Zeitverzögerung auf höchstem Niveau
Es gibt wohl kaum einen Effekt, der die Musikgeschichte so nachhaltig beeinflusst hat, wie das Echo. Ehemals angetreten als einfache Raumsimulation, entwickelte sich das Delay in seiner Geschichte zu einem Stilmittel in fast jeder Musikrichtung und das unabhängig davon, mit welchem Instrument es nun eingesetzt wurde und bis heute konsequent eingesetzt wird. Man stelle sich nur mal vor, wie die Karriere eines David Gilmour oder The Edge (U2) verlaufen wäre, würde es den enorm inspirierenden Sound eines Echos nicht geben.
Doch nicht nur die Frauen und Männer an den sechs Saiten setzen ein Delay von jeher und oft genug ein, auch Bassisten, Keyboarder und unzählige weitere Instrumentalisten nutzen einen Echoeffekt, um nicht selten die eigene Kreativität bedeutend zu erweitern. Ganz zu schweigen vom Einsatz in einer Studioumgebung, bei der das Delay ein unverzichtbares Werkzeug beim Mischen darstellt und dem oft der erste Griff gilt, wenn es um das Verfeinern von Audiotracks geht.
Die besten Delay Pedale – die Kriterien
Doch was qualifiziert die besten Delay-Pedale, um in unserer Zusammenfassung zu erscheinen? Na klar: Sound, Sound und nochmals Sound! Nun, das wäre vielleicht etwas zu einfach gedacht, denn neben dem eigentlichen Klang gibt es schon noch ein paar weitere Dinge, die das Leben mit einem Delay eine ganze Menge einfacher bzw. beherrschbarer machen. Sicherlich sind hochwertige AD/DA-Wandler eine Grundvoraussetzung für ein sauber abgebildetes und möglichst rauschfreies Effektsignal, darüber sind wir uns sicher einig. Allerdings sind Sachen, wie das Eingeben der Verzögerungszeit per Fußtritt, Modulationen des Echosignals mittels eines LFOs, die rhythmischen Unterteilungen der Wiederholungen oder aber eine Stereosignalführung schon ganz praktisch – und sogar in einem Großteil der von uns hier aufgeführten Pedale enthalten.
Und getestet haben wir bislang eine ganze Menge dieser Kisten: analog und digital, mono und stereo, mit Tap-Tempo-Funktion und ohne, günstigere und Premiumprodukte, die allesamt bei uns im Test ihre Hosen runterlassen mussten! In unserer Liste über die besten Delay-Pedale seht ihr also nun die Empfehlungen der Redaktion in dieser Kategorie. Wie immer ist auch diese Liste nicht als Chart zu verstehen, denn dafür haben wir ja eigens eine für diesen Typ Effekt eingerichtet. Dort lohnt es sich immer, mal wieder vorbeizuschauen und vor allem mit abzustimmen! Und nun wünschen wir viel Spaß beim Durchlesen und Durchhören der Reviews und der dazu gehörigen Soundfiles – es sind eine ganze Menge!
Zum Abschluss ein wichtiger Hinweis:
Die Menge an AMAZONA.de-Artikeln rund um Effektpedale, ist enorm umfangreich. Hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Reportagen und Workshops zu den beliebten Effekt-Pedalen – sowohl für Gitarristen, aber auch für Keyboarder und Liebhaber modularer Systeme.
- Die besten Reverb-Pedale und Basis-Wissen rund um Hall
- Die besten Hall-Pedale im Test (eine Übersicht und Links zu allen Reverb-Tests)
- Die besten Gitarreneffektgeräte nach Meinung der Redaktion
- Die besten Delay-Effekt-Pedale für Gitarristen, bewertet durch die Redaktion
- Die besten 100 Effektpedale, sortiert nach Kategorien – ein Monster-Artikel
- Ein Vergleichstest zu Chorus-Pedalen unterschiedlicher Preisklassen
- Tremolo-Pedale im direkten Vergleich
- Gitarreneffekte parallel oder seriell einschleifen? Hier die Antwort.
- 10 geniale und sehr spezielle Hall-Pedale, die einfach anders sind
- Gitarren-Effektpedale für Synthesizer nutzen? Ja, das geht
- Die besten Stomp-Boxen für Keyboarder
- Welche Bodentreter eignen sich für Synthesizer
- Workshop Effekt-Pedale: Chorus & Flanger
- Workshop Effekt-Pedale: Delay & Phaser
- Workshop Effekt-Pedale: Rotary Speaker & Distortion
Hi Stephan,
für mich die besten Delays:
– Ibanez AD-80, das Original, absolut unerreicht! Habe ich an ein Kunstprojekt weg gegeben, da ich ja im Moment nicht mehr Gitarre spiele, blöd oder?
– Platz 2: Malekko 600 Bright Analog Delay. Kollege Krayer hat, glaube ich, mal eins verkauft und ich habe mich sehr geärgert, dass ich nicht zugeschlagen habe.
Die ganzen sogenannten „Analog-Delays“, die eigentlich digital arbeiten, naja…
„– Ibanez AD-80, das Original, absolut unerreicht! Habe ich an ein Kunstprojekt weg gegeben, da ich ja im Moment nicht mehr Gitarre spiele, blöd oder?“
sach mal, haste noch mehr Pedale? Hab‘ da auch gerade 3 oder 4 Kunstprojekte am Start, ehrlich, ungelogen….
Der El Capistan ist mMn eines der besten Tape-Delay-Emulationen überhaupt. Ich habe viele Jahre ein Akai 4000DS Mk ll als Delay verwendet, daher kann ich einen direkten Vergleich machen. Das Verhalten der Simulation ist absolut überzeugend, wie z.B. der Sättigungseffekt bei hohem Feedback.
Das imho beste Delaypedal ist ganz klar das Strymon Timeline. Fehlt leider, leider in der Liste.
Zwei Ergänzungen zum Bewertungsmaßstab:
– Eine Tap-Tempo Funktion ist mehr oder weniger sinnfrei, wenn es keinen Schalter gibt, um einen entsprechenden Teiler einzustellen, mindestens Viertel, Achtel, punktierte Achtel sollten zur Verfügung stehen. Noch praktischer wäre es, wenn man per zusätzlichem, evtl externem Fußschalter zwischen zwei am Gerät vorwählbaren Teilern hin und her wechseln könnte. Ich mache das nämlich gerne, zB punktierte Achtel in den Strophen, Achtel in den Refrains etc. Siehe zB U2’s „Until the end of the world“. Dafür braucht es kein Delay mit Presets, bloß leider hat das bisher kein Anbieter so umgesetzt.
– bei den größeren und teureren Geräten sollte ein Midi-In vorhanden sein, um eine externe Midi Clock nutzen zu können, optimalerweise auch Midi-Out, um das getappte Tempo an MultiFX weiterleiten zu können. Zudem sollte ein kleines Display mit der Möglichkeit, die Zeit in Milisekunden einzugeben, heute zum Standard gehören.
Mein Votum für die am besten klingenden Delay Pedale:
Analog: Ibanez AD-80
Digital: Providence DLY-4 Chrono Delay