Wer leiert am schönsten?
Vorwort der Redaktion:
Digitale Tape-Delays scheinen bei Producern, Gitarristen und Keyboarder immer mehr an Reiz zu gewinnen. Die Menge der Angebote wächst von Jahr zu Jahr. Im vorliegenden Vergleichstest hat sich Stephan Güte nun vier Probanden herausgepickt. Im Anhang finden sich allerdings zahlreiche weitere Tests und Workshops zu Tape-Delay-Pedals und Alternativen dazu.
Wir übergeben nun an unseren Pedal-Profi Stephan Güte:
Vergleichstest: 4 Pedal Tape-Delays und Echos
Die Nachfrage nach Echopedalen scheint ungebrochen. Das bestätigen die vielen Neuerscheinungen im vergangenen Jahr, von denen auch wir einige zum Test bei uns bereits begrüßen durften. Doch Echo ist nicht gleich Echo, denn viele von uns mögen viel mehr den Sound und die Charakteristik eines guten Tape Echos als die schlichte Wiederholung des Signals eines Digital Delays. Doch was tun, wenn man nicht mal eben das nötige Kleingeld besitzt, um sich eines der „Vintage-Schätzchen“ in Form etwa eines Bandschleifenechos zu gönnen?
Abgesehen vom zumeist schwindelerregenden Preis eines gut erhaltenen Originals sind auch die Kosten für dessen Wartung und die Verschleißteile nicht zu verachten – denn so ein andauernd bespieltes Band hat nun mal nur eine begrenzte Lebensdauer. Und von Sachen wie dem Transport, sollte solch ein Bolide auch mal außerhalb des Studios eingesetzt werden, wollen wir gar nicht erst reden.
Die Lösung findet sich wie so oft in der digitalen Welt. Die Leistungsfähigkeit heutiger DSPs ist mühelos in der Lage, die aufwendige Simulation eines solchen alten Bandechos zu simulieren. Theoretisch zumindest, denn viele Hersteller schmücken sich zwar mit einem „Tape Echo“ im Angebot, doch nur die wenigsten Geräte davon sind in der Lage, den charakteristischen Sound mit all seinen Eigenschaften und Schwächen, wie etwa dem charmanten „Eiern“ oder dem Verlust an Höhen mit jeder Wiederholung, überzeugend zu produzieren.
Unsere heutigen vier Testkandidaten möchten gerne das Gegenteil beweisen und befinden sich schon in Reih und Glied auf dem Effektboard festgeklettet. Es treten vier Pedale der Oberklasse an, dementsprechend groß ist natürlich die Erwartungshaltung. Betrachten wir uns im Folgenden die Tape Echo Pedale Strymon El Capistan, Wampler Faux Tape Echo, Empress Tape Delay und Dunlop Echoplex EP 103 genauer.
Die vier Kandidaten nun im Praxis-Test:
Dunlop Echoplex EP 103
Starten wir mit dem handlichsten Pedal des Quartetts, dem Dunlop Echoplex EP 103. Vorbild für den Klang dieses sehr robusten und im bewährten Stompbox-Format erscheinenden Pedals ist das Bandecho Echoplex EP-3, das in den 70er Jahren zur Standardausstattung vieler Studios gehörte. Die Neuauflage bietet, neben den üblichen Reglern eines Delays wie etwa Verzögerungsdauer, Mix und Anzahl der Wiederholungen, auch eine „Tape Age“ Funktion, die den natürlichen Verschleiß des Bandes simuliert.
Sehr sinnvoll erscheint zudem die Tap-Buchse, an die ein ganz normaler Fußtaster mit Monoklinkenkabel angeschlossen werden kann. Wird hier ein entsprechender Schalter eingeklinkt, erhöht sich die Verzögerungsdauer von maximal 750 ms auf satte vier (!) Sekunden. Abgerundet wird das Angebot mit einer Stereooption, denn die Outputbuchse kann auch ein TRS-Kabel aufnehmen und so das Signal an zwei verschiedene Amps abgeben.
