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Vergleichstest: Akai MPC Live 2, Native Instruments Maschine+, Music Production System

MPC oder Maschine - wer ist besser?

24. September 2021
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Vergleichstest: Akai MPC Live 2, Native Instruments Maschine+, Music Production System

Es ist angesagt, ohne Computer Musik zu machen (auch wenn AKAI mit der MPC Studio gerade wieder einen reinen Controller vorgestellt hat)! Die Akai MPC Serie und die Native Instruments Maschine+ erlauben es, losgelöst von einem Computer, Laptop oder Tablet zu musizieren. Heutzutage verbringen viele Menschen ihren beruflichen Alltag vor einem Computer und wollen nicht noch in ihrer Freizeit vor solch einem sitzen. Streng genommen handelt es sich bei den MPCs und der Native Instruments Maschine+ auch um Computer. Jedoch sind sie auf das Musikmachen spezialisiert und optimiert. Sie haben letztlich nichts mit den modernisierten Schreibmaschinen aus den Büros zu tun. Doch welche der beiden Instrumente eignet sich am besten zum Musikmachen? Wo liegen ihre Vorteile und Nachteile? Dieser Vergleichstest möchte helfen, diese und andere Fragen zu beantworten.

Überblick – Music Production Systeme

1988 wurde unter der Mitarbeit von Roger Linn die Akai MPC 60 veröffentlicht. Dieses Instrument revolutionierte die Musikproduktion und prägte Musikstile wie Hip-Hop und Techno. Die elektronische Musikproduktion hat über die Jahrzehnte viele Veränderungen und Entwicklungen erlebt, aber im geschichtlichen Vergleich mit anderen Musiktechnologien befindet sie sich noch in den Kinderschuhen. Einst war der Minimoog revolutionär, heute finden sich monophone Synthesizer, die weitaus mehr zu bieten haben.

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Auch die Akai MPC Serie verlor durch die Entwicklung von Audio-PCs und DAWs viel von ihrer marktbeherrschenden Stellung. Akai wurde aber nie müde, das Konzept der MPC weiterzuentwickeln. Im Laufe der letzten Jahrzehnte gab es MPCs, die die Musiker begeisterten und MPCs, die Musiker in den Wahnsinn trieben. Mit den aktuellen MPCs schafft es Akai aber definitiv, den Markt mit einem zeitgemäßen und funktionalen Musikinstrument zu bedienen, ohne auf den Komfort zeitgemäßer Arbeitsweisen und aktueller Features verzichten zu müssen.

Letztlich bedient Akai dieses Segment aber nicht mehr alleine. Im Vergleich mit Akai ist Native Instruments tatsächlich noch eine junge Firma, die das Akai MPC Konzept aber gekonnt aufgegriffen hat und u. a. in der Maschine+ umgesetzt hat. Ursprünglich war die Maschine nur als Controller für eine Software gedacht, die auf einem externen Rechner läuft. Mit dem Erscheinen der Maschine+ brachte Native Instruments aber erstmals auch eine standalone nutzbare Maschine auf den Markt
Native Instruments Maschine+

Äußerlich haben die Akai MPCs und die Native Instruments Maschine+ nicht viel gemeinsam, doch das Erbe der ersten Akai MPC ist unübersehbar verewigt. Seit 1988 sind 16 Pads der Standard für moderne Musikproduktion und es scheint, als ob die quadratische 4 x 4 Anordnung magisch anziehend auf dem menschlichen Geist wirkt. Was sich in der Vergangenheit bewährte, setzt sich in der Gegenwart durch.

Für alle Nerds: Es ist richtig, dass die Linn 9000 über Pads verfügte. Roger Linn konnte seine Visionen aber erst mit der Akai MPC 60 verwirklichen.

Ist dies nun der Kampf der Giganten? Tritt die Akai MPC Serie gegen die Native Instruments Maschine+ an? Werden nach diesem Vergleich alle Ungereimtheiten und Unklarheiten beseitigt sein? Wird man ein abschließendes Urteil treffen könne, welche die beste Workstation ist, um losgelöst vom Rechner Musik produzieren zu können? Wird sich einer der Kontrahenten sein Produkt einstampfen? Werden Akai oder Native Instruments sein Produkt vom Markt nehmen und damit ein unrühmliches Ende in der Geschichte der Musikinstrumente nehmen?

