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Test: UVI OB Legacy, Synthesizer-Plug-in

Oberheims bitten zum Familienfest

11. Oktober 2017

Es ist immer wieder erstaunlich, welche Faszination die alten Synthesizer-Klassiker ausüben. Und während es unzählige Moog-Klone gibt, sind Oberheim-Klone eher rar. Für Aufsehen sorgten da vor allem Arturias Matrix 12V und SONICPROJECTS OP-X PRO.

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Während Arturias Version sich dem Oberheim Matrix-12 widmet (und dessen Rackversion X-Pander), stellt sich der OP-X Pro der Herausforderung, die Klassiker Oberheim OB-X und OB-Xa zu simulieren.

UVI hat nun mit seiner bewährten Technik „Sampling-Library-trifft-VA-Synth-Features“ nicht einen speziellen Klassiker aus der Oberheim-Familie ausgewählt, sondern gleich einen Rundumschlag durchgeführt. Darunter auch zwei Objekte, die streng genommen eine Sonderstellung einnehmen, doch dazu mehr.

UV-1 = Oberheim OB-1

Vorbild für die UV-1 Emulation war der Oberheim OB-1, quasi ein monophoner Ableger des OB-X, der auch starke Klangverwandtschaft zu den SEM-Modulen aufweist.

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Theo Bloderer kam in seinem BLUE BOX Report zum OB-1 zu folgendem Ergebnis:

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„Hier bedarf es nicht vieler Worte. Schon jetzt dürfte klar sein, dass der OB-1 äußerst durchdacht ist. Beinahe jede Funktion bietet noch „etwas mehr“. Klangliche Resultate sehen so aus: wunderbar butterweiche (und zugleich sehr durchsetzungsfähige) Bläser- und Streicherklänge, subtile bis harte Bässe (zwei VCOs + jeweils Sub-Osc!), überraschend brillante Fx-Sounds (wenngleich ein ARP 2600 oder ein richtiges Modularsystem hier immer – logischerweise – die Nase vorne hat), starke Lead-Klänge… dem OB-1 kann man nichts vormachen, er kennt und zeigt seine Stärken …“

UV-XXX = Oberheim OB-X und Oberheim OB-Xa

Die goldenen Jahre der Oberheim-Historie brachten diese unsterblichen Klassiker hervor, wobei man erwähnen sollte, dass die klanglichen Unterschiede zwischen Oberheim OB-X und Oberheim OB-Xa durchaus erheblich sind. Entsprechend schade ist es, dass in den Soundlisten zum UVI-XXX keine Differenzierung zu finden ist und damit quasi eine Gleichschaltung der Klassiker stattfindet.

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In unserem gleichnamigen BLUE BOX Report zum Oberheim OB-Xa findet sich folgende Aussage:

„Der OB-Xa ist kein Modulationsmonster mit unzähligen Funktionen. Er spielt seine Stärken ganz woanders aus: im Klang. Und da können ihm nicht viele das Wasser reichen. Der Vorgänger OB-X klingt auf Grund seines diskreten Aufbaus noch etwas wärmer, voller und lebendiger. Der Klangcharakter ist schon ziemlich unterschiedlich. Ich habe beide Geräte hier nebeneinander stehen, und im A-B Vergleich fallen die Differenzen auf. Es gibt eine gemeinsame Schnittmenge ohne Frage, aber einige Sounds sind auf dem jeweils anderen Gerät nur schwer zu reproduzieren.“

XP-12 = Oberheim Matrix 12 & Oberheim Xpander

Für mich persönlich ist vor allem die Tischversion des Oberheim Matrix 12, der Oberheim Xpander, einer der vielseitigsten und wunderbarste Synthesizer, den es am Markt gibt.

