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Test: Swissonic A305, Nahfeldmonitore

Neutrales Klangbild zum kleinen Preis

1. April 2022
swissonic a305 test

Swissonic A305, Nahfeldmonitore

MM-3, T204, NT10A – allein in den letzten 15 Monaten hatten wir drei Studiomonitore von Swissonic bei uns im Test, wobei die Benotungen zwischen „gut“ und „befriedigend“ schwankten. Und nun also folgt mit dem Swissonic A305 gleich der nächste. 305? Gab es da nicht schon mal einen 305er Monitor? Richtig – den JBL LSR 305 bzw. dessen Nachfolger den JBL 305 MKII. Der exakt dieselben Abmessungen wie der Swissonic A305 hat und auch sonst einige Ähnlichkeiten aufweist. Und da auch schon der Swissonic NT10A dem legendären NS10 von Yamaha „nachempfunden“ ist, liegt der Verdacht zumindest nahe, dass die Namensähnlichkeit hier kein Zufall ist. Allerdings sind die JBLs nun keine teuren Kult-Monitore, die nachzubauen jetzt einen Extra-Schub an verkauften Einheiten bringen dürfte – aber schielen wir trotzdem mal rüber. Und widmen uns in erster Linie der Frage, was die Swissonic A305 überhaupt so zu bieten haben und ob sie den Überraschungserfolg der T204, die meinem Kollegen Markus Galla glatt die Sprache verschlagen hatten, wiederholen können.

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Swissonic A305

Hier die Swissonic A305 als Paar, verkauft werden sie einzeln

Tech-Specs zur Swissonic A305

Die Swissonic A305 sind aktive 2-Wege-Studiomonitore mit einem 5,25‘‘ Tieftöner und einem 0,75‘‘ Silk-Hochtöner (Seidenkalotte). Ausgestattet sind sie mit einem Class-D-Bi-Amping-Verstärker, also mit zwei Verstärker-Endstufen – beide jeweils mit 40 Watt Leistung (sagt die Übersicht im Handbuch) bzw. mit 50 Watt für den Tief-/Mitteltöner und 30 Watt für den Hochtöner (besagen die ausführliche Beschreibung auf der Produktseite und die Tech-Specs im Handbuch. Also wohl Letzteres).

Den Frequenzbereich gibt der Hersteller mit 55 – 20.000 Hz an, die Crossover-Frequenz mit 3.000 Hz. Allerdings lassen sich LF und HF über DIP-Schalter anpassen (wahlweise +2 dB/-2 dB).

Leistungstechnisch liefern die A305 einen Maximalpegel von 96 dB. Insgesamt landen die A305 mit diesen Werten im Nahfeldbereich. Zudem verfügen die A305 laut Datenblatt auch über einen „integrierten DSP mit FIR-Filtering“. Wozu braucht man FIR-Filter (FIR = Finite Impulse Response, also „endliche Länge der Impulsantwort“) in Lautsprechersystemen? Nun, vereinfacht gesagt zur Lautsprecherentzerrung plus eventuell einer Frequenzweichenfunktion. Die Alternative zu FIR-Filtern sind IIR-Filter (=Infinite Impulse Response, unendliche Länge der Impulsantwort). Der Unterschied: IIR-Filter benötigen weniger Rechenleistung (weshalb sie meist in Lowcost-Geräten eingesetzt werden), während FIR-Filter mehr davon brauchen, dafür aber phasenstarr konstruiert werden können. Wie gesagt: Stark vereinfacht. Wer es genauer wissen will, dem empfehle ich den Artikel meines Kollegen Markus Galla zum t.racks FIR DSP 408 Lautsprecher-Controller, in dem er dieser Problematik einen eigenen, gut verständliche Abschnitt gewidmet hat („digitale Filtertypen FIR und IIR“).

Infos zum Hersteller Swissonic

„Letzter Aufruf für den Flug Swissonic A305 nach Zürich!“ Nein, auch wenn es so klingt, Swissonic ist keine Schweizer Fluglinie, sondern eine 1998 gegründete Hausmarke von Thomann, deren Produktpalette vom Audiointerface über Router, USB-Hubs oder Headphone-Amps bis hin zu Monitorboxen, Controller-Keyboards und Webcams reicht. Die fertigt Swissonic aber nicht selber, sondern lässt sie (laut Thomann) „von verschiedenen namhaften Herstellern“ fertigen.

