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Test: Universal Audio Classic Reverbs AKG BX 20, EMT 140, EMT 250, Lexicon 224, AMS RMX 16

(ID: 121138)

Lexicon 224

5.Lexicon224

Das Lexicon 224

Das Lexicon 224 darf wohl als das erste digitale Hallgerät moderner Prägung bezeichnet werden. Während das EMT 250 und die mechanischen Vorläufer nur einen Reverbsound anbieten konnten, der mehr oder weniger formbar war, bot das 224 in der Urversion vier verschiedene Hallräume. Die dem UAD-Plug-in zugrunde liegende finale Version 4.4 bot acht Räume plus einen Choruseffekt. Untergebracht war die Recheneinheit in einem 4HE/19″-Gehäuse, die Einstellungen wurden über eine externe Remote Control vorgenommen. Das 224 ist übrigens true-stereo ausgelegt.

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6.224Hardware

Lexicon 224 Hardware

Angewählt werden die Hallprogramme SmHall B, VocPlate, LgHall B, Chamber, PercPlate, SmHall A, Room A und ConstPlate über acht Taster. Sechs Fader sind für die Klangbearbeitung vorhanden. Mit BASS und MID wird die Nachhallzeit der entsprechenden Frequenzbänder eingestellt, CROSSOVER ist für die Übergangsfrequenz zuständig. TREBLE DECAY reduziert die Höhen in der Hallfahne. DEPTH lässt das Effektsignal näher oder weiter vom Zuhörer erscheinen. PREDELAY steuert die Zeit von Originalsignal bis zum Erscheinen der Hallfahne.

Drei weitere Parameter lassen sich mit sechs Up/Down Buttons steuern. DIFFUSION ist dafür zuständig, wie schnell die Echos im Signal ausklingen. MODE ENHANCEMENT verändert die Modulation des Effektsignals, dass dadurch natürlicher erscheint. Zu guter Letzt ist mit DECAY OPTIMIZATION eine pegelabhängige Beeinflussung des Ausklingverhaltens vorhanden.

Die beiden letztgenannten Parameter sind über Buttons zuschaltbar. Weitere Buttons sind IMMED, damit bleiben die gewählten Klangeinstellungen beim Programmwechsel erhalten, SYS NOISE emuliert den ganzen „Schmutz“, den die Originalhardware produziert hat und REAR OUTS benutzt die alternativen Ausgänge des Geräts. Mit DRY, WET und SOLO lassen sich die Pegelverhältnisse von Original- und Effektsignal einstellen.

Versteckt hat UAD noch einige weitere Parameter untergebracht, darunter auch die Freigabe der originalen Bugs, die in der Software ansonsten ausgemerzt sind, scheinen Perfektionisten zu sein, die UAD-Jungs.

Traditionell sind die Concert Halls die größte Stärke der Lexicon-Geräte, mal hören, ob das beim Urahn auch schon zutrifft.

Mein erster Versuch dazu ist eine funky Gitarre, die einen Small Concert Hall A erhält, der sich nach einigen schnellen Anpassungen wunderbar einfügt.

Sound 17 FunkyGit_SmHall

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Für die Violine wähle ich Large Concert Hall B mit einer recht langen Decaytime von 4,2 (Bass) und 3,0 (Middle).

Sound 18 Violin_LrgHall

Für unser nun schon bekanntes Gesangssample nutze ich Small Concert Hall B.

Sound 19 Female Voice_Hall_2,8sec_0ms_stereo

Die Concert Halls des ersten Lexicons klingen so, wie man es seit Jahrzehnten von der Company kennt, dicht, wolkig, angenehm im Abgang (bitte streichen, das war der Textbaustein für das Weinseminar).

Für Gesang bietet sich aber natürlich auch die Vocal Plate an, hier also gleich ein Beispiel mit ähnlichen Einstellungen.

