Das Raver’s Babe wird bald 30
Der Yamaha QS300 Synthesizer erblickte Mitte der 1990er das digitale Licht der Welt. Europa war im Rave- und Techno-Fieber und Homerecording (wie die damaligen Kids das „Producen“ nannten) verbreitete sich als Hobby.
Inhaltsverzeichnis
Der eine oder andere Hersteller wollte auf den Zug aufspringen und bot Synthesizer mit entsprechenden Klangfarben und Erweiterungen am Markt feil. Der Quasar von Quasimidi war bereits seit 1993 lieferbar und galt so manchem als Startschuss besagter Entwicklung. Dieser war zwar ursprünglich als „Brot-und-Butter“-Soundlieferant für den Tanz-Sektor konzipiert, wurde jedoch von der Raver-Gemeinde liebevoll adoptiert. Das TRE-Modul für den Quasar wurde 1994 veröffentlicht, um dem kleinen Rack-Synthesizer Klangmaterial für das elektronische Tanzbein zu spendieren. Der weitere Weg von Quasimidi – speziell in der elektronischen Musik – könnte ein Buch füllen.
Der Yamaha QS300 wurde – mit einem entsprechend beigelegten Sound-Paket – als „Raver’s Babe“ ins Rennen geschickt – es sollte auf den Techno-Zug aufgesprungen werden. Der QS300 wurde als Nachfolger und Ergänzung der Workstations W7 und W5 quasi parallel veröffentlicht. Nicht nur äußerlich zeigt sich klar die Verwandtschaft, aber der Reihe nach.
Der erste Eindruck des Yamaha QS300
Als der Yamaha QS300 das erste Mal auf meinem Radar auftauchte, war ich noch Schüler und hatte für Synthesizer und Tontechnik praktisch kein Budget im Taschengeld. In einem Musikgeschäft in der näheren Umgebung (Musikhaus Pfeiffer in Edingen, gibt es seit ca. 20 Jahren nicht mehr) sah ich das gute Stück erstmalig in Natura. Nachdem mich eine ganzseitige Werbung in einem Fachmagazin bereits an dem Gerät interessiert hatte, wollte ich es eben mal „live“ sehen. Ich hatte bis dato nur einfache Keyboards gehabt und war dementsprechend überwältigt von Synthesizern und Workstations. Mir gefiel der Yamaha QS300 auf Anhieb, so dass ich meine Eltern überzeugte, mein Sparbuch herauszurücken und mich mit dem Auto nach Edingen zu fahren – einen Führerschein hatte ich damals auch nicht.
Die knapp 2.800 DM hätte ich also auch in einem Führerschein anlegen können – der hat aber kein MIDI. Das Ausstellungstück war sogleich verpackt und in mein Zimmerchen gebracht. Mit Vollmetallgehäuse bringt es der Synthesizer auf 13 kg.
Mit 61 anschlagdynamischen Tasten ist der kleine Schwarze eher im Durchschnitt anzusiedeln. Immerhin ist die Klaviatur aftertouchfähig und erfüllt seit fast 30 Jahren treu und ohne Ausfälle ihre Pflicht. Das kann nicht jeder Hersteller von seinen Tastaturen behaupten. MIDI-seitig ist das übliche IN/OUT/THRU-Dreigestirn auf der Rückseite verbaut. Daneben gibt es einen Line-Out (je eine 6,3 mm Klinke für links und rechts) und einen Kopfhörerausgang (6,3 mm Stereoklinke).
Leider befindet sich der Anschluss für die Kopfhörer auf der Rückseite, wie es damals häufiger war. Sinnvoll ist dieses Design aber weder damals, noch heute gewesen. Nebst dem Anschluss für das Sustain-Pedal finden sich noch Anschlüsse für Foot Controller und Volume-Pedal – gut ausgerüstet. Daten bekommt der Yamaha QS300 über sein Diskettenlaufwerk, das MS-DOS formatierte Disketten (3,5″ DD/HD) akzeptiert. Über ein grafikfähiges Display zeigt die Workstation ihre Daten der Anwenderschaft an. Die Hintergrundbeleuchtung hat in den ca. 28 Jahren meiner Nutzung zwar das Zeitliche gesegnet, das Display selbst aber tut klaglos seinen Dienst. Die Displays meiner DM24-Mixer von Tascam haben keine fünf Jahre durchgehalten ohne Störstreifen und Bildfehler.
Auffällig ist die 24-fache Multitimbralität des Gerätes (dazu später mehr). Mit einer Polyphonie von 32 war er auch damals eher im Mittelfeld. 128 Preset-Sounds und 128 User-Sounds (zzgl. 1 User-Drumkit) bietet der Yamaha QS300. Dazu kommen noch etliche Bänke an XG/GM-Sounds. Die 1990er-Jahre waren auch der Startpunkt für XG. Somit kommt der Synthesizer auf zusätzliche 480 Sounds + 11 Drumkits (XG-Modus), bzw. 579 Sound + 10 Drumkits (im TG300 Modus). Kurz: Über 800 Klänge warten auf Ihren Einsatz. Editorsoftware gab es von Yamaha offiziell für den QS300 nie. Zwar bot der yamahaeigene Sequencer XG Works auch XG-Editorfunktionen, von einem „echten“ QS-300-Editor kann jedoch nicht gesprochen werden.
