Tasteninstrumente für Liebhaber
Nach zehnjähriger Entwicklungszeit stellt Spectrasonics die Spectrasonics KEYSCAPE Library vor, eine Sammlung von 36 Pianos und Piano-artigen Instrumenten. Nebst alten Bekannten wie einem Yamaha C7 und Rhodes Mark 1 finden sich hier allerhand Raritäten, die zuvor noch nie gesampelt wurden: das erste Rhodes Piano aus den 40er Jahren, ein E-Piano von Weltmeister aus der DDR, einige als Toy Pianos bezeichnete kleine Instrumente sowie das wohl erste gute Sample eines Clavichords.
Es war gewiss eine Überraschung, als Spectrasonics vor einigen Monaten eine neue Software ankündigte. Es wurde wild spekuliert, welch genialer Software-Synthesizer da auf uns zukommen könnte, denn schließlich konnte man vom Omnisphere-Entwickler nur einen weiteren Meilenstein in Sachen Software-Synthesizer erwarten. Was folgte, war Ernüchterung auf der einen und Begeisterung auf der anderen Seite: Keyscape betreibt keine eigene Klangsynthese, sondern ist eine ordinäre Sample-Library, wie es sie scheinbar schon zu Hunderten auf dem Markt gibt. Zudem ist sie mit 350 Euro nicht gerade günstig.
Die Besonderheit liegt im thematischen Schwerpunkt, denn die Keyscape Libarary konzentriert sich ausschließlich auf Tasteninstrumente, die in irgendeiner Form mit dem Klavier verwandt sind und deren Klangerzeugung irgendwie perkussiv erfolgt, durch Anschlagen oder Zupfen von Saiten, Stäben, Metallplatten etc.
Ein paar technische Infos vorweg
Spectrasonics KEYSCAPE ist Ressourcen-technisch ein Schwergewicht. Insgesamt 77 Gigabyte müssen installiert werden. Wem dies zu viel ist, kann auch auf eine 30 Gigabyte “kleine” Lite-Version zurückgreifen, die indes nicht separat erhältlich ist. Die Installation erfolgt entweder via USB-Sticks im Kreditkartenformat oder per Download, was natürlich Stunden bis Tage dauern kann. Sampletechnisch wird mit bis zu 32 Velocity-Layern aus dem Vollen geschöpft. Das Datenvolumen beträgt eigentlich 200 Gigabyte, die mittels einer verlustfreien Komprimierung auf ein Drittel reduziert werden. Um dies alles akkurat zu verarbeiten, sollte der Rechner kein antiquiertes Modell sein: Mindestens 8 Gigabyte RAM, Dual Core Prozessor und 64 Bit Verarbeitung sind Pflicht. Und eine SSD wird wärmstens empfohlen. (Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass über die Einbindung in Omnisphere ein 32 Bit Betrieb möglich ist.) Die Freischaltung erfolgt schnell und einfach über einen Code, den man sich als eingeloggter Nutzer auf der Keyscape Homepage generieren kann. Ein Dongle im Stile von iLok ist erfreulicherweise nicht notwendig.
Als Musiker, der sich hauptsächlich als Pianist bezeichnen würde, war ich von Anfang an sehr angetan vom Spectrasonics KEYSCAPE Konzept, verspricht es doch ein Sammelsurium pianotechnischer Raritäten zu sein, die man als normalsterblicher Musiker kaum jemals persönlich zu Gesicht bekommt. Es wurde nicht irgendein Fender Rhodes gesampelt, sondern ein besonderes Unikat eines Instrumentenverleihers in LA, das wegen seines vollen Klanges anscheinend auf zahlreichen Aufnahmen verewigt wurde. Ähnlich verhält es sich mit dem Flügel: ein revidierter Yamaha C7, dessen Mechanik von den Steinways der 50er Jahre inspiriert sein soll. Außerdem finden sich einige Exoten, wie beispielsweise ein DDR Elektropiano, der eher seltenen Piano Bass von Rhodes sowie das wahrscheinlich älteste Umhängekeyboard überhaupt (Weltmeister Basset).