Zielgruppe der Swissonic A305

„Der Swissonic A305 richtet sich ganz klar an qualitätsbewusste Einsteiger, die einen günstigen aktiven Monitorlautsprecher zum Abhören und Mischen in einer kleineren Studioumgebung suchen. Gleichermaßen empfiehlt er sich für YouTuber und Hobby-Filmemacher, die in den eigenen vier Wänden ein kompaktes, neutral klingendes Abhörsystem benötigen, um ihre Videos zu bearbeiten.“ – schreibt der Hersteller unter der Überschrift „für Heim- und Hobbystudio“. Was angesichts eines Preises von 109,- Euro pro Box keine wirkliche Überraschung ist.

Etwas überraschend ist für mich dagegen, dass Swissonic nun noch ein weiteres Modell in einem Segment hat, wo man doch bereits jetzt schon recht gut aufgestellt ist: Mit den MM-3 (79,- Euro / Paar), ASM5 (169,- Euro / Paar), ASM7 (239,- Euro / Paar), NT10A (249,- Euro / Paar) und T204 (119,- Euro / Stück) hat Swissonic bereits fünf Vertreter für das Team „preiswerte Nahfeldmonitore“ gemeldet. Was haben die A305, was die nicht haben? Vor allem die T204 scheinen mir da mit ihren zwei 4-Zoll-Tief-/Mitteltönern und dem 1,25 Zoll Hochtöner (D’Appolito-Anordnung, 50/30 Watt, Class-D-Bi-Amping, Frequenzbereich 50 – 20.000 Hz) plus zweier zusätzlicher 5,25‘‘ Passiv-Membranen in den Seitenwänden eine ernstzunehmende Konkurrenz aus eigenem Haus zu sein – vor allem, weil der Preis mit 199,- Euro pro Stück gerade einmal 10,- Euro über dem der A305 liegt.

Swissonic A305

Das alles ist dabei

Erster Eindruck zu den A305

Meine beiden Testmuster kommen in einem großen Pappkarton. Darin dann zwei weitere unscheinbare Pappkartons, in denen sich dann wiederum die Original-Produktkartons befinden. In deren Inneren schließlich und endlich – gesichert durch vier Styroporblöcke und in eine Plastiktüte gehüllt – die Monitore stecken. Ich denke kurz an Matroschka-Puppen, um dann mal zu schauen, was sonst noch alles mit dabei ist. Ich entdecke zu jedem Monitor vier Gummifüße zum Aufkleben, um die Unterseite der Boxen gegen Kratzer zu schützen, je ein Kaltgerätekabel und zwei gedruckte (!) Handbücher – eins auf Englisch, eins auf Deutsch (!). Hat man auch nicht alle Tage. Dass mich die darin enthaltenen Sicherheitshinweise dann auffordern, „das Gerät immer durch eine zweite Befestigung, zum Beispiel ein Sicherheitsfangseil oder eine Sicherheitskette zu sichern“, lässt mich (vergeblich) nach einer entsprechenden Bohrung an den Monitoren suchen.

Swissonic A305

Die Rückseite mit den Schaltern und Anschlüssen

Genauere Betrachtung der Swissonic A305

Mit einer Größe von 298 x 185 x 231 mm (H x B x T) sind die Swissonic A305 exakt genauso groß wie die JBL 305P und mit 4,4 kg Gewicht auch fast genauso schwer (4,7 kg). Das Gehäuse besteht – wie meist üblich – aus mattschwarz lackierten, vinylbeschichteten „mitteldichten Holzfaserplatten“, besser bekannt unter dem Kürzel MDF. Die Front dagegen aus einer abgerundeten Kunststoffplatte, in die der 5,25‘‘ Tieftöner und der 0,75‘‘ Hochtöner mit Seidenkalotte inklusive Waveguides untergebracht sind, beide ohne irgendwelche schützenden Gitter. Alles ist sauber verarbeitet, Drehregler und Anschlüsse sind mit dem massiven Gehäuse verschraubt. Zwischen Hoch- und Tieftöner vermeldet eine LED deutlich sichtbar Betriebsamkeit, unter dem Tieftöner befindet sich ein Bassreflex-Schlitz. Das sieht alles sehr wohlgeformt und homogen aus, das durchaus ansprechende Design erhält den Prüfstempel „Wohnzimmer und Heimstudio tauglich“.

