Jetzt schlägt's 13
Wieder einmal steht der komplette Rundumschlag durch ein gigantisches Software-Paket bei NATIVE INSTRUMENTS an. Dass im Jahr 2020 ausgerechnet KOMPLETE „13“ erscheint, verschreckt aber sicher nur abergläubische User ;)
Die letzten Native Instruments Komplete Runde gab es genau vor 2 Jahren und trug die Nummer 12. Michael Baumgardt hatte diese Version sehr umfangreich vorgestellt und getestet. Ich empfehle daher unbedingt die Lektüre seines Reports, da wir uns hier nur mit den Neuerungen seit K12 beschäftigen werden.
Zum Preis gibt der Hersteller eine interessante Hochrechnung an. Der Wert von Komplete 13 wäre wohl beim Einzelkauf aller Software-Elemente 6.888,- Euro. Der Bundle-Preis beträgt hingegen nur 583,90 Euro. Und auch wenn da einiges an Marketing mitschwingt, so ist das dennoch unzweifelhaft ein sehr attraktiver Preis.
Preise und Bundles: Native Instruments Komplete 13
Doch erst einmal zu den Packungsgrößen, sprich den unterschiedlich großen Bundles, die NI seinen Usern anbietet, um den Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen besser gerecht zu werden.
- Komplete 13 Select (12 Instrumente, 4 Effekte, 5 Expansions) 193,08 Euro
- Komplete 13 (52 Instrumente, 16 Effekte, 24 Expansions) 583,90 Euro
- Komplete 13 Ultimate (92 Instrumente, 26 Effekte, 39 Expansions) 1.168,77 Euro
- Komplete 13 Ultimate Collector’s Edition (96 Instr, 26 Eff., 73 Exp.) 1.558,69 Euro
So wie oben könnte es tatsächlich aussehen, das moderne Digital-Studio im heimischen Appartement. Ein leistungsstarker Rechner mit großem Bildschirm, eine DAW, Komplete 13, ein Masterkeyboard und anständige Abhören. Dazu noch ein wenig Peripherie für die Aufnahme von externem Instrumenten und Gesang – und schon steht einem ein Musikstudio zur Verfügung, von dem vor 20 Jahren selbst Profistudios nur zu träumen wagten. Natürlich ist auch dafür der Gesamtpreis kein Pappenstiel, aber immer noch deutlich günstiger als in den 80ern eine 32-Spur-Bandmaschine. Was macht den Unterschied? Know-how und Talent des Users, der diese schöne neue Welt bedient.
Native Instruments Komplete 13 bietet von allem reichlich – und, das darf man nicht verschweigen, in hervorragender Qualität. Ob Effektgeräte, Sequencing-Tools, Soundlibrarys, Groove-Boxen oder Synthesizer, mit Komplete 13 könnte man sofort loslegen und wäre wunschlos glücklich. „Wäre“, weil diese Vorstellung reine Theorie ist. In Wirklichkeit locken da draußen am Markt ständig neue Versuchungen, um unser Setup doch noch durch das eine oder andere Tool zu ergänzen. Das mag nicht für alle gelten, aber sicher für viel unter uns. Die Anschaffung eines so umfangreichen Bundles sollte also trotzdem gut überlegt sein.
Kommen wir zu den neuen Verlockungen, mit denen Native Instruments Komplete 13 gewürzt hat, um uns den Erwerb schmackhaft zu machen.
Die Neuerungen: Native Instruments Komplete 13
Da es unmöglich wäre, in diesem Report jedes einzelne neue Plugin ausführlich zu beschreiben, zu testen und Klangbeispiele zu liefern, biete ich euch hier nur einen Abriss der Neuheiten, die mich am meisten beeindruckt haben, zusammen mit meiner persönlichen Einschätzung an (sowie ich mir diese zutraue). Nach und nach ergänzen wir diesen Report aber durch einzelne Tests und werden sie unten anhängen.
Neuheit bedeutet übrigens nicht, dass die aufgeführten Produkte wirklich auch soeben erst erschienen sind, sondern dass sie erstmals in einem Bundle auftauchen.
