Update eines Klassikers
Das PolyKB III Synthesizer Plug-in ist die Nachfolgeversion des PolyKB II, das um einige Funktionen aufgewertet wurde. Genug, um unseren Test von 2011 noch mal aufzugreifen und zu aktualisieren. Denn Xils-Lab wären nicht Xils-Lab, wenn sie nicht ein klassisches Vintage-Design nehmen und es mit viel Liebe zum Detail erweitern.
Die weitaus bekannteste Verwendung des Wortes Kobol stammt aus dem SciFi-Epos Battlestar Galactica, das 1978 in die Kinos kam und mit einer reichen Mythologie versehen war, die stark an die griechische angelehnt war. Kobol bezeichnet den Geburtsort der Menschheit, von dem aus sie das Weltall besiedelte und sich dabei in 13 Kolonien aufgespaltete. Doch die erste und älteste Kolonie ist ihnen dabei unterwegs wohl verloren gegangen und wurde selbst zu einem Mythos mit dem Namen „Erde‟. Das Remake der Serie (von 2003 bis 2009) ist im Übrigen der Hammer!
Beim analogen Vorbild des PolyKB III handelt es sich um den legendären französischen RSF PolyKobol. Der monophone Kobol wurde ab 1978 produziert. Die stufenlos durchfahrbaren Schwingungsformen der Oszillatoren waren damals schon ein Novum. Leider konnte dieser komplexe monophone Synthesizer nur 200 mal verkauft werden, weil die Produktionskapazitäten fehlten. 1979 kam noch eine Rack-Version dazu, die es immerhin auf 800 Stück brachte. Zwar meldete RSF 1983 Konkurs an, schaffte es aber irgendwie, noch ungefähr 30 niemals fertig entwickelte Polykobol 2 an den Mann zu bringen. Mit ihren wohl recht guten digitalen Drum-Maschinen hielt sich RSF aber noch bis 1987 über Wasser. Damit gehört der Polykobol 2 zu den extrem raren Vintage-Synthesizern, so rar, dass er noch nicht mal in unserer Syntacheles Liste geführt ist. Wer also einen hat, sollte sich glücklich schätzen.
Benutzt wurde der Kobol u.a. von Vince Clarke, Vangelis, Jean-Michel Jarre, Depeche Mode, Peter Gabriel und Hans Zimmer. Wobei ich nicht weiß, ob Jarre ein Kriterium ist, der hat ja schließlich alles schon mal benutzt. Aber während des Tests des PolyKB III kamen bei den Presets schon der ein oder andere Moment auf, bei denen ich dachte, ja den Sound kenn ich.
Ob die Namensverwandtschaft mit Battlestar Galactica nun Absicht, Zufall oder das Wort doch aus dem Ungarischen oder aus der Zulu-Sprache kommt, wird wohl nie mehr geklärt werden. Was den sowohl erdigen als auch spacigen Klangcharakter des Kobol angeht, können aber wir sehr wohl nachforschen.
Inbetriebnahme
Den PolyKB III gibt es nur als VST-, AU-, RTAS- oder AAX-Plug-in. Eine Standalone-Version wird nicht angeboten. Angeboten wird, welchen Kopierschutzteufel man opfern will, eLicenser oder iLok. Der Upgrade-Preis vom KB2 auf den KB3 beträgt im übrigen 39,- Euro. Die Lizenz für den KB2 wird zwar ersetzt, doch gilt diese dann für beide Versionen, die auch unabhängig voneinander betrieben werden können. Ein No-Brainer.
Die Installation der Software auf macOS ist unauffällig und die englischsprachigen PDF-Handbücher sind knapp, aber größtenteils hinreichend. Handbücher von Xils-Lab sind ja immer so ein Sache.
