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Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machine

Ohne Drums - ohne mich

2. März 2023
Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Heute geht es um die passende Drum-Machine.In den vorherigen Parts unserer Reihe zum Thema Live-Sets für DJs haben wir euch die Software Ableton Live, dazu passende Controller, MIDI-Keyboards und Synthesizer vorgestellt. Wie auch bei den vorherigen Artikeln möchten wir hierbei lediglich Möglichkeiten vorstellen, aber nach wie vor auf die Freiheit hinweisen, die ihr beim Erstellen eines Live-Sets und der Auswahl der Geräte habt.

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Ähnlich wie auch bei den externen Synthesizern, können Drum-Machines meist relativ unkompliziert direkt an einen DJ-Mixer angeschlossen werden, für mehr Kontrolle und die Verwendung von mehr Effekten lohnt sich aber auch hier das Durchschleifen über eine Soundkarte in Ableton Live. Hinsichtlich guter Soundkarten mit möglichst geringen Latenzen werden wir auch einen Teil in unserer Serie zu Live-Sets schreiben. Wichtig bei dem Drum-Machines ist jedoch, dass diese synchron zum Rest eures Sets laufen. Dies könnt ihr dies je nach Gerät entweder via USB- oder MIDI-Kabel erreichen.

Roland TR-8

Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Roland TR-8

Natürlich können wir einen Artikel über Drum-Machines nicht schreiben, ohne zumindest einmal auf die Geräte aus Japan einzugehen: die Roland TR-808 und die Roland TR-909.

So geschichtsträchtig diese Geräte auch sind, finden sie bis heute sowohl im Studio als auch auf der Bühne ihren Platz. Dabei sind die Originale leider alles andere als günstig und auch wenn der Charakter dieser Geräte nach wie vor einen Großteil in der elektronischen Musik ausmacht, gibt es wunderbare Alternativen, die wir euch hier aufzeigen möchten.

Wenn wir dahingehend beim Hersteller Roland bleiben, hat dieser 2014 mit seiner AIRA-Reihe den Roland TR-8 rausgebracht. Neben dem Manko, welches die meisten Fans angeprangert haben, dem digitalen und nicht analogen Signalpfad, wurde hier eine zeitgemäße Version der Drum-Machine präsentiert. So konnte man zwischen Sounds der Roland 808 und Roland 909 wählen und diese auf Wunsch auch kombinieren. Später folgte ein separat erhältliches Erweiterungspaket, mit dem auch Sounds der Roland TR-707, TR-727 und später auch der TR-606 verfügbar wurden.

Die Roland TR-8 ist mittlerweile auch schon überholt worden, wir möchten dieses Gerät dennoch erwähnen. Die „limitierende“ Möglichkeit, nur mit den Sounds der klassischen Drum-Machines zu performen, kann ein absoluter Segen sein. So schön es auch ist, dass es heutzutage Sample-Librarys en masse gibt, so sieht man teils den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dabei sprechen wir aus Erfahrung. Es gab eine Zeit, in der wir Ableton Live geöffnet haben, gefühlt 150 Kick-Drums durchgehört haben, bis wir keinerlei Gefühl mehr dafür hatten, welche sich nun gut anhört und welche nicht und voller Frustration das Programm wieder geschlossen haben. Dann kam die Roland TR-8 raus, die wir vorerst als Zuwachs für unsere DJ-Sets gekauft haben. Natürlich wollten wir die Drum-Machine auch im herkömmlichen Kontext verwenden und haben schlichtweg einfach die Kicks aus dem Gerät genommen und uns nicht an all den Samples aufgehalten, die wir auf der Festplatte hatten. Die Sounds, die eine Drum-Machine wie die TR-8 mit sich bringt, funktionieren, setzen sich gut in den Kontext der elektronischen Musik und agieren wie eine Art Schweizer Taschenmesser. Zudem haben wir hier eine Oberfläche, die direkten Zugriff auf fast alle Parameter ermöglicht, ohne dass wir uns durch eine Vielzahl an Menüs durchklicken müssen.

Neben dem klassischen Step-Sequencer, der einem eine schnelle Programmierung der Drum-Machine ermöglicht, haben wir für jeden der elf Drum-Sounds einen eigenen Volume-Fader.
Genau dieser Fakt ist im Live-Einsatz ein Segen. So ist es egal, was alles in Ableton Live passiert, wir wissen nicht nur sofort, wo unsere Kick oder HiHat läuft, nein, darüber hinaus können wir diese jederzeit manipulieren. Sei es eine Anpassung des Pitchs, das Spiel mit der Länge der Sounds via Decay-Poti oder eben die Lautstärke durch den Volume-Fader. In Verbindung mit dem verbauten Reverb und Delay und einer wilden Effekt-Funktion namens Scatter, die von Stutter bis Reverse eine Palette an Effekten beinhaltet, erhält man so einen guten Allrounder, der sowohl vom Form-Faktor als auch vom Gewicht in einem vernünftigen Bereich liegt.