Native Instruments Super 8 Polysynthesizer
Seit ca. einem Jahr zu haben, ist SUPER 8 die Antwort von Native Instruments auf die Klone von Jupiter-8 bis Oberheim OB-Xa. Super 8 ist aber kein Klon, sondern die Reinkarnation des Analog-Sounds der 70er und 80er. Für mich ein großartiger Synthesizer, der in der obersten Liga von U-He DIVA und Co. mitspielen kann.
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Native Instruments Guitar Rig 6 Pro
Seit 15 Jahren der Inbegriff für überzeugenden E-Gitarren-Sound. Virtuelle Gitarreneffekte und Pedals in Hülle und Fülle – und selbst für mich als Synth-Spieler immer wieder aufs Neue die Büchse der Pandora, die aus braven Sinusschwingungen Monster-Drones und böse Leads macht. Die Bedienung ist dabei absolut intuitiv. Die Möglichkeit, selbst umfangreich bestückte Racks oder Boards nach eigenen Wünschen zu bestücken und abzuspeichern, ist der absolute Hammer.
Und klanglich: Wie gesagt, ich kann leider absolut beurteilen, wie nah die Vorbilder der integrierten Effekte den Originalen kommt – aber ich bin jedes Mal wieder begeistert von diesem gewaltigen Tool.
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Native Instruments Raum Halleffekt
Für die Königsklasse der Studioeffekte, den Raumhall, wirft Native Instruments einen neuen kreativen Hallmacher in den Ring: RAUM. Tatsächlich liefert RAUM ein paar kreative Ansätze, die mir sehr gut gefallen haben, wie z. B. das Freeze-Feature, mit dem sich eine Momentaufnahme des bearbeiteten Signals festhalten und endlos verlängern lässt. Selbstverständlich auf Wunsch auch automatisiert. Was RAUM sonst noch zu bieten hat, demonstiert eindrucksvoll das nachfolgende Video:
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Native Instruments Player Serie
Butch Vig Drums, Lo-Fi Glow, Modular Icons und Cloud Supply
Diese Player-Serie besteht aus Problemlösern für Spezialaufgaben wie echt klingende Drumkits und Beats, oder analoge Sequenzen aus Modular-Systemen etc. Hier kurz vorgestellt:
Butch Vig Drums liefert processed Drumkits und ausgefeilte Patterns, die sich in Realtime manipulieren lassen.
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Lo-Fi Glow arbeitet mit 150 anpassbaren Presets und sorgt dafür, dass deine Sounds all die Nachteile analoger Tape-Decks und Effekte erhält, die in bestimmten Genres heute so hoch geschätzt werden. Die Ergebnisse sind teils sehr überraschend. Von subtil keine Rede. Ganz sicher nicht jedermanns Sache.
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Modular Icons hat in mir zunächst die Erwartung eines kleinen Modular-Systems geweckt. Tatsächlich ist Modular Icons aber eine Preset-Schleuder für abgefahrene Sequenzen, die mit berühmten Modular-Systemen erstellt wurden. Die einzelnen Sequenzen wurden entsprechend ihres Ursprungs auch beschriftet wie „Keith Emersons Moog Modular oder Roland 700 oder ARP 2500. Aber auch Zustrom Euroracks sind unter den Systemen.
Wer also keine Lust hat, Strippen zu ziehen und sich ein Modular-Rack anzuschaffen, kann hier nach Lust und Laune stöbern. Auf jeden Fall ist das Gebotene teilweise sehr beeindruckend und klingt authentisch. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß damit.
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Cloud Supply generiert melodische Sequenzen auf Basis von Synth-, Puck- und Pad-Sounds. Das Ganze ist auch mit einem Zufallsgenerator versehen und liefert erstaunliche Ergebnisse. Die Bedienung ist kinderleicht und die Ergebnisse haben wirklich überrascht. Im folgenden Video einfach in die Mitte springen. (Sagt mal, warum müssen die YouTuber eigentlich immer so viel labern?) ;)
https://www.youtube.com/watch?v=_H03IN_ZasU
Native Instruments Cuba aus der Discovery Serie
CUBA ist nicht mehr ganz taufrisch, aber zum ersten Mal in einer Komplete-Sammlung. Insofern – und vor allem weil es wirklich gut klingt – findet es hier auch Erwähnung.
