Handlicher Killersynth von Arturia
Ein geheimnisvoller Anruf, ein mysteriöser Termin und die Überraschung war perfekt.
Vergangene Woche besuchte uns in München Frank Orlich vom deutschen ARTURIA Vertrieb und präsentierte mir voller Stolz den streng geheim gehaltenen Hardware-Analogsynthesizer MiniBrute von Arturia. Ja, Sie lesen richtig – ANALOG – nicht virtuell-analog und auch nicht Software, sondern fassbare, wohl klingende, richtige Hardware.
Zwischenzeitlich gibt es zum Arturia MiniBrute auch einen ausführlichen Testbericht. Diesen finden Sie HIER.
Der erste Eindruck? Begeisterung pur.
Sofort wurde der Arturia-Zuwachs von allen Seiten begutachtet, gehoben, gedreht und gewogen. Ein wirklich wertiges Kerlchen. Solide verarbeitet, geschützt durch ein Aluminiumgehäuse und mit einer grauen Gummierung überzogen, präsentiert sich der MiniBrute als perfekter Begleiter für Live-Auftritte. Fader und Potis sitzen bombenfest und bieten genügend Widerstand, um vorgenommene Einstellungen nicht versehentlich zu verstellen.
Hüllkurven und Mischer werden über Fader eingestellt, der Rest per Potis. Übersichtlichkeit pur – wunderbar. Das eigentliche Highlight aber ist der Sound des MiniBrute. Rau, breit, druckvoll – und vor allem analog – und das hört man!!!
Über technische Features und mehr haben wir uns mit Frank Orlich vom deutschen Arturia-Vertrieb Tomeso ausführlich unterhalten.
Interview mit Frank Orlich zum Arturia MiniBrute
Peter:
Arturia hat seinen ersten Analogsynthesizer vorgestellt. Ist VA out?
Frank Orlich:
Ganz und gar nicht (lacht), VA hat natürlich seine Berechtigung, und das wird wohl auch weiter so bleiben. Mit Software lässt sich vieles einfacher, schneller und kostengünstiger realisieren, und manches VA-Produkt wäre in Hardware gar nicht sinnvoll machbar. Dass Software sehr gut klingen kann, haben mittlerweile einige Firmen bewiesen, und Arturia setzt mit dem aktuellen Oberheim SEM V ja auch weiterhin erfolgreich auf Software-Lösungen. Ich denke, da gibt es heutzutage eine gesunde Co-Existenz zwischen Soft- und Hardware.
Es gibt aber Situationen, in denen ein Rechner-unabhängiges Instrument gefordert ist oder wo Musiker grundsätzlich jeglichen Computereinsatz ablehnen. Ich denke, dem wollte Arturia einfach mit einem eigenen Instrument Rechnung tragen. Und da sich das Konzept des MiniBrutes sinnvoll mit analogen Mitteln und vor allem zu einem vernünftigen Preis realisieren lässt, lag es einfach nahe, dies nun auch zu tun.
Peter:
Der Markt an monophonen Analogsynthesizern ist gut bestückt, womit will der MiniBrute punkten?
Frank Orlich:
Ich finde diesen Markt gar nicht mal so gut bestückt. Wir haben zwar eine gute Auswahl an Tischgeräten, Modulen und Modularsystemen. Die Anzahl der vollanalogen Synthesizer mit Tastatur ist dagegen eher überschaubar und bewegt sich in der Regel in einer deutlich höheren Preisklasse. Für ein vollwertiges Instrument, das z.B. auch auf einem Rhodes eine gute Figur macht, ist da meiner Meinung nach noch viel Platz.
Unabhängig davon kann der MiniBrute auch klanglich punkten. Meines Wissens gibt es derzeit keinen Synthesizer mit einem Steiner-Parker Multimode-Filter. Dieses Filterdesign verfügt über einen sehr eigenen Charakter und geht klanglich einen anderen Weg, als die oft üblichen 24 dB Lowpass-Filter. Der Sound des MiniBrute ist sehr direkt und bei Bedarf sehr brachial und hebt sich damit wie ich finde klanglich positiv von den sonstigen am Markt erhältlichen Synthmodulen ab.
Peter:
Für drei besondere Features hat Arturia neue Namen vergeben:
Ultrasaw, Metalizer und Brute-Factor. Was verbirgt sich dahinter?