Sound 20 Female Voice_Plate_2,8sec_0ms_stereo

Auch die Plate klingt sehr stimmig, die Stimme rückt gegenüber der Halle weiter nach vorn und ist so prägnanter.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Danke für detaillierten Erläuterungen, Armin, auch wenn diese mich nicht zum Kauf der Simulationen animieren können. Ich schätze, es gehört eine große Portion Nostalgie dazu, sich solcher Produkte zu bedienen. Was dies mit Kreativität zu tun haben könnte, wäre noch eine ganz andere Frage, besonders, falls man damit die Schaffung von Neuem anvisieren würde. Ich muss gestehen, mir fehlt ein Hang zu Nostalgischem – und nutze als Musiker weiterhin primär die mir zur Verfügung stehenden IRs des Lex 960 L.

    • Profilbild
      swissdoc RED

      @MidiDino Ein Lexicon Hall mit einer IR zu simulieren mag ja funktionieren, die spezielle und stilprägende Modulation im Hallsignal geht aber verloren. IRs sind für statische Reflektionsmuster geeignet, wie sie in Räumen auftreten, leider aber nicht adequat für die Simulation algorithmischer Reverbs.

      • Profilbild
        MidiDino AHU

        @swissdoc Danke swissdoc, für den Einwand. Aber: Vermutlich möchte niemand, der IRs nutzt, algorithmische Reverbs simulieren, nicht einmal ein Lex 960 L ließe sich mit IRs hinreichend simulieren, berücksichtigte man die Vielzahl an Einstellungen, die möglich sind. Man ist auf die Auswahl an IRs angewiesen; für mich reicht die mir zur Verfügung stehende Auswahl vollkommen aus.

        Weil Modulationen angesprochen worden sind: mich interessiert eine relative Natürlichlichkeit in Bezug auf Rauminformationen, in Abhängigkeit von der Musik, die im Zentrum steht. Ich weiß, dass andere Musiker andere Präferenzen haben. Mit Absicht sprach ich von mir. Ich habe dazu einen Leserartikel vorbereitet, der aktuell noch ‚in Prüfung‘ ist.

        Hinsichtlich der besprochenen PlugIns bleibe ich dabei: ich halte sie für nostalgisch. Spaß kann man freilich auch damit haben, wenn man es drauf anlegt ;-)

        • Profilbild
          swissdoc RED

          @MidiDino Mir geht es um den bekannten und typischen Lexicon bigger-than-life Wölkchen-Wohlfühl-Hall, der eben von den Modulationen lebt und somit von einer IR nicht nachgebildet werden kann. Das ist etwas prinzipielles und hat mit modern oder nostalgisch erstmal nicht viel zu tun. Was man dann bevorzugt, ist Sache des persönlichen Geschmacks, wie Du schon richtig anmerkst.

          • Profilbild
            MidiDino AHU

            @swissdoc Dieser „Lexicon bigger-than-life Wölkchen-Wohlfühl-Hall“ wurde von einigen Musikern ja bei den neueren Modellen vermisst, gerade auch beim 960 L gegenüber dem 480er, aber nicht von mir. Ich bin hingegen von der plastischen Natürlichkeit des 960-L-Klanges sehr angetan und nutze ihn für zeitgen. Jazz / zeitgen. Klassik. Und dann auch bislang nur die Chambers und relativ dezent.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    UAD macht hier wirklich einen TopJob! Ich werde mir diesen XmasSale das EMT140 gönnen. Am letztjährlichen Kauf des Lexicon erfreue ich mich bei jedem Einsatz. Das AMS gewinnt hier folgend auch bei mir, ist mir aber für ein PlugIn noch zu teuer. Danke dir!!!

    • Profilbild
      Armin Bauer RED

      Hi tomk,

      danke für dein Feedback, ist immer wichtig zu hören, dass mein Eindruck vom Produkt geteilt wird.

      Bei dem AMS habe ich stark die Befürchtung, dass ich mich zu sehr daran gewöhne, solange meine Testlizenz noch läuft.

      Mit dem EMT140 wirst du sicher deinen Spass haben.

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