Runde 2: Der Synthesizer Babylon bekommt Struktur
Leider wurde das Projekt cecancelt. Durch die Corona-Krise ist es leider nicht mehr möglich, den Babylon Synth fertigzustellen.
Redaktion, Mai 2020
Kurzer Zwischenstand September 2019
Das Projekt wird nun doch deutlich aufwendiger als zuvor gedacht. Den ursprünglich angepeilten Fertigstellungs-Termin Weihnachten 2019, können wir leider nicht halten. Realistisch ist nun ein Release zur Superbooth 2020. Wir hoffen auf Euer Verständnis.
Peter Grand / 25. September 2019
Der zweite Freeware-Synth von und für die Community
Vor 10 Jahren ist es AMAZONA.de gelungen, gemeinsam mit Urs Heckmann und U-He einen Freeware-Synthesizer umzusetzen, der nur durch die Mithilfe der Community möglich geworden ist. Die Rede ist vom TYRELL N6, der bis heute, dank diverser Updates von U-He, auf vielen aktuellen DAWs lauffähig ist und nach wie vor kostenlos zur Verfügung steht.
Der digitale Bruder, nicht der Nachfolger
Ende März 2019 haben wir euch dazu aufgefordert, mit uns gemeinsam einen neuen Freeware-Software-Synthesizer zu gestalten. Einen Synthesizer, der eine perfekte Ergänzung zum Tyrell N6 sein sollte – und ganz klar, nicht dessen Nachfolger, denn ganz klar gehört der TYRELL N6 immer noch zu den überzeugendsten Vertretern der Gattung „virtuell analoger Klangerzeuger“.
Der Rücklauf unseres ersten Aufrufs war enorm und hat uns in seiner Vielfältigkeit absolut überrascht. Da unser Aufruf auch von befreundeten Plattformen und Foren geteilt wurde, darf das Feedback durchaus als repräsentativ angesehen werden.
Feedback Destille
Über Tage hinweg haben wir in Skype-Calls alle Kommentare und eingesandten Vorschläge seziert. Unter anderem ist dabei eine Wordcloud-Datei herausgekommen, die die meistgenannten Begriffe anschaulich macht:
Da Wordcloud nur die Häufigkeit von entsprechenden Keywords visuell umsetzt, wurden die Kommentare von Axel Hartmann, Peter Gorges und mir inhaltlich durchgegangen und destilliert.
Kernthemen der Analyse – Peter Grandl
Da gab es teilweise sehr detaillierte und leidenschaftliche Plädoyers für und wider konkrete Features. Schnell war klar, dass man offensichtlich nicht allen gerecht werden könnte. Besonders ins Auge gestochen ist uns, dass es relativ wenig offene Wünsche à la “Ich würde gerne mal …” oder “Mir fehlt …” gab. Wenn man sich die Wortwolke ansieht, wird das relativ deutlich. Da stehen wenig Oberbegriffe wie “Inspiration” oder “Realismus”, dafür sehr viele “Feature-Bestellungen” à la welche Synthese genau, welche nicht, wie viele Filter und Hüllkurven. Ab und zu geht’s auch mal in tiefere technische Details wie Linux oder MPE, die zwar nur für einen extrem kleinen Prozentsatz der User interessant sind, für die aber oft aus sehr guten Gründen.
Am Ende stellten folgende Punkte den größtmöglichen gemeinsamen Nenner für uns dar:
- etwas “Innovatives” – kein weiterer Lernsynthesizer oder Sample-Player, der nur “die abgespeckte Variante” von etwas ist.
- keine soundmäßige Beschränkung auf irgendetwas Bestimmtes, etwa nur Wavetable oder nur VA-Synthese.
- überraschend: Sampling-Wiedergabe stand an vorderster Stelle
- Kollaboration: also die Möglichkeit Babylon zu personalisieren, z. B. durch eigenes Material oder Soundtausch mit der Community
- Einfache Bedienung, schnelle Manipulation der Presets
- Periphere Annehmlichkeiten wie Arpeggiator/Sequencer oder gute Controller-Einbindung
- Last but not least: Ein modernes Signature-Design
Gedanken zum Konzept – Peter Gorges
Aus Konzeptsicht wollten wir erst einmal sehen, wie wir die Kernthemen innerhalb des für einen Freeware vertretbaren Aufwandes und mit unseren Möglichkeiten bedienen können.
