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Test: Arturia CMI V, Synthesizer-Plug-in des Fairlight CMI

(ID: 202998)

Die Function-Generators für Modulationen

Bevor wir nun um letzten Synthese-Modus namens „Spectral Synth“ kommen, möchte ich an dieser Stelle auf die „Function Generators“ eingehen, da ich diese Funktionen nun schon oft erwähnt habe und sie im Zusammenhang mit dem Spectral Synth Mode absolut elementar sind.

Wer schon einige Arturia Plug-ins sein Eigen nennt, kennt sicherlich diese Funktionsblöcke wie beim Arturia Mini V oder dem ARP-2600 Plug-in, in denen sich Hüllkurven und LFO-Kurven selbst frei zeichen und auf bestimmte Modulationsziele anwenden lassen.

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Genau diese Funktionen hat Arturia im CMI V ebenfalls nachgebildet und stellt somit für jeden der 10 Sound „Slots“ jeweils sechs frei definierbare Modulationsgeneratoren zur Verfügung. Damit sind insgesamt bis zu 60 (!) Modulationen gleichzeitig möglich.

arturia_cmi_sound_control_page_functions

Functions Edit Page zur Erzeugung eigener Hüllkurven und LFOs

Auf der linken Seite des Screens kann man die sechs Modulatoren anwählen – diese werden hier jeweils mit den Buchstaben A bis F betitelt.

In der Mitte des Bildschirms befindet sich die Zeichenfläche, in der man zunächst die Stützpunkte setzt und dann die Strecken zwischen den Stützpunkten mit der Maus zu einer Kurve oder einem Rechtecksignal „verbiegen“ kann. Es sind insgesamt bis zu 16 Stützstellen pro Kurve konfigurierbar.

Auf der rechten Seite des Screens befinden sich pro Stützpunkt spezielle Parametereinstellungen, auf die ich nun im einzelnen eingehen möchte:

  • POINT: zeigt den numerischen Wert der aktuell ausgewählten Stützstelle an
  • TIME: definiert die Länge vom aktuellen Stützpunkt bis zum nächsten Stützpunkt
  • LEVEL: gibt die Amplitude des aktuell ausgewählten Stützpunktes an
  • RAND T: Hier kann dem ausgewählten Stützpunkt eine Zufallszeit mitgegeben werden. In der Praxis ist in diesem Fall der Stützpunkt nicht immer fix an derselben Stelle, sondern kann sich zufällig in einem bestimmten Rahmen jeweils zeitlich nach links oder rechts verschieben. Dadurch können sehr lebendige Muster entstehen, weil der Verlauf der Kurve hierdurch eine Zufallskomponente besitzt.
  • RAND L: ähnlich wie bei RAND T, nur mit dem Unterschied, dass hier der Level des Stützpunktes mit einem Zufallswert moduliert wird.

Am oberen Bildschirmrand befinden sich die folgenden Parameter, die zur Steuerung der Kurve eingesetzt werden:

  • MODE (TIME/CNTRL): Im „Time MODE” fungieren die Functions wie frei definierbare Hüllkurven oder LFOs, während hingegen im „CNTRL“-Mode die MACRO-Controller moduliert werden können, die Macro Controller sind auf der linken Tastaturhälfte auf dem Startscreen des Arturia CMI V zu sehen.
  • ONE / LOOP / RUNONE: Die Hüllkurve wir nach Anschlagen einer Taste einmal komplett durchlaufen
  • LOOP: Die Hüllkurve wird geloopt, aber mit jedem Tastenanschlag neu getriggert
  • RUN: Die Hüllkurve wird geloopt – wie ein freilaufender LFO und unabhängig vom Tastenanschlag
  • RETRIGGER MODE (MONO/POLY)MONO: Alle gespielten Noten nutzen eine gemeinsame Function
  • POLY: Jede angeschlagene Note startet eine eigene Function
  • SYNC (ON/OFF)SYNC ON: Synchronisierung zur DAW
  • OFF: interne Frequenz des „RATE“-Parameters gilt
  • RATE, wenn SYNC ON: Einstellung von festen Quantisierungsstufen (1/16, 1/8 etc.) Wenn SYNC OF: 0,1 bis 20 Hz Modulationsfrequenz
  • COPY / PASTE: dient zum Kopieren der Hüllkurveneinstellungen auf einen anderen Function-Generator
  • PRESET: Die erstellen Hüllkurven lassen sich bei Bedarf speichern und wieder laden

Die Zuweisung der „Functions“ wird über den „Assign“-Tab durchgeführt – hier lassen sich die Functions, Macro-Controls usw. auf die Parameter im mittleren und unteren Bildschirmsegment mappen.

Die „Sound-Edit“-Page im „Spectral Synth”-Modus

„Spektral Synth“-Modus Haupt-Page

Die dritte und somit letzte verfügbare Synthese-Engine stellt der sogenannte „Spectral Synth“-Modus dar.

Er basiert wiederum auch wieder auf einer additiven Klangerzeugung, die aber im Gegensatz zum „Time Synth“-Modul mit gerade einmal fünf einstellbaren Parametern auskommt.

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Wie auch im „Sampling“- und „Time Synth“-Modus stehen alle Parameter für Hüllkurven, Filter, Vibrato usw. ebenfalls zur Verfügung, es fällt aber auf, dass es nun kein Waveform-Display mehr gibt und sich die „Evolution“-Parameter unterscheiden.

Die „Evolution“-Parameter

Bei den Sampling- und Time-Synth-Modes konnte man hier Sample-Start/Stop sowie Loop-Punkte setzen. An dieser Stelle haben wir es aber nun mit gänzlich anderen Parametern zu tun:

  • CENTER: bestimmt den Oberton mit der maximalen Amplitude
  • SPREAD: stellt die Lautstärken der Harmonischen um den mit Center eingestellten Oberton ein
  • BIAS: Hervorhebung der Harmonischen unter oder über dem mit Center festgelegten Oberton
  • FUND BOOST: legt den Pegel des Grundtons fest
  • WAVETABLE Voice: Wie schon beim „Time Synth“-Modus lassen sich auch hier alternative Schwingungsformen (inkl. Sinus) wählen, um den Klangcharakter maßgeblich und drastisch zu ändern
arturia_cmi_sampling_evolution_spectral

Die fünf Parameter des „Spectral Synth“-Modus

Nach den ersten fünf Minuten mit der Spectral-Synth-Funktion war ich etwas enttäuscht, da die Klänge wirklich sehr statisch und langweilig sind.

