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Test: Zoom LiveTrak L-8, Portables Mischpult und Recorder

Tausendsassa mit Batteriebetrieb

24. Februar 2020
zoom live trak l-8

Zoom LiveTrak L-8, Portables Mischpult und Recorder

Kleiner Kompaktmixer mit Mehrwert, das wäre wohl die beste Umschreibung für den Zoom LiveTrak L-8, der das Angebot nicht nur nach unten hin abrundet, sondern im Vergleich zu den größeren Modellen manche Vorteile mitbringt und sich gezielt an Podcaster und kleine Bands richtet.

Während ich vor gut einem Jahr den RODE RODECaster Pro als Podcast-Konsole mit Recording-Funktion getestet habe, könnte man meinen, Zoom hätte hier einen Mitbewerber ins Rennen geschickt. So werden beide Geräte häufig miteinander verglichen, damit wird man dem LiveTrak L-8 jedoch nicht gerecht. Während RODE ausschließlich Sprachaufnahmen adressiert, kann der neue Kleine von Zoom eine ganze Menge mehr, aber auch weniger. Was genau und ob sich der Kauf lohnt, werden wir in diesem Test erläutern, hier zunächst der Image-Film.

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Mehr Informationen

Neben diesem Video gibt es eine Reihe kurzer Tutorials und ein deutsches Handbuch im Netz. „The board for creators“ betitelt Zoom den LiveTrak L-8 und möchte der stetig wachsenden Anzahl an Content-Erstellern Rechnung tragen. Das passt auch soweit, doch ist er genauso gut ein Live-Mischpult für kleine Bands oder das DJ-Setup. Symmetrische XLR-Anschlüsse erlauben die Verbindung an eine PA und vier Batterien genügen als Stromversorgung. Dabei könnte man direkt ein Bootleg erstellen, immerhin ist der Recorder mit an Bord. Damit nicht genug, denn Audiointerface kann er zudem auch noch sein.

LiveTrak ausgepackt

Zoom LiveTrak L-8 schräg links

Zoom-typisch in bedruckter Schachtel finde ich neben dem LiveTrak L-8 noch das USB-Kabel, das AD-17 Steckernetzteil mit USB-A-Buchse und ein TRRS-Klinkenkabel für Smartphones. Hier findet sich zum RODECaster Pro die erste Gemeinsamkeit, denn es lassen sich Interviews mit Mix-Minus-Funktion führen, so dass sich der Telefonpartner nicht selbst zurückhört. Der Zoom LiveTrak L-8 wiegt 1,56 kg und ist 28,2 cm breit, 26,8 cm tief und hinten 7,4 cm dick, das Gehäuse besteht aus solidem Kunststoff und ist pultförmig. Die Fader mit 50 mm Regelweg sind nicht zu leichtgängig und die Drehregler haben einen guten Widerstand und sitzen ausreichend fest im Gehäuse, lediglich die Knackfrösche unter den Plastiktastern sind für meinen Geschmack etwas zu geräuschvoll. Weiterhin liegt eine Kurzanleitung bei.

Zoom LiveTrak L-8 Unterseite

Der Micro-USB-Port wurde auf der Unterseite versenkt und das Kabel sehr gut zugentlastet. Hier finden wir auch das Batteriefach für vier AA-Zellen (LR6 oder HR6, im Menü umschaltbar), wobei Zoom auch einen externen Akku am USB-Port empfiehlt. Wird das Netzteil verwendet, ist der Betrieb am Computer entsprechend nicht möglich. Zieht man das Kabel ab, läuft er mit Batterien für rund 2,5 Stunden weiter. Da scheint die automatische Abschaltung von 10 Stunden fast etwas zu hoch gegriffen. Die rutschsicheren Gummifüße halten das solide Gehäuse an Ort und Stelle.

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Zoom LiveTrak L-8 Rückseite

Die Rückseite beherbergt die Kensington-Buchse und das SD-Kartenfach hinter einer soliden Kunststoffklappe, auch für SDXC-Karten mit viel Speicher. Hier findet sich auch der softwaregesteuerte Netzschalter, so dass beim versehentlichen Ausschalten nicht alles verloren geht. Die vordere Gehäusekante ist abgerundet und sorgt für eine moderne und schicke Optik.