Mit drei parallel nutzbaren Effekten war Yamaha schon gut dabei und konnte sich der damaligen Konkurrenz gut stellen, auch die Qualität der gebotenen Effekte kann sich hören lassen. Da es sich hierbei um eine Workstation handelt, befindet sich noch ein 16-Spur-Sequencer und eine achtspurige Begleitautomatik unter der Haube – schick.
Der Yamaha QS300 brachte das Kaltgerätekabel natürlich mit – kein externes Netzteil, das meine Wandwanzensammlung vergrößert hätte, sehr gut! Es gab drei Handbücher mit je über 200 Seiten – eines auf Deutsch – sowie die MIDI-Tabellen in gedruckter Form mit dazu. Die Diskette mit den Werksdaten und Demo-Songs lag ebenso bereit. Zwar war der QS300 als „Feld, Wald und Wiesen“ Workstation konzipiert, der übermächtige Techno- und Dance-Boom der 1990er-Jahre brachte Yamaha auf die Idee, dem Synthesizer ein Paket mit passenden Sounds und Phrasen sowie Demosongs beizulegen. Zur Diskette gab es gleich noch ein Begleitheft mit Tipps und Tricks. Da Yamaha eben nicht für sexy Namen bei seinen Produkten bekannt ist (SY99, W7, TG300 etc.), gab man dem Paket gleich noch den Marketingbegriff „Raver’s Babe“ mit auf den Weg. (Das „Deppenapostroph “ ist die offizielle Schreibweise. International betrachtet stimmt das auch so.)
Die Werks-Demos zeigenen einen Teil der Fähigkeiten des Yamaha QS300. Das letzte Stück nutzt mehr als 16 MIDI-Spuren:
Raver’s Babe?
Wie eingangs erwähnt, boomte in den 1990er-Jahren die elektronische Tanzmusik und gebrauchte TB-303, TR-909 und andere ikonische Klangerzeuger, die zu dieser Ära passten, erreichten erstmalig Rekordsummen auf dem Gebrauchtmarkt. Einige Hersteller versuchten, auf diesen Trend einzugehen und brachten entsprechend angepasste Synthesizer und Drum-Machines auf dem Markt – oft mit (verdient) mäßigem Erfolg. Quasimidi ist hier als ein Positivbeispiel zu nennen, verzettelte sich aber zunehmend und musste 2001 Insolvenz anmelden. Yamaha ging hier – wie viele Marktbegleiter – den einfachen Weg und legte einer klassischen Workstation das bereits erwähnte Softwarepaket bei. Das mitgelieferte ca. 30-seitige DIN A4 Heft führte gut in die Thematik ein und gab Hinweise und Hintergründe zur Soundprogrammierung der hier gebotenen Zusatzklänge. Sehr gute Arbeit, das habe ich genauso nicht wieder erlebt.
Das Soundpaket heißt eigentlich „Dance Machine“ (es gab auch einen zweiten Teil zu kaufen) und spendierte dem „Raver’s Babe“ 128 techniode Sounds sowie zusätzliche Phrasen, Patterns (für die Begleitautomatik) und Demosongs. Peter Krischker lieferte diese Klangfarben. Bekannt dürfte einigen der Name bereits sein, aus Krischkers Hand stammen etliche Yamaha-Soundangebote für unterschiedliche Synthesizer. Da Yamaha – zumindest damals – bei Synthesizern und Keyboards eher schwachbrüstig mit Drums unterwegs war, und XG/GM nur konventionelle Drumsounds vorsah, musste in die Trickkiste (quasi die Geburt des „Techno-Trickkisten-Sackes“) gegriffen werden: HiQ-Sounds pitchte Krischker mit externer Software (wie sie von Yamaha intern zur Sounderstellung genutzt wurde) so weit herunter, dass brauchbare Dance-Bass-Drums zur Verfügung stehen. Um Filterverfäufe besser steuern zu können, wurde die Anschlagdynamik (bei manchen Sounds) nur für die Cuttoff-Frequenz genutzt, nicht mehr für den Pegel. Letzteres ließ sich auch nur mit externer Software umsetzen.
Einerseits gut, dass Krischker sich dieser Mittel zu bedienen wusste, andererseits seltsam, dass diese Funktionen nicht mit einem Software-Update direkt in den Yamaha QS300 geholt wurden. Das dürfte allerdings auch – zumindest damals – die Policy bei Yamaha gewesen sein: Unkonventionelles wurde (eher) nicht umgesetzt – keine Chance! Bei „Dance Machine“ aka „Raver’s Babe“ wurde ganze Arbeit geleistet – bravo! Das Angebot an Sounds ist durchdacht. So ist in diesem Paket alles enthalten, was benötigt wird, um komplette Dance-Tracks zu produzieren, die Auswahl ist ausgewogen. Das haben andere Angebote schon deutlich schlechter gelöst. Selbstverständlich sind nicht alle Aspekte der Rave-, Techno- und Dance-Szene abgedeckt – wie soll das mit 128 Sounds auch funktionieren – es wird allerdings ein guter Grundstock gelegt. Etliche der Sounds sind sogar gut gealtert und werden noch heute von mir verwendet.