Allerdings gilt auch hier wieder: Unbedingt die Function-Generators bemühen und die oben genannten Parameter damit modulieren!

Dann eröffnet sich ein echtes Klanguniversum mit sehr lebendigen und interessanten Klangverläufen. Insbesondere kann ich jedem nur nahelegen, die anderen 10 Slots auch mit dem Spektralmodul zu laden und in jedem Slot andere Modulationsparameter anzuwenden und die Sounds von Tuning her zueinander zu verstimmen. Somit kann man sich seinen 10 Voice Mega-Spectralmorph Sound erstellen, der sich dann auch noch polyphon spielen lässt – Wow!

Den Spectral-Synth Modus auf GAR KEINEN FALL ohne Modulationen betreiben, da er ansonsten wirklich nur wie eine Tischhupe klingt.

Der „Browse“-Tab

Der „Browse“-Screen ist stark dem Fairlight nachempfunden und dient dazu, Samples, Waves oder Spektralsynth-Klänge abzuspeichern und in andere Slots zu laden.

arturia_cmi_sound_control_page_browser

Der Browser zum Laden und Speichern von Samples und Waveforms

Selbstverständlich hat man hierdurch auch Zugriff auf die originalen Factory-Samples des Fairlight CMI IIx. Arturia hat hier sehr viele Sounds der originalen Fairlight Bibliothek zur Verfügung gestellt.

Der „Sequencer“ – die legendäre Page R

Arturia hat im CMI V neben der Klangerzeugung auch die PAGE R des Fairlight CMI IIx mit portiert. Ich muss sagen, dass ich sehr gespannt war, da man ja ständig von dieser Funktion gehört hat und wie einflussreich diese auf spätere Sequencer-Anwendungen gewesen sein soll.

arturia_cmi_sequencer

Die Page-R Emulation im Arturia CMI V

Der Sequencer im Arturia CMI IIx besteht aus 8 Patterns mit insgesamt 10 Spuren (für jeden Sound Slot eine), die jeweils eine maximale Länge von 32 Steps haben können. Die acht Pattern lassen sich in verketten und nacheinander abspielen. Jedes Pattern kann zudem eine beliebige Länge von 1 bis 32 Steps haben.

Die Noten lassen sich direkt mit der Maus in das Sequencer-Grid einzeichnen sowie in der Tonhöhe, Notenlänge und im Velocity-Wert pro Step ändern.

Leider ist es aber nicht möglich, für eine Spur einen Akkord zu definieren. Wenn man das erreichen möchte, muss man denselben Sound in verschiedene Slots laden und dann die gewünschten Noten in den Steps so einstellen, dass sich eben ein Akkord ergibt – Ist ein wenig umständlich, aber mit diesem Workaround möglich.

Es ist es nicht möglich, Sequenzen live einzuspielen – man muss also jede Note mit der Maus Schritt für Schritt setzen.

Sehr interessant ist hingegen, dass man pro Pattern einen eigenen Swing-Parameter sowie eine „Polyrhythm“-Funktion einsetzen kann.

Die Polyrhythm-Funktion funktioniert folgendermaßen:

Nehmen wir an, wir hätten insgesamt vier Patterns erzeugt und alle hätten eine Länge von 32 Steps. Würde man nun die Pattern einfach direkt hintereinander abspielen, ergäbe sich eine Länge von 4×32 = 128 Steps.

Nun würden wir pro Pattern unterschiedliche „Polyrhythm“-Einstellungen setzen:

Pattern 1 = 128 Steps
Pattern 2 = 7 Steps
Pattern 3 = 17 Steps
Pattern 4 = 64 Steps

Daraus ergäbe sich nun folgender Sequenzverlauf:

Pattern 1 würde viermal wiederholt und dann Pattern 2 gestartet
Pattern 2 würde bis zum 7 Step gespielt und dann Pattern 3 gestartet
Pattern 3 würde bis zum 17 Step gespielt und dann Pattern 4 gestartet
Pattern 4 würde zweimal wiederholt und dann wieder Pattern 1 gestartet

Unsere gesamte Sequenz hätte somit eine Länge von insgesamt 216 Steps.

Die Polyrhythm-Einstellung kann pro Pattern von 1 bis 512 Steps parametriert werden.

Selbstverständlich stehen noch verschiedene Play-Modes zur Verfügung:

  • Start: manueller Start des Sequencers
  • Stop: manueller Stop des Sequencers
  • Note On: Sequencer wird mit einem Tastendruck auf dem Keyboard gestartet
  • MIDI Start: Sequencer wird mit einem eintreffenden MIDI-Start-Message der DAW gestartet
  • Sync ON/OFF:
    Sync ON: Synchronisation zur MIDI-Clock, „Rate“ gibt Teiler der MIDI-Clock vor
    SYNC OFF: “Rate”-Regler gibt die Geschwindigkeit in BPM vor

Für mich persönlich die wichtigste Funktion:

Der gesamte Sequencer kann mit einem angeschlossenen Keyboard transponiert werden!

Der Sequencer ist eine nette Dreingabe, aber ich bevorzuge dennoch meine DAW für derartige Aufgaben. Ich vermisse einfach die Funktion, etwas live in den Sequencer einspielen zu können sowie polyphone Eingaben pro Spur. Arturia beschrieben sogar im Handbuch, dass der Sequencer nur rudimentäre Funktionen besitzt und keine DAW ersetzen soll.

Als Drumsequencer habe ich auch versucht, den Sequencer einzusetzen, aber hier punktet bei mit dennoch die DAW, Es ist einfach zu langwierig, die Noten alle einzeln einzuzeichnen und dann muss man noch pro Step den korrekten Grundton des Drumsamples einstellen.

Der „Mixer“

In der Mixer-Page lassen sich nun alle 10 Instrument-Slots in der Lautstärke sowie im Panning anpassen, Muten und Solo schalten. Zudem kann für jeden Slot ein eigener dedizierter Effekt parametriert werden.

arturia_cmi_mixer

Die Mixersektion

Ein AUX-Weg steht zusätzlich zur Verfügung, der auch maximal einen Effekt aufnehmen kann. Jeder Instrument-Slot verfügt über einen eigenen AUX-Send-Regler, um eben jenen AUX-Weg zu nutzen.

