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Test: Sequential Prophet X, Hybrid-Synthesizer & Sampler

Digital, Hybrid, Sampling oder Analog?

1. August 2018
Test: Sequential Prophet X, Hybrid-Synthesizer & Sampler

Test: Sequential Prophet X, Hybrid-Synthesizer & Sampler

Lange wurde gerätselt, was als Nächstes aus der Synthesizer-Schmiede Dave Smith Instruments kommt. Die einen spekulierten auf einen Nachfolger des Prophet VS, die anderen erhofften sich einen Keyboard-Sampler. Seit der Ankündigung des Sequential Prophet X, bei dem es sich nach dem Prophet-6 um das zweite Produkt der seit 2015 reaktivierten Sequential-Marke handelt, ist klar, dass man von allem etwas geboten bekommt: einen Synthesizer und Samples, zu denen auch die Schwingungsformen des Prophet VS zählen.

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Das letzte Mal, als Dave Smith mit Samples zu tun hatte, liegt schon etwas zurück. 31 Jahre um genau zu sein. Damals, 1987, veröffentlichte Sequential nach dem Sequential Prophet 2000 bzw. 2002 seinen zweiten Sampler ausschließlich im Rack-Format: den Sequential Prophet 3000. Mit insgesamt vier Audioeingängen (jeweils ein Mikrofon- und Instrumenteneingang für beide Stereokanäle), einer Sample-Auflösung von 16 Bit und 48 kHz, einem Speichervolumen von maximal 4 MB, etlichen Bearbeitungsmöglichkeiten und einer per Kabel verbundenen Fernbedienung, die das für damalige Verhältnisse riesige LC-Display der Korg Wavestation vorwegnahm, gehörte der Sequential Prophet 3000 zu den fortschrittlichsten Sampler-Modellen seiner Zeit – lange bevor Terrabyte-schwere Festplatten und mehrere 100 Gigabyte umfassende Sample-Librarys auch in den Hobbymusikerhaushalt Einzug erhielten. Doch weil kurz darauf die Übernahme der mittlerweile insolventen Firma Sequential durch Yamaha erfolgte und Yamaha kein weiteres Interesse an der Fortproduktion des Sequential Prophet 3000 hatte, war dem letzten Sequential-Produkt eine nur sehr kurze Lebensdauer beschert. Ganze 250 Stück wurden hergestellt und schließlich übernahm vor allem AKAI und E-Mu das Ruder auf diesem Gebiet.

Sequential Prophet X, seitlich

Wenig später, im Jahr 1990, gab Dave Smith in einem Interview mit dem britischen Magazin Music Technology zu Protokoll, dass er recht schnell vom Sampling gelangweilt war. Zum einen sei es technisch sehr leicht umzusetzen, zum anderen sei es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis man nur noch damit beschäftigt sei, der Software ständig neue Features hinzuzufügen. Null Herausforderung und ewiges Ausbessern derselben Sache also. Das 28 Jahre alte Statement über den monotonen Entwicklungszyklus von Samplern muss man im Hinterkopf behalten, wenn man sich dem Sequential Prophet X nähert.

Wer anhand von Dave Smiths Aussage einen Widerspruch zum nun veröffentlichten Sequential Prophet X wittert, dem sei bereits gesagt, dass es keinen gibt. Die offizielle Beschreibung deutet es bereits an. Darin heißt es zum Hybrid-Konzept des Prophet X: „Samples plus Synthese“. (An dieser Stelle sei das Interview mit Dave Smith zum Sequential Prophet Xvon meinem Kollegen Mike Hiegeman empfohlen.)

Es ist also nirgends von Sampling die Rede, sondern nur von dessen Erzeugnissen. Und in der Tat ist der Sequential Prophet X kein Sampler im Sinne eines FairlightSynclavierEmulator oder eben eines Prophet 3000. Da er über keine Audioeingänge verfügt, kann man mit ihm auch nichts aufzeichnen. Was Samples angeht, ist der Prophet X stattdessen ein Sample-Player mit verschiedenen Optionen für die Sample-Wiedergabe und deren Manipulation. Und für diese Zutaten haben Dave Smith Instruments mit den Sample-Spezialisten von 8Dio zusammengearbeitet, die sich wiederum um das Sample-Material kümmerten und darum, wie man es in den Prophet X bekommt.

An dieser Stelle sei noch der Hinweis erlaubt, dass es mittlerweile auch eine Prophet XL Variante gibt. Alle Infos dazu HIER.

Doch nun der Reihe nach.

Sequential Prophet X, Mod-Wheels

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Sequential Prophet X Hardware

Fangen wir zum Einstieg mit der Hardware an. Der mit Netzkabel und englischsprachiger Bedienungsanleitung (eine deutsche Fassung ist derzeit in Arbeit!) ausgelieferte Prophet X erinnert sehr an den vor fünf Jahren veröffentlichten Prophet 12. Zwar ist das anthrazit-schwarz-orangene Farbschema ein anderes und auch die Holzverkleidungselemente sind verschieden, jedoch scheint das Aluminium-Frontpanel nahezu identisch. Ganze zweieinhalb Zentimeter tiefer als der Prophet 12 ist der Sequential Prophet X allerdings und damit der bisher größte Synthesizer aus dem Hause Dave Smith Instruments.

Hinsichtlich der Gehäusebreite gibt es wiederum keine Unterschiede zum Prophet 12 und auch das zentrale OLED-Display, die hintergrundbeleuchteten Pitchbend- und Modulationsräder und die sogenannten Touch Slider mit den dazugehörigen Haltetasten (die bereits beim Tempest verwendet wurden) schauen sehr bekannt aus. Bei Letzteren leuchten nun keine roten Rechtecke mehr als vertikale Positionsmarkierungen auf, sondern gemäß des neuen Farbschemas orangene Punkte. Einen Punktabzug gibt es hier jedoch für die Tatsache, dass die Touch Slider nicht mehr druckempfindlich sind, so wie das noch beim Prophet 12 und dem Pro 2 der Fall war. Damit entfallen gleichzeitig zwei Modulationsquellen.

Sequential Prophet X, Knöpfe

Gegenüber den letzten Hybrid-Synthesizern von Dave Smith Instruments punktet der Prophet X hingegen in Sachen Klaviatur, da hier dankenswerterweise das bereits im Prophet Rev2 verbaute Fatar TP/9S Keyboard eingesetzt wurde. Quietschende Federn – Besitzer des Prophet 12 oder Prophet ’08 erinnern sich – gehören also der Vergangenheit an. Vom Prophet Rev2 hat der Prophet X überdies das kleine quadratische OLED-Display geerbt, das hier gleich zweimal verbaut wurde: in den Sample- und Effektbereichen.

Die Verarbeitungsqualität des Sequential Prophet X ist überwiegend solide. Einen Anlass zur Freude böte es, wenn Dave Smith Instruments dazu übergehen würden, die Potentiometer und Encoder mit dem Gehäuse zu verschrauben. Jedoch wackelte beim Testexemplar nichts gravierend, wie dies bei einigen Prophets durchaus mal vorkommen kann (vor allem im Hinblick auf den Prophet Rev2 gab es einige Beschwerden in diese Richtung). Im Vergleich vermittelt der Waldorf Quantum allerdings ein deutlicheres Premium-Feeling, dies muss man in dieser Preisklasse auf jeden Fall betonen.

Wie schaut es mit den Verbindungen zur Außenwelt aus? – Die befinden sich allesamt auf der Rückseite. Das interne Netzteil wird dort über einen AC-Kaltgerätestecker für ein standardmäßiges IEC-Gerätekabel mit Strom versorgt. Da man mit dem Prophet X Splits erstellen und Layer kombinieren kann, gibt es – wie in diesem Fall für Dave Smith Instruments üblich – zwei separate Stereoausgänge für die Layer A und B. Ausgang A fungiert auch als Stereohauptausgang, falls man die Audiosignale beider Layer nicht trennen möchte. Daneben befindet sich der Kopfhöherausgang, der beim Textexemplar den Stereoausgängen unterlegen war, vor allem was den Rauschpegel angeht.

Sequential Prophet X, Ribbon Controle

Neben den Audioausgängen verfügt der Sequential Prophet X über vier Pedaleingänge. Mit einem Fußschalter lassen sich über den Sequencer-Eingang der Sequencer oder der Arpeggiator ein- und ausschalten. Zudem können über diesen Eingang auch Trigger- und Gate-Signale eingespeist werden, was sich in den globalen Einstellungen konfigurieren lässt. Ferner gibt es Eingänge für ein Haltepedal sowie zwei Fußschweller. Von den beiden Fußschwellereingängen ist einer für die Steuerung der Lautstärke bestimmt. Über den anderen Eingang („Pedal/CV“) lässt sich hingegen jedes beliebige Modulationsziel ansteuern, das man in der Modulationsmatrix auswählen kann.

Für die MIDI-Kommunikation gibt es das MIDI-Trio mit den Buchsen In, Out und Thru sowie einen USB-Anschluss, über den der Prophet X von einem Computer als class-kompatibles Gerät erkannt wird. Schließlich ist auf der Rückseite noch ein USB 3.0 Anschluss untergebracht, über den man mithilfe eines USB-Sticks die Firmware aktualisieren und vor allem Samples importieren kann. Damit sind wir auch bei dem angelangt, was den Prophet X gegenüber allen anderen Instrumenten von Dave Smith Instruments auszeichnet.

Sequential Prophet X, Display

Die Sample Library des Prophet X

Die von 8Dio bereitgestellten Samples füllen 150 GB der insgesamt 200 GB großen SSD. Das macht sich beim Einschalten des Prophet X bemerkbar. So dauert es etwa 25 Sekunden, bis das Gerät hochgefahren ist. Ganze 858 Samples beinhaltet der Sequential Prophet X bei Auslieferung, die hier Instrumente heißen. Sie sind in 17 Kategorien organisiert: Ambience (12 Samples von atmosphärischen Ambient-Sounds), Bass (52 Samples von Kontrabässen, Celli und E-Bässen), Brass (95 Samples von allen möglichen Blechbläsern), Choir (94 Samples von Chören, die entweder Vokale oder Worte singen), Cinematic (56 Samples aus der Kategorie Breitwandkino), Drums (14 akustische und elektronische Drum Kits), Effects (18 Samples diverser Effekt-Sounds), Ethnic (34 Samples von sogenannten ethnischen Instrumenten), Guitar (41 Samples von akustischen Gitarren, E-Gitarren und Ukulelen), Keyboard (66 Samples von elektromechanischen Tasteninstrumenten wie dem Clavinet, Rhodes, Wurlitzer und der Hammond), Percussion (33 perkussive Samples), Perc Tonal (74 Samples von tonalen Perkussionsinstrumenten wie Glockenstäben, Xylophonen und Steel Drums), Piano (39 Samples eines nah, fern oder präpariert aufgenommenen Klaviers), Strings (97 Samples von Kammerorchesterstreichern), Synth (37 Synthesizer-Samples, zu denen auch die Schwingungsformen des Prophet VS und Rauschen zählen), Solo Vox (35 Samples von Solostimmen, die entweder Vokale oder Worte singen) und schließlich Winds (61 Samples von Holzbläsern).