Hier die Liste der 36 Keyscape Instrumente, nach Art der Klangerzeugung geordnet:
Akustische Instrumente mit Saiten
- Yamaha C7 Flügel
- Wing Upright Piano
- Wing Tack Piano
- Clavichord (das älteste Tasteninstrument mit Saiten)
- Mini Student Butterfly Piano (ein kleiner Flügel für Kinder)
- Dulceola (ein Miniatur Tischklavier mit Saiten)
Akustische Instrumente mit Metallplatten, Glocken oder Stimmgabeln
- Dulcitone (schwingende Stimmgabeln; Schottland, 1860)
- Celesta (gilt als Weiterentwicklung des Dulcitones)
- Toy Piano Classic
- Toy Piano Glock
- Toy Piano Grand (mit etwas größeren Metallplatten)
- Toy Piano Saucer Bell (mit Metallglocken)
Elektro-Akustische Instrumente mit Saiten
- Yamaha CP-70
- Electric Harpsichord (Cembalo)
- Hohner Clavinet C
- Hohner Clavinet/Pianet DUO
- Vintage Vibe Vibanet (ein zeitgenössisches Clavinet)
Elektro-Akustische Instrumente mit Metallstäben oder Zungen
- Chimeatron (Der Name leitet sich von Chimes ab:
Gestimmte Klangstäbe, die angeschlagen und elektrisch verstärkt werden.) - Hohner Pianet M
- Hohner Pianet N
- Hohner Pianet T
- Rhodes Pre-Piano (anno 1946)
- Rhodes Mark 1
- Rhodes L.A. Custom Model “E”
(modifiziertes Mark 1 durch Eddy Reinolds) - Rhodes Piano Bass
- Vintage Vibe Electric Piano
- Vintage Vibe Tine Bass
- Wurlitzer 140B
- Wurlitzer 200A
- Weltmeister Claviset (das einzige E-Piano des Ostblocks)
- Weltmeister Basset 1 (
das wahrscheinlich älteste Umhängekeyboard; Baujahr: 1963) - Weltmeister Basset 2
Instrumente mit Akkordeon Stimmzungen
- Hormochord (elektrifiziertes Harmonium)
Digitale Instrumente
- Roland MKS-20 Digital Piano
- Roland MK-80 Digital Rhodes
- Roland JD-800 Crystal Rhodes
Praxis
Die wahren Stärken des Spectrasonics KEYSCAPE erkennt man erst beim Spielen. Keyboarder werden ihre wahre Freude haben, denn die Klänge fühlen sich wie echte Instrumente an. Der Aufwand, der hier betrieben wurde, geht ins Unermessliche. Die Instrumente wurden sorgfältig ausgewählt, für die Aufnahmesessions restauriert und nach allen Regeln der Kunst aufgezeichnet. Auffallend ist beispielsweise der große Dynamikumfang der Sounds, die allesamt eine beeindruckende Palette an unterschiedlichen Timbres und Lautstärken aufweisen. Bei tiefen Velocity-Werten klingt der C7 wunderbar warm und entfaltet bei härterem Anschlag eine perkussive Note. Das kommt dem echten Vorbild schon sehr nahe. Das Timbre des Rhodes changiert je nach Anschlag vom leicht nasalen Pianissimo bis zum angezerrten Forte. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Geräusche, die sich bei Keyscape stufenlos dazumischen lassen. Dies kennt man auch von anderen Herstellern, bei Keyscape wirken die Geräusche noch etwas authentischer, da sie sich nicht in den Vordergrund drängen und meist nur dann auffallen, wenn man sie stummschaltet.
Die Bedienung ist mehrheitlich selbsterklärend, ein neues Klangprogramm wird erst als Preview geöffnet, mit dem man schon die ersten Töne spielen kann, während im Hintergrund das vollständige Klangprogramm ins RAM geladen wird.