In der Master-Sektion können insgesamt sogar zwei Effekte konfiguriert werden, nur Reverbs sind hier unverständlicherweise nicht möglich!

Insgesamt gibt es für jeden Instrument Slot 13 Effekte, von denen jeweils nur einer gleichzeitig pro Slot angewendet werden kann:

  • Analog Chorus
  • Delay
  • Analog Delay
  • Phaser
  • Pitch Shift
  • Leslie
  • Flanger
  • Distortion
  • EQ
  • Compressor
  • Limiter
  • Destroy
  • Auto Pan

Die Effekte klingen insgesamt alle nicht schlecht, aber hauen einen auch nicht vom Hocker. Ich würde diese als gute Mittelklasse bezeichnen und für die Klangfärbung der internen Sounds sind sie durchaus gut zu gebrauchen.

Es ist leider auch nicht möglich, die 10 Instrument-Slots als Einzelausgänge auf die DAW zu routen. Ich hoffe auch hier noch auf ein Update, da es schön wäre, jeden Kanalzug einzeln mit externen Effekten bearbeiten zu können.

Die „Tune/Map“-Page

Für jeden Instrument-Slot kann auf dieser Page ein Keyzone-Mapping sowie die Root-Note festgelegt werden. Zudem ist es möglich, jedem Instrument-Slot einen eigenen MIDI-Kanal zuzuweisen, wodurch der Arturia CMI V auch als multitimbraler MIDI-Klangerzeuger eingesetzt werden kann.

arturia_cmi_tune_map

Mapping der Keyzones, festlegen von Stimmen und MIDI-Kanälen

Jedem Instrument-Slot lässt sich eine maximale Stimmenanzahl vergeben, zur Auswahl stehen: Mono, 8, 16 oder 32 Stimmen pro Slot.

Über geschicktes Mapping ist es möglich, aus dem Arturia CMI V ein Multisampling-fähiges Instrument zu machen oder ihn als Drumsampler zu konfigurieren. Die Mappings lassen sich zudem als Presets abspeichern, um diese beim nächsten Einsatz auch schnell wieder laden zu können.

Klangbeispiele

Alle Klangbeispiele habe ich mit nur einer Instanz des Arturia CMI V erstellt, wobei die Prozessorauslastung immer bei ca. 10 – 18 % lag. Ich verwende noch einen ca. 7 Jahre alten I7-2600 mit 8x 3,4 GHz und 12 GB RAM und hatte bei der Verwendung des Plug-ins keinerlei Probleme.

Bewusst habe ich darauf verzichtet, viele Werkspresets zu verwenden (außer dem obligatorischen SARARR Sound), um einen Eindruck zu vermitteln, dass mit den Arturia CMI V nicht nur pure 80er Klänge möglich sind. Auch habe ich keine Limiter oder sonstige zusätzliche Plug-ins auf der Summe eingesetzt.

Fast alle Klangbeispiele wurden mit dem „Time-Synth“ und „Spektral-Synth“ erstellt, wobei ich hierbei auf Single-Cycle-Waveforms von Galbanum (Architecture Waveforms CE) zurückgegriffen und diese durch das Resampling sowie additive Synthese verfremdet habe.

Die 808-Drumsamples im Klangbeispiel „Arturia_CMI_V_ElectroSequence“ stammen von der Goldbaby „SuperAnalog 808“ Library und wurden zu der Electrosequenz des Arturia CMI V aus FL-Studio’s FPC Sample Player abgespielt.

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Fazit

Nachdem ich mich nun knapp eine Woche intensiv mit dem Arturia CMI V beschäftigt habe, kann ich definitiv bescheinigen, dass es das richtige Tool für die folgenden Einsatzzwecke ist:

  • für alle Nostalgiker oder Cover Bands die unbedingt die Original-Sounds des Fairlight CMI IIx benötigen oder mit den originalen Samples eigenes Material erstellen wollen
  • Sounddesigner und Klangtüftler, die FX, Drones oder andere abgedrehte Sounds erstellen möchten
  • Für alle Anwender die einen Sampler/Additiven-Synth mit maximal einfacher Bedienung benötigen und denen Programme wie NI Kontakt oder UVI Falcon zu komplex sind
  • Liebhaber von 8-Bit und trashigen Sounds

Als Sampler bietet der Arturia CMI V wie gesagt nur die rudimentärsten Sample-Edit-Funktionen und leider wurde auf moderne Features wie mehrere Loop-Punkte, dedizierte und erweiterte ADSR-Hüllkurven usw. gänzlich verzichtet. Auch das Fehlen von resonanzfähigen Filtern kann ich nicht nachvollziehen, schränkt es die Möglichkeiten doch enorm auf die des Originalgerätes ein.

Als Synthesizer gesehen sieht es hier doch schon wieder anders aus:

Durch die Resampling-Fähigkeiten, den Time- und Spektralsynthmode sowie die gleichzeitige Nutzbarkeit aller Engines und die enormen Modulationsmöglichkeiten kann man den Arturia CMI V wirklich als vollwertigen Synthesizer mit eigenständigem Sound sehen.

Ob der Arturia genau wie ein Fairlight CMI IIx klingt, kann ich leider nicht wirklich beurteilen, da mir kein originaler Fairlight für einen 1:1 Vergleich zur Verfügung stand. Jedoch prägt der Arturia CMI V jedem geladenen Sample einen gewissen Vintage-Touch auf und Loops sowie Samples klingen dann alle mehr „oldscool“, wobei aber die Höhen immer etwas beschnitten und quantisiert klingen.

Nun, Arturia wollte den Fairlight CMI IIx mit seinen Eigenheiten und Klangcharakter als Plug-in herausbringen und das ist ihnen meiner Meinung nach durchaus sehr gut gelungen.

Besonders die additive Synthese und die Resampling-Funktionen haben es mir angetan. Da schwirrt wirklich eine große Portion 80er Flair mit. Zudem ist der Arturia CMI V sehr einfach zu bedienen und man kommt mit recht wenig Aufwand zu absolut interessanten Klängen.

