LA-2A Klon für Preisbewusste
Zu Beginn meiner Tontechniker-Karriere zeigte ein Klark Teknik Equalizer im Liverack unmissverständlich an: Hier wird professionell gearbeitet. Beinahe jeder Verleiher, der etwas auf sich hielt, hatte einen DN30 im FOH-Rack, oft flankiert vom DN 60 Analyzer. Die kühlschrankhohen Monitorracks waren voll mit den einkanaligen, 3 HE großen DN27. Vor einigen Jahren wurde die englische Firma dann Teil des Music Tribe Konzerns. Kann der Hersteller auch unter neuer Führung den hohen Qualitätsstandard halten? Der Test des KT-2A wird es zeigen.
Der Klark Teknik KT-2A – ein Klon-Vergleich
Unschwer ist das Vorbild für den einkanaligen Dynamikprozessor zu erkennen. Der Klark Teknik orientiert sich da eindeutig an einem großen Klassiker, dem LA-2A von Teletronix. Der wird von Universal Audio immer noch hergestellt, wird allerdings zu Preisen um die 3.500,- Euro angeboten.
Günstiger wird es mit kleineren Firmen, die sich auf originalgetreue Nachbauten spezialisiert haben. So kann z. B. beim polnischen Anbieter ISG Audio ein Klon für um die 1.600,- Euro bestellt werden. Stam Audio aus Chile fertigt den SA-2A sogar für knapp 1.000,- Dollar.
Als ein erweiterter LA-2A ist eventuell auch der Summit Audio TLA-100A interessant, der allerdings schon wieder mit 2.500,- Euro zu Buche schlägt. Deutlich günstiger ist mit 750,- Euro die kleine Version TLA-50.
Auch unsere liebsten Kloner Warm Audio und Golden Age Project sind inzwischen tätig geworden. Der WA-2A wird für ca. 950,- Euro verkauft, der GAP Comp-2A im 9,5“ Gehäuse bleibt sogar knapp unter 600,- Euro.
Den preislichen Tiefflug gewinnt aber eindeutig unser Testgerät. Für 319,- Euro wird der KT-2A im Moment angeboten. Günstiger ist der Opto-Kompressor als Hardware nicht zu bekommen. Da bleibt dann nur noch der Griff zur Software, auch hier wird der LA-2A mannigfaltig kopiert.
Erstkontakt mit dem Klark Teknik KT-2A
Die Hardware-Einheit kommt im schlichten Karton. Schön leicht ist er. Während ein originaler LA-2A über 6 kg wiegt, begnügt sich der KT-2A mit nicht einmal der Hälfte.
Auffälligster Unterschied ist die Gerätehöhe. Hier braucht der KT-2A nur 2 HE im Rack, während ein LA-2A eine Höheneinheit mehr beansprucht. Auch auf die Auslagerung von Röhren und Übertragern, die beim Original hinten außerhalb des Gehäuses angebracht sind, hat Klark Teknik verzichtet. Nein, die Kiste ist modern aufgebaut, Platine statt Handverdrahtung, Schaltnetzteil, Übertrager vom konzerneigenen Anbieter Midas.
Auch mit den Werten nimmt es Klark Teknik nicht so genau. Während das Original eine Dynamikreduktion von bis zu 40 dB liefert und auch der Aufholverstärker entsprechend ausgelegt ist, lässt es der KT-2A bei 30 dB bewenden. Nun, das ist alles legitim, anders wäre die Preisgestaltung auch nicht zu machen. Was zählt ist das Ergebnis.
Das beiliegende Zubehör ist überschaubar. Im Karton befinden sich ein Netzkabel und eine Kurzanleitung. Diese ist alternativ aber auch online abzurufen.
Was mehr stört, es liegen der Unit keine Gummifüße bei. Ich packe dann für den Test mal eine Lage Luftpolsterfolie unter das Gerät.