1983 wagte Oberheim mit dem Xpander den Versuch, einen sehr flexiblen Analogsynthesizer auf den Markt zu bringen, der in Sachen Modulation kaum Wünsche offen lies. Dank zahlreicher Knöpfe und Displays sowie einem hervorragenden Grundklang ist dieser Wunsch auch in Erfüllung gegangen, wie unser BLUE BOX Autor Moogulator zu berichten weiß:

„Typisch für den Xpander ist sein voller, warmer, sehr überzeugender Klang! Obwohl er auch Bauteile benutzt, die bei einigen Mitbewerbern zu viel schlechteren Ergebnissen geführt haben. Meinen Xpander habe ich 1986 gekauft, und nach ein paar Jahren, mangels eines guten Pultes leider wieder verkaufen müssen. Ein Matrix 6 diente eine Weile an seiner Stelle, das habe ich extrem bereut und kaufte reuevoll nach langem Sparen wieder einen für die nordmarsianische Beglückung, denn es ist eins der besten Geräte, die ihr auf der Erde habt. Gut gemacht.“

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Ein Jahr später kam die Tastaturversion Oberheim Matrix-12 mit 12 Stimmen auf den markt, der aber vom Grundklang her identisch wahr.

Wie üblich optisch sehr ansprechend als GUI nachempfunden, klingt der Xpander auch in der UVI-Version ansprechend und sehr überzeugend. Durch aufwendig Stacks und Multisamples gelingt UVI mit dem XP-12 ein authentisches Klangerlebnis – wie gesagt mit der Einschränkung der Editierung. Je mehr man die UBI-eigene Engine zur Verfremdung benutzt, umso weiter entfernt man sich vom Klangcharakter des Originals.

Der integrierte Stepsequencer (den das Original nicht hatte) macht richtig Laune und ist enorm leicht zu bedienen. Am Ende kommt dann doch durch Engine und Sequencer Leben in den sonst statischen Samplesound. Und wem die dadurch verloren gegangene Authentizität nicht stört, der wird alleine schon am XP-12 viel Spaß haben.

M-6K = Oberheim Matrix 6, Oberheim Matrix 6R und Oberheim Matrix 1000

Den verstehe ich überhaupt nicht! Oder verständlicher ausgedrückt: „Warum hat UVI den Matrix-6 (und seine Geschwister) mit in dieses Program aufgenommen?“ Nicht dass ich irgendetwas gegen den Oberheim Matrix-6 hätte, aber im Grunde ist der Matrix-6 nichts anderes als ein etwas „kälter“ klingender Oberheim Xpander. Im Prinzip kann der Xpander (sowie der Matrix-12) all das, was die Matrix 6 Familie kann, aber eben nur besser.

Unabhängig von seinen Vorgängern betrachtet, kam unser Blue Box Autor Marko Ettlich zu folgender Beurteilung:

„Der Klangcharakter des Matrix-1000 ist Oberheim-typisch warm und voll. Den Bassbereich wirbelt er mächtig auf und lässt die Lautsprechermembranen schön flackern. Ich weiß, dass der Matrix-1000 von vielen sehr gerne als Bass-Synthesizer genommen wird. Das Filter packt kräftig zu und klingt musikalisch. Erhöhte Resonanzeinstellungen dünnen den Klang zum Glück nicht so sehr aus, wie es bei einigen anderen Geräten der Fall ist. Mit Hilfe der Frequenzmodulation, Oszillator-Sync und des Rauschgenerators lassen sich auch Sounds erstellen, die man so nicht unbedingt von einem Analog-Synthesizer dieser bescheidenen Größe erwarten würde. Für den Klangforscher bietet der Matrix-1000 schier unendliche Möglichkeiten. Punkto knackiger Sequencer-Sounds eignet sich der Matrix-1000 – mangels schneller Hüllkurven – aber nur bedingt.“

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Noch mal: Der Matrix-6 und seine Variationen sind wunderbare und toll klingende Synths, aber da in diesem Set der bereits besser klingende Vorgänger enthalten ist, hätte ich mir eher gewünscht, noch mehr Xpander Sounds zu erhalten, statt die Matrix-6 Familie aufzunehmen.

UVSR-2 = MarionSystems  ProSynth & MSR-2

Den MARION ProSynth in dieser Sammlung zu finden, war für mich hingegen eine der großen und sehr angenehmen Überraschungen.

Nach seinem Ausstieg bei OBERHEIM gründete Tom Oberheim die Firma MARION SYSTEMS, die er nach seiner Tochter benannte. Neben diverser Entwicklungen für andere Companys (so arbeitete er z.B. während dieser Zeit an der Entwicklung des AKAI S900 mit), entwarf er einen Synthesizer, der ursprünglich als modulares Konzept angedacht war.

