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Vergleichstest: Moog Sub 37 vs. DSI Pro 2 Analogsynthesizer

The Battle: ANALOG vs HYBRID

19. November 2016

Vorwort der Redaktion

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Die Frage, ob nun ein VA-Synthesizer oder ein sogenannter „echter“ Analogsynthesizer besser klingt, treibt uns in diesem Magazin seit seinem ersten Tag des Bestehens um. Und bislang wurde diese Frage auch nicht hinreichend beantwortet – und wird es vielleicht auch nie. Über den Sinn und Unsinn eines Vergleichs darf also auch noch in Zukunft trefflich gestritten werden. Unser neuer Autor Bernd Scholl erlaubt sich, diese Diskussion neu zu entfachen und um eine spezielle Komponente zu erweitern. Im folgenden Vergleich treten nämlich zwei Synthesizer gegeneinander an, bei denen einer der beiden zwar über ein analoges Filter verfügt, seine Schwingungsformen aber digital generiert – dafür aber reichlich.  Dass es sich bei den beiden Kontrahenten um aktuelle Marken-Schwergewichter der Analog-Synth-Branche handelt, macht den Vergleich umso reizvoller. Aber wie auch immer am Ende des Reports das Urteil des Autors aussehen mag: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird!“ In diesem Sinne freue ich mich im Anschluss auf eine angeregte Diskussion über unsere Kommentarfunktion.

Euer
Peter Grandl

Moog Sub 37 vs. DSI Pro 2

Die Frage nach dem idealen monophonen Synthesizer ist eine der Fragen, die die meisten von uns gerade in den dunkleren Jahreszeiten beschäftigt. Da gibt es die vielen Lowcost-Modelle wie die Brutes, Monologues, Mophos, BassStations, Dreadboxes usw. Diese bieten alle viel analogen Sound für verhältnismäßig wenig finanzielle Mittel. In der Regel gibt es zwei Oszillatoren plus Sub sowie Hüllkurven, LFOs und Filter. Alles in allem kann man damit wenig falsch machen und die Wahl auf das eine oder andere Modell trifft rein unser persönlicher Geschmack. Wirft man einen Blick auf die derzeit erhältliche Mittelklasse zwischen 1500 Euro und 2000 Euro der Gattung „monophon & analog“, wird die Luft schon etwas dünner.
Zwei wirklich erfolgreiche Geräte buhlen derzeit und nicht ohne Grund um die Gunst der Käufer: Zum einen ist da der Moog Sub 37, der seit ein paar Jahren erhältlich ist und echten Moog-Sound für 1599 Euro bietet. Zum anderen gibt es den etwas jüngeren Dave Smith Instruments Pro 2 für 1699 Euro.

Beide wurden übrigens hier bei AMAZONA.de schon einzeln getestet:

Bevor die Anmerkung kommt: Ja, letzterer besitzt im Gegensatz zum Moog keine VCOs, sondern DCOs. Trotzdem rechne ich den Pro 2 eindeutig zu den Analogen hinzu. Wer sich etwas mit dem Thema DCO auseinander gesetzt hat, wird mir dies nicht verübeln. Dazu kann ich das folgende Video jedem empfehlen, der sich etwas tiefer mit dieser Materie auseinandersetzen will: HIER KLICKEN

Sinn und Zweck dieses Artikels ist es, diese beiden Erfolgsmodelle miteinander zu vergleichen sowie Vor- und Nachteile aufzuzeigen.

Stimmenarchitektur

In puncto Stimmenarchitektur besitzt der Sub 37 zwei VCOs plus Suboszillator und Noise. Die Schwingungsform beider Oszillatoren kann zwischen Dreieck, Sägezahn und Rechteck inklusive Pulsbreite nahtlos übergeblendet werden. Das Tuning beider Oszillatoren geschieht über den Frequency und Beat Frequency Regler, der für die nötige Verstimmung sorgt. Toll am Sub 37 ist, dass sich die Geschwindigkeit der entstehenden Schwebungen darüber stufenlos einstellen lässt. VCO 1 und 2 lassen sich hart synchronisieren. Alles wird dann im Mixer gemischt. Jeder Teil (VCO1, VCO2, SUB und Noise) besitzt seinen eigenen Regler und einen Mute-Taster.
Der Sub 37 beherrscht einen zweifach paraphonen Modus. Das heißt, dass die beiden Oszillatoren getrennt mit Tonhöhe gespielt werden können. Der Rest des Signalpfads teilt sich danach das Filter und auch alle Hüllkurven. Somit ist nicht jeder Sound wirklich duophon spielbar.

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Der Pro 2 besitzt 4 gleichwertige DCOs plus einen Suboszillator. Jeder DCO besitzt die normalen Grundschwingungsformen wie Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Supersaw. Dabei kann die Form jeder Schwingung verändert werden. Zusätzlich bietet der Pro 2 eine Reihe von Wavetables pro DCO: Tines, Mellow, Church, Muted, Nasal, Boing, Gothic, Ahh, Shrill, Ohh, Buzz, Meh plus sieben weiterer Super-Varianten sowie Rauschen in drei Varianten. Als zusätzliches Schmankerl kann zwischen dem angewählten Oszillator und zwei weiteren Waves aus den Wavetables pro Oszillator überblendet werden. FM und AM runden das Bild ab. Die Oszillatoren lassen sich miteinander synchronisieren, finetunen und transponieren. Während der Sub 37 nur ganze Oktaven 16′ 8′ 4′ 2′ bietet, sind beim Pro 2 Halbtonschritte angesagt. Benötigt man für einen Sound Noise, so findet man dieses beim Pro 2 bei den Grundschwingungsformen. Ergo besitzt der Pro 2 einen Oszillator mehr, wenn man Rauschen benötigt und zwei Oszillatoren mehr, wenn man kein Rauschen benötigt. In Summe ist der Pro 2 vierfach paraphon. Dabei besitzt jeder Oszillator eine eigene (!) Hüllkurve. Geteilt werden das Filter und die LFOs. Damit ist eigentlich jeder Sound auch mehrstimmig spielbar. Dank der Delays (dazu später mehr) fällt es beim Pro 2 kaum auf, wenn ein Sound mal abgeschnitten wird.

Zusammengefasst: Bei den Oszillatoren und der Paraphonie hat der Pro 2 die Nase vorn. Er verfügt nicht nur über mehr Modelle, sondern auch über überproportional mehr Möglichkeiten, was somit auch das mögliche Soundspektrum mächtig erweitert. Beim Sub 37 ist man allerdings immer etwas schneller am Ziel. Während ich beim Pro 2 immer aufs Display schauen muss, habe ich auf dem Panel des Sub 37 alles im direkten Zugriff. Dave Smith hat sich aber auch hier etwas einfallen lassen: Hält man einen der Oszillator/Delay/LFO-Buttons eine Sekunde gedrückt, so werden im Display alle vier Werte eines Parameters aller Oszillatoren gleichzeitig angezeigt. Diese können natürlich dann dort editiert werden und ersetzten so auch den Mixer des Sub 37.

Filter

Das Filter des Moog lässt sich schnell und einfach erklären: Der Sub 37 verfügt über ein analoges Moog Lowpass-Filter mit Cutoff und Resonanz und wählbarer 6, 12, 18 oder 24 dB Flankensteilheit. Des Weitern kann das Filter über eine Hüllkurve mit Amountregler gesteuert werden. Ein stufenloses Keytracking rundet das Bild ab.

Der Pro 2 besitzt zwei Filter: Filter 1 ist ein 4-pol Lowpass nach dem Vorbild des Prophet-5. Das zweite Filter kann stufenlos zwischen Lowpass und Highpass verändert werden. Bei 12 Uhr entsteht ein Notchfilter. Zusätzlich kann Filter 2 auch als Bandpass geschaltet werden. Es ist ebenfalls analog aufgebaut und dem Oberheim SEM-Filter nachempfunden. Beide Filter können zwischen parallelem oder seriellem Betrieb gefadet werden. Zudem können Oszillator 1 und 2 durch Filter 1 und die beiden anderen in Filter 2 geschickt werden.