Wie dem auch sei, nach der Installation die DAW aufgemacht und herzhaft in die Tasten gegriffen. Das Ergebnis bei einem i5 Haswell bei 2,6 GHz waren bei 10 Stimmen bei 44 kHz 50% Rechenleistung weg. Einzelstimmen liegen im Durchschnitt bei 7% bis 12%. Einge OSC-Sync-Sounds können aber mit guten 40% reißen. Das ist aber verkraftbar. Der U-He Repro-1 bring es bei mir im Vergleich auf ca. 18% normal und 25% im HQ-Modus. Während des Tests hatte ich beim PolyKB keine Stimmaussetzer, aber manchmal ein Kratzen bei zu vielen Stimmen. Der Patch-Wechsel dauert auch schon 1 bis 2 Sekunden und setzt auch die gerade gespielten und MIDI-Eingaben zurück. Kein Thema, muss man nur wissen.
Liebe und Kobole
Werfen wir zu Anfang noch ein kurzen Blick auf die Eigenschaften des Originals.
Der originale Kobol ist monophon. Er hat zwei Oszillatoren, deren Schwingungsformen stufenlos von Dreieck, Sägezahn und Recheck bis Puls geregelt werden können. Es gibt einen LFO mit Dreieck- und Rechteckschwingungsform. Das Tiefpassfilter arbeitet mit 24dB/Okt. Flankensteilheit, der Lautstärkeverlauf eine Klanges wird über zwei ADS-Hüllkurven geregelt. Release gibt es nicht. Der Sequencer hatte zwei Spuren mit jeweils acht Schritten und 16 Speicherplätzen.
Mit dem PolyKB /II/II.5 erweiterten Xils-Lab das Konzept mit einem zweiten LFO, der mehr Schwingungsformen bietet, ein bis zur Eigenschwingung rückkoppelbares Multimode-Filter und einem Release-Parameter für die Hüllkurven. Der Sequencer wurde auf acht Stimmen und 128 Schritte erweitert und auch ein unabhängiger Arpeggiator eingefügt. Außerdem wurden drei Modulationsmatrizen installiert und die Polyphonie auf 16 Stimmen angehoben. Wie immer kommen die Xils-typischen Spezialitäten, wie das dynamische Stereofeld und die Stimmmodulatoren, die in fast allen Xils-Lab Plug-ins zu finden sind, noch dazu.
Der PolyKB III macht daraus drei Morphing-Oszillatoren, zwei bis zur Eigenschwingung rückkoppelbare Multimode-Filter, drei ADSR-Hüllkurven und vier Modulationsmatrizen und bleibt dennoch dem Charakter des Kobol unverkennbar treu. Ok, das war jetzt alles ein wenig schnell, also der Reihe nach.
In der Oszillator-Sektion haben wir drei derselben, die in Grundfrequenz und Schwingungsform stufenlos geregelt werden können. Die Schwingungsformen lassen sich von Dreieck über Sägezahn nach Rechteck zu Nadelimpuls einstellen. Die Lautstärke lässt sich nur für Oszi 1 und 2 regeln, Oszi 3, kann über zwei Schalter in vier Lautstärken geschaltet werden: aus, 1/3, 2/3 und voll. Unter Oszi 2 und 3 befinden sich auch ein paar Schalter. SYNC setzt die Phasenstart der Schwingungsformen zurück, gemäß dem Start der Schwingungsform von Oszi 1, kurz auch Hard-Sync genannt. KB schaltet das Keyboard-Tracking an oder aus. LOW gibt es nur für Oszi 2, der sich damit als einen weiteren LFO nutzen lässt und TUN(e) verstimmt die Oszillatoren noch ein bisschen mehr gegeneinander. Schließlich gibt es einen Rauschgenerator in Pink und Weiß mit einem zusätzlichen Hochpassfilter. Die Lautstärkeschaltung ist identisch mit der für Oszi 1.