Mit Cuba liefert Native Instruments nicht nur überzeugende Percussions und Instrumente aus dem lateinamerikanischen Raum, sondern auch die passenden Sequenzen dazu. Und zwar Rhythmen ebenso wie Akkordfolgen und Melodien. Die Bedienung ist intuitiv, die Möglichkeiten beschränkt, aber den Zweck erfüllt es perfekt. Ich war echt erstaunt.
Hier ein Demovideo dazu. Am besten gleich zu Minute 9:45 springen.
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Native Instruments Crush Pack – Effekteinheiten
Manche werden sagen, Bit-Crushing zerstöre den guten Geschmack – aber für Autoren wie unseren Markus Schröder fängt da der Spaß erst an. Ich bin selbst immer hin- und hergerissen. Bit, Dirt und Freak sind für mich echt gewöhnungsbedürftig. Ich kann den Ergebnissen teilweise etwas abgewinnen, aber auch nur mit angelegten Händen an den Ohren.
Dezent eingesetzt generieren die drei Kaputtmacher aber durchaus subtile Klangveränderungen. Ich befürchte nur, dass Freunde dieses Packages ganz bewusst auf „subtil“ verzichten werden.
Warum NI das Package als „Elegant Tonal Destruction“ bezeichnet, entzieht sich meinem Verständnis. Ich bin aber auch vor 2015 geboren. ;)
Spaß macht das Trio aber auf jeden Fall.
Hier ein überzeugendes Demovideo unserem Freund Synth-Anatomy:
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Native Instruments Session Guitarist Electric Sunburst
Ab und zu hat sich sicher jeder Tastendrücker schon mal dabei erwischt, dass er gerne in die Gitarrensaiten greifen möchte, um mit fliegenden Haaren (bei mir 3 mm lang) beim Headbanging die Sau rauszulassen. OK – geht vielleicht nur mir so, egal.
Im Studio hatte ich jedenfalls definitiv schon öfters den Bedarf, einen Song mit eine Gitarrenspur zu ergänzen. Native Instruments Serie Session Gitarrist ist dafür immer eine gute Wahl. Mit der neuen Ausgabe Electric Sunburst ist NI damit wirklich ein Highlight gelungen. Der Sound ist überragend. Mir gefallen vor allem die Picking-Sounds und die Bedienung ist ebenfalls top gelöst.
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Native Instruments Noire Concert Grand
Und abschließen möchte ich den Rundgang für die Pianisten unter den Lesern und jene, die es vielleicht noch werden wollen. Obwohl … auch dieses NI-Instrument unterstützt das eigene Piano-Handicap mit authentischen Klavierläufen, die sich in Realtime beeinflussen lassen, aber am Ende immer noch harmonisch und überzeugend klingen. Die neue Partiales-Engine erzeugt dabei auf Wunsch Effekte, die sphärische Klangwelten erzeugt.
Selbstverständlich kann man den Flügel aber auch einfach nur „live“ spielen.
Native Instruments Noire bietet einen (in meinen Ohren) wunderschönen Flügelklang
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Expansions, Expansions Expansions …
Ganze 14 neue Sound-Expansions sind in Komplete 13 enthalten. Vor allem Maschine-User wissen die Zusammenstellung aus Sounds, Loops und Effekten zu schätzen. Jedes der Sets ist meistens einer bestimmen Stilrichtung gewidmet und lässt einen im Prinzip eine Session abhalten, ohne auch nur ein einzige Note selbst eingespielt zu haben. Entsprechende Construction-Kits gibt es seit Anbeginn der Sampling-Ära – und irgendwie habe ich mich noch nie besonders damit anfreunden können, da sie nach meiner Meinung eher Kreativblocker statt Ideengeber sind. Aber um auf die Expansions zurückzukommen, die Sets sind professionell ausproduziert und liefern enormen Spaß.
