Abmischen auf dem HomePod?
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Apple hat mit dem HomePod nun seinen Beitrag zu den intelligenten Lautsprechern für den Hausgebrauch abgeliefert. Der Mono-Lautsprecher soll sich an seine Umgebung anpassen und perfekten Hi-Fi-Sound liefern und das überall dort, wo eine Steckdose und ein WiFi-Netz vorhanden ist. Uns hat vor allem interessiert, wie der HomePod sich schlägt, wenn man seine Mixe mit diesem Consumer-Gerät checken will. Was wir herausgefunden haben, könnt ihr im Test lesen.
Auspacken
Der Apple HomePot kommt in einem Karton, der innen ein komplettes Plastikcase für das Gerät ist. Ummantelt wird der Karton außen von einer weiteren „wiederverschließbaren“ Plastikschutzhülle – ganz in iOS-Manier.
Eine kleine Lesebeilage zur Inbetriebnahme des HomePods und die üblichen Apple Sticker sind ebenfalls noch enthalten.
Beim Herausholen des HomePods überraschen die 2,5 kg Gewicht, die sich bei seine Größe von 172 mm Höhe und 142 mm Durchmesser nicht vermuten lassen. Das Nylonfasernetz, das den HomePod rundum umspannt, ist griffig und liegt angenehm in der Hand. Als einzigen Anschluss gibt es ein Stromkabel und als einziges Bedienelement den Berührungssensor auf der Oberseite.
Technik
Der HomePod is ein Monolautsprecher und besteht aus einem nach oben strahlenden,High-Excursion-Tieftöner mit speziellem Verstärker im Zentrum des HomePods und sieben horngeladenen Hochtönern, mit jeweils eigenen Verstärkern, die rund um den Tieftöner herum angeordnet sind. Ebenso wie die sechs Mikrofone für die Benutzung von Siri. Das siebte Mikrofon dient der internen niederfrequenten Kalibrierung der automatischen Basskorrektur. Die anderen Mikrofone werden aber auch für direktes und Umgebungs-Audio-Beamforming benutzt, also der dynamischen Bestimmung von Schallquellen innerhalb von komplexen Schallfeldern.
Zu Audio-Beaming sagt Wikipedia folgendes: „In der Akustik wird Beamforming meistens dann eingesetzt, wenn Messungen in der Nähe des Messobjektes nicht oder nur mit großem Aufwand möglich sind, wie z. B. bei landenden Flugzeugen oder vorbeifahrenden Zügen. Daher wurde in der einschlägigen Literatur auch schon der Begriff „akustisches Teleskop“ eingeführt. Die Mikrofonanordnung erfolgt dann meistens auf einer ebenen Fläche. In der Regel werden ringförmige, kreuzförmige, lineare, spiralförmige oder quasi-zufallsverteilte Arrays eingesetzt.“
Beim HomePod kann das dann zu allem Möglichen benutzt werden. Von der Lautstärkeregelung der einzelnen Hochtöner, z.B. wenn der HomePod in einer Ecke aufgestellt wird, bis zur Positionsortung des Benutzers, auch hier zur Klangregelung oder zur besseren „Kommunikation“ mit Siri. Das will eine „transparente dynamische Verarbeitung auf Studioniveau“ versprechen. Über Näheres lässt sich Apple aber nicht aus.
Inbetriebnahme
Kompatibilität Da der HomePod ein WiFi-Lautsprecher ist, unterliegt die Benutzung bestimmten technischen Bedingungen.
Da wären zuerst einmal die iOS-Geräte ab iPhone 5s, iPad mini 2, iPod touch (6. Generation) oder neuer mit mindestens iOS8. Bei den Macs können alle Geräte ab 2012 benutzt werden.
Bluetooth Zugriff ist ab V5.0 möglich.
Der WLAN-Router und natürlich auch die Geräte müssen 802.11ac WLAN mit MIMO unterstützen.