Roland TR-8S

Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Roland TR-8S

Wer einen Schritt weiter gehen möchte, der findet eventuell im Nachfolger, dem Roland TR-8S, das passende Gerät. Der Namenszusatz „S“ steht hierbei für Sample. So können Samples via SD-Karte in die Drum-Machine eingespeist werden und geben euch so eine noch größere Vielfalt an Sounds. Auch hier gilt die Hands-on-Steuerung mit dedizierten Volume-Fadern sowie Tone- und Decay-Poti. Hinzu kommt das „CTRL“-Poti, das individuell anpassbar ist.

So könnt ihr bei den Toms das Dry/Wet-Signal des Reverbs steuern und bei der HiHat den Timing-Faktor des Delays. Das sind nicht nur wunderbare Möglichkeiten, seinen Sound stark zu customizen. Darüber hinaus hat man hier eine passende Kontrolle über die Parameter. Jedoch möchten wir anmerken, dass man durch diese große Bandbreite der Anpassung schnell den Überblick verlieren kann. Gerade dann, wenn man mit mehr als einem Drum-Kit auf dem Gerät spielt. Eventuell habt ihr am Anfang eures Live-Sets eher seichtere Drum-Sounds und später dann härtere. Wenn sich aber beim Wechsel dieser Drum-Kits die einzelnen Parameter ändern, verändert man eventuell Dinge, die man nicht möchte. Eventuell ist aber genau das für manche auch der Reiz an einem solchen Gerät.

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Den Roland TR-8S gibt es für 666,- Euro und kommt neben den Sounds der klassischen Drum-Machines von Roland mit einer Vielzahl an brauchbaren Drum-Kits. Mehr zu dem Gerät erfahrt ihr hier im Testbericht.

Behringer RD-8 MKII, Behringer RD-9, Behringer RD-6

Wer lieber weiterhin den Charme des originalen Roland Drum-Machines-Layout beibehalten möchte, für den sind die Geräte von Behringer gegebenenfalls eine gute Option. Zwar wird die Diskussion darüber, wie gut die Geräte an das Original rankommen, nie versiegen, jedoch kann man sich den Behringer RD-8 MKII mit einem Preis von 349,- Euro, den Behringer RD-9 für 355,- Euro schlichtweg besser leisten als das Original. Den Behringer RD-6-SR gibt es sogar für einen Preis von 139,- Euro und wir reden hier über eine analoge Drum-Machine. Hands-on-Control sind garantiert und der Formfaktor zeigt sich dankbar. Natürlich wurden alle drei Drum-Machines ausgiebig getestet, so erfahrt ihr hier alles zur Behringer RD-6, hier zur Behringer RD-8 MKII und hier das Wichtigste zur Behringer RD-9

Korg Volca Beats, Korg Volca Drum – Drum-Machine im kleinen Format

Wie auch schon bei unserem letzten Artikel über passende Synthesizer für Live-Sets haben wir die Korg Volca-Reihe angesprochen, welche auch die eine oder andere Drum-Machine hervorgebracht hat. Ob nun Korg Volca Drum für 139.- Euro oder den Klassiker Korg Volca Beats für 149,- Euro: Hier bekommt man für einen sehr entgegenkommenden Preis wunderbare Geräte, die einen etwas eigeneren Sound haben und dabei auch fast vollends analog sind.

Zwar ist es definitiv auch möglich, mit diesen Geräten auf der Bühne zu stehen und wenn es nur nach Formfaktor und Portabilität gehen würde, würde die gesamte Korg Volca-Reihe wahrscheinlich mit Abstand den ersten Platz belegen, so muss man sagen, dass es für den einen oder anderen auf der Oberfläche zu eng ist und die Potis zu klein sind. Sowohl Geschmacks- als auch Übungssache. Dennoch tolle Geräte, die wir erwähnt haben wollen. Natürlich wurden beide Geräte bei uns getestet, so findet ihr hier den Bericht zum Korg Volca Beats und hier den Testbericht zum Korg Volca Drum.

Arturia DrumBrute Impact

Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Arturia DrumBrute Impact

Mit dem Arturia DrumBrute Impact bekommt ihr auch einen originellen Sound, der durch die Distortion so einige Sound-Systeme in die Knie zwingen kann. Auch hier reden wir über analoge Klangerzeugung und bis 64 Steps pro Pattern. Zudem haben wir die Möglichkeit, Polyrhythmen zu programmieren, um Drum-Loops noch interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Für einen Preis von 279,- Euro gibt es hier also eine Drum-Machine mit Hands-on-Bedienung, eigenem analogen Sound und einem ansprechenden Form-Faktor. Wer mehr zum Arturia DrumBrute Impact erfahren möchte, findet den Test hier.