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Swissonic A305
Swissonic A305
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Auf der Rückseite fallen zuerst einmal acht DIP-Schalter ins Auge, deren Funktion dankenswerterweise gleich darunter anschaulich erklärt ist – auswendig lernen muss man da also nichts. Schalter 1-3 sind (laut Handbuch) zwar „zur EQ-Einstellung“; allerdings sind die nun nicht mit LOW / MID / HI bezeichnet, sondern sind für unterschiedliche Aufstellpositionen der Monitore gedacht. Durch verschiedene Schalterpositionen werden folgende Möglichkeiten angeboten:

  • Auf Stativ – entfernt von den Wänden (0/0/0)
  • Auf Stativ – nahe zu einer Wand (0/0/1)
  • Auf Stativ – an einer Wand (0/1/0)
  • Auf einer Konsole mit Meterbridge (0/1/1)
  • Wandbefestigung (1/0/0)
  • Auf einem Tisch – entfernt von Wänden (1/0/1)
  • Auf einem Tisch – nahe zu einer Wand (1/1/0)
  • Auf einem Tisch – an einer Wand (1/1/1)

Es wäre natürlich schon recht praktisch, wenn sich die Monitore über ein paar simple DIP-Sschalter an unterschiedliche  Standpositionen anpassen lassen könnten. Wie wir ja alle wissen, werden Bassanteile durch Wand- oder Bodennähe verstärkt. Vorausgesetzt, die Schalterstellung 1 würde den jeweiligen Frequenzanteil verringern (wie gesagt, eine nähere Erklärung dazu fehlt im Handbuch), würde das zur obigen Positionsauflistung passen. Bei „auf einem Tisch“ und bei „Wandbefestigung“ wird der Bassanteil grundsätzlich verringert, bei „Stativ“ plus „Wand“ lediglich der Mittenanteil. Soweit meine Theorie. Ob die in der Praxis zutrifft und dann auch tatsächlich hörbarer Unterschied besteht, das teste ich gleich mal.

Swissonic A305

Für Leute mit spitzen Fingern

Schalter 4 und 5 bedienen den LF-Trim (4=aktiviert, 5= -2 dB/+2 dB). Heißt: Ist Schalter 4 in der Nullstellung, ändert sich nichts an den Bässen; steht der auf 1, kann ich die Bässe entweder um 2 dB absenken oder 2 dB anheben. Analog dazu sind die Schalter 6 und 7 für einen HF-Trim gedacht. Auch hier werden wir dann gleich mal klären, wie weit sich das bemerkbar macht. Mit DIP-Schalter 8 schließlich wird die Eingangsempfindlichkeit geregelt (+4 dBu / -10 dBu). Das ist – zumindest in der Theorie – ja schon mal einiges an Feintuning-Möglichkeiten. Zum Vergleich: Die T204 haben Low/Mid/Hi-Filter mit je +/-2 dB im Angebot, dazu einen Lowcut (40/50/60 Hz), die bereits angesprochenen JBL 305P MKII einen HF-Trim plus einen Boundary-EQ sowie ebenfalls die Wahl der Eingangsempfindlichkeit.

Des Weiteren gibt es auf der Rückseite noch einen Volume-Regler, den obligatorischen Power-Schalter (warum sind die eigentlich immer auf der Rückseite?) sowie drei Anschlussmöglichkeiten: Cinch (unsymmetrisch), XLR und 6,35 mm Klinke (symmetrisch) – völlig ausreichend, digitale Eingänge darf man in dieser Preisklasse nun wirklich nicht erwarten. Vergeblich gesucht habe ich allerdings das in der Feature-Liste des Handbuchs versprochenen „zuschaltbaren Tiefpassfilter mit wählbarer Trennfrequenz“. Letztere ist fix bei 3.000 Hz, wählbar ist da nichts. Und nein, damit sind nicht die LF/HF-DIPS gemeint, die laufen im Handbuch unter „Schalter zur Anpassung der hohen bzw. tiefen Frequenzen der Raumakustik.“ Allerdings ist in besagter Feature-Liste ja auch – wie schon erwähnt – von „80 Watt (40 + 40)“ die Rede, während das in den technischen Daten desselben Handbuchs mit „50 + 30“ angegeben wird.

Swissonic A305

Praxistest der A305

„So neutral wie die Schweiz“ – titelt der Hersteller recht griffig, um auf den (angeblich) „unverfälschten, neutralen Klang“ der Swissonic A305-Monitore hinzuweisen. Na, dann höre ich doch mal rein. Da die Monitore ja explizit für „Heim- und Hobby-Studio“ gedacht sind, muss ich hier nun auch nicht unbedingt eine staubtrockene Profi-Abhör-Situation schaffen, um die zu testen. Zwei Ständer habe ich hier, auch jede Menge Wände – kann losgehen. Die Monitore kommen per Klinke an mein Mackie Pult, EQs auf neutral, die DIP-Schalter mit spitzen Fingern in Position gebracht, wobei es beim Umschalten leise knackt.