Auch hier muss man dem Pro 2 einen klaren Vorteil attestieren. Gerade mit Hochpass und Bandpass tun sich ganz neue Welten auf, die mit dem Moog nie erreicht werden oder werden wollen. Auch die zahlreichen möglichen Verschaltungen der Filter beim Pro 2 sind extrem flexibel einsetzbar. Stimmstabil sind beide. Auf den Klang des Ganzen gehe ich in einem separaten Kapitel ein.

Modulationen

Der Moog besitzt zwei synchronisierbare LFOs, die direkt übers Panel auf unterschiedliche Ziel (auch mehrere gleichzeitig) verteilt werden können. Grundsätzlich kann jeder Parameter angesteuert werden. Lediglich beim Programmieren der Modulationscontroller muss das Display herhalten. Dort kann LFO 1 und 2 mit Modwheel, Aftertouch, Velocity usw. gesteuert werden. Die LFOs reichen via Anwahl der High Range bis ins hörbare Spektrum. Im internen Stepsequencer kann pro Step ein Modulationswert für einen Parameter gesetzt werden. Dies funktioniert auch ohne eingetragene Noten, sodass der Stepsequencer auch als reiner Modulator dienen kann.
Der Pro 2 verfügt über 4 LFOs, die via Modmatrix auf jegliche Ziele geroutet werden können. 16 Ziele sind hier möglich. Dazu addieren sich mit den Sequencertracks 16 weitere Modulatoren, die wiederum weitere Ziele steuern können. Dazu später mehr. Auch die externen CV-Anschlüsse können als externe Modulationsquelle genutzt werden, was übrigens auch für den Moog gilt. Die Schwingungsformen der LFOs sind im Grunde mit denen des Sub 37 identisch. Zusätzlich verfügt der Pro 2 über eine Slewrate, die den LFO langsam einschwingen lässt. Der ein oder andere kennt das vielleicht von der BassStation2. Keysync und Temposync können beide.
Dabei hat der Pro 2 auch bei den LFOs einen Vorteil: Es gibt nicht nur doppelt so viele, sondern auch eine übersichtliche Matrix, die alle Modulationen anzeigt. Neben dem LFO können beim Pro 2 auch die 16 Sequenzen zum Steuern von Parametern genutzt werden. Die LFOs des Pro 2 sind dabei nicht nur schneller, sondern auch langsamer als die des Sub 37. Dies macht gerade bei sich entwickelnden Pads viel Spaß. Aber auch hier ist der Moog bei der Bedienung schneller. Während beim Pro 2 erst die Ziele definiert werden müssen, stehen beim Moog sofort Regler für Pitch, Filter und Mod 1 bereit.

Hardware

Beide Synthesizer verfügen über ein in etwa gleich großes und robustes Metallgehäuse mit Seitenteilen aus Echtholz. Während das Panel des Pro 2 flach liegt, ist das des Moog nach hinten aufgerichtet. Das erlaubt eine bessere Übersicht, lässt sich aber auch schlechter transportieren. Der Sub 37 verfügt über ein gut spielbares 37-Tasten Keyboard. Beim Pro 2 sind es 7 Tasten mehr. In puncto Qualität der Tastatur liegen beide Synthesizer gleichauf. Die Tastatur des Moog ist dabei etwas straffer. Beide verfügen über Velocity und Aftertouch. Der Moog verfügt über 35 Potis, 5 Switches und 73 Taster. Der Pro 2 über 50 Potis, 2 Touchpads und 66 Taster.

Beide besitzen ein Duo aus Pitch- und Modwheel. Zudem ist die linke Seite des Pro 2 für Echtzeit-Controller ausgelegt. Dort befinden sich neben dem Pitch/Modrad und Volume-Poti die beiden Touchcontroller und die Switches zum Transponieren und Latchen der Controller. Das Design des Pro 2 ist eher klassisch an den Prophet-5 angelehnt. Der Moog sieht hier etwas moderner aus, auch wenn er sich an dem klassischen Moog-Design orientiert. Auch von hinten betrachtet ist der Sub 37 eine echte Augenweide: Feines Aluminium mit Moog-Emblem, das hat schon was.

Unterhalb der Tastatur des Pro 2 wurde dafür echtes Holz verbaut und nach Prophet-5 Manier der Schriftsatz „Pro 2“ vorne aufgebracht. Hier hätte ich mir ein echtes Metallemblem gewünscht. Verbaut ist ein simpler Plastikaufkleber.

Bei den Potis wirkt der Moog auf mich noch eine Spur robuster. Gleiches gilt auch für die Taster. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Beim Moog besteht die Beschriftung des Frontpanels aus einem Aufkleber, so wie früher bei DSI. Beim Pro 2 ist die Beschriftung nun direkt auf Panels aufgedruckt, was ich persönlich schöner finde. Dabei ist die klassische Aufteilung der einzelnen Sektionen des Moog wesentlich übersichtlicher. Beim Pro 2 muss man sich erst mal zurecht finden.

Beide Synths verfügen über ein Display: Der Sub 37 besitzt ein hintergrundbeleuchtetes Matrixdisplay, der Pro 2 ein schwarzes OLED-Display.

Das Pro 2 Display ist knackescharf und zeigt alle Informationen sowie Schwingungsformen und Hüllkurven grafisch und in hoher Auflösung an. Diese detaillierte Auflösung ist schon beeindruckend und zeigt, was bei Displays heutzutage möglich ist. Wer OLEDs bereits kennt, weiß was ich meine. Das Display des Sub 37 beschränkt sich auf die Preset-Namen, Systemeinstellungen und Modulationsparameter.
Systemeinstellungen sind beim Pro 2 schneller und intuitiver erledigt. Auch nach Jahren habe ich mich an die Menü-Bedienung des Sub 37 mit den drei Tasten nicht richtig anfreunden können.

Anschlüsse

Der Moog verfügt neben dem MIDI-Duo über einen mono Klinkenaus- und Eingang sowie über USB und 3 Filtereingänge (Pitch, Volume, Filter) und Gate. Strom bekommt er, wie der Pro 2 auch, über das interne Netzteil. Auf dem Panel vorne gibt es noch eine Kopfhörerbuchse mit separatem Volumeknopf. Die Anschlüsse liegen auf der linken Seite des Geräts.

Der Pro 2 hat hier mehr zu bieten: USB (nur MIDI, kein Audio, wie der Moog auch), MIDI-Trio, 4x CV In, 4x CV Out, Gate Out (alle als 3,5 Miniklinke), Footswitch, Pedal, Audio In, Stereo Audio Out und Kopfhörerausgang. Die CV/Gate Steuersignale lassen sich individuell belegen, womit sich der Pro 2 auch als perfekte Steuerzentrale für die Eurorackwelt eignet.

Effekte

Der Moog verfügt über einen Multidrive, mit dem sich das Filter übersteuern lässt. Zusätzlich gibt’s den klassischen Feedback-In Regler, der das Ausgangssignal in den Audioeingang routet und somit dem Sound eine Portion Dreck/Schmutz/Crispness oder wie man das auch immer nennen mag hinzufügt. Delay-ähnliche Effekte lassen mit etwas Programmierkenntnis über die loopbaren Hüllkurven realisieren. Ich persönlich rate dazu, dem Moog einen zusätzlichen externen Effekt zu spendieren. Gerade etwas Chorus und Delay stehen ihm gut.