Wo Tyrell für “analoger Klangerzeuger” steht, könnte Babylon ergänzend die Welt der “digitalen Klangmanipulation” repräsentieren: Für Material von außen offen sein und aus diesem Neues kreieren können.
Meiner Erfahrung nach ist so ein Konzept immer ein Tauziehen zwischen Aufwand, Komplexität und Bedienbarkeit. Wir wollen ja einen Freeware-Synthesizer bauen, d. h. wir müssen maximal effizient sein, wenn wir nicht Grenzen sprengen wollen.
Zwar können wir uns mit Gorilla Engine aus einem sehr umfangreichen Baukasten bedienen, deshalb erzeugt mehr Komplexität nicht unbedingt mehr Aufwand für uns. Aber sehr viele Features in ein übersichtliches und durchschaubares Konzept zu gießen – also ein gutes Gleichgewicht von Anstrengung und Belohnung beim Sounds-Bauen herzustellen – erzeugt einen Heidenaufwand.
Wir haben uns also erst einmal grob für eine Richtung entschieden, die hier ein gutes Gleichgewicht bietet. Die Tendenz sieht wie folgt aus:
– Für maximale Soundvielfalt bei einfacher Bedienung wird Babylon Sample-basiert sein mit subtraktiver Synthese. Damit lässt sich theoretisch jeder denkbare Sound mal mindestens als Sample in Babylon laden.
– Zentrum des Synthesizers könnte ein innovativer Sample-Oszillator werden, den wir mit granularer und Realtime-Playhead-Funktionalität ausstatten. Wir hoffen auf viel abgefahrenes Sample-Material aus der Community, die das richtig ausnutzt.
– Als Sample-Format empfiehlt sich Soundfont (sfz) – damit greift Babylon auf eine öffentliche Riesenlibrary zu, und für das Format gibt es viele frei verfügbare Editoren. Multisamples sind selbstverständlich unterstützt.
– Damit User sich Babylon individuell zuschneiden können, könnten wir ein unkompliziertes Folder-basiertes System benutzen – was immer im Folder ist, wird von Babylon geladen. In puncto Editieren, Austauschen und Hochladen entsteht der Erfahrung schnell Aktivität in der Community – genug schlaue Köpfe, Foren und frei verfügbare Tools gibt es ja.
– Wir wollen Layering erlauben, d. h. Babylon wird über 2 oder vielleicht mehr Layers verfügen, aus denen sich Sounds zusammensetzen lassen. Auch jemand, der nicht so tief in Synthese und Sampling einsteigen möchte, kann damit ebenfalls komplett neue und eigene Sounds kreieren.
– Alles andere wie Bestückung der Voices, Effekte oder Arpeggiator/Sequencer denken wir uns später aus, aber grundsätzlich haben wir keine Wünsche gesehen, die mit den Modulen aus Gorilla Engine nicht erfüllbar wären – die Kunst wird hier in der richtigen Auswahl liegen und ob wir das hinbekommen, wird man später am genau richtigen Verhältnis von Fans und Hatern sehen.
Gedanken zu Design und User Experience – Axel Hartmann
Wir lesen aus den User-Kommentaren, dass für Babylon eine schlichte, leicht verständliche grafische Umgebung gewünscht ist. Die fotorealistische Darstellung – also eine Bedienoberfläche, die wie ein echtes Instrument ausschaut – hat sich für viele Anwender ein wenig totgelaufen. Zeitgenössische grafische User-Interfaces werden daher zunehmend zweidimensional angelegt, eventuell in Kombination mit realitätsnahen Teilelementen.
Bei der Gestaltung eines Synthesizers – ganz gleich ob Hard- oder Software – ist es mir immer sehr wichtig, dem Produkt Persönlichkeit zu geben. Ich fokussiere mich daher als Ausgangspunkt meiner Arbeit zunächst auf das Kern-Merkmal eines Instrumentes. Das kann eine besondere Funktion sein – aber auch ein bestimmtes (Marken)-Kennzeichen, ein besonderes Material oder Farbigkeiten. Meist bringt eine gewisse Einschränkung den kreativen Prozess bei mir richtig ans Laufen.