Die beiden Filter sind resonanzfähig mit einer festen 4-Pol, 24dB/Okt. Flankensteilheit und haben jeweils ihre eigene ADSR-Hüllkurve. In den Schalterreihen kann für jedes Filter festgelegt werden, in welchem Modus es arbeitet, ob LP, BP und HP und welcher der vier Oszillatoren in die Filter eingespeist wird. Wobei auch wahlweise der Ausgang von Filter 1 in Filter 2 eingespeist werden kann, die beiden also in parallelem oder seriellem Betrieb arbeiten. Außerdem kann das Mischverhältnis von Filter 1 und 2 reguliert werden. Der Parameter „Keyboard Control‟ bestimmt den Auslenkungsgrad, mit dem die Tonhöhe die Cut-Off-Frequenz moduliert und „ADSR2 Control‟ bewirkt das Gleiche in Bezug auf die zweite Hüllkurve.
Für die drei Hüllkurvengeneratoren stehen gesondert die Funktionsschalter KB, LO und MUL zur Verfügung. Das Keyboard-Tracking moduliert die entsprechende Hüllkurve. Je höher die Note, desto kürzer der Klang. Der Loop-Modus läuft bei gehaltener Taste zwischen Attack- und Release-Phase unter Umgehung der Sustain-Phase hin und her, während der Multiplizierer jede Werteeinstellung der ADS- und R-Parameter mit 2, 3 oder 4 multipliziert. Damit lassen sich extrem lange Hüllkurven generieren, die vor allem den Pad-Sounds zugute kommen.
Ein ganz besonderer Leckerbissen sind die LFOs. Für beide stehen sechs Schwingungsformtypen zu Verfügung, Rausch-Sample&Hold mit eingeschlossen. Der oberste Schalter der Reihe kann mit einem Klick auf das Symbol zwischen Sinus und Dreieck umgeschaltet werden. Das ist aber noch nicht das Besondere. Das Besondere ist, dass beliebig viele Schwingungsformschalter gleichzeitig aktiviert werden können. Die einzelnen Schwingungsformen werden dann addiert und können so äußert komplexe Schwingungsformverläufe erzeugen. Einfach und genial. Damit wäre die Klangerzeugung des PolyKB III abgehandelt.
Matrix
Beginnen wir mit der Modulationsmatrix des originalen PolyKobol. Hier sind die fünf Quellen LFO1, Rauschen oder LFO2, ADSR2, VC2 und Anschlagsdynamik auf festverdrahtete Ziele wie die Oszillatoren, deren Schwingungsform, das Filter oder die Ausgangstufe geschaltet werden können.
Die Zuweisungen können zwar nur per Schalter gemacht werden, dafür ließen bzw. lassen sich die Quellen auf alle Ziele in ihrer Matrix gleichzeitig aufschalten – mit positiver (grüne LED) oder negativer (rote LED) Auslenkung. Das war Anfang der 80er schon sehr weit fortgeschrittene Synthesizertechnologie.
Die UserMod-Matrix ist hingegen eine Xils-Neuerung. Jeweils zwei Quellen können auf vier verschiedene Ziele geschaltet werden, deren Auswahl aus so ziemlich jedem Parameter des PolyKB III besteht. Der PolyKB II hatte nur eine Matrix dieser Art, die mit der originalen Matrix auf eine Seite gequetscht war. In der IIIer-Version ist das nun viel übersichtlicher.
Die vierte Matrix ist auf der Voice XY-Seite. Hier können die räumlichen Positionen der Stimmen über die X/Y-Positionen eines jeden Punktes mit bis zu vier Parametern beeinflusst werden. Die X/Y-Punkte können dann über MIDI oder die DAW-Automation bewegt werden. Jedoch sollte man wissen, dass die Stimmenzuweisung für jeden Punkt dynamisch erfolgt, d.h. dass eine angespielte Stimme jedes Mal einem anderen Punkt zugeordnet wird. Richtig eingesetzt lässt sich damit ein immens lebendiges Spielklangverhalten erzeugen. Die jeweiligen Modulationsanteile werden dabei immer über die Regler eingestellt.