Interessanterweise hob dieses Soundpaket die Vorzüge des Yamaha QS300 sehr deutlich hervor, besser als die mitgelieferten Werkspresets. „Raver’s Babe“ zeigte, wie gut die Filter klingen, was die Effekte können und dass die verbauten Schwingungsformen durchaus flexibel nutzbar sind.
Um es klar zu sagen: Diese „kleine“ Diskette ist ein echter Mehrwert und steigert den Nutzen des QS300 nicht nur bei der Zielgruppe, die der Name „Raver’s Babe“ suggeriert. Das Heft ist dabei noch mal ein Pluspunkt. Leider sind derartige Angebote nicht häufig. In den 1990ern gab es noch keine Online-Shops und Online-User-Groups (bspw. zum Sound-Tausch) waren eher Randerscheinungen. Immerhin: Soundpacks waren damals per Mailorder zu erstehen.
Die sechs Demo-Songs der „Dance Machine“ demonstrieren die Fähigkeiten des Yamaha QS300 als „Raver’s Babe“:
Interview mit dem Soundprogrammierer von Dance Machine
Peter Krischker war so freundlich, ein paar meiner Fragen zu dem Projekt mit dem Yamaha QS300 zu beantworten. Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!
War das Paket „Dance Machine“ von Anfang an als fester Bestandteil des QS300-Paketes geplant?
Nein. Dieses Projekt war eine Promotion von Yamaha Europa. Für den Synth-Bereich und somit für das Dancemachine-Projekt war damals Gert Drögemüller (Produktmanager bei Yamaha, Anmerkung der Redaktion) verantwortlich. In welchen Ländern das Promotion Pack zusammen mit dem Gerät geliefert wurde, kann ich nicht mehr sagen.
Woher kam der Beiname „Raver’s Babe“?
Das war kein offizieller Produktname, sondern Teil der Promotion Aktion von Yamaha Europe.
Yamaha Europe wollte mit zusätzlichem Content aufzeigen, dass der QS300 auch für den damals spezielle in Europa noch relativ neuen, aber bereits sehr populären Musikstil Dancefloor verwendbar ist.
Sind die Soundpakete für den QS300 noch zu erwerben oder evtl. sogar „Public Domain“?
Dance Machine war nie ein Public Domain Produkt und ist leider nicht mehr bei Yamaha oder Easy Sounds erhältlich.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Yamaha und speziell zu diesem Projekt mit dem QS300?
Die QS300 Dance Machine war für mich der Einstieg in die Programmierung von Dance Sounds. In dem Bereich bin ich bis heute tätig, sowohl bei der Entwicklung des Factory Contents für alle Yamaha Synthesizer der letzten 30 Jahre als auch bei der Produktion von optionalen EASY SOUNDS Soundlibraries. Es lief damals so ab, dass Gert Drögemüller mich kurz vor dem Release des QS300 anrief und fragte, ob ich kurzfristig Dance Voices und Styles für den QS300 programmieren könnte.
Ich hatte damals mit Dance ehrlich gesagt nicht viel am Hut und habe mich erst mal einige Tage intensiv beim NDR-Radiosender NJoy (ja, auch den gibts immer noch!) reinhören müssen. Doch dann ging es ganz schnell. Ich verbrachte einige Tage und Nächte damit, alles aus dem QS300 herauszuholen, was Dance-tauglich ist. Und das ging erstaunlich gut, denn die grundlegenden Voraussetzungen für analoge Synthsounds waren ja gegeben, wenn auch mit Sample-basierter Tonerzeugung. Der entscheidende Programmiertrick war jedoch die Herstellung einer Dance Kick, die ja von Anfang an bei Dance „spielentscheidend“ war und weiterhin ist. Dies gelang ganz akzeptabel auf der Basis eines sogenannten HiQ-Preset Waveform, bei der ich den Sample Startpoint verschieben konnte, was nur wenige Synths können.
Nach einer Woche durfte ich meine ersten Ergebnisse dem versammelten Yamaha Team, bestehend aus Mitarbeitern und Repräsentanten, vorführen, die das Ganze mit Freude durchwinkten. In Rekordzeit entwickelte ich dann zusammen mit zwei Co-Programmierern die Dance Machine.
… vielen Dank für Deine Antworten!
Sound für Sound
Im Yamaha QS300 kommt die hauseigene AWM2 Synthese zum Einsatz. Yamaha gibt diese Klangerzeugung als Weiterentwicklung von AWM – Advanced Wave Memory an. Vereinfacht gesagt handelt es sich hierbei um Sampling und die Einzelsamples sind in Wavetables organisiert (der klassische „Rompler“). Da die Wellenformen deutlich länger sind als nur eine Periode, muss diese Art von Wavetable von der unterschieden werden, die bspw. Waldorf zur Anwendung bringt. Der QS300 bietet 204 Wellenformen (Großteils auch als Multisample), Erweiterungen via Soft- oder Hardware ist nicht möglich. Das geht auch soweit in Ordnung, wenn man Preis-Leistung und Zeit in Zusammenhang bringt.