Mein Plan für Babylon: Ich werde vom Kern der Klangerzeugung ausgehen. Der Oszillator wird ein eindeutiges Gesicht bekommen – und als Zentrum der gesamten Bedienoberfläche dienen. Funktionszusammenhänge sind schnell und eindeutig erkennbar.
Eigentlich immer kommen entscheidende gestalterische Akzente während des Schaffens – und so wird es auch bei Babylon sein. Es ist wie ein Puzzle – und sobald der erste Stein gut gelegt ist, passen sich die weiteren Elemente logisch ein. Auf jeden Fall aber freue ich mich auf die Aufgabe.
Hausaufgaben für die Community
Da Babylon auch die Handschrift der Community tragen soll, werdet ihr schon bald Hausaufgaben bekommen: Stichwort Sampling. Es ist angedacht, personalisierte User-Samples als “Waveforms” einzubinden – mit Name oder Avatar, doch dazu dann mehr.
Ihr hört von uns – und wir hören natürlich auch gern von euch etwas dazu, wie ihr die Fortschritte bewertet.
Hab mich bei der ersten Runde zurück gehalten weil eh schon alles alles da stand bis ich mit lesen fertig war. Klingt sehr gut finde ich, sample Material beisteuern würde ich auch. Wenn ihr sampling oszis verbaut bedenkt vielleicht auch so interessanten Quatsch, wie im rossum Music assimil8or, mehrere oszis mit sample fm untereinander, sample als modulations Quelle und das dann semi modular routebar usw; das würde den vst wirklich auch besonders machen
Das klingt doch schonmal nach einer guten auslese und ein vielversprechendem Konzept.
Bei der großen Liste an wünschen ist das wirklich kein schlechtes Ergebnis,
dennoch Frage ich nochmal blöd wenn ich das richtig verstanden habe, sind ein oder meherer Osc´s geplant die Sample basierend sind, die Frage die sich mir grade stellt sollen die Oszis rein Samplebasierend sein oder wird es auch klassisch feste Wellen als Auswahl geben und eine davon ist das Sample?
Semimoduar / Modulare Möglichkeiten oder ext. Einbindung, war ja auch ein Thema das pro und kontra dargestellt wurde, ich für meine teil würde es mir sehr wünschen.
Wie er auch am ende Ausschaut, bin da wirklich gespannt wie sich der Synth noch entwickelt und gerne steuere ich ebenfalls Sample Material dazu.
@p_carp So wie ich das verstehe, gibt es einen auf Samples (Multitimbral) basierenden (Granular) – Oszillator der allerdings mehrere Layer wiedergeben kann.
Seid ihr sicher, dass das auf dem Bild Axel Hartmann und nicht Urs Heckmann ist? Wenn ich das Foto mit dem von Urs auf https://www.fazemag.de/u-he-plug-ins-vom-feinsten/ vergleiche, bin ich mir jedenfalls nicht so sicher ;-)
Apropos, Urs hatte sich ja in der Diskussion zum ersten Artikel mal ’nicht erfreut‘ gezeigt, dass er bei dem Babylon-Projekt nicht wenigstens vorher mal gefragt wurde, ob er nochmal einen Synth für Amazon machen wolle. (Sein Kommentar ist dann später aber wieder verschwunden.) Habt ihr das im Guten klären können?
@camarillo Das hier auf dem Bild ist definitiv Axel Hartmann.
Ich habe daran auch nicht wirklich gezweifelt, dachte aber beim ersten Durchscrollen wirklich ganz kurz: „Klasse, jetzt haben sie Urs doch noch mit ins Boot holen können.“ Die Ähnlichkeit zu dem etwas älteren Bild von Urs Heckmann finde ich dennoch erstaunlich ;-)
@camarillo Urs hat zu viel zu tuen, er hängt schon seit über 10 Jahren an Zebra 3 fest!;-)
Spannend, der Weg hört sich absolut gut an!
das hört sich sehr gut an. sehr interessante ansätze. spannendes konzept.
ich arbeite als sound designer und musiker sehr gerne mit samples (hier stehen die emu dickschiffe e4 xt und e5000 ultra im studio) und granular synthese.
eine kombination dieser beiden klangerzeugungen, in hard- oder software gegossen wäre ein traum. elegant und geradlinig zu bedienen, flexibel, mit der möglichkeit im audiobereich zu modulieren, modular verknüpfbar und der einbindung von eigenem klangmaterial.
ich würde sehr gerne sample material beisteuern.