Der Pro 2 verfügt über eine analoge Distortion-Schaltung, die dem Ausgangssignal eine ordentliche Portion Verzerrung hinzufügt. Zudem gibt es vier digitale Delays, die mit unterschiedlichen Delay-Zeiten gefüttert werden können. Das vierte Delay ist dabei ein Eimerketten-Delay. Alle verfügen über High- und Lowpass plus Panning. Zusätzlich verfügt die Oszillatorsektion über eine Charaktersektion mit Dezimator, Grith, Air, Drive und Hack. Kurz gefasst kann hier der Sound nochmals angepasst werden: Etwas mehr Brillanz in den Höhen, ein Bitchrusher für Lofi-Sounds, mehr Drive für die Präsenz usw. Zum guten Schluss verfügt der Pro 2 noch über eine Feedback-Schaltung, die mit etwas Vorsicht zu genießen ist. Ich weiß nicht genau, was sie macht, klingt aber bei Vollausschlag ziemlich gefährlich.
Dem Pro 2 fehlt also eigentlich nur noch ein Reverb und ein Chorus, wobei letzterer mit den Delays angedeutet werden kann.

Somit geht dieser Punkt auch an den Pro 2, der hier wieder mehr bietet. Sorry Moog.

Sequencer / Arp

Der Moog verfügt über einen 64-Step-Sequencer und zwar pro Preset. Die Steps können im Recordingmodus via Keyboard der Reihe nach eingegeben werden. Tie und Rest gibt’s als Taste auf dem Panel. Es können zwei Noten gleichzeitig pro Step aufgezeichnet werden. Es ist möglich, pro Step bestimmte Modulationen zu speichern. Allerdings muss man sich hier durch das Presetmenü hangeln und ein Ziel samt Amount erst definieren, um diese dann später im Editmode des Sequencers per Modulationsrad pro Step zu setzten. Wie gesagt, das geht, ist aber ziemlich umständlich und wenig intuitiv. Zudem benötigt man einige Tasten-Doppel-Kombinationen, um den Sequencer zu editieren. Hat man die Prozedur einmal verstanden, geht die Arbeit damit zügig. Schön finde ich, dass man Start und Ende der Steps im Pattern frei definieren kann. Dies kann der Pro 2 so nicht. Auch das Zusammenfügen von Noten ist im Sequencer-Editor schnell erledigt. Diese Modulationen pro Step können übrigens auch ohne Noten zum reinen Modulieren von Parametern benutzt werden. Zudem verfügt der Sub 37 über einen Arp mit den üblichen Mustern und mit unterschiedlichen Laufrichtungen. Hier hinkt der Pro etwas hinterher.

Der Pro 2 verfügt pro Preset über 16-Step-Sequencer mit je 16 Steps oder 8 Stück mit je 32 Steps. Pro Step kann via Keyboard eine Note zugeordnet werden. Tie und Rest gibt es auch hier. Zudem kann eine Note auch mehrere Steps lang sein. Die zusätzlichen 15 respektive 7 Steps können auf jeglichen anderen Parameter des Synths geroutet werden und diesen modulieren. Zum einen kann pro Step dann ein Wert manuell eingetragen oder aber ein Filterverlauf in Echtzeit direkt in eine Sequenz aufgezeichnet werden. Dabei ist das nicht so elegant gelöst wie bei einem Elektron Analog 4/Keys, kommt den Parameterlocks aber schon sehr nahe. Wenn ich so drüber nachdenke, ist mir das Konzept des Pro 2 sympathischer, da man auf Grund des Spurkonzepts nicht so schnell den Überblick verliert.

Die Patternlänge kann auf Knopfdruck auf jeden Wert geändert werden. Auch können die Spuren auf externe Anschlüsse CV oder MIDI geroutet werden und dort Noten oder Modulationen auslösen. Zudem verfügt der Pro 2 über einen Arpeggiator mit den üblichen Mustern. Auch hier hat Dave Smith einen besonderen Parameter eingebaut: Jede Note des Arpmusters lässt sich 0 oder 1-3 mal wiederholen, was für sehr interessante Muster sorgt.
Zusammengefasst: Der Pro 2 besitzt einen der wohl besten Sequencer. Nicht nur der Umfang der Möglichkeiten, sondern auch die Bedienung ist sehr gut umgesetzt. Der Moog hinkt im direkten Vergleich hinterher, ist aber trotzdem, wenn man die Bedienung einmal verstanden hat, gut zu gebrauchen. Leider verfügt keines der beiden Geräte über einen zentralen Sequencer-Speicher, mit dem ein erstelltes Pattern auf einen anderen Sound kopiert werden kann.

Hüllkurven

Der Sub 37 verfügt über eine ADSR-Hüllkurve für den Amp und das Filter. Zusätzlich lassen sich die Hüllkurven loopen. Dazu bietet der Moog einige zusätzliche Einstellungen wie die Synchronisation, einem Latch sowie zahlreicher weiterer Parameter. Bis zu diesem Gerät wusste ich gar nicht, was man mit Hüllkurven so alles anstellen kann. Kurz gefasst lassen sich auf dem Sub 37 unglaublich komplexe Hüllkurven programmieren, mit denen man sogar Delay-artige Effekte bauen kann. Im Zusammenspiel mit dem Sequencer lassen sich auch interessante Flames oder Tripplets basteln. Schwingt ein Sound rhythmisch hin und her, so muss das beim Sub 37 nicht immer der LFO sein.

Der Pro 2 verfügt ebenfalls über eine ADSR-Hüllkurve für Amp und je eine für die beiden Filter plus zwei zusätzliche Auxiliary Envelopes. Diese können als Hüllkurve für weitere Modulationen dienen und in der Modulationsmatrix entsprechend geroutet werden. Also sind es insgesamt 5. Zudem lassen sich alle Hüllkurven auch loopen. Bei DSI heißt das dann „repeat“.
Bei den Hüllkurven liegen beide Kontrahenten gleich auf. Während der Moog mehr Möglichkeiten bei den 2 verfügbaren Hüllkurven bietet, verfügt der Pro 2 über insgesamt 5 (besser gesagt 8, siehe Paraphonie), von denen sich zwei auf jedes Ziel routen lassen. Dadurch mutiert der Pro 2 zu einem wahren Modulationsmonster.

Software

Der Moog verfügt über ein kostenloses Tool (Plug-in und standalone für Mac und PC) zum Verwalten der Sounds und zum Programmieren des Synths. Dieser Editor sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch gut durchdacht und einfach zu bedienen. Alle Parameter werden abgedeckt und sind über die Software erreichbar.

Bei Dave Smith Instruments gibt es diesen Editor leider nicht bzw. nur kostpflichtig bei Soundtower. Dieser leistet zwar das gleiche wie der Moog-Editor kostet aber 69 USD extra. Zudem bin ich persönlich bei den Soundtower Editoren immer etwas skeptisch: Ich hatte bereits den Mopho- und Evolve-Editor im Einsatz und war mit beiden nicht sonderlich glücklich. Es gibt auch einen kostenlosen Editor für den Pro 2, der sich allerdings in der Betaphase befindet auf http://ctrlr.org/dsi-pro2-editor-and-librarian/ . Ich habe damit ein paar Tage rumgespielt, aber noch nicht so ganz dessen Arbeitsweise verstanden. Hier heißt es abwarten.

In puncto Stabilität hatte und habe ich nach wie vor Probleme mit dem Sub 37. Bei viel Controller Traffic zwischen DAW und Synth bleibt dieser unvermittelt stehen und nichts geht mehr. Auch die Synchronisation via MIDI-Clock ist auf meinem System nicht immer die Beste. MIDI über USB schmiert auf meinem System regelmäßig ab. Der Update-Nachschub ist auch ziemlich träge und nicht direkt über die Moog Produktseite des Sub 37 erreichbar. Ich war eine Zeit lang Betatester und kann mich nur für den sehr netten Kontakt zu den Moog Entwicklern bedanken. Trotzdem sollte dies irgendwann zielführend abgeschlossen werden. Seit 6 Monaten herrscht hier schon wieder Stillstand. Sucht man den Editor, so muss man das Moog-Forum bemühen. Denn nur dort findet man Updates und den Editor. Dies ist mir absolut unverständlich und ein absolutes No-Go. Die Installation von Updates verläuft auch nicht ganz ohne Hindernisse, da immer zwei Updates gefahren werden: Bedienpanel und Firmware. Das dauert nicht nur, sondern funktionierte auch nicht immer. Zudem scheint es Probleme mit den Versionsnummern zu geben, da sich das aktuelle Update erst ab einer bestimmten Seriennummer installieren lässt. Hier hat Moog nach Jahren leider immer noch massiven Nachholbedarf.
Der Pro 2 macht auf meinem System bisher keine Probleme. USB, MIDI-Sync und auch die CV/Gate-Signale arbeiten alle sauber. Leider fehlt hier ein Editor oder zumindest ein Patch-Verwaltungsprogramm. Bei fast 800 Speicherplätzen wäre dies schon wünschenswert.
Bei der Suche nach Sounds fühlt man sich in die 90er zurück versetzt. Keines der beiden Geräte liefert eine Eingrenzung nach Soundtyp oder Genre. Da heißt es durchsteppen oder halt selbst programmieren.