Die MPC Live 2 im Test

Grundsätzlich gilt: Glaubenskriege führen zu nichts und werden mit unfairen Waffen geführt. Der Vergleich hat aber durchaus seine Berechtigung, weil es zwischen der Native Instruments Maschine+ und der Akai MPC Serie viele Gemeinsamkeiten gibt. Beide Konzepte verfügen über Bildschirme, Drehregler, Pads, Ableton Link und unzählige Anschlüsse. Beide können als Controller für Software genutzt werden, die auf dem Computer läuft. Beide sind in der Lage zu sampeln. Man kann Grooves und ganze Tracks auf beiden Konzepten erstellen. Also, gehen wir es an.

Der Vergleich von Akai MPC und Native Instruments Maschine+

Eins vorbab: Im folgenden Vergleichstest werde ich beide Instrumente nicht detailliert vorstellen, weil wir dies bereits in unseren entsprechenden Einzeltests getan haben. Detaillierte Informationen über die Funktionsweise der Akai MPC X, der Akai MPC One und der Akai MPC Live 2 findet ihr unter den entsprechenden Links.

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Das Update der Akai MPCs 2.10 ist auf allen aktuellen Akai MPCs lauffähig und wurde auf AMAZONA.de ausführlich besprochen.

Ein Vergleich der MPC One und Akai MPC Live 2 wurde von AMAZONA.de ebenfalls durchgeführt.

Auch Native Instruments Maschine+  wurde auf AMAZONA.de vorgestellt und ausführlich getestet.

Für diesen Vergleichstest stand mir die Akai MPC Live 2 und die Native Instruments Maschine+ zur Seite. Akai bietet derzeit 3 Modelle an. Die Modelle unterscheiden sich hinsichtlich der Ausstattung und gestalten daher das Musizieren mit der Akai MPC unterschiedlich. Auf allen Modellen läuft die gleiche Software. Es ist also nicht notwendig, die teuerste Akai MPC zu kaufen, um alle Funktionen einer Akai MPC nutzen zu können.

Akai MPC Live 2 und Native Instruments Maschine+ im Vergleich

Der Komfort macht die Musik. So verfügt die Akai MPC X über 16 Drehregler, die anhand von Displays die Parameter anzeigen. Die anderen MPCs verfügen nicht über diese stattliche Anzahl von Reglern. Bei den anderen Modellen muss man sich mit dem Q-Link abfinden und die Werte am Hauptbildschirm ablesen. Beides funktioniert sehr gut, aber 16 Regler sind sicher komfortabler als 4 Regler. Daher ist die Frage, welche Akai MPC man erwirbt, eine Frage der Größe des Geldbeutels. Die Preisspanne reicht von knapp 700,- Euro für eine Akai MPC One bis zu 1.800,- Euro für eine Akai MPC X.

Bei Native Instruments fällt die Wahl leichter. Standalone und damit der direkte Vergleichspartner ist nur die Maschine+. Maschine MK3 und Maschine Mikro sind dagegen als Controller für den Computer konzipiert. Ob Native Instruments mehr Modelle plant, die ohne Computer funktionieren und unterschiedliche Preissegmente bedienen, lässt sich derzeit noch nicht sagen.

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Die Maschine+ kostest ca. 1.300 Euro, aber das heißt nicht, dass sie deswegen einer Akai MPC Live 2 ebenbürtig ist und die Akai MPC One nicht mithalten kann. Es sind einfach hochspezialisierte Computer, die mit unterschiedlicher Software betrieben werden. Preisunterschiede werden letztlich auch durch die Geschäftspolitik der Hersteller und der unterschiedlichen Ausstattungen definiert.

Fakten: Akai MPC Live 2 vs. Native Instruments Maschine+

Die folgende Liste ermöglicht es, die Akai MPC Live 2 und die Native Instruments Maschine+ anhand trockener Fakten zu vergleichen. Eine Tabelle ist dabei hilfreich, da sie sehr gut verdeutlicht, wo die Hersteller ihre Schwerpunkte gesetzt haben. Sie kann Anhaltspunkte geben, ob der Kauf einer Native Instruments Maschine+ oder Akai MPC sinnvoller erscheint.

Dabei gilt es zu bedenken, dass Akai mehrere Modelle in seinem Portefeuille hat und daher die Gegenüberstellung nur für die Akai MPC Live 2 gilt. Interessant ist, dass Native Instruments auf CV-Anschlüsse verzichtet hat. Eurorack ist im Trend und Reaktor ist in der Lage, CV auszugeben.

Die Native Instruments Maschine+ im Test

Die Akai MPC Live 2 verfügt zwar über keinen Mikrofoneingang, aber sie verspricht Erweiterung mit Class-Compliant-Audiointerfaces. Wie im MPC 2.10 Test festgestellt wurde, funktioniert dieses Feature allerdings (noch) nicht mit jedem Audiointerface.

