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Test: Steinberg Cubase Pro 11, Digital Audio Workstation

Lohnt sich das 11er Update?

30. November 2020
steinberg cubase 11 pro test daw

Steinberg Cubase Pro 11, Digital Audio Workstation

Am 11.11. um 11:11 wurde Steinberg Cubase Pro 11 vorgestellt. Kein Carneval, aber auch mit C und irgendwie besser. Erahnen konnte man es bereits vorher, aber die Hamburger wollten sich die Überraschung nicht nehmen lassen: Man hielt den Termin und den Release geheim.

Multiple-Side-Chain, Surround beim Multi-Tap-Delay, Spectral-Layers-One ein neues Metering-Plugin und diverse Workflow-Verbesserungen machen richtig Appetit. Selbstverständlich werfen wir da einen Blick auf das 11er Update des Sequencers aus Hamburg.

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Großer Run auf Steinberg Cubase Pro 11?

Mehr als einen Blick wollten allerdings einige Produzenten und Produzentinnen auf das neue Cubase werfen und legten am Veröffentlichungstag mal eben den Lizenz-Server von Steinberg lahm. Foren und Gruppen im Internet können davon ein Lied singen. Auch so mancher hektische Kollegenanruf soll stattgefunden haben. Schlussendlich sah sich der Geschäftsführer von Steinberg Andreas Stelling zu einer Entschuldigung veranlasst.

Steinberg Cubase Pro 11

Der Mixer bleibt vertraut

So kommt Steinberg Cubase Pro 11 ins heimische Studio

Der Download erfolgt – wie bereits etabliert – über den Steinberg Download-Assistenten (SDA). Selbstverständlich will dieser ein Update, bevor er sich bereiterklärt, die neue Software auf den Rechner zu laden.

Allerdings hat sich der Download und Installationsprozess etwas verändert: So lädt man keinen Komplett-Installer mehr herunter, den man dann zwar aus dem Download-Assistenten heraus aufruft, aber autark läuft, nein. Nun werden die einzelnen Komponenten einzeln heruntergeladen und aus der Oberfläche des SDA installiert. Wirkt irgendwie eleganter und gefälliger. Leider fragt er auch nicht nach dem Pfad, wohin installiert werden soll. Gerade bei den Sound-Librarys ist das nicht ideal.

Steinberg Cubase Pro 11

Der SDA im neuen Gewand

Dadurch dass man nun die Komponenten einzeln installieren kann, kann jeder nur so viel installieren, wie sie oder er glaubt zu brauchen. Ein Schritt in die richtige Richtung. Wer alles installieren will, der kann es nur eben nicht mehr in einem Rutsch durchlaufen lassen.

Gestatten: Cubase Pro 11

Die Oberfläche von Steinberg Cubase Pro 11 hat sich kaum verändert bzw. die Änderungen stecken im Detail. Der linke Bereich des Key-Editor (Inspector) wirkt deutlich aufgeräumter und übersichtlicher. Auch hier fallen gleich zwei Punkte ins Auge: Der Scale-Assistent und die globalen Spuren.

Steinberg Cubase Pro 11

Die Controller Lane ist renoviert

Mit dem Feature Globale-Spuren lassen sich Tempo- und Video-Spur, Chord-Track, Arranger-Track, Marker, Lineale und die Transpose-Spur im Key-Editor einblenden. Das habe ich mir schon sehr lange gewünscht.

Die Akkord-Spur nutze ich sehr gerne als Notiz für das harmonische Geschehen. Leider ist diese Notiz bisher nicht im Key-Editor sichtbar gewesen. Mit dem neuen Feature erleichtert das die Arbeit doch erheblich. Zumindest mir ist es öfter passiert, dass ich munter vor mich hin gearbeitet hatte und erst später gemerkt habe, dass ich im falschen harmonischen Kontext unterwegs war. Überflüssig zu erwähnen, dass das Ergebnis durchaus kakofone Qualitäten hatte.