Klang

Das entscheidende Kriterium für oder gegen ein Instrument ist natürlich der Klang. Bisher habe ich mich hierüber bewusst nicht geäußert, da nur die nackten Features der beiden Geräte eine Rolle spielen sollten. Beginnen wir mit dem Pro 2:
Er klingt zu 100% analog. Erst wenn man die Standard-Schwingungsformen verlässt, bekommt er eine angenehme digitale Note. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten bei den Oszillatoren ist ihm dies nicht zu verübeln und als Stärke des Synths zu werten. Der Pro 2 klingt sehr modern und besitzt durchweg viele Obertöne. Er klingt nach Hi-Fi, sehr präzise und plastisch. Klangliche Details im Sound lassen sich sehr gut heraushören. Gerade die zwei unterschiedlichen Filter passen perfekt zum Rest der Maschine. Da er dank der Delays auch Stereo kann, erregt sein Sound sehr viel Aufmerksamkeit. Mit den zahlreichen weiteren Effekten lässt sich jeder Sound extrem verfremden oder dezent anpassen. Alles ist möglich: klassische Synthsounds, weiche Pads, abgrundtiefe Bässe, böse Leads, verrückte Effekte. Dabei hat er unten rum eine Menge Schmalz zu bieten. Seine Bässe sind glasklar und abgrundtief. Nichts verschwimmt und klingt matschig. Insgesamt setzt er sich sehr gut durch und glänzt durch einen breit gefächerten und immer edlen Sound. Der Pro 2 speichert dabei intern 796 Presets.

Der Sub 37 klingt nach Moog und zwar immer. Damit besitzt er diesen ganz eigenen und besonderen Vintage-Charakter. Im direkten Vergleich zum Pro 2 wirkt sein Sound etwas muffig. Dafür strahlt er immer diese besondere Wärme aus, die wir von Moog kennen. Gerade leicht angezerrte Sounds mit Brass-Charakter erzeugt er wie kein anderer. Tiefe Bässe und die Prädikate „fett“ und „lebendig“ sind seine Stärken. So sind Leads und Bässe seine Domäne. Auch für extreme FXe ist er sehr gut zu gebrauchen. Das Filter ist schon etwas Besonderes und hat bis heute nicht an Reiz verloren. Oft kopiert, aber nie erreicht. Der Sub 37 ist halt ein waschechter Moog.

Comparison Chart:

comparison-chart

Die Frage der Alternativen

Eine letzte Frage möchte ich abschließend behandeln: Lohnt sich der Preis eines Sub 37 oder Pro 2 zu den zum Teil wesentlich günstigeren Analogen? Moog hat mit dem Taurus (499 Euro), Moog Mother (689 Euro) und Moog Sub Phatty (888 Euro) drei günstigere monophone Analogsynths im Portfolio. Alle drei klingen schon sehr nach Moog. Bei Dave Smith sieht es anders aus: Es gibt den vierstimmigen Tetra (900 Euro), den Mopho (399 Euro) und den Mopho Keyboard (699 Euro), die alle weniger als die Hälfte des Pro 2 kosten. Mopho, Tetra, Evolve und auch Prophet 8 sehe ich allerdings nicht als Konkurrenten zum Pro 2, da diese vollkommen anders klingen. Weniger edel, weniger Hi-Fi, weniger von allem. Bei Moog hätte man, wenn man den Moog-Sound braucht, Alternativen aus gleichem Hause. Bei Dave Smith Instruments sehe ich das nicht. Wenn man ein wirklich komfortables Bedieninterface sucht, keine Kompromisse eingehen will und einfach auf der Suche nach mehr Möglichkeiten beim Sounddesign ist, dann lohnt sich die Anschaffung eines Sub 37 oder Pro 2 in jedem Fall. Der Aufpreis ist somit gerechtfertigt. Ich bin der Meinung: Lieber ein, zwei wirklich gute analoge Arbeitstiere als zig Kleingeräte, bei denen man schnell an ihre Grenzen stößt. Aber das ist meine Meinung.

Die beiden Synthesizer on YouTube

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Fazit

Das Fazit fällt mir leicht: Der Pro 2 bietet wesentlich mehr Synthesizer fürs Geld. Er hat in fast allen Disziplinen klar die Nase vorn. Sei es Oszillatoren, Paraphonie, Sequencer, Modulationen, Ausgänge, Effekte, Stabilität, Filter, Display. Der Pro 2 bietet so ziemlich alles, was man sich wünscht. Erst im direkten Vergleich fällt auf, wie viele Unterschiede das sind. Ich spreche hier nicht von Kleinigkeiten, sondern von eklatanten Unterschieden zwischen beiden Geräten zugunsten des Pro 2. Der Moog hat bei der Verarbeitung und beim Design leicht die Nase vorn und bietet von Haus aus einen PC/Mac-Editor. Wobei man an einem solchen Synthesizer doch viel lieber schraubt als die Maus zu schubsen. Zudem ist der Moog auf den ersten Blick übersichtlicher aufgebaut. Seine modulare Aufteilung der einzelnen Gruppen funktioniert auch noch nach 45 Jahren. Diese Übersichtlichkeit liegt aber auch daran, dass er wesentlich weniger Möglichkeiten als sein Rivale bietet. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Pro 2 kompliziert ist. Im Gegenteil. Trotz der Fülle an Funktionen des Pro 2 hat man alles, aber auch wirklich alles, nach 1-2 Stunden verinnerlicht. Der Pro 2 besitzt keine Doppelfunktionen von Tasten. Ein Handbuch braucht man nicht. Beim Moog benötigt man bei bestimmten Funktionen, die eben nicht auf dem Panel liegen, unbedingt das Handbuch. Ich bin nicht intuitiv darauf gekommen, dass man zum Editieren des Sequencers die Tasten „Latch“ und „Bank“ gemeinsam drücken muss oder dass sich das Presetmenü erst nach einem 2-Sekunden-Druck auf die Preset-Taste im Display zeigt. Beim Pro 2 gibt es so was nicht, außer vielleicht, um ins Multidisplay zu gelangen. Auch zu erwähnen ist, dass beide Geräte relativ wertstabil sind. Auch das ist ein Kaufargument. Ich denke in dieser Preisklasse, fallen die 100 Euro weniger für den Moog nicht so sehr in Gewicht. Zudem besitzt der Pro 2 mehr Effekte, welche man beim Moog zusätzlich budgetieren muss, wenn man sie denn braucht. Während der Pro 2 so ziemlich jedes Genre abdeckt und sogar bei mehrstimmigen Padsounds mithalten kann, ist der Moog eher etwas für Puristen, die den echten Moog-Sound haben wollen. Dabei kann der Pro 2 eher nach Moog klingen als anders herum. Ich würde nicht sagen, dass sich beide Geräte perfekt ergänzen. Beide haben je nach Einsatzgebiet ihre eigenen Stärken. Müsste ich mich entscheiden, so fiel meine Wahl auf den Pro 2. Aber der Sub 37 würde mir schon sehr fehlen.

