Im 2. Quartal erhältlich
Auf der Superbooth 23 zeigte Modal Electronics einen frühen Prototypen des Synthesizers Carbon8 (siehe unten). Danach offenbarten sich große Schwierigkeiten beim Hersteller, doch glücklicherweise konnte die bereits verkündete Insolvenz noch abgewendet werden. Inzwischen wurde Carbon8 weiterentwickelt und nun auf der NAMM 2024 wieder gezeigt.
Modal Electronics Carbon8
Zur Superbooth 23 war das Gerät noch so frisch, dass auch die Mitarbeiter am Stand nicht wirklich tiefgehende Informationen dazu geben konnten. In einem NAMM-Video von Sonicstate wird spricht Christian Stahl von Modal Electonics über den Carbon8.
Der achtstimmige Synthesizer vereint die Möglichkeiten der Modal-Synthesizer Argon8 und Cobalt8. Daher wird bei Carbon8 von doppelter Power gesprochen. Das bezieht sich nicht auf die DSP-Leistung, denn hier arbeitet im Grunde die gleiche Technologie. Allerdings konnten die Entwickler die bisherige DSP-Plattform wesentlich effizienter nutzen.
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Carbon8 besitzt 16 Oszillatoren, die bis zu 56 „digital core waveforms“ erzeugen, die sowohl Wavetables als auch (VA-) Algorithmen sein können. Beides kann parallel verwendet werden und zwischen den zwei Oszillatoren pro Stimme sind verschiedene Arten der Crossmodulation möglich, darunter Phase-Distortion, Wave-Shaping, Wave-Folding etc.
Für das Filter stehen 33 Algorithmen, einschließlich einer Morphing-Funktion, zur Verfügung. Zur Modulation sind drei Hüllkurven, drei Audio-Rate-LFOs und Step-Sequencer/Arpeggiator vorhanden. Natürlich sind auch Effekte mit an Bord, wobei hier Distortion & Co. nicht zu kurz kommen.
Außerdem wird die kostenlose ModalAPP für den Carbon8 angepasst werden, die ab der Auslieferung des Synthesizers verfügbar sein wird.
Modal Electronis Carbon8 soll im zweiten Quartal des Jahres erhältlich sein. Der US-Preis wird mit 1.099,- $ (MAP) angegeben.
Zum Schluss gab Christian Stahl noch eine interessante Aussicht: Auf der Superbooth 24 wird man (voraussichtlich) weitere neue Projekte von Modal zeigen – da sollte man sich einen Besuch am Stand vormerken!
Ab hier die Meldung vom 12. Mai 2023
Modal Electronics zeigt auf der Superbooth 23 den „Experimental Synthesizer“ Carbon8. Mit der Bezeichnung will man demonstrieren, dass sich Carbon8 trotz äußerlicher Ähnlichkeit von den Modellen Argon8 und Cobalt8 abhebt.
Modal Electronics Carbon8, Experimental-Synthesizer
Carbon8 ist noch so neu, dass es nur wenige Informationen zu seinen Synthese-Möglichkeiten gibt. Offenbar arbeitet das Gerät mit einer neuen Engine. Die Klangerzeugung verfügt über zwei Oszillatoren, die in der Symmetrie moduliert werden können, ganz gleich was für eine Wave geladen wird. Auch eine X-Mod-Funktion ist vorhanden mit der die beiden Oszillatoren cross-moduliert werden. Einige der OSC Waves tragen auch das Kürzel WT, was offenbar für Wavetable steht.
Der Grundklang ist deutlich härter als bei den anderen Modal-Synthesizern, mit einer Spur Aggressivität. Dennoch ist man weit davon entfernt, was man in der Electronic-Szene sonst so als experimentell bezeichnet. Die Spektren von Cobalt8 greifen jedenfalls weiter als bei Argon8.
Die Struktur der weiteren Klangbearbeitung ist vergleichbar mit den anderen Modal-Synthesizern. Allerdings gibt es hier mit 33 Filtertypen eine größere Auswahl. Modulatoren und Effekte werden ebenso entsprechen, aber die Firmware des gezeigten Carbon8 ist noch nicht final.
