Ambisonic und noch viel mehr
Virtuelle und immersive Technologien werden von Google, Facebook und diversen Smartphone-Herstellern beworben. Ob Hololens oder Cardboard dürften es vor allem Gamer und Drohnenflieger sein, die dreidimensionale Nutzererfahrungen und Spacial Audio gewohnt sind. Während 3D schon wieder out ist und man bei Videos das 360-Grad-Erlebnis dafür perfektioniert hat, ist es bei Audio etwas anders und das, obwohl SoundField bereits 1978 ein 360-Grad-Mikrofon entwickelt hat.
Inzwischen ist der Hersteller Teil der Freedman-Group, mit anderen Worten RODE. Das NT-SF1 schließt daher den Kreis und möchte professionellen Rundum-Sound bezahlbar machen, was der Audioqualität von Videos zu Gute kommt. Wie schon beim RODE TF-5 (TF steht in diesem Fall für Tony Faulkner), steckt im NT-SF1 der Name SoundField. Technisch haben sie wenig miteinander gemeinsam, auch wenn sich Kartonage und Optik stark ähneln, inklusive gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Darüber hinaus kann es nicht nur Raumklang, sondern simuliert auch gewöhnliche Mikrofoncharakteristika, dazu später mehr.
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Ursprünglich wurde das Konzept in Großbritannien von Michael Gerzon und Peter Craven entwickelt, die mit vier Nieren in einer Tetraeder-Anordnung den Schall aus allen Richtungen einfangen und zuordnen wollten. Theoretisch ginge das noch besser mit vielen Kapseln, die Umsetzung wäre jedoch schwieriger und teuer. Anstelle einer weiteren Kugel in der Mitte wird deshalb die Summe aller Kapseln beigemischt. Durch Subtraktion und Addition, gleichwohl der M/S-Stereophonie, lassen sich die Achsen X, Y und Z abbilden und verschieben. Dabei gibt es mehrere Ambisonics-Formate: Als Ambisonics-A oder Raw würde man die vier Einzelspuren bezeichnen. Diese lassen sich in die Formate AmbiX und FuMa konvertieren und in Echtzeit bearbeiten. Das ist wichtig, beispielsweise für Atmo-Sounds von 360-Grad-Videos oder Games.
Damit die Laufzeit möglichst exakt bleibt, sitzen die Kapseln dicht beieinander. Bislang waren solche Mikrofone recht teuer, das RODE NT-SF1 setzt daher klangliche und preisliche Maßstäbe. Ambisonics gibt es mit dem Zoom H3-VR zwar auch in einem kompakten Recorder, vorausgeschickt sei jedoch, dass das NT-SF1 in Detailreichtum, Eigenrauschen und Auflösung deutlich mehr Klang bietet.
Während der H3-VR sensationell unkompliziert und kompakt ist, bekommt man bei RODE neben dem besseren Sound auch die größere Flexibilität geboten. Weitere Konkurrenz gibt es wenig, das Sennheiser Ambeo VR Mic ist beispielsweise teurer. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt das Zylia ZM-1, das zwingend einen Computer zum Betrieb benötigt. Hingegen ist das NT-SF1 mit vier XLR-Steckern ausgestattet und somit universell einsetzbar.
Erster Eindruck
Im recht gigantischen Karton erwartet man großes, doch so groß ist das Mikrofon selbst gar nicht. Das Zubehör, bestehend aus elastischer Halterung mit Knickgelenk und eingeschraubtem Reduziergewinde auf 3/8 Zoll, Blimp, wirksamen Fellwindschutz und Spezialkabel gesellt sich neben einem Handzettel und dem Granulat zur Entfeuchtung dazu und nimmt weitaus mehr Platz in Anspruch.
Wie ich bereits beim TF-5 gelernt habe, sollte man den Trocknungsbeutel in der Nähe der Kapseln aufbewahren, so dass dieser mögliche Feuchtigkeit rausziehen kann. Verfärbt sich das Tütchen, lässt es sich im Backofen kurz erhitzen und trocknen.
Das NT-SF1 will ein Premiumprodukt sein und orientiert sich verpackungstechnisch doch sehr am TF-5. Dieser Eindruck setzt sich fort, wenn man das Mikrofon in die Hand nimmt.