Die graphische Gestaltung ist vorbildlich übersichtlich und ansprechend gestaltet. Links findet sich eine Art Browser mit allen Instrumenten und daraus abgeleiteten 500 Klängen während unten verschiedene Reiter Zugriff zur Klanggestaltung bieten. Je nach Programm stehen andere Parameter zur Verfügung, beispielsweise verschiedene Characters des C7 und eine Auswahl an Preamps des Mark 1.
Zudem hängt die Auswahl an Effekten und Amp-Simulationen vom gewählten Instrument ab, was auf der einen Seite übersichtlich, andererseits auch einengend ist. Die Effektauswahl richtet sich nämlich nach dem, was üblicherweise zu dem jeweiligen Instrument passt: Tremolo, Chorus und Phaser für ein Rhodes, Wah-Wah beim Clavinet und eine Amp-Simulation beim Wurli, während das Clavichord mit einem gut klingenden Hall, EQ und Kompressor auskommen muss. Dass man auch ein Clavinet mit Phaser und ein Clavichord mit einem Chorus veredeln könnte, ist bei Keyscape nicht vorgesehen und aus meiner Sicht ein bisschen schade, zumal die Effekte selbst zum Besten gehören, was heutzutage erhältlich ist. Volle Editierung ist nur via Omnisphere möglich, das die Keyscape Files problemlos öffnet, editieren und mit eigenen Effekten bearbeiten kann.
Ein paar ausgewählte Klänge
In eine Sammlung “klavierartiger” Instrumente gehört natürlich auch ein Flügel. Die Leute von Spectrasonics entschieden sich für den Konzertflügel von Yamaha (C7) in einer modifizierten Version. Ein Unikat, das in Los Angeles sehr beliebt zu sein scheint und auf zahlreichen Filmmusik-Aufnahmen verewigt wurde. Der Klavierbauer Jim Wilson hat den C7 mit neuen Hämmern von Renner ausgestattet, die eine besondere Wolle enthalten. Anscheinend eine Reminiszenz an das “Golden Age of Steinway”, das in der “Pre-Cold-War-Era” herrschte. Mir persönlich ist das ein bisschen zu viel Kult und Mystik und ich konzentriere mich lieber auf den Klang dieses virtuellen C7. Und der ist beeindruckend. Kräftige Bässe, warme Mitten, klar und spritzig im Diskant. Saitenresonanzen und Pedalgeräusche werden authentisch nachgebildet und Halbpedal-Informationen verarbeitet. Im direkten Vergleich mit Synthogy Ivory (Italian Grand) zeigt der Keyscape C7 etwas weniger Feinheiten im Diskant, hingegen brilliert er bei kraftvollen und kernigen Klängen, die sich auch im komplexen Arrangement, gerne auch mit Orchester, durchsetzen. Ein Flügel für Hollywood Filmmusik und alle anderen Stile, die eine gewisse klangliche Fülle kultivieren.
Wing Upright Piano
Hierbei handelt es sich um ein etwa hundertjähriges Klavier amerikanischer Herkunft. Sein Klang wird als strong and warm beschrieben. Mein Fall ist es nicht, doch sollte ich jemals einen alten und etwas verstaubten Pianoklang brauchen, wäre dieser Sound ideal. Er klingt auf jeden Fall viel lebendiger als die Stereotypen.
Rhodes
Ein Rhodes, der Klassiker des E-Pianos schlechthin, darf in einer Spectrasonics KEYSCAPE Library natürlich auch nicht fehlen. Die Leute von Spectrasonics haben sich verschiedene Modelle angehört und sich für ein “early ‘70s Mark I Suitcase” entschieden. Dieses wurde adäquat für die Sampling-Aufnahmen hergerichtet und restauriert.