Der Modal Electronics Carbon8 wird voraussichtlich ab Oktober verfügbar sein. Der Preis soll bei ungefähr 1.000,- Euro liegen. Auch wenn es noch nicht gesagt wurde, darf man davon ausgehen, dass es auch eine große Keyboard- und eine Desktop-Version geben wird.
Hoppla?!? Beim Stichwort „Experimental“ werde ich aber sehr hellhörig! 😲
Ein paar Klänge gibt es schon zu hören am Ende dieses Videos:
https://youtu.be/MrSSA91xzwk
Um die 1000€????
Das ist ein ordentlicher Sprung von Cobalt/Argon8
@sadfrog Ich habe das Geld gedanklich schon mal beiseite gepackt. Wenn bei Modal alles klappt, soll er ja im September erscheinen. 🙂
Beißendes Imperialgrau… scheint dieses Jahr der Farbton auf der Superbooth zu sein🤔
@Patpet149 Finde ich besser als „olivgrün“; Korg hatte die Neuauflage des „MS-10“ mal in diesem Farbton (schauder). 😀
Die 1000€ sind bestimmt ein Übersetzungsfehler. Der wird doch einfach in die normale Argon Cobalt Linie eingereiht.
@FLTRHND Ich vermute eher, dass wie bei anderen Herstellern bei dieser Gelegenheit die schon existierenden Geräte im Preis nach oben angeglichen werden. Bei Moog & Mesa Boogie hat man zuletzt zum Beispiel Preissteigerungen von 40% und mehr gesehen.
@OscSync Ich finde den Preis auch nicht schlimm. Die Hersteller müssen bei der aktuellen Inflation auch von etwas leben. Und außerdem ist so ein Gerät sowieso eine Investition … in meinem Fall auf Jahre hinaus. Ob ich da nun EUR 300 mehr oder weniger bezahle fällt auf eine Laufzeit von zum Beispiel 5 Jahre gesehen überhaupt nicht auf (der von mir hochverehrte Jörg Hoffmann hat in den Kommentaren des Tests vom »Nord Stage 4« eine bedenkenswerte Aussage zum Thema Preis bei Musikinstrumenten getroffen, die ich nur unterschreiben kann; siehe hier).
Wenn Modal den Preis plötzlich auf EUR 2.000 angehoben hätte … dann hätte ich auch die Augenbrauen gehoben. Aber so … 😎
@Flowwater Also bei mir sind 300€ eine Menge Geld. Selbst wenn man überlegt, dass man die 300€ auf 5 Jahre verteilt, würde ich entgegnen, dass man für die 300€ weniger noch einen weiteren Synth für die 5 Jahre dazu hätte kaufen können. Von daher ist es doch ein riesen Unterschied finde ich.
@ollo Die anderen Modals gibt es ja auch noch, und so unglaublich experimentell finde ich den Klang jetzt nicht, daß man nicht genausogut auch den Argon nehmen könnte…den ich echt empfehlen kann.
Da bekommt man schon ziemlich viel fürs Geld, von der Harware bis zum Editor.
Für ungefähr das selbe Geld bekommt man Argon UND Cobalt, muß nur eine Oberfläche lernen, und hat mehr Knöpfe.
Ich habe beide im Rack, und das macht schon Sinn…
@mort76 das habe ich bei dem Preis auch spontan gedacht: Man kaufe beide. Einen mit Tastatur und einen als Deskversion. Gut und gerne aber auch beide als KB, dann hat man auf dem Ständer was für linke und rechte Hand mit jeweils 8-Fach Poly.
Habe irgendwo gelesen, dass der auf Phase Distortion Synthese beruhen soll. Also Casio CZ… DAS fände ich mal so richtig gut!!