Das wertige Messinggehäuse mit dem schwarzen Überzug aus kratzfester Keramik ist solide und fühlt sich gut an. Die Kapseln sitzen absolut fest und lassen sich vom vergoldeten Übergang abschrauben, die Verarbeitung steht dem RODE TF-5 jedenfalls in nichts nach.
Einstellmöglichkeiten sucht man vergebens, braucht man aber auch nicht. Bei 193,2 mm Länge und einem Durchmesser von 45,7 mm hat man da schon sehr viel Technik reingequetscht, immerhin handelt es sich um vier Schallwandler und viel dicker als ein typisches Mikrofonstäbchen ist es nicht. Dafür wiegt es 286 Gramm, das Gesamtpaket bringt jedoch mehr als das Zehnfache auf die Waagschale.
Montiert wird es üblicherweise senkrecht und die Masse verteilt sich gut im Zentrum, was die Montage im Gegensatz zu einer Stereoschiene durchaus angenehmer macht. Mit Windschutz wird es daher nicht kopflastig und die elastische Halterung hält Schwingungen vom Gehäuse fern. Eine Schutztasche gibt es nicht, Kapseln und Korpus werden jedoch durch Windschutz und Halterung gut abgesichert. Die Kugelform macht es etwas unhandlich, das ist prinzipbedingt natürlich nicht anders machbar. So schiebt man das Mikrofon in den unteren Teil des Blimp, die obere Halbkugel wird anschließend aufgeschraubt. Bei Bedarf zieht man dem NT-SF1 noch das Fell über die Ohren.
Verfügt man über einen Audiorecorder, der direkt Ambisonics encodieren kann, braucht man nichts weiter und Aufnahmen lassen sich direkt als Stereo-Downmix erstellen. Falls nicht, hilft das SoundField-Plugin, das man sich bei RODE kostenlos herunterladen kann. Das NT-SF1 braucht man dafür nicht und so kann man nach Herzenslust bereits mit den zahlreichen Beispielen experimentieren. Das empfehle ich ausdrücklich, denn nur so kann man ein Verständnis für die Arbeitsweise mit 360-Grad-Aufnahmen entwickeln.
Dabei verarbeitet es auch andere Ambisonics-Daten, die als unbearbeitete Vierspuraufnahme vorliegen. Ansonsten braucht man ein Audiointerface mit vier dedizierten Mikrofoneingängen, das auch genügend Versorgungsspannung liefern muss. So werden die Kapseln einzeln mit 48 Volt versorgt und ziehen jeweils 6,2 mA aus dem Gerät, damit liegt die Leistung auf der Höhe von vier TF-5.
Zum Test verwendete ich den LiveTrak L-8 von Zoom, dessen Akkuladung weiter reichte, als das längere Experimentieren vermuten ließ. Gefühlt hätte ich erwartet, dass die eingesetzten Eneloop-Akkus schnell leergezogen wären, aber dem war nicht so. Gemessen habe ich es nicht, aber es sollte mindestens eine Stunde Aufnahmezeit drin sein.
Mit dem speziellen, drei Meter langen Anschlusskabel mit Klettbinder ist das Paket quasi vollständig. Mikrofonseitig wird ein 12poliger XLR-Stecker verwendet, die beiden Massekontakte sind RODE-typisch etwas verlängert, so ist das NT-SF1 grundsätzlich vor dem Anschließen geerdet. Die XLR-Stecker fühlen sich nach Neutric an und sind entsprechend markiert, denn die Reihenfolge der Kanäle ist für das spätere Bearbeiten natürlich wichtig. Will man es endfire montieren, muss man umdenken und die Stecker entsprechend verbinden. Das Kabel ist sehr robust und teilt sich am Ende auf die Einzelkabel auf, die mit einer Nylonverstärkung versehen sind. Der mikrofonseitige Spezialstecker rastet gut ein, etwas Kraft ist allerdings von Nöten.
