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NEW AHU Member: Basicnoise über Korg M1 und Octatrack

"Wer eine M1 programmieren kann, kann auch den Octatrack bedienen"

13. Juli 2022

Wer es noch nicht weiß, all jenen die auf AMAZONA.de durch Ihr Engagement auf unserer Plattform den AHU-Status erreichen, widmen wir auf Wunsch ein kleines Feature.

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Heute möchten wir euch Peter alias Basicnoise vorstellen. Ein großer Liebhaber der Soundwelten, Technik-Nerd und kreativer Musiker. Sein Profil findet Ihr HIER

Wer wissen möchte, wie man den AHU-Status erreicht und was das überhaupt genau ist, der klickt HIER.

 

Peter
Hallo Basicnoise, erzähl uns doch bitte was zu Deinem musikalischen Werdegang.

Basicnoise
Mit drei Jahren ging ich schon in die musikalische Früherziehung, wo man hauptsächlich Rhythmen mit perkussiven Instrumenten klopfte. Mit fünf Jahren folgte klassischer Klavierunterricht und ab 12 dann auch Improvisation und Harmonielehre. Mit 13 der erste Synthesizer und damit nahm alles seinen Lauf. Seit dem und bis heute liebe ich es, mich stundenlang in Soundwelten zu verlieren. Besonders die Mischung aus Technik-Nerdism und Kreativität spricht mich an. Wahrscheinlich spiele ich auch deshalb nicht Trompete.

Peter
Welche Art von Musik hat dich am meisten begleitet, inspiriert und letztendlich beeinflusst?

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Basicnoise
Bei uns zu Hause lief damals fast pausenlos Radio. Da haben mir als Kind schon die 80er Synthiepop-Sounds am besten gefallen. Anfang der 90er habe ich dann die ersten Techno- und House Sachen gehört. Das war so toll neu und so anders. Und auch etwas, dass die Eltern eben nicht hörten. Das hatte damals fast etwas rebellisches.

Peter
Welche Musiker haben Dich maßgeblich beeinflusst?

Basicnoise
Ich bin ein 80er Jahre Kassettenkind. Daher muss ich hier wohl als erstes Carsten Bohn nennen, dessen Stücke damals noch in den Europa Hörspielen genutzt wurden. Diese Songs, in denen auch viele Synthies zu hören waren, haben sich für immer eingebrannt.
Dann war da das White Room Album von The KLF. Das hörte ich damals hoch und runter. Es ist das einzige Album, welches ich auf CD, Vinyl und MC habe. Jimmy Cauty und Bill Drummond sind auch heute noch irgendwie Helden für mich.
Später haben mich natürlich auch die klassischen Techno Acts wie Derrick May oder Jeff Mills beeinflusst, auch Westbam und die ganzen Rave Geschichten, aber besonders stark geprägt haben mich die Tracks von Mark Ernestus und Moritz von Oswald, die damals für ihre Basic Channel und Rhythm & Sound Projekte Mixtechniken aus dem Dub Bereich auf Techno anwendeten. Dabei kamen meist sehr lange, repetitive und hypnotische Stücke heraus. Aus diesen Sachen entwickelte sich dann ein ganzes Subgenre (Dub Techno). Das ist dann auch hauptsächlich mein Ding geworden.

Peter
Sicher kannst Du Dich noch an Deinen ersten Synthesizer erinnern?

Basicnoise
Mein erster Synthesizer war der Korg M1. Ich glaube, heute beherrsche ich kein Gerät mehr so gut, wie damals diese Kiste mit ihren fünf Knöpfen. Wahrscheinlich ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass ich mit allen Mitteln versuchte, da Techno-Sounds rauszuholen und daher sehr tief in die Engine eintauchte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich mir dafür einen Juno und eine 909 hätte besorgen müssen. Es war aber eine wirklich gute Schule. Wer mit dem internen Sequenzer des M1 ganze “Stücke” komponiert hat, der kann heute auch einen Elektron Octatrack bedienen.

Peter
haha… das ist wohl wahr. Der Octatrack ist nicht ganz leicht zu bedienen. Was würdest Du heute als Dein Lieblingsgear bezeichnen?

Basicnoise
Da habe ich ja eben fast perfekt übergeleitet. Der Elektron Octatrack ist seit einigen Jahren das Setup-Herz. Daneben liebe ich auch den Roland Jupiter-6, den ich mal durch viel Glück und noch vor der Wahnsinnspreise-Ära ergatterte. Von den neueren Sachen finde ich den Moog Subharmonicon ziemlich spannend. Den habe ich aber noch lange nicht so erforscht, wie ich gerne würde. Neben den Klangerzeugern sind mir auch ein paar Effekte sehr ans Herz gewachsen, wie der EHX Deluxe Memory Boy (mittels Insert-Loop andere Effekte auf den Delay-Feedbackweg schleifen!), oder das kleine aber aber ganz groß  klingende Polara Reverb von Digitech.

Peter
Trittst du auch live auf?