@Tomtom Stimmt, an verschiedenen Stellen kann man lesen, dass es sich um Phase-Distortion handelt. Wenn das stimmt, ist er für mein Studio gesetzt. Ich hatte schon vor Jahren die Hoffnung aufgegeben, dass irgendein Hersteller wieder einen PD-Synth entwickelt. Aber wer, wenn nicht Modal Electronics? Höchstens noch Sonicware mit ihren Kleinstsynths aus der Liven-Reihe – da ist mir ein Panzer, wie Modal sie baut doch deutlich lieber.
@Mac Abre Was fehlt dann noch?
Eine Modal-Orgel?
Ein String-Synth?
@mort76 Och, da gäbe es noch genug, FM, Additiv, Granular, Wave-Sequencing, Vector. Und natürlich das Schlachtschiff, das Multitimbral all diese Synthesen vereint.
@Mac Abre Schade, in diesem Video wird gesagt, dass es eine Mischung aus VA und Wavetable ist:
https://www.youtube.com/watch?v=G9YKoaf2U5A
@Mac Abre Meinst du wirklich die Casio PD?
Die war ja nur eine Notlösung, um der von Yamaha in den DX-Synths seinerzeit in den Markt gebrachte (ich glaube auch nur lizensiert) FM -Synthe etwas entgegenhalten zu können.
Das ist auch nur eine Spektralverzerrung, die sich sehr einfach mit einem Mischer realisieren lässt: Man setzt ein Sample auf retrigger, startet es also ungedehnt immer im Phasendruchgang neu und multipliziert es mit einem Sinus der Grundfrequenz. Bei bestimmen Verhältnissen, z.B. 2:3 ergibt sich dann eine Oberwelle in der Quinte und deren Oktave. Dazwischen plärrt es :-)
Ich habe das bei mir eingebaut, um die Klänge von meinem Casio-HT-3000 nachzuahmen. Das geht soweit auch, aber ich nutze es aber kaum.
@sola Klar meine ich die PD, die von Casio entwickelt wurde. Ich weiß natürlich, was Phase Distortion ist. Aber sie klingt nicht wie Yamaha-FM, und genau darauf kommt es mir an. Synths, die alle gleich klingen, gibt es schon viel zu viele.
@Mac Abre Ich wollte mit der Nachfrage nur sicher gehen. Viele verwechseln das.
Und klar, natürlich klingt das völlig anders. Vor allem sind ja die Parameter völlig anders.
Da das Patent abgelaufen ist, sollte das eigentlich so ziemlich jeder Synth-Hersteller anbieten – zumal es rechentechnisch ja wie beschrieben, ein Klacks ist.
Interessant ist in dem Zusammenhang eine kleine Modifikation, die ich mir erlaubt habe, nämlich – es nicht mit einem Grundwellen-Sinus zu multiplizieren, sondern mit einen ebenfalls oberwellenbehafteten Signal.
Man kann z.B. das gespiegelte Signal nehmen oder auch einen Sinus mit der doppelten Frequenz. Entscheidend bei der Mimik ist ja „nur“, dass die Welle, mit der man faltet, ganzzahlig periodisch zur Zielfrequenz passt, also am Anfang und Ende auf Null geht.
Gefällt mir 👏
Ich konnte den Carbon 8 auf der Superbooth anspielen. Seine Verwandtschaft mit Argon und Cobalt (ersteren habe ich schon öfter gespielt und letzterer steht in meinem Studio) kann er nicht verleugnen. Er klingt aber tatsächlich anders, digitaler, prägnanter, noch eine Spur moderner (soweit ich das bei den Umgebungsgeräuschen heraushören konnte… :-) ). Die netten Leute vom deutschen Modal-Vertrieb erzählten mir, dass der Code im Inneren doppelt so groß sein soll wie beim Cobalt. Wegen dieses Entwicklungsaufwandes soll er dann auch teurer sein. Von 1000 Euro haben die aber nichts gesagt (passt aber ins Bild). Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das fertige Produkt, da sich der Cobalt mit dem Carbon weniger zu überschneiden scheint als mit dem Argon.