Aber auch die Marker im Key-Editor zu sehen, kann sehr helfen. Der Marker wird dann sogar in den Key-Editor verlängert, sehr praktisch. Gerade Film- und Theaterkomponisten profitieren von diesem Feature: Cues und Synchronpunkte sind nun auch im Key-Editor zu sehen.

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Der Scale-Assistent soll helfen, beim Einspielen und Editieren in der korrekten Tonart zu bleiben und keine „falschen“ Töne mehr zu spielen. Klingt wie ein Feature für den Anfänger, der von Musiktheorie wenig Ahnung hat bzw. vom Keyboardspielen. Denn auch eine Echtzeitkorrektur beim Einspielen ist möglich. Quasi Auto-Tune für MIDI.

Tatsächlich scheint das Feature so gedacht zu sein: Man kann sich entweder für eine Tonart oder einen Akkord entscheiden und/oder die Skala aus der Akkord-Spur übernehmen und im Key-Editor die „falschen“ Töne grau anzeigen lassen oder deaktivieren bzw. beim Einspielen und Editieren zu den richtigen Tönen korrigieren lassen. Das kann durchaus ein Zeitsparer sein, wenn mal schnell eine zweite Stimme, eine Variation eine Quarte höher oder heftige Einspielfehler korrigiert werden müssen.

Gerade die Anzeige der korrekten Skalen-Töne erscheint mir sehr praktisch, denn ich verklicke mich schnell mal auf einem großen Monitor. Sollte jetzt deutlich seltener vorkommen, gute Idee. Diese Funktionalität nun noch bei Vari Audio, das wär’s.

Steinberg Cubase Pro 11

Endlich globale Spuren

Ebenfalls neu ist, dass man in der Controller-Spur unten nicht mehr jeden Zwischenschritt als CC-Wert erstellen muss, sondern Kurven erzeugen kann, wie das bei den Automationsspuren schon lange der Fall ist. Überfällig, zumal die Mitbewerber das bereits so am Start hatten und im Projektfenster in den Automationsspuren auch MIDI-CC schon so editiert werden konnte.

Der Clou: Man kann nun das Pitchbend auf Halbtöne rastern und somit präziser pitchen, sehr schön.

Dynamisch und flexibel: Frequency 2

Der hauseigene Equalizer Frequency hat mich gleich begeistert. Er ist klanglich sehr gut und von der Flexibilität doch herausragend (viele Bänder, hohe Flankensteilheit der Pass-Filter etc.). In Steinberg Cubase Pro 11 gibt es Frequency zusätzlich zum dynamischen Equalizer, einfach so.

Steinberg Cubase Pro 11

Dynamisch, dieser Frequency 2

Der Clou: Es können für unterschiedliche Frequenzbänder unterschiedliche Side-Chain-Quellen genutzt werden. Möglich macht das ein Update der VST3-Spezifikationen, d. h. Mitbewerber werden sicher zeitnah nachziehen.

Für eben diese wird es allerdings wieder ein Stückchen schwerer, da Frequency 2 nun einen Funktionsumfang aufweist, der als externes Plugin gut und gerne mal 150,- Euro kosten würde. Und klanglich ist Frequency weit vorne.

Ich nutze diesen mittlerweile öfter als die teuren 3rd Party Pendants. Damit sind die Update-Kosten wieder drin und für Plugin-Hersteller der Markt wieder etwas kleiner geworden.

Um es gleich klar zu sagen: Frequency 2 ist ein amtliches Werkzeug, das professionellen Ansprüchen genügt. Leider ist es nicht außerhalb Cubase nutzbar, das sollte meiner Meinung nach geändert werden. Da man so für andere Anwendungen trotzdem ein 3rd Party Plugin braucht und die Ersparnis weniger ein pro Cubase Argument ist!

Steinberg Cubase Pro 11

Der Frequency kann auch ein einzelnes Band im Fokus anzeigen

Der totale Durchblick

In Cubase Pro 11 haben die Hamburger ein neues, umfassendes Metering-Werkzeug implementiert: SuperVision. Es ist vollständig anpassbar in Inhalt und Größe und ähnelt etwas dem Konzept der Mastering-Tools von RTW.