Sound Expansions gibt es aber auch in Form von Soundtracks für den Soft-Synth Massive X (siehe unten). Absolut erstaunlich, was sich mit diesem Synthesizer alles anstellen lässt. Wer hier Sounddemos möchte, der möge doch bitte die Produktseiten auf der NI-Home besuchen, dort wird er fündig.
Hi Peter,
schon irre, was N.I. da inzwischen zusammen bündelt.
Ich bin ja Komplete User seit Version 2, seit Ewigkeiten auf Ultimate.
Das Thema ist aber, das da so viel zusammen gepackt wird, dass das meiste einfach nicht mehr in den eigenen Workflow passt.
Ich nutze aktuell noch den RC48 Hall und gerne Monark und Razor.
Die Drums gelegentlich, wobei die auch meist mit BFD abdecke. So sieht es auch mit den EQ´s und Kompressoren aus, da hat Softube (haben damals die N.I. Sachen geliefert) und andere deutlich die Nase vorn.
Guitar Rig nutze ich noch, soll inzwischen bessere Alternativen geben, für mich reicht´s noch.
Der absolute Abtörner ist aber inzwischen der Support. Quasi nicht erreichbar, es wird auf die “ Community“ verwiesen. Ich habe letztes Jahr das S49 MKII als Masterkeyboard angeschafft, bei der Installation hat sich die Komplette Kontrol Software nicht richtig installiert. Keine Chance da mit Native Access drüber zu bügeln. Unter sämtlichen, auch noch auf der N.I. Seite rumgeisterten Nummern ist niemand telefonisch zu erreichen. Auf eine Email Anfrage beim Support habe ich nach 14 TAGEN eine Antwort bekommen. Da hatte ich die Deinstallation der nötigen Dateien natürlich schon selbst gelöst.
Schade, war mal eine innovative Company, ich werde da keinen einzigen Euro mehr investieren.
Grüße Armin
@Armin Bauer Seh ich ähnlich. Wahnsinns-Paket, aber der Service… Nach einer dringenden Anfrage an den Support hatte ich 6 Wochen Wartezeit und als Antwort dann ein Verweis zu den FAQs auf der Website.
@Armin Bauer Hadere auch seit langem mit dem Paket, konnte mich aber nie durchringen es zu kaufen. Armin hat alles wesentliche gesagt.
@Armin Bauer Ich hatte letztens ein kleines Problem wegen NI und hab auf der Support seite rumgesurft. Da ging ein Chatfenster auf und alles wurde easy besprochen. Super!
Dann hat N.I. da in letzter Zeit reagiert, gut so.
Bei mir hat es schon vor einigen Jahren 13 geschlagen, was NI betrifft, obwohl ich bis dahin ein ganze Reihe von Produkten gekauft hatte. Irgendwie hatte ich nie den Eindruck, das da „von Musikern für Musiker gemacht“ zutrifft.
Jetzt müsste nur noch, so wie es Spitfire getan hat, der Kontakt-Sampler ersetzt werden, da man doch hin und wieder noch gesamplete Instrumente benutzen muss, die auf lange Sicht meist kein angenehmes Spielgefühl vermitteln.
Hi Peter,
ich bin kürzlich von Komplete 5 auf 12 aufgestiegen (neuer Rechner, bei der Gelegenheit wollte ich gleich mal die alten 32bit Plugin Zöpfe abschneiden). Insgesamt habe ich die Investition aber fast bereut – da ich bei einem Sprung über 7 Versionen dann doch etwas mehr Substanz erwartet hatte. Waren früher mal die im Marketing gezählten Instrumente wirkliche Flaggschiffe (Kontakt, Battery, Reaktor…), so erweisen sich die heutigen riesigen Marketingzahlen als ziemlich eingeschränkte Patches, die halt irgendwie abgerompelt werden. Und Massive X braucht derartig viel CPU, daß selbst mein neuer i7 Prozessor bei manchen Sounds nicht mehr mitkommt,
UKM’s Kritik, daß es irgendwie nicht mehr „von Musikern für Musiker“ kommt, kann mein Bauchgefühl absolut teilen – von den ganzen Neuerungen hat sich keine einzige in mein Herz gespielt, Una Corda: Riesen-Tam-Tam für ein One Trick Pony. Und Guitar Rig ist immer noch so undynamisch wie eh und je – da war der unbekannte Magix’s Vandal schon immer viel musikalischer, und der Vergleich zum meinem Helix ist wie Nacht und Tag.