Sonst gibt es an der Verarbeitung nichts zu meckern. Das Stahlblechgehäuse ist stabil und sauber verarbeitet, die Aluminiumfront dick genug, die Potis laufen sehr geschmeidig. Macht schon was her.
Der KT-2A – Funktionsweise
Die Schalter und Potis sind ganz klassisch, trotz des geringeren Platzangebotes, wie beim Original angeordnet.
Das Steuerelement beim Opto-Kompressor ist eine Lichtquelle, die je nach Stärke des Eingangssignals unterschiedlich stark aufleuchtet. Ein Fotowiderstand nimmt diese Helligkeit auf und leitet daraus die Kompression ab. Klingt umständlich, funktioniert aber auf eine sehr musikalische und vor allem einfach zu bedienende Art. Wer sich etwas näher mit den verschiedenen Kompressor-Arten und ihren Eigenheiten auseinandersetzen möchte, dem kann ich meinen Workshop: Effektive Kompressor-Einstellungen empfehlen.
Prägend an der KT-2A Front sind die zwei großen Potis, deren Wertebereich von 0 bis 100 geht. Mit der Peak-Reduction wird die Kompressionsstärke gewählt, mit Output Gain wird der reduzierte Pegel wieder aufgeholt. Das ist bis zu 30 dB möglich. Einfacher kann man einen Dynamikprozessor kaum gestalten.
Ganz links findet sich ein Kippschalter, der die Ratio zwischen nahezu ∞ : 1 in der Limit Position und Compress umschaltet. Beim Original wird hier eine Ratio von 4 : 1 angeboten, Klark Teknik macht hierzu keine näheren Angaben.
Nicht uninteressant ist das kleine Poti Pre-Emphasis. Hier wird zwischen einer Fullband-Compression und einer geringeren Einwirkung auf die tieferen Frequenzen übergeblendet. Für meinen Geschmack hätte man dafür aber nicht unbedingt optisch so nah am Original bleiben müssen und nur die nackte Potiachse verbauen. Ein kleiner Drehknopf würde die Bedienung deutlich erleichtern.
Was gibt es noch auf der Frontplatte? Mittig sitzt das große VU-Meter. Seine Anzeige korrespondiert mit dem Meter-Poti. Gain Reduction in der Mittenstellung oder der Output Pegel bei +4 oder +10 dBu werden geboten.
Ein großer Power-Schalter und eine Bernstein-farbige LED vervollständigen die Frontplatte.
Klark Teknik KT-2A – die Rückseite
Alle Verbindungen zur Außenwelt befinden sich hinten. Inputs und Outputs sind symmetrisch sowohl als Klinke als auch als XLR vorhanden.
Ein weiterer Klinkenanschluss dient dazu, zwei KT-2A als Stereopaar zu verlinken. Dabei wird aber nicht etwa ein Gerät als Master definiert und übernimmt die Steuerung, sondern beide Einheiten sind exakt gleich einzustellen, etwaige Unterschiede in der Pegelreduktion können nun mit einem Trimpoti angeglichen werden. Wie sinnvoll dieses Verfahren bei nicht gerasterten Reglern ist, sei mal dahingestellt.
Ein weiteres Trimpoti dient dazu, das VU-Meter zu kalibrieren. Das ist auch des Öfteren nötig, selbst nach dem Aufwärmen der Röhren ändert sich die Kalibrierung geringfügig.
Der Kompressor wird mit einem internen Netzteil betrieben, das mit Spannungen von 100 – 240 Volt gefüttert werden kann. Die Netzbuchse braucht also keinen Spannungsumschalter. Dafür ist der Sicherungshalter mit verbaut und damit von außen zugänglich.
Der KT-2A – der Praxistest
Wie die ganzen Nachwuchsformate im deutschen Privatfernsehen zeigen, Tausende fühlen sich berufen eine Gesangskarriere einzuschlagen. Wenn man aber mal kurz jemanden zum Einsingen einer kurzen Passage braucht, ist natürlich niemand verfügbar. Also heißt es selbst singen, ich bitte schon vorab um Entschuldigung.