Nostalgiker, Klangtüftler und Liebhaber alter Hardware-Sampler (wie ich) werden den Arturia CMI V und dessen Bedienstruktur sowie die eingeschränkten Möglichkeiten sicher mögen, aber ein Powerhorse wie Native Instruments Kontakt darf und soll man hier nicht erwarten.

Jedoch würde ich 199 Euro für das Plug-in alleine nicht ausgeben, sondern dies wenn dann nur in der V-Collection 6 mit erwerben. Dann bekommt man wirklich ein cooles Retro-Sound Plug-in mit den zur damaligen Zeit zur Verfügung stehenden Funktionen.

Das Arbeiten mit dem Arturia CMI V macht wirklich sehr viel Spaß und überlädt einen nicht mit einem unfassbaren Feature-Overkill, sondern durch die Reduktion aufs Wesentliche ergibt sich so ein sehr angenehmes „Klangforschen“.

Plus

  • enthält viele Patches und Samples der Originallibrary des Fairlight CMI IIx
  • sehr einfach zu bedienendes User-Interface
  • insgesamt bis zu 60 Modulationsgeneratoren (Functions) gleichzeitig nutzbar
  • rauchiger 80er "Vintage"-Klang
  • bis zu 32 Stimmen pro Instrument-Slot
  • 10-fach multitimbral
  • Page-R Nachbildung mit sehr interessanter "Polyrhythm"-Funktion und vollständiger Transponierbarkeit der Seqeunzen über MIDI-Keyboard
  • bei additivem Synthesemodul neben Sinus auch viele andere Schwingungsformen verfügbar

Minus

  • keine resonanzfähigen Filter
  • ADSR-Hüllkurven nur über "Function Generators" nachbildbar
  • relativ rudimentäre Klangformungsmöglichkeiten
  • Voice LFO bietet nur Dreieckschwingung
  • Page R: keine Realtime-Eingabe von Noten möglich
  • Page R: keine Eingabe von Akkorden auf einer Instrumentenspur möglich
  • nur ein Loop-Punkt pro Sample setzbar
  • keine Einzelausgänge pro Instrument-Slot verfügbar für Abmischungen in DAW oder Ausgabe auf Mehrkanal-Audiointerfaces
  • Reverb-Effekt nur auf Einzelinstrumenten und Aux-Weg anwendbar, aber nicht auf Master-Ausgang

Preis

  • Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers : 199 Euro
  • Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für V-Collection 6 : 399 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Atarikid AHU

    Schöner, ausführlicher Test mit aussagekräftigen Klangbeispielen. Tolle Morgenlektüre! :) Jetzt frage ich mich aber, ob das Original in den Höhen auch so undifferenziert und „matschig“ geklungen hat. Ich kann’s mir fast nicht vorstellen.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @Atarikid @Atari Kid : Freut mich dass dir der Bericht gefallen hat – Vielen Dank ! Ja, ich habe mich das bei den Tests auch gefragt, ob Arturia die Hardware der Voicecards des CMI IIx auch richtig nachgebildet hat, oder lediglich die Bitrate und Abtastfrequenz angepasst hat. Bei den Drumloops kann man durchaus im Vergleich hören dass das Ergebnis immer etwas „muffig“ klingt. Mittlerweiel finde ich das aber irgendwie auch schon fast wieder „Charmant“, da die Samples so etwas „angestaubter“ und nicht mehr so clean klingen. Ich will das Plugin auf jedenfall nicht mehr missen, da die Sounds echt anders aus dem Rechner kommen als bei anderen Plugins, und das Arbeiten mit dem Arturia CMI-V geht schön flüssig von der Hand da einen das Plugin nicht mit zu viel „Schnickschnack“ ablenkt.

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Atarikid Peter Gabriel sagte mal in einem Interview Anfang der 1990er, dass der II in der Tat ziemlich muffig und dumpf geklungen haben soll; das wurde ihm zufolge wohl erst mit dem IIX verbessert. Allerdings dürften die Ingenieure damals sehr an den Höhen herumgedoktert haben, um das Störrauschen und sonstige Artefakte — die wir heute so toll finden — im Zaum zu halten.
      .
      Nette Library, voller alter Freunde.

    • Profilbild
      LX@VM

      @Atarikid Der CMI klingt trotz seiner reduzierten Werte weder muffig, noch lasch, noch sonst irgendwie „schlecht“. Im Gegenteil, die Sounds werden auf eine interessante Weise „gehoben“ und aufwewertet. Wenn ich wirklich nur die alten Sounds abspielen will, würde ich einen „normalen“ Sampler (PlugIn) verwenden.

      Das Synclavier-PlugIn war jedenfalls recht nahe am Original, was ich hier nicht sehe – sorry :-/

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @LX@VM Das Synlcavier V Plugin simuliert auch lediglich die Synthese-Stimmen und nicht den Sampler des Synclavier. Beim Fairlight wird ja nun gezwungenermassen Beides simuliert, da es im Fairlight keine separate Syntheseklangerzeugung gibt. Da muss man vorsichtig sein nicht Äpfel mit Birnen oder Synthese mit Sampling zu vergleichen. Vielleicht ist so ein alter Sampler einfach schwerer zu emulieren ;-)

        • Profilbild
          LX@VM

          Ja, eh! Mein Kommentar bezieht sich eher auf die „ich will so klingen wie das Original“-Fraktion. Das schafft dieses PlugIn m.E. nicht. Im Gegensatz zum Synclavier II PlugIn, finde ich schon, dass es ziemlich gut gelungen ist.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @LX@VM Vollkommen richtig. Man sollte diese Emulationen in erster Linie nur als Kreativtool und eigenständiges Instrument sehen, weniger Vergleiche anstellen. Dieser Test hier und die Diskussion hat mich jetzt auch wieder mal inspiriert, mit dem Synclavier was anzustellen. Und es ist schon fast gruselig, dass einem sofort Ideen kommen für Songs nach ein Paar Minuten FlächenFXGedöns Geschraube. Scheißegal, wie nah das Synclavier an das Original kommt – oder auch nicht. Hand anlegen und einfach machen. Das Dingen hat ’ne Magie – zumindest für Schrauber. Wie das für Presetuser ist, kann ich nicht beurteilen. Gehe mal davon aus, dass das hier bei dieser Emulation auch so sein würde. Vermutlich keine 1:1 Emulation in Perfektion, aber mit Sicherheit „magisch“.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              Stimme Dir zu. Jetzt nimm die Magie mal 10 und Du hast das Original. So gut ist das Teil
              ;-)

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                AMAZONA Archiv

                Ja, mit Sicherheit. Wenn man mal so die Trevor Horn Produktionen jener Jahre hört, dann erschließt sich einem sehr schnell die Magie der frühen digitalen Synths.