Frank Orlich:
Der VCO erzeugt neben weißem Rauschen auch gleichzeitig die Wellenformen Sägezahn, Rechteck und Dreieck, zudem gibt es einen Sub-Oszillator mit wahlweise Sinus oder Rechteck. Das Besondere daran ist, dass jede Wellenform zusätzlich über einen eigenen Modifier verfügt, um das jeweilige Klangspektrum dieser Wellenform zu erweitern. Dabei gehört die Pulsbreitenmodulation des Rechtecks eher zum Standard, der Ultrasaw und der Metalizer wohl eher nicht. Mit Ultrasaw kann man mit nur einem Sägezahn Schwebungen erzeugen, für die man normalerweise zwei VCOs benötigen würde. Der Metalizer ist ein Waveshaper, der dem Dreieck zusätzliche Obertöne beifügt und damit auch FM-ähnliche Klangspektren erzeugen kann. Der Brute Factor wiederum speist Teile des Ausgangssignals in den Filter zurück, dadurch entstehen sowohl leichte Sättigungen des Filters, als auch extrem chaotische Klangergebnisse. Wenn man will, kann damit der MiniBrute zur unberechenbaren Klangbestie werden. (lacht)
Peter:
Und wann kommt der polyphone MaxiBrute?
Frank Orlich:
Der MiniBrute eignet sich vor allem für Leadsounds, Bässe oder Effektsounds, und ich bin mir gar nicht sicher, ob man diesen brachialen Sound wirklich sinnvoll polyphon einsetzen könnte. Eine polyphone MaxiBrute-Variante basierend auf der aktuellen Schaltung halte ich persönlich daher eher für unwahrscheinlich. Arturia betritt mit dem MiniBrute erstmals analoges Neuland, und ich bin gespannt, wie sie die dabei gewonnen Erfahrungen in zukünftige Produkte einbringen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre aber alles weitere pure Spekulation.
Peter:
Auf der Rückseite befinden sich eine ganze Reihe Anschlüsse. Wie lässt sich der MiniBrute in bestehende Setups integrieren?
Frank Orlich:
Zuerst einmal ist der MiniBrute ein völlig autarkes Instrument – einschalten und losspielen ist hier die Devise. Über die eingebauten USB- und MIDI-Schnittstellen kann der MiniBrute zudem von einer DAW gesteuert werden, oder er dient selbst als Einspielkeyboard mit Velocity und Aftertouch. Dank der CV/Gate-Buchsen ist aber auch eine Kombination mit analogem Equipment möglich. Per CV In lassen sich von extern Pitch (VCO), Lautstärke (VCA) und Filter (VCF) steuern, der MiniBrute selbst sendet Gate und Pitch-Werte an seine analogen Mitspieler. Dabei wird natürlich auch der Arpeggiator per CV ausgegeben.
Peter:
Und zuletzt noch die Frage nach der Zielgruppe – für wen hat Arturia den MiniBrute entwickelt?
Frank Orlich:
Ich persönlich sehe ein Instrument wie den MiniBrute eigentlich überall; in Studios genau so wie im Keyboard-Rig eines Live-Keyboarders. Zum Motif oder Fantom eines Top 40 Keyboarders passt der MiniBrute ebenso wie auf das Mark II eines Jazzers oder Prog-Rockers. Vor allem aber für die Elektronik-Frickler dürfte der MiniBrute sehr interessant sein, da er vorhandenes Equipment, wie auch Modularsysteme sehr gut ergänzt und klanglich neue Akzente setzt. Im Prinzip ist der MiniBrute für alle Musiker interessant, die Spaß an analogen Klangerzeugern haben und einen gut klingenden Synthesizer suchen.
Peter:
Wir bedanken uns bei Dir für das Interview.