@baselzwei Ich bin SEEEEEHR gespannt! 🙂
@Flowwater huuuu, ich auch @.@ (wenn er kommt ;) )
Ich hatte den Cobalt einige Zeit hier. Das ist ein toller Synth. Vor allen Dingen steht bei Modal die Verarbeitungsqualität. Es gibt wenige Synthesizer die für diesen Preis so überzeugen. Ein Modal lohnt sich schon, um ein gutes Masterkeyboard zu haben. Das Gerät ist schwer und wertig und das ganze ist sehr schick und geschmackvoll gelöst.
Aber auch die Synthese war sehr interessant und in Teilen ungewöhnlich. Die Effekte sind so lala.
Die Softwareanbindung ist tadellos. Insgesamt ein guter Synth…
Ich bin gespannt auf Carbon!
Die Verbindung der beiden Synth in einem Gerät mit neuen Möglichkeiten scheint mir ein guter Weg.
Sowas wünscht man sich von anderen Herstellern (zum Beispiel Korg).
Wo bleibt denn jetzt der Freuden-Urschrei von Flowwater? Ist wahrscheinlich schon am aufräumen, damit Platz ist. 😁
@kiro7 Nee, der ist mit Schnappatmung vom Stuhl gefallen und wird sich hoffentlich bald erholen.
Wenn das wirklich stimmt dass das „einfach nur“ ein Argon mit nem Carbon unter einer Haube ist (!?), dann ist meine Vorfreude schon wieder weg, denn von den beiden brauche ich nur Argon und hab das ja schon ;)
@Jeanne Ich bin auch ein wenig ernüchtert.
Wobei … naja … ich habe ja keinen von den bisherigen beiden Modellen, der Argon8 würde mich von den beiden bisherigen mehr interessieren, aber ich habe schon ein wenig neidisch auf die Masse an Filtern beim Cobalt8 geschielt. Von daher … mal sehen.
@Flowwater Argon8 ist auf jeden Fall super ^_^ Mit Opsix meine beiden einzigen Synthesizer mit Wavefolder. Beim Cobalt8 fehlt mir die Filter Distortion …
@Jeanne Ich hab‘ noch mal eine Weile darüber nachgedacht: Wenn der »Carbon8« erscheint – und nicht noch irgend welche gravierenden Nachteile besitzt – dann werde ich Nägel mit Köpfen machen. 🙂
Nur 8-stimmig (digital)!?
Finde ich im Jahr 2024 sehr wenig.
Korg kann das besser.
@tob4545 Argon und Cobalt aus gleichem Hause haben auch 8 Stimmen.
Vielleicht wollten sie nur den Schnitt nicht versauen… ;))
Der Hydrasynth und Rolands System 8 haben auch nur 8 Stimmen.
Allerdings baut Uli B. – 8stimmige Analoge für nicht mal 400€, bzw 16stimmig für 1.300€.
Das könnt einen schon zum Grübeln bringen….. Hmmm
@tob4545 Immer dran denken: In den 80er wurden im Zuge der »New Wave« Myriaden an Pop-Hits mit Synthesizern komponiert, die teilweise nur 5 Stimmen hatten (»Prophet 5«), 6 Stimmen (»Jupiter 6«) oder nur monophon waren (»Minimoog«, »Pro1«).
Bei einem Synthesizer mit mehr Stimmen würde mir eher eine Multitimbralität und mehrere Ausgänge fehlen. Warum Korg dem »Wavestate MKII« 96 Stereo-Stimmen spendiert aber keine zwei Audio-Ausgänge, erschließt sich mir nun wieder nicht (bei aller Liebe zu Korg). Auch hemmungsloses Stacken von Sounds hat dann mal ein Ende.
Der Waldorf »Quantum MkII« hat auch »nur« 16 Stimmen, dafür aber 2 Stereo-Ausgänge. Der kann im Studio deswegen echt für zwei Arbeiten.
„doch glücklicherweise konnte die bereits verkündete Insolvenz noch abgewendet werden.“
@der jim: Der Insolvenzverwalter ist ganz anderer Meinung. Woher kommt diese Falschinformation?