Pegel- oder Loudness-Meter und verschiedene Spektral-Werkzeuge können geladen werden, insgesamt sind neun Module verfügbar. Besonders interessant ist das Metering der Phase über einzelne Frequenzbänder hinweg, das gibt es nicht immer bei externen Plugins. Vergleichbare Lösungen schlagen mit ca. 200,- bis 300,- Euro zu Buche, sofern eine Stereo-Version ausreichend ist. Für den Immersive-Audio- (Surround) Betrieb sind schon mal 500,-  Euro und mehr fällig. Also ist SuperVision wieder die Update-Gebühr wert.

Ich selbst schätze aber noch immer die Mastering-Tools von RTW. Die Darstellung finde ich etwas übersichtlicher. Geschmacksache? Eher ja, aber nicht nur. So ist die Darstellung in SuperVision nicht an die in vollem Umfang anpassbar. Für alle unter uns, die an TV/Radio anliefern, kann es sinnvoll sein, das Metering nach den dortigen Gepflogenheiten und Standards (z. B. DIN45406 bzw. dem Nachfolger DIN IEC 60268-10 I; IRT Pflichtenheft 3/6 etc.) anzupassen. Das geht in Cubase nicht vollumfänglich. Auch die Farbgebung ist nicht unbedingt immer sinnvoll und übersichtlich. Da kann man bei den Channel-Metern schon mehr machen. Somit ist SuperVision aus meiner Sicht eben (noch) nicht ganz auf Augenhöhe mit kostenpflichtigen Mitbewerbern. Jammern auf hohem Niveau? Ja, durchaus.

Steinberg Cubase Pro 11

SuperVision im Vergleich mit RTW Mastering Tools

Noch ein weiterer Schritt wäre, wenn man solche Metering-Plugins im Control-Room verankern könnte und mit einer Art „Preserve“-Funktion mit jedem Cubase Start automatisch verfügbar hätte – und das projektübergreifend.

Übrigens: Ebenso wie Frequency ist SuperVision nur in Cubase verfügbar und kann nicht in andere Anwendungen als Plugin geladen werden. Das ist keine gute Entwicklung, nachbessern (zu VST 2-Zeiten ging das oft noch).

Steinberg Cubase Pro 11

SuperVision in 5.1

Vom Sample Track zum Sampler?

Anfangs etwas belächelt, wächst der Sample Track in Cubase immer mehr in Richtung eines vollwertigen Samplers. So sind nun zwei unabhängige LFOs integriert und der Sample Track beherrscht auch Slices. Er liefert damit eine ähnliche Funktionalität wie Recycle von Propellerhead/Reason Studios und Stylus RMX. Denn die Slices lassen sich auf einzelne Tasten legen und auch als MIDI-File exportieren. Das dürfte den ein oder andern Plugin-Hersteller zum Schlucken bringen.

Steinberg Cubase Pro 11

Der Sample Track kann slicen …

Über das Slicen kann man auch quasi eine Art Multisample erzeugen, aber nur in Bezug auf Tonhöhe (quasi Zonen), nicht in Bezug auf Velocity. Echte Multisample-Optionen könnten die eine oder andere Instanz eines Samplers überflüssig machen, da freue ich mich bereits drauf. Jetzt noch eine Export-Funktion zu Kontakt, Halion usw., das wäre es! SFZ/Soundfont-Support wäre auch noch was für den Sample-Track.

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Spektrales in Steinberg Cubase Pro 11

Spectral-Editing kommt mit Spectral Layers One nun an Bord des heimischen Studiorechners. Zwar ist die mitgelieferte Version nicht auf Augenhöhe mit Spectral Layers Elements, die Basisfunktionalität ist aber durchaus gegeben. Störgeräusche lassen sich bequem im Spectral Editor entfernen. Ein Upgrade auf Spectral Layers Elements oder Spectral Layers Pro ist derzeit leider nicht vorgesehen.

Steinberg Cubase Pro 11

Spectral Layers in Cubase jetzt inklusive

Auch zur spektralen Analyse ist Spectral Layers One gut geeignet. Der Clou ist jedoch, dass die Steinberger in Spectral Layers One die Unmix-Funktion aus der großen Spectral Layers Version integriert haben.