Es lassen sich vier Wellenformen in Elements (=Layer) zu einer Voice (=Sound) verarbeiten. Dabei kann man einzelne Elements auch nur bestimmten Tastaturbereichen zuweisen und somit Splittings umsetzen. Jedes Element hat eigene Filter und einen eigenen Envelope für Verstärkung, Filter und Pitch, jeweils als ADSR-Hüllkurve. Damit hat jeder Sound bis zu 12 Envelopes! Die Soundprogrammierung gestaltet sich erstaunlich flexibel. Einzig die Effekte sind für alle Layer nur zusammen verfügbar. Die ersten beiden Effektprozessoren sind für Reverb und Chorus festgelegt und auf Send-Betrieb ausgelegt, der dritte kann als Insert oder Send-Effekt auf die Layer angewendet werden. Bei den Effekten wurde auf Seiten Yamahas nicht gegeizt, das klingt ordentlich.
Wenn es um die Programmierung von Sounds geht, ist der Yamaha QS300 umfangreicher ausgerüstet als so mancher aktueller Softwaresynthesizer. Das kann zu Lasten der maximal spielbaren Töne gehen: Klingt eine Polyphonie von 32 Stimmen zunächst nach viel, relativiert sich das, wenn einbezogen wird, dass jedes Element (Layer) eine Stimme verbraucht: Ein Dominantseptakkord mit einem Sound mit einem Element verbraucht 4 Stimmen der Polyphonie, wenn ein vierstimmiger Akkord davor gespielt wurde, der dank Hüllkurve noch ausklingt, sind es schon 8 Stimmen (für die Zeit des Verklingens des vorhergehenden Akkordes). Ein Dominantseptakkord mit einem Sound mit vier Elementen verbraucht bereits 16 Stimmen der Polyphonie, wenn man den Ausklang eines vorangegangenen Akkordes berücksichtigt, ist der QS300 also nur noch mit diesem Sound beschäftigt. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte, sind die 32 Stimmen maximal Mittelmaß; für heutige Verhältnisse indiskutabel und für damalige Verhältnisse – in der Praxis – grenzwertig.
Um vollständige Kompatibilität zum Expander Yamaha TG300 herzustellen, kann der QS300 in einen Kompatibilitätsmodus gebracht werden. In der Praxis habe ich das nie genutzt, so ganz erschließt sich mir der Vorteil auch nicht. Evtl. hatte Yamaha für den TG300 andere/größere Pläne? Tatsache ist, dass der Expander bereits ca. zwei Jahre vor dem QS300 auf den Markt kam und ähnliche Leistungsdaten bietet (bei ca. 1.000 DM niedrigerem Preis).
Mit QSEdit, XG Gold und XG300 Editor gab es Software von dritter Seite zur Programmierung und Soundverwaltung des QS300. Dank Systemen wie Sound Diver schien der Bedarf nicht sehr hoch nach solchen Editoren, trotzdem gab es ein paar Lösungen, die sich oft auf den XG-Standard als solches fokussierten. Die Soundkarten DB50XG und SW60XG waren bspw. in der Lage QS300-Sounds zu spielen. Ein paar der erwähnten Editoren boten dafür auch support an.
Ein Sequencer im Yamaha QS300
Ein Synthesizer mit Sequencer und Begleitautomatik? Das nennt sich Workstation. Und als solches wurde der Yamaha QS300 auch in den Markt eingeführt. Der Sequencer bietet 16 MIDI-Spuren, eine Tempo-Spur, eine Akkord-Spur und eine Spur für den Begleitautomaten. Da die Begleitautomatik 8 Spuren anzubieten hat, lassen sich so 24 Spuren gleichzeitig nutzen – das erklärt die Multitimbralität von 24. Einer der Demosongs zeigt das auch gut auf. Übrigens: Dieser Begleitautomat lässt sich so auch als sehr einfacher Arpeggiator „umfunktionieren“. Ein „echter“ Arpeggiator kann der Yamaha QS300 indes nicht bieten.
Der interne Sequencer kann natürlich nicht mit den rechnergestützten Systemen der damaligen Zeit messen, noch weniger mit den heutigen DAW-Programmen. Immerhin lässt sich der Sequencer nicht nur intern nutzen, sondern auch externe Klänge spielen, sofern der entsprechende Soundlieferant via MIDI verbunden ist. Das erlaubt eine bescheidene Flexibilität. Ich habe über den Yamaha QS300 ein weiteres Keyboard und einen Sampler gesteuert. Sogar eine Maxi damit produziert (die völlig zurecht floppte und dankenswerterweise in der Versenkung verschwand).
Parts und Clips zum Verschieben wie in Apple Logic, Steinberg Cubase oder Cockos Reaper (und Kollegen) gibt es hier natürlich nicht, aber Copy & Paste ist möglich und MIDI-Bearbeitung via List-Editor. Komfortabel ist anders, zum Erscheinungsdatum der Workstation war die Nutzerschaft solcher Geräte etwas „leidensfähiger“ – Computer waren damals sehr teuer und auch nicht so komfortabel wie heute – bei Weitem nicht.