Bei den Instrumenten handelt es sich stets um Multi-Samples. Dies wird nicht nur durch übers Keyboard verteilte Drum Kits deutlich, sondern auch dadurch, dass beispielsweise bei Klavierklängen sämtliche Noten einzeln gesampelt wurden und nicht etwa nur eine Auswahl, die dann anschließend automatisch mittels Mapping über den gesamten Keyboardbereich gestreckt wurde. Überdies machen sich die Multi-Samples vor allem durch verschiedene Dynamikstufen bemerkbar. So triggern verschiedene Anschlagstärken verschiedene Lagen bzw. Timbre-Variationen ein und derselben Note. Verschiedene Spielweisen eines Instruments wie beispielsweise gestrichene oder gezupfte Geigen sind wiederum als verschiedene Instrumente innerhalb einer Instrumentengruppe organisiert. Dasselbe gilt für unterschiedliche Mikrofonierungen.

Sequential Prophet X, 8DIO

Für die Instrumente werden Samples im WAVE-Format bei einer Auflösung von 16 Bit und 48 kHz verwendet. Die Klangqualität ist durchweg sehr hochwertig und edel. Auch ein Hang zum Bombast wird hier nicht verheimlicht. So merkt man nach einigen Stichproben recht schnell, dass der 8Dio-Mitbegründer Troels Folmann auch epische Orchester-Soundtracks für Games, Serien und Filme komponiert (u.a. The Rise of the Tomb Raider, Spider-Man 3, X-Men: Der letzte Widerstand und die US-Castingshow America’s Got Talent). Die mitgelieferte Sample-Library klingt also auch immer äußerst Hollywood-kompatibel. Wer grundsätzlich neutrale Klänge im Sinne von möglichst trockenen Aufnahmen erwartet, wird keine finden. In irgendeiner Form wirken die Samples (mit Ausnahme der Schwingungsformen des Sequential Prophet VS) immer bearbeitet oder aber nicht frei von einem raumklanglichen Ambiente. Die meisten Instrumente erscheinen aus dieser Perspektive bereits „fertig“ und in Hochglanz nutzbar, ohne auch nur die anderen Parameter des Synthesizers bemühen zu müssen. Dies ist sicherlich der ausschlaggebende Punkt dafür, dass manche Nutzer und Beobachter davon sprachen, der Prophet X erwecke zuweilen den Eindruck eines ROMplers. Es klingt zwar alles großartig, jedoch muss man fairerweise darauf hinweisen, dass damit nicht unbedingt für jeden etwas dabei ist. Wer die Klangästhetik von Blockbuster-Produktionen nicht gerade für erstrebenswert hält oder es bevorzugt, mit weitestgehend ungefärbtem Sample-Ausgangsmaterial zu arbeiten, der wird sehr schnell wählerisch werden oder abwarten müssen.

Abzuwarten ist, weil ja schließlich noch 50 GB der SSD frei sind und zwei Optionen von Dave Smith Instruments und 8Dio in Aussicht gestellt wurden: So beabsichtigt 8Dio, in Zukunft noch weitere exklusive Sample Packs für den Prophet X anzubieten. Vorangekündigt wurden bereits die Sammlungen „The Last Prophet 5“ und „CP70 & Super Grand“. „The Last Prophet 5“ wird Samples von Dave Smiths Prophet-5 enthalten, bei dem es sich zugleich um das letzte Exemplar handelt, das produziert wurde. „CP70 & Super Grand“ wird weiterverarbeitete Samples von Yamahas CP-70 und einem akustischen Flügel beinhalten, inklusive aller Dynamikstufen und präparierter Varianten. Geplant waren diese Sammlungen bereits für Mai. Nun wurde die Veröffentlichung auf August verschoben. Auf Nachfrage bei 8Dio konnte man jedoch zu den Preisen und dem Datenumfang noch keine Auskunft geben.

Entscheidender wird für die meisten Nutzer allerdings sein, was als zweite Option in Aussicht gestellt wurde. So planen Dave Smith Instruments und 8Dio für Dezember die Unterstützung des Imports von User-Samples. Hierzu wurde eine App angekündigt, die die Kompatibilität zwischen eigens erstellten Sample-Material und dem Prophet X gewährleisten soll. Unklar ist nach wie vor, was zum Funktionsumfang dieser App zählen wird. Ob man damit beispielsweise selbst Multi-Samples mit verschiedenen Velocity-Layern erstellen kann oder nicht. Zu hoffen bleibt in jedem Fall, dass die Möglichkeit zum Import eigener Samples nicht auch noch verschoben wird. Denn hierbei handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil zur Freisetzung des kreativen Potentials dieses Synthesizers und nicht etwa eine Nebensache. Wie in jedem Fall von besonders weitreichenden Produkt-Updates wird man dann erneut testen müssen, wie der Prophet X mit diesem Feature abschneidet. Kommen wir aber wieder zurück zu dem, was sich bereits machen lässt.

Sequential Prophet X, Tastatur

Die Parameter für die Sample-Wiedergabe

Der Bereich „Sample Playback“ ist im Grunde das Sample-basierte Äquivalent zu einer typischen Oszillatorsektion, eben nur mit Sample-spezifischen Parametern. Mithilfe des Displays, dreier Drucktaster und zweier Encoder lassen sich hier je Layer komfortabel zwei Instrumente aus den 17 Instrumentengruppen bestimmen und zur Bearbeitung auswählen. Für die grundsätzliche Sample-Wiedergabe stehen die Optionen rückwärts und Loop zur Verfügung. Aktiviert man den Bearbeitungsmodus, dann lassen sich die Start- und Endpunkte eines Samples justieren. Zudem kann man die Länge eines Loops variieren und den Loop-Mittelpunkt verschieben. Neben der Frequenz der Instrumente, lassen sich die Parameter Startpunkt, Endpunkt, Loop-Größe und Loop-Mittelpunkt durch LFOs oder Hüllkurvengeneratoren modulieren.

Unabhängig von der absoluten Länge eines Samples steht einem je Sample und Loop ein 1000-stufiges Raster zur Verfügung, entlang dessen man die oben genannten Punkte setzen kann. Das heißt, im Bearbeitungsmodus hat ein Sample immer eine volle Länge von 1000 Einheiten (in Werten: 0-999). Entsprechend hat ein noch nicht bearbeiteter Loop seinen Startpunkt bei 0, den Endpunkt bei 999 und den Mittelpunkt bei 499. Visualisiert wird ein Sample im Display als horizontaler Balken, nicht als Schwingungsform wie beispielsweise beim Elektron Octatrack oder Digitakt. Damit ist auch die Philosophie hinter dem Einsatz von Samples auf dem Prophet X umrissen: Es geht hier nicht um die mikroskopisch genaue Bearbeitung von Samples inklusive Zoom-Option, um etwa entlang von Transienten Markierungen setzen zu können. Im Vordergrund soll Spaß, nicht Akribie stehen.

Was man dabei jedoch bedenken muss, ist die Tatsache, dass sich somit für Loops kaum ideale Start- und Endpunkte bestimmen lassen. Weil die Vermeidung von Knacksern bei Übergängen damit zur Glückssache wird, gibt es auch eine Crossfade-Funktion mit einstellbarer Länge. Leider handelt es sich dabei um eine lineare Aus- und Einblendung, so dass in der Mitte der Überblendung immer ein deutlicher Lautstärkeabfall hörbar ist, ein Loop also in den allermeisten Fällen sehr offensichtlich bleibt. Gut wäre an dieser Stelle, wenn man durch ein Firmware-Update eine logarithmische Crossfade-Option hinzufügen könnte, die die Überblendungen weniger offensichtlich erscheinen lässt.

So ganz variantenarm ist die Crossfade-Funktion jedoch nicht. So gibt es drei Optionen für die Einstellung der Überblendungslänge: die Standardvariante, bei der man eine absolute Dauer festlegt, eine Art Keytracking-Option, bei der sich die Dauer der Überblendung nach der periodischen Länge eines Loops in Abhängigkeit von der Tonhöhe einzelner Noten richtet (die Loop-Perioden verkürzen sich mit ansteigender Tonhöhe), und schließlich eine synchronisierbare Variante, bei der die Dauer der Überblendung durch die Master Clock bestimmt wird. Aktiviert man die letzte Option, dann ist die Länge eines Loops in relativen Teilwerten oder Vielfachen justierbar, die zu den aktuellen Master-Clock-Einstellungen synchron sind.

Sequential Prophet X, Filter

Man kann den Einsatz von Loops auch auf die Spitze treiben, was im Grunde bereits die Samples der Prophet-VS-Schwingungsformen andeuten. Denn bei ihnen handelt es sich lediglich um standardmäßig geloopte Einzelzyklen der entsprechenden Schwingungsformen. Deaktiviert man hier die Loop-Funktion, dann hört man nur einen extrem kurzen Klang. Dieses Prinzip kann man auf sämtliche Samples anwenden, wenn man die kleinstmögliche Sample-Wiedergabelänge, also 1/1000, auswählt. Auf diese Weise kann man im Prinzip jeden minimalen Sample-Abschnitt der 858 Instrumente in eine neue Schwingungsform verwandeln. In diesem Fall spielen auch Überblendungen gar keine Rolle mehr, weil die Loop-Zyklen viel zu kurz sind, um überhaupt noch Start- und Endpunkte wahrnehmen zu können. Mit anderen Worten: In den Samples schlummern gleichzeitig Tausende von alternativen und ungewöhnlichen Oszillatorschwingungsformen.