Zwar kann man hier „nur“ die Vocals vom Rest der Aufnahme trennen, jedoch dürfte das eines der populärsten Anwendungsfälle sein. So sind eigene Remixe sehr schnell und einfach machbar. Auch Karaoke-Versionen können so hergestellt werden. Klanglich lässt Spectral Layers One keinen Zweifel.

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Pils oder Export?

Wer Stems oder eine Produktion mehrfach in einzelnen Kanälen ausspielen muss, konnte vor dem Rechner campieren und händisch die einzelnen Varianten exportieren. Ein Zeitfresser.

In Cubase Pro 11 sind nun bspw. Stems in einer Art Batch-Prozess ausspielbar, sehr schön. So kann man diesen Prozess einmal konfigurieren und lässt den Rechner die Arbeit machen. Dabei handelt es sich gar nicht um einen wirklichen Batch-Prozess, sondern die Stems werden in einem Aufwasch erstellt.

Steinberg Cubase Pro 11

Batch-Export, lange gewünscht und endlich da

Ein längst überfälliges Feature, speziell für Film-, Game- und Medien-Komponisten. Hier hätte ich noch ein paar Feature-Ideen, da wäre noch vieles denkbar: Automatisch eine Version mit Vocals -3 dB, eine Version mit alternativen Vocals etc. erzeugen. Ein gutes Feature, das eine große Hilfe ist.

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Weitere neue Plugins in Cubase Pro 11

Auch in diesem Update haben die Hamburger und die Hamburgerinnen ihrem Brainchild ein paar neue Plugins sowie ein paar Updates für Plugins spendiert.

VST Connect SE wurde in Cubase 11 auf die aktuelle Version 5 gebracht und dem Multi-Tap-Delay ist nun Surround-Funktion beschieden. Zwar nur bis 5.1, aber das schmälert das Update nicht.

Die meisten werden sich fragen, warum man ein Surround-Delay braucht. Das ist zwar für die meisten sicherlich keine tägliche Anforderung, aber manchmal braucht man das eben doch und da ist der Markt nun nicht gerade damit überschwemmt. Ich selbst habe mir ein solches in Reaktor einst selbst gebaut, dieses Plugin macht es aber einfacher; sehr gut.

Steinberg Cubase Pro 11

Multitap-Delay in 5.1 – zeitgemäß!

Richtig neu ist der Squasher, ein kombinierter Upward/Downward-Kompressor, der in drei Bändern arbeitet.

Klanglich geht der Squasher absolut in Ordnung und braucht sich nicht hinter den Plugins am Markt zu verstecken. Wieder ein Plugin, das den Update-Preis praktisch nivelliert.

Steinberg Cubase Pro 11

Der Squasher

So klingt der Squasher:

Um die Stereobasis nicht nur im Blick, sondern auch in der Hand zu haben, wurde diesem Update der Imager spendiert. Der Imager erinnert optisch schon sehr an die Software-Lösung eines Mitbewerbers und lässt sich ähnlich bedienen.

In bis zu vier Bändern lässt sich die Stereobasis, der Ausgangspegel und die Panorama-Position des Frequenz-Bandes regulieren. Technisch und klanglich ist diese Variante der einbandigen Kontrolle der Stereobasisbreite haushoch überlegen. So kann die Stereobasisbreite bspw. in den Bässen reduziert werden – eben dort wo Phasenprobleme meist die größten Schwierigkeiten verursachen – und in den höheren Frequenzen individuell geregelt werden. Der Imager hilft also den Mix akustisch stabiler und transparenter zu bekommen.

Steinberg Cubase Pro 11

Stereo-Enhancement mit dem Imager

Schönes Werkzeug im Allgemeinen und in dieser Variante im Besonderen.