Native Instruments bestätigt lediglich den erfolgreichen Betrieb der Maschine+ mit den hauseigenen Audiointerfaces und testet derzeit die Kompatibilität mit anderen Herstellern. Der Mikrofonanschluss der Native Instruments Maschine+ wurde ohne Phantomspeisung angelegt, was mich etwas verwundert hat.

Die Maschine+ eignet sich für die Bühne oder das Jammen im Wohnzimmer, aber nicht für die grüne Wiese, da kein Akku enthalten ist.

Sprich, wenn im Getümmel der Stecker gezogen wird, kann die Akai MPC Live 2 weiterhin musizieren. Um den Stecker der Maschine+ zu ziehen, muss sehr viel Gewalt aufgebracht werden, denn es ist möglich, das Netzteil mit einer Drehung zu sichern. Schade, dass dies nicht an der Akai MPC Live 2 möglich ist.

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Aufgrund des nicht gerade großzügig bemessenen RAMs beider Instrumente wünschen sich viele Nutzer Direct-to-Disk-Streaming. Die Software Kontakt unterstützt dieses Feature in der Native Instruments Maschine+ und damit kann man den RAM für Samples anderer Art nutzen. Obwohl das OS 2.10 für die Akai MPCs wirklich großartig ist, wurden viele enttäuscht, die sich Direct-to-Disk-Streaming gewünscht haben. Ob dieses Feature jemals kommen wird, steht bis dato in den Sternen.

Bauweise und Design der Native Instruments Maschine+ und Akai MPC

Akai oder Native Instruments haben ihre Baureihen hervorragend verarbeitet. Diese Instrumente fühlen sich sehr hochwertig an. Für den Live-Betrieb ist dies entscheidend. Es muss möglich sein, auf die Pads zu klopfen und an den Reglern zu drehen, ohne dass das Gefühl entsteht, dem Instrument zu schaden.

Die Pads sind seit der Akai MPC 60 legendär, weil sie unglaublich reaktiv sind. Native Instruments braucht sich mit seinen Pads nicht zu schämen, auch diese machen Freude bei der Bedienung. Wer mit billigen Pads arbeiten musste, weiß, dass hochwertige Pads einen unglaublichen Unterschied beim Musizieren machen.

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Die Native Instruments Maschine+ wurde mit einem Aluminiumgehäuse versehen, das wesentlich flacher als die MPCs ist. Dadurch wirkt sie eleganter. Das bedeutet aber nicht, dass die MPCs nicht ästhetisch sind. Handys, Computer, Laptops und Tablets werden immer flacher. Diesen Trend hat Native Instruments aufgegriffen.

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Grundsätzlich erwarte ich kein Slim-Design von einer Workstation, aber Native Instruments wirkt aus meiner Sicht etwas zeitgemäßer. Die Oberfläche der Akai MPCs ist gummiert. Das fühlt sich gut an, ist aber auch ein Staubfänger. Die Gummierung ermöglicht keine einfache Entfernung des Staubs, weil er kleben bleibt. Es fällt leichter, das Aluminiumgehäuse der Native Instruments Maschine+ zu reinigen.

Beide Instrumente unterscheiden sich im Update-Prozess. Mit der Maschine+ ist es möglich, sich direkt in seinen Native Instrument Account einzuloggen und alle Updates und Erweiterungen direkt zu laden. Das fühlt sich sehr futuristisch an und war mir bisher nur von meinem Handy bekannt. Die Updates für die Akai MPC Serie werden dagegen von einem USB-Stick geladen. Nichts, was weiter erwähnenswert wäre, wenn man die Akai MPC und Native Instruments Maschine+ nicht miteinander vergleichen würde, denn beides funktioniert in der Praxis tadellos.

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Displays und die Bedienung der Native Instruments Maschine+ und Akai MPC

Die Native Instruments Maschine+ verfügt über zwei, die Akai MPC Live 2 über einen Bildschirm. Man könnte denken, dass Native Instrument in dieser Frage die Nase vorne hat, weil zwei Bildschirme besser sind wie nur ein Bildschirm. Das ist aber nur bedingt richtig, denn bei der Maschine+ handelt es sich um konventionelle Bildschirme. Die MPC 2 Live verfügt dagegen über Touchscreens. Die beiden Konzepte haben Auswirkungen auf die Bedienung der Instrumente. Vor ein paar Jahren hätte ich einen Touchscreen noch abgelehnt. Mittlerweile ist die Qualität der Touchscreens aber so gut, dass sie auch an Musikinstrumenten einsetzbar sind.