Als Zuspielformate können HE‑AAC (V1), AAC (16 bis 320 kbit/s), Protected AAC (aus dem iTunes Store), MP3 (16 bis 320 kbit/s), MP3 VBR, Apple Lossless, AIFF, WAV und sogar FLAC2 benutzt werden. FLAC wird aber, laut Apple von AirPlay für das Streaming umkonvertiert. Mit AirPlay 2 ist der HomePod auch im Stereobetrieb benutzbar.
Der HomePod kann sogar mit Windows-Rechnern benutzt werden, denn AirPlay wird laut Internet komplett von iTunes für Windows übernommen. Das wird zwar von Apple auf der Produktseite nicht propagiert, aber wer den Teufel auf seinem diabolischen System installieren möchte, hat anscheinend zumindest die Möglichkeit.
Mono macht der Spesker keinen Sinn. Hab mir gleich 2 besorgt und damit ist der Klang sehr gut.
Den standartmässig so anzubieten war wohl Apple zu teuer. Einzeln fand ich den Klang auch daneben.
Ja, sowas hatte ich mir gedacht. Danke für die Bestätigung, gut zu wissen! :)
Also schlappe 700€ für 2 schwach klingende consumer Boxen? Besser die Yamaha hs8 oder ähnliches kaufen. Traurig, dass viele Leute solche boxen kaufen und meinen die klingen gut.
also ich habe sowohl hs7 als auch hs8 im Studio. Die homepods sind keine Studio Lautsprecher. Aber die Anpassung an den jeweiligen Raum funktioniert sehr gut. Wie gesagt als stereo Paar. Da passt das auch mit den Bässen. Man kann sich bei lauter Musik noch gut unterhalten. Ausserdem sehr räumlich . Man muss nicht genau in der Mitte sein um ein räumliches Empfinden zu bekommen. Das unterscheidet die sehr von typischen Lautsprechern.
Danke für den aufschlussreichen Bericht. Brauche ich mir demnach garnicht erst anhören.
Wenn die Begeisterung für allerlei unnötigen Vernetzungskrimskrams erstmal verflogen ist, werden sich die Hersteller der Klangqualität als Differenzierungsmerkmal zuwenden.
Es gibt solche Systeme ja bereits von erfahrenen Audio Herstellern (z.B. Dynaudio, B&W, etc.) mit erträglichem Klangvermögen .
Auch wenn die Ohren messtechnisch eher schlechter werden, lernt man im Alter (40+) dennoch immer besser zu hören. Das Gehirn vernetzt sich entsprechend der Beanspruchung weiter.
Ich glaube nicht, dass dem in würde gereiften Musikliebhaber mit einem solchen System viel geboten wird.
Ich habe – mono kommt nicht in Frage – den HomePod auch gleich im Duopack gekauft und getestet. Bei richtiger Aufstellung klingen sie gut, sofern man sich mit den satten Bässen arrangieren kann. Wer mehr über meine Erfahrungen wissen will:
https://www.cupertino-dance.de/test-apple-homepod-im-stereobetrieb/
interessanter Bericht. Das die Pods im Bücherregal besser klingen als frei aufgestellt hab ich nicht ausprobiert (Meine Bücherregale stehen zum Musikan zu „ungünstigen Plätzen“.), ist aber recht schlüssig.
Als App zum Musikhören mit EQ-Anpassung auf iOS kann ich nur LouderLogic von McDSP empfehlen.
:)
Ich verwende da Equalizer von Audioforge Labs – auch sehr empfehlenswert und mit etwas dezenterem Design als LouderLogic.
haha, ja das grün ist Geschmackssache :D
Wahrscheinlich verändern die Bücher rundherum das Abstrahlverhalten.
Ja, klar, Da der HomePod nach allen Seiten hin abstahlt, werden auch die nach hinten und seitlich gerichteten Wellen nach „vorne“ reflektiert. Das „Loch“ im Bücherregal wirkt dann so ein bißchen wie ein Hornreflex.
Nach all den Kommentaren finde ich es ein wenig schade, dass ich den HomePod nur in mono testen konnte. :)
Ja, das ist schade, denn Mono ist einfach eine üble Sache – da hilft auch eine Raumsimulation nichts …
Fragt doch noch mal bei Apple nach, ob du nicht auch mal 2 für nen Test bekommst.
