Ist ein Miniatur CS-80 sinnvoll?
Mit dem ersten Prototypen des Behringer CS mini ist aus dem Rendering nun auch reale Hardware geworden. Mit konkrete Informationen zu dem kompakten Synthesizer hält man sich aber immer noch zurück.
Behringer CS mini, Yamaha CS-80 als Mini-Synthesizer
Die Oberfläche des CS mini zeigt die Struktur des an das analoge Flaggschiff Yamaha CS-80 angelehnten Miniaturgerätes. Viele Fader suggerieren eine direkte Bedienbarkeit, doch gibt es auch eine Reihe von Shift-Funktionen, die meisten Fader und Tasten sind doppelt belegt. Diese Shift-Funktionen waren beim ersten Rendering noch nicht vorhanden.
Einige Sektionen, wie der LFO oder Motion Sequence, sind nur über das Sensor-Keyboard zu erreichen. Hier wird dann der Praxistest zeigen müssen, wie praktikabel das Konzept ist oder ob das Gerät eine Nummer größer hätte werden dürfen.
Es wird Polyphonie erwähnt, ohne die Anzahl der Stimmen zu nennen. Da die Geräte der mini-Serie von Behringer alle auf der gleichen Plattform basieren, darf man, wie beim Pro VS mini, wohl von vier Stimmen ausgehen. Die Oszillatoren können in mehreren Modi eingesetzt werden: Poly, Uni, Oct, 5th, Ring, Ring Poly. Der Synthesizer ist auch speicherbar, vermutlich für 32 Patches.
Es ist nur ein Zwischenschritt in der Entwicklung des Behringer CS mini. Wann mit dem Gerät zu rechnen ist, kann noch nicht gesagt werden. Aber so langsam scheint die Produktion der vielen Vorankündigungen in Gang zu kommen. Wenn Behringer sich bei der Preispolitik treu bleibt, dann wird der CS mini voraussichtlich ebenfalls 99,- US-Dollar kosten.
Ab hier die Meldung vom 18. März 2022
Wenn das heute gezeigte Rendering des Behringer CS mini eine ernsthafte Planung ist, dann kann man beim besten Willen nicht von einem Klon sprechen. Es wäre bestenfalls ein sehr entfernter Verwandter.
Dass Behringer schon lange Zeit an einem Klon des Yamaha CS-80 arbeitet, ist kein Geheimnis. Er soll DS-80 heißen, wenn er denn fertiggestellt wird. Aber taugt dieser Klassiker mit seinem opulenten Ausmaßen für eine Miniatur-Version? Oder begeht man hiermit ein Sakrileg?
Der Entwurf des CS mini reiht sich in die Riege der bislang als Soul-Serie (Saturn, Pro VS, Model D, Hirotribe) bezeichneten Kleinsynthesizer ein. Das Gerät soll möglicherweise dreifach polyphon werden und über den Motion-Sequencer verfügen, den auch die anderen Modelle besitzen. Die Struktur ist einfach gehalten: VCO, Suboszillator, Noise, Ring Modulation, Low Pass Filter, LFO und ADSR-Hüllkurve. Man kann zwischen einem Poly- und eine Uni-Mode wählen, wobei es für den einstimmigen Betrieb auch Oct- und 5th-Einstellungen gibt.
Es gibt einen MIDI-Eingang, analoge Sync-I/O und einen USB-Port. Auch Speicherplätze scheinen vorgesehen zu sein.
Der Behringer CS mini soll wie die anderen Synthesizer der Reihe einen Endpreis von 99,- US-Dollar haben. Obwohl es nur eine Vorankündigung ist, kamen bereits die ersten Fragen nach einer Eurorack-Version auf, wie sie auch für den Pro VS Modul angedacht ist.
Bei Behringer gibt es derzeit nur „ein“ Gas – Vollgas! Ich persönlich warte aber doch lieber auf die große Variante. Ob er auch diesen super bekannten String,-Brassound aka Synthfather Vangelis herbeiführt? Abwarten! Wenn ja, dann grenzt das schon fast an ein Wunder in meinen Augen! Wie ist das möglich?
Ich hoffe der wiegt auch 80 kg wie das Original ;).
3-fach polyfon..nun ja, man kann/muss damit auskommen.
Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, daß man am Ende
seinen Schreibtisch mit „Minigeraffel“ vollstellt, und ja, man kann Musikmachen,
aber mich brächte das nicht weiter zwecks Überblick usw.
Das ist jetzt überspitzt, nicht falsch verstehen, ich mag ansonsten die Behringersachen.