Modular in der Gestalt, dass der Erstling MARION SYSTEMS MSR-2 über zwei Einschübe für Voice-Boards ausgestattet war. Bei Auslieferung befand sich im MSR-2 bereits ein achtstimmiger Analogsynthesizer. Ein weiteres Voiceboard mit einer evtl. anders gearteten Synth-Architektur hätte man später ergänzen können. Doch so weit kam es nicht. Der MARION SYSTEMS MSR-2 war alles andere als erfolgreich am Markt und so entschloss man sich, denselben Synth nun als MARION PROSYNTH zu vermarkten, der mit dem MSR-2 identisch war, bis auf den fehlenden Schacht für ein zweites Voiceboard (welches ja nie gebaut wurde).

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Der MARION PROSYNTH, obwohl Ähnlichkeiten zur Oberheim Matrix-Familie bestanden, klang deutlich softer, aber auch obertonreicher. Da zerrte nichts, da klang alles sauber und – ich will es mal so ausdrücken – Hi-Fi-artig. Trotzdem habe ich einige schöne Sounds mit dem Marion Prosynth erzeugt, die für mein damaliges Empfinden sehr „Vangelis-like“ sein konnten. (Anspieltipp Waveform Hart-Bell)

Das UVSR-2 versetzte mich sofort wieder in die damalige Zeit, wo ich mit dem Prosynth haderte, aber auch irgendwie schätzte und später dann vermisste. Am Ende hielt ich mich gefühlt bei dieser UVI-Version 10 mal so lang auf wie bei den anderen Synths dieses Bundles.

SIX-12 = Oberheim OB-12

MUSSTE DAS WIRKLICH SEIN?

Als der Oberheim OB-12 im Jahr 2001 auf der NAMM erstmals präsentiert wurde, ging ein Aufschrei der Empörung durch die Synth-Gemeinde. Der italienische Hersteller VISCOUNT hatte die Namensrechte an Oberheim erworben und nach einigen anderen Produkten unter „Oberheim“ nun auch den Versuch gewagt, einen virtuell analogen Synthesizer mit dem Look & Feel & Namen des berühmten Klassikers auf den Markt zu bringen.

Zum einen klang der Oberheim OB-12 nicht im Entferntesten wie seine analogen Vorfahren, noch war die Software-Version mit er ursprünglich an den Start ging, ausgereift. Schon nach einem Jahr wurde der OB-12 schließlich zu Schleuderpreisen ausverkauft.

Auch heute geistern teilweise Exemplare am Gebrauchtmarkt herum zu utopischen Preisen – offensichtlich wegen des starken Markennamens.

Tatsächlich aber hat sich um den OB-12 auch eine kleine Fangemeinde gebildet, die dem VA-Synthesizer heute noch die Stange hält. Insofern kann man ja verstehen, dass sich UVI entschlossen hat, dieses ungeliebte Stiefkind der Oberheim-Familie mit in dieses Bundle aufzunehmen, aber warum dann so lieblos?

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Während die anderen Mitglieder dieses Bundles alle über toll gestaltete GUIs und Displays für die Namenseingabe und den Aufruf von Presets oder Multis verfügen, muss der SIX-12 ohne dieses banale Feature auskommen. Seine Sounds müssen daher über die Seitennavigation (siehe oben) ausgewählt und geladen werden.

Noch dazu konnten mich die Klänge ebenfalls überhaupt nicht überzeugen. Ich habe keine genaue Erinnerung an das Original, aber die hier gebotene Auswahl hätte man sich meines Erachtens auch sparen können.

Was fehlt

Statt eines SIX-12 wären ein Oberheim Four- oder Six-Voice eine feine Sache gewesen. Auch hätte man das Bundle durch einen Oberheim DX oder DMX ergänzen können. Chance verpasst oder Taktik, um den SEM Modulen (die im Four- und Six-Voice stecken) ein eigenes Plug-in zu widmen?  Mal sehen.

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Fazit

Wie bereits von UVI gewohnt, ist den Franzosen auch hier eine wunderbare und zum Großteil eine überzeugende Zusammenstellung gelungen.