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Da war doch noch mehr …

Der Noteneditor in Cubase Pro 11 nährt sich optisch etwas an Dorico an. So gibt es einen neuen Eigenschaften-Tab auf der rechten Seite, der vom Handling her durchaus an Dorico erinnert, auch die Schriften aus Dorico wurden in Cubase übernommen. Es gibt ein neues Notenedit-Overlay, das unter anderem das separate Editieren der Notenlänge der MIDI-Note und der angezeigten Note zulassen. Somit kommt in Cubase ein wenig mehr Dorico-Feeling auf.

Eine direkte Schnittstelle zu Dorico wäre aber auch nicht schlecht, denn wer es ernst meint mit dem Notenschreiben wird nicht Cubase nutzen, sondern Dorico (oder eben Sibelius, Finale …). So gesehen wäre es sinnvoller gewesen die Update-Energie in eine Cubase-Dorico-Bridge zu stecken.

Steinberg Cubase Pro 11

Der Score-Editor greift nach Dorico?

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Windows 10 User können sich über den Support von Variable DPI freuen – so ist mehr variable Skalierbarkeit gegeben und auf macOS wird Apple Metal Acceleration unterstützt. Zeitgemäß, nicht mehr und nicht weniger.

Steinberg Cubase Pro 11

SuperVision mit allen fünf Kanälen!

Trotz aller positiven Dinge und der wirklich guten, neuen Features in Cubase, wäre etwas mehr Pflege in den alten Funktionen wünschenswert gewesen. So habe ich hier mehrfach von Problemen mit VST-Expression berichtet (mittlerweile gibt es ein vergleichbares Add-on ja auch für Reaper, das ist flexibler, stabiler aber auch sehr viel komplexer) und dieses Feature sollte ebenfalls aufgeräumt und verbessert werden. Darin steckt sehr viel Potential (Zeitversatz beim „Abfeuern“ der Keyswitches, flexiblere Einrichtung usw.).

Auch „Render-in-Place“ funktioniert bei mir manchmal nicht (über mehrere Cubase-Versionen hinweg) und gibt nicht mal einen Fehler aus (unter Cubase Pro 11 konnte ich diesen Fehler in der Testzeit nicht erzeugen, das war aber auch bei anderen Cubase-Versionen so).

Ebenso will „Auswahl aus Datei“ nicht immer so richtig (auch das wurde – bis jetzt – unter Steinberg Cubase Pro 11 nicht beobachtet).

Ebenso ist der Support einer Scriptschnittstelle überfällig. Die „Macros“ in Cubase sind nicht mehr zeitgemäß. Hier gehört eine LUA-API her, die potent ist und tiefe Eingriffe erlaubt (Reaper lässt grüßen)!

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Fazit

Die Hamburger und Hamburgerinnen von Steinberg haben es mal wieder geschafft: Es sind doch einige interessante Neuerungen in Steinberg Cubase Pro 11 vorhanden.

SuperVision, der neue Audio-Export und Frequency 2 sind sicher Highlights, die den Update-Preis mehrfach wert sind. Von den anderen Sachen (Spectral Layers One, Squasher, Imager …) ganz zu schweigen.

Und trotzdem: Alte Features werden nicht immer optimal gepflegt, was die Freude etwas trübt, hier könnte Steinberg noch stärker nachbessern. Die Sache mit dem Lizenz-Server? Nun, das kann vorkommen, ist unlängst auch Apple passiert. Mir scheint die öffentliche Kritik, die in manchen Foren geübt wurde, überzogen. Steinberg versichert: „Aber die Lizenzen waren zu jederzeit absolut sicher“ – alles also halb so wild!

Für wen ist dieses Update interessant? Eigentlich für alle, die Cubase nutzen. SuperVision wäre da schon das Argument, denn gutes Metering ist Pflicht.

