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Test: MOTU UltraLite AVB, USB-Audiointerface

Kleiner Alleskönner

28. Dezember 2015

MOTU schickt mit dem UltraLite AVB ein Update zum UltraLite mk3 ins Rennen. Neuerungen sind USB-Class-Compliant-Fähigkeiten und AVB Technologie. So lässt sich das 18×18 USB-Interface am Desktop und am iPad betreiben. Damit ist das kleine MOTU zum großen Alleskönner avanciert. Doch ist hier auch tatsächlich alles so schön, wie es scheint? Lesen Sie im Test des Motu UltraLite AVB, was wir herausgefunden haben.

Vorwort

Was mit dem iConnectAudio4+ angefangen hatte, weitet sich inzwischen zu einer kleinen Serie aus, die sich mit „Die wichtigsten (angekündigten) Audiointerfaces unter 800,- Euro im Jahr 2015″ betiteln lassen würde. Wobei die Definition von „die wichtigsten‟ zweifelsfrei diskutierbar ist. Doch nach dem Test des Resident Audio T4, wir werden später noch mal darauf zurückkommen und nun dem UltraLite AVB, zeigte sich wieder mal, dass die Schnittmenge von Klang, Merkmalen und Preis ganz unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen kann, ohne redundant zu sein. Auf Deutsch: „Jedes Interface hat seine Vorzüge und Nachteile‟, was jetzt keine überraschende Erkenntnis sein sollte. Aber es ist gut, wenn man sich gelegentlich daran erinnert, dass Ursache und Wirkung immer miteinander verbunden sind. So wie bei dieser Miniserie, die es eigentlich nur gibt, weil sich McMillens K-Mix so verzögert und ich die Gelegenheit nutzen wollte, Alternativen zu testen.

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UltraLiteAVB_view

 

Inbetriebnahme

Das MOTU UltraLite AVB ist ein (semi-) mobiles 18×18 USB 2.0 Class Compliant Audiointerface mit AVB-Schnittstelle. Über AVB hatten wir bei Amazona.de in unserem Schnittstellen-Special berichtet und verweisen für Details dort hin. Aber kurz zusammengefasst: AVB ist ein Audio über Ethernet-Netzwerkprotokoll, dass das Streaming von mehreren hundert Audiokanälen ermöglicht und trotzdem Latenzen von max. 2 ms garantiert.

UltraLiteAVB_front

Die 18 Ein- und Ausgänge des UltraLite AVB setzen sich folgendermaßen zusammen:

Eingänge
6 symmetrische analoge Eingänge, 110 dB Rauschabstand
2 HiZ Instrumenten-Eingänge mit max. 24 dB Verstärkung, 1 MegOhm
2 Mikrofoneingänge mit 48V Phantomspeisung, -20 dB Pad und max. 58 dB Verstärkung, 150 Ohm
8 ADAT-Kanäle, 1x optisch, SMUX-fähig oder S/PDIF

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Ausgänge
8 symmetrische analoge Ausgänge, 117 dB Rauschabstand
1 Stereo-Kopfhörerausgang
8 ADAT- Kanäle, 1x optisch, SMUX-fähig oder S/PDIF

UltraLiteAVB_back

Die analogen Eingänge haben analoge Eingangstrimmer, die in 1 dB-Schritten zwischen -96 bis +22 dB digital kontrolliert werden. Die Lautstärke der analogen Ausgänge wird in 1 dB-Schritten mit 32 Bit Genauigkeit im DAC-Chip geregelt. Hinzu kommen noch 3 AVB-Streams mit jeweils acht Audiokanälen. Also insgesamt 24 Streams, von denen einer als Eingang definiert ist und die anderen zwei als Ausgänge.

Geliefert wird das 1,25 kg schwere Interface in einem überaus großen, stabilen Karton. Das MOTU ist zwar klein und leicht genug, um mobil zu sein, doch benötigt es immer eine Stromversorgung über das mitgelieferte Netzteil, ist also nicht „ultra-portable“. Ein Betreiben über USB-Strom ist nicht möglich. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel, ein Satz Rack-Halterungen, ein deutschsprachiges, gedrucktes Handbuch und eine Registrierkarte. Die Abstellfläche ist fast identisch mit der Größe eines iPads der „Normalklasse‟.

Außerdem bietet das Interface noch eine umfassende interne Mischermatrix und DSP-Effekte, zu denen wir später noch kommen. Das Gehäuse ist aus vertrauenerweckendem, dicken und grifffreundlichen schwarzem Plastik gefertigt.

Da das UltraLite USB-Class-Compliant ist, benötigt es für den USB-Betrieb auch keine  Treiber unter OS X. Für die AVB-Funktionalität wird unter folgenden Bedingungen ein Treiber benötigt:
– Das MOTU wird an einem Windows-Rechner (7 oder neuer) betrieben.
– Das MOTU wird als USB-Audiointerface betrieben, doch der Zugriff über die MOTU AVB Control Web App-Konfigurationssoftware soll nicht über das lokale Netzwerk erfolgen.
– Bei gleichzeitigem Betrieb von mehreren MOTU-Interfaces.
Die Software muss direkt von MOTU heruntergeladen werden, denn ein Installationsmedium wird nicht mitgeliefert.

Das UltraLite benötigt als Host-Rechner mindestens Windows 7 oder Mac OS X 10.8 oder CoreAudio-kompatibles iOS-Gerät. Bei der Benutzung eines Thunderbolt nach Ethernet-Adapters muss mindestens OS X 10.10 vorhanden sein.