Bin ich mit den Volcas nicht warm geworden, wir es hier ähnlich sein. Der Klang entscheidet
nicht alles.
netter Gruß
@Viertelnote Viertelnote: Die Volcas machen meiner Ansicht nach eher im Verbund Sinn. Also zum jammen mit anderen Volcas und ähnlichem. Dann aber auch ausschließlich nur mit solchen Gerätschaften. Das machen se aber richtig gut! :) Zum Produzieren ist allerdings jede Software heutzutage klanglich überlegen und selbst bei richtig teurer Hardware wird der Faden inzwischen schon sehr dünn. Haptik und Fun ist halt Haptik und Fun! Das geht nur mit Hardware. Als mein Synth vor kurzem die Grätsche gemacht hat, habe ich den so hart vermisst das ich mir für viel Geld gleich nen neuen zugelegt habe. :)
@Filterpad Da muss ich dir recht geben. Im Verbund bzw. ausschliesslich solcher Geräte.
Der Sound vom Volca Key ist zb. sehr gut, aber eben mir zu fummelig.
Klar ist, man muss auch den Fun-Fakor sehen, da spielen die Dinger offensichtlich den Trumpf aus.
Die Teile sind nicht als Ersatz für die großen Nachbauten gedacht, sondern orientieren sich an ihnen. Man ist beim großen CS 80 Nachbau auch noch weit von einer Fertigstellung entfernt, daher kann sich dieses Gerät auch nur an dem orientieren, was bislang entwickelt wurde. Man sollte sich nicht so sehr am Namen orientieren – wenn die Teile kommen, muss man hören und prüfen, was sie im Einzelnen können und dann für sich bewerten, ob das was für einen wäre. Ich persönlich denke erstmal, dass mir die kleinen Teile wohl zu klein und vielleicht auch zu limitiert wären. Aber das wird man sehen. Wenn man sie kaufen kann, wird es vermutlich vernünftige Tests mit aussagekräftigen Soundbeispielen geben.
Abwarten wie das Ding klingt, der „Demosong“ des Prophet VS Soul -Derivates war für den aufgerufenen Preis sehr in Ordnung, hat aber mit dem Klang des Originals wenig zu tun, er tut halt im Rahmen der Möglichkeiten so – inspired by, oder wir behaupten wir fangen die Seele ein – nein – eben nicht.
@toneup Nichts mehr mit Seele, sie haben „Soul“ und „Spirit“ in „Mini“ (für die $99 Geräte) und „Micro“ (für die $49 Geräte) umbenannt.
…leider ein unnötiges Sakrileg.
Da bin ich echt gespannt wie das Teil klingt.
Macht zumindest neugierig, der VS Soul klang schon recht gut.
Ich hoffe, nur dass es hierzu auch eine Eurorack-Variante geben wird. Als Tischgerät ist mir das zu klein und fummelig (wie auch schon bei den Volcas).
@THo65 Als Eurorack ist es doch noch kleiner und fummeliger. :)
Was mir daran ein bisschen übel aufstößt, ist dass Eurorack mit diesen mehr oder weniger vollständigen Synthesizer-Modulen, auch den größeren von Moog, immer mehr vom Modularsystem zu einem Aufbewahrungsrack für Kleingeräte verkommt. Aber da bin ich wahrscheinlich einfach zu altmodisch.
Möglicherweise ist die Entwicklung von Oszillatoren, Filtern und CV-Generaoren auch einfach langsam an einem toten Punkt angekommen und für die Leute, die dann damit eher klassische Synthvoices nachbauen, als wild zu experimentieren, ist es ganz okay so.
Man hat dann halt einen Schrank voller plugins. Ganz cool wäre es, wenn sich auf Gebiet der individuell anpassbaren MIDI-Controller was tun würde – eine modulare Wand voller Regler für die Softwarsteuerung. Dann spart man sich auch das anfällige Audio-Routing in den Rechner.
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten: Klar nein.
Ich verstehe nicht ganz, warum bei einer Behringer-Anlehnung an eine große Synth-Serie gleich das Top-Modell bemüht wird. Ich sehe von der Architektur hier stark den CS01 verwirklicht. Dann passt auch der Vergleich gut.
Lieber Uli, solltest Du hier mitlesen: ich fände eine Wiedergeburt des Breath Controllers sehr schön. Das konnte sogar der CS01 und war damit durchaus expressiv spielbar.
Das ist wie ein Käfer mit Mercedes Haube!
Ich (persönlich!) denke, daß Behringer hier nicht gut beraten wäre, wenn sie diesen Ansatz weiter verfolgen…
Der CS-80 ist ja nicht nur vom Sound her ein Fall für sich.
Wenn Jemand ihn wirklich SPIELEN kann, dann offenbart sich eine Bandbreite, die bis heute ganz selten erreicht wird.
Ich fürchte, daß man das in einem Kompakt-Erzeuger einfach nicht nachahmen kann…
CS-80-artiges gibt es ja schon so Einiges, das ist dann aber auch komplexer ausgelegt. Wie weit man damit glücklich wird, sei mal Jedem selbst überlassen.
Aber so weit heruntergebrochen kommt der CS Mini wohl eher nicht in die Nähe…