Wiederkehr in Blau
Im Rahmen des 70. Jubiläums von Thomann wird der monophone Synthesizer Waldorf Pulse 2 in einer Limited Edition wieder aufgelegt. Bei der Farbe beweist Waldorf wieder einmal Mut zum Ungewöhnlichen.
Waldorf Pulse 2 Limited Edition, Synthesizer
Wer erinnert sich noch an die Mean Green Machine, der giftgrünen Sonderedition des Microwave? Oder an die quietsch-gelbe Q-Serie? Diesmal ist es wenigstens ein süßes Babyblau geworden.
Eigentlich war die Produktion des Pulse 2 vor knapp einem Jahr eingestellt geworden. Doch nun wurde in Kooperation mit Thomann diese limitierte Auflage produziert. Leider wird nicht mitgeteilt, wie viele Einheiten verfügbar sind.
Außer in der Farbe unterscheidet sich die Limited Edition nicht vom früheren Seriengerät. Der Pulse 2 ist ein analoger Synthesizer mit drei Oszillatoren, inkl. Hardsync, PWM, Ringmodulation, XOR Osc Mode. Grundsätzlich ist der Pulse 2 monophon, er lässt sich aber auch paraphon spielen. Das Filter kann als 12 oder 24 dB Tiefpass bzw. 12 dB Hoch- oder Bandpass arbeiten. Es gibt je zwei Hüllkurven und LFOs. Für die Zuweisung der Modulatoren steht eine Matrix mit acht Slots zur Verfügung. Außerdem ist ein flexibler Arpeggiator integriert. Die Bedienung und die Verwaltung der Presets entspricht dem Waldorf Blofeld.
Unseren Testbericht zum Waldorf Pulse 2 könnt ihr unter diesem Link nachlesen.
Der Waldorf Pulse 2 Limited Edition ist ab sofort erhältlich und kostet 399,- Euro.
Sehr gute Wahl, diese Farbe. Zum Instrument selbst dürfte bereits alles gesagt worden sein.
“Diesmal ist es wenigstens ein süßes Babyblau geworden.”
Und dazu noch ein windelweicheres blau für die Beschriftung.
@rio Grausam! 😂
Passt dann ja zum Keystep Thomann Edition, da findet sich die (ich sage mal gewöhnungsbedürftige) Farbe in den Drehreglern wieder.
Das Folgende ist jetzt echt nur meine private völlig unfundierte persönliche Meinung:
Ich mache den knallgelben »Q« dafür verantwortlich, dass Waldorf damals so in die Schieflage geriet. Wer will denn so ein Quietschding bei sich stehen haben? Ich bin auf dem Gebrauchtmarkt immer mal wieder am Schauen, ob ich mir nicht einen Q zulegen soll (am liebsten den Q+ in der dunkelroten Phoenix-Edition, aber da wird man arm, wenn er überhaupt angeboten wird). Wenn ich dann den gelben Q sehe, blättere ich sofort weiter. Ich will so ein Ding hier nicht stehen haben.
Wenn ich dann sehe, dass Waldorf auch jetzt immer wieder mal so »Aussetzer« hat … mittleres Blau mit einer hellblauen Beschriftung … ja, nee, is‘ klar! Wenn das Ding metallic-Dunkelblau gewesen wäre, oder metallic Dunkelgrün oder so wie jetzt der neue »AnalogFX SER-2020« in violett-metallic (siehe Video von loopop) … ich hätte das Ding sofort gekauft … obwohl ich hier einen »Pulse (1)« stehen habe.
Aber diese salvadorschen Farbentgleisung … ich weiß ja nicht. Und das schreibt ein Waldorf-Fan.
@Flowwater „Wer will denn so ein Quietschding bei sich stehen haben?“
Ich.
Meiner ist trotzdem grau- weil man keinen anderen bekam zu der Zeit.
Es muß nicht ALLES eine langweilige Farbe haben, und er Kontrast bei den Beschriftungen ist sicher besser als bei MEINEM.