Zusätzlich findet sich in Keyscape auch das sogenannte “LA Custom (Model E)”. E steht für Eddy Reynolds, ein Tüftler und Techniker, der in den 80er Jahren so lange an einem Mark 1 erfolglose Versuche angestellt hatte, bis der Klang endlich seinem Ideal entsprach: Der Ton hat etwas mehr Körper und ist von Bass bis Diskant ausgeglichener als unmodifizierte Rhodes Modelle. Dieses Unikat wurde auf zahlreichen Aufnahmen seit den frühen 80er Jahren verewigt. Im direkten Vergleich gefällt mir das Model E ausgesprochen gut. Ein warmer Sound, lebendig und kraftvoll, jedoch auch zart und filigran. Dieser Klang hat ein besonderes Etwas, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Und man kann nur sagen: Verdammt nah am Original, das Sample klingt besser als mein eigenes Mark 1.
Eine Besonderheit ist das Rhodes Pre-Piano, das zwischen 1946 und 1948 gebaut wurde. Ein Mini E-Piano mit zweieinhalb Oktaven Tonumfang und eingebautem Verstärker. Der Klang ist glockig mit zahlreichen Nebengeräuschen. Musikalisch vielleicht etwas eingeschränkt, aber durchaus charmant.
Wurlitzer
Stets etwas im Schatten des (Fender) Rhodes gebührt dem Wurli natürlich auch ein Ehrenplatz auf dem Olymp der E-Pianos. Im Keyscape sind zwei Modelle gesampelt: ein 140B aus den 60er Jahren und – der Klassiker schlechthin – das 200A, das 1974 erstmals vorgestellt wurde. Kombiniert mit der überzeugenden Amp-Simulation bekommt man hier ein richtig authentisches Wurlitzer Feeling. Schlicht erstaunlich, wie lebendig der Sound ist.
Pianet
Das Hohner Pianet war das wahrscheinlich kompakteste E-Piano, das je gebaut wurde. Sein Sound ist etwas dünner und mittenbetonter. Doch ist die größte Einschränkung, dass es im Original kein Sustainpedal gab, da dies bei der besonderen Klangerzeugung technisch nicht realisierbar war. Die virtuelle Variante ist da natürlich flexibler. Auch hier gilt: Es klingt schlicht wie das Original.
Clavinet und Vibanet
DER Funk Sound schlechthin. Das Keyscape Replikat bietet die bekannten Pickup Varianten (A, B, A+B und A-B), die sich auch im laufenden Betrieb latenzfrei umschalten lassen. Zudem wurde das Vibanet des amerikanischen Herstellers Vintage Vibe gesampelt. Hierbei handelt es sich um ein zeitgenössisches Clavinet, dessen Sound etwas mehr Fülle hat als das Original von Hohner.
Clavichord
Das Clavichord wird seit dem 14. Jahrhundert gebaut und gilt als das älteste Tasteninstrument mit Saiten überhaupt. Es erfreute sich über Jahrhunderte einer großen Beliebtheit, dank seines zarten und modulierbaren Klanges. Bach komponierte oft am Clavichord, Mozart ebenso. Sein Klang ist fein, mittenbetont und erinnert an die klassische Gitarre. Es gibt jedoch ein Problem: Es ist eines der leisesten Instrumente überhaupt und könnte sich nicht einmal neben einer gezupften Gitarre behaupten. Dies ist vor allem der besonderen Klangerzeugung geschuldet: Die Saiten werden nämlich mit einer spitzen Metallzunge (die sogenannte Tangente) angeregt, die die Saite nicht nur zum Schwingen bringt, sondern diese auch in einen schwingenden, bzw. nicht-schwingenden Abschnitt aufteilt. Vergleichbar ist dies mit dem Tapping auf der Gitarre, wenn durch einen beherzten Druck aufs Griffbrett die Saite sowohl verkürzt wie angeregt wird. Clavichorde sind in einem beschränkten Maße anschlagdynamisch. Die Dynamik reicht von Piano bis … nun ja… Pianissimo. Mehr liegt nicht drin. Doch bietet das Clavichord eine andere Form der Modulation, die es gänzlich von allen anderen Tasteninstrumenten abhebt: Aftertouch! Wobei dieser Begriff in der klassischen Musik natürlich unbekannt ist. Hier spricht man von Bebung. Mittels Tastendruck kann man nämlich die Saiten leicht anspannen, mit einem hörbaren Einfluss auf die Stimmung: Der Ton wird leicht nach oben gezogen. Auf Neudeutsch nennt man das Bending.