Knöpfe, Regler und Jogwheel sind notwendig, um mit der Native Instruments Maschine+ einen Weg durch die Menüführung zu finden. Im Zeitalter des Touchscreens fühlt es sich fremd an, Buchstaben und Zahlen über ein Jogwheel auszuwählen und einzutippen. Außerdem erwischt man sich bei der Native Instruments Maschine+ immer wieder dabei, auf dem Screen zu drücken. So sehr habe ich mich im Alltag schon an Touchscreens gewöhnt.

Die Akai MPC ist mit dem Touchscreen im Vorteil, da man direkten Zugriff auf Funktionen hat. Die Akai MPC erlaubt dazu die zusätzliche Bedienung mit Knöpfen und Reglern. Es ist aber nicht notwendig, sich für den einen oder anderen Weg zu entscheiden. Praktisch gesagt: Filter-Cutoff lässt sich am Touchscreen verändern, aber es ist auch mit einem Drehregler möglich.

Natürlich funktioniert auch die Bedienung mit der Native Instruments Maschine+ ausgezeichnet, wenn man die Menüführung erlernt hat. Dankenswerterweise korrespondieren die angezeigten Funktionen auf dem Bildschirm mit der Reihe der Regler und Buttons oberhalb und unterhalb der Bildschirme. Inaktive Funktionen sind dadurch zu erkennen, dass die entsprechenden Knöpfe nicht leuchten. Man weiß also immer, wo man drehen und drücken muss.

Da die Native Instruments Maschine+ nicht über einen Touchscreen verfügt, hat man sie mit einem Ribbon-Controller sowie mit einem druckempfindlichen Joystick ausgerüstet. Der Joystick ist so feinfühlig und präzise bedienbar, dass man sich schnell an ihn gewöhnt hat. Diese Bedienelemente können den fehlenden Touchscreen zum Teil ersetzen. Die MPC Live 2 braucht solche Elemente natürlich nicht, da sich im Menü ein frei belegbares X/Y-Pad findet, das mit dem Touchscreen bedient wird und ein bisschen an die Korg Kaoss Pads erinnert.

Fazit: Die Qualität der Bildschirme der beiden Geräte ist hervorragend. Leider spiegeln beide Bildschirme ziemlich, aber das ist verschmerzbar. Denn beide Displays stellen alle Funktionen gestochen scharf dar. Natürlich wird der konventionelle Bildschirm der Native Instruments Maschine+ immer sauberer sein, weil er nicht berührt wird, wohingegen jeder Akai MPC ein Brillenputztuch beigelegt wird, um den Touchscreen von Fingerabdrücken und ähnlichem reinigen zu können.

Native Instruments Maschine+ und die Akai MPCs als Controller

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei der MPC Live 2 und der Maschine+ um spezialisierte Computer. Beide erlauben es, ihre Software daher auf einem Computer berechnen zu lassen und beide Instrumente funktionieren in diesem Modus als Controller.

Im Studio drängt sich der Einsatz der Software fast schon auf, da man an einem 500-Zoll-Monitor mit 320 k einfach besser editieren kann. Die Ergebnisse können dann auf der Bühne unabhängig vom Computer abgefeuert werden. Außerdem lassen sich Dateien, Samples und ähnliches vice versa importieren und exportieren.

Akai MPC 2 DAW

In diesen Betriebsmodi wird die Native Instruments Maschine+ und die Akai MPC letztlich zu einem Controller, der die Software auf dem Computer kontrolliert. Die DAW der Maschine+ nennt sich Maschine 2 und die DAW der Akai MPC hört auf den Namen MPC 2. Beide bilden die Funktionen ab, über die sie auch in der Hardware verfügen, doch sind sie im nativen Modus auch in der Lage, VSTs zu laden.

Die VSTs werden in beiden Instrumenten angezeigt und können dementsprechend editiert werden. Die Oberflächen der VST werden nicht angezeigt, sondern diesen können nur mit Marcos bedient werden. Akai und Native Instruments lesen die Parameter aus und ordnen sie sinnvoll zu. Das funktioniert wirklich sehr gut. Das bereitet viel mehr Spaß als mit einem regulären MIDI-Controller, da die lästige Zuweisung entfällt. Je nach Parameteranzahl benötigt die Editierung mehrere Seiten. Akai und Native Instruments umgehen so das Problem, dass nicht alle Parameter der begrenzten Anzahl von Reglern zugeordnet werden können.