Ich schleife also den KT-2A per Insert in meinen Warm Audio WA73-EQ ein. Das hat den Vorteil, dass ich am Preamp blitzschnell den Insert ein- und ausschalten kann.
Hier lassen sich bei Peak Reduction am Vollanschlag Kompressionswerte von max. 7 dB zu erreichen. Auch mit den Output-Werten des VU-Meters ist wenig anzufangen. Ich möchte hier nur eine Pegelanpassung erreichen, das führt in der +10 Stellung zu gar keiner, bei +4 zu minimaler Anzeige. Das ändert sich, als ich die Geräte hintereinander verbinde. Nun sind deutlich höhere Kompressionen zu erreichen. Da der KT-2A aber keinen Bypass bietet, sind die Signale nun nicht mehr A/B zu vergleichen.
Ein Problem des WA73-EQ? Scheint so, ich wechsle jetzt zum SPL Channel One, der ebenfalls einen Insert bietet. Hier arbeitet der Kompressor wie er soll. Ein weiterer Vorteil dieser Konstellation: Der Channel One hat selbst einen 2-Knopf-Kompressor mit an Bord, hier bietet sich also direkt eine Vergleichsmöglichkeit.
Die Kompression stelle ich auf max. 5 dB ein, als Mikro benutze ich ein Audio-Technica ATM710, ein Kondensatormikrofon.
Das erste Vocal-Beispiel habe ich auf deutliche Pegelspitzen abgestimmt. Alle Klangbeispiele bieten zuerst das unbearbeitete Signal, dann den KT-2A und als drittes den Vergleichs-Kompressor.
Die bügelt der KT-2A sauber weg, allerdings hört man ihn dabei schon arbeiten. Auch die Höhenzeichnung leidet etwas, das Signal wird dumpfer. Besser gefällt mir da der interne Kompressor des Channel One. Er arbeitet nach dem VCA-Prinzip und steuert die Zeitkonstanten, wie auch der Opto-Kompressor automatisch. Hier hört man so gut wie keine akustischen Veränderungen, das Signal wird nur dynamisch gleichmäßiger.
Das zweite Beispiel ist getragener mit mehr Tiefen.
Hier gefällt mir der Opto-Kompressor eigentlich ganz gut, allerdings neigt er hier im Ausklang etwas zum Pumpen. So bietet auch hier der Kompressor des Channel One die neutralere Kompression.
Auch für Bass wird ein Opto-Kompressor gerne benutzt. Hier stelle ich die Kompression auf ca. 3 dB ein.
Bei beiden Kompressoren gehen die tiefen Bässe verloren, der KT-2A klingt hier allerdings, auch zum unkomprimierten Beispiel, druckvoller in den tiefen Mitten. Hier ist tatsächlich etwas Röhrenwärme zu bemerken. Die Channel One Version wird zu dünn und zu drahtig. Hier geht der Punkt also an den Klark Teknik.
Als weiterer Vergleichskandidat bietet sich der LA-2A als Software an. Zahlreiche Firmen haben den Klassiker im Angebot, ich suche mir den LA-2 von Universal Audio aus. Das Paket enthält drei verschiedene Revisionen, ich entscheide mich für das Ursprungs-Design.
Für den Test wähle ich zunächst eine recht geringe Kompression von ca. 3 dB. Die unbearbeitete Version wird wieder voran gestellt.
Hier sind deutliche Unterschiede zu hören. Die KT-2A Version klingt recht flach und leblos, trotz der geringen Kompression. Lebendiger, druckvoller und auch tiefer arbeitet die Version mit der UAD-Software.
Als nächstes wieder ein Gesangsbeispiel, hier habe ich auf „Vera“ in Logic zurück gegriffen. Die Kompression ist mit ca. 2 dB gering gewählt.