Plus

  • Funktionserweiterung Frequency 2
  • globale Spuren in Keyeditor
  • Spectral Layers One im Lieferumfang
  • Batch-Prozessor bei Audio-Export
  • neue Funktionen in der Sampler-Spur
  • Metering mit Super-Vision
  • Verbesserungen der Controller-Spuren (wie bei Automationsspuren)
  • Multiple-Side-Chain
  • Komponenten können nun einzeln installiert werden

Minus

  • manche etablierten Features laufen noch immer nicht zu 100 % rund und werden nicht weiterentwickelt
  • Wahl des Installationspfades ist schwierig.
  • neue Plugins nur in Cubase lauffähig

Preis

  • Steinberg Cubase Pro 11: 549,- Euro
  • Steinberg Cubase Artist 11: 329,- Euro
  • Steinberg Cubase Elements 11: 99,- Euro
  • Steinberg Cubase Pro 11 Crossgrade: 349,- Euro
  • Update von Cubase Pro 10.5: 99,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Basicnoise AHU

    Gute Übersicht, danke. Tatsächlich hat es da wieder ein paar tolle Neuerungen.
    Aber auch wenn es mich da in den Fingern juckt, so lange der verflixte Dongle benötigt wird, werde ich die Pro Version nicht mehr updaten.
    Da ich mittlerweile meist viel unterwegs am Laptop arbeite, habe ich mich selbst auf Elements (Donglefrei) heruntergestuft. Und siehe da – ich komme ziemlich gut klar.
    Und ab der 11er Version gibt es bei Elements auch SIDE CHAINING. Sehr schön.

    Das Steinberg nicht endlich eine andere Lösung anstelle dieses anachronistischen Dongles findet, enttäuscht mich. In entsprechenden Gruppen (FB) habe ich das schon öfter geäussert, woraufhin ich dort nur angeblafft wurde (auch von Steinberg Mitarbeitern).

    Bin ich echt der Einzige, den das Ding so krass nervt?

    • Profilbild
      dr noetigenfallz

      @Basicnoise Mir geht es genauso wie dir. Ich hatte auch immer Angst den Dongle zu verlieren. Und sogar die Story, dass ich es irgendwo in einem Forum bemängelt habe, und irgendein Steinberg Mitarbeiter total herablassend geantwortet hat. So nach dem Motto: das Thema haben wir genügend diskutiert, ich will nichts mehr davon hören. Daraufhin bin ich dann auf Studio One umgestiegen.

      • Profilbild
        Florian Scholz RED

        @dr noetigenfallz Für mobil ist der Dongle wirklich nicht so optimal. Sonst bin ich Fan des Dongles. Warum? Ich kann alles Plugins neu installieren und muss mich nicht auf diversen Websites von Herstellern herumärgern. Bei Reason als Plugin stört mich das, denn das läuft nicht optimal als Plugin, wegen der Autorisation… hat alles Plus und Minus ;)

        • Profilbild
          Marco Korda AHU

          @Florian Scholz Korrekt, im Studiobetrieb muss man wohl kaum befürchten, den Dongle zu verlieren. Und Vorteile gibt’s auch.
          Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung, dass es andere Lösungen gibt, die für den User einfacher sind. Hier könnte Steinberg kundenorientierter sein/werden.

          • Profilbild
            Florian Scholz RED

            @Marco Korda Für mich ist der Dongle kundenorientiert ;) So gesehen wäre wohl eine Option, dass man entweder/oder nutzen kann eine gute Sache, oder nicht? Machen ja etliche Plugin-Hersteller so :-)

            LG
            F

        • Profilbild
          Basicnoise AHU

          @Florian Scholz Da gibt es aber von anderen Herstellern schon entsprechend einfachere Lösungen. Und das ohne Hardware, für die einige Geräte nicht einmal mehr einen passenden Anschluss bieten.
          Meine Adobe Programme zB kann ich so vielen Rechner installieren wie ich will. Um dann damit zu Arbeiten muss ich mich am entsprechenden System anmelden. Easy. (Ja, ist ein Abomodel – die Technik könnte man aber auch ohne nutzen.)

          So gesehen finde ich den Dongle alles andere als Kundenorientiert.