Sound und Praxis mit dem EP 103
Auch wenn das EP 103 bei Weitem nicht über so viele Möglichkeiten der Klangbeeinflussung wie der Rest des Feldes verfügt, so ist der Grundsound des Pedals doch beeindruckend gut. Rauschwerte, Dynamik und der eigentliche Klang der Emulation befinden sich auf einem hohen Niveau. Die „Tape Age“ Funktion bringt zudem richtig Leben ins Spiel bzw. Modulationen in die Wiederholungen und zusammen mit der Selbstoszillation der Echos können so regelrechte Klangkaskaden aufgebaut werden, die wunderbar warm und kräftig aus dem Speaker gedrückt werden. Mit einer maximalen Verzögerungsdauer von vier Sekunden sollte das Dunlop Echoplex EP 103 zudem jeder Aufgabe im Bereich Zeitverzögerung gewachsen sein.
Hören wir uns das Dunlop EP 103 nun in den folgenden Klangbeispielen an. Alle Sounds wurden mit einem Orange Micro Dark, einer H & K Box mit 1×12″ Celestion Vintage 30 Speaker, einer Music Man Silhouette und einem AKG C3000 Mikro aufgenommen. Das gilt auch für die Klangbeispiele der übrigen Pedale.
Klangbeispiel 1 zeigt das Echoplex EP 103 mit der kürzesten Verzögerungszeit von 40 Millisekunden, der „Tape Age“ Regler befindet sich bei allen drei Klangbeispielen in 12-Uhr-Position.
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Wie man hören kann, reichen die 40 Millisekunden für ein klassisches Slapback-Echo bzw. die Abbildung eines Kachelraumes nicht wirklich aus, dafür aber besticht das Signal mit einer hohen Dichte.
In Klangbeispiel 2 hören wir nun eine mittlere Verzögerungszeit, das Delay Time Poti befindet sich in der Mittelstellung. Die Modulationen im Signal, also die künstliche Alterung des Tonbandes, sind eher subtiler Art und wirken nicht besonders ausgeprägt – der Tape Age Regler befindet sich nun auf Vollanschlag.
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Klangbeispiel 3 zeigt nun das EP 103 mit seiner maximalen Verzögerungszeit von 750 ms – ohne Anschluss eines Pedals an den TAP-Eingang. Wir erinnern uns: Mit eingestecktem Fußschalter kann die Verzögerungsdauer auf bis zu vier Sekunden erhöht werden.
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Kein schlechter Einstand in unseren Vergleich, das Dunlop EP 103 ist nur in seinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt, aber gewiss nicht im Sound. Und damit ab zu Kandidat Nummer 2.
Wampler Faux Tape Echo Delay
Ungleich luxuriöser ausgestattet erscheint unser zweiter Kandidat, das Wampler Faux Tape Echo. Auch hier finden wir zunächst die üblichen Regler für Verzögerungsdauer, Anzahl der Wiederholungen und Intensität des Effekts, aber der Rest der Ausstattung kann sich wahrlich sehen lassen. So verfügt das purpurmetallicfarbene Kästchen über Potis zum Regeln der Modulationstiefe- und Geschwindigkeit, einen TAP-Tempo-Schalter, eine Tonblende und einen zentral angeordneten Taster, der die vier rhythmischen Unterteilungen (Subdivisions) der Echos steuert. Eine blaue LED auf der linken Seite der Oberfläche informiert durch ihr Pulsieren jederzeit über die aktuelle Echogeschwindigkeit, während eine taghelle, rote LED ganz rechts ein Bedienen des Pedals in dunkler Umgebung nicht gerade erleichtert. Erwarten dürfen wir eine maximale Verzögerungszeit von 800 ms, damit ist schon eine Menge anzufangen.
