2023: Jean-Michel Jarre stellt sein Studio vor
Alle paar Jahre gewährt Jean-Michel Jarre einem Filmteam ein Einblick in sein Studio und zeigt uns, mit welchen Instrumenten er derzeit arbeitet. Das sich der Aufbau ständig ändert, ist damit zu erklären, dass Jean-Michel Jarre eine modulare Arbeitsweise bevorzugt.
Im AMAZONA.de Jarre Interview vom Dezember 2022 hatte er uns erzählt, dass er noch nie einen Synthesizer verkauft hat. Die Instrumente, die nicht in Benutzung sind, werden in einem Lager untergebracht und werden bei Bedarf wieder hervorgeholt. Daher sind die Einblicke in Jean-Michel Jarres Studio immer eine Momentaufnahme. Sie spiegeln wider, was ihn gerade interessiert und mit welchen Instrumenten er gerade arbeitet. Interessant ist, dass in diesem Video viele der Instrumente vorkommen, von denen Jean-Michel Jarre in unserem Interview erzählt hat. Von einem seiner Top-5 Synthesizer Osmose Expressive E erzählt er sehr ausführlich. Er erwähnt, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme Release-Day des Instruments gewesen sein muss, also wurde das Video höchstwahrscheinlich am 5 Januar aufgenommen.
Schön ist, dass man den Nonlinear-Labs C-15 mit dem Resonanzkörper von La Voix de Luthier sieht. Als mir Jean-Michel Jarre davon erzählte, konnte ich mir unter dem Resonanzkörper nichts vorstellen. Super, dass man sich nun einen visuellen Eindruck verschaffen kann. Interessant ist, dass er die digitale Emulation des Mellotrons schätzt. Er stellt uns außerdem die Neuauflage des miniKorg 700 FS vor, den Moog Sub37 und sein SSL Mischpult. Er nennt seinen Moog One den Rolls-Royce unter den Synthesizern und attestiert ihm, dass man sich in ihm verlieren kann. Als einziges Vintage-Instrument nutzt er derzeit die Stringmachine Roland RS-505 oder auch Paraphonic 505 genannt.
Spannend ist, wie er von seiner Erfahrung mit modularen Synthesizern erzählt und wie sehr die Eurorack-Szene den ganzen Markt umgekrempelt hat. Folgende Firmen konnte ich im Rack identifizieren: sehr viel Erica Synths und Mutable Instruments, Roland System 1m, Nozoid Rack Instrumente, Roland Aira und System 500 Module, Dopefer, Make Noise, Neuzeit Instruments, Intellijel, Studio Electronics, Eowave, Old Crowd Modular. Habe ich was übersehen? Interresant fand ich, dass in die Rückwand eines Racks „JM Jarre“ geschrieben war. Auch er muss sich vor Dieben schützen. Auffällig sind die vielen Lücken. In älteren Videos waren die Racks voll bestückt. Ich schließe daraus, dass er auch sein Rack öfters neu gestaltet. Macht ihr das auch?
Anscheinend arbeitet er an einem neuen Projekt, ob daraus ein neues Album wird, hat er nicht verraten.
Würdet ihr gerne mit den Instrumenten mal ein Tag verbringen? Was haltet ihr von den Modulen in seinem Rack? Ist was Brauchbares dabei?
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Sehr interessante Studiotour.
Eine tolle Mischung aus Vintage und modernem Gear – keines davon kann ich mir leisten..,-)
Spannend finde ich auch, mit wie relativ wenig Instrumenten er arbeitet.
Danke für den Artikel.
@THo65 „Wenn du nur 1000€ im Monat machst, würde ich dir empfehlen mehr zu machen“ – um ein aktuelles Meme zu zitieren. 😅
Der Jens Michael, da freu ich mich drauf, nach der Maloche.
Interessant das es sehr aktuelle Synthesizer sind und kaum Vintage Synthesizer. Die bekanntesten seiner Gattung wie ARP und Co. werden überhaupt nicht erwähnt. Warum er allerdings zum One noch zusätzlich den Subseq37 braucht? Er wird’s schon wissen! Ebenfalls spannend die Plastikbomber der Aira-Serie. Hätte ich nicht unbedingt erwartet. Wie kommt ein J. an den Nieschensynth C15? Aber ein geiles Teil. Gefällt mir auch und wäre in der engeren Wahl der aktuellen Geräte.
@Filterpad Das, was in dem Video zeigt ist ja nur das, mit dem er gerade arbeitet. Sagt er ja auch. Sein Lager ist sicher randvoll mit Zeug. Ein Video darüber wäre ungleich spannender als „Here we have very special synthesizer“, aber warum auch sollte JMJ uns seine heiligen Lagerhallen zeigen?
