Einfacher LFO bis Quad LFO… darf es etwas mehr sein?
Wir blicken in der Geschichte wieder etwas zurück. Ob beim PPG System 300 (Triple LFO, Modul 305) oder bei Formant Systemen (Modul „LFOs“ = dreifacher Niederfrequenzoszillator): Schon in der Vergangenheit schien es großen Bedarf an LFOs zu geben – zusätzlich zu einzelnen LFO-Modulen wurden ganze LFO-Pakete konstruiert. Heute ist das Angebot an Niederfrequenzoszillatoren reicher denn je, was eine Fülle an Wahlmöglichkeiten mit sich bringt.
Ob man jedoch mit „einem“ VC LFO besser beraten ist als mit vier „gewöhnlichen“ LFOs im Paket, das hängt natürlich vom persönlichen Bedarf ab. Dabei gibt es zwei Fragen (und Antworten) zu berücksichtigen: 1.) Wofür werden die LFOs benötigt? (Nur für einfache Modulationen oder für komplexe Spannungsverläufe) und damit zusammenhängend 2.) Wie weitreichend sind die musikalischen Möglichkeiten der Module bzw. des Moduls? (Ist die Geschwindigkeit ausschließlich manuell justierbar oder extern steuerbar, wie groß ist der Frequenzumfang, gibt es eine einstellbare Pulsbreite etc.). So wie bei den Hüllkurven eine „gut gewählte“ VC ADSR (oder gar nur ein schlankes VC Decay/Gate) möglicherweise das richtige Modul für den persönlichen musikalischen Bedarf sein kann, ist ein singulärer, gut ausgestatteter LFO manchmal auch die „richtige“ Wahl. Oder aber man benötigt Modulationsquellen „wie Sand am Meer“ und kann von LFOs im 3er- oder 4er-Pack gar nicht genug bekommen. Das führt zur Frage, welche
LFOs beim Doepfer A-100 System
angeboten werden.
A-145 LFO
Der singuläre „Standard“ LFO bietet 5 Wellenformen (Sägezahn positiv, Sägezahn negativ, Dreieckwelle, Sinus sowie (symmetrische) Pulswelle. Mittels Schalter kann zwischen den Frequenzbereichen Low-Medium-High gewählt werden, während der verleibende Reset-Eingang die zuvor erläuterte „Synchronisation“ des LFOs ermöglicht.
A-146 Variable Waveform LFO
Quasi als „Alternative“ zum Standard-LFO gibt es diesen Niederfrequenzoszillator. Er bietet aufs Erste weniger „feste“ Wellenformen, dafür aber die Möglichkeit der Pulsbreitenveränderung – was in Summe eigentlich ein deutliches „Mehr“ an verfügbaren Wellenformen zur Folge hat. Die einstellbare Kurvenform ist sicherlich das große Plus des LFO2 – besonders bei Modulationen im Audio-Bereich!
„Während die obertonreiche Sägezahnwelle viele Seitenbänder produziert,
können beim Übergang zur obertonarmen Dreieckwelle die entstehenden
Seitenbänder ausgedünnt werden.“
Wer kennt sie nicht, die schönen, hochfrequenten Amplituden- und Frequenzmodulationen von VCA bzw. VCF. Modular-User wissen dabei auch, dass unterschiedliche Wellenformen seitens des LFO entsprechend unterschiedliche Klangergebnisse zur Folge hat. Im Gegensatz zum A-145 LFO kann man beim A-146 Variable Waveform LFO die Wellenform eben manuell verändern und so z.B. das Obertonspektrum des Modulationsergebnisses variieren (von „leicht metallisch“ zu „stark metallisch“ etwa). Schade, dass diese Veränderung der Pulsbreite nicht spannungssteuerbar ist!
Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist der Einsatz des LFO als „rhythmische Basis“, sprich: als Lieferant von Gate-Signalen. Die ausgegebene Pulswelle ist hierbei in Verbindung mit einer Hüllkurve für die Tondauer zuständig, wobei der Benutzer mittels des Waveform Reglers die Breite der Pulswelle – und damit die globale Tonlänge – bestimmen kann.
A-147 VC LFO
Hier ist er, der spannungssteuerbare LFO …
„Vier Wellenformen stehen zur Verfügung: Dreieck-, Sinus-, symmetrische Puls- und fallende Sägezahnwelle. Die Frequenz des VCLFOs ist sowohl manuell als auch per Steuerspannung einstell- bzw. steuerbar. Der manuell einstellbare Frequenzbereich ohne externe Steuerspannung umfasst ca. 50 Hz bis über 1 Minute Periodendauer (entspricht ca. 0,015 Hz). Mit zusätzlicher externer Steuerspannung liegt die maximale Frequenz bei ca. 150 Hz. Der VCLFO ist mit einem Gate-Impuls am Reset-Eingang synchronisierbar.
Insbesondere ist es in Verbindung mit einem MIDI-Interface (A-190 oder A-191) möglich, die LFO-Frequenz per MIDI zu steuern.“ (www.doepfer.de)
A-143-3 Quad LFO
Nun, in seiner Modulnummer etwas tiefer angesetzt (A-143 …), bietet dieses LFO-Modul vier unabhängige Niederfrequenzoszillatoren in einem Gerät. Es ist jenes Modul für Leute, die „LFOs wie Sand am Meer benötigen“.
Vier LFOs mit je 3 Wellenformen ergeben immerhin 12 (!) gleichzeitig verfügbare Modulationsquellen. Das ist – für ein einziges Modul – schon äußerst beachtlich.
Abgesehen von der (manuell einstellbaren) Frequenz lässt sich darüber hinaus aber nicht weiter in die Eingeweide der Quad LFOs eingreifen. Dafür wird jedoch der (in Planung befindliche) …
Damit endet die Amazona Modular Serie????????
Da gibt es doch noch viel mehr als Ossis, Höllenkurven, Kaffee-Filter und Langsam-Lauf-Kräcker zu besprechen!
Ansonsten natürlich: Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob….
Hallo Theo, Hut ab, das war wieder einmal der absolute Hammer!!! Technisches Fachwissen gepaart mit allgemein verständlicher Schreibe!! Der Umfang jedes Teils ist geradezu gigantisch. Auch von meiner Seite: Ganz ganz große Lob!!!
5120 Min.
Die Serie ist vorbei! Bisher 4 Kommentare??? Hallo??? Bei so nem ärmlichen Feedback kann ich dann auch verstehen, daß die Serie beendet wird…scheint ja wirklich keinen außer uns paar Freaks zu interessieren…Von mir nochmal ein ganz DICKES LOB!!!
Der Artikel ist sehr interessant und birgt auch einige interessante Tips. Was ich an der Serie allerdings etwas merkwürdig finde, ist dass nur Doepfer-Module besprochen werden. Gerade bei einem LFO-Artikel hätte ich mir die Erwähnung vom ‚King of LFOs‘, dem uLFO von Bubblesound und anderen komplexeren LFOs wie z.B. dem Vulcan Modulator von Livewire gewünscht.
Höchstes Lob an Herrn Bloderer für diese Workshop-Serie!
Super Hilfreich =) Danke!
Kleiner Hinweis: beim VC-LFO von Analogue Systems handelt es sich um den RS-80, nicht RS-60 (der ist ein ADSR-Generator).
Mein Lieblings-LFO ist der Studio Electronics/Eowave STE.16, der leider nicht mehr angeboten wird. Auch der VC LFO ist nicht mehr erhältlich…