Die Sequential Prophet X Produktion wird eingestellt
Wieder einmal wurde die Produktion eines Synthesizers eingestellt. Diesmal hat es den Sequential Prophet X getroffen.
Der Prophet X war seit 2018 erhältlich und sein Ende wurde nicht wegen sinkender Nachfrage eingeläutet. Sequential gibt an, dass wichtige Bauteile des Prophet X nicht mehr erhältlich sind. Noch kann der Prophet X hergestellt werden, aber sobald der Lagerbestand an Bauteilen aufgebraucht ist, wird die Herstellung eingestellt.
Sequential verspricht, dass mit dem Produktionsende des Prophet X dessen Support nicht eingestellt wird. Sequential kooperiert z. B. mit dem Sample-Hersteller 8Dio, der auch weiterhin Content für den Prophet X bereitstellen wird.
Wer einen Sequential Prophet X haben möchte, sollte jetzt zuschlagen, bevor die noch vorhandenen Exemplare endgültig aus dem Handel verschwinden. Es ist anzunehmen, dass der Prophet X nach Produktionsende ein gesuchtes und teueres Sammlerstück auf dem Gebrauchtmarkt sein wird.
Beim Sequential Prophet X handelt es sich um einen digitalen Synthesizer, der über Sample-Playback und virtuell-analoge Oszillatoren verfügt. Der Speicher verfügt über 200 GB und als Stereo-Synthesizer verfügt er über 8 Stimmen und als Mono-Synthesizer über 16 Stimmen.
Synthesizer-Pionier Dave Smith gründete Sequential Circuits 1974, die bis 1987 bestand. Der Prophet-5 war der erste polyphone Synthesizer, der über Presets verfügte. Von Sequential stammten der Prophet T8 und der Prophet VS. Dave Smith war bei der Entwicklung des MIDI-Standards beteiligt. 2002 gründete er Dave Smith Instruments und durfte ab 2018 den Namen Sequential wieder nutzen. 2021 wurde Sequential von Focusrite übernommen. Kurz vor seinem Tod konnten wir auf der Superbooth 22 ein letztes Interview mit ihm führen. Unseren Nachruf auf Dave Smith findest du hier.
Unser Autor Max Lorenz hat den Sequential Prophet X für AMAZONA.de auf Herz und Nieren geprüft.
Besitzt ihr einen Sequential Prophet X oder plant ihr die Anschaffung eines Prophet X? Was denkt ihr über die Sequential Synthesizer? Schreibt es uns wie immer in die Kommentare.
Hier die offizielle Pressemitteilung:
Since its debut in 2018, the Prophet X has been a constant source of sonic adventure for musicians around the world, blending the warmth of analog synthesis with the endless potential of sampling.
With a heavy heart, we must announce that due to the unavailability of several key components, we’ll be waving goodbye to new Prophet X units after our current stock depletes.
However, we are committed to ongoing support, ensuring Prophet X continues to be a reliable partner in your musical journeys, while our friends at 8Dio will carry on offering a treasure trove of PX Add-On sample packs to keep your sound palette fresh and evolving.
If you’ve been considering bringing a Prophet X into your creative fold, now is the time! A limited number of units are still available at your favorite music stores.
Thank you to everyone who has embraced Prophet X and made it such a beloved instrument. While production is ending, the Prophet X’s impact on music will continue to resonate for decades to come.
With sincere appreciation,
The Sequential Team
Hmmm. Ist bei mir abgespeichert als PC-inside mit guten Filtern und schmucker Oberfläche + Bugs + unnötiger Restriktionen zum hohen Preis.
Im Grunde sicherlich interessant, aber da der X nicht selber samplen kann eher für jemanden der noch sehr wenig im Studio stehen hat, und viel Zeit mitbringt.
Und das Kleingeld hat.
@kiro7 Klingt in seinem Verriss ein bisschen wie „schade dass ich keinen habe“ ;)
Naja, Verriss würde ich das jetzt von Max Lorenz jetzt nicht nennen, sein Test war halt sehr gründlich, einige Bugs sind wohl schon behoben, wobei ich das schlechte Sequencer Transpose auch bei anderen Sequentials leider wiederfinde (Rec-Taste gedrückt halten… oh Mann).