Hallo Markus,
köstlich. Ich hoffe du hast dich vom Ohrenbluten erholt. Weißes Rauschen soll helfen ;) Ich seh den Hompod tatsächlich eher als Küchenpott. Und selbst da nur eingeschränkt tauglich. Für mich ist der Pod hier die Antwort auf Echo, Alexa, das Google Smart Dings. Ich hab am Mac JBL Control 1g aktiv hãngen. Nicht das ultimative aber ganz okay.
Als ürsprüngliche Überschrift war ja in der Tat geplant „Das Kofferradio des 21. Jahrhunderts“ :D
Du Schelm, ein Kofferradio hat doch ne Kurbel zum Akku aufladen. Das hier noch nicht mal eine Solarzelle. Manchmal fühl ich mich so alt, früher beim Segeln haben wir immer den Langwellensender mit dem Seewetter reingekurbelt. ;) mittlerweile kommt auch dieser digital an Bord.
350 für einen Monolautsprecher im Wollknäuellook, mit sowas kommt auch nur Apple durch. Die Mädels und Jungs in der Zentrale in Cupertino/Kalifornien treffen sich bestimmt einmal die Woche, um sich kollektiv ’nen Ast zu lachen.
Ach ja … – was für ein schlauer und sachlicher Kommentar. Dafür bekommt man hier auch noch die meisten Likes …
Der HomePod, auch wenn mono völlig inakzeptabel ist und wenn es ärgerlich ist, dass man den Klang nicht selbst über einen Equalizer finetunen kann, hat schon eine interessante Technik, da steckt einiges an Entwicklungsarbeit drin, so dass man die 350 Euro sogar als gerechtfertigt ansehen kann. Natürlich gibt es Günstigeres, aber ich glaube nicht, dass andere Lautsprecher so raumfüllend sind bei der Größe. Das ist schon ein interessantes Konzept. Muss man ja nicht kaufen.
Normalerweise halte ich mich mit lustig gemeinten Kommentaren zurück, weil ich ja weiß, daß hier sowas gern mal allzu bierernst aufgenommen wird, aber in diesem Fall konnte ich mich meiner Verwunderung über diese Soundbommel nicht anders als mit Spott erwehren, wohlgemerkt nach Lektüre des Tests und Besuch der Produktseite bei Apple.
Meine Meinung: Ein Produkt, auf das die Welt nicht gerade gewartet hat, und das zu einem Paarpreis, der mir für das Gebotene zu hoch erscheint. Die sicherlich umfangreichen Bemühungen der Entwickler, den HomePod zu realisieren, ändern daran leider auch nichts.
Nix für ungut.
Der Test hier war aber ja nur über einen einzelnen HomePod … Von daher hattest du dich über den Stereoklang ja gar nicht informiert. Und ich kann nur sagen, ich bin erstaunt, wie räumlich und präsent sie im Duopack bei der Größe klingen (bei den schon erwähnten Nachteilen).
Klar 700 Euro sind eine Ansage, das ist natürlich auch ein Apple-Preis. Aber einen B & W Zeppelin wireless hängen die HomePods locker ab (kostet ebenso viel), gute Boxen mit Verstärker kosten sicher mehr, ich glaube, dass du für den Preis wenig Besseres bekommst. Vielleicht wären das die Ultima 40 Aktiv von Teufel, die in einem anderen Kommentar erwähnt werden. Aber da hast du dann auch unschöne Klopper rumstehen.
Sehr schöner Bericht! Ich habe ähnliche Erfahrungen mit einem Bose Soundlink. Völlig überrepräsentierter Bass beziehungsweise Tiefmitten. Aber man muss sich beim Mischen damit wohl auseinandersetzen, da die Hörgewohnheiten tatsächlich weg von HiFi hin zu „Hauptsache kabellos und tragbar“ gehen. Das scheint also der „neueren“ Gewohnheit zu entsprechen. Erschreckend, aber so ist es nun mal.