Als Clavichord Fan und Spieler war ich natürlich sehr gespannt, ob es denn endlich gelungen sein sollte, dieses vielschichtige Instrument adäquat abzubilden. Denn bisher waren Clavichord Softwares Mangelware. Hier hält sich meine Begeisterung leider in Grenzen. Das Clavichord klingt zwar ziemlich realistisch (wenn auch mit etwas zu viel Hall gesampelt), das Spielgefühl ist dennoch gänzlich anders, da es nicht auf Aftertouch, sondern nur Velocity reagiert. Bei höheren Velocity-Werten werden eigens erstellte Vibrato Samples getriggert, das natürliche Bending der Töne ist somit nicht möglich. Schade. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut, ein echtes Clavichord kann Keyscape nicht ersetzen.
Vielen Dank für den Artikel und die schönen ausführlichen Soundbeispiele.
Für alle, die noch mehr Sound wollen, bei Musotalk gab es vor ein paar Wochen einen Test.
http://www.musotalk.de/video/spectrasonic-keyscape-testbericht-mit-thorsten-quaeschning-von-tangerine-dream/
@Synthfreak Danke für diesen Link, die Stärken bei diesem Test liegen eindeutig im Schreiben. Ihr solltet dringend einen Pianisten einstellen, denn auch wenn es nur ein wie so oft behauptet seelenloses VST instrument ist, hier gilt ebenfalls, dass das Instrument nur so gut klingt wie man es bespielt. Und da gibt es doch deutlich besseres bei youtube zu bewundern. Also für ganz viele DJs und andere Sequenzerdudler und notorische Knöppedreher oder Fertigmusikzusammenmischer ist das hier sicherlich nicht das wertvollste Instrument. Für Tastonauten und Tastenakrobaten öffnet Sesam hier ganz neue Welten. Hier hat die VST-Welt die Oberhand, und keiner kann mehr sagen, ja seelenloses VST Instrument, nein! Wenn das seelenlos klingt, dann ist der Spieler ohne Seele oder muss eben noch ein wenig üben. Will sagen, das Ding ist die Hölle! Einfach fantastisch.
Und Du bist sicher ein Tastenakrobat ;) man man man…
Hallo Amazonaman,
was ist Sesam ?
Kann man etwas von dir im Netz hören für einen Vergleich?
@Chick Sangria Ist das jetzt Voraussetzung um hier seine Meinung äussern zu dürfen?
Hi pmm!
Eher nicht,
ein höflicher Umgangston aber sehr wohl.
Cheers.
@t.goldschmitz Ich darf Dich dahingehend interpretieren, dass Dein Wunsch in _alle_ Richtungen geht, korrekt? Danke.
Das ist doch klar!
Das mit dem Umgangston war auch nicht auf Dich gemünzt, bitte nicht missverstehen.
Cheers!
@t.goldschmitz Ich weiss… ich hätte einen Smilie setzen sollen [verfolge gerade die Diskussion im Minimoog Testbericht ;)]. :)
Wenn ich mich im Ton vergriffen habe, dann ist das völlig ok, wenn Du oder irgendjemand anderer mich darauf hinweist. Sollte ich das übrigens getan haben, dann entschuldige ich mich. Alles gut.
