Touch Kontrolle fürs Studio
Vor einigen Jahren schon hatte Slate Media Technology sein Touch-Display Raven vorgestellt. Wir selbst konnten uns bereits von diesem Konzept überzeugen, zum Zeitpunkt unseres Tests gab es allerdings je nach DAW noch Verbesserungspotenzial. Auf der NAMM wird nun der Touchscreen-Controller Raven MTZ präsentiert, ein 43 Zoll messender Controller, über den ihr eure DAW steuern könnt.
Slate Raven MTZ
Das Prinzip hinter dem Raven MTZ ist so einfach wie auch wünschenswert: Man steuert alle Regler, Fader und Einstellungen der DAW mit dem Finger, ein Multi-Touchscreen Monitor macht es möglich.
Die aktuelle Version basiert auf der Software Raven 3.5, die eine Multi-Touch-Kontrolle für die folgenden DAWs bietet: Ableton Live, Cubase/Nuendo, Digital Performer, Logic Pro X, Pro Tools 10-12 und Studio One V3 auf dem Mac, ebenso wie Windows Kompatibilität für Pro Tools 10-12, Cubase 8 & 9 und Nuendo 7.
Die Fader-Funktionen wurden auf Version 3.0 upgedatet, diese bieten nun eine noch präzisere Steuerungsmöglichkeit. Durch die virtuellen 100 mm Fader hat man nahtlosen Zugriff auf alle Mix-Levels und Automationen. Der neue 3.0 Algorithmus soll laut Slate ein intuitives Feeling versprühen. Für noch genaueres Arbeiten gibt es nun die neue Funktion „Fine Fader“, die die Auflösung nochmals um de Faktor 4 erhöht. Gesten wie beispielsweise Zoomen oder das Öffnen und Schließen von Plugins wurde ebenfalls verbessert.
Der Preis für diesen Luxus? Slate gibt hierfür 2.999,- US-Dollar an.
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Nicht kleckern, klotzen!
43 Zoll. Das ist mal ’ne Ansage
Sieht erstmal toll und beeindruckend aus… ist aber ergonomisch gesehen völliger Blödsinn. Wer daran länger als die für eine Messe typische Zeit von 10 Minuten arbeitet wird ganz schön Schmerzen im Handgelenk bekommen. Warum? Na da schaut Euch schon allein mal die verkrampfte (ok, sagen wir eher steife) Handhaltung im Video an. Bei einem Touchscreen dieser Größe kannst Du Deine Hand nicht ablegen – Du musst immer den ausgestreckten Arm halten mit spitzen Finger. Und vorsicht, bloß nichts anderes berühren, da Du das dann zufällig verstellst. Ne,ne… hat schon seinen Grund warum sich so große Touchscreens nicht durchgesetzt haben.
Wie ich sowas so frech behaupten kann? Zum einen arbeite ich an der Uni im Bereich Mensch-Maschine Interaktion (wir untersuchen solche Konzepte im industriellen Bereich und ich kenne die Literatur) und zum anderen war ich lange Zeit (Lemur)Touchscreen Interface Designer. Da habe ich mir auch extra mal ein 18 Zoll Tablet zugelegt für den Lemur. Wollte es probieren. Sieht auch Bombe aus. Nutze ich aber kaum, weil zu klobig und auf Dauer tut mir die Hand weh.
Die ideale Größe eines Touchscreens ist die, bei dem ich die Handballen am Rand ablegen kann (Entlastung) und mit den Fingern interagiere….also iPad oder Lemur.
@tonvibration Ja, ich glaube auch, dass das eher im Kapitel „Dinge, die die Welt nicht braucht“ landen wird…