Gute Multisamples und Layers sind eben immer noch der beste Garant dafür, ein authentisches Soundfeeling der Originale zu vermitteln … solange man nicht auf die Idee kommt und an den Reglern der UVI-Engine schraubt. Trotz allem klingt die UVI-Synth-Engine aber nciht schlecht, ganz im Gegenteil. Sie ist nur eben nicht vergleichbar mit einem VA-Synth, bei dem versucht wurde, das Original nachzubilden. Die UVI-Engine ist schließlich kein individuelles Klangwerkzeug, das sich von Plug-in zu Plug-in unterscheidet, sondern ein einmalig programmiertes Tool, das über alle die UVI-Sample-Librarys gestülpt wird. (Das passiert aber auch bei allen anderen Sample-Librarys verschiedenster Hersteller, die ich kenne). Das ist grundsätzlich nicht negativ, man muss nur wissen, dass man durch die Editierung den Charakter des Originals sehr schnell verlässt. Am Ende bleibt einem aber für 199,- Euro eine Auswahl an fast unerschöpflichen Synth-Presets – und vielen reicht das ja auch schon ;-)

Mir hat das Set jedenfalls viel Spaß gemacht.

Plus

  • authentischer Klang (besser als VA-Wettbewerber)
  • sehr umfangreiche Sammlung von Oberheim-Sounds
  • ressourcenschonend
  • umfangreiche Soundauswahl
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • bis auf SIX-12 sehr schön gestaltete GUIs

Minus

  • Editierung verändert den authentischen Grundsound
  • Bedienung gegenüber VA-Plug-ins deutlich eingeschränkter
  • SIX-12 lieblos programmiert und überflüssig im Sound

Preis

  • 199,- Euro
  • im Bundle von Vintage Vault II: 399,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also, ich habe generell Probleme mit VSTIs, die versuchen, klassische Synths auf Samplebasis abzubilden. Dieser Test bestätigt mein Vorurteile dahingehend. Bei einigen analogen Vorbildern kommt man nicht drumrum (denke da z.B. an das Mellotron, generell samplebasiertes Zeugs, Drummachines etc.), aber die Konkurrenz macht sich da mit ordentlich ausgearbeiteten virtuellen Synthengines mehr Mühe als die Jungs (und/oder Mädels) von UVI.

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      AMAZONA Archiv

      Geht mir genauso. Wenn dann bitte authentisches VA und keine Samples.

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        Tyrell RED

        Ich kann mir nicht helfen, ich mag dieses Bundle trotzdem. Bei mir schwingt da allerdings viel Nostalgie mit.

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          AMAZONA Archiv

          @Tyrell Also von der Desktopkante schubsen würde ich das Bundle auch nicht. Zumindest, solange man an der Oberfläche des Sounds bleiben will, ist es vollkommen okay…

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich weiß nie so recht, was ich von solchen Librarys halten soll. Entweder sind sie meist super authentisch, aber dafür kann man halt keine eigenen Klänge kreieren (weil 1:1 abgesampelt) oder man ist sehr flexibel und der Klang ist eben nicht so authentisch. Wie festgelegt ist man denn bei dieser Kollektion? Wie weit kann man die Klänge noch verändern? Und wie klingt es dann bei drastischen Eingriffen. Dass der Klang sich dann vom Original entfernt, wurde ja im Testbericht erwähnt – Aber wie gut klingt die UVI-Engine bei Veränderungen mit dem vorhandenem Sample-Material? Das würde mich echt interessieren!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Für OB-Legacy habe ich meinen OB-X, den OB-Xa und den Matrix-1000 für eine ganze Woche Arbeitsurlaub in Paris gegönnt. Gearbeitet wurde praktisch Tag und Nacht. Die Samplingarbeit bei UVI ist extrem aufwändig. Grundlage waren nicht nur die rohen Wellenformen sondern vielmehr selbsterstellte Sounds die ein sehr breites Klang-Spektrum abdecken. Aus diesen Basis-Sounds wurden die UVI Sound-Designer teilweise wieder neue Sounds programmiert. Der Oberheim Charakter wird meiner Meinung nach hier authentischer getroffen als dies mit virtuell-analoger Software möglich ist. Natürlich ersetzt es keinen OB Saurier aber man hat hier die legendären Klänge für viele User verfügbar und erschwinglich gemacht.
    Ein Video mit einer kleinen Soundauswahl gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=orniOd8ZW00

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        AMAZONA Archiv

        @t.bechholds Nee das kann ich dir nicht antun. :P

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      Saxifraga

      Ich weiß nicht warum, aber diese Sounds hauen direkt in mein Gefühlszentrum und ich muß fast heulen. Das schaft nur der Oberheim bei mir. Wow.
      Wahrscheinlich weil es mich an Foreigners erste Platte und das „jugendliche Liebesleid“ erinnert? Diese Songs und Sounds haben sich jedenfalls in mein Gedächtnis eingebrannt.