swissonic a305 test

Erster Testsong: Deutsch-Amerikanische-Freundschaft, „Alle gegen Alle“ (produziert übrigens von Conny Plank). Der Synth-Bass (ein ARP Odyssey) wummert klar und vernehmlich, ohne zu verzerren, und das auch bei höherem Volume, dazu die knalligen, sehr speziellen DAF-Drums, die nach Live klingen (weil Plank extra dafür eine Bühne im Studio aufbauen und einen großen Raum kacheln ließ), mit einer kleinen Spitze beim „Päng“, ohne schrill zu wirken. In den Mitten tummelt sich Gabi Delgado mit seinem leicht nöligen Gesang, mit dem er hin und wieder auch die Höhen besetzt. Erster Eindruck: recht druckvoll und ausgewogen, die einzelnen Frequenzbereiche gut getrennt. Bei größeren Räumen empfiehlt Swissonic übrigens die Anschaffung eines zusätzlichen Subwoofers (wie den Swissonic Sub 10), da es passieren könne, „dass dem Sound speziell beim Abhören/Abmischen von basslastiger Musik etwas der Druck fehlt“. Das kann ich eigentlich nicht bestätigen, ich fand den Bassanteil durchaus ausreichend. Aber mag sein, dass das bei größeren Räumen dann tatsächlich so ist.

swissonic a305 test

Als nächstes mal was mit mehr Höhen (DAF ist ja nun eher basslastig und etwas mittig produziert). Meine Wahl fällt auf den ersten Satz von Schumanns Sinfonie Nr. 3, die „Rheinische“, überschrieben mit „Lebhaft“. Da müssen Monitore zeigen, was sie können: Volles Orchester, mit viel hohen Violinen, mit Pauken, wilden Streicherläufen im Keller und dazu auch noch Blech, um die Sache rund zu machen. Das alles zusammen kann dann auch schon mal schnell matschig oder schrill werden, aber die Swissonic A305 machen da einen ordentlich Job, bauen eine schöne Räumlichkeit auf und halten Bässe, Mitten und Höhen im Zaum und auf Abstand. Der zweite Satz dann, das Scherzo, schön schmelzig, die Piccoloflöten zu Beginn stechen fein heraus, die Kontrabässe liefern ein deutliches Fundament. Hin und wieder – bei einem Tutti mit vielen schnellen Bewegungen – kommen die A305 an ihre Grenzen und flüchten sich kurzzeitig in eine gewisse „Mittigkeit“, aus der sie sich aber wieder befreien können.

Swissonic A305

Die Schalterstellungen

Wichtig: Dabei sollte man aber natürlich im Hinterkopf haben, dass es sich hierbei um Monitore knapp jenseits der 100-Euro-Grenze handelt und nicht um High-End-Speaker. Da darf man natürlich nicht die Brillanz, Fülle und Wucht teurer Systeme erwarten und sollte die Bewertungen hier richtig einordnen, selbstverständlich ist da noch (mal mehr, mal weniger, aber immer deutlich) Luft nach oben. Aber für das relativ kleine Geld ist das schon erstaunlich gut.

Letzter (Härte)-Test: Prologue und Main Titles der Filmmusik von Vangelis zu Blade Runner (in einer 2017 vom YouTuber, der es hier veröffentlicht hat, remasterten Version). Die startet mit einigen mächtigen Donnern im Subbass-Bereich, im Wechsel mit einem extrem hohen Stringsynthie-Sound, bis sich nach ca. 1:30 nach und nach ein fast schon kakophonisches Effektgewitter aufbaut und bei Minute drei dann von dem markanten Thema durchbrochen wird (ist das ein Yamaha CS-80?). Die Version ist gegenüber dem Original noch etwas höhenbetonter, weshalb die Swissonic A305-Monitore zuweilen über den Wolken etwas zu knarren und knarzen beginnen – was aber tatsächlich besser wird, wenn ich die  Höhen über die zuständigen DIP-Schalter von 2 dB befreie. Im weiteren Verlauf der Tracks (wenn breite Synthie-Pads auf zu viel andere Schallereignisse mit vielen Höhen treffen) kommen die A305 an ihre Grenzen und sie beginnen leicht zu zerren und zu komprimieren, da helfen auch keine DIP-Schalter mehr. Was aber auch hier wieder völlig überzeugt, ist die gute Stereoabbildung, die vermittelte Räumlichkeit ist mal so richtig gut.