Technic-Sheet Arturia MiniBrute
- VCO (Voltage Controlled Oscillator) mit Waveform-Mischer: Sub-Oscillator, Sawtooth, Triangle, Square, White Noise, Audio In
- Steiner-Parker Multimode Filter (Low Pass, Band Pass, High Pass, Notch)
- 2 ADSR Hüllkurven mit schneller Reaktionszeit (1 ms – 10 s)
- Ultrasaw erzeugt mehrere, gegeneinander verstimmbare Sägezahn-Schwingungsformen
- Metalizer erzeugt extreme Triangle Harmonische
- Brute Factor erzeugt subtile subtle Sättigung auf Basis einer Cross-Modulation
- diverse Modulationsziele: Pulsbreite, Metalizer, Ultrasaw, Filter, Pitch, Amp
- LFO mit 5 Schwingungsformen, MIDI-Sync und Arpeggiator-Sync
- erweiterter Arpeggiator u.a. mit Oktavenschalter und einstellbarem Swingfaktor
- Vibrato-LFO mit 3 Spielarten (sine, trill up, trill down)
- Portamento
- 25-Tasten-Keyboard mit Anschlagdynamik, Aftertouch, Pitch und Modulationsrad
- stabiles Aluminiumgehäuse
Anschlüsse des Arturia MiniBrute
- Mono-Audioausgang, Klinke
- CV-Eingang für Amp, Pitch, Filter
- CV-Ausgang für Pitch
- MIDI In/Out
- Gate In/Out
- USB
- Audio-Eingang
Mein Modular wartet schon :)
Das ist ganz schön fies – ich wollte eigentlich Geld für den Minitaur beiseite legen. Aber so ein Teil für unter 500€ ist schon sehr reizvoll.
Joah, ganz nett!
Doch ist jüngst mit dem Miniatur ein mächtiger Gegenspieler erwacht.
Und für die anvisierte Käuferschicht („Musiker die grundsätzlich jeglichen Computereinsatz ablehnen“) wäre es sicher innovativer gewesen, eine integrierte Hardwarelösung für die Arturia-Plugins zu schaffen. Stattdessen springt man mit einer lowcost Lösung auf den Analog-Hype auf.
Dabei wäre es überfällig, Softwareinstrumente auch für „Hardware-Instrumentalisten“ zugänglich zu machen – sehr schade!
@filterfunk Verstehe Deine Argumentation nicht, es gibt doch den Origin – und Hardware-Plug-In-Abspieler gibt es auch einige.
@Tyrell Ja welche denn???
Origin?
Bei dem kann man weder Software-Plugins laden, noch kann dieser klanglich überzeugen.
Nö, Innovation ist was anderes….
@filterfunk Hmm, jetzt muss ich bisschen Unmut loswerden: der Minitaur ist doch nur mächtig weil Moog draufsteht. Sind wir doch mal ehrlich: Keine andere Firma könnte ein derart schwaches Gerät was die features anbelangt für den Preis verkaufen. Im Minitaur ist ein schöner Filter drin, der Rest ist Brot und Butter pur.
Man könnte an der Stelle aber auch nochmal feststellen was für ein genialer Mensch Robert Moog war. Ist schon bemerekenswert was er geschaffen hat. Leider kocht seine Company nur noch diese Erbe aus. Sag mir ein wirklich innovatives neues Moog Produkt. Der MF-108? Not really. Die Videos der Moog company sind schon fast peinlich, wo sie versuchen den totalen Standard als die neue Innovation zu preisen.
Ich finde den Brute hochsympatisch, auch wenn ich’s nicht unbedingt brauch. Testen werd ich ihn auf jeden Fall.
@TZTH Die Faszination eines Musikinstruments liegt in erster Linie nicht an der Anzahl der features.
Sondern im Klang.
Sonst würde auch der MiniBrute sicherlich keine Schnitte gegen moderne Va’s oder Plugins haben :-)
Und wenn der Minitaur auch nur annähernd wie der Taurus 3 klingen sollte, dann ist er der Knaller!
@filterfunk Da hast Du vollkommen recht und natürlich ist der minitaur auch schick, kein Frage. Ich zweifle stark am Preis/Leistungsverhältnis – für 299.- würde ich sagen passt, so wie’s aussieht wird der minitaur aber das doppelt kosten. Für mich ist der brute jetzt schon der gewinner der neuen analogen, das Teil finde ich sehr cool. Der pulse 2 kommt danach. Aber vielleicht springt ja jetzt akai aus den hinteren Reihen und legt demnächst den anaolgen polyphonen vor. Oder Korg? Roland und Yamaha werden weiter schlafen oder so kram wie den jupi80 rausfeuern.
@TZTH ts ts ts…manche Leute haben ziemlich unrealistische Preisvorstellungen. Wenn Du billig willst, hol dir Software.
Echte Hardware kostet nun einmal auch mehr. Selbst als DIY könnte man den Brüte nicht billiger herstellen mit all den Features.