Spitze, Samples machen das Rennen! Ein Patch sollte idealerweise 4 Samples über die Tastatur variabel mappen können. Mit Keytracking, bzw. überlappenden Zonen. Neben Grain, FM, AM, RM, wäre mir eine, im Pfad verschiebbare, modulierbare Bit-/Samplerate mit Filter und Übersteuerung wichtig. Ein Multimode mit Vektorsynthese zwischen den Patches würde das Paket schließlich vollenden. Danke dafür! :)
Variabel verstimmbares Unison und modulierbares Delay in ms pro Sample für Phasenschweinereien hatte ich vergessen. Der ASR-10 konnte so herrlich phasen, wenn man zwei identische Samples verschoben hat. Das konnte man damals als Patch-Variation einstellen. Übrigens auch eine tolle Idee von Ensoniq, quasi „Sub-Patches“ einzubinden. Morphen mag ich übrigens nicht. Morphen, was für ein Wort…. :)
Klingt für mich auch sehr gut! Freu mich auf den weiteren Verlauf!
Bitte denkt bei dem GUI daran, dass die Amazona-Leser auch älter werden, und mit 6-Punkt Schriften in hellgrau auf dunkelgrauem Untergrund langsam Probleme bekommen…. ;-)
Kling wenn ich das mal so salopp sagen darf „saugut“ was ihr da auf den Plan ruft! Habe mich ebenso beim 1. Artikel mit „meinen Wünschen“ hinsichtlich Ausstattung zurück gehalten aber nun da hier von einem Bruder des Tyrell in Digital Form gesprochen wird, ist mir doch noch ein Ausstattungswunsch eingefallen.
Wie wär´s mit Sound Morphing über verschiedene Snapshots welche auf verschiedenen Wegen modulierbar ist? Auch z.B. per Arpeggiator oder Sequencer etc.
Möchte auch den Einwand von Kollege „WOK“ unterstützen…bin 56 und meine Augen brauchen nun auch leider eine Lesebrille ;-)
Vom Gui her gefällt mir die Aufmachung z.B. bei Native Instruments Blocks etc. Sehr übersichtlich, schön zu bedienen und logisch aufgebaut. Diese Art von Gui´s sind sicherlich bei Softsynth angesagt und den Photorealismus brauche ich tatsächlich auch nicht mehr – dafür habe ich meine Hardware Synth :-)
Ist nun Axel Harman (für mich der beste Synth Gui Designer) beim Design mit an Board oder gibt es da Kompetenz Überschneidungen mit Urs Heckmann?
Das klingt wirklich interessant! Ich bin eigentlich gar nicht so der Sample Freak. Das könnte sich aber ändern ;)
Ich glaube Ihr habt einen wirklich guten Weg eingeschlagen. Hoffe das klappt alles so, wie Ihr Euch das vorstellt!
Das hört sich in etwa so an wie ich mir das vorgestellt habe :-)
Bin gespannt wie es weitergeht.
Ich finde es ganz toll, das auch Linux erwähnt wurde. Ich arbeite seit 2 Jahren nur noch mit Linux und Bitwig und wäre natürlich sehr erfreut wenn das VSTi drauf laufen würde. Und wichtig wäre mir, das sich die GUI von der Größe her so wie bei den U-HE Plugins einstellen lässt. Ich habe einen großen Monitor und sehe mit meinen 57 Jahren auch nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren. Ich freue mich auf das Projekt und werde es gespannt verfolgen.