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    keine Ahnung, was der gute Mann sich so reinpfeift….;-) aber die Produktionen unterschieden sich schon – auch aufgrund der verwendeten Synths – vom (Studio)Standard der damaligen Zeit. Hat sich im Laufe der Jahre dann natürlich wieder relativiert – der Vorsprung war weg.
                    Wo man das gut raushören kann im Vergleich sind die frühen Peel Session Aufnahmen von FGTH und dann die späteren Studioversionen.

        • Profilbild
          phoenix

          Die Synthese im Synclavier V ist auch nicht so ganz gelungen, was aber am Funktionsprinzip moderner Soundkarten (feste Samplerate) liegt. Wenn man ohne Multisampling arbeitet, kommt es da schon bei reinen additiven Waves (bzw. beim CMI V bei Samples) zu untypischem inharmonischem Aliasing.

          Die zusätzlichen Bit / Rate Artefakte – und beim Synclavier V die Phasenmodulation – lassen dann viele Sounds in den höheren Lagen im atonalen Chaos versacken, während sie im Original noch definiert und knallig rauskommen, wenn auch weiß Gott nicht perfekt. Das nachzubilden ist nicht trivial, zumindest in der Praxis nicht.

          Den Unterschied kann man nun als Pedantentum werten und für den kreativen Einsatz ohne Geschichtsbuch ist das sicher ohne Belang. Aber da der Sound von Analogemulationen ja auch immer bis zur Ohrenschmalzdebatte zerlegt wird…

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @phoenix Das ist beileibe kein Pedantentum, sondern macht bei den Failight und Synclavier Simulationen einen riesen Unterschied. Insbesondere bei polyphonem Spiel bricht die Klangqualität auf der plugins regelrecht ein. Das ist bei den Originalen nicht im entferntesten der Fall. Da sehe ich einen Zusammenhang zu den von Dir geschilderten Fixed-Sample-Rate Problemen.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @BetaDance @elektrock – Ja, das Original ist schon eine Klasse für sich ! Dennoch würde ich mir eine solche Kiste nicht ins Haus holen, ausser ich hätte auch das Geld für die Reparaturen die an dem Gerät anfallen. Dann noch das Problem mit den Disketten usw. – Nein, da bleibe ich lieber bei der Plugin-Lösung, auch wenn es nicht 100% Original Klingt.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Super Plugin! Danke vielmals für den Test.
    Leider tummeln sich einige Fehlinformationen im Artikel: Der CMI IIx war quasi die 3. Version des Fairlight, bzw. ein Upgrade des CMI II. Der Vorläufer des CMI II, der Fairlight CMI war der erste kommerziell erhältliche Sampler der Welt. Die erste DAW war das Synclavier, da es schon vor dem Fairlight CMI einen Digitalsequencer mit Synthesefunktionen und Notendruck kombinierte. Depeche Mode haben nicht mit dem Fairlight sondern mit dem Synclavier und Emu Samplern gearbeitet.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Ach ja, die Resynthese war meines Wissens erst später auf dem Fairlight III möglich. Der CMI I und II (x) boten nur das manuelle Zeichnen oder Eingeben von Wellenformen und Amplitudenverläufen am Bildschirm und deren automatische Interpolation.

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        nativeVS AHU

        Meines wissens nach konnte man resynthetisieren sobald man auf die ‚Harmonic Envelopes‘ page eines Samples geht und eine der envelopes editiert.

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          AMAZONA Archiv

          @nativeVS Ja, aber da wird dann kein Sample analysiert, sondern die eingezeichneten additiven Wellenformen werden zu einem Klangverlauf ergänzt und daraus wird ein Mode 1 Sound erstellt, der mit dem Sampler wiedergegeben werden kann. Erst im CMI III kann man wie ursprünglich im Synclavier ein Sample mit FFT in eine Reihe additiver Wellenformen zerlegen und dann wiedergeben (Resynthese). Bin mir zu 90% sicher, habe aber leider, leider grad keinen CMI IIx zur Hand :)

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            iggy_pop AHU

            Der IIX, den ich mal ausprobieren durfte, konnte das — „Music!“ reingesprochen und resynthetisieren lassen. War, glaube ich, über Page 5, aber das ist schon lange her.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @iggy_pop Auf Page 5 kann man die Verhältnisse der additiven Obertöne zueinander per Slider einstellen. Steht auch im Bluebox Artikel. „Compute“ rechnet dann die Teiltonenvelopes drauf. Bist Du Dir sicher, dass es kein Series III war, den Du gehört hast? Ich hab irgendwo noch einen ausführlichen Testbericht zum IIx rumliegen. Den werde ich mir nochmal durchlesen.

              • Profilbild
                iggy_pop AHU

                Der Tag, an dem ich einen IIX nicht mehr von einem III unterscheiden kann, wird der Tag sein, an dem ich aufhöre, meine Umwelt mit musikalischen Absonderungen und unqualifiziertem Geblubber zu belästigen (einige drücken schon jetzt ganz fest die Daumen).

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  @iggy_pop Nich dass es hier jetzt auf einmal ganz ruhig wird, auf Amazona :-0

                  • Profilbild
                    iggy_pop AHU

                    Guck in das Matthias Becker-Buch und sage mir, ob Du da einen IIX oder einen III siehst.
                    .
                    Vielleicht war ja auch der Becker doof und nicht ich?
                    .
                    Jedenfalls habe ich an diesem Fairlight gesessen und gebastelt, der seit gut 20 Jahren oder so nicht mehr beim Becker steht, sondern bei einem Kollegen im Keller.

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @iggy_pop Ja, das ist ein CMI IIx im Buch vom Becker.
                      Fragt sich nur, was genau Du da gehört hast?

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @iggy_pop Was Du gehört hast dürfte die Wavetable-Funktion gewesen sein. Da wird das Sample einfach in 128 Scheiben geschnitten, die sich dann lautstärke- und loopmäßig editieren- oder mit den Resultaten der additiven Engine kombinieren lassen. Resynthese ist das aber nicht. Dafür war die Kiste einfach zu langsam. Hätte Tage gedauert die Berechnung. Das Synclavier II und später das CMI III hatten ja ein Vielfaches an Rechenleistung.