Preis

  • Dave Smith Instruments Pro 2: 1.699,- Euro
  • Moog Sub 37 Tribute Edition: 1.599,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Leverkusen

    Vielleicht habe ich da ja was missverstanden aber sind DCO’s nicht digital kontrollierte analoge Oszillatoren? Der Pro2 hingegen hat eine voll digitale Klangerzeugung.

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      AMAZONA Archiv

      @Leverkusen Die Filter sind analog, z.B. die Oszillatoren digital.

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      costello RED

      @Leverkusen Das stimmt – der Juno 106 z.B. hat DCO’s. Beim Pro2 müsste man eigentlich von DO’s – digital oscilators sprechen.

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        AMAZONA Archiv

        @costello Oder man nennt das Kind beim Namen – digitale Oszillatoren. Das und nichts anderes sind sie im Falle des Pro-2. Die Aussage der „digitalen Klangerzeugung“ könnte hingegen falsch interpretiert werden, da zumindest die Filter analog sind. Bei den z.B. EGs mag das dann wieder ein anderes Thema sein.

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          Leverkusen

          Ich verstehe, was Du meinst. Bei Klangerzeugung habe ich an die Oszillatoren gedacht, die Filter würde ich unter Klangbearbeitung fassen. Aber natürlich wäre Digitale Oszillatoren klarer.

          Missverständlich finde ich aber auf jeden Fall die Bezeichnung DCO – ich war zunächst unsicher ob er nicht wirklich DCO’s hat UND wavetables und hab‘ dann nachgeschaut: DSP-based oscillators heiß es auf der Produktseite.

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            TobyB RED

            @Leverkusen Hallo Leverkusen,

            die Nomenklatur bei DCO, DO, DSPO und FPGAO verwirrt jeden. Und Hersteller sorgen da nicht immer für klare Ansagen. Im Prinzip kann sich der Anwender das Einfach machen, entscheidend sind die Wellenformen, Schwingungsverhalten und die (diskrete) Auflösung. Was natürlich den Unterschied ausmacht, sind die Tricks die man mit einem analogen VCO haben oder machen kann.

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            AMAZONA Archiv

            @Leverkusen Ich fand Deine Formulierung eigentlich sehr gut, da die Oszillatoren zumeist den Ausgangspunkt darstellen (mal abgesehen von z.B. Drumsounds), wollte aber Missverständnissen zuvor kommen.
            Mir erging es mit Bernds Aussage bzgl. DCOs übrigens genauso wie Dir und _ich_ glaube auch, dass sie in diesem Fall eher zur Verwirrung beiträgt.
            Als ich mein Posting geschrieben habe (Stefan Schmidt Zitat, etwas weiter unten), habe ich Dein aber auch Tobys Posting nicht mehr gesehen. Kurzum, ich würde da auf Nummer sicher gehen und eher von „DSP basierend“ sprechen. Wenn ich mich recht entsinne, gab es dann wiederum im [Korrektur] Forum gleich eine Diskussion bzgl. VAs (entweder beim Pro-2 oder Prophet.12).
            Vielleicht gibt es bei Amazona ja einmal einen technischen Beitrag, der die Begriffe klar abgrenzt und verständlich macht.

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          AMAZONA Archiv

          Vielleicht noch ergänzend – Zitat “ DCOs wurden seinerzeit entwickelt um eine marginale Schwäche klassischer analoger VCOs – ihre schlechte Stimmstabilität – in den Griff zu bekommen. Eine Variante besteht darin, einen VCO mittels eines digitalen Oszillators (stabil, da auf Quarz-Basis) zu synchronisieren. Die Wellenform erzeugt nach wie vor der VCO (also rein analog), mit dem Unterschied, dass diesem die Frequenz des digitalen Oszillators „aufgezwungen“ wird. Typische „DCO-ler“, die nach diesem Prinzip arbeiten sind z.B der Juno 6/60, Matrix 1000 oder Matrix 6.
          Um Missverständnisse zu vermeiden: Der technisch korrekte Begriff für diese Variante wäre eigentlich TCVCO „Timer Controlled VCO“. Der Begriff DCO „Digital Controlled Oszillator“ als Oberbegriff beinhalt auch Varianten, die rein digital realisiert sind, eine Tatsache, die sicherlich zum schlechten Ruf von DCOs beigetragen hat.“ [Quelle: https://www.petermmahr.com/interview-stefan-schmidt-der-schmidt-synthesizer/ ]
          Der Pro-2 verwendet „Four DSP-based oscillators plus one sine wave sub oscillator“ [Quelle DSI]

          • Profilbild
            Leverkusen

            Eben, das meinte ich ja. Wenn man das Zitat mal zu Ende denkt, dass der Einschluss digitaler Oszillatoren (wie die des Pro 2) in den Begriff DCO, zu deren schlechten Ruf beigetragen haben, macht es ja schon einen großen Unterschied ob von DCO’s oder Wavetable gesprochen wird und der Anwender kann es sich eben nicht einfach machen. Natürlich sind Wellenform und Schwingungsverhalten letztlich entscheidend aber die Idee ist ja dass das das bei Wavetable und analogen Oszillatoren grundverschieden ist – auch bei den bekannten einfachen Wellenformen.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @Leverkusen „thumbs up“ (siehe bitte oben) ;)

          • Profilbild
            costello RED

            Es gibt hartgesottene Analogfans, die in den DCO’s bereits die „zweite häretische Abspaltung“ sehen (die erste war die von Modulargeräten zu Festverdrahteten womöglich noch mit integriertem Keyboard – mein Bruder, der ja mit PPG und EMS unterwegs ist, hat meine Synths immer mit leicht ironischem Unterton als „Orgeln“ bezeichnet ;-) Aber hier sprechen wir ja von VA’s und da werkeln keine Oszillatoren sondern DSP-Karten.

            • Profilbild
              TobyB RED

              @costello Mahlzeit Costello,

              das ist aber ganz schön sektiererisch. Manchmal übertreiben es die Schwestern der heiligen analogen Inquisition aber auch ;-) Siehe Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt. Im Prinzip ist es (mir) Wurst ob die Welle analog eingeschwungen wird oder ob ein inkrementeller Zähler und Teiler für die Welle sorgt. Niemand würde auf die Idee kommen einen PLL Tuner in einem UKW Radio zu verfluchen. Aber beim Synth ist das erlaubt? Verrückte Welt ;-) Entscheidend ist doch wie es klingt.

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                costello RED

                @TobyB Grüezi Toby, genau – alles Sektiererische und Dogmatische ist uns fremd. Und deshalb finde ich auch nicht, dass die Einbeziehung der Digitaloszillatoren den Ruf der DCO’s zerstört hätten, wie weiter oben angemerkt wurde. Denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Wavetables und DSP’s nix taugen. Da könntest Du Dein System-8 ja gleich wieder abbestellen.

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                  TobyB RED

                  @costello Gruezi Costello,

                  oder meinen gelben Synth mit rotem Knopf in die Ecke stellen. Das System 8 wird nicht abbestellt. Und die beiden JP 08 nicht verkauft. :) Ich persönlich mit meinen rudimentären Kenntnissen der Elektrotechnik und angewandter Elektronik, würde den DCO erst mal als nebensächlich einordnen, er erzeugt die Grundschwingung aber die klangbestimmenden Oberwellen werden wo anders generiert und da muss es sitzen.

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                    Son of MooG AHU

                    @TobyB Der Oszillator (egal welcher Art) liefert alle Frequenzen einschließlich Oberschwingungen, je nach Wellenform in verschiedenen Verhältnissen zu einander. Diese Oberschwingungen werden also nicht „woanders generiert“, sondern eher umgekehrt im Filter zum Teil weggenommen.