Aufbau und Bedienung

Zoom LiveTrak L-8 Oberseite

Die Oberseite ist bunt beleuchtet sowie schlüssig und logisch aufgegliedert. Links beginnt es mit den acht Kanalzügen, wobei die ersten sechs XLR/TRS-Buchsen mit globaler 48V Phantomspeisung für Mikrofone oder Line-Geräte vorgesehen sind, platzsparend wurden sie etwas versetzt angeordnet und mit dem Gehäuse verschraubt. Während die ersten beiden Buchsen über eine Hi-Z-Schaltung für Instrumente mit Tonabnehmer verfügen, lässt sich bei den anderen vier Eingängen ein Pad mit -26 dB(U) zuschalten, so dass Geräte mit +4 dB(U) Line-Level angeschlossen werden können. Weiterhin verfügt jeder Kanal über einen Gain-Regler mit Peak-LED, die Eingangsverstärkung beträgt 56 dB.

Zoom LiveTrak L-8 Eingangssektion

Dass die Phantomspeisung nur global zugeschaltet werden kann, ist mitunter ein Nachteil, immerhin wird sie über die TRS-Klinkenbuchsen nicht ausgegeben. Für Kanal 7 und 8 steht je eine TRS-Buchse mit Line-Pegel ohne Gain zur Verfügung, sowie zwei Tasten zur Auswahl der Tonquelle. Dies können die je drei Sound-Pads direkt darunter sein, ein USB-Loopback vom Computer und bei Kanal 8 noch die TRRS-Miniklinkenbuchse, an die ein MP3-Player oder Smartphone angeschlossen werden kann. Vorteil hier ist Mix-Minus, so dass sich ein Interviewpartner am Smartphone nicht selbst hört. Dabei funktionieren die TRS-Buchsen auch einzeln, jedoch nicht, wenn in Kanal 8 die TRRS-Miniklinkenbuchse genutzt wird. Werden auf Kanal 7 und 8 die Sound-Pads oder USB-Zuspielung vom Computer genutzt, fungieren diese als Stereo-Eingänge, so dass man prinzipiell von 10 Kanälen sprechen kann.

Bei allen acht Kanälen befinden sich unter den Eingangsbuchsen drei Tasten zum Aktivieren des Channel-Strips, sowie zum Scharfschalten der Aufnahme (rot) oder Wiedergabe (grün) und eine Mute-Funktion. Ein Fader mit unmittelbarer Pegelanzeige mit jeweils neun LEDs, sechs davon grün und die letzten drei in Orange und Rot, schließt nach unten hin ab, wobei die Anzeige auch für den virtuellen Einstellwert dient, der mit dem Regler abgeholt werden kann. Der Zoom LiveTrak L-8 ist somit ein vollwertiger Multitracker.

Die rechten beiden Fader regeln die Lautstärke des Send-Effektwegs im Mix und das Master-Volume und haben je zwei LED-Ketten. Direkt darüber befindet sich der Channelstrip, der für jeden Kanal genutzt wird und entsprechend digital funktioniert. Leuchtringe mit 11 LEDs zeigen die individuellen Einstellungen des jeweiligen Kanals an. Ein Lowcut mit 75 Hz wird über einen leuchtenden Taster aktiviert. Als Weiteres können der Send-Weg für den Effekt, die Balance und ein Dreiband-EQ eingestellt werden. Tiefen und Höhen werden über ein Shelving-Filter mit je 100 Hz und 10 kHz und die Mitten über ein Peak-Filter mit 2,5 kHz in jeweils +/-15 dB angepasst. Die Endlos-Drehregler sind gerastert und haben genügend Abstand zueinander. Vorgenommene Einstellungen, einschließlich Fader-Positionen, können in sieben Szenen abgespeichert werden. Davon ausgenommen sind Gain, Phantomspeisung, Hi-Z und Pad, dies wird analog in der Eingangssektion geregelt.

Oben rechts neben den symmetrischen XLR-Ausgangsbuchsen befinden sich vier Kopfhöreranschlüsse als 6,35 mm Klinke mit einzelnen Volume-Reglern, wobei der linke parallel zur Master-Sektion beschaltet ist. Die rechten drei Anschlüsse verfügen über drei Schiebeschalter, so dass wahlweise der Main-Mix oder jeweils eigene Einstellungen ausgegeben werden, die sich separat speichern lassen. Im Prinzip könnte man sie auch als Send-Buchsen für externe Effekte zweckentfremden, so dass man nur das Quellsignal routet und das bearbeitete Signal über einen anderen Eingang zurückführt, den man für diesen Ausgang natürlich stummschalten muss.