Basicnoise
Nicht wirklich. Es gab auch ein paar Versuche in kleineren Clubs, aber ich hatte jedes Mal unheimliches Lampenfieber und mochte das Gefühl gar nicht. Ich nehme es mir aber immer wieder vor. Vielleicht überwinde ich mich ja irgendwann.
Ab und an nehme ich meine Stücke hier live im Heimstudio auf und klemme mir dabei eine GoPro auf der Stirn. Das Ergebnis landet dann auf zB: auf Youtube. Das ist aber natürlich kein Live im Sinne eines Auftritts, aber selbst da bin ich nervös. Inzwischen machen das aber wirklich viele, so dass ich es nicht mehr so spannend finde, diesen Prozess zu zeigen. Da braucht es vielleicht eine neue Idee.

Peter
Du produzierst Deine eigene Musik vor allem im Studio, oder?

Basicnoise
Ja. Wobei klassisches Komponieren z.B.: am Klavier heute nur noch recht selten vorkommt. An den Maschinen oder am Rechner ist es ja mehr ein Basteln oder Programmieren. Oder Schrauben?

Peter
Wie sieht dein Studio-Setup heute aus und wie hat sich das im Laufe der Zeit entwickelt?

Basicnoise
Zu dem M1 kamen irgendwann ein Atari mit Cubase und ein paar weitere Geräte, wie z.B. die Quasimidi Rave-O-Lution 309. Damals war das eine echt krasse Maschine. Mit Cubase 5.0 und dem Einzug von VST wurde mein Setup, wie bei den meisten, immer digitaler. Irgendwann hatte ich aber genug von Mouse und Keyboard und baute mir ein Dawless Setup auf. Ich wollte auch unbedingt klassischer arbeiten: Die Maschinen laufen lassen und während der Aufnahme Knöpfe schrauben und Fader schieben. Manchmal braucht es dafür ein viele Takes, aber im Unterschied zum Arbeiten in der DAW passiert alles im Moment und sehr intuitiv. Dieses Arbeiten mag ich bis heute sehr.
Mein Hardware Setup besteht aus einigen Synthesizern (Jupiter-6, Minilogue, DFAM, Subharmonicon, Acidlab Bassline, Roland TR-8S und ein paar Korg Volcas), jeder Menge Gitarrenpedale, Mackie Pult und eben dem Octatrack als Sampleplayer, Taktgeber und Sequenzer.

Peter
Hört sich schwer nach purer Hardware an. Irgendwann hast Du Dir aber dann doch noch eine DAW zugelegt.

Basicnoise
Nach einigen Jahren komplett ohne DAW nutze ich daneben heute auch wieder öfter einen Laptop mit Cubase und Plugins von z.B.: u-he, AudioThing, Sugar Bytes, Softube und Valhalla DSP. Damit bin ich mobil und kann vor allem an mehreren Tracks gleichzeitig arbeiten. Den Workflow vom Hardware Setup habe ich dabei so gut es geht adaptiert. Als Controller hilft dabei mein Midi Fighter Twister. Den haben die meisten nicht als DAW Controller auf dem Schirm, es funktioniert aber wirklich gut. Ich steuere damit die acht Quick-Controls in Cubase, sowie 16 Kanäle inkl. Volumen, Mute und jeweils zwei Aux Sends. Dazu noch Transport.

Peter
Gibt es Kostproben deiner Musik?

Basicnoise
Basicnoise” gibt es auf den üblichen Streaming-Plattformen sowie Soundcloud, Youtube, Mixcloud, Spotify und so weiter. Mein neues Album auf Greyscale kommt Ende Juli heraus.

Peter
Was denkst du, können wir bei AMAZONA.de noch besser machen?

Basicnoise
Ich kann hier nur auf hohen Niveau meckern: Das Einzige, was ich manchmal etwas “störend” finde, ist das Zusammenfassen von Artikeln, wenn sich z.B.: etwas Neues zu einem Produkt getan hat. Wenn man dann dazu die Kommentare lesen möchte, muss man mitunter erstmal ein paar Jahre hinunter scrollen. Neue Artikel, in denen auf die alten verwiesen wird, fände ich viel übersichtlicher. Aber ehrlich, ich finde, ihr macht das alles ziemlich super. Es gibt zumindest im deutschsprachigen Raum nichts Vergleichbares und auch der nerdige Austausch mit Gleichgesinnten macht nirgendwo sonst so viel Spaß. :)

Peter:
Wir bedanken uns für das Interview und alles Gute für dein weiteres musikalisches Schaffen! :)

Mehr Infos zu Basicnoise

Alles Wissenswerte über Basicnoise und seine Musik findet ihr auf seiner Homepage.

Seine Musik veröffentlicht er regelmäßig auf verschiedenen Labels. Sein neues Album auf Greyscale kommt Ende Juli heraus. Es steht demnächst ein weiteres Album auf CD an und auch eine 12″ ist gerade wieder in Arbeit.