  2. Profilbild
    costello RED

    Hallo Bernd, danke für den wirklich schönen Bericht und akribischen Vergleich. Wir hatten hier ja gerade die Diskussion um den Minimoog-Reissue, der von den Möglichkeiten gegenüber dem Sub37 noch einmal deutlich eingeschränkt ist. Aber bei Moog geht’s halt immer um den Klang. Und deshalb ist die Aussage: der Moog klingt halt immer nach Moog aus Sicht eines Moog-Fans auch genau das, was er erwartet. Dein Hinweis, ein bisschen Chorus würde dem Sub37 gut stehen, ist ja da fast schon ein Sakrileg – als ob’s einem Moog an Schwebungen fehlen würde ;-) Der DSI ist da mehr wie ein Schweizer Taschenmesser, wobei der Pro 2 wohl tatsächlich mit das Interessanteste darstellt, was aus der Schmiede von Dave Smith in den vergangenen Jahren gekommen ist.

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    AMAZONA Archiv

    Deiner Conclusio schliesse ich mich an. So toll der Moog auch klingt. Aber im Pro-2 steckt ein unglaublich grosses, klangliches Potenzial. Vor allem im Zusammenspiel mit dem Sequenzer. Und so wie Peter Grandl zurecht in einem Kommentar auf den unterschätzten Prophecy verwies, ergeht es auch dem Pro-2. Unter Wert geschlagen. Hättet ihr noch etwas mit dem Vergleich gewartet, hättet ihr den MatrixBrute mit dazu nehmen können. Sehr viel Konjunktiv, ich weiss, und irgendwas ist immer :), daher bitte ich das nicht als Kritik zu verstehen. Danke für den interessanten Vergleich, Peter

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      costello RED

      Hallo Peter, woran liegt Deiner Meinung nach dieses „unter Wert geschlagen“? Wird der Pro 2 mit dem Pro12 in einen Topf geworfen, mit dem viele – ich verallgemeinere jetzt mal – nicht so richtig warm geworden sind?

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        AMAZONA Archiv

        @costello Hallo,

        Das ist eine gute Frage. Ich vermute, dass es wie bei vielen DSI Instrumenten der von nicht wenigen gerne als „dünn“ beschriebene Klangcharakter ist. Der Umstand, dass es sich um ein Hybrid handelt spielt da erst, so vermute ich, in zweiter Linie eine Rolle. Modulus verfolgt ja ein ähnliches Konzept. Dem „dünnen“ Sound kann man eigentlich ganz leicht entgegenwirken, dafür setzen sich die Sounds im Mix aber eigentlich immer durch.
        Von der Flexibilität her ist er unglaublich gut. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich Factory Sounds programmiert und nach dem Drücken des REC Buttons wie ein Verrückter an den Reglern gedreht und mich wie ein kleiner Bub gefreut habe.
        Ein sehr guter Freund, in dessen Studio nahezu alles steht was das Herz eines Synthesizerliebhabers begehrt (Moog Modular 55, Roland S700, Technosaurus, ARP2600, etc.) hat letztens erst gemeint, dass der Pro-2 zu einem seiner absoluten Lieblingsinstrumente geworden ist. Langer Rede kurzer Sinn, wenn einem der Sinn nach „Moog“ steht, dann lässt man den Pro-2 klarerweise stehen. Mit dem Pro-2 muss man etwas Zeit verbringen und ihn gegebenenfalls ein bisschen mit dem EQ auf die Beine helfen, wenn man sich am „dünnen“ Sound stösst. Aber am Ende wirst Du mit Sounds belohnt, die sehr vielseitig aber auch eigenständig sind (auf meiner SoundCloud findest Du einige Beispiele).

        Liebe Grüsse,
        Peter

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          costello RED

          Schönes Plädoyer für den Pro-2! Ich habe mir vor Kurzem einen SC VS zugelegt, der ja ebenfalls mit rein digitaler Klangerzeugung und analogen Filtern arbeitet. Der kann auch dünn klingen, wenn man aber will auch unglaublich fett – da gehen manche Brass- und Stringpads schon sehr Richtung Prophet 5. An „Hybrid“ allein kann es also tatsächlich nicht liegen. Liebe Grüße, Costello

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Habe gerade den Kawai K4 angeschaltet. 4 Oszillatoren mit „Phase Reset“, 256 Wellenformen, 12-/24dB-Filter, Amplitudenmodulation, LFO, Pitch (Autobend)-/Amp-/Filterhüllkurve, 8-fach Multimode, Drums, mit 4 Tasten und Data-Fader schnell zu programmierbar. Klanglich: Ein Chamäleon. Kosten: 100-150€. Ich muss immer schmunzeln wenn ich diese Vergleiche lese, wo doch kaum einer seine Casio-Armbanduhr ausreizt. Überspitzt formuliert natürlich. :)

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      changeling AHU

      Der hat aber „nur“ eine Menübedienung statt für (fast) alles einen eigenen Knopf/Poti/whatever.

      Die Bedienung und das Äußere (Gehäuse, etc.) sind das was ein Gerät teuer macht.

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      AMAZONA Archiv

      Stimmt, der Gebraucht Markt bietet sehr viele schöne Alternativen. Ich selbst bin ein großer Fan davon, denn bis ich so viel Geld für was neues ausgegeben habe, habe ich bereits 4 Kisten zuhause stehen. Diese bieten mir auch unendliche und vor allem erstaunlich gute Klang Kombinationen. Aber am Ende ist es Geschmackssache welchen Workflow man wählt und was man will.

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    Coin AHU

    „…darf also auch noch in Zukunft trefflich gestritten werden“
    Wieso muss man sich da streiten ?
    Ist Euch der Umgangston hier zu soft ?
    Nein, sicher nicht.
    Es reicht doch zu diskutieren.
    Sorry, dass ich das hier anspreche,
    aber ich streite mich nicht.
    PS: Über die Synthies lese ich nicht gern,
    weil sie unerreichbar für mich sind.
    Gruß – Coin

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      Tyrell RED

      @Coin „Trefflich streiten“ ist eine Redewendung. Schade, wenn du das wörtlich nimmst. ?

      • Profilbild
        Coin AHU

        @Tyrell Hallo Peter, Sorry für das bissl Offtopic.
        Aber mir ist das zwischenmenschliche wichtiger
        als „irgendwelche“ Elektrogeräte.
        (die zugegeben sehr gut klingen)
        Um mal beim Thema zu bleiben.
        Ich würde den Digitalen Synth wählen,
        wenn er mehr Möglichkeiten bietet.
        Denn wie man weiss, interessiert es den Hörer
        wenig mit was der Song gemacht wurde.
        Die Komposition ist viel wichtiger, als die eingesetzten Instrumente.
        Doch hier kommen Wir Nerds ins Spiel :)
        Gruß – Coin

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        costello RED

        @Tyrell Schon der große Vorsitzende wusste: „Joa mei (kurzatmiges Schnaufen) bei oamazona de, doa geaht ’s hoalt net zua wie bei den Froanziskaner -Mönchen in der Gebetsstund.“ (Zustimmendes Gemurmel im Saal) Franz Josef Strauß, Rede zum Politischen Aschermittwoch in Vilshofen, 1978

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    Mike Hiegemann

    Vielen Dank für den ausführlichen Vergleich!

    Hier noch einige Anmerkungen zu den beschriebenen Aspekten des Pro 2:

    Bei den Oszillatoren handelt es sich um digitale Oszillatoren, die auf Wavetables basieren, also nicht um DCOs wie weiter oben schon angemerkt wurde.

    Was die Zuweisung von Modulationsquellen und -zielen angeht, muss man beim Pro 2 nicht immer aufs Display schauen. Dazu gibt es den Shortcut über die Tasten ASSIGN SOURCE und ASSIGN DEST im Modulationsbereich. Also eine der beiden Tasten gedrückt halten, während man den Parameter bewegt der modulieren oder moduliert werden soll.