Darunter befindet sich das eher nostalgisch anmutende LC-Display, das zwar sehr hell, aber gut ablesbar ist und konstruktionsbedingt keine Beleuchtung braucht, siehe Zoom H3-VR. Ein drückbarer Encoder erlaubt die Einstellung der Effektparameter und das Navigieren im Menü. Die acht Tasten darunter sind nicht beschriftet, ihre Funktion leuchtet anhand des gewählten Modus auf. Diese sind Mixer, Effekte, Szenen und Transportsteuerung, die zugehörigen Modustasten schließen unten ab. Gut so, dass man echte Tasten und keinen Touchscreen eingebaut hat, das erleichtert die blinde Bedienbarkeit.

Der LiveTrak L-8 in der Praxis

Zoom LiveTrak L-8 Aufnahme

Die Bedienelemente wurden logisch und intuitiv angeordnet, so dass man nach kurzer Einarbeitung alles direkt findet. Lediglich an die globale Parameter-Sektion für die Kanäle musste ich mich etwas gewöhnen, das kenne ich jedoch vom Tascam DP-32 SD. Zwar sieht man nicht alles auf einen Blick, dafür spart man Platz und macht den Gedanken an analoge Kleinmixer überflüssig.

Die Buchsen sitzen alle am hinteren Gehäuserand und die Kabel kommen den Bedienelementen nicht in die Quere. Lediglich die sechs Sound-Pads sitzen etwas unergonomisch inmitten der Taster, aber den zutreffenden Kanälen logisch zugeordnet. Auf einen Blick erkennt man, ob und was gerade eingestellt ist, mit Ausnahme der Kanalparameter. Hier muss man die acht Tasten durchschalten, um Balance und EQ abzulesen.

zoom l-12

Werfen wir an dieser Stelle einen Seitenblick auf den LiveTrak L-12. Hier offenbaren sich Unterschiede in der Bedienung, wie viele dedizierte Einzeltasten und ein regelbares Mittenband, aber auch Cinch-Buchsen und Kompressorregler. Gemessen am Einsatz und der Zielgruppe hätte dem LiveTrak L-8 wenigstens ein Kompressor und Cinch- statt Klinkeneingänge in Kanal 7 und 8 besser gestanden. Betrachtet man den recht geringen Preisunterschied beider Geräte, muss man beim LiveTrak L-12 hauptsächlich auf Sound-Pads und Batteriefach verzichten, außerdem wird das Netzteil AD-19 mit Hohlstecker benötigt.

Zoom LiveTrak L-8 Effekte

Für Zoom-Verhältnisse eher untypisch ist die Effektsektion, die anders als vermutet weniger üppig ausgeführt ist. Die globalen Effekte lassen sich über die acht Funktionstasten aufrufen, jeweils können zwei Parameter angepasst werden. Das geschieht sehr intuitiv über das Klickrad und so lässt sich Intensität und Hallfahne oder Feedback einstellen. Je Kanal lässt sich der Send-Anteil festlegen und diese werden zusammen im Effektweg gemischt. Brauchbar klingen sie zwar, aber dies habe ich bei Zoom schon besser gehört, manche Effekte werden vom Tempo auch zum Metronom synchronisiert. Eine weitere Einschränkung ist, dass die Effekte nicht im Modus 96 kHz zur Verfügung stehen, dafür aber mit 24 Bit Wortbreite. Das genügt allerdings für gute Aufnahmen und empfinde ich nicht als nachteilig.

Die Eingänge sind bei Line-Pegel erfreulich rauscharm, was allerdings bei angeschlossenen Mikrofonen etwas anders ist. Das RODE PodMic rauscht zwar nur mäßig, am AD-17 Netzteil gibt es allerdings ein leichtes Erdungsbrummen. Dies wird schlimmer, wenn ich die USB-Ports des Stromverteilers verwende, hier kann ein USB-Isolator allerdings helfen. Im Batteriebetrieb sind diese Störungen nicht vorhanden. Immerhin entsteht bei der Summenverstärkung kein Rauschen, allenfalls Clipping beim Übersteuern. Denke ich da an mein Mackie Mix12 FX ist die Qualität richtig gut.