Ein sehr interessantes Feature war, dass die Begleitautomatik komplett in die MIDI-Spuren kopiert werden konnte. („Expand Backing“) Damit ließ sich mit der Begleitautomatik eine grobe Skizze erarbeiten, diese dann als „vollwertigen Song“ in die oberen acht MIDI-Spuren kopieren, und dann daran weiterarbeiten. Das habe ich fast immer so gehandhabt. Damit war auch ein gewisses Arbeitstempo zu erreichen, was – nach erstem Eindruck – diesem Setup die wenigstens zugetraut hätten.
Der Export als MIDI-Datei ist ebenso möglich, damit lässt sich die Arbeit in „konventionellen“ Sequencern weiterführen. Diese Kopierfunktion hat allerdings Probleme mit synkopierten Akkorden. Zwar lassen sich diese korrekt in der Songstruktur mit der Begleitautomatik programmieren, beim „Umkopieren“ in den Sequencer wird der Akkordeinsatz allerdings verschoben und gerät komplett aus den Fugen. Hier hätte Yamaha nachbessern sollen, was nie passierte. Der Support versuchte mich zuerst abzuwiegeln und als ich hartnäckiger nachfragte, konnte mir nur mitgeteilt werden, dass diese Funktion nicht gegeben ist. Sehr schade für einen der ganz großen in dieser Industrie.
Der eine oder die andere wird die Sequencerfunktion des Yamaha QS300 auch auf der Bühne genutzt haben, ich habe das damals gemacht. Ableton Live hatte noch nicht das Licht der Welt erblickt und Digital Performer war noch relativ jung. Außerdem war der Performer hierzulande damals eher unbekannt. Der Songspeicher des QS300 umfasst 10 Songs, so dass hier durchaus ein (kleines) Bühnenprogramm mit Sequencer-Unterstützung aufgebaut werden kann. Teilweise wurde der Sequencer auch dazu genutzt, um in jeder Spur den passenden Sound für einen Song zu „speichern“. So konnte man einfach eine Spur weitergehen und hat den passenden Sound schon geladen. Die Effekt-Einstellungen sind allerdings für den Song global und passen sich mit diesem „Hack“ nicht an – der QS300 war eher kein Bühnen-Arbeitspferd.
In der Praxis
Die Programmierung der Klangfarben ist im Yamaha QS300 gut strukturiert und übersichtlich. Da gibt es Softwaresynthesizer, die da nicht mithalten können, schon gar nicht im Umfang. Im Sequencer gibt es auch die Möglichkeit, einfache Sound-Anpassungen vorzunehmen. Einige Softwareinstrumente bieten auch solche Quick-Edit-Features. So kann man bspw. den Cutoff des Filters um einen bestimmten Wert erhöhen, ohne den eingestellten Wert zu kennen. Das war damals zwar keine brandneue Sache, aber noch nicht so weit verbreitet. Damit lassen sich Sounds, die zu 90% „passen“ auf die gewünschten 100% bringen, ohne in die eigentliche Soundprogrammierung einzusteigen.
Die Tastatur spielt sich sehr gut. Dabei sollte immer im Blick behalten werden, dass es sich hierbei um eine Keyboard-Tastatur handelt und nicht um eine gewichtete Klaviatur. Pitch-Wheel und Modulations-Wheel sind groß, nicht rutschig und bequem bedienbar. Ich habe mich kaum auf einer anderen Klaviatur so wohlgefühlt. Dass der Synthesizer zwei Umzüge und 28 Jahre „auf dem Buckel“ hat und die Tastatur noch gut funktioniert, ist durchaus ein Qualitätsmerkmal. So robust die Klaviatur wirkt und so stabil das Gehäuse ist, die Drucktasten haben durchaus ihre Probleme und mussten auch mal „repariert“ werden. Trotzdem funktionieren die Drucktaster nicht mal mehr ansatzweise so gut wie am Anfang, schade. So muss oftmals länger gedrückt werden, fester oder mehrfach, bis der betagte Studiobewohner auf den Tastendruck reagiert. Jetzt könnte ich wieder die 28 Jahre ins Feld führen, aber die Drucktaster haben weit früher Probleme gemacht: Nach ca. 3-4 Jahren fing es an.
Sehr liebevoller Artikel, Danke dafür! 🧡
Aus dem Artikel:
„Raver’s Babe“ mit auf den Weg. (Das „Deppenapostroph “ ist die offizielle Schreibweise. International betrachtet stimmt das auch so.)
Leider ist das seit der Rechtschreibreform von 1996 auch im Deutschen richtig. :P
Also „Willi’s Würstchenbude “ ist absolut korrekt. Und im dem Fall des „Raver’s Babe“ wohl auch. Denn laut Duden:
Möchtest du die Grundform eines Personennamens besonders hervorheben, beispielsweise in Firmennamen, ist der Apostroph erlaubt.