Die Samples der Sequential Prophet-VS-Schwingungsformen eignen sich auch zur Veranschaulichung einer weiteren Funktion des Sample Players. Die Rede ist von der Funktion „Sample Stretch“. Damit ist nicht gemeint, dass man Samples beliebig dehnen oder stauen kann, wie es das sogenannte Time Stretching mit oder ohne Auswirkung auf die Tonhöhe ermöglicht. Dieses Kreativwerkzeug, das vor allem seit dem AKAI S950 (1988) zu den beliebtesten Sample-Manipulationsfunktionen gehört, ist im Prophet X leider abwesend. Mit der Funktion „Sample Stretch“ lässt sich hingegen das Sample einer bestimmten Note (inklusive dazugehöriger Velocity Layer) über das gesamte Keyboard verteilen. Warum dies unter anderem für die Schwingungsformen des Prophet VS relevant ist? Nun, sie sind alle in einem Instrument als Multi-Sample untergebracht, das heißt durch jede Keyboardtaste wird eine andere VS-Schwingungsform getriggert. Möchte man eines der Timbres über das ganze Keyboard spielen, so hält man einfach die Note gedrückt, die die gewünschte Schwingungsform wiedergibt und betätigt anschließend die Taste „Sample Stretch“.

Zu den weiteren Funktionen zählen noch ein bipolarer Parameter (Hochpass- und Tiefpassfilter) für die Tonfärbung der Instrumente und ein Schalter, mit dem man das analoge Stereotiefpassfilter des Prophet X umgehen kann. Der Filter-Bypass-Modus ist besonders dann sinnvoll, wenn man Instrumente verwendet, für die vor allem hochfrequente Nuancen wichtig sind, wie dies beispielsweise beim Bogenstrich einer Geige der Fall ist. Ferner lässt sich noch der Pegel jedes Instruments unabhängig von den Mixereinstellungen um bis zu 9 dB anheben.

Die restlichen Sample-Parameter sind eher typisch für Oszillatoren. Dazu zählen die Frequenzeinstellung und die Feinstimmung, aber auch Funktionen wie die Festlegung einer Glide- bzw. Portamento-Rate. Außerdem lassen sich die Instrumente von der Keyboardsteuerung entkoppeln, wodurch sie nur noch der Frequenz folgen, die mit dem entsprechenden Parameter festgelegt wurde. Dies kann nicht nur für Drones sinnvoll sein, sondern auch für Modulationszwecke. Denn zu den überaus positiven Aspekten der Sample-Abteilung gehört, dass man die Instrumente als Modulationsquellen und -ziele für Frequenzmodulationen nutzen kann, was ein eher seltenes Sample-Feature ist. So lassen sich beispielsweise die Oszillatoren oder aber die Filterfrequenz ohne Weiteres durch Samples frequenzmodulieren. Auch in Sachen Instabilität können sich die Samples wie gewöhnliche Oszillatoren verhalten. Zu diesem Zweck gibt es in der Modulationsmatrix zwei frei zuweisbare Slop-Parameter, die als Modulationsquellen auf die Stimmstabilität der Instrumente angewendet werden können. Sehr gut!

Sequential Prophet X, Detail

Die klassische Synthese-Architektur des Prophet X

Geht man über den Bereich „Sample Playback“ hinaus, dann ist der Prophet X am ehesten mit dem Aufbau des Prophet Rev2 vergleichbar. Je Layer stehen neben den zwei Instrumenten zwei Oszillatoren zur Verfügung, ein Mixer, ein Tiefpassfilter plus Hüllkurvengenerator sowie ein Verstärker plus Hüllkurvengenerator. Im Unterschied zum Prophet Rev2 verfügt der Prophet X zusätzlich über zwei frei zuweisbare Hüllkurvengeneratoren, nicht nur einen. In dieser Hinsicht ist es also wie beim Prophet 12 und Pro 2 bestellt. Wie bei diesen beiden letzten Hybriden basieren auch die zwei Oszillatoren nicht auf analogen Schaltungen, sondern DSPs. Sie bieten jedoch keine digitalen Schwingungsformen, sondern nur klassisch analoge: Sinus (dieses Mal statt Dreieck), Sägezahn, Rechteck und Super Saw. Dass man sich hier für eine mangels Obertöne nicht weiter zu filternde Sinusschwingung anstelle der sonst üblichen Dreieckschwingung entschieden hat, mag damit zu tun haben, dass man die Idee hatte, Sinus in Kombination mit Samples als Suboszillator zwecks Andickung der tieferen Register zu nutzen.

Für beide Oszillatoren stehen selbstverständlich Frequenz-, Feinstimmungs- und Glide-Regler zur Verfügung. Wie bei den Instrumenten lässt sich auch hier die Frequenz von der Steuerung durch das Keyboard abkoppeln. Auch der für jeden DSI-Synthesizer übliche Slop-Parameter für die Emulation instabiler Stimmungen ist hier wiederzufinden. Durch den Parameter „Shape Mod“ lassen sich daneben sämtliche vier Schwingungsformen in ihrer Form modulieren. Darüber hinaus gibt es für Oszillator 1 einen Hard-Sync-Modus. Mit dem Parameter „Wave Reset“ kann man hingegen bewirken, dass die Phasen beider Oszillatorschwingungen mit jedem Tastenanschlag auf null zurückgesetzt werden, was vor allem für konsistente Bass-Sounds nützlich ist. Über die Modulationsmatrix lassen sich überdies beide Oszillatoren als Modulationsquellen und -ziele für Frequenzmodulationen auswählen.

Dem Oszillatorbereich folgt der Mixer, über den sich die Signale der beiden Instrumente sowie der zwei Oszillatoren abmischen lassen. Sehr gut ist hier, dass man jede Klangquelle individuell im Stereopanorama positionieren kann. So lassen sich also komplexe Klanggebilde komplett vorab abmischen, ohne Multitracking und DAW. In der Mixer-Sektion sind über das Menü noch zwei weitere Parameter erreichbar: „Bit Hack“ und „Decimate“. „Bit Hack“ reduziert die Bittiefe der Samples, während „Decimate“ die Samplerate der Samples und digitalen Oszillatoren verringert. Wer es also grobkörnig mag, dem wird hier weitergeholfen.

Sequential Prophet X, Effekte

Was folgt, ist das Sahnestück des Prophet X: das analoge Stereo-Tiefpassfilter, das neben der wunderbaren Filtercombo des Pro 2 zu den bestklingenden Filtern gezählt werden muss, die jemals in einem DSI-Produkt genutzt wurden. Das Filter basiert auf 16 Chips (jeweils 8 je Stereokanal) des Typs SSI2144 Fatkeys™ Four-Pole Voltage Controlled Filter, also der im vergangenen Jahr angekündigten Wiederauflage des von Dave Rossum entworfenen SSM2044-Chips. Rossum war auch an dem deutlich geschrumpften Reissue beteiligt, denn hinter der jetzigen Firma Sound Semiconductor steht mehr oder weniger eine Reunion von vormaligen Solid-State-Micro-Technology-Mitarbeitern. Der Filterchip SSM2044 wurde unter anderem in Geräten wie dem Korg PolysixKorg Mono/PolyFairlight IIPPG Wave 2.2 und 2.3E-mu SP-1200 und dem Siel Opera 6 eingesetzt. Es handelte sich dabei um den Nachfolger des SSM2040, der in den ersten beiden Revisionen des Prophet-5 verbaut wurde.

Da die SSI2144-Chips wie die SSM2044-Chips übersteuerungsfähig sind, gibt es neben den Reglern Cutoff und Resonance auch einen Drive-Parameter, mit dem sich das Signal leicht anzerren lässt. Die Filterfrequenz lässt sich standardmäßig durch Keytracking, Anschlagstärke und einen Hüllkurvengenerator steuern. Über das Bedienpanel erscheint der Hüllkurvengenerator als ADSR-Variante, jedoch lässt sich die Phase Delay über das Menü für verzögert getriggerte Hüllkurven hinzufügen. Überdies lässt sich der Filterhüllkurvengenerator wie alle übrigen Hüllkurvengeneratoren auch im Loop-Modus nutzen.

Ein weiterer entscheidender Parameter, der sich im Filtermenü versteckt findet, ist „Stereo Split“. Evolver-Nutzern wird dieser Parameter bereits unter dem Namen „L/R Split“ geläufig sein. Hierbei handelt es sich um eine Offset-Funktion, mit der sich regeln lässt, wie die Filterfrequenz im Verhältnis des einen Stereokanals zum anderen akzentuiert wird. Dreht man den Regler nach rechts, wird die Filterfrequenz auf der rechten Seite stärker betont und um die gleiche Intensität auf der linken Seite verringert und umgekehrt. Dieser Parameter hat auch Einfluss auf die Art und Weise, wie die Filterfrequenz auf beiden Stereokanälen durch die Hüllkurve gesteuert wird. Mit subtilen Einstellungen kann man dem Sound so deutlich mehr Tiefe verleihen und man wird einmal mehr daran erinnert, warum die Evolver-Serie immer dynamischer und breiter klang als alle folgenden DSI-Synthesizer mit Monosignalweg. Daher ist es schön, dieses Feature nach all den Jahren wieder vorzufinden.

Werden einem die 8 Stimmen je Layer im Stereomodus zu knapp, kann der Sequantial Prophet X auch in einem 16-stimmigen Modus betrieben werden. In dem Fall werden einfach die Signale der Stereosamples und des Filters summiert. Ist man aber einmal in den Genuss des Stereoklangs gekommen, dann wird man dies wohl nur noch in absoluten Notfällen tun, da das gesamte Signal im Monomodus deutlich an Tiefe und Dynamik verliert, was nicht bedeuten soll, dass der Prophet X dann schlechter klingt, sondern einfach nur weniger üppig.

Dem Filter folgt schließlich der Verstärkerbereich mit einem identischen Hüllkurvengenerator sowie einem Regler, mit dem sich die Steuerung durch die Anschlagstärke bestimmen lässt. Im entsprechenden Menü finden sich ferner Parameter zur Regelung der Programmlautstärke und der Stimmenverteilung im Stereopanorama. Letzterer kann den Stereoverlust etwas kompensieren, falls man sich für den Monomodus entscheidet, denn durch ihn lassen sich die einzelnen Stimmen wechselseitig im Stereopanorama verteilen.