Achtung Aufnahme!

Zoom LiveTrak L-8 verkabelt

Der Recorder ist sehr einfach in der Handhabung. Die aufzunehmenden Spuren scharfschalten, Aufnahmebereitschaft und dann Play drücken und los geht’s. Punch-In funktioniert ebenso einfach, hierbei kann die Aufnahme zu einer bestimmten Zeit überschrieben werden. Mit Overdub lässt sich eine zweite Aufnahme zu einer bestehenden Spur hinzufügen, wobei sich je Kanal auch WAV-Dateien in ein Projekt laden lassen. Für die ersten sechs Kanäle in Mono, für Kanal 7 und 8 jeweils in Stereo. Dabei sind die Eingänge fest den Kanälen zugewiesen, so dass bei Wiedergabe einer Spur dieser Eingang nicht genutzt werden kann. Insgesamt lassen sich somit bis zu 12 Spuren aufzeichnen, wobei die letzten beiden die Stereo-Summe bilden. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings, Overdub funktioniert nicht mit Playback der Summenspur, sondern nur mit den Einzelspuren.

Zoom LiveTrak L-8 mit Boutique-Modulen

Die Aufnahme der einzelnen Kanäle hat den Vorteil, dass sich diese später nachbearbeiten lassen, denn Lautstärke und Effekte werden nicht mit aufgezeichnet. Alternativ lässt sich aus den Einzelspuren im Overdub-Verfahren eine Stereosumme bilden, in der man Panorama, Lautstärke und Effekte quasi in der Post-Production nachbearbeiten kann. Hier wäre es ebenfalls schön gewesen, für die Stereo-Summe noch einen Master-Effekt zu nutzen. Will man bei einem Interview die Einzelspuren aufzeichnen, um sie später in einer DAW nachzubearbeiten, muss man natürlich auf die Aktivierung achten. Nutzt man beispielsweise zwei Mikrofone und einen Telefonpartner und vergisst, letzteren zu aktivieren, hört man dies in der Summe, aber später nicht auf der Aufnahme. So empfiehlt sich, stets die Summe zur Sicherheit mit aufzuzeichnen. Komfortfunktionen gibt es übrigens auch, dazu gehört die pegelgesteuerte, automatische Aufnahme und das Metronom, das über verschiedene Sounds verfügt und dessen Tempo sich einfach im Recorder-Modus auch via Tap-Tempo anpassen lässt, einige Effekte werden entsprechend synchronisiert. Für das Playback lässt sich auch die Latenz anpassen, um die Spuren in Einklang zu bringen. Eine Pre-Record-Funktion für die vorzeitige Aufnahme steht ebenfalls zur Verfügung.

In diesem Beispiel habe ich meine drei Roland Boutique-Instrumente an den LiveTrak L-8 angeschlossen und mit Effekt am Stereo-Mix aufgezeichnet.

Leider ist der LiveTrak L-8 nur ein Recorder. Wer jetzt überlegt, das Pult auch mal für den musikalischen Abend auf der WG-Party einzusetzen, muss einen externen Zuspieler anschließen. Zwar lassen sich die Aufnahmen natürlich abhören, mehr ist allerdings nicht vorgesehen. Eigentlich schade, denn mit einem einfachen File-Player wäre die Einsatzmöglichkeit noch ein Bisschen erweitert worden. Im Hinblick auf Smartphones ohne Headset-Buchse wäre Bluetooth in diesem Zusammenhang auch ein nettes Feature gewesen.

Als Audiointerface lässt sich im Menü wählen, ob man den LiveTrak L-8 per USB am iOS-Gerät betreiben will oder wahlweise am Computer. Das funktionierte auf Anhieb nicht, so wurde zunächst nur die Stromversorgung realisiert. Der Grund war schnell gefunden, so liefert Zoom für Windows und Mac eigene Treiber, die auf der Herstellerseite zu laden sind. Dann überrascht unter Windows 10 im Bereich der Wiedergabe ein Gerät mit vier Kanälen bei einer maximalen Auflösung von 48 kHz bei 32 Bit, was aufgrund der Voreinstellung im Gerät resultiert. Aufgenommen wird unter Windows nur der Stereo-Mix in ebensolcher Auflösung, die Einzelspuren wurden mir nicht angeboten. Das mag durchaus ein Einstellungsproblem sein, ist aber aufgrund des internen Recorders weniger relevant. Immerhin wird ASIO für den latenzarmen Betrieb in der DAW unterstützt. Schön ist, dass man mit dem Multitracker genauso das PC-Signal in separate Audiodateien speichern kann, das gilt genauso für ein iOS-Gerät. Man hat hier schon deutliche Flexibilität.