Aber vielleicht hat er ja in der Zwischenzeit einen? Er hat ja auch viel positives geschrieben.
Die häufige Übernahme von Firmen durch andere hat oft negative Auswirkungen gehabt. Seltsamerweise wird dies nun auf die Bauteile geschoben. Dave, der alte Haudegen, hätte sich das nicht bieten lassen und nach Lösungen gesucht. Aber wenn eine fremde Firma ohne das ursprüngliche Herzblut die Führung übernimmt, kann ein einst tolles Produkt schnell den Bach runtergehen. Es ist schade darum.
Ich überlege seit Tagen mit einem Poly Sequential und dabei war auch die Überlegung des X im Raum. Vor allem wegen den Ribbon-Controller. Abschreckend ist Größe und auch der Preis. Aber es gibt ja noch andere Modelle. Vielleicht auch bald ein neuer? Aktuell bin ich Fan vom Trigon 6. Dieser gefällt mir in allen belangen wirklich gut und klingen tut er fantastisch, wirklich fantastisch. 🙂
@Filterpad Der Trigon 6 triggert mich auch schon einige Zeit. 3 Oszillatoren per voice, damit kann man schon was anstellen. Auch sonst gefällt er mir sehr gut. Ich konnte ihn bis jetzt leider noch nicht anspielen. Würde ihn gerne mal im direkten Vergleich zum OB 6 hören. Aber momentan bin ich wieder in Wartestellung seit der neue Moog Mirror angekündigt wurde.
@MadMac Überlegt euch das gut, mmn ist die aktuelle Sequential Generation (P6, OB6, T6) nicht mehr zeitgemäß. Die Effekte sind wirklich nicht gut, es gibt keinen offiziellen Software editor/librarian, die MIDI implementierung ist aus dem vorigen Jahrtausend, MPE ist sehr beschränkt umgesetzt und zu allem Überschuss auch noch diese unsäglichen Preset-Tasten mit Nummern Display… Ja, die 3 synths klingen mit deaktivieren Effekten alle ganz gut, aber das war auch schon der einzige Pluspunkt. Mein P6 wird jedenfalls verkauft.
@j.keys Was sind denn zeitgemäße Synths deiner Meinung nach? Und sollten wir jetzt besser unsere vintage Synths, die MPE & Co auch alles nicht haben, zum Schrottplatz bringen?
Ich gebe hier nur meine eigenen Erfahrungen mit dem P6 wieder. Der Arturia PolyBrute z.B. meistert alle von mir oben genannten Kritikpunkte (außer MPE, aber das ist nicht so wichtig und kommt vl noch per Update) am P6 mit Auszeichnung. Mmn. sollte man nicht modernen Sound mit Vintage Bedienung bauen – sondern wenn dann umgekehrt… Und onboard-Effekte, MPE & Co entweder gut oder gar nicht.
Deine Vintage Synths kannst du gerne bei mir im Studio ablieferen ;)
Und der Subsequent 37 sei hier auch noch lobend erwähnt, der kann auch alles was ein Mono Synth 2024 können sollte. Und natürlich gibt’s noch haufenweise andere Synths, die technisch nicht in den 90ern hängen geblieben sind.
@j.keys Letztes Jahr stand der erste Neukauf eines Hardware Synth nach über 40 Jahren Abstinenz an. Subsequent 37 oder Matriarch. Es wurde dann der Matriarch. Ich habe es nicht bereut. Passt gut zu meinem restlichen Vintage Kram.
Trotzdem bin ich beim Subsequent 37 immer noch in Versuchung. Zusätzlich zum Matriarch wäre es aber redundant. Da warte ich jetzt lieber auf das neue polyphone Maschinchen von Moog.