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        AMAZONA Archiv

        @Saxifraga Viele Klänge/Songs verbinden wir mit Erlebnissen in unserer Jugend. Bestimmte Sounds rufen Emotionen herbei und man hat sofort ein bestimmtes Bild vor Augen oder Geruch in der Nase. Diese Emotionen sind weder künstlich ersetzbar noch reproduzierbar. Es ist aber direkt fühlbar, wenn man denn dafür offen ist. Ist ja nicht jeder. Es gibt Kopfmenschen und Herzmenschen.

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        AMAZONA Archiv

        @Saxifraga Will sagen, ich kann das verstehen und es geht mir auch oft so. ;) Einige Oberheim Sounds können sehr melancholisch klingen. Es gibt nur wenige Geräte die das können. Das Mellotron zum Beispiel oder auch der VP-330.

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          AMAZONA Archiv

          Hmmm, m.E. könnte man sogar ein Casio VL-1 Flute Sound „melancholisch“ klingen lassen…. sowas hängt natürlich auch vom Drumherum ab (FX, Hallräume usw.)

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            AMAZONA Archiv

            Nein die VL-1 Flute klingt nervig, mit und ohne Drumherum. Genau das Gegenteil von schön und melancholisch. Dann klingt eine Flugzeugturbine auch schön in der Flugzeughalle.

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              AMAZONA Archiv

              Kann man sehen, wie man will… auf „Dare“ z.B. stellte sie in „Get Carter“ ziemlich nackt, eine interessante Überleitung dar. War aber das Preset „Fantasy“.
              Wie auch immer…. „melancholischen“ Sound würde ich nicht nur auf eine Handvoll Synths beschränken, da spielt noch mehr rein.

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          costello RED

          Dieser leicht leiernde Orgel-Sound von Killing Joke’s „Love like blood“ oder auch viele der Signature- Sounds auf „New Gold Dream“ von Simple Minds – das ist immer noch Gänsehaut pur. Genau dafür liebe ich diese alten Kisten.

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            AMAZONA Archiv

            @costello Oja Killing Joke oder der Flash Gordon Soundtrack von Queen. Das macht einem heute noch Gänsehaut. Es muss also irgendetwas dran sein, was man nicht genau in Worte fassen kann.

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              AMAZONA Archiv

              Vor allem, wenn man bedenkt, dass bis dato Queen als absolut synthesizerfeindliche Band galt.

              • Profilbild
                TobyB RED

                Hallo Wellenstrom,

                es waren die Achtziger ;-) Und Freddy M. war vermutlich auch gerne mal in Diskos unterwegs. Metropolis und der Beitrag von Queen gehen wirklich nicht nüchtern. Der härteste Track ist die B Seite von Love Kills, Rotwang’s Party. Hats leider nicht auf The Works geschafft. Puh ;-) Dann doch lieber „Who wants to live forever“

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                  AMAZONA Archiv

                  @TobyB Ja, ich vermute mal, dass die Initiative von Roger Taylor ausgegangen ist. Der war (ist) wohl der Experimentierfreudigste in der Band. Er hat dann ja auch noch z.B. mit Gary Numan ’nen Song aufgenommen oder später eine elektronische Nummer mit Feargal Sharkey produziert. Dazu gibt es eine interessante Hintergrundgeschichte… Queen ließ ja auch mal auf ’nem Album vermerken, dass es ohne Synthesizer gemacht wurde, Feargal Sharkey sang bei den Undertones „In my Perfect Cousin“ etwas Abfälliges im Synthkontext, verband das dann auch mit Human League. Kurioserweise wirkten dann damals in der oben besagten elektronischen Nummer mit, die von Jo Callis, einem wichtigen Mann bei Human League in der 2. Phase, der zuvor bei der Punkband „the Rezillos“ war, geschrieben und eingespielt wurde. Unnützes Wissen – aber frei nach Dr. Axel Stoll – MUSS man wissen. Übrigens, der besagte Song, der ’nen Vangelis Einschlag hat, hieß „Loving you“ (Feargal Sharkey) und war in UK ein mittelgroßer Hit. Findet sich auf Youtube.