Die Hardware entspricht den Anforderungen an ein handgefertigtes Pedal, Schade nur, dass hier keine Stereooption zur Verfügung steht. Dafür aber liegen sämtliche Anschlüsse an der Stirnseite, inklusive der des 9-Volt-Netzteils. Bei der Klangerzeugung beschreitet Wampler mit dem Faux Tape Echo einen neuen Weg. Das Originalsignal verlässt zu keiner Zeit den analogen Pfad, das digital erzeugte Effektsignal liegt synchron zum Originalton am Ausgang an. Hört sich spannend an, aber was bringt das?
Sound und Praxis mit dem Faux Tape Echo
Die Ausstattung kann überzeugen, da fehlt es an gar nichts. Etwas ernüchternd ist hingegen der Sound der Kiste und das beginnt schon beim Anschalten mit einem unerwartet hohen Grundrauschen, das sich beim Hochregeln des Delay Mix Potis Richtung Maximalwert weiter verstärkt. Die grundsätzliche Signalqualität ist hier deutlich schlechter als beim Dunlop EP 103, auch wenn die Modulationen innerhalb des Echosignals schon ausgeprägter wahrzunehmen sind – aber trotzdem irgendwie gar nicht so recht an ein altes Tape Echo erinnern wollen.
Klangbeispiel 1 zeigt das Faux Tape Echo mit der kürzesten Verzögerungszeit, die Potis für Modulationstiefe- und Geschwindigkeit befinden sich, genau so wie auch das Tonepoti, in 12-Uhr-Stellung. Eine echte Illusion eines Kachelraumes kann auch hier nicht entstehen.
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In Klangbeispiel 2 nun eine mittlere Verzögerungsdauer. Gehen wir davon aus, dass bei Vollanschlag des Delaypotis 800 Millisekunden zur Verfügung stehen, dürften dies hier also rund 400 ms sein.
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In Klangbeispiel 3 nun die maximale Verzögerungsdauer von 800 ms. Zusätzlich wurden hier punktierte Achtel als rhythmischer Wert für die Echos angewählt. Das Pedal macht das, was es soll, ohne dabei aber mit einem herausragenden Sound zu glänzen.
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Unterm Strich ein eher enttäuschendes Ergebnis für das Wampler Faux Tape Echo, dessen Preis immerhin nur knapp unter der 300-Euro-Marke liegt. Allem voran ist es das Grundrauschen, das für ein Boutiquepedal eher ungewöhnlich ist und das sich zu einem echten Problem entwickeln könnte, sollte man den Delay Mix Regler zu weit nach rechts bewegen.
Auch das eigentliche Effektsignal klingt eher dürftig, dagegen gibt es Pluspunkte für die Möglichkeit, die Echos rhythmisch zu unterteilen, was ja der Kreativität immer wieder gut tun kann.
Unser nächster Kandidat ist sogar noch ein wenig besser ausgestattet – werfen wir einen Blick rüber nach Kanada zu einem weiteren sehr beliebten Pedalhersteller.
Empress Effects Tape Delay
Bei Empress Effects im kanadischen Ontario werden feinste Pedale zusammengesetzt, das hat sich in der Szene schon eine ganze Weile rumgesprochen und Geräte, wie etwa das Empress Effects Reverb oder das Vintage Modified Superdelay haben im Test bei uns bereits einen mächtig guten Eindruck hinterlassen. Das 50 x 114 x 89 mm große und robuste Metallgehäuse des Empress Effects Tape Delay verlangt schon nach etwas mehr Platz im Fußraum, zumal sich auch die Audiobuchsen und der Anschluss für das Netzteil an den Seiten des Gehäuses befinden. Sind am Wampler Faux Tape Echo noch zwei Potis einzig und allein für das Einstellen der Modulation zuständig, finden wir hier lediglich einen Kippschalter, der zwischen ein wenig, gar keiner oder einer Menge Modulation wählt …
Auch die übrigen Metallschalter im oberen Bereich arbeiten in drei Stufen. Ganz links außen geht es los mit der Auswahl der Qualität des (virtuellen) Bandes, es stehen die Modi „New“, „Vintage“ und „Old“ zur Verfügung. Ein weiterer Miniswitch sorgt für eine Vorauswahl der Delaygeschwindigkeit in zwei Stufen („Slow“ und „Fast“), die dann mit dem darunterliegenden Delaytime/Ratio Poti feinjustiert wird. In seiner linken Position erwartet das Empress Tape Delay die Eingabe der Verzögerungsdauer per Fuß durch den TAP-Schalter, dessen zugehörige orangene LED die Geschwindigkeit auch hier durch ein Pulsieren anzeigt. Der Vierte der Minischalter aktiviert auf Wunsch entweder ein Lowpass- oder ein Highpassfilter, die aber in ihren Parametern nicht weiter steuerbar sind. Die maximale Verzögerungsdauer des Empress Delay beträgt zwischen 30 Millisekunden und 3,3 Sekunden, mehr als man wohl je benötigen sollte.