Hallo,
samplebasiert find ich gut, das spart auch CPU-Power. Als Syntheseform würde ich mir noch Wavesequencing wie Korgs Wavestation wünschen. Diese Syntheseform wird im VSTi – Bereich leider sehr vernachlässigt. Neben Korgs Wavestation PlugIn, Rob Papens Blue (beide können keine eigenen Samples laden) beherrscht es nur noch Wusik Wusikstation. Steinbergs XPhraze konnte auch Wavesequencing, wird aber nicht mehr weiter entwickelt. Das wäre für Babylon doch die Gelegenheit dort anzuknüpfen.
Wie ist denn nun die Haltung zu Linux? Der Nebensatz „zwar nur für einen extrem kleinen Prozentsatz der User interessant“ lässt mich Schlimmes befürchten.
Für mich würde bei einem „Community-Synth“ nicht so sehr die Maschine im Vordergrund stehen, sondern deren Anwendung, also insbesondere der Austausch von (kategorisierten) Presets, die dann als Grundlage für eigene Umformungen dienen können.
Cool wäre es wenn der Samplestartoffset moduliert werden könnte!
Besonders cool wäre, wenn man mit Start und Endpunkten ein Loopfenster setzen könnten und dann das ganze Loopfenster manuell bzw. über Automation verschieben sowie modulieren könnte.
Rekursive Modulation der Hüllkurvenzeiten wäre genial, also die Hüllkurve moduliert Attack, Decay, Release um die Kurven zu verbiegen.
@Green Dino Da schliess ich mich an Dino : )
Was auch geil wäre, wenn der LFO 8 Fixpunkte hat,
die man jeweils mit einer Hüllkurve modulieren könnte.
Sowas fehlt mir beim Serum.
Da geht das nur mit der LFO Rate.
Und der LFO sollte Modi wie Env/Trig oder off (freilaufend) können.
@Coin Wie meinst du das mit den Fixpunkten?
Was auch immer gut ist: One Shot Modus für die LFOs. So hat man quasi eine Hüllkurve, je nach Wellenform halt. Man kann dann die ganze Hüllkurve über die LFO Geschwindigkeit „verziehen“
Da fällt mir ein – die Hüllkurven sollten einen „Time“ Parameter haben um die gesamte Hüllkurve verkürzen oder verlängern zu können.
Loopbare Hüllkurven sind auch immer gut zu haben.
…und überhaupt wären viele Modulationsquellen gut, subtile Modulationen von vielen verschiedenen Quellen kann so tolle Ergebnisse liefern!
Man könnte statt festen Modulationsstrukturen das auch so wie in Massive machen, also man hat eine bestimmte Anzahl an Modulation Slots und kann sich entscheiden ob man LFO, Hüllkurven, Modulationssequenzer, XY Pad etc dort einsetzen möchte.
Und am besten schön viele Slots, oder einfach so schön viele Modulationsquellen!
XY Pads, bei denen man Bewegungen aufzeichnen kann sind übrigens auch super…
Dann könnte man Parameter wie „Schwerkraft“, „Wind“, „Chaos“ o.Ä. haben, die den Weg des XY Pads beeinflussen können.
Modulationszuweisungen per Drag n Drop würde ich gut finden, so kann man schnell mit Modulationszuweisungen rumspielen.
@Green Dino @ Dino – Na so wie bei einer ADSR Hüllkurve.
Da sind es 4, wo man z.B. Attack auf/zu bzw. hoch/runter modulieren kann. (Attack wäre 1 Fixpunkt)
Beim LFO setzt man ja die Punkte selber,
also haben die ja keinen Namen,
ausser im One-Shot Modus, wie Du schreibst,
wäre das dann eine Hüllkurve,
mit Attack, Release usw. verstehste ?
Ok 4 Fixpunkte würden auch reichen,
eben wie bei ADSR , 8 wäre übertrieben ^^
@Coin Also die Wellenform selbst gibt dann die Fixpunkte vor, oder wie?Dreick hätte z.B. drei Fixpunkte, den Anfang, den höchsten Punkt und das Ende, Sägezahn hätte vier – Den Anfang, dann oben auf dem ersten Berg, dann unten im Tal und wieder oben auf dem Berg usw. oder klickt man die selbst ran?