Sequential Prophet X, Seitenansicht

Die Modulationsmatrix des Synthesizer

Zu den direkt über das Bedienfeld erreichbaren Modulationsquellen zählen die bereits erwähnten zwei zusätzlichen Hüllkurvengeneratoren mit den Parametern Delay, Loop und Anschlagstärke. Daneben gibt es noch 4 LFOs mit den Schwingungsformen Dreieck, Sägezahn, umgekehrter Sägezahn, Rechteck und Zufall bzw. Sample & Hold. Hier steht im Gegensatz zu den Oszillatoren leider keine Sinusschwingung zur Verfügung, obgleich sie sich in der Regel besser für Vibratos oder Pulsbreitenmodulationen eignet, wie schon Tom Oberheim wusste. Die LFO-Schwingungen lassen sich zur Master Clock synchronisieren, in Phase verschieben, freischwingend einsetzen oder aber mit jedem Tastenanschlag erneut vom Phasenbeginn an triggern. Als Modulationsquellen können die zusätzlichen Hüllkurvengeneratoren und die LFOs kinderleicht einem Modulationsziel zugewiesen werden. Man hält dafür einfach die Taste gedrückt, mit der sich die durchnummerierten Modulationsquellen auswählen lassen und betätigt anschließend den Parameter, den man modulieren möchte.

Genau so einfach ist es, die übrige Modulationsmatrix zu nutzen, für den es einen gesonderten Modulationsbereich gleich neben dem Display gibt. Man hält hier einfach nur die Taste für die Zuweisung einer Modulationsquelle gedrückt und bedient anschließend das Modulationsrad, einen Touch Slider oder was auch immer eine Modulation erzeugen soll. Dann hält man die Taste für die Zuweisung eines Modulationsziels gedrückt, um anschließend den Parameter zu bedienen, der moduliert werden soll. Mithilfe eines zusätzlichen Reglers legt man schließlich eine entweder positive oder negative Modulationstiefe fest – fertig!

Wie für DSI-Synthesizer üblich, ist die Modulationsmatrix recht üppig angelegt. So stehen einem je Layer 16 frei verfügbare Modulationspfade zur Verfügung. Hinzu kommen die bereits vordefinierten Modulationspfade für die 4 LFOs, die beiden zusätzlichen Hüllkurvengeneratoren, Modulationsrad, Aftertouch, Breath Controller, Anschlagstärke und Fußschweller. Das macht also in Summe 27 Modulationspfade. Zur Auswahl hat man dafür insgesamt 28 Modulationsquellen und 88 Modulationsziele. Wenn hier Langeweile aufkommt, kann das also nichts mit dem Prophet X zu tun haben.

Effekte: Die Klangveredler des Prophet X

Wie seit dem DSI Prophet-6 üblich, sind am Ende des Signalwegs noch eine Reihe von digitalen Stereoeffekten untergebracht. Beim Sequential Prophet X kann man pro Layer zwei Effekte aktivieren. Zur Auswahl stehen jeweils 12 Effekte: Stereo Delay, Bucket Brigade Delay, Chorus, Flanger, Phaser, Hochpassfilter, Distortion, Leslie Speaker, Federhall, Room Reverb, Hall Reverb und Super Plate Reverb.

Bei den Leslie- und Super-Plate-Effekten handelt es sich um Neukreationen. Letzterer eignet sich hervorragend für extrem lange Hallfahnen und Ambient Sounds. Gegenüber den Effekten des Prophet-6, OB-6 und Prophet Rev2 wurden die einzelnen Effekte des Prophet X um je einen Parameter auf insgesamt 3 Parameter erweitert, mit Ausnahme des digitalen Hochpassfilters. Bei den Delays und dem Chorus ist jeweils ein Tiefpassfilter hinzugekommen, bei Flanger und Phaser ein Feedback-Parameter, beim Distortion ein Lautstärke-Parameter, beim Federhall ein Dispersionsparameter, bei den ersten beiden Reverbs ein Early-Reflection-Parameter. Sämtliche Effektparameter sind überdies als Modulationsziele in die Modulationsmatrix integriert, was die Programmierungsmöglichkeiten enorm erweitert und auch klanglich bereichert.

Leider befinden sich im Effektbereich nur Potentiometer zur Einstellung von Parameterwerten. Für die Feinjustierung wären gerasterte Endlos-Encoder die bessere Wahl gewesen, wie dies auch beim Prophet-6 und OB-6 der Fall ist. Die Klangqualität ist zwar nicht mit Eventide-Effekten oder dergleichen vergleichbar, aber durchaus solide. Vor allem der neue Super Plate Reverb weiß zu überzeugen.

Sequential Prophet X, 61er Tastatur

Sequencer und Arpeggiator

Beim polyphonen Sequencer handelt es sich um denselben, der auch schon im Prophet-6, OB-6 und Rev2 zum Einsatz kommt. Das heißt, es können Sequenzen mit einer Länger von bis zu 64 Schritten und maximal 6 Noten pro Schritt aufgezeichnet oder programmiert werden. Die verbleibenden Stimmen – entweder 2 oder 10 – können für das zusätzliche Live-Spiel genutzt werden. Dank des größeren OLED-Displays gestaltet sich die Bearbeitung von Sequenzen wesentlich einfacher als beim Prophet Rev2. Die bis zu 6 Noten je Schritt werden im Prinzip auf verschiedenen Spuren aufgezeichnet und lassen sich einzeln nachbearbeiten. Zusätzlich können Schrittlängen und Anschlagstärken bestimmt sowie Pausen und Verbindungen eingefügt werden.

Es wäre schön gewesen, wenn man es Moogs Sub-Serie gleichgetan und den Sequencer um einige Wiedergabemodi erweitert hätte, wie zum Beispiel rückwärts, invertiert oder zufällig. Dafür hätte man dem Sequential Prophet X allerdings auch noch einige zusätzliche Bedienelemente spendieren müssen, da für solche Variationen wirklich niemand ein Menü bemühen möchte. So einfach wie der Sequencer dagegen gehalten ist, erscheint er jedoch eher wie ein Notizbuch für Ideen, die man dann anderweitig detaillierter bearbeiten kann. Wirklich unpraktisch ist, dass man wie auch schon beim Prophet-6, OB-6 und Prophet Rev2 nur dann eine Sequenz mit dem Keyboard transponieren kann, wenn man ständig die Aufnahmetaste gedrückt hält. Selbst der ebenfalls schlichte Sequencer des Prophet-10 hatte für die Aktivierung des Transpositionsmodus eine Taste, die man nur einmal betätigen musste. Ebenfalls nichts geändert hat man an der Tatsache, dass der Sequencer keine MIDI-Notendaten ausgibt.

Im Clock-Bereich, der für den Sequencer und Arpeggiator gleichermaßen zuständig ist, lassen sich alle temporelevanten Parameter einstellen. Hier gibt es eine Tempotaste für das manuelle Eintippen der gewünschten Wiedergabegeschwindigkeit, einen BPM-Regler (30-250) sowie einen Clock-Divide-Regler, mit dem sich die Notenteilwerte von halben Noten bis 32tel Triolen einstellen lassen.

Der Arpeggiator hingegen ist mit 5 Wiedergabemodi ausgestattet: aufwärts, abwärts, aufwärts und abwärts, zufällig und gemäß der Reihenfolge in der die einzelnen Noten gespielt wurden. Außerdem gibt es einen Relatch-Modus, der im Zusammenhang mit der Haltetaste wirkt. Hier werden dann einem aktiven Arpeggio keine anschließend neu gespielten Noten hinzugefügt, sondern es wird durch neu gespielte Noten ein neues Arpeggio erzeugt, sofern man nicht mindestens eine Taste fortlaufend gedrückt hält. Arpeggios können im Umfang von einer bis zu drei Oktaven wiedergegeben werden. Zusätzlich lassen sich die einzelnen Noten bis zu dreimal wiederholen. Wie der Sequencer, so gibt auch der Arpeggiator keine MIDI-Notendaten aus, obwohl der Prophet 12 und der Pro 2 dazu fähig sind. Aber dies lässt sich ja noch durch ein Update beheben.

Sequential Prophet X, Hybrid-Synthesizer & Sampler

Sonstige Funktionen der Sample-Workstation

Splits und kombinierte Layer lassen sich auf Knopfdruck aktivieren und sehr leicht erstellen. Von jedem beliebigen Programmplatz aus lassen sich für Splits und Layer zwei von insgesamt 1024 doppeltbelegten Sounds aus allen 4 User- oder Factory-Bänken auswählen, miteinander vertauschen, kopieren und so fort. Doppeltbelegte Sounds meint hier, dass jedes Programm Layer A und B umfasst. Unabhängig von Splits und Layer lässt sich der Sequential Prophet X auch im bitimbralen Multimode betreiben, was nicht mit Layer A und B zu verwechseln ist. Im Multimode spielt Layer B keine Rolle. Es lassen sich stattdessen die zwei Stimmenhälften (1-4 und 5-8 im Stereomodus, 1-8 und 9-16 im Monomodus) über zwei benachbarte MIDI-Kanäle steuern. Angesteuert wird von den Programmen dann jeweils nur Layer A.

Für die Organisation aller Programme kann man keine Attribute wie Lead, Pad oder Arpeggio zuweisen. Der nun erschienene Editor von SoundTower verfügt allerdings über einen Librarian, der eine Sortierung der Programme nach Kategorien erlaubt. Erhältlich ist der Download für 79,99 Dollar. Im Prophet X selbst gibt es jedoch die Funktion „Play List“, die es ermöglicht, oft benutzte Sounds – etwa für den Live-Einsatz oder eine Studiosession – gesondert zu sortieren. Dafür stehen 10 Sets mit je 4 Listen zur Verfügung. Eine Liste wiederum umfasst 4 Programme.

Über das globale Menü verwaltet man hingegen sämtliche MIDI-Einstellungen inklusive des Exports von Programmen und Bänken, die Sample-Library, die Hauptstimmung (grob und fein) und wie empfindlich das Keyboard auf Anschlagstärke und Aftertouch reagiert. Wie beim Prophet 12, Pro 2, Prophet-6, OB-6 und Prophet Rev2 hat man darüber hinaus die Wahl zwischen 16 alternativen Stimmungen, mit denen es sich lohnt zu experimentieren. Positiv hervorzuheben ist ebenfalls, dass man hinsichtlich des Parameters „Local Off“ langjährigen Kundenwünschen nachgekommen ist. Gab es auf DSI-Synthesizern bislang nur die Option, sämtliche lokale Controller zur Vermeidung von MIDI-Loops zu deaktivieren, so hat man nun die zusätzliche Wahl, von den lokalen Controllern nur das Keyboard und das Pitchbend- sowie Modulationsrad zu deaktivieren. Dadurch kann die Bedienung von Programmparametern auch dann eine Auswirkung haben, wenn man das Risiko für MIDI-Loops minimieren möchte.

