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Interview: Robert Schroeder, EM-Musiker der ersten Stunde – Teil 2

(ID: 153906)
1994, Roberts Studio in Aachen

1994, Roberts Studio in Aachen

Peter:
Trotzdem produzierst du regelmäßig neue Alben und lässt diese sogar auf CD pressen. Warum bist du nicht auch auf die schöne neue Online-Shop-Welt umgestiegen?

Robert:
Schlecht informiert, Peter, wie ich vorher bereits sagte, nutze ich die heutigen Möglichkeiten zum Download und bin weltweit auf sämtlichen Portalen präsent. Schau mal beispielsweise auf iTunes oder Amazon … Was ich meide oder nur in ganz wenigen Ausnahmen zulasse, sind Portale wie Deezer, Spotify oder ähnliche Anbieter, die nix oder weit unterhalb der Gürtellinie bezahlen. Manchmal muss man auch ein wenig mit dem Strom schwimmen, um nicht unterzugehen.
Meine weltweiten Downloadgeschäfte regele ich über eine Firma in den USA, die dort auch amerikanische Recordstores mit physischen CDs beliefert und auch gleichzeitig meine sämtlichen Produkte im Mailorder-Service vertreibt.
Für Deutschland, Österreich und Schweiz ist Spheric Music (Lambert Ringlage) für den Vertrieb physischer Produkte zuständig.

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Ich selbst betreibe zudem einen Internet-Shop im Anhang meiner Website unter http://www.news-music.de/shop_d.html
Das Angebot physischer CDs oder LPs möchte ich vorerst auch nicht aufgeben, weil es eben noch Sammler und Liebhaber gibt, die den Wert eines gekauften Produktes noch in der Hand halten wollen, nicht zu guter Letzt wegen des schönen Covers oder des persönlichen Autogramms des Künstlers auf der CD oder dieses eben Jahre später mit Wertsteigerung (wegen Autogramm oder Widmung) an Sammler verkaufen. Auch in der heutigen Zeit gibt es auf der ganzen Welt noch solche Liebhaber, darum brauchen wir auch das physische Medium. Das Comeback der Vinyl-Schallplatte bestätigt dieses.

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1981 live in Oberhausen

1981 live in Oberhausen

Peter:
Lass uns nochmals über deine Musik sprechen. Was hat sich musikalisch bei dir verändert in dieser langen Schaffensphase?

Robert:
Wow … puhhh … das ist ja schon eine philosophische Frage …
Also das ist schon ein krasser Unterschied, wenn ich die lange Zeit meiner musikalischen Entwicklung betrachte im Gegensatz zu heute.
Anfangs war es sehr schwer, Musik zu machen, weil man noch nicht wusste, wie es geht, weil man noch nicht so viele Akkorde kannte (ich habe Musik ja nicht gelernt), weil man noch die Töne oder die Taste suchen musste, dass man schneller und geübter werden musste, damit man im Timing blieb (besonders beim Zusammenspiel mit anderen) und … und … und. Auch das Gehör hat bei mir eine eigene Entwicklung durchlebt, die ich auch deutlich vernommen habe. Es war manchmal anstrengende Arbeit, die Lernphase, die natürlich vom Genuss am eigenen Spiel ablenkte. Nach dieser Entwicklungsphase konnte ich mein aktuelles Spielen erst relaxed und genussvoll genießen, was natürlich eine völlig andere Empfindung für das Gespielte öffnete. Dabei hatte das damalige Ungeübte, Unbeholfene und daher manchmal simple Spielen meiner Musik genau darin die Vorteile, die ich heute manchmal nur schwer nachvollziehen kann, weil man heute eben spielen kann und anders spielt, weil das „spielen Können“ mehr Möglichkeiten bietet, die dazu führen, dass man so einfach wie damals gar nicht mehr spielen kann. Das ist schon eigenartig.