Abschließend noch ein Sprachbeispiel mit dem RODE PodMic und NT1.

Die Alternativen zum LiveTrak L-8

rode rodecaster pro

Konsolen für Content-Creation gibt es einige, mir bekannt sind der Roland Go.Mixer Pro, RODE RODECaster Pro und TC-Helicon GO XLR. Für reine Sprachaufnahmen sind alle geeignet, doch lässt sich schnell eine Auswahl abhängig vom gewünschten Einsatzzweck treffen. Der Zoom LiveTrak L-8 ist ein vollwertiger Digitalmixer für alles, was Audio ausgibt. Die Sound-Pads, TRRS-Miniklinkeneingang für Smartphones und USB-Audiointerface machen ihn extrem flexibel, zumal er auch im Gegensatz zu den größeren Modellen mit Batterien funktioniert. Was ihm fehlt ist ein Kompressor oder spezielle Effekte für Sprachaufnahmen, hier liefert der RODECaster Pro das bessere Bild ab. Er klingt insgesamt auch durch die Effekte etwas edler, aber Instrumente lassen sich nicht anschließen und es gibt keine Effekte, wie Hall und Echo, so auch keinen flexiblen Dreiband-EQ. Dafür funktioniert die Aufnahme mit nur einer Taste und es gibt mehr Pads sowie Bluetooth.

TC-Helicon GO XLR Aufmacher

Der GO XLR von TC-Helicon bietet nur einen XLR-Anschluss, nette Voice-Effekte und ist ohne Computer quasi nutzlos, weil alle Einstellungen über die App erfolgen. Dafür lassen sich über den S/PDIF-Anschluss Spielkonsolen einfach verbinden und auch Lavaliermikrofone mit Plugin-Power. Dies ermöglicht auch der Go.Mixer Pro als kleinster Vertreter, der als Analogmischer jedoch keine Effekte mitbringt und nur ein rudimentäres Audiointerface. Für Smartphones ist das super, aber hier überwiegen auch die Vorteile des LiveTrak L-8.

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Fazit

In Summe hat Zoom mit dem LiveTrak L-8 alles richtig gemacht, er richtet sich keineswegs nur an Podcaster, denn er ist mit seinem Batteriefach, den Main-Ausgängen und USB-Anschluss sogar ein mobiler Fieldrecorder, Live-Mixer und Audiointerface. Mir gefällt die solide Verarbeitung, der Sound ist dem Preis angemessen. Was Zoom unnötigerweise eingespart hat, sind Kompressoren für die Mikrofoneingänge. Die Effektsektion müsste ebenfalls nicht so eingeschränkt sein und man hätte vielleicht zielgruppenorientiert unsymmetrische Cinch-Eingänge verbauen können. Das sind allerdings nur Kleinigkeiten im Vergleich zu dem ansonsten hervorragenden Gesamtpaket, so dass er sicher seine Freunde finden wird. Wer auf die Jingles verzichten kann, sollte trotzdem einen Blick auf den LiveTrak L-12 werfen. Dieser koste zwar nicht viel mehr, benötigt aber ein externes Netzteil.

Plus

  • solide Verarbeitung und guter Sound
  • vielfältige Einsatzmöglichkeiten
  • einfache und intuitive Bedienung
  • Batteriebetrieb und Effekte

Minus

  • keine Kompressoren im Eingang
  • eventuell wird USB-Isolator benötigt

Preis

  • 433,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr schöner und symphatischer Test! Bin auch auf der Suche nach einem schönen kleinen Digitalpult, dieses hat aber leider zu wenige Send/FX-Typen und Direct-Out fürs Recording wäre auch gut. Der Tip mit dem USB-Isolator ist super! Ich musste letztens die Midi-Verbindung zweier Alesis-FX kappen, weil es offensichtlich Probleme mit der USB-Verbindung des angeschlossenen Midi-Interfaces gab. Hast du einen Tip? Die gibt es für 7€ bei Ebay bis 120€.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      Moin, leider habe ich da keine Empfehlung. Ich weiß, es gab vor Jahren mal von HiResFi einen, der auch über Amazon verkauft wurde und im soliden Gehäuse steckte. Ich wäre da vorsichtig bei billigen Chinakrachern mit Kunststoffgehäuse, auch wenn natürlich die Baugruppe an sich im Centbereich liegt. Auf die Schnelle mal ein Link zu einem Funkamateur, der sich der Sache annahm: http://www...../index.htm