@filterfunk Leute die mit Hardware arbeiten wissen warum. Der Klang ist einfach anders. Warum sollen diese Leute, die sich bewußt für Hardware entschieden haben Interesse an 1:1 Umsetzung von Software in Hardware haben.
Diejenigen die von Software überzeugt sind doch schon lange auf Software gewechselt.
Ich persönlich und ich glaube da bin ich nicht allein finde den Ansatz von Arturia prima. Endlich wieder mehr Alternativen im Bereich der Hardware Klangerzeuger. Klasse ist da auch der Waldorf Pulse2.
Wenn es jetzt noch eine gute Integration von Hard- und Software geben würde, dann ist das richtig klasse.
Endlich wieder weg von 1000 Plugins, die alle gleich klingen hin zu Geräten mit Charakter und Langlebiegkeit.
Polyphonie war da noch ein Traum. Endlich wieder eine Alternative zu den Vintage-Geräten.
NI und AKAI (Renaissance) sollten sich da ein Beispiel nehmen.
Das Ding wird auf alle Fälle ein Knaller und weckt bei mir auch schon jetzt Begehrlichkeiten. Das ist doch das, was wir alle haben wollten…und wenn davon gute Stückzahlen über die Theke gehen, wird es vielleicht sogar eine polyphone Variante geben…wer weiß…
Aber denkst Du nicht auch, dass genau diese Einstellung mit dazu führt, dass sich nur wenige Hersteller trauen, Instrumente über 500€ auf den Markt zu bringen? Ein analoges Gadget hier, ein netter VA dort, aber neue Konzepte gibt es so nicht.
Und wenn wir User noch nach der X-ten Vorstellung eines analogen Bassmoduls Halleluja rufen, und im wesentlichen nur über den Preis und der Summe der features diskutieren, wird sich auch zukünftig wenig ändern.
Ist es denn wirklich sinnvoll, das Arturia hochwertige Software entwickelt, aber kein Konzept hat, dies – für den Musiker, der eben ein ein „vollwertiges“ Musikinstrument fordert – in ein Musikinstrument zu integrieren?
Das ist aber genau das, was ich vermisse, nicht den 246ten analogen Basssynth.
Und wenn der auch noch so gut sein mag…..
Endlich wieder mal ein richtiges Instrument zum affordable Price. Synthmodule mit 5 Knöpfen dran gibt es so langsam wirklich genug!
Sehr interessant! Ene ernst zu nehmende Komkurenz zum Mopho-Key, wie ich finde. Starkes Gerät zum stark attraktiven Preis. Schön.
Vor zwei Wochen hätte ich auch noch gesagt „dolle Sache“, aber in der Masse der ganzen Neuankündigungen (sowie der bereits vorhandenen Geräte) sieht er dann doch weniger interessant aus. Die Möglichkeiten sind doch klar limitiert. Hat natürlich als Tastatursynth seine Berechtigung zwischen den ganzen Analogen die derzeit am Markt sind (die fast alle eine deutlich flexiblere Struktur haben), aber wenn ich es mit den Möglichkeiten des Mopho-Key vergleiche, der nur 150,- mehr kostet sieht das dann für mich nicht mehr so verlockend aus.
@der jim Letztenendes sollte imo aber der Klang entscheiden und da schneidet zumindest für mich der Mopho doch `ne Ecke schlechter ab.Auch wenn es noch nicht viele Demos vom Brute zu hören gibt.Freue mich schon auf mehr…
@der jim Bei Features wie UltraSaw, Metalizer, PWM, Sub-Osc, Multomode Filter, Aftertouch, Arppegiator und USB mit CV/Gate von limitierten Möglichkeiten zu sprechen finde ich schon etwas unpassend. Der Straßenpreis eines Mopho-Keyboard liegt übrigens gut ein Drittel über dem Preis des MiniBrutes.
Aber davon abgesehen: bislang wurden Synthesizer vor allem wegen des Sounds gekauft, und der ist definitiv anders als der des Mopho. Allein schon durch die Wahl des Filtertyps hat der MiniBrute derzeit ein Alleinstellungsmerkmal und ist deshalb völlig unabhängig jedweder Feature-Liste ein interessantes Produkt. Gerade von Dir hatte ich da eine andere Beurteilung erwartet.
@tomeso Zitat: “ ..davon abgesehen: bislang wurden Synthesizer vor allem wegen des Sounds gekauft, und der ist definitiv anders als der des Mopho“
Genau.