Der Sequential Prophet X on YouTube

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Fazit

Den Sequential Prophet X abschließend zu bewerten, ist gar nicht so einfach, zumal er auch sehr unterschiedliche Erwartungshaltungen ausgelöst hat. Das liegt vor allem an der Verwendung der Schlüsselwörter „Samples“ und „Hybrid-Synthesizer“, was nicht zu verwechseln ist mit dem Konzept „Sampler und Synthesizer“, also zwei verschiedenen Methoden in einem Gerät. So ist der Prophet X nicht in erster Linie wegen der Samples hybrid, sondern aufgrund der analogen und digitalen Elemente. In diesem Sinne ist er nicht anders hybrid als die Evolver-Serie, der Prophet 12 oder der Pro 2. Zur digitalen Seite gehören nur dieses Mal auch Samples. Als Klangbaustein ist der Sample Player jedoch nichts anderes als eine weitere digitale Oszillatorsektion, die anstelle von klassischen Schwingungsformen Samples wiedergibt und entsprechende Parameter für die Art der Samplewiedergabe bietet.

Dann gibt es da noch das Missverständnis, der Prophet X sei ein ROMpler. Dies geht vor allem darauf zurück, dass man mit ihm nicht sampeln kann und derzeit auf den 8Dio-Samples sitzen bleibt. Der Prophet X ist allerdings keine Preset-Schleuder. Erstens lassen sich die Samples dank der großzügigen Modulationsmatrix ROMpler-untypisch malträtieren. Zweitens wird niemand auf die Idee kommen, mit dem Prophet X einen ROMpler zu ersetzen, nur weil er auch ein paar Piano- und Orgel-Samples beinhaltet. Dazu ist die Polyphonie auch im Monomodus zu beschränkt. Dennoch fragt man sich, warum 8Dio als eines der exklusiven Sample Packs ausgerechnet eine Sammlung von CP-70-Samples anpreist – ein Instrument also, das man für gewöhnlich ohne Einschränkungen in Sachen Polyphonie spielen möchte. So tragen eben immer zwei Parteien zu Missverständnissen bei. Zum Ausdruck kommt auf jeden Fall, dass der Prophet X zwischen den Stühlen steht, wenn es um das dahinterstehende Konzept und etwaige Erwartungshaltungen geht. Er wird daher auf jeden Fall polarisieren, soviel ist klar.

Klar ist auch, dass das Bedienkonzept des Sequential Prophet X durchdacht und einfach zu handhaben ist. Das gilt auch dort, wo man auf Menüs angewiesen ist, da es keine Unterebenen gibt, in denen man sich verlieren kann. Zum guten Bedienkonzept zählt auch die leicht zu nutzende Modulationsmatrix, mit deren Hilfe sich schnell lebendige und variantenreiche Sounds erzeugen lassen. Auch die Stimmenanzahl stellt keine Einschränkung dar. Da schon auf Ebene eines einzelnen Layers Samples mit Oszillatoren kombiniert werden können, wirkt bereits ein Layer wie zwei Layer. Aktiviert man dann tatsächlich zwei Layer, werden in den meisten Fällen 4 Stimmen im Stereomodus völlig ausreichen, falls in einem Mix noch weitere Instrumente Platz finden sollen.

Auch in Sachen Klang gibt es nichts zu beanstanden, was vor allem an dem großartigen Filter und dem Stereosignalweg liegt. Einzig die Samples sind Geschmacksache, weil sie über weite Teile eine ganz bestimmte Klangästhetik bedienen und zuweilen eine Inspirationsblockade erzeugen können, da sie bereits komplett nachbearbeitet sind. In manchen Fällen kann es also sein, dass man sich fragt: „Was soll ich denn mit diesem Sound noch machen?“ Das führt zum Kritikpunkt Nummer eins: die derzeitige Unmöglichkeit, User-Samples importieren zu können. Das Feature ist natürlich angekündigt worden, aber eine schiere Vorankündigung lässt sich eben nicht testen. Ferner ist bislang unklar, was die App für den künftigen Sample-Import und die Erstellung von Multi-Samples leisten wird. Zu den weiteren Unbekannten zählen schließlich die Preise für die zusätzlichen Sample Packs, die für eine abschließende Bewertung des Angebots ebenfalls notwendig wären, zumal der Prophet X bereits ohne Add-ons zum Premiumpreis angeboten wird.

Hinsichtlich der Samples muss ebenfalls darauf hingewiesen werden, für wen der Prophet X möglicherweise keine interessante Option darstellt. Das werden Klangtüftler sein, die Granularsynthese zu schätzen wissen (dazu ist die Auflösung im Bearbeitungsmodus zu gering) oder aber Wert darauflegen, möglichst viel Einfluss auf die Gestaltung des Audiorohmaterials zu haben. Gegenüber entsprechenden Software-Optionen stellt der Prophet X keinen Zugewinn dar. Das will er auch nicht. Stattdessen ist er für diejenigen gemacht, die nicht allzu nerdig zur Sache gehen wollen und denen es ausreicht, hier und da mal ein paar Regler zu drehen, Sample-Wiedergabemodi automatisieren zu können und das Ganze mit subtraktiver Synthese zu verbinden. Auch für Soundtracks wird der Prophet X Abnehmer finden, da seine Stärken im Bereich atmosphärischer Sounds sowie Ambient-artiger Klänge liegen.

Unabhängig vom Einsatzgebiet ist der Prophet X jedoch einzigartig. Das also vorerst nur das Prädikat „Gut“ vergeben werden kann, liegt nicht daran, dass das Basiskonzept nicht interessant genug wäre, denn etwas Vergleichbares gibt es derzeit nicht. Stattdessen steht und fällt hier alles mit den noch ausstehenden Features, ohne die man sich dennoch bereits auf die Entdeckungsreise begeben kann, um auszuloten, wo der Prophet X auf lange Sicht seine Stärken entfaltet. Die Redaktion freut sich derweil auf ein Wiedersehen, sobald der versprochene Sample-Import möglich ist und die entsprechende App zum Download bereitsteht.

Plus

  • intuitives Bedienkonzept
  • Klang des Filters
  • Stereofilter mit Split-Option
  • Klangqualität der Samples
  • Samples können zwecks Frequenzmodulation genutzt werden
  • umfangreiche und leicht zu nutzende Modulationsmatrix
  • weites klangliches Spektrum
  • alternative Stimmungen
  • Effekte an Bord
  • Qualität des Keyboards

Minus

  • bei Auslieferung noch keine Unterstützung für User-Samples (geplant für Dezember 2018)
  • keine Time-Stretching-Option für Samples
  • keine Slicing-Option
  • Crossfade für Loops nur linear
  • Arpeggiator und Sequencer senden keine MIDI-Notendaten
  • Sequenzen lassen sich nur bei gehaltener Aufnahmetaste transponieren
  • Touch Slider sind nicht druckempfindlich

Preis

  • Ladenpreis: 3.855,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    zeitweh

    Hallo,

    also Sorry wenn Ich mir da den Montage, Kronos usw anschaue und dann den Prophet X dann kommt mir nur ein müdes Lächeln hoch.

    Hatte vor 20 Jahren den Prophet 2002 und das soll jetzt die Evolution in 2018 sein?

    Ich weiß schon man ist immer ein Miesmacher! Aber für knapp 4000 Euro baue Ich mir nen High End Rechner und kauf mir noch nen Montage dazu

    Nur meine Meinung!
    Grüsse

    • Profilbild
      olduser

      @zeitweh Nein Du bist Miesmacher sondern Realist:-)

      Die Maschine steht hier und der Kronos auch. Der Gedankengang ist logisch, auch wenn es nicht so ganz hinhaut, das dürfte auch für den Montage gelten. Ist schon etwas Anderes, aber das gebotene ist ca. 2400 € wert und das war es dann, dafür geht das in Ordnung. 3850 € ohne zu wissen, wie das Zuführen von eigenen Samples gelöst ist ist schon frech.

    • Profilbild
      Saxifraga

      @zeitweh Kronos, Montage, Prophet X .. alles reine Geldverschwendung.
      Mit einem Mac, bei dem alle unnötigen Systemdienste abgeschaltet sind, kommt man viel weiter. Ein gutes Masterkeyboard wie den Viscont K4 dazu (oder ein gebrauchter Yamaha XS/XF-7) und alles ist gut.

      • Profilbild
        Ari-PreSonus

        @Saxifraga Sag doch lieber, „mit einem Computer kommt man viel weiter“. Das mit Mac klingt so, als wäre das ganz allein etwas ganz Tolles. :)

  2. Profilbild
    costello RED

    Danke für diesen ausführlichen und sehr differenzierten Test. Tja, momentan sitzt der Prophet X noch zwischen den Stühlen. Dave Smith sagt, setzt euch ans Instrument, habt Spaß, lasst euch inspirieren. Doch da ist man sehr festgelegt wegen der im Report beschriebenen Überproduktion der Samples im Hollywood-Breitwandformat. Manches erinnert mich auch an die Ambient-Drones auf den CD-Roms, mit denen ich 1994 meinen Roland S-760 gefüttert habe. Die angekündigte Option, eigene Samples zu laden wäre also essentiell. Das Filter ist tatsächlich genial, das konnte ich bei meinem rund 30-minütigen Probespielen des Prophet X feststellen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das Instrument ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Und diesen Eindruck habe ich auch nach dem Lesen dieses Berichts.

  3. Profilbild
    falconi RED

    Ein sehr gut gegliederter, umfassender und fundierter Beitrag, dem wohl nur noch dann etwas hinzuzufügen ist, wenn sich auch das Instrument noch ein wenig weiterentwickelt. Und viele Interessante Klangbeispiele, danke! Klingt offenbar O.K..;)
    Der Preis erscheint zwar noch irgendwie angemessen, aber aus pragmatischer Sicht (siehe Kommentare oben) ist er schlicht atemberaubend hoch.

    Da das Instrument auf die bereits bekannte DSI-/“Sequential-„Hardware (Gehäuse, Bedienelemente, Displays…) zurückgreifen muss, ist echtes HighEnd-Feeling trotz des HighEnd-Verkaufspreises leider ausgeschlossen. Tastatur und Spielhilfen genügen aber m.E. durchaus auch gehobenen Ansprüchen.

    Wenn’s gut läuft, etabliert sich das Instrument als weiterer Bühnen- und Sessionstandard für echte Profis…

  4. Profilbild
    synthlover69

    Tolle, interessante Soundbeispiele. Danke. Der Text ist mit eindeutig zu viel blabla. Insbesondere das Fazit.