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Forum
  1. Profilbild
    MichBeck

    Wer ein „The White Room“ Screensaver auf dem Rechner hat, hat sofort meine Sympathie. 😀

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ähm, hab ich wieder einen Riss in der Matrix? Den Artikel hatten wir doch schon.
    Mit Kommentaren drunter, z.B. daß die Links nicht funktionieren.
    Und von Henrik Fisch. 🙄

    • Profilbild
      Tyrell RED

      Ja, unter den Fresh News. Ich will den AHU-Stories aber ab sofort mehr Platz geben, daher habe ich ihn in den redaktionellen Part kopiert. Damit gehen aber auch alle Kommentare verloren die mit der News verknüpft waren 😜

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Tyrell Dann funktioniert meine Matrix noch. 👍

        • Profilbild
          Sensimood

          Seitdem ich den Artikel gelesen habe bin ich grosser Fan der basicnoise Mixe, bspw der Greyscale special 011 und speziell 025. Hab dadurch auch das Greyscale Label kennengelernt. Richtig guter entspannter dub techno.

  3. Profilbild
    d_eric

    Tyrell, danke, dass du das Interview in den redaktionellen Teil kopiert hast, sonst wäre mir dieser interessante Artikel wahrscheinlich entgangen…

  4. Profilbild
    superdisco101

    Cool. Danke für den Bericht.Von Basicnoise habe ich schon etliche Videos auf Youtube gesehen. Vor ca 7 Jahren das erste. Finde seine Performances einfach super. Weiter so.

  5. Profilbild
    Flowwater AHU

    Schade, dass die alten Kommentare weg sind. Sonst hätte ich direkt auf Peter/Basicnoise geantwortet, damit er das auch mitbekommt. Ich habe mir nämlich sofort sein Album Pattern Explorations gekauft (sogar als CD auf Bandcamp) …

    … und das läuft jetzt seit zwei Tagen hier bei mir in der »Heavy Rotation«: Also Von Anfang bis Ende und dann wieder von vorne und immer so weiter. Das geht ja nicht mit jedem Album, sondern nur dann, wenn eine Veröffentlichung auch als »Album« gedacht ist (so viel zum Thema Longplayer – Kunstform oder Schnee von gestern?).

    »Pattern Explorations« trifft so ziemlich genau meinen Geschmack. Ich weiß nicht, was da in mir getriggert wird, aber mir gefällt das einfach supersaugut. Das sagt nun wenig über die Musik, dafür aber alles über meinen Musikgeschmack aus … aber der Track Pattern Explorations III, mit knapp 14 Minuten einer der längsten Tracks auf dem Album, erinnert mich an die Musik von »Gas« (Wolfgang Voigt) … und das schreibe ich als Kompliment. Wenn eine Musik bei mir Gänsehaut verursacht … sorry, das ist einfach saugut.

    Also Peter/Basicnoise, wenn Du das hier liest: Du hast einen Fan gewonnen. Dein nächstes Release steht ganz automatisch auf meiner »Haben Wollen«-Liste. 👍🙂

    PS: Und die Minilogue Intermission ist auch großartig. 🙂

    • Profilbild
      Basicnoise AHU

      @Flowwater Hey Henrik,

      das freut mich sehr :)
      Und ja, der Longplayer als Gegenentwurf zu „macht kurze Tracks und veröffentlicht sie einzeln“ gefällt mir auch sehr gut.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Basicnoise Ich muss noch mal kurz schreiben … ich habe vor ein paar Tagen die CD von Scale Limited erhalten; das nennen die wohl »4th Gen Greyscale«. Die sieht ja aber mal RICHTIG edel aus; da mag man ja kaum die Plastikfolie entfernen. Echt Super! Da bringt der Kauf einer physischen CD-Ausgabe ja gleich noch mal doppelt so viel Spaß. 🙂

        • Profilbild
          Basicnoise AHU

          @Flowwater Ja, bei mir kamen sie auch an. Finde auch, sie sind echt toll geworden.
          Danke für dein Feedback. (Auch auf Bandcamp!) :)

  6. Profilbild
    foxy

    Danke für den Artikel – großartig der Mann! – da find ich mich doch glatt wieder :)

  7. Profilbild
    Sensimood

    Finde die AHU-Vorstellungen immer wieder interessant und spannend wer welchen Sound macht und welche Story sich dahinter verbirgt. In diesem Fall teile ich die Vorliebe für Basic Channel sound und du hast auf Soundcloud nun einen neuen Follower, Good stuff!

  8. Profilbild
    neumenne

    Wenn mich jemand fragen würde … „Mit wem würdest du gern ein Tag im Studio verbringen ?“ — Definitiv mit Peter !!! Beats und Chords durch Pedals jagen, Tracks jammen und über unser Equipment und unsere Musik philosophieren,… bei Kaffee & Cup Nudeln. Ok, Cup Nudeln muss nicht unbedingt sein. Aber trotzdem das volle Programm. Ich bin Liebhaber seiner Sounds seit der ersten Stunde und mag seinen Workflow. Sehr schön, dass ich diesen Artikel hier gefunden habe ! Danke

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