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Forum
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      rw1957

      @digital-synthologie Und ich dachte, es geht bei R. Schroeder und hier im Interview um Musik und nicht um Webdesign.

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        digital-synthologie AHU

        @rw1957 SIehst du, so kannst du dich irren. Bei einer Webseite geht es darum, den Besucher anzusprechen. Wenn man sich mit einer Webseite der Welt präsentiert, sollte es kein Problem sein, diese alle 5 Jahre mal auf den aktuellen Stand zu bringen. Zumal man dazu schon seit langem weder Programmier- noch Grafikkenntnisse braucht.
        Scharfe Augen haben übrigens den Smiley am Ende meines Kommentar entdeckt.

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          Julia

          @digital-synthologie Auch mit Smiley: Ich kannte den Künstler gar nicht, obwohl Schulze und TD Fan ich bin. Also alles gelesen, nicht restlos begeistert von seiner Attitüde. Dann die Website angeklickt, ui, ist tatsächlich nicht so dolle. Hinterher youtube Channel Clips angehört. Jetzt weiß ich, warum ich den gar nicht kannte :)

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          AMAZONA Archiv

          @digital-synthologie Also finde die Webseite ganz ok, vor allem ist sie übersichtlich und führt schnell zu den gewünschten Informationen, was bei den wenigsten (!) der sog. „modernen“ www´s der Fall ist. Und ein komplett neuer optischer Relaunch ist schon sehr aufwendig…

  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Viel wahres in dem Interview. Es stimmt das es ein Überangebot an Musik gibt aber das sind eben diese heutigen Zeiten. Viel Angebot, wenig Genuß und leider auch Moral. Wer sich dessen bewußt ist, kann versuchen sein Boot entgegenzusteuern. Hier gibt es offenbar einen der es macht. Ich bin zwar kein Fan von klassischer EM, das Interview finde ich aber sehr persönlich und ehrlich. Mal schaun ob ich nicht mal reinhöre. ;)

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    Tai AHU

    Sein Buch war gut, habe damals alles nachgebaut und die Technik beim Bauen erlernt ;)

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    vssmnn AHU

    Ich dachte, die EM-Szene hat ihren Zenit überschritten?
    Für mich ist das ungefähr so eine Kunst wie Blümchen- oder Landschaftsfotografie.
    Technisch anspruchsvoll, jedoch vom künstlerischen Gehalt eher flach und nach der 20. Pusteblume oder Erdumrundung auf Space Night reichts dann auch mal.
    EM-Musikern beim „live“ Klimpern zuzusehen, bringt einen auch nicht weiter.

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      A.Vogel AHU

      @vssmnn Relativier das „Technisch anspruchsvoll“ mal und ersetze dann „EM-Szene“ durch jede beliebige Musikgemeinde.
      Passt immer.
      Acid
      Techno
      House
      Prog-Rock
      Jazz
      Punk
      Metal
      etc.
      Ist doch schön, wenn jeder Stil seine Community hat und diese auch leidlich lebendig ist. Ob man dazu gehört / gehören will mal außen vor gelassen….

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also ich finde es ein knaller, dass hier Kommentare geposetet werden, über das Aussehen der Internetseite. Okay auch wenn diese nicht soooo schön ist. NEIN das kann nicht jeder gerade mal so aus dem Ärmel schütteln, so eine Webseite kann eine üble Sache sein und viel Geld verschlingen. Aber egal, hier meine Meinung zum Interview:
    Klasse, 1a, danke Amazona. Normalerweise liest man täglich über neue Produkte mit denen die Menschheit konfrontiert wird, dieser Materialismus geht mir schon lange auf den Keks, wenn die 10tausendse angebliche endgültig beste Gitarren distortion oder analoge Effekt oder Synti vorgestellt wird. Find ich doch ein Interview wesentlich interessanter. So offen und einfach mal aus dem Nähkästchen geplaudert, das gibt es nicht immer so.

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