Technisches
Die vier Nierenkapseln sind entsprechend der Ambisonics-Anordnung schräg ausgerichtet und können auf diese Weise den einfallenden Schall aus allen Richtungen aufnehmen. Dabei sitzen sie auf einem sich verjüngenden Ausleger, der vielleicht etwas länger hätte sein können.
Theoretisch könnten nämlich bei den nach unten zeigenden Kapseln Reflexionen am Korpus entstehen. Allerdings fiel mir in der Praxis dazu nichts negativ auf. Rode bewirbt mit der TF-45C eine in Australien speziell entwickelte Kapsel mit Fertigungstoleranzen unterhalb von einem Micron, die besonders detailreich arbeiten soll. Im Direktvergleich mit dem NT55 klingen sie etwas voller im Grundsound und liefern ein recht neutrales Signal, erreichen aber nicht die Feinzeichnung des TF-5. Laut deutschem Vertrieb sind das auch nicht die gleichen Kapseln, auch wenn sie sich optisch kaum voneinander unterscheiden.
Die Kapseln und Übergänge sind vergoldet, sie sind extern polarisiert und es kommen JFET-Impedanzwandler zum Einsatz. Sie liefern ein Eigenrauschen von 17 dB(A) und liegen damit etwas hinter den NT55, was sich aber in der Praxis kaum bemerkbar macht. Der Frequenzbereich liegt mit 30 Hz bis 20 KHz (+/- 3 dB) ebenfalls etwas zurück, bei 20 Hz werden 4 dB Toleranz angegeben.
Während die Nierenkapseln des NT55 etwas heller klingen, liefert das NT-SF1 einen recht vollen Sound. Als Weiteres wird ein Geräuschspannungsabstand von 77 dB angegeben, der maximale Schalldruck liegt bei 129 dB SPL (1kHz @ 1% THD, 600Ω load). Das ist nicht rekordverdächtig, aber reicht für die Praxis meistens aus. Problematisch kann es werden, wenn ein Pad benötigt wird, denn das muss jeder Mikrofoneingang separat bieten, die Empfindlichkeit liegt bei -30 dB,
Die Praxis – was kann das Mikrofon?
Neben Rundum-Sound kann man weitaus mehr mit dem NT-SF1 anstellen, selbst ohne Plugin. Durchaus lassen sich auch nur zwei Kapseln anschließen, so dass man es als reines Stereomikrofon einsetzen kann. Audiotechnisch sollte man allerdings beachten, dass die Kapseln aufgrund der Anordnung nicht in eine Richtung zeigen. Man könnte es allerdings endfire ausrichten, so dass zwei Kapseln eine rund 110-Grad-Anordnung bilden. Je nachdem könnte dann eine nach hinten zeigende Kapsel als Stütze verwendet werden. Da sie als Niere arbeiten, gibt es jedoch in dieser Konfiguration gewisse Laufzeitunterschiede, aber was theoretischer Unsinn sein kann, muss ja nicht schlecht klingen.
In der Praxis, am Zoom LiveTrak L-8, erreichte ich hingegen ohne Plugin ein schönes räumliches Bild, indem ich die jeweils zur Seite ausgerichteten Kapseln den Kanälen zuordnete. Natürlich ist das Mikrofon dafür nicht gedacht, sinnvoller wäre der Einsatz als Mono-Kugel, indem man alle Kapseln zusammenfasst. Damit wäre auch ein Teil von Ambisonics beschrieben, denn genau diesen virtuellen fünften Kanal generiert das Plugin.
Werden die einzelnen Kanäle hinzugemischt, entsteht eine Art erweiterte M/S-Anordnung, die durch Phasendrehung und Laufzeitunterschiede die jeweiligen Achsen X, Y und Z abbilden. Der Vorteil ist, dass der Decoder dieses gemischte Signal von fünf Kanälen in Summe auch auf mehrkanaligen Lautsprecheranlagen bis 7.2.4 verteilen könnte. Ein mit dem NT-SF1 aufgezeichneter Rundum-Sound könnte beispielsweise als Atmo in einem Film oder Spiel eingesetzt werden. Durch nachträgliche Verschiebung ist es möglich, die statische Ausrichtung zu drehen, was man mit dem Plugin selbst am eigenen Rechner nachstellen kann. Und mehr noch, denn wenn man die Kanäle dupliziert, lassen sich sogar zusätzliche virtuelle Mikros hinzufügen. Bleiben wir aber zunächst bei der reinen Stereo-Aufnahme am LiveTrak L-8.