Ich bin ein langjähriger, grosser Bewunderer von Greg Phillinganes. Sein CP-70 Demo finde ich aber schrecklich, wenngleich die Passage selbst natürlich amüsant ist. Und ich erachte es als befremdlich, dass ich meine Meinung nur dann kundtun darf, wenn ich mindestens gleich gut spiele wie er. Umgelegt auf einen anderen Bereich würde das bedeuten, dass niemand Politiker kritisieren dürfte, solange man nicht selbst – am besten auf Augenhöhe – in der Politik tätig wäre….. und dann sind wir mehr Retro unterwegs als zumindest mir lieb ist.
KeyScape ist ein Hammer. So wie leider fast alles von Eric Persing. :)
…Will sagen, das Ding ist die Hölle! Einfach fantastisch.
Und wieso sagst Du das nicht einfach?
Tolle Demos Martin!!! Ich wünschte ich könnte nur ansatzweise so spielen.
Hört sich so an, als ob die Audio Track Namen von vibanet und weltmeister-claviset vertauscht sind, oder? Ansonsten sind die Tracks gelungen und ich höre prima raus, dass so einige Leute mit den Keyscape Sample Instrumenten ganz schön gut bedient sind. Nicht nur Pianisten, sondern da sind wohl auch eine Menge Experimentalsachen möglich. Unter den doch recht vielen Piano Libs ragt Keyscape ziemlich heraus. Es ist die volle Packung, die Instrumente jeweils einzeln kaufen zu können, wäre nicht schlecht.
@k.rausch Danke für den Hinweis. Die Beschriftung stimmt: das Vibanet ist ein neues Clavinet, während das Weltmeister Claviset mit einem Clavinet nichts gemein hat, sondern ein E-Piano ist mit Stimmzungen. Zugegeben, die Produktnamen sind da etwas verwirrend.
Die Instrumente einzeln kaufen zu können, wäre in der Tat nicht schlecht, wobei Spectrasonics auf ihrer Homepage lapidar auf der Homepage dazu meinen, dass dies aus technischen Gründen nicht ginge. Das kann man glauben oder nicht.
Der Vorteil ist, dass ich mit spannenden Klängen konfrontiert werde, für die ich mich ansonsten nie interessiert hätte.
Und ob die Software nur etwas für Pianisten ist? Gewiss nicht, es ist aber so, dass sie sehr feinfühlig auf Anschlagdynamik reagiert, so dass geübtere Tastenspieler klanglich mehr aus dem Instrument rausholen können. Und dass dies gerne auch in eine experimentelle Richtung gehen kann, versteht sich von selbst.
@Martin Andersson Ah, ok danke. Das Vibanet hatte ich schon auf der Musikmesse mal angespielt, mir aber wohl den Namen nicht gemerkt :)
Ein Kosmos von Keyboardklängen. Wunderschön! Tatsächlich lassen mich diese filigranen und detailverliebten Sounds ins Grübeln kommen, ob ich irgendwann neben Hardware auch den Softwareinstrumenten eine Chance geben sollte. Die Drei-Layersounds meines Kurzweils kommen da im Vergleich doch sehr robust und zweidimensional daher (obwohl sie live gerade deshalb unschlagbar sind). Martin setzt die Vorzüge von Keyscape mit seinem Spiel, das mal funky, mal meditativ-introspektiv ist, wunderbar ins Licht.
@costello ehrlich gesagt, mir erging es ganz ähnlich. Diese Software stellt so manche Hardware in Schatten. Beispielsweise ist das Rhodes derart gut gesampelt, dass ich es für Aufnahmen meinem eigenen Stage Mark1 vorziehen werde. Zumindest so lange ich dieses nicht neu justiert habe.
Wurlitzer, Clavinet und Pianet besitze ich nicht. So erübrigt sich der Direktvergleich. ich bin mir aber sicher, dass es schwierig sein wird, ein Originalinstrument zu finden, das sich so musikalisch anfühlt, wie diese Software. Eine gute Midi Tastatur natürlich vorausgesetzt.