  5. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    1/2

    << "Damit entfallen gleichzeitig zwei Modulationsquellen." >>
    – Rückschritt ist kein Stillstand…

    << "Die Verarbeitungsqualität des Sequential Prophet X ist überwiegend solide... Jedoch wackelte beim Testexemplar nichts gravierend,..." >>
    – Bei dreiachtfuffzich sollte das eigentlich gegeben sein…

    << "Unklar ist nach wie vor, was zum Funktionsumfang dieser App zählen wird." >>
    – Das ist bedauerlich, da wird der Kauf schnell ein Schuss ins Blaue…

    << "Gut wäre an dieser Stelle, wenn man durch ein Firmware-Update eine logarithmische Crossfade-Option hinzufügen könnte, die die Überblendungen weniger offensichtlich erscheinen lässt." >>
    – Besser wäre es, wenn sinnvolle Optionen von Anfang an implementiert wären…

    << "Für die Organisation aller Programme kann man keine Attribute wie Lead, Pad oder Arpeggio zuweisen. Der nun erschienene Editor von SoundTower verfügt allerdings über einen Librarian, der eine Sortierung der Programme nach Kategorien erlaubt. Erhältlich ist der Download für 79,99 Dollar." >>
    – Das sind zusätzliche Kosten für Features, die 2018 selbsverständlich sein sollten…

    << "Arpeggiator und Sequencer senden keine MIDI-Notendaten." >>
    – Welches Jahr haben wir eigentlich…?

    << "bei Auslieferung noch keine Unterstützung für User-Samples (geplant für Dezember 2018)" >>
    – Hmmm…

  6. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    2/2

    Bitte nicht falsch verstehen:
    Das ist ein schönes Stück Technik, ohne Frage. Und er klingt weitgehend nicht schlecht.
    Aber kauft sich irgend Jemand ein Haus für den vollen Kurs, wenn in einem halben Jahr erstmal das Dach gedeckt und der Fußboden (wir wissen noch nicht, welche Farbe…) gefliest wird?
    Dreiacht sind für Viele hier eine Menge Holz, das haben die Meisten sicherlich nicht in der Portokasse.
    Welche Arroganz legen Hersteller wie DSI/Sequential an den Tag, wenn sie halbfertige Produkte auf den Markt schmeissen, dafür aber richtig in die Tasche langen mit der Aussicht, daß das Produkt sicher noch verbessert werden wird…?
    Mir fehlt da einfach die Empathie, solche Geschäfts-Gebaren mitzutragen.
    DSI ist kein Start-Up oder eine kleine Synth-Schmiede, die einer Eingebung folgt.
    Da würde ich erwarten, daß sie ihre Sachen nicht mit der heißen Nadel zusammenklöppeln, sondern ihren Ruf gerecht werden und ein durchdachtes Gerät ‚raushauen.
    Wenn sie das Teil fertig konstruiert und dafür vierzwei aufgerufen hätten, wäre sicherlich für Niemanden die Welt untergegangen…!

    @ Max Lorenz:
    Danke für den Testbericht!
    Der ist sehr ausführlich mit sehr guten Klangbeispielen…

  7. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Die Selbstverständlichkeit mit der Dave Smith inzwischen halbfertige Produkte auf dem Markt bringt finde ich besorgniserregend.

    Seine vergangene Handhabung des Tempest auch nicht gerade glorreich. Hoffe das wird diesmal nicht wieder so.

    Ansonsten: excellenter Test.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Angesichts des Entwicklungsstandes erscheint mir der Preis auch zu heiss, in der Tat, Klang hin oder Dave Smith her.

    Zum Test selber schliesse ich mich einem Kommentar weiter oben an: insbesondere beim Fazit ist way too much Text. Auch wenn es bei dem einen oder anderen Testgerät schwierig sein mag, sollte ein Fazit die Ergebnisse und Einsichten kondensiert auf den Punkt bringen.

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      Habe das Fazit noch ein wenig gekürzt. Es war mir nur wichtig klarzumachen, dass man hier durchaus hin- und hergerissen sein kann und auf einige bereits im Netz diskutierte Punkte einzugehen.

  9. Profilbild
    brainslayer

    in der kiste steckt übrigens eine x86_64 cpu und das betriebssystem basiert auf qnx. happy modding :-)

    • Profilbild
      olduser

      @brainslayer Da ist ein komplettes asrock motherboard drin mit allen Anschlüssen. Dient das „nur“ der Sampleübertragung?

      • Profilbild
        brainslayer

        @olduser ich vermute das die kiste schlichtweg nur ein pc ist und der rest drum herum nur die peripherie. also rein von den produktionskosten die ich hier einschätze ist der verkaufspreis schon ziemlich dreist

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @brainslayer Hier das Video:
          https://www.youtube.com/watch?v=Q8QDCocnt0M
          Mensch, im Asrock ist doch bestimmt ein 24Bit/96kHz Realtek ALC-XY drin. Der reicht doch um zu samplen. Der ist besser als Fairlight ey! :)
          This is the official Dave Smith Verarschungssytem für schnappige 4000 Ocken.
          Da geh ich mal sowas von steil!

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            Mal rechnen, Prophet Rev2 mit 8 Stimmen für 1350€ + Asrock j3455 itx für 81,30€ + Intel SSD für 100€ + immenser Entwicklungsaufwand und Lizenz für 8DIO = Prophet X für 4000€. Im Einkauf und ohne MwSt natürlich noch besser für Dave, wer es denn nachrechnen will. Dazu wahrscheinlich schlecht gelagerte Boards mit korrodierten Lötstellen (siehe Viedeo) aus Restbeständen. Der Dave versteht sein Handwerk, rockt er doch so schon seit Jahren ab. Neu ist lediglich das Asrock-Board. Vom Innovator zum Tequila-nator. Prost!

            • Profilbild
              olduser

              Das Filterboard ist doch neu, es ist echt die Frage, ob die Synthwellenformen auf diesem berechnet werden, aber letztlich auch egal, die Kiste klingt gut, ist aber überteuert, das schlägt halt immer wieder zu Buche, er steht noch hier aber miene Ratio weigert sich ihn zu behalten;-)

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @olduser Wenn schon PC Technik drin ist wäre es doch ein leichtes ein Class Compliant USB Interface anzuschließen um selber zu samplen. Irgendwie unschlüssig dieses Sampleplayer Konzept.

  10. Profilbild
    justme

    Warum Ihr so´n Problem damit habt, daß das Zufügen eigener Samples verspätet zugefügt wird, kann ich in der Form nicht ganz nachvollziehen.
    Ich halte DSI/D:Smith nicht für so unglaubwürdig, daß ich Zweifel an der zeitgerechten Realisierung habe. Letzendlich steht auch er mit seinem Unternehmen unter einem enormen Konkurrenzdruck, und sicher auch wegen des jetzt erschienen Quantums wollte er nicht noch ein halbes Jahr mehr verstreichen lassen. Man kann das Instrument und seine Möglichkeiten mit dem vorhandenen Samplepool kennenlernen und lädt dann nach. Finde ich jetzt nicht sooo schlimm.
    Mich stört eher, daß man anteilig mit diesem hohen Kaufpreis auch einen ganzen Batzen für Samples bezahlt, die man vielleicht gar nicht haben wollte…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @justme Zu Deinem ersten Punkt – Vielleicht weil das Bearbeiten eigener Samples für so manchen ein Schlüsselfeature des P-X darstellt. Ich zumindest bin nicht geneigt an die 4.000.- € in ein Instrument zu investieren um mit dem Vorhandenen herumzuspielen, wenn – siehe bitte Einleitung. Aber das mag jeder anders beurteilen. Übrigens ist der P-X wohl eher ein Sample Player mit analogem Filter, als ein Synthesizer, nur um hier die Aussagen des Autors im Resümee aufzugreifen.
      .
      Dass der Seq/Arp noch immer keine MIDI Daten ausgeben kann ist ein Sickerwitz, vor allem wenn man bedenkt, welche Rolle Hr. Smith im Falle der MIDI Schnittstelle einmal gespielt hat. Generell scheint es mir bei DSI so zu sein, dass stets ein wenig an einem der vorhandenen Konzepte gearbeitet wird um etwas „Neues“ auf den Markt zu bringen. Damit wir uns nicht missverstehen, daran ist nichts Verwerfliches, nur muss Platz sein, dass auch einmal festzustellen.

      • Profilbild
        justme

        “ Übrigens ist der P-X wohl eher ein Sample Player mit analogem Filter, als ein Synthesizer, nur um hier die Aussagen des Autors im Resümee aufzugreifen. “

        Das sehe ich komplett anders. Allerdings wurde auf den konventionellen OSC-Teil auch kaum detailliert eingegangen, sondern die Teile wurde nur abgerissen, daher bemängelte ich auch, daß es hierzu keine Klangbeispiele gibt. Denn wer die Modulationsoptionen der derzeitigen DSI-Reihe kennt, weis, was alleine mit 2 OSC´s mit PWM, Mischen der Volumes usw. anstellbar ist. Es wurde leider nur erwähnt, daß alle Wellenformen veränderbar sind. Wo sind, in Verbindung mit dem tollen Filter, mit FM und Modulationen die Beispiele dazu, denn alleine hier, ohne die Samples, steckt sicher schon viel Kreativpotential.
        Dann ist mit den Samples scheiniges anstellbar, modulierbar usw.
        Von einem schlichten Sampleplayer mit analogem Filter kann man hier meiner Meinung nach ganz sicher kaum sprechen …

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @justme > Von einem schlichten Sampleplayer mit analogem Filter kann man hier meiner Meinung nach ganz sicher kaum sprechen …
          .
          Das ist in der Tat überspitzt. Die Modulationsmöglichkeiten sind eine klare Stärke der DSI Synthesizer. Der Prophet-12 ist für mich da eines von mehreren Beispielen, erwähne ich hier, da ich den P-X ein wenig dieser Tradition folgend sehe. Bei den Filtern dürfte Dave einen guten Schritt nach vorne gemacht haben.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @justme Nun aber zum Positiven. Zunächst einmal Danke an den Tester, für den Bericht selbst, vor allem aber für die vielen wirklich guten Klangbeispiele. Davon weiss mir so manches zu gefallen. Neu ist dabei primär der Sample Content, das „Verbiegen“ gab es schon in anderen Instrumenten, wurde aber von den potenziellen Kunden offenbar entweder nicht angenommen, oder kam zur falschen Zeit (Roland V-Synth?).
      .
      Ich schliesse mich Deinen Worten an, dass man hier noch etwas mehr mit dem Filter und dessen Resonanz hätte arbeiten können. Ich möchte an dieser Stelle aber auch einen Freund zitieren „Irgendetwas ist immer“, zumal es hier schon eine beträchtliche Zahl an Demos gibt.
      .
      Qualitativ, also bezogen auf die Aufnahmen selbst, sind die Beispiele hier übrigens besser als im Quantum Testbericht. Generell sind dort, aber auch im Video einige Momente, über die man diskutieren könnte. Da scheinen aber aktuell die LEDs im Vordergrund zu stehen.
      .
      Den Quantum halte ich für das deutlich interessantere Instrument. Wo sich Waldorf meiner Meinung nach bei DSI eine Scheibe abschneiden kann, ist wie man ein Instrument auf den Markt bringt. Das war beim Quantum …. semioptimal. Dave ist eben ein alter Fuchs und hat offenbar aus dem Untergang von Sequential die richtigen Schlüsse gezogen. Erfolg wünsche ich beiden Herstellern, aus purem Egoismus. ;)

      • Profilbild
        justme

        “ Erfolg wünsche ich beiden Herstellern, aus purem Egoismus. ;) “
        Unbedingt !