(sekundäre Quelle: https://bit.ly/3FBsVWq)
Das würde dann wohl auch solche Produktnamen betreffen. Wer hätts gedacht? ;)
Aber um richtig auf die K***e zu hauen: Es heißt tatsächlich „DER Apostroph“. Wäre auch für mein Sprachgefühl anders. Aber wer schreibt, der bleibt. Und das ist nun mal der Herr Duden (der den Ausdruck Deppenapostroph angeblich persönlich erdacht hat).
🤯
@t.goldschmitz So schön off topic (grins): Deppenapostroph darf man jedoch zu Schreibweisen sagen wie CD’s, Auto’s oder gar (alles schon gesichtet!) Rhinozero’s. Wobei ich schon auch immer dachte, es hieße „das“ und nicht „der“ (Apostroph. Nicht Rhinozeros).
@Eibensang Man könnte sich doch, frei nach Thorsten Sträter, auf „Rhinozeren“ einigen… :-)
@Eibensang Der Herr Lehrer sagt: Das ist kein Deppenapostroph, sondernd ein englischer Genitiv. Deppen sind die Deutschen, die sowas auch in Ihrer Muttersprache machen;)
Dieses Gerät ist ja völlig an mir vorbeigezogen, damals hätte ich den gerne gehabt, schätze ich. Schöner Bericht, Danke dafür ☺️
letztlich war der QS300 damals so etwas wie eine Fortsetzung der „W“ Reihe. Das Prädikat „Ravers Babe“ halte ich für etwas irreführend, sicher wollte man damals eine junge Zielgruppe ansprechen, letztlich wirkte es aber wie ein Produkt das möglichst schnell die Bedürfnisse des Marktes abdecken sollte. Eine wirkliche „Techno Maschine“ wie damals angepriesen war der QS 300 sicher nicht, auch wenn nicht in Abrede steht das seine Besitzer damals viel Spaß mit ihm hatten.
@richard Ich hab die Kiste auf Grund ihrer Sounds immer im Eurodance gesehen. Auf der anderen Seite steht der Sequenzer und Pattern/Phrases. Ich hab 1995 und später schon relativ viele Acts damit performen sehen. Allerdings haben die wenigsten die Sounds genutzt.
@TobyB Was die Klangbeispiele auch super widerspiegeln. Wenn da nicht der Max mit der Ex…..
Nicht das hier der Eindruck entsteht ich mag keinen Eurodance ;-) Allerdings wurde ich vorab mit UK Dance infiziert. Was ich mir aber anhören könnte, Culture Beat mit Kim Sanders am Mikro. Die SNAP! Remixe von Peyote aka Dance 2 Trance fand und finde auch Klasse. Und Hello San Fransisco find ich ist ein Klassiker :-)
Hach … eine Synthesizer-Workstation, die mich niemals interessiert hat. Jetzt, da ich den Artikel lese, weiß ich zumindest, was es damit auf sich hat.
Kleine Randbemerkung, ohne Hintergedanken: Was meinst Du denn damit, dass sich Quasimidi »zunehmend verzettelt« hat (echt, kein Hintergedanke, mich interessiert nur die Formulierung)?
Ich hatte eher das Gefühl, dass Quasimidi nie so »richtig« ernst genommen wurde. Spätere Geräte – zum Schluss der »Polymorph« – hatten zwar super spannende Features, aber ich glaube, die konnten auch aufgrund der verwendeten Technik nicht mehr so richtig mithalten. Wenn ich mich recht erinnere, dann basieren die Synthesizer auf dem damaligen Chipsatz der französischen Firma »Dream« (ich bin mir da nicht ganz sicher), welcher auch, oder zumindest Varianten davon, von der Firma Terratec für deren PC-Soundkarten eingesetzt wurden (Maestro 32/64, EWS-64, hier bin ich mir sicher). Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich hier Unsinn schreibe. Ich meine mich jedenfalls erinnern zu können, dass die Programmierung dieses DSPs nicht so ganz ohne ist … und das es evtl. daran lag, dass Quasimid nicht mehr mithalten konnte.
@Flowwater Ich war damals mit dabei und konnte die Markteinführung von Quaismidi miterleben. Der deutsche Hersteller für Rave und Techno Maschinen hatte zwei große Problem. Zum einen hatte Quasimidi die Firme BOSE als Vorbild und haben bis kurz vor dem Ende auf Direktvertrieb gebaut. Und zum anderen hatte Quasimidi Probleme mit der Klangqualität. Quasar, Raven Technox etc waren fürchterliche Rauschgeneratoren.
Damals hat ein Freund diese Synths in mein Studio geschleppt und ich war total entsetzt über diese Klangqualität. Wie bereits beschrieben haben die Kisten gerauscht wie die Feuerwehr und die Klänge als solches konnten mit nichts mithalten. Es klang muffig, verrauscht und flach. Die Quasimidi Geräte konnten auf keiner Ebene mit meinen damaligen ROMplern (JD-990 und Wavestation) mithalten.
Jedoch hatte ich mir damals ein Quasimidi Produkt gekauft, weil die physische Qualität total genial war. Das Cyber-6 Masterkeyboard. Die Klaviatur war der Hammer und mit dem Stahlblech stabil wie ein Panzer. Am Ende kam der Polymorph raus und meine Meinung hat sich total gedreht. Ich hatte den Synth damals bei einem München Musikalienhändler ausprobiert und war echt begeistert. Aber dann kam das Ende extrem schnell und Quasimidi gab es dann nicht mehr.