Wer schon einen Xils-Lab Synthesizer hat, dem wird der Arpeggiator bekannt vorkommen. Meiner Meinung nach immer noch einer der Besten seiner Art, erlaubt er nicht nur die üblichen Reihenfolgen, sondern bietet auch Swing- und Gate-Einstellungen und nicht zu vergessen die Chord-Sequenz. Im polyphonen Modus kann hier eine bis zu 32-stellige Zahlensequenz eingegeben werden, die Akkorde in Halbtonschritten transponiert, ist also quasi selbst schon ein Kompakt-Sequencer. Ein Xils-Standard-Special.
Dazu kommt noch der eigentliche 8-fach polyphone Sequencer. Auch im Original wäre er Kobol-Sequencer seiner Zeit voraus, wenn er jemals richtig fertiggestellt worden wäre.
Im Sequencer des PolyKB III lassen sich Noten mit Linksklick setzen und mit Rechtsklick löschen oder man spielt die Sequenz live ein. Welche Stimme aufgenommen wird, lässt sich über die Schalterreihe „Voice/Select‟ auswählen. Die Anzahl der Schritte und die Clock-Teiler werden mit einem Mausklick in den Displays eingestellt. Stimmen und Schritte lassen sich über die Schalter „Voice-Delete‟ und „Step-Delete‟ löschen.
Das Arbeiten im Sequencer-Fenster geht erstaunlich gut. Über die „ED‟-Schalter lässt sich festlegen, welche Spur man bearbeiten möchte und „ON‟ schaltet die entsprechenden Spuren an und aus. Die Anschlagsstärke der einzelnen Noten kann bei Aktivierung des Velocity-Schalters editiert werden. Zur besseren Bearbeitung kann der Ansichtsausschnitt des Step-Sequencers über die „Plus‟- und „Minus‟-Taster vergrößert und verschoben werden. Bis auf das Zoomen und Scrollen lässt sich der Sequencer auch per MIDI fernsteuern, was sehr angenehm ist.
Die Sequencer-Daten lassen sich gesondert vom Patch abspeichern. Allerdings steht bisher nur ein frei belegbarer Speicherplatz zu Verfügung, zusammen mit zwei Presets. Damit reicht die Funktion gerade mal aus, eine Sequenz zwischen zwei Patches auszutauschen. Auch der Umstand, dass beim Patch-Wechsel auch die Sequencer-Daten verloren gehen und neu geladen werden müssen, mach da nicht besonders viel Freude. Beides wird laut Xils in einem der nächsten Updates behoben und eine Lock-Funktion sowie eine ernstzunehmende Bibliotheksfunktionalität eingebaut.
Effekte
Ein weiteres Xils-Standard-Special ist die XY-Space-Emulation. Damit lässt sich jede der maximal 16 Stimmen einzeln im einem Raum absolut zur Stereo-Mikrofonabnahme positionieren und auch in diesem Raum bewegen. Einige Probleme, wie mögliche Phasenverschiebung oder verschiedene Laufzeiten der Signale aufgrund der unterschiedlichen Abstände zu den virtuellen Mikrofonen, wurden jedoch eliminiert. Ein Werkzeug, mit dem sich sehr variable Modulationseffekte erzeugen lassen.
Die verbleibenden Effekte Delay, Chorus, Phaser und EQ haben in der derzeitigen Version 1.1 aber noch ein Problem. Aufgrund der Patch-Kompatibilität zum PolyKB II machen sie allein beim reinen Einschleifen in den Signalweg das Ausgangssignal wesentlich leiser und dünnen es auch merklich aus. Laut Xils liegt das daran, dass die Parameter-Anpassung noch nicht optimal ist. Bis dies behoben ist, sollte besser auf externe Effekte zurückgegriffen werden.