Ein Regler für Feedback, der auch gleichzeitig zur rhythmischen Unterteilung der Echos dient und ein weiterer für die Lautstärke des Effektsignals komplettieren die Möglichkeiten, die das Empress Tape Delay bietet – zumindest auf den ersten Blick. Weitere nützliche Funktionen erscheinen auf Knopfdruck, nachdem vor dem Einstecken des Netzteils die beiden Metallschalter gleichzeitig gedrückt werden. Und nicht zu vergessen sei die Speicheroption, denn als einziges Pedal unseres Vergleichstests verfügt das Empress Tape Delay immerhin über drei Speicherplätze. Die Hardware kann absolut überzeugen, doch wie sieht es mit dem Sound aus?
Sound und Praxis mit dem Empress Tape Delay
Wie auch beim Wampler Faux ist die erste Begegnung eine etwas verrauschte, die Signalqualität selbst ist aber um Längen besser. Und auch die Möglichkeiten der Klangbearbeitung sind es, denn zusammen mit der Filtersektion und der Modulationsabteilung lassen sich zum Teil sehr spezielle Echosounds kreieren, die ungemein kreativ wirken können, aber auch hier nur wenig an ein altes, abgehangenes Bandecho erinnern. Dazu ist die Qualität zu gut, zu sauber – so komisch das auch klingen mag.
Beginnen wir mit Klangbeispiel 1 wieder mit einem sehr kurzen Raum, die eingestellten Werte sind: Tape Age „Vintage“, Delaytime „Fast“, kein Filter aktiviert und ebenso keine Modulation. Das Mixverhältnis Original- zu Effektsignal ist ca. 1:1.
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In Klangbeispiel 2 nun eine mittlere Verzögerungszeit mit aktiviertem Highpassfilter, der Schalter für die Bandqualität befindet sich in der Stellung „New“.
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Klangbeispiel 3 zeigt eine mittlere Verzögerungszeit mit aktivierter Modulation („Lots“). Das Filter ist deaktiviert, das Feedback wurde etwas angehoben.
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Klangbeispiel Nummer 4 zeigt das Empress Tape Delay mit einem langen Delay von rund einer Sekunde.
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Die Signalqualität und die Auflösung auch der langen Echos sind sehr gut gelungen, darüber gibt es keine Zweifel. Aber ich sage auch weiterhin: Ein Bandschleifenecho klingt doch etwas anders. Wie genau, das kann unser letzter Kandidat nun unter Beweis stellen.
Strymon El Capistan
Unser letzter Kandidat im Quartett der Bandschleifenechos ist nicht nur das dienstälteste Pedal, sondern leider auch das teuerste. Die Ausstattung und die Qualität des Strymon El Capitan steht den übrigen Modellen in nichts nach bzw. toppt diese noch einmal. Die Funktion mit den rhythmischen Echos hat man hier wie beim Original gelöst, nämlich mit drei Positionen der virtuellen Tonköpfe, die wiederum über drei verschiedene Modi verfügen. Macht zusammen also neun verschiedene Echopresets, die mit den Reglern für „Tape Age“ und „Wow & Flutter“ (die Simulation von unrund laufenden Bandrollen) moduliert werden können.