Spannend wird es, wenn das NT-SF1 das SoundField-Plugin durchläuft. Dazu stellte ich das Mikrofon in den Garten und nutzte den LiveTrak L-8 als Audio-Interface. Das Signal durchlief REAPER, das Plugin habe ich als Insert-Effekt eingebunden. Das Ergebnis mit dem PodMic kommentiert und mit dem Recorder im LiveTrak aufgezeichnet.
Wie im Beispiel „Jazz“ von RODE zu hören, lässt sich das Mikrofon diskret in einer Combo aufstellen, wobei sich Position und Ausrichtung nachträglich verändern lassen. Und mehr noch, denn stattdessen könnte man das Plugin mehrfach laden und die einzelnen Mikrofone virtuell erzeugen. Wollte man ein Theaterstück aufzeichnen, könnte man das NT-SF1 vor die Bühne stellen. Weil Ambisonics ähnlich zur M/S-Stereophonie arbeitet, könnte man das Publikum ausblenden und mit Automationen erst hinzufügen, wenn ein Applaus erfolgt, die Stereobasis lässt sich durch die Lautstärke der gemischten Kanäle regulieren. Es ist also sehr viel möglich und lässt Raum zum Experimentieren.
Das SoundField-Plugin gibt übrigens neben dem Stereo-Mix auch Mehrkanal-Formate aus, binaural ist jedoch derzeit nicht vorgesehen. Im Optimalfall verfügt man über eine Mehrkanalausgabe, sei es virtuell über Kopfhörer oder ein Surround-Set. Mir ist es leider nicht gelungen, Dolby for Headphones mit den Audiodaten zu füttern, mir fehlt dazu allerdings auch die Erfahrung. RODE gibt auch explizit die Kompatibilität zu Final Cut Pro an, was Videographen mit entsprechenden 360-Grad-Kameras zugutekommt.
So toll das Ganze ist, gibt es jedoch auch kleinere Einschränkungen. Ob das Mikrofon aktiv auf einer Kamera eingesetzt werden kann, beispielsweise bei wilden Outdoor-Aktivitäten, entzieht sich meiner Kenntnis. Immerhin sitzt es sehr fest in der Gummihalterung und ist auch robust genug, jedoch durch das Kabel etwas unhandlich. Bei Nichtgebrauch lässt sich dieses am Ende in die Halterung einhängen.
Weiterhin ist bei aller Flexibilität zu bedenken, dass der Aufnahmestandort natürlich stark vom Ergebnis abhängig ist. Wenn das Schallereignis zu weit weg oder der Raum akustisch ungünstig ist, wirkt sich das natürlich auf das Ergebnis aus. Dafür muss man es nicht exakt ausrichten, das kann man später bei der Nachbearbeitung korrigieren. Obacht ist beim Anschließen geboten, denn vertauscht man die Stecker, wird man schwierig heraus finden können, welcher Kanal zu welcher Kapsel gehört.
Richtig gut gefällt mir dafür das Rundum-Sorglos-Paket. Es ist wirklich alles dabei, was man benötigt, dabei reicht der Blimp wie im obigen Beispiel schon aus. Der Fellwindschutz sorgt jedoch für noch mehr Ruhe, dämpft allerdings minimal die Höhen. Mit Kabel und Halterung hat man wirklich alles, was man benötigt, bis auf ein Interface oder Rekorder. Hier gibt es einige, der Tascam DR-680 MKII, Zoom F4 oder Sound Devices MixPre-6 II wären vielleicht passende Spielpartner. Wollte man einen Nachteil suchen, könnte man sich an der im Vergleich zum Zoom H3-VR etwas aufwändigeren Handhabung stören, obgleich man dafür mit deutlich besseren Aufnahmen belohnt werden wird.