Auf beiden Bildschirmen der Maschine+ werden 8 Parameter angezeigt, die mit den 8 Reglern korrespondieren. Wenn ein Plug-in über mehr als 8 virtuelle Regler verfügt, findet man diese auf den nächsten Seiten.

In der MPC Live 2 werden pro Seite 16 Parameter eines Plug-in dargestellt, die mit Q-Link automatisch den Reglern zugeordnet werden. Natürlich kann man auch den Touchscreen nutzen. Am Computer werden die Plug-ins natürlich grafisch dargestellt.

Native Instruments Maschine 2 DAW

Beide DAWs lassen sich auch als Plug-ins in einer DAW wie Logic Pro oder Ableton Live nutzen. Die Controller-Funktionen der Hardware gehen dabei nicht verloren. Natürlich ist es nicht mehr möglich, den Sequencer zu starten und zu stoppen, weil die Funktion nun der Host-DAW zugeordnet wurde. Ich finde es sehr spannend, dass man in diesem Modus auch VSTs in der Akai MPC und Native Instruments Maschine+DAW öffnen kann. MPC oder Maschine Tracks können ohne Hilfsmittel wie Ableton Link zusammenarbeiten.

Die Nutzung der MPC und Maschine DAW als Plug-in ist sinnvoll, weil sie in ihren Möglichkeiten beschränkt sind. Sie können nicht mit den unglaublichen Möglichkeiten von Logic Pro, Ableton Live und Steinberg Cubase und Pro Tools mithalten. Mit einer Host-Software und ihren unglaublichen Möglichkeiten können Tracks schnell optimiert werden. Über Ableton Link lassen sich Software und Hardware von Akai und Native Instruments trotzdem einbinden. Was funktioniert denn heute nicht ohne Ableton Link?

Akai ermöglicht es, die Akai MPC auch als Controller für Ableton Live nutzen zu dürfen. Diese hybride Nutzung ist großartig, da Ableton Live eine der führenden DAWs auf dem Markt ist. Vor ein paar Jahren war dieses Feature nur in der Akai Force zu finden. Der Bildschirm und die Regler und Tasten stehen zur Bedienung von Live bereit.

Workflow von Native Instruments Maschine+ und der Akai MPCs

Es ist sicher eine individuelle Erfahrung, welche der beiden Instrumente zu einem passen. Musik machen kann man mit ihnen beiden, das ist sicher und bewiesen.

Wer bisher am Computer Musik gemacht hat, wird höchstwahrscheinlich mit einer der großen DAWs gearbeitet haben. Eine DAW zu erlernen, braucht Zeit und so ist es auch mit dem Workflow der Maschine+ und der Akai MPCs. Beide Instrumente weisen ihre Eigenheiten auf, die sich zum Teil deutlich von Logic Pro, Ableton Live oder anderen DAWs unterscheiden. Interesse und Energie muss aufgebracht werden, um mit der MPC oder der Maschine+ musizieren zu können. Selbstverständlich werden Nutzer der Maschine Software und Nutzer der Akai MPC Software kaum auf Probleme stoßen, wenn sie ihre Software nun standalone nutzen dürfen.

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Wer diesen Prozess nicht beschreiten möchte, ist mit seinem Laptop-Liveset besser beraten. Es ist aber kein Hexenwerk, die Bedeutung von Program Edit, Pattern und Clips zu erlernen und wie Tracks in der Native Instruments Maschine+ und der MPC organisiert und gebaut werden. Eingeweihte werden wissen, worüber ich schreibe.

Für mich hat sich die Einarbeitung in beide Konzepte gelohnt, weil sie mich gezwungen haben, einen neuen Weg des Musizieren zu gehen. Dadurch erschuf ich musikalische Ergebnisse, die nur durch den besonderen Workflow zustande kamen.

Auch ein MIDI-Controller erzeugt nicht wirklich das Gefühl, Software anfassen zu können. Die Ergebnisses unterscheiden sich grundlegend. Es ist ein Unterschied, ob ein Regler tatsächlich gedreht werden kann, ohne dass man ihn umständlich per MIDI zuweisen muss.

Es muss dringend betont werden, dass beide Konzepte ihren ganz eigenen Groove haben. Die großen DAWs grooven auch, aber es fühlt sich doch ganz anders an. Dies begründet meine Faszination und Respekt für beide Instrumente.