Hier gefällt mir die Hardware besser, sie löst in den Höhen angenehmer auf. Allen Versionen gemeinsam ist aber die metallische Resonanz in den Höhen, die auch im Original vorhanden ist. Eine gute Gelegenheit, das Emphasis-Poti auszuprobieren. Die Kompression wird auf ca. 5 dB erhöht.
Hier unterscheiden sich die Hardware und die Software ziemlich. Der KT-2A kriegt die Höhen besser in den Griff, direkter und damit weiter vorne steht der LA-2 von Universal Audio.
Ausprobiert habe ich natürlich auch den Switch für die Kompressionsstufe. Hier ist keine akustische Aufzeichnung nötig, es sind hier nur, wenn überhaupt, marginale Unterschiede zu vermelden. In diesem Punkt orientiert sich der KT-2A vorbildlich am Original.
Vielen Dank für diesen Test. Ich hatte mich Anfang 2018 länger mit dem LA-2A beschäftigt und wollte mir dann eine ganze Zeit eine Hardware Version zulegen. Da bin ich auch auf die Klark Variante aufmerksam geworden.
Den Klark gab es damals aber nicht zu kaufen, er war bei Thomann gelistet.
Der Test bringt nun etwas Klarheit. Einen Kompressor ohne BYPASS zu entwickeln und zu bauen das finde ich ist schon ein Alleinstellungsmerkmal.
Ich frage mich gerade ob ich ohne BYPASS überhaupt schon mal bei irgendeinem anderen Kompressor (Software/Hardware) gesehen habe? Ich glaube sogar der Behringer AUTOCOMP den ich in den 90ies nutzte hatte einen BYPASS Schalter.
@Anthony Rother Hi Anthony,
nun ja, da hat sich Klark Teknik schon ans Originaldesign gehalten, ist ihnen also nicht vorzuwerfen.
Ein LA-2A Klon mit Bypass wäre der Golden Age Project Comp-2A. Die haben auch einen ordentlichen Poti für die Pre Emphasis benutzt. Ich kenne ihn nicht, wäre aber vielleicht einen Versuch wert.
@Armin Bauer Danke für die Info. Ich habe bisher nur die UAD Software Version genutzt, die hat einen BYPASS. Das war für mich so selbstverständlich das mir das fehlen bei der Hardware nie aufgefallen ist.
ich möchte hiermit feststellen dass es software mittlerweile schafft in dem (praktisch) sehr komplexen thema kompression besser als günstige hardware zu klingen. :)
@martin stimming Hardware macht aber mehr Spaß!
Mit echten Reglern und Vu-Metern.
8-)
@martin stimming Ich hatte einen analogen Hardware SSL Comp und habe diesen mit dem Software Waves SSL Comp verglichen. Für mich war da kein Unterschied zu hören.
Bei der Bedienung hat für mich die Hardware immer noch die Nase vorn…
@Anthony Rother Dann schau dir doch mal Softube Console an.
Prima Software Channel Strips mit Hardware Controller.
Ich habe meiner einen eigenen Monitor und ein gemeinsames Gehäuse spendiert. Für mich die optimale Lösung, viele UAD PlugIns laufen auch darauf.
@Anthony Rother mein 2500er klingt um welten besser als die waves emulation, daher mein hinweis auf die günstige (!) hardware.
klar, haptik ist bei hardware besser, man könnte entgegenstellen dass man bei software dafür die settings im projekt speichert, aber darum gehts hier nicht. tendenziell find ichs gut dass software rankommt, weil damit unser leben einfacher wird, ich vermute aber vor allem bei saturation wird es noch sehr lange dauern bis software an hardware rankommt. oder eben bei sanfter summenkompression.
@martin stimming Meiner Meinung nach sind viele Waves PlugIns auch nicht mehr ganz state of the art.
Ich habe da auch noch ein riesiges Paket auf dem Rechner, ich nutze aber meist Softube, UAD und Newfangled Audio.
Danke für den Test. Das Gerät ist offensichtlich eine Mogelpackung, sowohl was den Herstellernamen- als auch was das geklonte Kompressorvorbild angeht.