@mort76 Ich will keinem seinen Zitronen-»Q« madig machen. Auffallen tut der, ohne Frage; das war vermutlich auch die Idee hinter der Farbgebung. Mich würde das ablenken, wenn ich den »Q« hier in quietschgelb stehen haben würde. Nach wie vor schaue ich nach der Phoenix-Edition in bezahlbar … aber nur wegen der roten Farbe gebe ich nicht EUR 1.400 mehr aus.
@Flowwater So verschieden sind die Geschmäcker. Ich fand das Q-Gelb gut und hätte auch nichts gegen einen gelben Micro-Q in meinem Musikzimmer einzuwenden. Und auch dieser blaue Pulse reizt micht gerade arg. Abschreckend finde ich eher die Kommentare zu Updates und Bedienbarkeit. Vor 12 Jahren hatte ich mal einen Blofeld. Ich mochte den Klang, die Möglichkeiten, die Tastatur und das Metallgehäuse. Aber die diversen systemischen Unzulänglichkeiten wie zB ungenaues Midi-Timing haben mir letzten Endes den Spaß doch etwas verdorben. Wenn ich mich recht erinnere, hing die Schieflage bei Waldorf doch eher damit zusammen, dass man sich finanziell mit dem Wave übernommen und nie davon erholt hat, oder?
@OscSync Das war ja von mir auch nur meine persönliche Meinung. Und, ja, ich glaube, der »Wave« war dafür verantwortlich.
@Flowwater In der Zeit gab es haufenweise bunte Synthies.
Hatte u.a. auch einen gelben Q.
Mir hat aber der Sound nicht gefallen (wie bei allen digitalen Waldorfs), deshalb hatte ich ihn dann wieder verkauft.
> In der Zeit gab es haufenweise bunte Synthies. […]
Echt? Mir sind nur die Waldorfs in Erinnerung geblieben. Erst der orange »microWave XT« und das orange »MicroWave XT Keyboard« und dann eben die erste Version vom »Q«. Wobei ich komischerweise das Orange gar nicht so schlimm empfand und immer noch nicht finde.
Da ich ja im (Dub-)Ambient-Sektor unterwegs bin (mehr oder minder, das müssen eigentlich andere entscheiden), sind für mich digitale Synthesizer irgendwie immer die Spannenderen. Doch, so ein »Q« … das wäre schon was. 🙂
@Flowwater DIe ganzen EMU-1HE-Module, Nord Lead, Virus z.B.
Wenn es ein Waldorf sein soll, würde ich an deiner Stelle lieber einen Iridium kaufen, da hast du alles mit einmal abgedeckt.
Für die digitalen der damaligen Zeit reicht heutzutage ein Plugin.
Da waren hässliche Dinger bei. Den Fizmo nicht vergessen und so manch verunstaltete Sonderedition wie z.B. von der Wavestation. Geht aber noch, Behringer schafft es heute alleine mit der TD-3 und ihren Farbvariationen ganze Kataloge zu füllen.
Stimmt, die EMU-Teile waren ja auch recht bunt. Die ersten Versionen vom »Virus« und die Nord-Geräte habe ich mental gar nicht dazu gerechnet, obwohl die ja auch recht quietschig sind … aber so ein knalliges Gelb (»EMU Xtreme Lead«) löst bei mir irgendwie Unbehagen aus. Wie so ein ausgelaufenes Ei … 😉
@Flowwater Du hast das Vavra-VST, eine MicroQ Emulation? Da gibt es einige frei verfügbare Soundsets. Meine mich zu erinnern, daß Q/MicroQ die „to go“ Synths für Entspannungsmucke waren. 😄
@Kazimoto »Vavra-VST« … ach ja, das ist diese Emulation des Motorola DSPs, auf der dann die Firmware von Waldorf für den microQ läuft. Ich habe mir das damals ein wenig angesehen, bin aber – irgendwie, ich weiß auch nicht – noch nicht überzeugt davon, dass ich das auch produktiv einsetzen würde.