        „Irgendetwas ist immer“
        Leider, leider, leider…
        Sonst hätte der OB6 5Oktaven,dem Modrad analog AT zuweisbare Destinations & 3 VCO´s
        und der Quantum den ab Filter analogen Signalpfad des Prophet X …

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @justme @justme: Das Problem mit den Samples ist, dass ein Großteil eben eine ganz bestimmte Ästhetik bedient. Das findet man entweder toll oder nicht. Nicht jeder will auch schon Halleffekte auf Samples haben. Aber klar, genug Raum zum Ausprobieren bleibt so oder so und die vorhandenen Samples lassen sich natürlich auch jetzt schon verbiegen. Ich denke nur, dass erst der Import von User-Samples das Gerät wirklich öffnen wird.

      „Allerdings wurde auf den konventionellen OSC-Teil auch kaum detailliert eingegangen, sondern die Teile wurde nur abgerissen, daher bemängelte ich auch, daß es hierzu keine Klangbeispiele gibt. Denn wer die Modulationsoptionen der derzeitigen DSI-Reihe kennt, weis, was alleine mit 2 OSC´s mit PWM, Mischen der Volumes usw. anstellbar ist. Es wurde leider nur erwähnt, daß alle Wellenformen veränderbar sind. Wo sind, in Verbindung mit dem tollen Filter, mit FM und Modulationen die Beispiele dazu, denn alleine hier, ohne die Samples, steckt sicher schon viel Kreativpotential.
      Dann ist mit den Samples scheiniges anstellbar, modulierbar usw.
      Von einem schlichten Sampleplayer mit analogem Filter kann man hier meiner Meinung nach ganz sicher kaum sprechen …“

      Mein Fokus war hier bewusst auf die Neuerungen gerichtet, also die Samples bzw. den Sample Player. Alles andere kennt man ja aus dem Hause DSI schon. Das letzte Beispiel ist so eine klassische analoge Fläche ohne Samples und mit Filter FM. Ansonsten stimme ich Dir natürlich zu. Was den klassischen Synthesizer-Teil des PX angeht, ist Vieles möglich, was man ja auch am Rev2 sieht, dem der PX in dieser Hinsicht am nächsten kommt, sieht man von den im Text benannten Unterschieden ab (= digitale Oszillatoren, 2 Effekte und einen zusätzlichen Hüllkurvengenerator).

      „Sampleplayer mit analogem Filter“ würde ich auch nicht sagen. Denn: der Sample Player ist innerhalb der für DSI typischen Synthesizerarchitektur untergebracht. Das ist also ein Synthesizer, der neben den Oszillatoren auch einen Sample Player hat. Will heißen: Am Anfang der Signalkette eines subtraktiven Synthesizers stehen hier Samples und digitale Oszillatoren als Ausgangsmaterial. Darum machen Samples den PX auch nicht mehr hybrid als andere Hybride von DSI.

  11. Profilbild
    justme

    An den Autor des (Danke für den sonst umgreichen!) Tests :
    Der Sample-Bereich ist nur die eine Hälfte der Synthese. Als Klangbeispiele wären schon auch,
    gerade auch in Verbindung mit Filter/Reso , ein paar klassische Synth-Sounds, basierend auf der OSC Abteilung mit PW usw. , hörenswert gewesen…

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @justme Das allerletzte Beispiel geht darauf ein. Hier sind keine Samples im Einsatz und ein LFO mit Keytracking wird für die Filterfrequenzmodulation genutzt.

  12. Profilbild
    tonvibration

    Also erstmal Danke für den Test. Auch mich hätte dabei die reine Oszillator Sektion noch ein wenig mehr interessiert. (Ich wollte mal den Rev2 haben, war aber nach ausgiebigem Test vom Klang echt entäuscht, während mir der Prophet 12 – trotz seiner digitalen Oszillatoren, oder vielleicht wegen?? – viel besser gefallen hat.)

    Die Beurteilung mit nur „gut“ finde ich im Kontrast zum Quantum „best buy“ schon ein wenig grass. Aber klar, ist zum einen subjektiv und zum anderen sollte das Ding dann auch eigene Samples bei Auslieferung lesen können. (Ein Vergleich der beiden Synths fände ich in Hinsicht welcher eignet sich für wen oder was recht interessant. Klar, unterschiedliche Ansätze, aber beides Schlachtschiffe mit ähnlichem Preis und nur 8 Stimmen [sic!].)

    Fragen habe ich noch zu den Perfomance Slidern:
    Bei Thomann steht sie seien druckempfindlich, hier heißt es nein….wasn nu?
    In Videos zeigt ein LEDstrip immer wenn ein Finger drauf ist die Höhe/Value an, aber nicht mehr wenn der Finger weg ist. Heißt das die fallen ohne Finger drauf automatisch auf Null? Falls sie die letzte Fingerposition halten, wäre genau dann ein LED indikator wichtig. (Während ich mit dem Finger performe sehe ich ja meinen Finger und brauche keine LEDs.)
    Vielen Dank :)

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @tonvibration Auf die digitalen Oszillatoren habe ich mich weniger konzentriert, weil die denen des P12 und P2 sehr ähnlich sind. Ausnahme: hier hat man nur analoge Schwingungsformen.

      Zur Bewertung: „Gut“ ist immer noch gut, d.h. zweitbeste Wertung. „Best Buy“ ist dagegen eine Ausnahme. Ohne Sample-Import und ohne zu wissen, was die entsprechende Software bietet, bleiben zu viele Aspekte offen. Darum mein Vorschlag, sich diese Sachen Ende des Jahres noch einmal anzuschauen. Außerdem bin ich da ganz Deiner Meinung: das hätte bei Auslieferung alles möglich sein sollen.

      Die Slider sind definitiv nicht druckempfindlich. Das muss Thomann korrigieren. Sie waren es aber beim P12 und P2. Es gibt über den Slidern Haltetasten. Wenn man die einschaltet, dann bleiben die Fader in der aktuellen Position, wenn man die Finger abzieht.

      • Profilbild
        tonvibration

        @Max Lorenz Vielen Dank für die schnelle Antwort.
        Dass die Slider nicht druckempfindlich sind ist in mehrerer Hinsicht blöd: Zum einen kann man sich fragen, warum man bei einem so teurem Flagschiff das weglässt, was bei preiswerteren Geräten drin ist – marketingtechnisch ein voller Facepalm. Zum anderen würde ich dann frei belegbare Fader vorziehen, wenn ich eh nur eine Dimension kontrollieren kann. Denn genau die Kontrolle von 2 Dimsionen macht doch die performanceslider aus. Dicker Minuspunkt.
        Was die digitalen Osszilatoren angeht, so wäre es sicher auch wünschenswert gewesen hier mehr Möglichkeiten als die Standardwellen zu haben. Die Dinger sind digital und sollten wohl alles können, angefangen bei Mischformen der Wellen bis zu Eigenkreationen (siehe Korg Prologue). Schade, ist so ein bisschen als hätte man den neuen Mercedes ohne elektronische Fensterheber geplant. Und das Lenkrad wird nachgeliefert. Lol.
        Da kann ich mich dem „gut“ von Dir gut anschließen ;) Und richtig: „gut“ ist immernoch ne gute Wertung, trotz inflationären Wertungen allerseits….

        • Profilbild
          Max Lorenz RED

          @tonvibration Zu den digitalen Schwingungsformen: ein Punkt kompensiert das. Und zwar, dass man die Samples bei niedrigster Loop-Auflösung auch als digitale Oszillatoren nutzen kann. Ein Loop mit eine Länge von 1/1000 wäre dann vergleichbar mit einer Schwingungsperiode. Technisch hinkt der Vergleich ein bisschen (weil man unabhängig von der Sample-Länge immer eine Bearbeitungsauflösung von 1000 Einheiten hat), aber als Endresultat verhält es sich ähnlich.

  13. Profilbild
    0gravity

    Auch von mir vielen Dank für den ausführlichen und gut geschriebenen Test.

    Die Klangbeispiele des Prophet X lösen bei mir immer recht direkt das „haben wollen“ Gefühl aus, die aus diesem Test erst recht. Sind das Werkspresets oder Eigenkreationen?

    Prinzipiell finde ich das Konzept des Prophet X schon sehr ansprechend. Welches andere aktuelle Hardwaregerät kann Samplestart-, end- und Mittelpunkt schon so vielfältig manipulieren? Ich denke da noch sehr gerne an meinen Ensoniq ASR-10 zurück. Und im Gegensatz zu diesem kann man das Ergebnis der Manipulationen auch noch durch einen der offenkundig besten (neu-)analogen Filter schicken.

    Den Preis finde ich auch etwas happig, denke aber, dass es daran liegt, dass der Samplekontent und dessen Aufbereitung komplett dazugekauft wurden.
    Und das ist es, was man sich eigentlich überlegen muss. Ist es es einem Wert, für diese in Hardware gegossene und beknopfte Soundästhetik den Mehrpreis zu bezahlen oder nicht. Da bin ich gerade am schwanken, zumal ich schon Omnisphere nutze.

    • Profilbild
      Max Lorenz RED

      @0gravity Danke, 0gravity!