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Forum
  1. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    *Klugscheissermodus an* Der schreibt ja fast so gut wie ich, der Markus…… *Klugscheissermodus aus*

    ;-)

    Top geschrieben, sehr ausführlich. Bin seit ca. 12 Jahren Motu-Anwender (Software und Hardware) und Du hast den Klang sehr gut beschrieben. Deshalb favorisiere ich die Teile auch, sie klingen stets entspannt und überzeugend. Und laufen sehr stabil (bei mir am Mac).

    Musikalische Grüße

    Onkel Sigi

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Onkel Sigi Witzigerweise musste ich während des Tests genau deswegen öfters an Dich denken und hab mich gefragt, was der Sigi wohl dazu sagen wird.

      Die Antwort darauf erfreut mich deshalb auch ganz besonders! :)

      muskalische Grüße,
      M.

  2. Profilbild
    fno

    Ein guter, detaillierter (bis hin zur Feststellung der Beeinflussung des Audiosignals durchs Display respektive dessen Steuerchips) Test, dessen Fazit mich jedoch mit einem ? zurücklässt.
    Der Ausgangspegel wird im DAC eingestellt? Soweit ich weiss, geht das mit Auflösungsverlusten einher, und, falls bei MOTU nicht, wie haben die das Problem gelöst?
    Die Kompaktheit kommt sicher der Transportabilität zugute, obwohl sich dieser Vorteil spätestens bei Nutzung von AVB – dem eigentlichen Gerätebonbon – relativiert, zumal denn ja auch zumindest eine entsprechende Anzahl von Klangerzeugern und Anschlussperipherie mittransportiert wird.
    Dafür verzichte ich auf ein eingebautes Netzteil nebst Netzschalter, XLR-Anschlüsse und eine vernünftige Bedienbarkeit am Gerät. Und wegen des ohnehin hinterfragenswürdigen Displays mit potentiellen Qualitätseinbussen der Audiosignale darf man in diesem Fall, der offenbar eine externe Bedienhilfe voraussetzt, dessen Nutzwert in Frage stellen.
    Ist ja schön, dass die Technik heute eine Vielzahl von Funktionen auf immer engerem Raum erlaubt, solange der Mensch jedoch nicht adäquat mitschrumpft, sollten sich Anschlüsse und Bedienung meiner Meinung nach an dessen Ergonomie orientieren, auch wenn das Ergebnis letztlich zu umbauter Luft führt.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @fno Hallo fno,

      „bis hin zur Feststellung der Beeinflussung des Audiosignals durchs Display respektive dessen Steuerchips“

      sorry, da hast Du mich gründlich missverstanden. Die Kontrastregelung des LCD beeinflusst in keiner Weise die Audioqualität!

      Leider hab ich vergessen ein Bild davon zu machen, aber jeh niedriger die Kontrastregelung des LCDs ist, desto mehr sieht das LCD nach „absterbenden Pixeln“ und „kurz vor Totalausfall“ aus. Digitaler LCD-Schmutz.

      Grüße,
      M.

      • Profilbild
        fno

        @Markus Schroeder Hallo Markus,
        ich hatte die Rede von „digitalen Schmutzeffekten“ als vom Display respektive dessen Ansteuerung ausgehende Störungen im Audiosignal fehlinterpretiert, danke für die Korrektur. Kam mir wegen MOTUs Ruf ohnehin seltsam vor, ist jedoch technisch nicht unmöglich und ich habe keine eigenen Erfahrungen mit dem Gerät.
        Grüsse
        Frank

  3. Profilbild
    Tai AHU

    fno, ich gehe mal davon aus, der Hersteller hatte eher die Kombi mehr als zwei Signale unterwegs und Maximaleinsatz zu Hause möglich, nur dann ergibt die Grösse Sinn. Lässt man das Ding immer stehen, finde ich es auch zu klein, nehme ich in einem Klub mal eine Gruppe auf, zwei Mics und Line vom Pult, passt das schon. In dem Kontext würde ich auch nicht an Ethernet denken, eher an Tablet oder Fon als Recorder

  4. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich besitze das Gerät seit 2 Monaten.
    Ich bin insgesamt sehr zufrieden. Vor allem der Sound ist richtig gut.
    Interessant finde ich, dass ich manches ganz anderes bewerte als im Artikel:

    1. zum Display: Ich bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, die Helligkeit zu verstellen. Ich glaube nicht, dass die meisten da Probleme haben.
    2. Zum Ein- & Ausschalten: Ich finde es gut, dass man ein Weilchen auf einen Taster drücken muss, um das Gerät ein- und auszuschalten.
    3. Der Hall funktioniert bei mir (Windows 7) ohne Probleme. Der Sound ist allerdings im Vergleich zu den anderen Effekten nicht besonders.

    Was mich stört:
    1. Die Bedienung der Effekte im Software-Mixer kann man kaum mit dem Tablet vornehmen. Die Bedienelemente sind viel zu klein (für meine Wurstfinger)
    2. Main- bzw. Kopfhörerlautstärke werden mit demselben Hardware-Regler bedient. Ich bin ständig im falschen Modus.

    Was ich super finde:
    Die Fernsteuerung via Web-Browser ist super. Das nutze ich ständig (zumindest für die Lautstärke). Das war für mich mit ein Kaufgrund.

  5. Profilbild
    pytrel

    Ich hatte das Ultralite mk3 hybrid mit Macbook pro. Hatte immer probleme. Dann habe ich dieses hier gekauft. Seit dem hab ich meine ruhe gefunden. Ich finde einfach unschlagbar das ein/ausgangs anzahl verhältnis zur größe. Feines teil. Nur der kompbinierte Lautstärkeregler …… man ist das nervig. Is seeeehr langsam und auch abends teilweise gefährlich wenn man schnell leise drehen möchte. Focusrite macht das besser mit einen größeren regler für Monitor und kleinen für KH ausgang. Trotzdem wie gesagt ein sehr feines gerät

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