Selbstverständlich gibt es auch hier weitere Potis für Mix, Anzahl der Wiederholungen (Repeats) und die Verzögerungszeit, die aber auch mit dem Fuß über den TAP-Schalter eingegeben werden kann. Die maximale Echozeit des Strymon El Capistan beträgt 1,5 Sekunden und kann im so genannten „Sound on Sound Mode“ bis zu zwanzig Sekunden (!) betragen. Hierbei arbeitet der El Capistan wie eine Bandmaschine und kann somit auch die Funktionen eines Loopers übernehmen.
Doch das ist bei Weitem noch nicht alles, denn ähnlich wie beim Empress Tape Delay befinden sich auch an Bord des Strymon Echos einige weitere Funktionen, die durch gleichzeitiges Drücken beider Metallschalter im unteren Teil des Bedienpanels aktiviert werden. Darunter ein Booster, eine Kontrolle für das BIAS des virtuellen Bandes, ein Lowpassfilter und, man glaubt es kaum, einen Spring Reverb als weiteren zusätzlichen Raumeffekt gratis. Vor lauter Begeisterung verschwinden da weitere positive Features wie Stereobetrieb oder die Tatsache, dass die Anschlüsse für die Stereoausgänge, Netzteil und ein Expressionpedal an der Stirnseite platziert wurden fast aus dem Fokus.
Sound und Praxis mit dem Strymon El Capistan
Wer es in unserem Vergleichstest bis hierhin durchgehalten hat, der wird dafür nun reichlich belohnt. Schon nach den ersten paar Sekunden ist klar, wer hier nur als Sieger hervorgehen kann – und das ist eindeutig das Strymon El Capistan. Das Signal besitzt eine fantastische Dichte und zum ersten Mal in diesem Vergleich hören wir tatsächlich wunderbar plastische Modulationen, die vom leichten Chorus Sound bis hin zum kräftigen „Eiern“ reichen und sich mit jeder Wiederholung neu und eigenständig weiterentwickeln.
Die Signalqualität ist allererste Sahne, selbst bei voll aufgedrehtem Mix-Poti ist kaum ein Rauschen aus dem Lautsprecher wahrzunehmen. Die drei Tape Head Modi bieten eine vielfältige Möglichkeit, sich kreativ auszutoben und auf den Hall als Extrabonus möchte man am liebsten gar nicht mehr verzichten. Das hier ist absolute Luxusklasse auf allen Ebenen, daran gibt es keine Zweifel!
Hören wir uns den Testsieger nun an, wie gewohnt starten wir mit einer kurzen Verzögerungszeit. Selbst bei diesem nur sehr kurzen Delay sind die Modulationen deutlich hörbar und wenn man es nicht wüsste, dann könnte man glatt einen zusätzlichen Chorus im Signalweg vermuten.
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Nun der El Capistan mit einer mittleren Verzögerungszeit, die Potis für „Tape Age“ und „Wow & Flutter“ befinden sich auf der 14-Uhr-Position – der Sound fängt regelrecht an, zu atmen.
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Kommen wir nun zu den größeren Delayzeiten, Klangbeispiel vier zeigt eine Verzögerung von rund 600 ms, das Repeats Poti wurde zu 3/4 aufgeregelt – die ideale Ausgangsbasis für kreative Klangkaskaden.
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Zum Schluss nun das gleiche Echo wie in Beispiel vier, allerdings mit hinzugefügtem Reverb. Der klingt nicht minder edel, wie die Echos aus dem El Capistan es tun.
„Doch was tun, wenn man nicht mal eben das nötige Kleingeld besitzt, um sich eines der „Vintage-Schätzchen“ in Form etwa eines Bandschleifenechos zu gönnen?“
Diese Argumentation geht nicht unbedingt auf, da v. a. die Strymon-Pedale im höherpreisigen Stompbox-Segment angesiedelt sind — zu diesen Preisen kommen manche Bandechos schon in Rufweite. Nicht unbedingt die kultisch verehrten RE von Roland, aber Roland war auch nicht der einzige Hersteller dieser Gerätespezies.