Sound
Wie üblich bei Xils, spielt auch der überholte PolyKB III-Sound ganz vorne mit, was derzeit an virtuell analogem Sound „state of the art‟ ist und damit natürlich auch in Konkurrenz mit dem U-He Repro-1 tritt, irgendwie. Denn für Beide gibt es derzeit keine Software-Alternativen und daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern. Der U-he ist zwar meines Erachtens nach ein paar Nuancen druckvoller und lebendiger, dafür aber nur monophon. Doch ein geringeres Urteil als „überzeugend‟ lässt sich über den Klang des PolyKB III nicht finden. Die Höhen klingen brillant, aber nicht scharf und im Tiefenbereich gibt es ganz schön Druck und immer hat der PolyKB III diesen runden, ganzheitlichen Charakter, wie man ihn mit hochwertigem Analog assoziiert.
Die Klangbeispiele wurde ohne jegliche Effekte oder andere Hilfen aufgenommen. Nur die XY-Sapce-Emulation war aktiv.
Ja, wirklich schade. Einer von den Softsynths, die ich schon seit Jahren gern hätte. Aber das Donglegedöns kommt mir nicht ins Haus.
Ansonsten: schöner Test, gute Klangbeispiele
Sehr organischer Sound – der von weich bis hart ’ne Menge abdeckt.
Hallo Wellenstrom, also ich find das gar nicht so schlimm.
Habe beide also iLok und Elicencer am Notebook
und die fasst man höchstens 1 mal im Jahr an.
Der PolyKB klingt ganz gut, erinnert mich von der GUI
ein bissl an den ImpOscar.
@Coin Ja, Coin, mal gucken… vielleicht überwinde ich mich ja doch irgendwann mal…. hier auf’m Desktoprechner wäre es sogar noch weniger problematisch.
Anfangs mochte ich den iLok auch nicht. Inzwischen wäre es mir am liebsten, wenn alles über den iLok laufen würde.
Warum?
Erst mal ist keine Aktivierung/Internetverbindung nötig. Einfach Software installieren und Stick einstecken.
Man hat auch keine begrenzte Anzahl von Installationen, was bei vieler Software der Fall ist. Je nach Lizenzsystem muss man sich evtl. nach ein paar Windows Neuinstallationen mit dem Support herumärgern, damit der Zähler zurückgesetzt, bzw. erhöht wird. Bei iLok hat man solche Probleme nicht. Außerdem kann man den Stick mitnehmen und die Software auf anderen Rechnern verwenden.
Der Einzige Nachteil ist der Aufwand und die Kosten bei Verlust oder Defekt. Die Haltbarkeit sollte aber kein Problem darstellen – USB-Sticks verschleißen nur bei Schreibvorgängen. Nicht beim Lesen.
@toni.o. Ergänzung zum Thema „begrenzte Anzahl von Aktivierungen“:
Nicht nur Windows Neuinstallationen erfordern eine erneute Aktivierung – manchmal reicht schon das ändern/hinzufügen von Hardware (z.B. Grafik-/Soundkarte) um als „neues System“ erkannt zu werden.
Hat eine Software z.B. nur 3 Aktivierungen, können die sehr schnell verbraucht sein.
Es gibt auch gute Systeme, z.B. wenn man in seinem online Account die Aktivierungen verwalten kann. Das ist ok. Aber es gibt auch solche Systeme, wo man die Lizenz nur vom dem PC aus, auf dem sie liegt, entfernen kann. Und wenn man dann einen solchen Fall hat, dass es angeblich ein „neuer PC“ sein soll, obwohl man nur die Grafikkarte getauscht hat, hat man ein Problem. Wie soll man die Lizenz vom „alten PC“ ziehen, wenn es keinen alten PC gibt?
Alles in allem finde ich, dass iLok echt noch eins der besten Systeme ist. Kommt für mich gleich nach Seriennummer/offline.
Ganz ehrlich. Lieber Dongle als alles andere!!! Der Wechsel von einem zum anderen Rechner (.. und den habe ich ca. alle drei Jahre) geht damit extrem einfach und schnell.