@j.keys Danke für diese hilfreiche Einschätzung. Die Features sind neben dem Klang natürlich nicht unwichtig. Interne Effekte sind für mich sekundär. Ich lasse meine Synths gerne über das Strymon Big Sky laufen. Oder mein altes Alesis Quadraverb. Ansonsten mag ich bei Synths den direkten Zugriff über Potis. Bin halt ein alter Oldschooler. 😎
@MadMac Old school und knob per function find ich super, ich mag nur dieses halb-halb nicht. Manch schlechte Bedienung lässt man lieber in der Vergangenheit (nummern-display zb)… Und schlechte onboard-Effekte helfen niemandem, dann lieber gar keine. Dazu noch der nutzlose Distortion knob am P6, da klingen die digitalen Simulationen am PolyBrute besser. In Summe würde ich aktuell nicht nochmal einen Synth aus der Serie kaufen, sondern wenn Sequential dann einen Prophet 5/10 oder OB-X8. Aber eigentlich will ich gar keinen Sequential mehr…
@j.keys Der Sinn eines Distortion knobs erschließt sich mir auch nicht. Entweder kann der Synth Vintage oder nicht. Da kann ich ja gleich einen alten Tube Screamer dranhängen. ☺️
Der OB-X8 ist schon heiß, zumal ich ein alter Oberheim Fan bin. Bis jetzt konnte ich mich geradeso zurückhalten. Kommt aber höchstens als Desktop ins Haus. Ich habe schon so ein Schlachtschiff hier stehen. 😎
@MadMac Ok, kommt der Mirror tatsächlich? Dachte das sei eher ein Fake. 🤷♂️ Sehr spannend!
@Filterpad Ich hoffe doch nicht. Der neue Moog ist meine letzte Hoffnung! 😉
„Es ist anzunehmen, dass der Prophet X nach Produktionsende ein gesuchtes und teueres Sammlerstück auf dem Gebrauchtmarkt sein wird.“
Da hier keinerlei Argumentation dafür aufgeführt wird, gehe ich davon aus, dass man hier nur Werbung für den Ausverkauf bei dem im Artikel gelisteten Händler macht. Ja, bei mir erscheint die Anzeige im Artikel.
@BÄM Das Argument wäre: so passiert es halt bei so gut wie allen Synths – warum sollte es gerade bei so einem Spezialisten wie dem X anders sein?
Möglichkeiten wären, warum er keinen Erfolg auf dem Gebrauchtmarkt haben wird: weil er A) digital ist und B) Regler oberhalb dem Display sind, was sehr störend wirkt in der Bedienung.
@Filterpad Der X ist ein Hybrid mit analogen Filtern von Dave Rossum (SP 12, E-MU).
Und mich stören die Displays überhaupt nicht, im Gegenteil, die Bedienung ist ein Traum – wie bei allen Dave Smith Instrumenten sehr durchdacht.
@Filterpad Mein Pro3 hat auch die Potis oberhalb vom Display. Nach deinem Kommentar musste ich erstmal nachschauen. Also meine Wurstfinger haben das Display bisher noch nicht versteckt. Weiß nicht wie du darauf kommst. Schon mal an so einer Kiste geschraubt?
Nö
@BÄM Schau dir mal an, wie der Poly Evolver mittlerweile gehandelt wird. Und der Prophet 12 geht schon in eine ähnliche Richtung. Und beides waren keine Bestseller, als es sie noch neu gab. Selbst Rolands erste Boutique-Serie wurde nach dem Auslaufen zeitweise zu doppelten Neupreisen gebraucht gehandelt. Das ist also keine sehr gewagte These von Sven und ganz bestimmt nicht der Versuch, den Verkauf anzukurbeln – denn die letzten Neugeräte werden auch so weggehen.
@Steril Ich würde ihn jetzt nicht kaufen 😇
@Steril > […] Und der Prophet 12 geht schon in eine ähnliche Richtung. […]
Der »Prophet 12« ist damals irgendwie komplett an mir vorbei gegangen. Dann hat Jameson Nathan Jones vor nicht allzu langer Zeit auf seinem YouTube-Kanal ein ausführliches Video zu dem Synthesizer veröffentlicht und seitdem steht der auf der »Haben Wollen«-Liste. Mir war nicht bewusst, dass der eine recht universelle Verzerrer-Einheit eingebaut hat (auf dem Frontpanel als »Character« bezeichnet), die – wichtig! – nach den Oszillatoren und vor dem Filter sitzt (in anderen Synthesizern hat man das, wenn überhaupt, in der Effekt-Sektion nach der kompletten subtraktiven Kette). Dieses kleine aber feine Detail verspricht noch einmal deutlich andere Klangfarben. Die Presets des Synthesizers waren wohl nicht sooo dolle und die Oszillatoren sind digital. Dafür geht mit denen lineares FM und sie haben, ähnlich wie im »Pro2«, nicht nur die Standard-Wellenformen. Als mir das alles bewusst wurde – und da ich meine Sounds immer selber programmiere – ist mir buchstäblich das Wasser im Mund zusammen gelaufen.