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    Ich hab ja nicht um sonst die Krone abgetreten. Ich kann es nicht beurteilen ob Roger Taylor nun der Kopf war, Brian May hat jedenfalls einen Doktor der Astrophysik. Das Album ohne Synthesizer heisst „A Kind of Magic“. Auf der Rückseite steht unten unter den Credits, „… this Album was made with out Fairlights“ Bei den Intros zu Kind of Magic und Who wants hört mein Ohr Synthies. Oder zumindest ne Orgel ;-)

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                      AMAZONA Archiv

                      @TobyB Hahaha… nee, mit Kronen habe ich es nicht so, die habe ich nur im Maul mittlerweile…, behalte sie mal. Ja, nee… bin jetzt nicht so der große Queen Fachmann…. aber das „No Synthesizers“ müsste auch von „Queen II“ bis „A Day at the Races“ auf den Alben zu finden sein. Das hängt wohl damit zusammen, dass beim Review des ersten Albums ein Kritiker geäußert haben soll (Chris Welch, Melody Maker) „Great use of synthesizers here!“, obwohl kein Synthesizer verwendet wurde. ;-) Das hat die Jungs von Queen wohl etwas auf die Palme gebracht, daher der Vermerk.

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                      AMAZONA Archiv

                      @TobyB Ah, gerade gefunden… lag da intuitiv richtig. Das erste Album von Queen mit Synth, dem Oberheim OBX, war „The Game“.
                      Laut Wikipedia:
                      „Zum ersten Mal ist ein Synthesizer zu hören, worauf die kurzen Liner Notes ausdrücklich hinweisen: „This album includes the first appearance of a Synthesizer (an Oberheim OBX)[1] on a Queen album“. Laut Brian May ging die Initiative zur Verwendung dieses lange Zeit von der Band verschmähten Instruments von Taylor aus.“
                      LOL… und der Eintrag ist NICHT von mir. ;-)

  4. Profilbild
    DANIEL FISCH

    Guter Bericht, danke. Ich hatte den UVIs mal geschrieben, sie sollten die dicken Obies digitalisieren, et voilà, wenig später kamen sie meinem Wunsch nach :-) Gut, wäre wohl auch ohne meinen Vorschlag geschehen, denn so eine umfangreiche Oberheim Sammlung hat auf dem Markt gefehlt. So wurden meine Erwartungen noch übertroffen, da nicht nur OBX u. OBXa verwurstelt worden sind, Ich bin daher sehr zufrieden mit dem Produkt, da vorher nur ein paar Oberheimklänge in Sammlungen wie der Synth Anthology zu finden waren. Die Konkurrenz von IK Multimedia hat kürzlich ja auch mit Syntronik ihre „Anthology“ rausgehauen. Wie Peter schreibt, macht UVI klangmäßig alles gewohnt richtig, sodass Obi Fans begeistert sein dürften. Für mich die beste Alternative zu den Originalen, die ich gerne besitzen würde (habe aber wenigstens den M1000), aber ich bin technisch nicht begabt genug, um die alten Boliden in Schuss zu halten, und habe einen zu schlechten Rücken um 35 Kg zu stemmen. Ich benutze auch den OPX Pro II, und für mich ergänzen die 2 Softies sich einfach, sodass keiner überflüssig ist. Man kann ja nicht genug oberheimeligen Klang haben. Respekt auch unserem Marko, der die Schlachtschiffe nach Paris geschafft hat. Rein physisch schon eine Leistung (Gewichtheben und langes fahn fahn fahn auf der Autobahn) ? Es hat sich gelohnt. UVI et Obi.