Und deshalb lasst doch den persönlichen Geschmack entscheiden!
Meiner einer steht auf analoge Wärme, UND Druck, deshalb wären der Mopho, Minitaur, oder noch besser, ein gebrauchter Tetra in dieser Preisklasse meine Wahl (wenn man auf die Tasten verzichten kann).
Vor Allem der warme, und im Stereobild sehr „weite“ Sound sind die Alleinstellungsmerkmale der DSI’s.
Und wenn dann doch die features entscheiden sollten: Bei den DSI-Synths sind ganz andere Modulationsmöglichkeiten drin, um den Sound in Wallung zu bringen. Sub-OSC (sogar 2 davon) und PWM vom Feinsten haben die übrigends auch…..Und die Feedbackschleife macht bei Bedarf einen aggresiven, komprimierten Sound, das es nur so knallt…wow!
In der Summe ist der Mehrpreis für die DSI’s m.E. somit mehr als gerechtfertigt.
Kann man die Sound-Einstellungen im MiniBrute auch irgendwie speichern?
Ich fürchte nicht – das hat mich immer auch schon beim MiniMoog und ProOne gestört.
Nein, das ist leider nicht möglich.
Also, ich Antworte mal mit ja, denn „irgendwie“ ist ja vieles möglich.
Das geht aber hier beim MiniBrute nicht durch einfachen Knopfdruck sondern entweder schön abmalen z.B. mit hilfe einem Schablonen Schéma wie es beim MS20 möglich ist, oder mit dem Fotoapparat(Handy) die richtigen Einstellungen für den Sound zu behalten.
Ich finde hier eins interessant: scheinbar stört es viele nicht, das die Sounds nicht speicherbar sind.
Natürlich ist so ein Gerät viel einfacher zu bauen und damit günstiger. Ob jetzt der Brute, Vermona´s Produkte oder Minitaur – das ist doch alles ein Rückschritt in die 70er. Was erzählen sie alle heute noch vom tollen Prophet 5, weil der so legendär war – eben weil er als einer der ersten Sounds speichern konnte.
Und alle Musiker, die nicht nur im Keller sitzen, sondern auch mal eine Bühne betreten, können ernsthaft doch nichts mit den Teilen anfangen.
Es sei denn, sie nutzen immer nur genau einen Sound – naja …
In den 70ern hatten die Keyboarder dann halt die Instrumente gleich mehrfach. Aber wer stellt sich 3 Brutes hin?
Ich finde JEDEN aktuellen Synthesizer oder Speichermöglichkeit völlig daneben.
Oder geht das nur mir so?
Stimme Dir da nicht zu. Ich glaube der P5 oder JP8 usw. waren insbesondere deswegen so beliebt, da sie Polyphonie bieten konnten und natürlich richtig gut klangen. Dies ist auch heute u.a. noch der Grund warum derartige Preise gezahlt werden.
Wenn Du Dir die Musiker in den 80ern tlw. ansiehst, dann wussten die schon Recht gut, wie sie die gewünschten Sounds bekommen. Denke da auch an ein Interview vor kurzem mit einem Typen von Human League, der gezeigt hat, dass er das System 100 noch ganz gut beherrscht.
Ich finde es klasse, dass es wieder mehr Auswahl im Bereich der analogen Synths gibt und auch tlw. wieder eine direkte Bedienbarkeit möglich ist. Speichern wäre schön, wenn es möglich wäre ist aber mE. kein must have. Notfalls schreibe ich mir halt die Einstellungen auf ;-) Live zugegeben etwas schwieriger…
Schön wäre noch wenn es im polyphonen Bereich wieder mehr Auswahl gäbe und auch die großen Hersteller hier etwas ihr Angebot erweitern würden. Neue Alternativen für die die großen polyphonen Synths (Jupiter, Prophet, Synthex) wären schon nicht schlecht…
„Ich finde JEDEN aktuellen Synthesizer oder Speichermöglichkeit völlig daneben“
Kann ich nur zustimmen!
Diejenigen, die in gekonnter Weise ihre Sounds per Handarbeit auf der Bühne „in Echtzeit“ erstellen sei meine Anerkennung gezollt. Doch sehe ich den künstlerischen Aspekt eher in der Spieltechnik und der Soundmodulation, als im „Soundswitchen“.