      Bei den Klangbeispielen handelt es sich bis auf das letzte Beispiel, was als rein „analoges“ Beispiel gelten sollte, um Presets, die hier und da getweakt wurden.

      Noch ein Kommentar zur Klangauswahl: Ich habe hier bewusst andere Sounds gewählt als diejenigen, die bereits unter dem Interview mit Dave Smith gepostet wurden: https://www.amazona.de/interview-dave-smith-zum-sequential-prophet-x/

      Bitte also beide Playlists ergänzend betrachten.

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    AMAZONA Archiv

    Was mich stört, da kommen nach über 20 Jahren wieder „Sampler“ raus die in den meisten wichtigen Belangen schlechter sind als ihre Vorfahren aus den 80ern. Weniger Polyphonie, nur Split anstatt Multimode, weniger Bearbeitungsmöglichkeiten oder gar kein Input…. Beim Quantum ist wenigstens ein Input und Mapping vorgesehen aber bei nur 8 Stimmen sind wir quasi auf Akai S950 Niveau.

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      0gravity

      Tja, dafür musst du heute nicht unbedingt loopen, sondern kannst einen Klavierton auch einfach mal ausklingen lassen. Und wie die Samples ins Gerät kommen ist mir eigentlich egal, Hauptsache es geht irgendwie. DER Software Sampler „Kontakt“ kann auch nicht sampeln. DASS es beim Prophet X geht, wenn auch vermutlich erst ab Weihnachten, wäre für mich schon kaufentscheidend.

      Außerdem wollen wir heute angeblich ja alle analoge Filter, und das begrenzt natürlich die Polyphonie.

      Trotzdem finde ich es sehr erfreulich, dass mit dem Prophet X, und auch mit dem Quantum, die Sampleverarbeitung im Gerät wieder mehr Gewicht erhält.
      Ich zitiere mal meinen Lieblingsautor aus längst vergangenen „Keyboards“ Zeiten, Peter Gorges:

      „Sampler sind sowieso die besseren Synthesizer“ :-)

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      Max Lorenz RED

      Der Prophet X ist kein Sampler und wird das auch nach Dezember nicht sein. Er hat nur einen integrierten Sample Player über den sich Samples wiedergeben, modulieren oder als Modulationsquelle einsetzen lassen. Daher ist er auch nicht mit den ganzen AKAI- oder E-Mu-Klassikern vergleichbar. Samples für den Prophet X wird man – auch nachdem man welche importieren kann – immer extern erstellen und bearbeiten müssen.

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    Son of MooG AHU

    Der Artikel war wirklich ausführlich, nur das Fazit ist für ein Fazit zu lang geraten. Ansonsten ein guter Test, der diesem Synth auch gerecht wird. Bleibt abzuwarten, wie 8DIO den Prophet X weiter mit Samples versorgt (ich würde mir eine Sample-Library wie die von Clavia/Nord wünschen) und ob/wann eigene Samples importiert werden können. Aber das ist ja nur eine Hälfte des Instrumentes; als Synthesizer gefällt er mir sehr…

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    nativeVS AHU

    Klingt irgendwie wie eine eingeschraenkte version von Omnisphere als hardware. Einerseits sehr kompetent und interessant anderseits aber auch komplett langweilig.
    Wenn man das noetige kleingeld hat koennte es durchaus interessant sein aber die zielgruppe wird durch den preis doch etwas sehr klein.

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    Tolayon

    Der Prophet X dürfte wohl in Sachen Speicherplatz neue Maßstäbe bei Romplern setzen (wieviele GB hat eigentlich der Yamaha Montage von Haus aus?).

    Dennoch lässt mich die Sample-basierte Sektion des neuen Prophets erstaunlich kalt. Wenn man die Samples wenigstens zu Wavesequenzen aneinanderreihen oder ähnlich wie bei Rolands Elastic Audio frei verbiegen könnte (wofür auch weit weniger Speicherplatz für Rohmaterial ausreichen würde) …

    Aber nein, stattdessen implantiert man der Kiste einfach nur eine sauteure, wenn auch zweifellos hochwertige Sample-Library, die über weite Strecken dennoch erschreckend „langweilig“ wirkt.

  18. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Zum aktuellen Zeitpunkt ist für mich die Kernfrage, ob der Prophet X schon in seiner jetzigen Version ohne Möglichkeit zur Nutzung eigener Samples ein guter Kauf ist. Die (übrigens gut gelungenen) Klangbeispiele, sowie diverse YT-Präsentationen deuten drauf hin, daß der hier bekrittelte polierte Bombast in etlichen Werkssamples keine große Rolle mehr spielt, sobald man diese mit den vielfältigen Modulationsoptionen verbiegt, insofern könnte man die Frage positiv beantworten.

    Allerdings sind fast 4000 Euro schon eine Hausnummer, bei der man sich nicht gern auf Spielchen einläßt. Wieso die Nutzung eigener Samples erst in vier Monaten möglich sein soll, erschließt sich mir nicht, zumal mir eine solche Funktion nicht als extrem schwierig zu realisieren erscheint. Bleibt zu hoffen, daß die Absatzzahlen befriedigend genug sein werden, um Dave Smith bei der Stange zu halten, die versprochenen Erweiterungen tatsächlich nachzuliefern.

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      Tolayon

      Also wenn es allein um Sample-Verbiegung geht und ein echt analoges Filter nicht unbedingt sein muss, würde ich einen gebrauchten V-Synth GT jederzeit bevorzugen.
      Wobei der Prophet X zugegebenermaßen schon ein paar gute Ansätze liefert, die über die Möglichkeiten der meisten rein digitalen Rompler hinausgehen. Dann stellt sich mir aber immer noch die Frage, ob es gleich unbedingt diese gigantische Library sein musste, die einen nicht unerheblichen Teil des Gesamtpreises ausmacht.

  19. Profilbild
    wigald

    Ein unfertiger Synth mit meiner Meinung nach erst mal eigentlich heutzutage selbstverständlichen fehlenden Features (z.B. fehlende Notenausgabe Arpeggiator) für schlappe 4000 Schleifen….

    Habe den Eindruck, daß Dave Smith es nach dem Motto versucht : „ist mir doch egal, daß wichtige Features fehlen oder irgendwann ergänzt werden (können) und das Teil so verdammt teuer ist, aber der wahre Synth-Enthusiast wird den hohen Preis bezahlen, weil er einen echten Prophet von der Legende Dave Smith hat“.

    Wenn der Schuß mal nicht nach hinten losgeht….

  20. Profilbild
    Atomicosix

    Schade das nicht ein echter Sampler wie der Emax geworden ist, 8 Stimmen mit Curtis-Filter ,6 analogen Ausgängen und natürlich mit 2 Sample-Eingängen. Vielleicht kommt irgendwann mal was, die Hoffnung stirbt zu letzt.

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    Numitron AHU

    Endlich ist das review von „mr. PWM“ nick batt da:
    (Anm.d.Red.: Link wurde gelöscht. Bitte Link-Shortener verwenden,
    da sonst Spaltenumbrüche verworfen werden)

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    Axel Tasler RED

    Ich habe den PX vor mir stehen und muss sagen, dass es der inspirierendste Synth ist, der mir bisher untergekommen ist.
    Der Klang ist süchtig machend anders.

    Eben nicht Rompler, sondern die Möglichkeit, zwei(!!) digitale Oszillatoren mit Samples zu bestücken, die auch noch Stereo und dann auch noch Multisamples mit diversen Velocityzonen sind.
    Zusätzlich die Möglichkeit, das ganze mit klassischen Oszillatoren zu kombinieren und es durch ein fantastisches Stereofilter zu schicken.
    Als Sahnehäubchen noch eine charaktervolle 2-fache FX Einheit (Hallo Roland System 8, so soll das klingen!)!
    Eine Modmatrix, in der die Multisamples als Ziele und Quellen für fast alle Parameter des Synths zur Verfügung stehen und durch ihre kinderleichte Bedienung zum Experimentieren einladen.

    Ewig war ich auf der Suche nach einem guten Sampler/Drumcomputer, der charaktervoll Drumsamples wiedergibt. Tadaaaa, da ist er. Die Drums klingen durch das Filter/Drive unglaublich gut. Beatstep Pro oder Drumbrute als Sequencer dran und fertig.

    Ich freue mich jeden Morgen wie ein Kleinkind darüber ein paar Sounds spielen zu dürfen bevor es zur Arbeit geht. Das hatte ich Ewigkeiten nicht mehr…

    Ich verstehe, dass bei 4000€ Anschaffungswiderstand dreimal genau hingeschaut werden muss.
    Dennoch ist der Prophet X für mich ein musikalischer und klanglicher Volltreffer!

    • Profilbild
      Organist007 AHU

      @Axel Tasler Mir geht’s genauso. Habe meinen Bausparvertrag dafür geopfert – und zwar für den Prophet XL !!
      Ein tolles, richtiges Instrument, mit dem ich jahrelang Freude haben werde.
      Und dies, ohne eigene samples laden zu müssen.
      Tolles gerät. Bin froh, dass ich den mir gegönnt habe !

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        AMAZONA Archiv

        @Organist007 Gibt es ein Update zu den 8 Stimmen Stereo und 16 Stimmen mono? Es sollte ja kein Problem sein mehr als 8 Stereostimmen zu generieren wenn kein Filter gebraucht wird. Ist mittlerweile eine kleine Multitimbralität eingebaut oder immer noch nur ein Split möglich?

  23. Profilbild
    solitud

    Wer Presets sortieren möchte kann das jetzt im Online SysEx Librarian machen. Der PX wird jetzt unterstützt.

  24. Profilbild
    Maxim

    Ne dreier Bewertung? LOL. Der Prophet X ist neben dem Prophet 6 wohl der beste Sequential Synth. Er hat „den Sound“. Man hört es. Theoretische Betrachtungen spielen keine Rolle.

  25. Profilbild
    hejasa AHU

    Samples von Pianos, Streicher, Bläsern etc. und dann nur acht Stimmen, einmal das Sustainpedal gedrückt und dann? Weiß nicht, was ich von diesem Instrument halten soll und wozu ich es effektiv nutzen könnte.
    Für mich keine Überlegung zur Anschaffung!
    Schade, Konzept und Klang finde ich hervorragend!

  26. Profilbild
    NicGrey

    Gestern wechselte in der Bucht ein Prophet XL für knapp 1600 € den Besitzer. Nur 5 Bieter. Das ist weniger als die Hälfte des aktuellen Neupreises. Scheint kein begehrtes Teil zu sein.

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