    • Profilbild
      baltimore 11

      @Basicnoise Nach über 30 Jahren als treuer Cubase-Anwender genau dasselbe gemacht. Nutze jetzt Elements und verzichte auf die tollen Features der Pro Version. Dieser USB-Licenser ist in jeder Hinsicht eine Zumutung. Es kommt vor, dass bei der Lizenzprüfung die USB-Verbindung zu externen Festplatten unterbrochen wird. Im schlimmsten Fall muss man die Festplatte neu formatieren. Manchmal behauptet die eLicenser-Software, der Dongle sei defekt und ich müsse mich bei Steinberg für Ersatz bemühen. Und und und… Ich habe auch andere kopiergeschützte Software in Einsatz, welche absolut problemlos läuft. Meine Rangliste: 1. Apple, 2. Ableton, 3. Korg, 4. Arturia, 5. Eventide, 6. Akai, und ganz am Schluss Roland Cloud noch vor Steinberg. Nun, lange wird Steinberg diesen Anachronismus eh nicht mehr aufrecht erhalten können. Wie soll ich z.B. an meinem Surface Pro einen Dongle einstecken, wo doch am einzigen USB-Port das UR44 hängt? Bis Steinberg die Zeichen der Zeit erkennt, lasse ich nun jedes Cubase Update aus.

  2. Profilbild
    Govil

    Wirklich tolles Update, aaaber …

    Audioexport einzelner Midispuren noch immer nicht möglich, oder habe ich etwas verpasst?

    Wenn ich mein Orchester-Multisetup aus Kontakt exportieren will, bekomme ich nicht die einzelnen Midikanäle gerendert, sondern alle Kanäle auf einer Summenspur.

    Ich will doch nicht für jede Instrumentengruppe eine eigene Kontakt-Instanz laden.

    Das ist zumindest für meine Arbeitsweise ein kleiner Minuspunkt

    • Profilbild
      Marco Korda AHU

      @Govil Audioexport von Midi ging doch auch bisher schon über die Render-in-place-Funktion. Das Audio-File wird in das Projekt als auch im Audio Ordner des Projektes importiert.

      • Profilbild
        Govil

        @Marco Korda wenn ich die verschiedenen Midi-Spuren einer VST-Instrument-Instanz als separate Wave-Spuren eines multitimbralen VST-Instrumentes, wie etwa NI Kontakt, rendern möchte, geht das eben nicht.

        • Profilbild
          Florian Scholz RED

          @Govil Stimmt! Allerdings würde ich auch kein VSTi mehr multitimbral nutzen. Warum? Ich habe wochenlang der umfassende Tests gemacht: Wenn Du VSTis nur Monotimbral nutzt, hast Du unterm Strich eine bessere Performance. Ich habe es mit zig verschiedenen Plugins (Kontakt, Play, Halion etc.) getestet. Bin bis an die Lastgrenze der CPU. Das Ergebnis war (am Ende) eindeutig!
          Interessant wäre aber durchaus, wenn render-in-place auch so funktionieren würde, wie von Dir geschildert. Denn mit Multi-Out-Option geht rip auch nicht und es gibt nicht einmal eine Fehlermeldung, zumindest bei mir :-(

          • Profilbild
            Govil

            @Florian Scholz Wenn ich monotimbral arbeite ist die Performance besser? Werde ich probieren. Vielen Dank für Deinen Hinweis.

  3. Profilbild
    cher

    Ich finde die Neuerungen größtenteils absolut unatraktiv und sicher keine 99€ wert. Für das meiste dazugekommene hat man längst gute PlugIns… Neue Tonart-Funktionen für Amateure in Pro-Version?? Trotzdem habe ich es mir „sehr ungern“ geholt, weil es den lästigen Fehler repariert, den ich beim 10.5 hatte, wo man die Noten im Key-Editor nicht frei nachziehen konnte. SCHANDE!!! Fehler einbauen und Geld verlangen, um sie zu reparieren, das passiert mir bei Steinberg nicht zum 1. mal…

    • Profilbild
      Florian Scholz RED

      @cher Nur weil Du dafür schon Plugins hast, schmälert das nicht allgemein den Wert ;) Zumal ich einige externe Plugins schon für die internen Lösungen auf dauer habe links liegen lassen… ;) Aber Du hast schon Recht: Es ist individuell zu betrachten!

  4. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Einige der interessanten Tools hätte ich eher bei Wavelab vermutet. Natürlich sind diese auch im Mixing gut einsetzbar, daher sehe ich sie schon als Bereicherung.