@Flowwater Dream/Amtel ist richtig. Das müssten die Vorläufer vom SAM9773 oder SAM9793 gewesen sein. Die waren 1998 recht günstig in der Beschaffung. Bei Abnahme von 5000 Einheiten 10$ pro Stück. Wurden auch von Korg und Co verbaut. Der Punkt für Quasimidi war das Signal und Rauschverhalten und eben die 12khz des SAM 9407(?) Die Dinger zu coden, war damals schon übel. Und eigentlich technisch obsolet. Die Nachfolgegeneration gabs als Lowcost und Fullyscaled. Die Lowcost Variante wurde auch gerne in der Medizintechnik verbaut.
@TobyB > […] Die Dinger zu coden, war damals schon übel. Und eigentlich technisch obsolet. […]
Danke für die Bestätigung.
Das ist genau das, was ich versucht habe anzudeuten. Wenn sich an den Chips etwas ändert, dann kann man als Software-Entwickler erst einmal einen Großteil seines KnowHows schlichtweg wegschmeißen. Oder wenn ein Software-Entwickler kündigt, dann darf sich der nächste erst einmal wieder einarbeiten. Das passiert einem mit den DSPs anderer Hersteller (Analog Devices, [damals] Motorola, Texas Instruments) nicht so schnell. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch so einer der Gründe war, warum Quasimidi Probleme bekommen hat.
@TobyB Im Quasar steckt ein DREAM SAM 9407 dessen Datenblatt man hier nachlesen kann:
https://cutt.ly/0NOyccK
Wenn ich das recht verstehe, hat man 16 Micro-Instructions pro Prozess Slot zur Verfügung. Davon gibt es dann 64. Der Chip gibt also eine gewisse Struktur vor, innerhalb derer man seinen Code entwickeln muss. Da geht viel, aber nicht alles.
Wersi MAX1 und Evolution EVS 1 nutzten den gleichen Chip, was ich aber nicht verifizieren konnte. Beim EVS 1 ist ein Label auf dem Chip (do not remove – warranty void – etc.) und beim Wersi MAX1 gibt es keine Bilder der Innereien.
@swissdoc Danke Doc :-)
@TobyB Gerne doch. Mir ging gerade noch was mit dem Hohner Adam durch den Kopf, wo Stefan Stenzel den DSP Code geliefert hat. Er nannte das damals, arbeiten, wo andere Urlaub machen und war aber nicht so begeistert.
Ein schneller Blick bei Till Qwave Kopper zeigt dort dann aber einen SAM8905. Die Chips waren damals offenbar beliebt, sicher der niedrigen Kosten wegen.
Die Firma Dream S.A.S. in Semur-en-Auxois gibt es weiterhin und sie haben mächtig viel an Chips und Applications zu bieten. Dennoch habe ich eher wenig von ihnen gehört. Ich bin aber eher Analog unterwegs. Wo ich was weiss, kommen eher die ARM Chips zum Einsatz.
@swissdoc Ich kann nur für meine kurze Zeit bei Siemens Medizintechnik QS sprechen. Wir hatten mit den SAM Chips zu tun. Und wir hatten massive Probleme mit dem Ausschuss. Der SAM 8905 fand sich auch auf einigen Soundkarten wieder. Roland hat den auf der Roland Sound Canvas SCB-7 Wavetable als Daughterboard, 4MB verbaut. Für GM Sounds hats gereicht ;-)
@Flowwater So meinte ich das mit dem „verzettelt“, wie Du das beobachtet hast (sehe das auch so!)
Das ist Rave. Alles andere ist Eurodance ;-) https://bit.ly/3FsKwQp
@TobyB Das ist Rave. Alles andere ist TobyB‘s Humor;) https://m.youtube.com/watch?v=GnqAuRHgIsg
Herrlich, 1991, der zweite Sommer der Liebe und ich war dabei. Altern 8 geht immer. :)
@TobyB Bin alt genug, um den ersten live erlebt zu haben…😂
@Tai Ich hab den ersten 1967 knapp verpasst :-D
Nur um eins klarzustellen, was ihr hier „Rave“ nennt wurde (fast) alles von mir abgeschaut! Wir hatten in den 80ern viele Tommys in der Stadt und denen habe ich immer meine Demo-Tapes für die Heimat zugesteckt. In England sind die sofort darauf abgefahren und das Zeug wurde der neue Underground. Das ist aber nicht alles! 1987 war ich zum after-school-dropout nach Korfu gefahren und saß jeden Abend mit einem Engländer an der Theke und wir haben unsere Sachen ausgetauscht. Nach gefühlt 1000 Bieren waren wir uns einig, damit nie groß rauskommen zu wollen aber was wir hatten, war echtes Dynamit! Also was tun? Unsere Wege haben sich leider nie wieder gekreuzt aber er hatte später eine Gruppe, irgendwas mit K, L oder F, während ich unter etlichen Pseudonymen immer wieder DJs was untergeschoben habe, um der sog. „Szene“ etwas Schub zu geben. Deswegen musste ich mich auch bei den Detroit, Frankfurt, Berlin, London, wer-hat-was-wann-gemacht-Diskussionen, immer vorher übergeben, sonst wäre ich beim lachen am Mageninhalt erstickt. Eine unerkannt gängige Todesursache. Bitte behaltet es aber für euch, ich will zukünftig nicht zum k.tzen auffordern müssen bevor ich einen Witz mache. Einige der alten Sachen haben es auf mein Profil geschafft und sind in maskierter Qualität auf Youtube zu sehen. Jetzt kennt ihr die Wahrheit und ich kann meine letzten jahre erleichtert verbringen.