Grundlage ist das »Ambisonic« Format, ein Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe eines Klangfeldes, ähnlich der Wellenfeldsynthese. So ist bei dem Verfahren auch keine feste Anzahl von Lautsprechern, wie bei der kanalbasierenden Wiedergabe, vorgegeben. Die meisten Patente dazu sind frei verfügbar und es gibt viele Software Converter zur Auswahl.
Ihren Ursprung hat dieser Mikrofontyp im technischen Design von Calrec Audio Limited und führte zu den ersten »Soundfield« – Mikrofonen ab 1978.
2016 hat RØDE die Firma von TSL Products gekauft. Soundfield besteht aber weiter und hat eigene kostenintensivere Mikrofone und weitere Hardware etc. im Angebot. Auch gibt es viele weitere Anbieter von Mikrofonen gleicher Bauart wie z. Bsp. das »OKTAVA MK-4012 4-D«.
Der große Vorteil dieses Aufnahmeverfahrens ist die freie
Raumbestimmung und die möglichen zahlreichen Ausgabetonformate. So ist eine MS- oder Stereo/Mono Ausgabe leicht zu realisieren.
Für mich das Format/Mikrofon mit der größten Gestaltungsfreiheit.
@Franz Walsch Jawohl und herzlichen Dank für die immer wieder lesenswerten und kompetenten Anmerkungen Deinerseits! Ich war zugegeben etwas „schreibfaul“ und wollte das jetzt nicht nochmal so ausführlich zusammenfassen, das hatte ich beim H3-VR schon etwas konkreter gemacht. Übrigens ist das NT-SF1 dazu eine deutliche Steigerung, das hätte ich auch so vermutet. Ich würde Deiner Ansicht grundsätzlich zustimmen, allerdings bereiten mir die ganzen PlugIns und die quasi mangelnde Bedienbarkeit Mittels Tastatur doch große Schwierigkeiten. Mit dem H3-VR hatte ich einige spannende Versuche unternommen, aber irgendwann aufgegeben und das Gerät nur noch binaural genutzt. Trotzdem eine spannende Technik, wobei mir das Octava beim Stöbern gar nicht aufgefallen war. Viel mehr hatte ich den offenbar fälschlichen Eindruck beim Recherchieren, dass Ambisonics inzwischen etwas rückläufig ist. Wenn die Barrieren nicht wären, könnte das eine spannende Lösung für mich sein. Allerdings natürlich nur für statische Aufnahmen, für Videos wohl eher weniger geeignet.
@Stephan Merk Der RØDE-YT-Kanal hat eine kurze 9-teilige Serie zur Bedienung und Signalbearbeitung veröffentlicht.
Auch SCHOEPS bietet auf seinem YT-Kanal Aufzeichnungen seiner »MikroForum – Vorträge zum Thema 3D-Audio.
Wer mit dem RØDE-PlugIn nicht zurecht kommt, findet vielleicht Gefallen an dem SENNHEISER-AMBEO-PlugIn.
Vor einem Kauf sind diese Informationsangebote eine gute Entscheidungshilfe.
@Franz Walsch Absolut richtig, aber auch das Ambeo-PlugIn ist leider grafisch aufgebaut und für mich mit geringer Restsicht nahezu ungeeignet. Es ist im Vorfeld auch nicht ganz einfach zu entscheiden, welche und wie viele Informationen in so einen Test zu packen sind, da haben wir auch freie Hand. Unabhängig davon wird man sich bei solch einem komplexen Produkt ohnehin umfassend informieren müssen und dies umfassend. Wichtig ist doch bei einem Test, ob das Produkt vernünftig verarbeitet ist, gut zu nutzen und wie es klingt. Alles Andere wäre dann eher Material für ein Special oder Vergleichstest und da wäre ich eh raus. Unabhängig davon haben wir doch genau für solche wertvollen Anmerkungen die Kommentarfunktion und aus Sicht eines Lesers finde ich viele Anmerkungen genauso wichtig, wie den Hauptartikel. Es gibt ja schließlich nicht nur die eine Meinung oder Erfahrung.
@Stephan Merk PlugIns ohne GUI für Ambisonic sind mir nicht bekannt. Möglich das es in Zukunft ein PlugIn von »Airwindows«, ein Gratis-PlugIn-Anbieter, der auf ein GUI verzichtet, was häufig viel besser funktioniert und vor allem wiederholgenauer ist, gibt.