Am besten gefällt mir, dass Native Instruments und Akai genau wissen, dass sie mit den großen DAWs nicht konkurrieren können. Deswegen tun sie alles dafür, den Nutzer von ihrer Art Musik zu machen zu überzeugen. Dazu gehört es auch, dass man die Software als Plug-in nutzen darf. Die Lernkurve kann dadurch schneller bewältigt werden. Auf einem großen Bildschirm wird ein geübter Computernutzer schneller Fortschritte machen. Dieser Workflow erlaubt es, sich Schritt für Schritt vom Computer zu trennen.

Lieferumfang der Native Instruments Maschine+ vs. AKAI MPC Live 2

Native Instruments ist traditionell ein Software-Hersteller und daher kann er auf eine unglaubliche Auswahl an Instrumenten, Samples und Sounds zurückgreifen, die in der Native Instruments Maschine+ genutzt werden können. Nutzer von Native Instruments Komplete werden also alte Bekannte treffen. Derzeit sind das Massive, Prism, FM8, Reaktor Factory Selection R2, Retro Maschines Kontakt Factory Selection. Raum und Phasis gibt es als Effekte. Die Lizenzen sind Teil des Lieferumfangs der Maschine+.

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Toll ist, dass man diese nicht nur in der Maschine+ nutzen darf, sondern diese auch als Plug-ins frei zur Verfügung stehen. Dieser gute Eindruck wird leider dadurch getrübt, dass Native Instruments nicht die Bedienoberflächen der Instrumente auf den Bildschirmen darstellt. Es werden nur die Parameter und ihre Werte angezeigt. Das funktioniert, ist aber aus meiner Sicht etwas abstrakt.

Derzeit sind 6 Instrumente in der MPC Live 2 vorhanden und sicher über hundert Effekte. Akai erlaubt es seinen Instrumenten, Grafik auf dem Touchscreen darzustellen. Davon hat das Auge mehr, weil die Parameter nicht so abstrakt wirken. Die Parameter der Instrumente und Effekte werden auf mehreren Seiten angezeigt, wenn es notwendig ist. Leider stehen die Instrumente und Effekte nicht als eigenständige Plug-ins zur Verfügung. Wenn man die Akai Plug-ins in einer anderen DAW nutzen möchte, muss man die Akai MPC Software als Plug-in öffnen.

Beide Instrumente bringen Tausende von Samples mit. Ob hier oder dort ein Gigabyte mehr oder weniger dabei ist, ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Mit so viel Material kann man Jahrzehnte Tracks bauen, ohne dass es langweilig wird. Gigantisch, was man geliefert bekommt! Wenn das trotzdem nicht reicht, kann man sich in den entsprechenden Shops von Native Instruments und Akai mit Nachschub versorgen oder selber sampeln.

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Fazit

Grundsätzlich haben beide Konzepte ihre Berechtigung und es wurde schon längst bewiesen, dass sich mit beiden Instrumenten hervorragend musizieren lässt. Welches Konzept dem Leser dieser Zeilen besser liegt, können aber vermutlich nicht mal Dr. Dre oder Richie Hawtin bestimmen.

Die MPC und die Maschine+ sind wirklich tolle Instrumente, die es ermöglichen, ohne den typischen Bürocomputer Musik zu machen. Es macht wirklich Spaß, sich auf die Besonderheiten und Eigenheiten dieser Musikmaschinen einzulassen. Der Workflow erzeugt musikalische Ergebnisse, die in einer DAW ganz anders klingen würden.

Für mich gilt: Der Workflow der Akai MPC entspricht einfach mehr meiner Arbeitsweise. Der Touchscreen, kombiniert mit Tastern und Reglern, lässt mich flexibler agieren. Wenn ich wischen will, dann wische ich. Wenn ich Taster und Regler benutzen will, dann drücke ich und drehe ich. Dazu komme ich auch besser mit dem OS der MPC klar. Woran das liegt, weiß ich nicht. Esoterisch ausgedrückt: Ich fühle es!

Für mich wiegen die genannten Punkte die Nachteile der MPC auf, die vor allem in geringem RAM und fehlendem Direct-To-Disk-Streaming zu finden sind. In dieser Frage hat die Maschine+ eindeutig die Nase vorn. Auch ist es bei der MPC leider nicht möglich, die Effekte und Instrumente als Plug-in zu nutzen, was bei der Maschine der Fall ist.

Unentschlossenen kann dieser Vergleichstest vielleicht dabei helfen, auf Punkte aufmerksam zu werden, die sie bisher in ihre Entscheidungsfindung noch nicht einbezogen haben. Letztendlich gilt aber, dass nur Ausprobieren hilft und dann kann der Sieger dieses „Kampfes der Giganten“ in eurem Herzen gekürt werden.