Und wie sieht es aus, wenn man die Modulationsmatrix nach einem Sound ändern will (wenn denn ein vorhanden wäre) – nö, das ist mir dann doch eher Handwerk als Kunst… :-)
Allerdings: Der miniBrute sieht mit seinen vielen Reglern schon sehr lecker aus, man möchte ihn sofort begrabbeln. In diesem Falle hat man der Sparmaßnahme wenigstens eine attraktive Oberfläche entgegengesetzt…
@filterfunk Sorry, ist mir natürlich ein sinnendfremdender Tippfehler passiert: ich meinte natürlich „Ich finde jeden aktuellen Synthesizer OHNE Speichermöglichkeit völlig daneben.“
Ich müsste dazu sagen: fürs praktische Musizieren Live und in einer Band. Ein wenig Provokation muss schon erlaubt sein. ((-;
Trotzdem bin ich anderer Meinung. Einen einmal gefunden Sound sollte man sichern können – vielleicht findet man genau den nie wieder …
Letztlich würde mich eher interessieren, was ausser dem günstigen Preis von den kleinen, nichtspeicherbaren Synths noch übrigbleibt, wenn mann sie mit einem entsprechenden andren vergleicht.
Also was kann der neue Mogg, was ich mit meinem LittlePhatty nicht kann? Was kann der MiniBrute, was der Mopho nicht kann?
Da Lobe ich mir den Waldorf Pulse2: der schlägt eine echte Brücke und ist gut einsetzbar!
Es zumindest mal wieder ein anerkennenswerter Versuch, analoge Klangerzeugung zu implementieren. Für sogenannte „moderne“ Musik-Stile mag es ausreichend sein. Man hätte sich 30 Jahre nach dem aufgrund der kostengünstigeren Produktion und besseren Vermarktbarkeit digitaler Instrumente abrupten Ende der Entwicklung polyphoner analoger Klangerzeuger auch etwas anderes vorstellen können.
Wenn sich der miniBrute gut verkauft, was wegen des Preises nicht unwahrscheinlich ist, gibt es vielleicht noch interessante Sachen in der Zukunft. Im Moment bringt mich das nicht aus der Ruhe.
Analog? 500€? Hat da jemand auf Amazona.de mitgelesen, wie hier vor ein zwei Jahren ein neuer analoger Synthesizer im unteren Preissegment besprochen wurde (und bisher den Tyrell geboren hat)? Behringer hat ja abgewunken, aber Arturia …
Soll noch mal wer sagen, „die Industrie“ kriegt nix mehr mit. Das Teil klingt sehr anständig. Ich muss wohl meinen Geburtstags-Wunschzettel (der wahrscheinlich wie jedes Jahr ignoriert wird) umschreiben …
In diesem Forum ist man allgemein von Analogen Schaltkreisen überzeugt und immer aufgeregt wenn wieder ein nichtdigitaler Synthie rauskommt. Habe ich gar nichts dagegen. Was ich persönlich aber vermisse ist ein Full-Digital-Teil mit vielen passenden Knöpfen. ein u-He Zebra oder NI Massive als Hardware-Gerät mit Touchscreen und vielen Reglern.*Sabber* Ich mag nicht warten bis mein Computer an ist um zu spielen und niemand mag auf irgendwelchen Ebenen rumswitchen um, im besten Fall mit Endlosdrehregler, die gewünschten Parameter zu verändern.
Arturia würde gut daran tun seine Softys zu verbessern. wenn ich die Wellenform mit meinen Controller nicht ändern kann reizt es mich überhaupt nicht mit solchen Produkten zu spielen.
Dr. Modular hat’s getestet !!!
Teil 1:
http://www.youtube.com/watch?v=gM6q7wr5pis
Teil 2:
http://www.youtube.com/watch?v=Vfm6LUeQAOM
Have fun :-)
@EleKKtro Das nennst du „getestet“ ???
Ein Verkäufer führt die Funktionen eines Gerätes vor – und das noch nicht mal besonders gut oder ansprechend oder gar mit fundiertem Fachwissen…
@D-Drummer Ja, stimmt – es ist kein Test sondern eine Produktvorstellung.
Aber „diesem Verkäufer“, wie Du ihn nennst, gleich fundiertes Fachwissen abzusprechen, ist nicht in Ordnung. Das müsste von Dir schon entsprechend belegt werden, wo ihm das konkret fehlt.