Mir kommen Dongles ebenfalls nicht in’s Haus. Bei 2 USB-Ports wird’s einfach eng und USB-Hubs sorgen auch öfter mal für Probleme. Bei U-he geht’s auch ohne Dongle, also warum nicht auch hier!? Vor allem war (oder ist) ein Synth-Plug-In aus gleichem Hause schon ohne Dongle-Abfrage – nämlich der Mini Syn’x.
ilok und elicencer brauche ich auch nicht mehr. Hatte genug Probleme mit „Nexus“ und die vielen Sounderweiterungen, habe sicher ca. 600.- verloren. Noch wichtiger sind mir die USB Ports, habe zwar 4 an meinem HP Laptop. Einer ist schon weg für die Maus und einer für ein Controller-Keyboard. Wenn man dann noch 2-3 Synths, ein Launchpad, und ein Audio-Interface dranhängen will, gibts bereits Probleme und dies ist ja noch ein kleines Set-Up. Was macht man bei 20-30 Synths? Früher habe ich die auf 8 Midiports aufgeteilt. Natürlich läuft nicht alles immer gleichzeitig, aber umstöpseln will man ja auch nicht….
Ich denke gerade an den MacBook 12 User mit fast leerem Akku, der seinen USB-A-Dongle mit einem Hammer in die einzige USB-C-Buchse rein hämmert und ihm dabei das Licht ausgeht. ;) Für mich sind diese barrierearmen Schutzmechanismen, die ich im Übrigen durch meinen ehrlichen Kauf sogar noch mit bezahle, auch ein No Go. Dann lieber eine Hardware, die einmalig ist, die ich anfassen kann und vor Allem auch wieder verkaufen könnte. Dongles bei Notebooks verschleißen nicht, aber die armen Buchsen. Aus der IT-Praxis kenne ich nicht selten welche, die gerade auch bei MacBooks nach einigen Jahren schön leichtgängig wurden. Apropos Kobol, ich dachte erst an Cobol, eine Programmiersprache.
Wer meine Lizenz haben möchte, schicke mir eine Nachricht mit seinem Angebot.
Die Lizenz ist auf einem eLicenser, den ich dann per Post verschicke.
Bitte mich jetzt nicht prügeln. Ich kannte „Kobol“ eigentlich noch aus der Zeit von „OS 9“ – das klassische von früher. Sind das die gleichen, die damals schon virtuellanalogen Wohlklang verbreiten wollten?
@fitzgeraldo Hallo fitz,
meinst Du nicht eher Koblo?
Ja, das war eine tolle Firma, mit dem Studio9000.
hier ein Testbericht von mir zu ihrem letzen Softsynthie und einige Hintergründe zu Koblo:
https://www.amazona.de/test-koblo-centaurus/
Leider ist auch das Koblo Studio, mit dem Koblo nach 2008 ein Comback machen wollten nie wirklich abgehoben.
Grüße
:)
@Markus Schroeder Ach ja, genau das war’s. Hatte für die damalige Rechenleistung einen verdammt guten Klang …
Und täglich grüßt das Murmeltier!
Bei dem einen Produkt streiten sich Möchtegern-Pianisten um 1ms Latenz und hier um eine Dongle, der wohlgemerkt auch als Software funktioniert!
USB-Dongle und ähnliches, funktionieren einwandfrei an jedem 08/15 USB-Hub (von wegen zu wenig Platz und so), wenn nicht, liegt das Problem vor dem Rechner, Punkt!
Zum Thema, sorry lieber m.schroeder, aber besitzt Du den U-he Repro-1 überhaupt?…wenn ja, dann überprüfe deine Monitorboxen noch einmal;-) Ich habe die KB-Demo mit ihm verglichen, und im ernst, nach paarmaligen Schmunzeln, habe ich das Teil wieder von der Platte geschmissen. Machen wir uns nichts vor, U-he ist nur von U-he zu schlagen, fertig!Übrigens, der RePro-1 kommt jetzt auch als polyphone Version heraus!Was ich am KB noch unmöglich finde ist: fotorealistisch wer es braucht, aber Schatten und Blickwinkel, die den Blick auf die Beschriftung einschränken, geht gar nicht!