Mit beidem hat der Noisinger KT-2A wenig bis gar nix zu tun.
Für 300€ Elektroschrott kaufen um das Signal kaputtzumachen?
Dann lieber Software, die braucht weniger Platz.
Hi psv-ddv,
soweit würde ich nun nicht gehen. Mit dem KT-2A kann man durchaus arbeiten, Elektroschrot ist er sicher nicht.
Er ist aber eben auch nicht so günstig, wie es zunächst den Eindruck hat, zudem, wenn man ihn mit den von mir im Fazit genannten Alternativen vergleicht.
333.- kostet er jetzt, und ich würde mir gerne noch einen kaufen, wenn ich ihn bräuchte. Aber ich habe schon zwei Stück. Und ich bin etwas enttäuscht davon, dass man diese zwei nicht so mal schnell zum Mastering hernehmen kann, denn gerade der Sound ist die Stärke dieses Geräts (Die Stereo-Abstimmung ist es jedenfalls nicht) Wenn man einen Vintage sound mit buckeligem Frequenzgang haben will. Insbesondere bei Vocals, und modernen Mikrofonen, die doch recht scharf in den Höhen und etwas zu „flach“ klingen können. Falls nicht, dann hat man tatsächlich Elektroschrott gekauft.
Ich bin etwas erstaunt über das Fazit und den ganzen Artikel. Laut anderen User-Bewertungen bei den großen Musikhäusern oder auch bei bonedo, rückt das Gerät doch durchaus in ein anderes Licht. Interessant wird es wenn die Zeitschrift Sound & Recording und andere Magazine das ganze mal messtechnisch untersuchen und etwas handfestes aussagen können. Mir persönlich geht der Test nicht weit genug. Gerade bei solch einem Gerät sind Vergleiche das A & O, bzw. nicht Software gegen Hardware, sondern Hardware gegen Hardware. Natürlich gegen ein Originalgerät, denn damit haben die Entwickler wohl auch gearbeitet und nicht mit einer Software zum Vergleich. Ich finde das wird den Entwicklern nicht ganz gerecht. Wenn ich einen Behringer MS101 mit einem Roland SH01A vergleiche hinkt das ja dann auch. Hier geht nur Clone gegen Original und nicht Clone gegen Clone.
@[P]-HEAD Hallo Penishead,
dazu sind wir unabhängige Tester. Wenn jedes Magazin zum selben Ergebnis kommt können wir uns das ja schenken.
Gegen das Original testen? Gute Idee, du hast nicht zufällig einen rum stehen? Ich leider nicht.
@Armin Bauer Ist ja auch nicht böse gemeint gewesen. Aber wenn ein Gerät eben als „Ersatz“ zum Original entwickelt wurde, dann kann man das eigentlich nur mit dem Original vergleichen. Model D gegen Moog Model D ging ja auch, und das liegt ja auch preislich im gleichen Rahmen. Ich persönlich würde eben keinen Test wagen, wenn ich nicht den direkten Vergleich habe.
@[P]-HEAD Ich nehm´s ja auch nicht persönlich, alles gut.
Deinen Einwand gebe ich mal so an die Redaktion weiter, da werden die Rahmenbedingungen für einen Test abgesteckt.
Man kann ein Gerät aber auch ohne den direkten Vergleich beurteilen. Siehe z.B. mein Warm Audio WA73-EQ Test. Da hatte ich auch nicht den direkten Vergleich, aber das Teil hat mich überzeugt. War mir auf jeden Fall nahe genug dran um ihn zu erwerben.
Den Direktvergleich von vier 73ern durfte dann Kollege Chris Pfeil machen, der dafür aber eine andere Herangehensweise gewählt hat und auch auf die Neve Neuauflage zurück griff, da kein altes Original greifbar war.
Aber hör dir den KT-2A doch selbst mal an. Wie ich gerade an psv-ddv geschrieben habe, brauchbar ist er schon. Den Originalsound bei dem Preis und der nicht originalen Teileliste zu erwarten halte ich für vermessen.