Ich würde die Akai MPC wählen. Für welche dieser beiden tollen Instrumente würdet ihr euch entscheiden?

Plus

  • musizieren, unabhängig vom Computer
  • Integration mit dem Computer
  • zahlreiche Anschlüsse
  • Software (Effekte und Synthesizer)
  • Sample-Paket
  • Verarbeitung
  • Audiobearbeitung
  • Sampling

Minus

  • kein Touchscreen bei der Native Instruments Maschine+
  • wenig RAM und kein Disk-Streaming bei der Akai MPC Live 2

Preis

  • Native Instruments Maschine+ : 1.095,- Euro
  • Akai MPC Live 2: 1.035,- Euro
  • Akai MPC One: 679,- Euro
  • Akai MPC X: 1.769,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    moinho AHU

    Anmerkung zu der Vergleichstabelle: MPC Live Mk2 hat 4 CV-Anschlüsse als 1/8 TRS für acht Kanäle CV, also ansich 8 Ausgänge.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @moinho Hi moinho,

      du hast natürlich vollkommen Recht. Ich hätte auch von 64 MIDI Kanälen sprechen können, aber es sind halt nur 4 Anschlüsse vorhanden, die erst mal nur den Anschluss von 4 Geräten ermöglichen, mit einem Spliter sind natrülich auch 64 MIDI Geräte möglich und genauso sehe ich es mit CV. Ohne zusätzliche Kosten sind erstmal 4 möglich aber mit Spliter, Wandler, Adapter natrülich auch 8.

      Ich schreibe das so, weil mich in Test es stört, wenn z..b bei einem Audioiunterface von 24 In / outs die rede sind, obwohl das Auge nur 8 erblickt. Die restlichen Anschlüsse werden dann über ADAT oder so was berreit gestellt und verlangen dann den Erwerb eines solchen Wandlers. Ohne diesen ADAT Wandler habe ich erst mal gar nichts von den 16 zusätzlichen Kanälen.

  2. Profilbild
    Eisenberg

    „ Die Oberfläche der Akai MPCs ist gummiert. “

    Ist es so??? 😱
    Das wäre das Killer-Argument gegen die Geräte.
    Bei mit haben bisher alle gummierten Oberflächen irgendwann angefangen zu kleben und Lösungsmittel auszuschwitzen. 🛢☠️

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @Eisenberg Hallo Eisenberg,

      was genau Akai da verbaut hat, weiss ich natrülich nicht, aber es ist eine Art Kunststoff der den Staub gut haften lässt. Das ist das einzige was mich stört, weil man auch mit einem leicht feuchten Tuch schwer gegen den Staub ankommt. Das von dir beschreibene Problem von Ausschwitzen von Lösungsmitteln, ist mir nicht bekannt, daher würde mich das vom Kauf einer MOPC nicht abschrecken, weil sie sich wirklich sehr gut anfühlt. Die Pads gibt es von Akai ja schon seit 1988 und die sind ja bekannt für ihre langlebigkeit und werden bei einer Restauration meistens nur gereinigt.

    • Profilbild
      FLTRHND

      @Eisenberg Ja das stimmt. Meine Force ist über zwei Jahre alt und hat das Problem noch nicht aber vermute das kommt noch. Akai hätte das Metall Gehäuse einfach lackieren sollen oder so. Gibt’s da Tricks wie das weg geht?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @FLTRHND Bei meiner Novation Ultranova hatten die zwei Potikappen unterhalb des XLR-Mikrofoneingangs tierisch angefangen zu kleben. Zumindest in diesem konkreten Fall habe ich das mit Ballistol Universalöl und Küchenrollen-Wischtüchern in den Griff bekommen.

      • Profilbild
        Healfix

        @FLTRHND Die Seitenteile meines Moog Little Phatty haben auch irgendwann angefangen zu kleben. Ich habe es mit Isopropanol (99%) wegbekommen. Aber besser vorher an einer unauffälligen Stelle ausprobieren!

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Healfix …bei mir ist es der Sub Phatty, er hat auch dieses Problem, werde es auch mal mit Isopropanol versuchen, danke für den Tip.

  3. Profilbild
    FLTRHND

    Die MPCs sind schon der Wahnsinn. Gerade die MPC One (finde das ist eher Konkurrent zur Maschine+ von der Hardware her) hat ein unglaubliches Preis/Leistungs Verhältnis.