Von daher kommt mir Dein Bericht in vielem etwas zu euphorisch rüber.
Mein Tip: Für Einsteiger und Elektro-Spezialisten Best-Bang-for-the-Bug. Für Upgrader von alten Versionen: Lieber mal bei der Konkurrenz nach dem schauen, was Euch wirklich inspiriert.
Die hatten mal alles im Griff. Vor 10 Jahren riet ich MacUsern: Logic (damals noch 9) und NI Komplete, mehr muss nicht.
FM8, Absynth, da passiert gar nix mehr, Kontakt geht seitwärts, Massive scheint mir auch in die falsche Richtung zu laufen. Einzig Reaktor kann ich noch ernst nehmen.
Es gibt zwei Möglichkeiten: die Firma weiss überhaupt nicht mehr wo vorne ist, oder sie konzentrieren sich ausschliesslich au ein Produkt, evtl. Traktor? Nicht meine Baustelle, aber da scheint noch was zu passieren. Ist vielleicht so wie bei Kemper, Synths, was ist das? Aber Gitarren, kann ich einiges zu erzählen.
Die hatten mit Kontakt komplett den Markt in der Hand, obwohl ich den nie mochte. Aber jede Bib lief mit dem Programm, da zoll ich Anerkennung.
Ich hoffe, die haben einen Plan, ansonsten in 5 Jahren Geschichte.
Mich hat das Einsteigerbundle schon immer derart abgetörnt, daß ich keine lust hatte eine Stufe höher einzusteigen bei 600euro. Rest kannste eh knicken, einfach ALLES für dick Money aufm Tisch. Nur wozu?
Wenn ich da was anbieten würde, dann: Einsteigerbundle mit eigener Auswahl an x Instrumenten, y Effekten, bischen WavGedöns noch dabei und vor allem wenigstens EINEN der Player als Vollversion dabei. Das Bundle ginge auch für 250Euro für jeden Einsteiger klar, da wette ich was. Das zweite Paket wäre dann ZWEI Player als Vollversion, Asuwahl an Instrumenten/Effekten etwas mehr, Haufenweise Loops etc. 500EUro. Drittes Bundle dann alle drei Player als Vollversion, Auswahl an Instrumenten usw. 750Euro
Die Ultimate Version wäre dann wie gehabt einfach alles inklusive. Preis ist mir Wurst, ich würds eh nie kaufen, da völlig jenseits meines Budgets und meines Bedarfs. Könnte mir als Anreiz noch ein Einsteiger-Audiointerface vorstellen, der jetzige Preis wäre aber völlig ok, 1250Euro.
Aber so? Ne danke, da zieht mich echt NICHTS in den Bann einzusteigen…schon ewig nicht. Und ich bin garantiert kein NI-Hater. Hab vor kurzem erst die neue TraktorKontrol S3 geholt, nach richtig langjährigen GAS dafür ;D. Und ab und an juckt mich auch die Stelle mit dem KontrolKeyboard heftiger^^.
Natürlich habe auch ich mich zunächst standhaft geweigert, irgendein Bundle zu kaufen :D Erstmal die kostenlose Version installiert. Dann – Sparfuchs! – diverse Software/Downloadcodes irgendwie wohl halb illegal bei ebay gekauft und installiert. Ziemlich kurzfristig empfand ich dieses Konzept „Kontakt/Komplete“ qualitativ wirklich sehr geil! Im Ernst: Nichts ist mittel- bis langfristig günstiger als diese Komplettpakete. Die Libraries sind erstklassig und selbstverständlich mit Libraries von „Drittanbietern“ ergänzbar. Komplett ausgereifter, praktikabler Workflow, auch auf preiswerten/einfachen PCs. Best buy und zudem ein Flug in bisher klanglich unbekannt hochwertige Klangwelten.