Access Virus und Waldorf Micro Q als Freeware VST Plug-in
@Flowwater Ich gebe überhaupt nichts auf die Farbe eines Synth. Ich habe Synths, die ich echt hässlich finde, ist mir aber wirklich egal, ich benutze sie deswegen nicht seltener. Tatsächlich benutze ich den, den ich am hässlichsten finde in fast jeder Komposition. Für mich zählen folgende Faktoren:
1. Klang
2. Preis
3. Zugänglichkeit
4. Größe
In dieser Reihenfolge. Zusätzlich gibt es noch die Fun-Faktoren wie „habe ich diese Synthese bereits?“ oder „bringt endlich jemand wieder einen vernünftigen PD-Synth auf den Markt?“ (der enttäuschende Behringer CZ-Abklatsch zählt in meinen Augen nicht als vernünftig, obwohl ich nichts gegen Behringer-Geräte habe).
Was mehr noch als die Farbe auf den Sack geht:
1. Das Ding zu programmieren ist ungefähr so geil wie ne Wurzelbehandlung.
2. Es wird nicht funktionstüchtig ausgeliefert sondern muss über nen Rechner erst „upgedatet“ werden. Toll, wenn man, wie ich, keinen mehr hat sondern ein IPad benutzt.
= Nie wieder irgendwas von Waldorf.
@Eisenberg Dass über Updates Features nachgeliefert werden, toll.
Dass das Ding aber im ausgelieferten Zustand nicht funktioniert, das ist nicht so toll.
Dass der Init Sound stumm ist, ist auch nicht so geil.
Die Presets sind zu 80% Scheisse und unbrauchbar.
Ich hätte das Mistding zurückschicken sollen, solange es ging. Habe aber leider zunächst keine Zeit gehabt, es ausführlich zu testen.
@Eisenberg „Dass der Init-Sound stumm ist, ist auch nicht so geil.“
Der Init-Sound wird doch sowieso sofort gewechselt. Dafür spielt der nicht sofort einen unpassenden Sound, sobald man ihn anschaltet, wärend der Sequencer schon läuft.
Und man muß den ja nur EINMAL updaten.
Also, das sind irgendwie keine wirklichen Killer-Argumente…dafür ist der Preis schön niedrig. Ich habe leider nur keinen Platz mehr in den Racks und auf den Tischen…schade.
@Eisenberg Dann verkaufe das Teil doch. Schick mir eine PM mit deiner Preisvorstellung.
@Round Robin Meine Polemik war etwas einseitig. Mittlerweile ist es eine Art Hassliebe geworden. Ein paar Bässe habe ich mir so geschraubt, dass ich nicht mehr drauf verzichten möchte.
Trotzdem hoffe ich, dass die neueren Waldörfe eine bessere Qualitätskontrolle durchlaufen;-)
Zu einer nervigen Bedienung und einer schlechten Darstellung im Display kommt jetzt noch eine kaum ablesbare Beschriftung.
Was soll das?
Ich hatte den normalen Pulse 2 mal. Der Sound ist Hammer, aber die Art der Bedienung sorgte für einen raschen Verkauf.
@targon Ist Geschmacksache. Als ehemaliger Microwave Besitzer kam ich mit dem Puls einfach klar. Den Puls hab ich verkauft und wollte mir den Puls 2 holen. Hab zu lange gezögert, weil andere schöne Synths bei mir eingezogen sind. Jetzt kann man ihn nicht mehr kaufen. Leider ist Blau gar nicht meine Farbe. In Gelb oder Grau hätte ich ihn sofort bestellt.
Die Farbe ist Geschmackssache, sehr ungewöhnlich und irgendwie cool. Wem die Bedienung nicht passt, dem sei der unverzichtbare Editor der Firma AURAPLUGINS empfohlen. Damit ist der Pulse 2 wie ein Plugin bedienbar. Das Gerät selbst klingt ultrageil, hochaggressiv und es hat für mich jetzt schon Kultstatus. Ich persönlich finde den Pulse 2 besser wie die Behringer Sachen. Der Editor ist für mich eine Pflicht.