Beim Mischen und Mastern sollten derartige Geräte also auch mal „gehört“ werden. So gesehen haben Sie ihre Berechtigung im Tonstudio. Aber ein „Must-Have“ ist es auch nicht, schließlich muss der Mix überall funktionieren und man kann nicht jede Situation nachstellen. Die Abhöre(n) des Vertrauens reicht/reichen da sicherlich aus!
tja, die industrie versucht, aufwendige, hochqualitative standards für bild und ton zu etablieren (zB 6.1, 4k, 8k). und der konsument guckt auf dem smartphone und hört mono per wifi- oder bluetooth-quäke. schöne neue welt.
auch das internet musste lernen: mobile first!
Und zum Ausgleich für miesen Klang darf es dafür schweineteuer sein. Typisch Apple.
Danke für den Test!
Hat jemand Erfahrung mit der Sonos Play:1/3/5 Geräten?
Zunächst: Nie wieder Harman/Kardon, die Soundstyx III sind bei mir nach sechs Monaten einfach auseinander gefallen, alles nur geklebt und Design. Geht für den Preis, mehr aber auch nicht. Zum Sound, leider ist DSP-komprimierte Musik üblich, es soll ja alles irgendwie klingen. Der Massenmarkt steht auf diese gesoundeten Produkte, wie Bose, Sonos, Dévialet und Co. Ich verstehe auch nicht, warum die Leute das mögen, vermutlich aber ist es einfach Gewohnheit. So ähnlich wie die überzeichneten Bildprozessoren bei Digitalkameras. Außerdem will ja auch niemand mehr wirklich für Qualität Geld ausgeben, wobei ich für zwei HomePods deutlich bessere Ultima 40 Aktiv von Teufel bekomme, die sogar richtig runter gehen und authentisch klingen. Ich hatte auch überlegt, mir die zu kaufen, bin aber längst von ab. Ich habe faktisch keine Verwendung. Würde ich einen smarten Lautsprecher brauchen, wäre er Alexa und Google Assistant zudem haushoch unterlegen.
So ein Teil habe ich nicht. Ich möchte aber folgendes zu bedenken geben. Junge Menschen hören nun mal mit viel Bass. Ging mir in jungen Jahren selbst so. Erst wenn der Bass voll aufgedreht war, war es gut. Deshalb denke ich, dass es als Vergleich zu heutigen Hörgewohnheiten ganz gut ist.
Ruhe bitte
Apple wäre ihrer Funktion als Trendsetter und Visionär gefolgt, wenn sie nicht ein weiteres überflüssiges Produkt entwickelt hätten. Vielmehr wäre es sinnvoll gewesen, dem allgemeinen Trend der akustischen Umweltverschmutzung Einhalt zu gebieten.
Der akustische Staubsauger®
Schon Anfang der 70er Jahre forderte Karlheinz Stockhausen, Städte mit Gegenschall von lästigen Geräuschen zu befreien, indem die Umweltgeräusche phasenverschoben über Lautsprecher wiedergegeben werden und somit eine Auslöschung stattfindet.
Hier hätte Apple nun mit dem neu vorgestellten Lautsprecher Innovation zeigen können und dem „User“ an seinem Platz auf Wunsch Stille bieten können – ein Mikrofon ist ja integriert. Oder wird ein schlauer Fuchs eine App entwickeln, die das in Kombination mit dem Lautsprecher möglich macht?
Im Artikel wird der „übertriebene“ Bass kritisiert, wobei ich mich frage, wie solch eine kleine Box überhaupt vernünftige Bässe wiedergeben kann. Ich bin zwar immer wieder erstaunt über das ausgewogene Klangbild meiner Behringer 1C’s, aber richtige Bässe sind da auch nicht drin. Dazu nehme ich dann lieber die großen 3-Weg-Boxen mit je zwei 12“ Woofern oder die alten EV 15/3er. Ich stimme psv-ddv zu; diese neue Technologie sollte auch in professionellen Abhören zur Anwendung kommen und sich da erst richtig entwickeln. Ansonsten würde ich mir für das Geld lieber ein Paar Avantone CLA-10 (NS-10M Clones) zulegen…
Von „vernünfitgem“ Bass habe ich auch nie etwas geschreiben ;)