@Sven Blau Es gab mal ein Video, da hat er einen Teil seiner Räume gezeigt. Ist gar nicht so spektakulär. Mehrere Eminent 310 Unique und alle möglichen Sachen, die auf seinen Alben verwendet wurden. Für Jarre sind seine Geräte Arbeitsinstrumente, daher werden die auch mal bekritzelt, haben Schrammen und Macken, usw. Seine Räume sind wirklich Lagerräume und kein Museum.
@Filterpad „Wie kommt ein J. an den Nieschensynth C15?“ was für eine merkwürdige frage, er interessiert sich doch schon sein leben lang für synthesizer…ausserdem werden die meisten hersteller ein gesteigertes interesse daran haben, daß ihre schätzchen jemandem wie jmj bekannt sind…
@Filterpad „Interessant das es sehr aktuelle Synthesizer sind und kaum Vintage Synthesizer.“
Mir käme da evtl. der Gedanke, dass es zum Musikmachen keine Vintagesynths braucht? 😎. Sie womöglich mangels Vergleichsmöglichkeit überbewertet werden?
Sorry, musste sein, Filterpad 😇
Sehr interessantes Video. Danke dafür! Das hätte ich sonst verpasst! 🤗
Danke für die Vorstellung des Videos.
Ich hab’s schon am Wochenende mit viel Vergnügen gesehen. Bei dem Einleitenden Satz von Herrn Jarre habe ich in die Hände geklatscht und bei mir gedacht:
»Monsieur Jarre, sie sind sicherlich einer der privilegierten Menschen auf diesem Planten, die sich nicht unbedingt vorstellen müssen!« 😇
@Flowwater Ist dennoch nett wenn er es macht, nicht wenige mit denen du täglich zu tun hast gehen an einen vorbei ohne guten Tag zu sagen, geschweige denn sich vorzustellen. Der Mann wird mir mit zunehmenden Alter immer sympathischer.
„Der Mann wird mir mit zunehmenden Alter immer sympathischer.“
Auch wenn seine Musik dadurch leider immer noch nichts gewinnt: d’accord. Wie kaum jemand anders weiß es Monsieur, seine kreative ewig-Durststrecke mit dezentem Savoir-vivre zu kaschieren. Santé!
Aber sowas von! 🙂
Das war auch mein Eindruck. Er steht mittlerweile „drüber“. Seine Bandbreite, von den phänomenalen Platten am Anfang, über die extrem unterschiedlichen Zwischenstufen z.B. die meditativen Sounds von „Waiting for Cousteau“, zu manchmal nervigen kommerziellen Riesen Events. Aber seit dem Flashback zu „Live in your living room“ und seinem zunehmenden Alter, wird er mir auch als Mensch immer symphatischer. Und natürlich auch seine scheinbar unaufhörliche Kreativität.
Ich würd ja mal ein bissl mit Swiffer arbeiten, bei dem Staub. 😎
Trotzdem – bester Mann
@monopuls das mit dem Staub auf dem Roland RS-505 ist mir auch sofort ins Auge gesprungen….😁
Sehr sympatisch finde ich auch, dass der MiniKorg auf einfacher Luftpolsterfolie liegt…gute Lösungen können manchmal so einfach sein.
Er hatte viel Glück, um sich den finanziellen Rückhalt aufbauen zu können, der ihn auf Lebenszeit den Rücken zum basteln frei hält. Ich habe noch nicht mal die Zeit, jemals meinen C15 einzuschalten. 😉 Ich bin aber trotzdem glücklich, da ich zumindest in jungen Jahren viel mit Synthis experimentieren konnte.
Eine interessante Sammlung, hätte ich ganz anders erwartet. Sieht aus als arbejtet er viel damit. Die Rolandsachen habe ich nicht erwartet.Und er übertreibt es nicht mit Eurorack. Fast alles ältere Module – und noch viel Platz. Das Gegenteil von Hans Zimmer.
Was auffällt. Er darf sagen, dass der Moog One ein Rolls Royce ist unter den Synthesizern.
Wow! Eigentlich recht spartanisch, aber dafür mal wieder sehr, sehr erhabenes Equipment!
Aber, wo sind denn die analogen „Dream Synths“ abgeblieben?
Roland Jupiter 8, Korg PS-3300, ARP 2500 & 2600, EMS Synti AKS & VCS3, Moog, Oberheim, Fairlight, usw.?
Stehen die etwa im Regal im Lager nebenan?
Ich bewerbe mich sofort als Elektrotechniker… nur als Lagerist & Controller, kein Scherz!!! 👌👍
Und „Swiffer“ der legendären Synth :-)
Klasse finde ich auch die Tatsache, daß in seinen Studios immer meine Monitore herumstehen.
Der Mann weiß was gut ist ! 😎