Allerdings muss ich mich beeilen. Denn langsam aber sicher passiert genau das von Dir beschriebene.
@BÄM ach komm: Einen Intel Mini PC mit SSD und angedocktem Analog Board als „Klassiker“ zu bezeichnen, das hat doch was 😄
Was ist ein Virus für dich oder jegliches NORD Teil? Keine Klassiker? Yamaha DX1 bis FS1R? Kurzweil?
es geht hier nicht um „digitale Klassiker“ Und „jegliches NORD Teil“ ist sicherlich auch kein von Dir so genannter „digitaler Klassiker“. Meinen Nord Wave2 würde ich z.B. niemals als einen solchen bezeichnen und auch nicht meinen super FS1R, den Du ebenfalls genannt hattest. Auf jeden Fall aber meinen DX7 und Kurzweil 2600.
Wie auch immer. Es geht hier halt,wie ich schon am Anfang meiner Antwort an Dich erwähnte, nicht um „digitale Klassiker“.
Du hättest vielleicht schreiben können, „digital-analoge Klassiker“. Aber auch darum geht es hier ja gar nicht. Ich hatte auf BÄMs ersten Beitrag geantwortet, den musst Du dann schon lesen, um nicht kontextfrei, allein anhand Deiner persönlichen Annahmen mit „digitalen Klassikern“daherzukommen … , um die es, wie ja schon erwähnt, nie ging.
ähm… DU hattest das mit „Klassiker“ aufgebracht 😂
ich hatte dein “ Einen Intel Mini PC mit SSD und angedocktem Analog Board als „Klassiker“ zu bezeichnen“ dann aufgegriffen von wegen, sämtliche Digi Synths funktionieren im Grunde ja auch so und da sind sehr wohl Klassiker dabei.
Verdammt noch mal… mit meinem „Klassiker“ hast Du mir jetzt die Hosen runtergezogen, umgedreht und wieder zurückgestopft. Geschieht mir recht so. Mea culpa !
Das Besondere am Prophet X sind imho ja die sehr große mitgelieferte Samplemenge und Qualität (ein bisschen Omnisphere und Konsorten in Hardware) und die Möglichkeiten die Sampleparameter sehr vielseitig zu modulieren. Ich zitiere mal aus dem Amazona Test:
„Neben der Frequenz der Instrumente, lassen sich die Parameter Startpunkt, Endpunkt, Loop-Größe und Loop-Mittelpunkt durch LFOs oder Hüllkurvengeneratoren modulieren.“
Soetwas gibt es, soviel ich weiß, in Hardware, in mehrstimmig und mit sehr guten analogen Filtern dahinter sonst nirgendwo, weshalb ich glaube, dass der Prophet X immer wieder seine Liebhaber finden, und damit einigermaßen wertstabil bleiben wird.
Wen solche Fähigkeiten nicht interessieren wird wahrscheinlich sowieso andere Geräte bevorzugen.
@0gravity Die wenigsten „Kommentatoren“ hier haben schon mal an einem PX gesessen, würde ich vermuten und von denen, die es haben oder bei denen er vielleicht sogar zuhause steht, hat vielleicht die Hälfte das Teil richtig ausgelotet, so wie es zb Jexus bei anderen Synths macht. Andererseits würden viele wieder den Hydrasynth loben, einen komplett digitale Kiste, die auch komplett digital klingt. Aber nichts gegen digital, einer meiner absoluten Lieblingssynths ist digital und ich würde dafür jeden Oberheim oder Moog stehen lassen.