Hier gibt es eine Linksammlung zum Thema
»VR fürs Ohr« von Heise/c.t:
https://www.heise.de/select/ct/2017/4/softlinks/ynffwt_mc=pred.red.ct.ct042017.096.softlink.softlink
„Während 3D schon wieder out ist“ da musste ich schmunzeln, wegen so einer individuellen Fehleinschätzung. Das Auf und Ab ist eigentlich mehr immer so eine Sache von Schreibenden, nicht von Erlebenden oder Machenden. Sagen wir mal so: Das was 3D macht, nämlich eine flache Leinwand so zu gestalten, als wärst du dabei und es so siehst, wie du es „echt“ auch nahezu sehen würdest, diese Sache wird NIEMALS out sein.
Diese Faszination hat seit einem Jahrhundert etliche Evolutionsschritte hinter sich und auch Unterbrechungen und Revivals. Aber der entertainhungrige Mensch wird immer wieder und weiter auf der Suche sein, nach einer Simulation der Realität. Und wir sehen nun mal 3D im echten Leben. (naja nicht wirklich, weil uns das Sinnesorgan dafür fehlt – egal) Die flat Leinwand wird nicht ewig bestehen. Ich bin ja für eine Technologie namens „Direct-to-Brain“(R) Ich werde es nicht mehr erleben. Aber 2 Generationen nach mir, joar.
Audio erfindet es gerade erst erneut im breiten Publikum und Aufmerksamkeit. Denkt die Branche.
Das ist keine Fehleinschätzung, sondern eine Bewertung nach agnostischen Gesichtspunkten aus den Bereichen der Informatik, Soziologie und Philosophie. Ich werde das in diesen paar Zeilen nicht begründen können, hatte aber eine ähnliche Diskussion schon vor 25 Jahren mit meinem Ethik-Lehrer, übrigens damals auch die erste 3D-Brille auf der Nase. Das Streben nach der virtuellen Realität von vor 100 Jahren, siehe Science-Fiction und Utopien, ist sicher nicht mit der Moderne zu vergleichen, wobei es Visionäre immer gab und gibt (Elon Musk). So gesehen gibt es sicher eine Strömung, welche Deinen Ansichten folgt, aber das ist und war nicht der Mainstream, sonst hätten wir 3D heute längst. Quantencomputer und vielleicht mal irgendwann halbwegs geeignete Bandbreiten sind dazu förderlich,. Das Nächste wird erst einmal Digital Detoxing werden, denn heute hinterfragen die Menschen auch mehr als früher. Seitenblick: Die Analogtechnik wurde seit Erscheinen der CD ebenfalls tot gesagt… – Aufs und Abs gab es immer, aber Strömungen sind nie konstant.
Wer dazu einen kleinen mobilen Recorder sucht, findet im »ZOOM F6« das ideale Gerät. Der Recorder kann »Ambisonic« und bietet einen 32bit Aufnahmemodus.
@Franz Walsch Super Franz, vielen Dank auch für diese Anmerkung. Ich hatte noch beim DR-680 MKII nachgeschaut, ob der eventuell auch Ambisonics kann, von M/S wusste ich ja. Den neuen F6 hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, den hätte ich mir mal als Testmuster dafür kommen lassen sollen, wäre sicher auch klanglich eine gute Kombination.
Wer gleichzeitig zwei Ambisonic Mikrofone unabhängig aufnehmen will, braucht dafür den mobilen »AATON Cantar X3« Recorder.
Er hat dafür zwei unabhängige »AMBEO-Sennheiser« Engines eingebaut.
Mit der »RØDE Ambisonic Sound Effects Library« kann jeder interessierte Hörer sich selbst ein (Hör)bild von der Leistung des Mikrofons machen. Die Sammlung wird ständig erweitert und jedes Klangbeispiel liegt als »B-Format« Poly-Wave-Datei (eine Datei/4-Spur/Audioobjekte /
96 KHz/24bit PCM) zur freien Verwendung und Nachbearbeitung vor. Adresse: https://library.soundfield.com/.