      • Profilbild
        LX@VM

        Der Fairlight kann seit der Serie 1 Resynthese. Hier wird das Sample in Segmente unterteilt, auf seine Obertonstruktur untersucht und dann neu synthetisiert. Die Tonhöhe wird nicht berücksichtigt, d.h. jedes Segment beinhaltet exakt eine Periode.

        Die Resynthesefunktion ist alles andere als perfekt, z.B. werden Sprachsamples mit modulierter Tonhöhe auf eine Tonhöhe niveliert. Das ist unter Anderem hilfreich um interessamte Computerstimmen zu generieren.

        Das PlugIn scheint recht nett gemacht zu sein, auch die Soundbeispiele klingen interessant. Trotzdem haben sie mit dem Fairlight wenig gemeinsam. Die additiven Sounds klingen beim CMI prägnanter und detailreicher, die Artefakte sind frei von lästigen Aliasing-Effekten, sondern werden nur mit dem Quantisierungsrauschen „ergänzt“ – was zur „Rauchigkeit“ beiträgt.

        Der eigentliche Schmäh der „Rauchigkeit“ beim CMI ist ja, dass die Samplingfrequenz ein gerades Vielfaches von der Tonhöhe ist. Deshalb hat das Quantisierungsrauschen immer einen harmonischen Zusammenhang zum Sample und gibt ihm eine interessante Obertonstruktur – sofern man das Filter weit genug öffnet.

        Es ist die Frage, ob die Arturia-Jungs das berücksichtigen oder einfach nur einen Bit-Crusher und Samplerate-Reduzierer ohne Rücksicht auf die Tonhöhe der Samples verwenden?

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          AMAZONA Archiv

          @LX@VM Vielen Dank für die Info zur Resynthese. Es war so gut wie unmöglich da detaillierte Info drüber zu finden. Du scheinst Dich auszukennen. Ich gehe mal davon aus, das die Verbesserung der Analysefunktion beim CMI III dann zusätzlich Phasenlage und Tonhöhe bei der Resynthese berücksichtigt. Kann man denn bei der Anlayse auf dem CMI II festlegen welche Frames analysiert werden sollen, oder werden immer alle vorhandenen Frames analysiert? Was passiert, wenn die Samplerate nicht mit der Grundfrequenz des Samples harmoniert, weil diese sich verändert. Erzeugt das dann Fehler in den Wellenformen?

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            LX@VM

            Nun, die „Frames“ entsprechen immer einem Segment. Erweitern kann man diese Analyse-Frames nicht. Wenn die Tonhöhe schwankt, dann wird trotzdem alles auf die Grundfrequenz runtergebrochen. Klingt dann etwa so, wie die Roboter-Wellensätze im MicroWave I. Besonders lustig ist dann, wenn man auf dieses analysierte Sample einen Slider auf den Sample-Loop-Start legt, die Looplänge auf 1 Segment stellt und dann das Sample auf und abfährt. Das wird dann wirklich wild. :-) Wie das der CMI III macht, kann ich leider nicht sagen, weil ich „nur“ mit dem CMIs I bis IIX arbeite.

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              AMAZONA Archiv

              @LX@VM Super, wieder was gelernt, danke!
              Auf die modulierbaren Looppunkte beim Fairlight bin ich als Synclavier User neidisch.
              Das bekommt man nur über einen Umweg hin. Da ich endlich mal einen Fairlight Experten am Wickel habe: Wie würdest Du den klanglichen Unterschied zwischen CMI (1) und CMI II beschreiben?

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                LX@VM

                Na ja, der Unterschied ist schon eher gravierend. Die CMI I Karten haben (abgesehen von der niedrigeren Sampling Rate) pulsbreitenmodulierte Filter (mit RC-Glied, das pulsbreitenmoduliert hochfrequent geschalten wird) und die CMI II Karten haben saubere SSM bzw. CEM Filter, je nach Revision.

                Die CMI I Karten klingen deutlich dreckiger und etwas muffig – wenn man sie in der Werkseinstellung verwendet. Wenn man allerdings das Filter öffnet, dann geht die Sonne auf – dann wird der CMI I großartig abstrakt!

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                  AMAZONA Archiv

                  @LX@VM Jo, danke für die Schilderung, hatte ich so ähnlich in Erinnerung. Muss jetzt nur noch einen CMI I finden ;-)

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                    LX@VM

                    Nein, besser einen CMI IIX und zusätzlich ein 8er Set alter Voice Cards. Dann kannst Du die räudigen Karten mit der neuesten Software und MIDI nutzen. Aber ernsthaft: Ein CMI IIX mit neuen Karten ist auch nicht zu verachten. Oder Du legst Dir einen Mirage zu, da bist Du dann auch in der räudigen Ecke…. :-)

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                      AMAZONA Archiv

                      @LX@VM :-)) Mirage räudig ist mir zu krass. Das weckt dunkle Erinnerungen bei mir. CMI räudig klingt da schon ein Stückchen mehr nach grosser Welt ;)
                      Jo, die Kompatibilität der Voicecards ist mir bewusst. Die Legende geht ja das Jarre diese Kombi am Start hatte…

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          iggy_pop AHU

          @LX@VM Danke.
          .
          Was bin ich es leid, mich hier ständig rechtfertigen oder mir meine Kompetenz abreden lassen zu müssen…
          .
          Over and out.
          .

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      Markus Harsani

      @psv-ddv : Vielen Dank für die konstruktive Kritik an meinem Artikel : Du hast natürlich völlig Recht dass es neben dem Fairlight auch noch das Synclavier und die anderen, älteren Fairlights gegeben hat.Offenbar gab es sogar vor dem Fairlight CMI I noch den „Quasar I“ der Mitte der 70er Jahre hergestellt wurde. Ich wollte einfach nicht so viel zur Historie des Gerätes erläutern, sondern mich mehr auf die eigentlichen Funktionen des Plugins konzentrieren. Darum auch der Link auf den
      Blue-Box Artikel des Fairlights in dem noch tiefer auf das Originalgerät eingegangen wird.