Elektron Analog Rytm MKII

Arturia Drumbrute Impact

Elektron Analog Rytm MKII

Natürlich müssen wir auch über die Firma Elektron reden. Der Hersteller aus Schweden hat in der Vergangenheit so einige wunderbare Geräte vorgestellt und wir möchten an dieser Stelle auf den Elektron Rytm MKII eingehen. Vorab möchten wir aber erwähnen, dass unsere gesamte Ansprache bzgl. Untermenüs und Hands-on-Controls bei diesen Geräten ein wenig zwiegespalten ist. Diese Geräte verbergen eine Vielzahl an Funktionen, die für den findigen Anwender alle Möglichkeiten abdecken sollten, die man sich im Studio wie auch auf der Bühne wünschen könnte.

Der Elektron Analog Rytm MKII ist ein analoger Drum-Computer wie auch eine Groovebox. Neben Delay- und Reverb-Send-Effekten, analoger Verzerrung und einem Step-Sequencer verfügt dieses Gerät über acht Drum-Voices. Diese haben jeweils einen analogen Percussion-Soundgenerator, eine Sample-Wiedergabe-Engine, ein analoges Multimode-Filter, analogen Overdrive sowie Einstellungs- und Manipulationsmöglichkeiten durch Filter- und Amp-Hüllkurve sowie einen zuweisbaren LFO. Darüber hinaus kann auch über die 12 anschlagsdynamischen Pads jeder Groove eingespielt werden. Zudem kann direkt in das Gerät gesampelt werden.

Die Anzahl an individuellen Ausgängen ermöglicht ein intelligentes Routing auf einen separaten Mixer. Das ist im Live-Set-Kontext natürlich brillant, da man so mehr Kontrolle über die einzelnen Spuren bekommt. Leider reden wir hier über einen Preis von 1729,- Euro, doch dieses Gerät ist wahrlich mächtig und wir ermutigen jeden Interessierten, sich dieses Gerät mal genau anzusehen und den ausführlichen Test auf AMAZONA.de zu lesen.

Elektron Model:Cycles, die etwas andere Drum-Machine

Live-Sets im Überblick für DJs: Drum-Machines

Elektron Model:Cycles

Wer es nicht nur günstiger, sondern auch mit Parametern haben möchte, die auf der Oberfläche des Gerätes angebracht und nicht in einem Menü zu finden sind, für den ist eventuell der Elektron Model:Cycles etwas. Dabei handelt es sich nicht um die klassische Drum-Machine, sondern um eine sechs Track FM-Groovebox. Kick, Snare, Metal, Perc, Tone und Chord heißen die „Machines“, die durch die anschlagsdynamischen Pads getriggert und gesteuert werden können. Effekte wie Reverb und Delay dürfen natürlich auch nicht fehlen und durch die Potis auf der Oberfläche können wir hier direkt den Klang der einzelnen Machines bearbeiten. Hält man den Track-Button gedrückt, werden alle Sounds gleichzeitig bearbeitet. Im Live-Set-Kontext macht das Spaß und kann die Performance in der Dramaturgie steigern. Durch die Kombination von Func + Pattern wird das ursprüngliche Pattern mit seinen Einstellungen wieder geladen. Dadurch hat man, egal wie weit man sich vom Original entfernt, immer die Möglichkeit, sofort vertrautes Terrain zu erreichen.

Was zudem toll ist an Geräten, bei denen Potis oder Buttons nur eine oder zwei Funktionen haben, ist der Umstand, dass man mit genügend Übung eine Art „Muscle-Memory“ aufbaut. Man entwickelt eigene Handgriffe und baut damit sein Repertoire auf der Bühne aus. Mit einem Preis von 389,- Euro ist der Elektron Model:Cycle ein wirklich spannendes Gerät. Hier unser Test zu der Drum-Machine.

Ein letzter Rat zum Thema Drum-Machines von uns ist folgender: Wenn ihr lediglich mit einer Drum-Machine zu Hause voller Freude 15 bis 20 Minuten abwechslungsreich füllen könnt, wird diese euch im Live-Set-Kontext umso mehr Spaß bereiten. Zudem ist dies eine tolle Übung, um das Gerät kennenzulernen und sich Techniken im Umgang mit der Hardware anzueignen.

Wir hoffen, dass wir euch hier eine bunte Mischung an Drum-Machines von altbewährten Sounds und neuartigen Klängen vorstellen konnten, die ihr in euer Live-Set einbinden könnt.

Im nächsten Teil unserer Serie gehen wir auf das Thema Sampler ein.

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      The Droids RED

      @xchriss Wurde angepasst! Da ist uns wohl aus Versehen ein Foto vom nächsten Artikel in den Ordner von diesem gerutscht.

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