Verbrechensaufklärung mit dem Technox
Beim Durchzappen der Sender hat mein Augenwinkel etwas Vertrautes wahrgenommen und das in durchaus unvertrauter Umgebung. So wurde ein bislang strikt gehütetes Geheimnis der bayrischen Kriminalpolizei gelüftet.
In dem TV-Krimi „Herzblut. Ein Kluftingerkrimi“ von 2016 erhält der Kommissar einen seltsamen Anruf, der nur aus Hintergrundgeräusch zu bestehen scheint. Dieses Audiofile wird im Polizeilabor analysiert.
Große Bildschirme zeigen Waveform-Darstellung und zuckende Frequenzbänder, doch um ein Geräusch und Stimmen herauszufiltern, greift die Spezialistin zum einem Rack mit einem Quasimidi Technox und dreht zielstrebig an dessen Regler, woraufhin das Audiofile gleich viel klarer wird.
Wie ist dieser Rompler aus den 90ern hierhin gekommen? Wieso kann der Technox eine Audiodatei im Computer entzerren? Und warum raven die Beamten nicht gleich los?
Laut Wikipedia fanden die Dreharbeiten in einer Schule statt, die das Polizeirevier darstellen soll. Der Raum wirkt dann auch wie eine bunte Mischung aus Chemielabor, Physikraum-Abstellkammer und Tonstudio. Vielleicht hat man sich das Rack, in dem auch Preamp und Kompressor stecken, von der Musik-AG der Schule ausgeliehen?
Natürlich gab das schon öfter, dass artfremdes technisches Equipment von Set-Designern für Filmkulissen verwendet wurde. Wir hatten auch ja schon über die Oberheim DMX auf der Enterprise und dem Korg PS-3300 im Film „Sayonara Jupiter“ berichtet. Der normale Zuschauer kennt diese Geräte in der Regel nicht und wenn es schön aussieht, ist es auch in Ordnung. Aber der Synth-Freak hat ein Bonus-Schmunzeln dazubekommen.
Zum Quasimidi Technox, dem Nachfolger des Quasar und Tasten/Sequencer-losen Vorgänger des Raven, gibt auf AMAZONA.de natürlich auch eine Vintage-Story, die allerdings ihrerseits schon wieder beinahe 20 Jahre alt ist.
Das ist ja mal eine klasse Recherche. Hat richtig Freude gemacht zu lesen.
hehe krass, bei Sneakers die Lautlosen gab es auch so eine krasse sache. Glaube das war n korg poly und n SC 2002
@Phakt Das war dacht ich JX3P und Sequential 2002; wird da aber auch halbwegs glaubwuerdig eingesetzt. Frueher im film (in der musikschule) sieht man auch einen Minimoog und JX3P mit Leslie im hintergrund.
@nativeVS hihi ja cool ! ja war n Roland xD ich schau mir den film nochmals an ^^
@nativeVS Ja stimmt, der lief erst gestern Abend wieder und da fielen mir JX3P und 2002 auch auf
@MPC-User Bei der Freundin von Redford, die an der Musikhochschule arbeitet, steht ein Mini Moog im Büro, der *sehr* alt aussieht — kein R. A. Moog, aber dennoch sehr alt.
Man denke an diese italienische Qualitätsware von SciFi-Filmen, in denen ein EKO Compute Rhythm im Steuerpult eingebaut ist.
Nicht zu vergessen, der schwer modifizierte VCS-3 im Sprachlabor bei Tango & Cash…
Bitte sofort einen ausführlichen Test nachliefern, der die Quasimidi Technox als Multiband EQ untersucht, der anscheinend schon über Izotope Rx Funktionalität verfügte. Wieso ist das noch niemand aufgefallen? Würde es Quasimidi heute noch geben, wenn mehr über diese Funktion bekannt gewesen wäre? Wäre hier eine zweites Standbein möglich gewesen, ähnlich wie bei Access und Kemper?
@Sven Rosswog Die Filmemacher werden gebeten die Firmware an Amazona zu senden.
Haha, supercool!