  5. Profilbild
    costello RED

    In den AMAZONA-Vintagecharts „Polyphone Synthesizer“ sind unter den Top 15 fünf Instrumente Oberheimer. Yamaha bringt es noch auf 3, Roland auf 2 Kandidaten. Das sagt ja schon alles. Wer nur mal gelegentlich einen dieser oberfetten Sounds braucht, ist mit dieser editierbaren Sample Library sicher gut bedient. Ansonsten spricht nichts gegen einen Matrix-1000, vor allem wenn man demnächst mit dem verbesserten Stereoping-Programmierer in die Tiefen der Modulationsmöglichkeiten abtauchen kann. Mir hat der M-1000 jedenfalls wieder so viel Appetit auf den Oberheim-Sound gemacht, dass ich mir jetzt auch den OB-8 besorgt habe, mit dem ich superhappy bin.

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      TobyB RED

      @costello Hallo Costello,

      wenn ich mir die Preisentwicklung beim M1000 ansehe, wo wir derzeit zwischen 500 und 1100€ sind, pack ich mir an die Füsse. Zu Fertigungszeiten war der jetzt nicht der Burner und heute wird der abgefeiert. Zu Stereoping wäre zu bemerken, ob der Controller alle oder nur bestimmte Firmwareversionen unterstützt. Wenn nicht, ist hier noch mal ein OS Down/Upgrade fällig. Ich hab für die Basics mir auf dem iPad was mit Touch OSC gebaut und ein CTRLR Enviroment. Wobei ich mich ärgere mein BCR2000 nicht mehr zu haben. Stilistisch setzte ich den M1000, mittlerweile, vermutlich sparsam ein. Ich finde die Obi’s aus der Ära klingen allesamt sehr charakterstark. Das kommt hier in den Demos im Ansatz rüber, ich persönlich verlass mich da aber lieber auf Markos Demos, die ich in der Stilistik gelungener finde. Hätte ich jetzt keinen M1000 würde ich hier sicher zugreifen und den ESX24 Content in Logic pimpen, da sind ja auch diverse Obis versteckt. Teilweise bis runter auf die rohen Wellenformen. Der Sound ist ja auch fast unkaputtbar, ich hab am WE im TV bei NENA Uwe Fahrenkrog-Petersen mit Obi 6(8) und Moog und Macbook spielen sehen.

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        costello RED

        @TobyB Hallo Toby, ich denke mal, Stereoping wird ein so aufwendiges Projekt wie die großen Synth Controller nicht an der Firmware-Kompatibilität scheitern lassen. Die Preise gehen inzwischen tatsächlich durch die Decke. Aber der M1000 hat noch dieses schöne alte Oberheimflair. Das höre ich beim OB-6 nicht mehr so recht raus. Der klingt moderner. Vielleicht für heutige Musik sogar passender. Aber da ich ja voll auf 70er, 80er Retro-Mucke eingeschworen bin, kann’s bei mir gar nicht oldschoolig genug sein. Wobei der OB-8 natürlich noch fetter als der M1000 klingt. Vor allem wenn man den Tune-Button ignoriert ;-)

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          AMAZONA Archiv

          @costello Der Matrix-1000 wurde lange Zeit nicht beachtet weil er unscheinbar ist. Auch wurde er meist als Presetschleuder mißbraucht. Von nicht wenigen Kommentaren bei YT weiß ich, dass sehr viele Benutzer nicht mal wussten dass man mit ihm selbst Sounds per Software oder Hardware Editor programmieren kann. In den letzten Jahren kamen aber immer mehr auf den Trichter und der M-1000 wurde auf einmal sehr begehrt, was sich auch im Preis bemerkbar machte. Mit den Stereoping Controllern eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Der Klang ist anders als bei der OB Serie, aber trotzdem sehr edel. Ein toller Synthesizer.

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            TobyB RED

            Morsche Marko,

            was ich immer nicht so verstehe, wenn ich so ein Ding vor mir habe, will ich doch wissen was man damit machen kann. Und nicht, überspitzt formuliert“, Preset 99 schleudern. Klar hat eine Map für CTRLR auf Grund einiger Änderungen in den FW Versionen nun Eigenheiten , Fallstricke. Andere haben sich einen Novation Zero SL Mk2 gemappt.

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              AMAZONA Archiv

              @TobyB Doch genau das ist vielen schon zuviel :D Und ein JX-3P ist dann unbedienbar. Was soll man sagen. Faulheit, Dusseligkeit, Drogen…keine Ahnung.

