5V auf +12V oder S-Trigger im Gehäuseinneren umschalten lässt.
Ansonsten verfügt der Wandler über Midi-In, einen USB-Port, vier CV-Outputs und einen Gate-Ausgang. Für die USB-Midi Anwendungen ist kein Treiber von Nöten, unter OSX wird der Dark Energy III sofort erkannt. Zu den mannigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten gehört unter anderem auch ein kleiner Arpeggiator, der über Midi-Programmchanges aktiviert werden kann.

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USB-Midi-CV-Interface

Zu dem Lieferumfang gehören das externe Netzteil, ein USB-, zwei Patch- und ein Adapterkabel von 3,5 mm auf 6,5 mm Klinke, somit ist alles, was für einen entspannten Start benötigt wird, direkt dabei.
Wie schon bei den Vorgängermodellen und eigentlich allen Doepfer Produkten ist die Bedienungsanleitung wieder äußerst ausführlich und gut lesbar geschrieben und lässt sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene keine Fragen offen.

Wer zwei Dark Energys intern miteinander koppeln möchte, findet im Lieferumfang auch das passende 2-polige Steckkabel. Die Buchse für die optionale Glidefunktion befindet sich unverändert auf der Frontseite, der dafür benötigte Poti muss allerdings nach wie vor für zusätzlich 10,- € erworben werden.

CEM3340 – Der VCO des Doepfer Dark Energy III

Für den neuen VCO wird die Neuauflage des CEM3340 Bausteins verwendet, der schon in zahlreichen Klassikern (Moog Memorymoog, Roland Jupiter-6, Oberheim OB-Xa, Sequential Pro One und vielen mehr) zum Einsatz kam. Doepfer betont ausdrücklich, dass es sich hierbei um ein Original von OnChip Systems, der Firma von Mary Curtis (Doug Curtis Witwe), handelt und nicht um einen Clone.

VCO mit Curtis CEM3340

Mal abgesehen von seinem berühmten, kräftigen Klang ist der CEM3340 ein recht komfortabler VCO-IC, da er keine Aufwärmzeit benötigt und eine Stimmstabilität über rund acht Oktaven bietet.
Beim Dark Energy III erzeugt er eine Dreieck-, Rechteck- und Sägezahn-Schwingung, die sich einzeln oder in der Kombination Rechteck mit Sägezahn und Rechteck mit Dreieck nutzen lassen.
Zusätzlich kann die Pulsbreite des Rechtecks manuell, per LFO 2, ADSR oder mit einem externen Steuersignal moduliert werden.
Die Stimmung ist mittels des Tuningreglers und des Oktaveschalters einstellbar, Frequenzmodulationen lassen sich mit LFO1, der Hüllkurven oder abermals mit einer externen Steuerspannung umsetzen.

Das Filter des Doepfer Dark Energy III

Das 12 dB Multimode-Filter wurde vom Dark Energy II übernommen und ist klanglich identisch mit dem Doepfer A-121-2 Modul, nur dass die Resonanz keine CV Steuerung hat. Dafür ist es mit einer Blende für die vier unterschiedlichen Filtercharakteristiken Lowpass, Notch, Highpass und Bandpass ausgestattet, mit der sich sehr schöne Ergebnisse erzielen lassen, gerade bei dem Übergang von Lowpass zu Notch, da sie sehr unterschiedlich geartet sind.

VCF, VCA und LFO

Mit dem Tracking Schalter wird bestimmt, ob und inwieweit die Tonhöhe klassisch die Cutoff-Frequenz regelt. Darüber hinaus lässt sich das Filter selbstverständlich auch mit einem CV-Signal steuern. Wenn der zweite LFO oder die Hüllkurve als Modulatoren zum Einsatz kommen, kann der Modulationsanteil mit einem exponentiellen Regler wahlweise normal oder polarisiert ausgerichtet werden.

Bei hoher Resonanz ist das Filter natürlich auch zur Selbstoszillation fähig und somit als Sinusoszillator nutzbar. Dank der 1V/Oktavkennlinie der CV-Buchse des Cutoffs lässt er sich auch problemlos tonal spielen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Ich habe ja noch einen der ersten Dark Energy 1, wie ich mal von Herrn Doepfer himself am Telefon erfuhr, den ich immer noch oft und gerne einsetze. Seine LFOs waren für mich die ersten, die in Audio-Range schwingen konnten, wodurch mir ein ganz neues Klangfeld eröffnet wurde; dazu noch die lineare Filter-FM. Er wurde dann auch relativ schnell erst durch ein, dann mehr MiniCases erweitert, daher hat mich der Nachfolger nicht so gereizt. Der VCO des Dritten macht mich allerdings hellhörig; in Verbindung mit dem Multimode-Filter wäre der DE 3 eine schöne Ergänzung zum Mk 1.
    Kleine Anmerkung zum Artikel:
    „Gerade wenn eine etwas schlankere Pulseinstellung mit dem Rechteck ergänzt wird,…“
    Da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen, denn Pulse und Rechteck gleichzeitig geht nicht.

  2. Profilbild
    SimonChiChi AHU

    Großartiger Test – tolle Soundbeispiele – und dickes Lob an Doepfer. Klasse Synth für den kleinen Geldbeutel, der mit jeder Generation offensichtlich besser wird.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @SimonChiChi Finde ich auch – eine runde Sache: Klingt toll und sieht edel aus!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Klarer, nüchterner, analytischer Klang ohne großes Brimborium. Wäre so’n Synth, um eine gewisse Erdung in ’nen Track reinzubringen.

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