@heimannrudolf „ein Flug in bisher klanglich unbekannt hochwertige Klangwelten.“ Weißt du, genau das stört mich. Du wirst mit Terabyte an Sounds zugeschmissen und am Ende ist kaum noch was von dir dabei. Man läßt sich von den ausproduzierten Sounds tragen und spielt dabei was einem so gerade in den Sinn kommt. So kannst du ganz easy gut klingende „Tracks“ raushauen. Irgendwie fühle ich mich dabei wie bei einem geplanten Kaiserschnitt mit Insta-Familenfoto nur 5 Minuten nach der Geburt. Es ist nur noch die Abwicklung eines Ereignisses in der Timeline. Keine Kunst, keine Bindung fürs Leben. Dieses „easy“ und die sofortverfügbarkeit von fast allem und für jeden, ist für mich sowas wie die wirkliche Krankheit unserer Zeit. Ob selbstfahrende Autos, Fertighäuser, Partnerportale, Backmischungen, Medizin, Kaiserschnitt oder NI Komplete Ultimate. Was soll denn noch kommen? Sich selbst lebendes Leben ohne irgendein zutun? Sorry, aber mir war danach so abzuschweifen. :)
Also wenn man so wie ich von 9 auf 13 Updatet sind 199 Euro für die (Standard) Version mit Harddisk zur Installation ein fairer Preis. Etwas unverständlich ist allerdings , das dann einige Librarys und Plugins erst Recht downgeloadet werden müssen. So richtig konsistent wirkt das nicht, zum Support kann ich wenig sagen, ich habe mir generell angewöhnt , Probleme direkt zu lösen, und da helfen Foren im Internet Dank Google in der Regel gut. Generell aber habe auch ich den Eindruck, dass die große Zeit von NI vorbei ist und die kleinere Brötchen backen werden müssen.
@toneup Die 199€ hast du dann aber eher für eine oberflächliche Befriedigung als für einen wirklichen Nutzen ausgegeben, oder? ;)
Tja, NI hat sich, wie viele andere auch, in eine Ecke gepinselt. Riesenbundle mit viel zu viel Software, welche wohl kaum einer mehr ansatzweise ausreizen kann (abgesehen evtl von ein paar Media- und Libraryxomposern). Und leider ist es wohl so, dass nur die wenigsten Nutzer bereit sind, für dringend notwendige Arbeiten wie moderne, les- und skalierbare GUIs wirklich Geld zu bezahlen, obwohl dieses einen immensen Programmieraufwand bedeutet. Also müssen noch mehr Soundpacks und Samples rein, um dem Anwender das Gefühl zu geben, dass er etwas für sein Geld erhält.
Ist ein grundsätzliches Problem in der Softwareentwicklung, insbesondere solche, die sich grösstenteils an Hobbyisten wendet. Jeder will immer neue Features, aber für maintenance und support will keiner zahlen, auch wenn dieses für die Firmen richtig teuer ist.
Kreativität; oder Produktivität (für Profis) – ?
Die Anzahl der Instrumente & Effekte, patches & samples verspricht „uneingeschränkte“ Möglichkeiten. Ob das die Kreativität fördert, wurde bereits öfters hier im Forum thematisiert.
Ich dehne das Motto „Komplete“ mal weiter aus und beziehe die NI Produkte Komplete Kontrol und Maschine in meine Betrachtung ein. Letztlich schnürt NI damit ein Gesamtpaket, wobei der Schwerpunkt m.E. wohl vor allem in Richtung Produktivität zielt. Das ist ja durchaus legitim. Anwender sollen sofort loslegen können, speziell wer regelmäßig unter hohem Termindruck abliefern muß.