    Und ich kann euch sagen die Akai Force wird bald alles in den Schatten stellen selbst die MPCs. Da kommt großes.

    Habe früher die Maschine MK3 genutzt und war sehr enttäuscht seit dem von Native Instruments. Bei Akai scheint mir auch die Update Politik viel kundenfreundlicher da einfach mehr kommt.

      • Profilbild
        FLTRHND

        @Eisenberg Software-Update und auch gratis. Das letzte MPC Update hat einen kleinen Vorgeschmack gegeben da wird aber noch ordentlich was drauf gepackt.

    • Profilbild
      Humpink

      @FLTRHND Warum nur die Force, bekommt die Features welche die anderen nicht bekommen? Softwaretechnisch müssten die doch alle identisch sein?

      • Profilbild
        Everpure AHU

        @Humpink Ja, sind sie im Prinzip auch. Allerdings hat die Force schon auch ihr sehr eigenes Bedienkonzept innerhalb der aktuelle Akai Produkte. Die kann halt Sachen, die die MPCs nicht können, allein schon wegen der Pads.

        Was genau da kommen soll, entzieht sich aber meiner Kenntnis. 😉

  4. Profilbild
    Hagen

    Ich habe nach einigen Monaten MPC Live II auf Maschine+ gewechselt. Deswegen ist mein Kommentar leicht biased.

    Ich vermisse in diesem Beitrag etwas die Unterschiede im tatsächlichen Workflow. Z.b. wie Samples verwaltet werden (insbesondere gekaufte Libraries). MPC ist Verzeichnis-basiert mit einer rudimentären oldschool Suchfunktion. Maschine dagegen hat das von NI bekannte Konzept der Kategorien etc. Das ist um Welten besser.

    MPC hat nen Touchscreen. Jo, klingt gut. Aber das Ding ist nicht so responsive, wie man das von modernen Smartphones gewohnt ist. Außerdem geht bei MPC einiges ausschließlich über den Touchscreen. Das ist nicht gerade geil, wenn man eigentlich lieber Hardware bedienen will. Manches ist umständlich und benötigt mehrer „Clicks“. Bei Maschine hat man dagegen sehr viele Tasten, die die meisten Jobs deutlich schneller erledigen. Selbst die Eingabe eines Dateinamens geht mit dem Jogwheel überraschend schnell.

    • Profilbild
      Everpure AHU

      @Hagen Ja, da hat Akai ganz klar – vielleicht etwas zu sehr – auf die alte MPC Bedienung aufgebaut. Das ist sehr schön, weil man sich von einer der alten MPC im Prinzip nicht umgewöhnen muss (sogar die alten Projekte können direkt geladen und gespielt werden!) Andererseits hätte man durchaus auch ein paar alte Zöpfe abschneiden können…

    • Profilbild
      chaosbrain

      @Hagen Für die mpc sollte man einen kapazitiven pen verwenden mit den Fingern wird es frustrierend

  5. Profilbild
    chaosbrain

    Also ich besitze die mpc one und die Maschine mk3, durfte die Maschine plus schon testen und war früher großer Fan von der Maschine mk2.

    Die Ankündigung einer Maschine stand-alone hat bei mir soviel Vorfreude ausgelöst dass ich maßlos enttäuscht war über das Ergebnis.
    Es ist für mich ein Rätsel wie man ein so kostspieliges Gerät mit so einem schlechten CPU ausstatten kann. Was bringen mir 4 Gigabyte RAM wenn meine CPU schlapp macht sobald ich 4 Gruppen reingeladen habe? Als jemand der lange mit anständigen Rechnern an Maschine gearbeitet hat, will ich nicht anfangen den Einsatz jedes Plugins zu überdenken. Als ich die plus hier hatte hab ich zweimal einfach den Stress Test gemacht und dachte omg. Für Anfänger mag das vielleicht okay sein, da sie es ja nicht besser kennen, für mich geht das gar nicht. Ich würde definitiv mk3 und Laptop für das Geld besorgen.

    Für die mpc one hatte ich eine powerbank geholt und eine 200gb da Karte. Die mpc one nehme ich meist um meine Hardware zu sequenzieren und für drums. Ich empfinde den Klang der mpc als sehr sauber und knackig. Und vor allem bei drums die Pads noch etwas besser. Ich finde faszinierend dass akai im letzten Jahr einfach mal 5 Synthesizer nach geliefert hat – das ist Produkt Pflege. Mit dem RAM reiche ich auch

    Pro Maschine : autogrowing patterns
    Pro mpc : Anschlüsse und haptik

    Ich find beide Systeme klasse

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