Ich für meinen Teil würde mich immer für einen originalen Leierkasten entscheiden, wenn eine digitale Emulation preislich keine echte Alternative darstellt.
Ja, das kleine t Rex gibt es um 200€
Bisher nutzte ich meine Akai DS4000Mk.ll Bandmaschine für Tape-Delays, die allerdings nur 2 Delay-Zeiten erlaubt (je nach Tape-Speed 9,5 oder 19cm/s) und nach 40 Jahren nicht mehr so ganz frisch ist. El Capistan konnte mich im direkten Vergleich voll überzeugen, dazu noch (virtuelle) Tape-Looper und Spring-Reverb – da relativiert sich der Preis…
@Son of MooG Ich verwende für authentische Bandechos mein altes Uher Royal Deluxe mit Vierspur-Kopf, mit seinen Germaniumtransistoren rauscht es zwar wie ein Wasserfall, aber für manche Einsatzzwecke ist dieser Sound genau richtig und kaum anderweitig zu erzielen oder emulieren, obwohl das Strymon El Capistan wirklich sehr gut klingt.
In der heutigen Zeit noch echte Bandmaschinen einzusetzen, ist für viele Musiker keine Option mehr, schon allein wegen der irren Preissteigerungen für Gebrauchtgeräte. Zum Beispiel werden für Revox A77 und B77 in verschiedenen Ausführungen manchmal Preise ausgerufen die nahe oder sogar über den damaligen Neupreisen liegen, und das für teils mehr als 50 Jahre alte Geräte, von den Telefunken M-Serie Studiogeräten gar nicht zu reden. Noch vor gar nicht langer Zeit wurden einem solche Teile fast nachgeschmissen, aber der Nostalgievirus hat auch hier ganze Arbeit geleistet und die üblichen Verdächtigen mit mehr Geld als Verstand auf den Plan gerufen, die sich ihren Jugendtraum erfüllen wollen, koste es, was es wolle. Schade, eigentlich.
Such dringend nach einem Tape-Delay. Vergleich kommt gerade richtig.
@Lensman Nimm das Strymon ;)
Das carbon copy deluxe würde mich interessieren. Hat das wer?
Schöner Vergleich, danke Stephan. Kleine Frage: Könnt ihr so etwas mal mit Ringmodulator-Pedalen machen? Wäre cool!!!
@allforjupiter Puh, das ist natürlich sehr speziell, gerade für Gitarristen … aber ich nehme das mal als Anregung :)
@Stephan Güte Nicht alle sind Hendrix oder Gilmour, es gibt auch Thurston Moores und Robert Fripps.
Ja ja, is ja gut :)
Wie wäre es noch mit einem Vergleichstest in der unteren Preisregion, wie z.B. das NuX Tape Core Deluxe oder das Foxgear Echosex Baby Delay? Die klingen zwar nicht 100% wie ein Tape- oder Drum-Delay, haben aber einen angenehm analogen Sound…
@Son of MooG Das Nux ist schon cool! Kein high end aber wenn man es für 50 gebraucht bekommt ein Nobrainer.
Rauscht nicht zu viel, eiert herrlich, wenn auch nicht in jeder Wiederholung anders und hat noch die Federhall-Option.
Ach ja das Tempo kann man easy tappen oder mit ExpressionPedal steuern.
Schöner Vergleichstest. Danke. Das El Capistan klingt nach Strymon und nicht nach Tape Delay. Ich kann verstehen, dass man von diesem Klang beeindruckt ist, mich persönlich nervt er, weil man ihn mittlerweile überall hört.
Das EP103 kommt einem Tape Echo klanglich am nächsten und klingt am wenigsten digital. Keine eierlegende Wollmilchsau aber es simuliert ein Echoplex Tape Delay einschliesslich dessen Preamp Sektion und das tut es hervorragend. Mein klarer Favorit. Die anderen beiden Teile lasse ich mal unkommentiert.
Abseits der Kosten sollte jedem bewusst sein, dass ein, gut gewartetes Bandecho Welten besser klingt als die Simulationen hier.
Eventide H9
und gut ists…