    Zu den Hüllkurven im Paraphonie-Modus: Jeder Oszillator wird mit einer Hüllkurve angesteuert, deren Verlauf demjenigen der VCA-Hüllkurve entspricht. Das ist ein Automatismus, zu dem man jedoch keinen gesonderten Zugang hat, d. h. man kann im Paraphonie-Modus nicht eine VCA-Hüllkurve pro Oszillator gesondert programmieren. Der Text legt letzteres allerdings nahe, wenn es heißt der Pro 2 verfüge „über insgesamt 5 (besser gesagt 8, siehe Paraphonie)“ Hüllkurven. Auch im Paraphonie-Modus hat man nur auf 5 Hüllkurven Zugriff.

    Was das Emblem auf der Vorderseite des Pro 2 angeht: Plastikaufkleber liest sich so, als hätte man auf das Holz einen Sticker geklebt. Dem ist nicht so. Das Emblem ist zwar nicht aus Metall, jedoch in eine Holzvertiefung geleimt.

  7. Profilbild
    Mike Hiegemann

    Zu den Delays des Pro 2: Man kann sie überdies auch dazu nutzen, um Flanger-, Chorus- und Reverb-Effekte zu generieren. Im Handbuch gibt es dazu sogar eine Anleitung.

    Hinsichtlich des Sequenzers muss es heißen, dass der Pro 2 pro Preset über eine Sequenz mit 16 Steps mit 16 Spuren oder 32 Steps mit 8 Spuren verfügt. (Im Text ist anstelle von Spuren von Steps die Rede.)

    Und zur Feedback-Schaltung des Pro 2: Feedback schickt das analoge Ausgangssignal des VCA an ein stimmbares Delay. Dessen Ausgangssignal wird wiederum in den Signalpfad des Pro 2 zurückgeführt, wo es zusammen mit der Signalsumme der Oszillatoren erneut die das CHARACTER-Modul durchläuft. Im Zusammenspiel mit den Delays lässt sich mit dem Feedback Karplus-Strong-Synthese realisieren, die sich besonders für perkussive Sounds oder die Emulation gezupfter Sounds eignet. Dies ist ein essentielles Feature aller DSI-Hybride seit dem Evolver.

    Das bringt mich zum letzten Punkt, der die Frage nach den Alternativen aus dem Hause DSI betrifft: Die Produktion der meisten hier aufgezählten Instrumente – Tetra, Mopho Desktop und Keyboard sowie Evolver – ist bereits eingestellt.

    • Profilbild
      0gravity

      @Mike Hiegemann Sehr wichtige Ergänzungen zu einem sehr schönen, gut strukturierten und gut geschriebenen Test.
      Sehr erhellend fand ich auch die erste Hälfte des verlinkten Videos zum Thema DCOs.
      Trotzdem geht es letztendlich wie immer um den eigenen Geschmack, gepaart mit dem möglichen Einsatzgebiet.
      Und wenn Moog mit dabei ist, dann ist dessen Klang sicherlich das Hauptentscheidungskriterium.
      Mein Favorit wäre der Pro 2, aber ich möchte keine monophonen mehr.

  8. Profilbild
    Korgelmann

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Vergleichstest. Ich stehe auch kurz vor dieser Kaufentscheidung, daher passt dieser Bericht wie die Faust aufs Auge. ;-) Der Pro2 hat für mich die Nase vorn. Wenn ich das richtig verstehe, hat man das Beste aus beiden Welten. Legendären Prophet 5 Filter und Oberheims SEM Filter. Ich hoffe, dass mir dadurch voerst der Kauf des teureren P06 oder OB6 erspart bleibt. (Träume…)

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    defrigge AHU

    Bei der Funktionalität stimme ich zu. Und der Sub-37 ist auch leider nicht gerade der am meisten nach klassischem Moog klingende Moog, so dass der Unerschied im Soundcharakter weniger krass ausfällt als gegenüber anderen Moogs.

    Aber ich finde, bei aller Begeisterung für die Funktionalität des Pro-2, den Sound seiner Osziallatoren in den Beispielen oben einfach nur gruselig schlecht: für meinen Geschmack wohlgemerkt. Da kann funktionieren, was will: so was will ich schon mal gar nicht spielen und modulieren. Da klingt auch mein anloger Prophet 6 (der doch auch zur „dünneren“ Soundfamilie gehört) für meine Ohren gleich um zwei Klassen besser als der Pro 2. Trotzdem wünsche ich allen Nutzern viel Spass mit der Fülle an Möglichkeiten.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Prophet 6 klingt sooo anders als der Pro 2? :) Ich finde den Sub 37 schon sehr ansprechend aber wenn ein VCO, VCF und VCA mit einem DSP zum Leben erweckt wird, dann man doch so viel mehr Möglichkeiten? Warum kein FM und nur so ein blöder Sub-Oszillator? Als ob da nicht schon genug wumms rauskommt. Zu den Abstürzen, ist das nur über USB oder auch über Midi? Ich finde den Dominion 1 immer noch erheblich besser als beide zusammen und MFB wird definitiv meinen Support bekommen.
    https://soundcloud.com/f5d/f5d-chariots-of-fire-mfb

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Zum Thema DCO: Der verlinkte Film ist sehr gut, und hat mir erklärt warum ich den Juno 6 liebe, und den 106 nicht ausstehen kann.
    .
    Ich habe (leider) keinen Pro2, aber einen Mopho, und bei Bernds Beschreibung der Pro2-Klangcharakteristik wusste ich sofort was er damit meint. Auch der Mopho ist von seiner DNA her ein reinrassiger analoger Synthesizer. Aber die digitale Steuerung (alles was nicht „Klangpfad“ ist) macht ihn zu einem extrem präzisen Instrument. Er hat Wucht, glitzert in den Höhen und ist einem Modularen in den Modulationsmöglichkeiten nicht unähnlich (wie übrigens die Elektrons auch).
    .
    Beide Instrumente – Moog und DSI – haben ihre absolute Berchtigung, und lassen jeden Klangfreund das Herz höher schlagen. Was ich aber bei meinem „Antasten“ des 37er im Laden extrem enttäuschend fand waren die spillerigen Regler und Taster. Das war so gar nicht wie mein Minitaur oder Little Phatty. Das fühlte sich für mich schon fast nach Behringer an …

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      ob analoge masterclock und daraus resultierende ungenauigkeit den unterschied macht…
      ich habe juno 60 und mks 7… und es hat beides seinen reiz..
      und ob tassensynth oder dsi… keinen von beiden… lieber studioelectronics omega.. wenn es was neues sein soll.. ;)

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Guter Artikel! Aber der Pro 2 hat nach wie vor keine DCOs, sondern DSP-basierte Oszillatoren. Sollte korrigiert werden.

    • Profilbild
      costello RED

      Hallo Seriamente, das mit den DCO’s ist tatsächlich verwirrend und entspricht auch nicht dem allgemeinen Verständnis/Sprachgebrauch von DCO’s vs. DSP, scheint aber korrekt zu sein. Vergleiche pmm’s Anmerkungen weiter oben. Hier nochmal das Zitat: „Digital Controlled Oszillator“ als Oberbegriff beinhalt auch Varianten, die rein digital realisiert sind, eine Tatsache, die sicherlich zum schlechten Ruf von DCOs beigetragen hat.“ [Quelle: https://www.petermmahr.com/interview-stefan-schmidt-der-schmidt-synthesizer/ ]
      Schöne Grüße, costello

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @costello Danke für den Hinweis. Ich bin immer noch nicht sicher, ob eine virtuell-analoge Klamgerzeugung auf DSP-Basis gleichzusetzen ist mit einem digitalen Oszillator, wie er zB in FM-Synthesizern verwendet wird. Ich lese mich mal ein ins Thema.

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          TobyB RED

          Hallo seriamente,

          wenn du schon soweit mit deinem Wissen bist, kannst du es ja schon unterscheiden :) Entweder arbeiten die DSPs mit Wavetables( oder Algorithmen) für die einzelnen Wellenformen oder aber eine analoge( oder digitale) Schaltung erzeugt eine Welle und diese wird digital gesteuert.Und da gibts dann DCOs, NCO, DDS und Oszilatoren mit analogem Integrator der durch einen Taktgeber zyklisch gesteuert(numerisch diskret oder digital) wird. Und dann bist schon bei den Grundschaltungen angekommen.