Hahaha! Sehr geil! 😂
Ich erinnere mich an den Film Contact (im übrigen ein hervorragender Film), in dem Jodie Foster zur klareren Analyse des Signals der Außerirdischen ebenfalls an einem artfremden Gerät herumschraubt: Einem Eventide Harmonizer. Welcher das nun genau ist … keine Ahnung. Aber das ist ganz eindeutig Eventide. Diese Art der Taster unter dem Display, dem Nummernfeld un dem großen Knopf zum Schrauben kenne ich nur von Eventide. 😀
@Flowwater Das geniale ist ja, wenn man eine Stimme durch einen Harmonizer jagt, hört man irgendwann aufjedenfall Aliens…..so falsch ist das also gar nicht :-)
@Sven Rosswog *prust* Hahahaha … you made my day! 🤣
@Flowwater Naja, was mags da im Weltall so zu hören geben, tiefes knacken und hohes fiepen? das wenigste wird im hörbaren Bereich sein,
Ne octave hoch oder runter ist schon mal nicht falsch ;)
Da siehste mal, zu was der alte Kasten noch alles gut ist!
Ich habe einen der Dinger in meinem Rack hängen. Stark limitierte Maschine, aber in bestimmten Lagen kann er wundervolle Flächen und nette Percussion produzieren, die Effekte sind auch nicht schlecht. Gute Sache für Einsprengsel und Hintergrundgewusel im Track.
Ich glaube es war ja so. Das ist eigentlich ein Sampler. Die haben irgendwann hochmotiviert angefangen zu entwickeln und hatten dann keine lust mehr, weil samplen viel einfacher ist. Dann haben sie die Technologie entwickelt die im Film zum einsatzt kommt. So konnten sie von all ihren Lieblingsplatten ihre liebsten Sounds isolieren, ohne Artefakte! Sie wollten es aber nicht an die große Glocke hängen, weil sie angst vor Copyrightstreitigkeiten wegen der Sounds hatten. Der Praktikant wurde dann beauftragt ein breites Spektrum an Sounds zu samplen. Hat er auch gemacht, aber er hatte halt nur Technoplatten daheim, also wurde der Technox draus. Ist doch ganz einfach.
@Sven Rosswog Jau, und dann hat noch einer bei der Truppe die DTE-Synthese erfunden. Hat man auf Messen oder telefonisch angefragt, was DTE eigentlich sei, erhielt man nur vage Antworten, selbst in der Chefetage herrschte Unklarheit, bis das Geheimnis schließlich Anfang der 2000er gelüftet wurde: DTE – Difficult To Explain!
Technox und Quasar haben einen rauhen, trashigen Charme, ganze Tracks damit zu produzieren war möglich, klanglich wegen der schmalbrüstigen Samples aber unersprießlich. Dennoch kann man die Teile immer noch gut einsetzen, wenn man ihre Grenzen kennt und die Problempunkte (z. B. das Filter) umschifft. Zumindest der Technox ist gebraucht auch günstig zu haben, der Quasar nicht so, mehr als 100 oder 150 würde ich dafür nicht ausgeben, habe mir die Anschaffung aber immer verkniffen, eine DTE-Mulmkiste reicht. :)
Kennt übrigens noch jemand den Caruso? Das war sozusagen der Technox für Alleinunterhalter, gleiche Größe und Aufbau, nur mit Umpftata-Samples statt „Techno & Rave Electronics“.
Hat aber ziemlich lange gedauert, bis endlich jemand das Easter Egg in Jörg`s Firmware gefunden hat.
Haha, wie geil! Also, wenn’s mit irgendeinem Gerät nicht geht, dann mit dem Technox. Großartig! :-D
Hahaha, da mußte ich auch lachen! Kann mich erinnern, damals in einer MacGyver Folge einen EMS VCS-3 gesehen zu haben, der für schmerzvolle Stromschläge herhalten mußte :-)
man könnte mit dem technox ein trägersignal generieren, welches dann gezielt signale in der hauptaufnahme auf dem pc rausfiltern kann. so kann ich mit dem technox sicher einen sinus erzeugen, und den dann phasenverkehrt auf den sinus in der hauptaufnahme legen kann, um diesen auszulöschen.
Erinnert ja fast an Kim Cattrall, die die ENTERPRISE mit dem OBERHEIM DMX steuert:
https://bit.ly/3eKLM1S
Wer hat hier „Lügenpresse“ geblökt?
Im nächsten Tatort wird dann gezeigt, wie man mit einem Metronom ganz einfach samplen kann.
lol
netter Bericht
vorallem, was wollen die mit dem Linn Set denn da? :D