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Franz Walsch Ich weiß, nur sehr teuer und für einen USB-C Hub ist nichts bei. Für ein Einzelgerät 50€ ist schon happig. Danke trotzdem für den Tip!

  2. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Kleine Ergänzung, weil ich privat zu den Audio-Interface-Features gefragt wurde und dieses Thema etwas vernachlässigt hatte: Eingangsseitig kann wahlweise zwischen zwei ooder 12 Kanälen im Treiber gewählt werden, maximal 32 Bit bei 48 KHz. Ausgangsseitig sind zwei oder vier Kanäle mit gleicher Wortbreite möglich, so dass man Kanal 7 und 8 jeweils Stereo beschicken kann. Verwendet man die TRS-Buchsen, hat man zwei summierte Stereosignale, alternativ die TRRS-Mini-Buchse auf Kanal 8. So kommt man auf die 12 Kanäle, plus Playback-Spuren und Stereo-Mix.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hab den l12 gebraucht gekauft und bin zufrieden bisher. Allerdings muss ich mir noch das Thema Latenz als interface anschaun. Aber sonst, top

  4. Profilbild
    Fredi

    Hallo Stephan,

    danke für Deinen schönen Bericht!

    Ich denke immer noch gerne an Deinen Test des Tascam SD32 vor einem Jahr zurück, das Zoom geht ja in eine ähnliche Richtung. Was schön ist, ist dass man bei den Zooms mehr Spuren gleichzeitig aufnehmen kann, allerdings war das freie Kanalrouting in Tascam schon sehr gut gelöst.

    Was mich aber stört ist, dass Synchronisation von „Tapemaschinen“ offenbar heutzutage keine Rolle mehr spielt. Wenn man schon kein MTC kann, dann wäre es lustig, wenn man zumindest LTC anbieten würde; dafür würde ich auch eine Audiospur opfern (gerade beim L20). Ich habe bei Zoom in Japan angefragt, ob sie eine solche Synchronisation einbauen würden, habe aber bisher noch keine Rückmeldung bekommen. Soweit ich das verstehe, ist das ein reines Softwarethema, weil man ja keine zusätzlich Hardware vorsehen müsste.

    Naja, das ist vermutlich „old school“…

    Gruß
    Fredi

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Fredi Moin Fredi und danke erst einmal. ;) Nun, zum DP-32 SD sind die Spuren theoretisch mehr, wenn Du die Mini-Klinke mit zählst, ansonsten bleibt es auch hier bei acht, eine davon mit Hi-Z. Die Unterschiede sind aber schon deutlich, die statische Anordnung beim L-8 erlaubt kein Routing und die Effekte gelten nur für den Master-Weg, da kann Tascam schon deutlich mehr. Mit dem Sync ist das so eine Sache, offenbar geht man davon aus, dass alle nur noch akustische Instrumente spielen und ein Metronom daher ausreicht. Ich hätte mir auch MIDI gewünscht, das wäre mit den Boutiques toll und so könnte man sie auch gleichzeitig starten. Ich hatte selbst auf den Roland MX-1 geschielt, der ja auch USB-Anschlüsse mitbringt, eine konsequente Lösung, dafür aber ohne Rekorder. Mal sehen, vielleicht kommt da noch was. Immerhin lässt sich die Latenz nachträglich ausgleichen, aber das ist ja eher eine Notlösung. Ich finde den LifeTrak L-8 gerade für meine Boutiques toll, so etwas hätte ich mir Anfang der 90er gewünscht. Vor fünf Jahren ärgerte ich mich noch über die günstigen Analog-Mixer mit ihren anfälligen Potis, wenn bei rastender Mittelstellung der Kanal immer noch leicht ins Stereobild abwich, einschließlich Eigenrauschen und fetter Trafos. Den Rekorder habe ich dann nachgeschaltet, was man ja mit dem L-8 nicht mehr braucht.

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