Und was würde die Modulation dann mit den Fixpunkten machen, Wellenformmorphing? Dann wären z.B. beide Szenarien interessant, also automatisch gesetzte Fixpunkte an den Wellenbergen und Tälern sowie frei setztbare Punkte.
Womöglich brauch ich auch erst mal noch n anständigen Kaffee um zu verstehen, was du meinst^^
Und da wir gerade bei Morphing sind…
Patchmorphing wie bei FM8 wäre sehr geil…Für Samplebasiertes Material bräuchte man dann gute Algorithmen, man könnte aber reines Parametermorphing wie bei den Nord Leads integrieren und das dann modulierbar und automatierbar machen.
Also vielleicht einfach ein Feld mit 4 Ecken und an den Ecken kann man die Parameter jeweils anders einstellen oder man kann über einen Button Parametersnapshots festhalten, die man an die vier Ecken ziehen kann.
Mit Modulatoren, Automation und Midi Learn kann man dann durch das Feld und somit durch die Parameter Snapshots fahren.
Ein einstellbarer Zufallswert, der die Parameter beim durchfahren der Snapshots zufällig verändert wäre dazu gut.
@Green Dino Genau so : )
Ja, sozusagen Wellenformorphing.
@Coin Ja, das wäre ne sehr coole Sache!
@Green Dino Das Serum kann jetzt genau das:
LFO Point Modulation:
https://www.youtube.com/watch?v=jKVjTvUOSVA
Eine Granularsynthese á la M4L Device – Granulator 2 von Robert Henke (Spray Parameter) wäre fein!
Ich wäre für eine Implementierung der sog. “Phrasedresher”-Synthese: man lädt die aktuellen Buzzwords des Marketings (zB “powered by machine learning” oder “analog warmth” [Klassiker!]) in den Oszillator und der erzeugt daraus neue, ungehörte Klänge. Natürlich auf der Basis von machine learning und mit ganz viel analoger Wärme!
Ich bin ja so froh, dass mal einer die Phrasedresher-Synthese anspricht! Das ist tatsächlich die am meisten unterschätzte Technologie im Bereich der elektronischen Musik, da sie per Definition unendliches Potential birgt.
DIe Idee der Phrasedreshing-Synthese gibt es schon länger. Sie wurde erstmals bereits 1982 von Casio in einen Taschenrechner eingebaut – von der Fachwelt völlig unbemerkt, was kein gutes Licht auf die Marketingabteilung dieser Firma wirft. Der Traum vom Phrasedreshing-Synthesizer konnte nie wirklich realisiert werden, vor allem weil das erforderliche Handbuch grundsätzlich voluminöser und schwerer war als das Instrument selbst. Auch der Versuch, dieses Problem mit einem Softwaremanual zu umgehen, scheiterte kläglich. Ein Download dieses Manuals soll heute noch in einem Glasfaserkabel zwischen Pittsburgh und Chicago feststecken und nicht mehr zu entfernen sein.
Hallo ihr Lieben, dürfen wir uns demnächst auf ein Update über den aktuellen Stand des Projektes freuen?
Hallo und vielen Dank für diesen, wenn auch anders aufschlussreichen Artikel. Ich verstehe jetzt, warum Software niemals barrierefrei für blinde Anwender nutzbar werden kann und wird, zugleich verstehe ich auch, dass ein barrierefreier Synthesizer wohl niemals erfolgreich sein kann. Erstens die Optik, schlicht ist nicht gewünscht, aber das Design ist ein wichtiges Entwicklungsmerkmal. Zweitens sind optische Zusammenhänge für die Masse greifbar, nicht aber Parameterlisten. Drittens ist es wichtig, dass sich dieser Zusammenhang irgendwie optisch vereinbaren muss und dabei auch Baukästen helfen, die per se die Zugänglichkeit wohl nicht anbieten. Nicht falsch verstehen, das meine ich ganz und gar nicht destruktiv oder kritisch, aber ich konnte mich jetzt sehr gut in die Gedanken eines Software-Ingenieurs hineinversetzen.
Es wäre eigentlich ganz einfach: Den Mac-Freeware-Neuron VS auch für Windows herausgeben und gut ist.
W.A. production hat jüngst einen Wavetable Softsynth mit Namen Babylon herausgebracht.