@Armin Bauer Ja, ich lese immer Deine Tests. Ich verstehe das alles schon. Klar, man kann nicht alles haben. Für mich macht das nur Sinn 2 Geräte im Stereo Link-Modus zu betreiben. Was ja im Prinzip gar kein „Link“ ist, weil ja alles selbst eingestellt werden muss. Den Klark 76KT habe ich schon im Rack und der macht tolle Sachen.
@[P]-HEAD Messtechnische Untersuchung kann man sich wahrscheinlich sparen. Das Ding komprimiert nicht ausgeglichen – also wenn man bei 1kHz kalibriert hat man ca. +2dB Bass bei 100Hz und etwa -10db Höhen bei 10kHz, und die Geräte verhalten sich leider auch etwas unterschiedlich in der Kompressionskurve… Um damit mastern zu können, müsste man wahrscheinlich innen rein und dort einiges ändern. Ob das möglich ist? Keine Ahnung. Früher konnte man z.B. den Herrn Behringer noch direkt nach solchen „Bugs“ fragen, aber heute bei der Massenware dürfte das ein Problem sein. Ich muss mal bei den Amis kucken, was die so damit machen. Die bieten ja für fast jedes Gerät mods an.
Universal Audio schreibt über den LA-2A: Finally there is the Limit/Compress switch, which increases the compression ratio from around 3:1 (compress) to 10:1 (limit).
Also nichts von wegen unendlich zu 1.
Ich hatte „nahezu unendlich“ geschrieben. Wenn schon, dann bitte genau zitieren.
Für die Compress Stufe gibt es unterschiedliche Angaben. Manchmal wird von 3:1, manchmal von 4:1 geschrieben.
Gibt ja auch verschiedene Versionen des LA-2, die erste hatte den Switch gar nicht.
Aber ist auch egal, da die Praxis mit den Angaben sowieso nicht so viel zu tun hat.
Obwohl ich bereits sehr viele Highend Kompressoren besitze hatte ich mir vor kurzem einen günstigen KT-2A speziell für Aufnahmen angeschafft und bin echt begeistert. Die Kombi aus Neve 1073, Warm Audio WA76 (1176) und KT-2A ist seither mein schneller „GoTo“ Favorit speziell für Bass DI und Vocals.
Für das Mixing benutze ich hingegen aus Bequemlichkeit dann doch eher mal ein UAD Plug-In.
@Dirk Walter Dein erster Post, direkt nach der Anmeldung hier im Forum, klingt wie ein Werbetext.
Du hast „sehr viele Highend Kompressoren“ benutzt aber am liebsten den Berhinger LA-2A Klon hinter Deinem Neve1073.
Sorry, ich möchte wirklich nichts unterstellen, aber für mich klingt das nicht stimmig.
Verständlich ja, würde ich auch denken. Wenn es hilft kann ich Dir ein aussagekräftiges Photo machen oder einen Link zu einem Forum zukommen lassen in dem ich Behringer konstant zerrissen hatte;-) Eigentlich lehne ich die Firma und auch die ganzen Billig Clones ab, hatte allerdings sehr schnell einen eigenen Optocomp gebraucht und die favorisierten Alternativen waren mir zu dem Zeitpunkt zu teuer.
Wollte nachdem ich bereits Jahre hier mitlese dann doch mal einen eigenen Account einrichten. Hatte mir das eigentlich immer verkniffen, doch hier Anthony und Martin – die ich beide schätze – zu lesen hatte mich dann doch animiert mitzumachen.
Das ich den Klon am liebsten benutze hatte ich nicht geschrieben. Ich schrieb das diese Kombi mein Standard für schnelle Vocal oder E-Bass Aufnahmen ist. Ein Optocomp kann manche Dinge gut und manche eben nicht.
@Dirk Walter Dann mal herzlich willkommen hier.