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        AMAZONA Archiv

        @Markus Harsani Hi Markus,
        klar, hast schon recht, es geht ja vor allem um das Plugin. Ich gehe nur davon aus, das einige Leser hier vielleicht zum ersten Mal von den alten Kisten hören, da ist es schon immer gut die historischen Fakten glatt zu ziehen, sonst entstehen Urban Legends ;-)
        PS: Der Quasar (es gab drei Versionen) war kein fertiges Serienprodukt sondern eher ein Forschungsprojekt. Das Teil war ein reiner digital Synthesizer und konnte nicht samplen. Die Fairlight Gründer haben einige der technischen Lösungen des Quasar unter Lizenz nutzen dürfen und auf dieser Basis den Fairlight CMI entwickelt.

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    AMAZONA Archiv

    Zum Klang des Plugins: Ich bin grundsätzlich begeistert, daß Arturia sich die Mühe gemacht hat dieses Plugin zu erschaffen. Offensichtlich ist auch viel Detailliebe in die Programmierung geflossen. Leider hat man sich beim Klang der Fairlight Emulation da wohl keine Mühe gegeben. Die Software ist, was den Klang angeht, meiner Meinung nach nicht auf dem Stand des derzeit Möglichen. Der CMIv hat leider nicht ansatzweise den brachialen Klang und die Durchsetzungsfähigkeit des Originals. Auch klingt es insbesondere beim mehrstimmigen Spiel schnell muffig und unsauber. Die Transpositionsartefakte erinnern auch nur ganz entfernt an den CMI. Schade. Vielleicht kann da noch nachgebessert werden. Das es besser geht hat man ja z.B. mit dem Buchla Easel oder dem Synclavier V bewiesen, die beide hervorragend klingen.

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    nativeVS AHU

    Als ich das letzte mal einen rohen Fairlight (IIx & III) gehoert habe fand ich die einfach viel dursetzungsfahiger als das was Arturia hier abliefert; das plugin klingt irgendwie ziemlich matschig.
    Auch das weglassen von MCL finde ich sehr schade.

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      Markus Harsani

      @nativeVS @nativeVS : Mich würde auch brennend interessieren wie die echten Fairlights im Vergleich zum Plugin klingen – Wenn du jemanden kennst der einen CMI IIx oder CMI III besitzt, kann ich demjenigen gerne ein paar Samples zukommen lassen, um diese dann einfach roh und ohne Kompressornachbearbeitung aufzunehmen und als wav-File zur Verfügung zu stellen. Wäre wirklich mehr als interessant !

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          AMAZONA Archiv

          @herw Soweit ich das in Erinnerung habe, steht der Fairlight da zwar rum, ist aber nicht in Betrieb.

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            herw RED

            oh schade; ich hatte ihn kurz ausprobiert, habe aber nur unscharfe Erinnerungen daran.

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              AMAZONA Archiv

              @herw Denke, irgendwann war der hin oder die haben da schlechte Erfahrungen gemacht und den dann nicht mehr angeschaltet. Sah zuletzt auch ziemlich mitgenommen aus. War aber auch das letzte mal vor 6 oder 7 Jahren da.

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        k.rausch AHU

        @Markus Harsani Vor einer Weile hatte ich das Vergnügen, einen Fairlight CMI IIx komplett abszusampeln, und zwar als exzessive Multisamples. Nur so besteht eine gewisse Chance, die ganzen Eigenarten des Originalinstruments halbwegs einzufangen. Nachdem ich die rund 4.500 Einzelsamples dann sorgfältig editieren musste, hatte ich dann doch ziemlich viele Details, die Peter Vogel himself als „Birdy Noise“ bezeichnet, gehört. Generell hat das Originalinstrument eine überraschende Wucht im Bassbereich, die aber nie unangehm klingt, sondern geradezu schmeichelt. Auffallend ist, dass beim Fairlight nur 2 Samples für den kompletten Tastenumfang benötigt werden. Über die Hoppel-Loops reden wir lieber nicht, die sind nicht charmant, sondern eigentlich eher lästig und man muss beim Spielen aufpassen, dass die irgendwie kaschiert werden. Natürlich habe ich alle WAVs davon im Archiv. Doch bevor jemand meint, die könne man ja mal mit dem Original vergleichen: Nur wenn man direkt vor dem Instrument steht. Übrigens steht da einiges davon im Fairlight Artikel, denn ich habe den Instrumentenbesitzer Stephan Schällmann dafür ja interviewt.

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    MichBeck

    So müssen Testberichte sein! Ausführlich und in die Tiefe gegangen. Super Markus ?. Ob ich das Teil brauche, weiß ich noch nicht …

    Und jetzt freue ich mich auf die Diskussion über den Klang im Vergleich zum Original, welchen ich eigentlich nur von den frühen Yello-Alben kenne.

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      Markus Harsani

      @MichBeck @MichBeck : Vielen Dank dass dir der Bericht gefallen hat ! Habe mir auch die Frage gestellt ob ich mir das Plugin für 199 EUR kaufen würde – Nein, definitiv nicht, da muss man schon ein großer Fan des Originals sein… Dennoch ist es ein cooles Klangdesign-Tool welches doch seinen eigenen Sound hat. Da ich langjähriger Nutzer der V-Collection bin, und dieses Plugin nun auch mit enthalten ist, macht es eher mehr Sinn sich gleich die ganze V-Collection zuzulegen – Dann hat man neben dem CMI V noch zig andere Vintage Plugins gleich mit hinzu, für einen fairen Preis.

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    costello RED

    Die SARARR-Pads klingen wie meine M-1. Vom besonderen Zauber des Fairlights höre ich in den Klangbeispielen nichts heraus. Da bleibt die Arturia-Software doch einiges schuldig. Den ausführlichen Test muss ich mir noch heute Abend in Ruhe reinziehen.