@Mick Ich habe mit der Repro-1 Demo verglichen und wie ich auch geschrieben ist der Repro-1 besser. Aber so viel, dass ich den jetzt auch ncoh bräuchte auch wieder nicht. Vor allem wegen mono. Aber den Poly-Repro werde ich mir sehr wahrscheinlich gönnen. Das ist dann wirklich super.
Aber die Bekanntmachung erfolgte ja erst während der Superbooth. Dieser Test wurde vor der Superbooth fertiggestellt.
Hast Du beim Testen des KB auch darauf geachtet, dasss die Effekte alle ausgeschaltet sind?
Wie ich geschrieben habe, sind die noch nicht optimiert und nehmen wirklich _einiges_ vom Sound weg.
Grüße,
M.
PS: das mit den Schatten, da muss ich Dir zustimmen. Wollte das noch unter Minus aufführen, habs dann aber doch vergessen.
@Markus Schroeder Haswell i5 2,6 ist nur als 2-Kerner in Macs verwendet worden. Trotzdem würde mich 10 Stimmen = 50% Last enttäuschen. Ich weiss, je näher man ans zu kopierende Instrument kommt, desto mehr Leistung wird verbraucht. Ich will hier jetzt kein neues Fass aufmachen mit: wozu überhaupt Kopien alter Synths.
Gleichzeitig frage ich mich, wann ein sinnvolles Kaskadieren von Rechnerleistungen vorgestellt wird. Bei Logic 9 gab’s so was ja mal im Ansatz, in Compressor ist es, glaube ich, umgesetzt, aber vielleicht weiss ich einfach nichts von funktionierenden Lösungen. Ich selbst könnte auf die Leistung von 3 Rechnern zurückgreifen und bin da bestimmt nicht der einzige
@Tai – Logic kann das glaub ich von Haus aus.
– Reaper hat tolle Streaming-Plugins
– früher gab es mal sowas wie „FX-teleport“, um deine VSTs auf andere Rechner zu portieren
– die Vienna Library ist auch netzwerk- oder clusterfähig.
– mit früheren Versionen von Nebula VST konnte man GPU-gestützte Serverfarmen aufbauen um Faltungseffekte berechnen zu lassen… etc etc.
da gibt (oder besser gab) es also einiges. Ist aber schon länger her, das ich mich mit so Sachen beschäftigt habe. Eine aktuelle Recherche bringt sicher noch mehr ans Licht. Eine tolle Möglichkeit, wenn auch mit manuellem Audiorouting, scheinen mir die AVB-Sachen zu sein. Bei MOTU kannst du unabhängig von den physischen Ein-/Ausgängen etliche virtuelle ASIO-Streams übers Netz schicken.
@swellkoerper Hallo Swellkoerper,
du musst schon noch Hand an Mac OS und Logic anlegen. Stichwort AMS, Aggregate Device und I/O Zuweisungen. AVB ist bei Mac OS als QoS implementiert. Hängt aber ein Stück vom LAN Aufbau ab. Router, Switche. Du kannst mit Mac OS X Server und X Grid mehrere Macs zu einem Cluster farmen. Ich habe aber keine Ahnung ob Logic dann clusterfähig ist. Ich glaube nicht. Mac OS X Server kostet 26€ , XGrid ist Bestandteil.