Daher macht es auch Sinn, daß die „Vorbelegung der Regler auf page 1“ seitens der NI Sounddesigner mit genau den Parametern erfolgt, die für eine Perfomance beim Spielen wichtig sind (macht z.B. Arturia ebenfalls).
Für eigenes Sounddesign hat hier aber leider gerade die NI-Hardware eine unschöne Einschränkung: nur zwei Taster zum Navigieren durch die zahlreichen „Parameter-Pages“. Für mich ist es jedoch nervig, z.B. 7x auf einen page Taster zu drücken, um bei Massive, Reaktor oder Kontakt endlich auf die gewünschte Seite zu kommen (oder doch wieder per Maus am Bildschirm zu arbeiten). Gerade das kann bei vielen dazu führen, daß mehr oder weniger doch nur die Preset-Patches verwendet werden – damit zurück zu Kreativität ;-).
Ich hoffe doch sehr, dass für Guitar Rig 6 noch ein Test von der Gitarrenfraktion kommt, am Besten als Vergleichstest mit Helix etc. und auch Guitar Rig 5.
Dann mache ich mal die Minuspunkte:
– immer noch kein VST3
– immer noch kaum ein PlugIn HDPI fähig (Skalierung)
– immer noch die Klassiker nur als „Altlast“, entweder raus und K13 günstiger, oder ein Upgrade
– immer noch keine klaren Infos wie es mit NI weitergeht, nach dem Chaos der letzten Jahre
– immer mehr Programmierer als Legionäre, hat NI überhaupt noch welche, um Updates der Produkte zu garantieren?
@Mick Und genau das sind die ausschlaggebenden Punkte, warum ich nichts mehr bei NI investieren werde.
Seit 15 Jahren der Inbegriff für überzeugenden E-Gitarren-Sound…
Diesen Satz kann ich leider nicht mal ansatzweise unterschreiben. Guitar Rig bleibt, gerade im Jahr 2020, deutlich hinter dem zurück, was andere Anbieter hier auf die Beine stellen.
Ich verstehe die negativen Kommentare ein wenig. Ich für meinen Teil habe Komplete 12 Ultimate sehr günstig gebraucht gekauft und bin sehr glücklich damit. Die Synthesizer werde ich vermutlich ab und an mal benutzen, haben ein paar schöne Eigenheiten. Die Samples für Battery sind gut um sie bei XO einzuspeisen. Was ich tatsächlich sehr schätzte sind die virtuellen Instrumente. Session Strings Pro 2 benutzte ich sehr gerne. Session Horns Pro ebenfalls. Die exotischen Instrumente sind ebenfalls top! Für den Funk Gitarristen fand ich auch schon Verwendung. Das gleiche gilt für die Sunburst. Wenn ich selbst einprogrammieren möchte, greife ich auf Ample Sound zurück. Für die Bässe finde ich vermutlich keine Verwendung, da bin ich mit AmpleSound und Modo Bass ganz gut bedient. (Und mit meinen echten Bässen) Die Drums werde ich eventuell benutzten wenn ich in BFD3, Addictive Drums 2, und EZDrummer nichts passendes finde. Die Pianos sind auch schwer in Ordnung. Ich werde, wenn es 50% Rabatt gibt, auf Komplete 13 Ultimate CE auf jeden Fall upgraden. Der Grund: Alleine das Cremona Quartett ist super interessant für mich. Sehr guter Sound! Desweiteren: Eine Menge kostenloser Instrumente für Kontakt schwirren in den Weiten des Internets herum. Wenn ich ein spezielles Instrument Suche, geht es jetzt deutlich schneller. Also für mich geht es gut auf. Liebe Grüße
Ich bin von den negativen Kommentaren hier etwas überrascht. Mich als Laien würden die Alternativen interessieren. Was gibt es zu am Markt, das ihr empfehlen könnt?
Mich interessieren am ehesten ein paar gute Klaviere sowie ein guter E-Bass als virtuelle Instrumente und vielleicht eine Alternative zu Guitar Rig.
Am allerliebsten wären mir Alternativen für Linux. Windows geht schlimmstenfalls auch. Mac OS ist für mich kein Thema.