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      Markus Harsani

      @costello @Costello : Das habe ich mir bei dem SARARR Pad auch gedacht : Klingt irgendwie total Boring… Die Frage ist ob dieses Pad tatsächlich brachialer aus einem Fairlight CMI IIx klingt ? Keine Ahnung… Spannend ist aber am Arturia Plugin, dass viele „rohe“ Originalsamples des CMI IIX mit vorhanden sind, und wenn man diese lädt, und mit den Looppunkten sowie VIbrato herumspielt, kommt sofort dieser Klang auf wie man ihn auch aus vielen 80er Jahre Filmen kennt – Irgendwie immer ein wenig „moody“ und „rauchig“. Das SARARR Pad habe ich auch nur deshalb mit in die Klangbeispiele aufgenommen, da es ja einer der bekanntesten Klänge dieses Gerätes ist. Kaufen wird sich das Plugin aber hoffenltich niemand um nur diesen Sound haben zu können :-)

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    AMAZONA Archiv

    Erstmal Danke für den ausfühlichen Test. Ich denke dass man mit der Software viel Spass haben kann. Gerade Soundtüftler haben ein super Baukasten zum erstellen von eigenen Klängen zur Auswahl. Allerdings muss ich den hier gehörten Sounds auch eine gewisse Belanglostigkeit im Klangcharakter bescheinigen. Das klingt alles sehr glattgebügelt. Vor ein paar Jahren hatte ich Möglichkeit mal ein fairlight IIx zu spielen, da war der Aha Effekt ein ganz anderer. Woran das liegt kann ich jetzt nicht genau sagen ,ob an der Software oder der Aufnahme/Konvertierung. Muss ich mal selbst testen.

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      AMAZONA Archiv

      Wenn Dich interessiert woran das liegt, schau mal in den Bluebox Artikel zum Synclavier, den es hier gibt. Da werden die technischen Ursachen des speziellen Klanges dieser frühen Digitalboliden ganz gut erklärt, finde ich. Was für das Synclavier gilt, gilt in ähnlicher Weise auch für den Fairlight. Ich glaube auch, dieser Sound lässt sich mindestens so schwer simulieren, wie der von guten analogen Synthesizern.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hab das Dingen auch seit einiger Zeit auf der Festplatte. Mit dem Upgrade von der V-Collection von 4 auf 5, für’n Appel und ein Ei.Auch sofort in einem Track verwurstet. Hat Spaß gemacht und durchaus zu inspirieren gewusst. Natürlich isses ein additiver Synth, der nach ’nem Hardwareboliden gestrickt ist. Die Authentizität spielt m.E. aber nicht so’ne tragende Rolle. Sehe das Dingen vielmehr als Farbkleckswerfer in einer Reihe von subtraktiven Synths, die man ansonsten verwendet – und da schlägt er sich gut. Da verzichte ich auch gern auf resonanzfähige Filter, wenn ich lange Soundverläufe „zeichnen“ kann mit viel Bewegung drin. Für 199 Euro hätte ich ihn mir auch nicht geholt, aber im Gesamtpaket ist er ja nicht so teuer. Definitiv eine Bereicherung in einem Gesamtarrangement. Die Presets hab ich bis heute noch nicht gehört – auch vollkommen uninteressant, wenn man selbst was auf die Beine stellen will. Keine Presetschleuder in meinen Augen.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Und zum Thema resonanzfähige Filter…. den gibbet doch über ’nen kleinen, aber feinen Umweg… ist der Arturia Minifilter V nicht for free für Arturia User?
    Kann man doch als Effekt für den Synth verwenden.

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      AMAZONA Archiv

      also mit der hauseigenen Kombi Synclavier & Minifilter lässt sich durchaus Brauchbares schrauben. Hab mal hier recht moderate „Filterfahrten“ bzw. Stepfiltermodulationen durchgeführt.

      http://bit.ly/2lQJhQz

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        AMAZONA Archiv

        Klingt gut, da wünscht man sich so flexible Filter auch in den Originalen!

  10. Profilbild
    Sudad G

    Ein schöner und ausführlicher Test!
    Tja, einen „echten“ Fairlight zu emulieren traue ich mittlerweile eher den Leuten von Universal Audio, Brainworx oder Softube zu. Der Witz warum ein alter Fairlight einfach so cool klingt, liegt nicht allein in der reduzierten Samplingfrequenz und Bitrate – das können andere „Vintage Sampler“ aus den 80ern ja auch.
    Es sind vielmehr die ganzen analogen und digitalen Hardware-Schaltungen um die eigentlich Sampling-Engine herum, die den tollen Sound eines Fairlights ausmachen. Mit teils recht hochwertigen und teilweise analogen Komponenten (Filter, Verstärker, etc.) wurde versucht, die gruselige Sampling-Engine klanglich aufzuwerten und grob aufgelöste Wellenformen mittels Filter charmant zu glätten. Dadurch entstand konstruktionsbedingt ein teilweise recht eigenständiger, warmer und druckvoller Sound.
    Einfach nur das Bedien- und Synthesekonzept des Fairlights zu übernehmen und dabei Samplingfrequenz und Bitrate zu reduzieren – damit ist es einfach nicht getan. Denn am Ende durchläuft der Arturia CMI „nur“ eine aktuelle Soundkarte oder einen Standard-Wandler ohne diese ganzen o.g. Komponenten. Ob Arturia diese ebenfalls aufwendig emuliert hat, wage ich zu bezweifeln, da dies schon bei deren Synclavier-Remake nicht berücksichtigt wurde.
    Vielleicht haben sie sich aber diesmal die Mühe gemacht. Ein Anchecken macht also Sinn.

  11. Profilbild
    swissdoc RED

    Hat jemand den Vergleich zur Fairlight Pro App auf dem iPad? Produziert die die nötige digitale Grütze?

  12. Profilbild
    phoenix

    Eine kleine Korrektur zum Testbericht, Seite 3: Die 3D Ansicht des Samples zeichnet nicht zusätzlich den Frequenzverlauf, sondern ist ebenfalls eine reine Schwingungsdarstellung. Die wird allerdings – anders als in der 2D Ansicht – nach jedem Segment in eine neue Zeile umgebrochen.

    Hintergrund: Der CMI IIx konnte nur Looppunkte an den Segmentgrenzen setzen. Also war es für „saubere“ Sounds wichtig, dass der Grundton ein ganzzahliges Vielfaches einer Segmentlänge war. Je weniger seitlich verschoben die Wellenzüge in der 3D Ansicht waren, desto besser war der Sound für knackfreies Loopen und das wavetableartige Durchfahren geeignet. „The nicer it looks, the better it sounds…“ oder so ähnlich. Jedenfalls nicht nur was für das damals obligatorische „Der CMI und ich“ – Foto, sondern ein sinnvolles Tool.

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