Ja, manchmal funktioniert so eine aus der Not geborene Kombi ganz gut. Ich hatte z.B. mal drei AXR SC-1 Kompressoren „blind“ ersteigert, waren für Drums gedacht. Da haben sie gar nicht funktioniert, sind dann aber mein Favorit für Bass geworden.
@Dirk Walter Hallo Dirk,
danke für die Erläuterung, freut mich zu lesen, dass meine Vermutung unbegründet war. Auch von meiner Seite: Herzlich willkommen!
psv
@Dirk Walter Ich habe das Teil jetzt seit kurzem und bin ziemlich begeistert. Habe bisher mit JOEMEEK Kompressoren, DBX-1066, UREI 1178 und UREI LA-4 gearbeitet. Und natürlich etlichen Plug Ins auf meinem etwas betagten Protool Mix Plus… Dachte bisher, dass passive Röhrenteile nur was für Sprachaufnahme- und Techno-Freaks seien., zumal ich ja ein paar gute Röhrenmikros und ein DM 2000 v2 mit guten Vorstufen besitze. Eines davon ist ein Gefell mit M7/M8-Kapsel, und das klang bisher nicht so spritzig… Aber mit den KT-Teilen kommt richtig Laune auf. Und das für quasi ein Butterbrot. Und sogar in der Summe gefällt mir der KT Kompressor… eben weil er den Sound etwas schöner und fetter macht, z.B. für einen schnellen Ruffmix für die Band aus dem Board direkt nach der Aufnahme. Der eingebaute digitale Kompressor-Limiter des Pultes ist einfach zu langweilig und unbefriedigend.
Puhhh im kern ist ja wie so oft ja alles gesagt, ein Klon bleibt ein Klon.
Jedoch zu den Preisen ungeachtet eines direkten Vergleiches zum Original bekommt man doch was geboten. Wie so mansch anderer, habe ich auch lange daran gezweifelt und musste wirklich meinen inneren Schweinehund überwinden mir Geräte von U.B. und seiner Group ins Rack zu schrauben.
„Wenn das jemand sieht!!!“
Jedoch die Neugier war größer und ich probierte die KT 1176èr aus und ich muss sagen ich war mehr als überrascht was da für das Geld geboten wird. Ganz klar sind das keine Originale, machen aber einen sehr guten Job und im fertigen mix bekommt es auch keiner wirklich mehr mit wie der Sound entstanden ist. Auch bei mir stehen Hochwertige Geräte die zum Einsatz kommen jedoch auch einige nicht so verbreitete Geräte die mir mal irgendwie u. wann unter die Finger gekommen sind und durch reines rumprobieren und König Zufall einfach nur einen Charakterzug haben und somit ihre Einsatzgebiete gefunden haben.
Vor diesem Hintergrund, werde ich den KT 2A auf jeden fall mal antesten und lass mich einfach überraschen für was er sich eignet oder auch nicht und ob er mich auch so positiv überrascht.
@p_carp So in etwa ging es mir auch. Gerade auch weil ich mich ansonsten stark gegen Clones und für Geistiges Eigentum einsetze. Hier versäumt es allerdings UA den Markt mit Originalen zu bedienen.
Ich hatte im Vorfeld auf Gearslutz recherchiert. Klar dort läuft meistens eine Hypemaschine doch so etwas wie ein gemeinsamer Nenner war: Die beiden Clones sind keine exakten Clones und ein echter LA2 ist schon noch eine andere Nummer doch wenn man damit leben kann das sie etwas anders klingen / funktionieren bekommt man für das Geld eine wirklich brauchbare Ergänzung bzw. Alternative. Ein Röhrenwechsel soll laut den Beiträgen dort anscheinend nicht so viel ausmachen. (War da selbst immer zu faul es selbst auszuprobieren)
Wie ich mich kenne werde ich dennoch mal die teureren Alternativen zuzulegen, dann könnte ich den Klark eventuell mit dem Warm Audio 1176 in ein leichtes dezidiertes Liverack packen, da wären mir teure Geräte zu schade für.