  13. Profilbild
    TheDiePie

    Auf den Punkt verglichen, vielen Dank! Ich habe beide im Bestand und kann die Kritikpunkte bestätigen. Wer jetzt von beiden analoger klingt, ist wirklich kaum zu sagen, bleibt ‚etwas mehr Wärme‘ beim Sub, oder ‚etwas metallischer‘ beim Pro. Trotz aller Schwächen sind beide jedoch sehr feine Schrauberkisten, jede mit ihrem eigenen Charme und Charakter.

  14. Profilbild
    barkingdog

    Sehr schöner Vergleich! Zur Verarbeitungsqualität des sub37: da war ich schon enttäuscht. Die potis sind smd, mit plastikachsen und die wackeln und schmatzen. Da hätt ich gern noch ein bisschen was draufgelegt und dafür ordentliche lötpotis gewünscht. Bombenfest ist anders. Ausserdem musste ich die steuerungsplatine mit dem cutoffpot tauschen, weil dir frühen seriennummern auch beim cutoff einen smdpoti verbaut hatten, der wegen der hebelwirkung des großen cutoffknobs den dienst verweigert hat. Das wünscht man sich bei einem moog natürlich nicht. Seither ist mein vertrauen in die anderen potis auch nicht mehr das größte…. Aber der sound macht vieles wett. Wenn dann der pro 2 noch schlechter wirkt, na mahlzeit.
    Auch meine elektron analog rytm potis machen mich nervös. Warum wird ausgerechnet da geschlampt? Man verstehets nicht.

  15. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Beide sind Charakter-Darsteller, wobei mir der Sub37 eher zusagt (Geschmacksfrage). Preislich sind sie außerhalb meiner Reichweite und spare für eine Mother-32. Mein Gehör ist seit früher Jugend auf Moog geeicht und ich möchte ja auch meinem Synonym gerecht werden…

  16. Profilbild
    DocM

    Beim Pro2 sind also digitale Oszis eines VA-Synths am Werk welche durch ein analoges Filter laufen ?

    Quasi Oszis eines Nord A1 oder Rolands Supernatural Synths welche man durch den VCF eines Rocket oder einer Bassstation 2 schickt. (Vereinfacht ausgedrückt).

    Wobei beide Synths noch bedeutend mehr Waveforms zur Verfügung stellen.

    Dann käme ja noch ein JD-XA als Alternative in Frage.
    Welcher ja Analoge und Digitale OSC bietet. Von der Polyfonie gar nicht zu reden.

    Nur mal so n Gedanke….. ;*)

  17. Profilbild
    iceleben

    „Keines der beiden Geräte liefert eine Eingrenzung nach Soundtyp oder Genre“…Also beim SUB37 geht das:

    BROWSING ALL PRESETS IN A SPECIFIC CATEGORY
    1. Press the CURSOR until you have highlighted the category type (MISC, LEAD, BASS, BRASS, etc.). 2. Now use the buttons to scroll through available category types.
    3. Once you have made your selection press the CURSOR button until you have highlighted CAT.
    4. The buttons will now allow you to scroll through every patch in your selected category.

  18. Profilbild
    Sudad G

    Für mich zählt immer wie inspirierend ein Instrument ist und ob seine Klangqualität an sich für eine Produktion passt. Ich war kürzlich in einem großen Musikhaus und schraubte an allen möglichen Synths rum. Irgendwie blieb ich kaum länger als 10 Minuten bei einem Synth. Beim Pro-2 blieb ich dann über eine Stunde und hatte dann Ideen für zwei neue Songs. Synths sind wie Frauen. Entweder Du fährst auf sie ab oder nicht – wenn interessiert es schon welchen Leumund sie haben. Ebenso ob DCO oder VCO oder DSP.
    Denke immer an den Roland D-50 der 80er. Er lieferte unglaublch viel Inspiration für Weltklassehits und war volldigital – hehe
    Die Moogs finde ich eher bei der Produktion interessant, weil sie einfach den amtlichen Bass haben – mehr aber auch nicht.

  19. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    da ich beide mein eigen nennen kann, möchte ich hier auch meine Erfahrung damit kund tun.
    Als erstes, ist es mir nicht wichtig wie ein Sound generiert
    wird, sondern was hinten raus kommt.
    Das ist bei beiden beachtlich. Natürlich spielt sich mit der
    Zeit ein Standart ein, für was ich welchen benutze.
    Der Pro 2 kann eben auch ch richtig abgefahrene Effekte mit seinen etlichen Modulationsmöglichkeiten dafür macht der Subby für mich die solideren Sounds.
    Ich benutze aber trotzdem auch noch etliche externe Effekte weil ich die kenne.
    Dass heißt im umkehrschluss aber nicht dass billige Synths nicht so gut taugen wie die teuren.
    Ausschlaggebend ist ja immerhin noch die Kreativität.
    Darum kann ich auch mit meiner im Vergleich günstigen Bassstation oder nen simplen Casio viel anstellen.
    Kurzum alles eine Sache der Einstellung.
    Alles zu kritisch zu betrachten lässt den eigentlichen Sinn, nämlich Musik damit zu machen, verblassen.
    Trotzdem muss ich noch sagen dass mir der Bericht gut gefallen hat.

  20. Profilbild
    biochill

    Danke auch für den kurzen Überblick der Low-Cost sowie Mittelklasse-Modelle. Es ist hilfreich auf einen Blick zu sehen, was es in Preisklassen an Hybrids und Analogen so gibt.

  21. Profilbild
    niels@dettenbach.de

    Inzwischen habe ich beide Synthesizer im Einsatz. Einen „Vergleich“ zwecks z.B. „Kaufentscheidung“ zugunsten eines beider Synths hielte ich für wenig zielführend, da sich beide Synths sehr weit erzgänzen und kaum überschneidende Klangdimensionen einbringen. Ein sub 37 wird kaum durch einen Pro 2 zu ersetzen sein und vice versa.

    Moog kann vor allem „warm“ und „fett“, wo der Pro 2 eher kühlen Kopf bewahrt bis (fast) „steril“ klingen kann. Beide können – auf ihren „Spezialgebieten“‚- sehr energiereich, wenn man weiß wie.

    Der Pro 2 bietet enorme Modulationsvielfalt und mehr Präzision bei vielen Parametern, der sub 37 ist für einen programmierbaren Moog vergleichsweise vielfältig, allerdings beschränkt im Vergleich zum Pro 2.

    Der sub 37 ist für mich mehr Axt, wo der Pro 2 mehr Säge ist. Ein erfolgreicher Holzfäller hat – aus guten Gründen – Äxte und Sägen im Einsatz.

    Der Pro 2 wurde häufig “ mißverstanden“, so mein Eindruck. Wer einen Pro 2 kauft, weil er einen „besseren Moog“ will, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, denn gerade die Stärken eines Moog sind die Grenzen des Pro 2, der für sich wiederum viele andere Stärken hat, wo er auch einem sub37 überlegen ist.

    Für Leutz, die fast nur fertige Patches / Sounds nutzen, ist der sub37 ergiebiger, weil es mehr kommerzielle Patches als für den Pro2 am Markt gibt.

  22. Profilbild
    synthboy

    Also ich hatte eine Sub 37, die Tastatur war wirklich sehr billig, ungleiche Spaltmaße, Höhe der Tasten auch nicht gleichmäßig.
    Hat sich aber trotzdem gut spielen lassen.
    Die Potis, insbesondere Cutoff, hatten Plastikachsen, wackeln ist da schon vorprogrammiert.
    Auch waren die Seitenteile, schief und hat unterschiedliche Spaltmaße.

    Im Vergleich zu meinen Pro2 in diesen Punkten mindestens eine Klasse schlechter.

    Beim Subsequent haben die das aber verbessert, und liegen gleich auf.

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