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                TobyB RED

                Hallo Marko,

                ich nehm das mal so hin ;-) Irgendwas haben die mit uns im Kindergarten falsch gemacht. Vermutlich zu früh Fröbelsteine :-D Der JX-3P ist doch klar durchstrukturiert. Der Synth mit der schnellsten Einarbeitungszeit. Jeden Parameter sparat aufrufen ist sicher nicht effizient. Aber Musikmachen hat ja was Entschleunigendes. Ich empfinde den D-110 schräge zu bedienen, geschweige zu editieren.

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                  AMAZONA Archiv

                  @TobyB Ja eben, nach dem Motto: So Kinder, wer nicht spielen will der muss in die Ecke. :D Man musste also. ;) Es hat doch heute kaum noch jemand Geduld. Es wird immer auf „Keine Zeit“ geschoben aber das ist natürlich Quark. Bedienungsanleitungen sollen am besten nur noch aus Bildern ala IKEA Aufbauanleitungen bestehen. Bloß nichts lesen müssen…;)

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          TobyB RED

          @costello Hallo,

          der heutige Synthpop, nun ja. OMD zeigt mit Punishment of Luxry und davor mit English Electric, grade wie das geht :-D Da stimmt die Haltung, der Stil und die Musik. Alte Schule für die Neue Zeit. Und so ist das mit dem M1000 er kann butterweiche Wölkchen, sommerfrisch wabern lassen und du kommst damit gut von 1987 bis 2017.

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            AMAZONA Archiv

            @TobyB Der Titeltrack des neuen Albums hat auch ein gelungenes Video. Sehr ikonisch, knackig und auf den Punkt.

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              TobyB RED

              Hallo Kyo,

              Bitte, viel Spass mit dem EHX Drumsound und den genialen Synth Lines der Herren McClusky und Humphreys. Das Album zählt für mich zu den Highlights des Jahres.

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        k.rausch AHU 2

        @TobyB Hi Toby, der Matrix 1000 war als Neuinstrument damals ein Burner. Wir haben den stapelweise verkauft, weil er billig war, mit 1000 Presets ausreichend ausgerüstet und generell den sahnigen Oberheimsound hat. Manche haben sich gleich 2 gekauft. Oder bei mir selber mussten es gar 3 sein. Der ist lediglich eine Weile später ein bisschen in der Versenkung verschwunden und wurde erst vor einiger Zeit wiederentdeckt. Man muss ihn auch nicht selber per Editor oder so programmieren. Erstens sind unter den Presets genügend gelungene dabei und außerdem gibt es eine Soundbank, die sehr clever gemacht ist und via Controller Parameter bereitstellt. Das reicht alles zusammen aus, um ein wunderbares Arbeitspferdchen zu haben.

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          TobyB RED

          @k.rausch Hallo Klaus,

          ich hatte vermutlich das früh in der Versenkung verschwunden im Kopf :) Du weißt ja, die Neunziger waren bekloppt. Die Presets sind schon okay aber spätestens dann wenn du den ersten fetten Panoramasweep vernommen hast, bist du vom Editor angefixt. Und alleine die Spielereien mit dem Rampgeneratoren rechtfertigen einen Editor oder Hardwarecontroller. Drei M1000 sind natürlich ein Monster. Ich überlege noch ob ich einen Zweiten kaufe.

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            costello RED

            @TobyB Die beiden Matrix-1000 leicht gegeneinander verstimmt und ins Stereopanorama gerückt – das muss doch ein absoluter Traum sein. Wenn mir nochmal einer zum moderaten Preis unterkommt, hole ich mir glaube ich auch noch einen zweiten dazu :-)

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      costello RED

      @SimonChiChi Geniale Entscheidung! Vor allem wenn der neue Stereoping-Programmer verfügbar ist. So würde das dann aussehen: http://bit.ly/2ia5MBT
      Fetter Oberheim-Sound und volle Editierbarkeit!

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    rz70

    Finde das ganze Bundle sehr gelungen. Hab es ja in meiner VV2 mit drin. Ich finde das ganze macht erst richtig Spaß, wenn man auch noch den Falcon besitzt. Denn dann kann man auch richtig was mit den ganzen Sounds anfangen. Und das macht richtig Spaß und bringt viele neue tolle Sounds mit OB Charakter.

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