    Es ist mittlerweile übliche Praxis geworden, dass die Plugins zunächst bei Cubase und im Anschluss bei Wavelab implementiert werden. Hat man beides, ist der Mehrwert beim Kauf des Updates gefühlt nicht vorhanden, weil man für dieselben Plugins zweimal bezahlt :-(.

    Für mich kommt ein Umstieg (noch) nicht in Frage, weil ich dann auf Windoof 10 updaten müsste und äh… naja, das sitze ich noch aus („never change a running system“)

  5. Profilbild
    Wolferl

    Denke trotz der tollen Neuerungen ist die Frage nach dem „lohnt sich das“ möglicherweise schon damit beantwortet, dass Steinberg auch Geld braucht für seine Entwicklungen und seine Mitarbeiter und ich bin dankbar, das es noch kein Abo-System gibt. Da spendiere ich gerne die – in meinem Fall 99 Euro – und hoffe auf weiter guten Support dieses Urgesteins der DAWs. Das ist es für mich definitiv Wert – ob ich jetzt wirklich jedes neue Feature brauche oder auch nicht.

  6. Profilbild
    teofilo

    Für Updates meiner DAW bezahlen?
    Regelmäßige Updates müssen schon alleine sein, damit die Kompatibilität mit den unzähligen Plugin- und Betriebssystemänderungen gegeben ist?
    Zögert ein Softwarehersteller nicht mit Updates, wenn diese kostenpflichtig sind („reicht noch nicht, um dafür Geld zu nehmen“)?

    • Profilbild
      Marco Korda AHU

      @teofilo Wenn Bugs behoben werden oder kleinere Korrekturen angewendet werden müssen, gibt es schließlich auch bei Cubase (kostenlose) Zwischen-Updates. Kostenpflichtig wird es immer dann, wenn eine Aufwertung damit verbunden ist (zumindest sollte es auch eine sein….).

  7. Profilbild
    defrigge AHU

    Allein die neue Funktionalität der Sampler Spur, die neuen Export-Funktionen sowie die neuen Midi-Key-Editor Möglichkeiten wären mir den Preis für das Update wert.

    Manchen Frust über zähe Bugs oder Issues kann ich nachvollziehen, manche „Nörgeln-als-Lebensform“-Kritiken mit Ansprüchen auf große Wunder für kleines oder gar kein Geld eher nicht.

    Und ja, ich gehöre auch zu denen, die viel lieber den Dongle benutzen (mit dem ich an allen meinen PCs und Notebooks startfähig bin), als sich ein Abo aufdrängen zu lassen.

  8. Profilbild
    Filterpad AHU

    Ob es sich lohnt wegen den Neuerungen muss jeder für sich ausmachen. Mir haben es die satten Farben und vor allem Linienführung angetan. Bspw. der Cursor: anstatt zwei dünne, optisch wirkend „blinkende“ Linien eine schöne dicke und auch ebenso beim internen Equalizer. Der Workflow ist im Vergleich zu V.10 identisch. Wer Analyzer für den Mixdown braucht, hat mit dem Supervision-Tool eine nette Beigabe. Nur der anfangs 2 Tage lahmgelegte Lockserver war schon übel denn man denkt zuerst, es liegt an einem selber – Stress für geldausgebende Nutzer!

  9. Profilbild
    0gravity

    Aus meiner Sicht ist das Upgrade die 99€ jedenfalls wert. Den Sampler Track finde ich jetzt noch nützlicher, einen dynamischen EQ finde ich auch sehr hilfreich, die diversen Verbesserungen im Keyeditor werde ich sicherlich häufig nutzen und SpectralLayers One finde ich hochinteressant.
    Allerdings komme ich mit dessen Bedienung nicht wirklich klar. Die vorgefertigte „vocal unmix“ Funktion ist ja schön und gut, aber genauso einfach würde ich gerne Rauschen entfernen können.
    Falls jemand ein gutes Tutorial zu SpectralLayers One ( nicht Pro) und dessen grundlegender Bedienung kennt, wäre ich für einen Link dankbar.

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