Alles ist relativ, sach ich mal…. bei U-He Synths gefällt mir auch einiges nicht, vor allem die enorme Ressourcenfresserei. Wenn ich letztlich freezen, bouncen oder die Soundquali des Synths runterschrauben muss, und er mich damit in der Produktion ausbremst oder dann doch nicht den soundmäßigen Vorteil bringt, dann lobe ich mir die Alternativen auf dem Markt doch sehr. Bei ’nem 30 Spuren Track z.B. kommst du eh nicht drumrum, hier und da die Präsenz von Synths im Frequenzbereich einzuschränken. Dieser PolyKB III klingt gut, hat Charakterr und Format. Wer das nicht raushört, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Ich halte es übrigens generell für Quatsch, zwei grundsätzlich verschiedene Synths in Sachen Sound miteinander zu vergleichen und ein Pauschalurteil abzugeben. Wer Musik aufnimmt, müsste eigentlich wissen, dass es nicht den Synth für alles gibt. Für jeden findet sich da was, in der Breite oder in der Nische.
Ich stimme Dir zu, aber wir hatten es eigentlich von der Qualität der analogen Emulation an sich, nicht vom Klangcharakter an sich. Das sind zwei paar Stiefel.
Auch ein Synthe der als Emulation von etwas komplett durchfällt kann durchaus sehr gut und musikalisch klingen, nur halt nicht nach dem was draufsteht. :)
@Markus Schroeder Ja,ich verstehe, dass es bei dem Vergleich hier um den „analogen“ Mehrwert ging. Ist ja auch legitim.
Doch auch hier gilt, in einer nicht allzu spartanisch gehaltenen Produktion fällt das auch nicht mehr ins Gewicht. Und mit ein paar Tricks kriegst du auch ’nen analog klingenden Schmutz hier und da mit rein.
Tests sind insofern vielleicht nicht immer die Abbildung der „Produktionsrealität“ und dessen, was der Hörer darin wahrnimmt.
Also, wenn ich mir die Kommentare zum Repro-1 Test ansehe, hören unsere Leser in ihren Produktionsumgebungen so eine ganze Menge :D
@Markus Schroeder Beim Bösendorfer EXS 24 in Logic hört man die Mechanik leise schnarren. Und beim Yamaha atmet der Pianist leise. :)
Ja, wir hören ja die Flöhe husten. aber nicht der Hörer unser Mukke, den jucken diese Flöhe nicht. Ob sie nun analog oder digital beißen.
Das ist wohl wahr.
Na,ja!…wer von uns kann denn auf einen großen Fundus an Hörern zugreifen!?
Ich will ein gutes Gefühl beim musizieren haben, und dazu gehören auch gut klingende PlugIns, wie auch haptische und druckvolle Analogsynth…nur meine Meinung!
Verschattung in der GUI, ein Handbuch was man nicht zum Drucker geben möchte, die gesamte Deepmind-Polyphonie auf einen einzigen Core rechnen aber die freie Wahl zwischen nem‘ eLicenser oder iLok haben müssen … ach ja .. schon grausam .. wenigstens kann man einfach das Werks-Preset “SQ Synchronicity SD” individualisiert aufnehmen, dazu Drums, vielleicht noch ein Pad und spacy HQ Effekte beimischen um schließlich alles schön arrangiert in 24/96 kostengünstig auf Vinyl zu rendern um’s dann im Club mal so richtig krachen zu lassen :-)
Allen Kritikpunkten zum Trotz: PolyKB III ist ein großartiges „klingt viel besser als so manche Hardware“ Synthesizer Instrument – Plugin!
Der Polykobol wird bei mir von meinem Nord Modular G2 gesteuert. Hardwarefeeling beim VSTI. Der G2 ist der beste Midicontrolller, den ich kenne. Durch ihn ist auch der Imposcar für mich erst in Frage gekommen. Probiert mal aus Leute, die einen Nord Modular haben.
Sehr guter Bericht. Ich finde er klingt schon sehr einzigartig und gut, will auch nicht ein Prophet wie der Repro sein. Die Bassline hätte ich jedenfalls mit dem Repro so nie und nimmer hingekriegt….ich jedenfalls nicht :) https://soundcloud.com/user-957053723/kobold
Klingt klanglich wirklich unglaublich. Hätte ich mir auch gekauft, wenn dieser dumme Kopierschutz nicht wäre.