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Mehr Informationen

Was mich zu der Frage bringt: Wie weit kann man den Klang über besagte Schalter tatsächlich beeinflussen? Nun, wer auch hier keine Wunderdinge erwartet, sondern eher vorsichtige Anpassungen im Kommabereich, der dürfte zufrieden sein. Erwartet nun nicht, dass eure Mitbewohner fragen „die Boxen klingen so anders, hast du da die DIP-Schalter verändert?“ Soll heißen: Eine komplett vermurkste Aufstellung der Monitore oder ein überladener Track kann damit nicht korrigiert werden und eine radikale Änderung an Höhen oder Bässen lässt sich damit (natürlich) auch nicht vornehmen, aber leichte Verbesserungen sind durchaus vernehmbar; ganz nutzlos sind sie also nicht.

swissonic a305

Alles in allem ein tatsächlich recht neutraler, rauschfreier Klang, der auch bei größeren Lautstärken nicht einknickt. Und – noch einmal „tatsächlich“ – dem der alten JBL LSR 305 recht ähnlich ist (die neuen habe noch nicht gehört). Aber das kann auch Zufall sein.

Nettes Detail am Rande: Nach 15 Minuten gehen die A305 automatisch in den Standby, den sie durch das Umschalten der LED von blau auf rot anzeigen – aus dem sie automatisch wieder erwachen, sobald ich wieder Signale an die Eingänge sende.

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Fazit

109,- Euro (pro Stück). Das setze ich zur Erinnerung gleich noch mal an den Anfang meines Fazits, damit niemand vergisst, in welcher Preisklasse wir hier unterwegs sind. Und dafür gibt es mit den Swissonic A305 Monitore, die ein sehr ausgewogenes Klangbild, aber auch ein sehr räumliches Stereobild abliefern. Die hier propagierte Neutralität geht aber nicht zu Lasten des Klangs; die Bässe sind ausreichend präzise und druckvoll, ohne dem nervigen Trend der Überbetonung zu erliegen, die Höhen sind (meist) deutlich, aber nicht schrill. Je nach Track und Mischung rutschen die A305 eine Spur ins Mittige, was bei einem neutralen Klangbild hin und wieder vorkommt. Als ich anfangs die Stichworte „Hobby, YouTuber und Filmbearbeitung“ gelesen hatte, war ich ja auf das Schlimmste gefasst; umso mehr überrascht mich das – vor allem gemessen am Preis – mehr als ordentliche Ergebnis.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • saubere Verarbeitung
  • schön räumliches Stereobild
  • recht ausgeglichenes und neutrales Klangbild
  • kleinere Anpassungen des Klangbildes per DIP-Schalter
  • Standby-Funktion

Minus

  • wird in überfrachteten Mixes zuweilen etwas mittig

Preis

  • 109,- Euro (Einzelpreis)
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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    In diesen Preisklassen werden die Monitore immer besser. Liegt sicherlich an Materialien und der großen Auswahl im Netz und dessen einfacher Zugang (Onlinehandel). Wenn ich da an meine ehemaligen M-Audio BX-5a denke (etwa selbige Preislage), diese hat schon damals jede simple PC-Box um den Viertel des Preises (~50€) klanglich den Garaus gemacht, obwohl es deklariert Studiomonitore waren. Heute betrachtet fast schon eine Frechheit! Gut das hier auf den neutralen Klang eingegangen wird. Denn jeder, der mit diesen produziert und daher um den Mischvorgang nicht vorbeikommt, sollte genau darauf Wert legen. Der Grund ist ganz simple: Klingt der Track aus neutralen Monitoren schlecht – ist er schlecht (gleiches gilt natürlich umgekehrt)! Einfache Formel – große Wirkung. :)

  2. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Hm, also die Beschreibung klingt ziemlich nach der LP-Serie von Kali Audio, nur halt kleiner. Aber es gibt die Swissonic ja auch bis acht Zoll.

    Und Danke für diesen episch anmutenden Test, toll geschrieben!

  3. Profilbild
    lohk

    Guter Test, wie eigentlich immer.
    Aber was mich bei all diesen „digitalen“ nearfields immer gestört hat, ist die Tatsache, dass sie ja noch eine eigene analog-digital Wandlung (meist mit max. 96kHz) zum Prozess dazu addieren, und natürlich auch noch, neben der DSP Weiche und Korrektur, weitere digital-analog Wandlungen. Warum können diese Lautsprecher nicht mit Digital-Eingängen versehen werden?

    Die wenigen günstigen „Monitor-Lautsprecher“ mit digitalen Eingängen haben überwiegend nur USB (bis max. 96kHz) und auch noch Bluetooth (dazu sage ich nix…).

    Ich habe keine Ahnung, wie die besprochenen Swissonics klingen, und die JBL Pendants klingen ja eh nicht schlecht. Das reicht für manches, für auch nur etwas genauere Einsätze reicht das meist nicht.

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