Kazi, ich liebe deinen arroganten Schreibstil. Da kann ich noch was lernen. Gibst Du Seminare?
Mit der Wahrheit ist das so eine Sache.
Vom gefeierten Underground-Techno-Dj-Superstar, der zu Hause nur Acid-Jazz hört, bis zum Antifa-Häuptling, der in seinem Schlafzimmer eine Reichskriegsflagge hängen hat, habe ich vieles gesehen.
Schreib doch mal nen Tommy-Rave-Artikel. Da hätte ich endlich mal Spass beim Lesen.
Kazi, es ging mir nur um den Sound des QS ;-) Wers erfunden hat? Die Rodgau Montones. Was kommt denn fürn wüster Krach aus Frankfurt, Darmstadt, Offenbach… https://bit.ly/3fs8D7a
@TobyB Kindergarten Gabber 😂
@Round Robin Ich müsste irgendwo noch eine Platte von Euromasters haben. Noiken In De Koiken. 😁
@TobyB Alles naar de klaute?
😂😇😂
Die Kisten der Neunziger von Yamaha waren nicht unbedingt sexy, konnten aber mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich. Nehmen wir mal die XG Presetschleudern. Fast jeder hielt sie für MIDI File Abspieler. Da war aber noch einiges mehr möglich. Einer meiner damaligen Lieblinge war CBX K1 XG, grauslicher Name, schlimmer als W5 (klingt wie ein Motorenöl). Eine verkleinerte Tastatur, aber im Gegensatz zu DX 100 anschlagsdynamisch. Die Wheels waren die gleichen. Dass da auch noch Lautsprecher drin waren, Schwamm drüber. Start, Stop, Continue und frei adressierbarer MIDI Data Slider. CBX Konnte nicht nur ProgChange, sondern auch Bank Select. Hatte 3 unabhängige Effekte. Wenn ich mich recht erinnere, merged er eingehende MIDI Infos mit seinen eigenen. Ist es so, habe ich bei der Kombi E-Piano ohne Wheels die Wheels danach mit dabei. Die Tonerzeugung hat Filter mit Resonanz, allerdings auch einen flüchtigen Speicher. Das alles gilt für den QS300 nebenbei. Dessen „richtige“ Tonerzeugung steht ja auf solideren Füssen. Trotz allem rümpfte ich die Nase, als ich den Marketing Gag das erste mal sah. Das Konzept wurde auch beim TG 500 durchgezogen. Dieses völlig unbedienbare Gerät wurde später mit einer Techno Karte angeboten und fand auf einmal Käufer.
Interessanter Artikel! Ich habe noch die Flyer von damals in meiner Sammlung; ich fand damals das Gerät prinzipiell interesant, habe dann das Geld aber für einen Korg Prophecy ausgegeben… (ich weiß, ist jetzt nicht ganz vergleichbar)
Es gibt auch dinge, die es zurecht nicht mehr gibt und an die man sich nicht erinnern möchte.
Mir kam damals das Heft „Rave Style“ in die Hände. „Ein Sequencing System für Techno/Dance/Trance/Synth Pop“ für Yamaha QS300, CS1X und XG. Von Peter Krischker. Habe damals lange abgewogen welcher Synth wohl der ‚Richtige‘ ist…habe mich dann aber für den CS1X entschieden. Zusammen mit ’nem Performa 475 und Cubase Audio XT hatte ich mit der blauen Plastikkiste wirklich ’ne Menge Spaß! Heute hängt er immer noch an der Wand.
@padbell Ha, ähnlich wie bei mir: Performa 630 und Cubase. Dazu erst den Yamaha QS300.
Da haben mir aber die Regler gefehlt. Also Yamaha CS1X und AN1x (+ später noch der 1. NordLead).
Die haben mehr Spaß gemacht, auch wenn die trotz Regler umständlich zu bedienen waren.
Ein Freund hatte den Quasimidi Rave-O-Lution 309.
Das Ding hat nur Probleme gemacht: Rauschen, Tonausfälle etc. Vom Konzept her war das jedoch schon gut: Drumcomputer + „303“. Aber leider nur Ärger damit.
@padbell ach die gute alte Pizzaschachtel ( P 475 )
Workstations dieser Art konnte ich mir damals nicht leisten.
Wir hatten viel analoges Vintage- Zeugs, was damals keiner wollte und es daher auch für arme Studenten absolut leistbar war ;)
Jetzt erst gelesen! JA, für mich damals nicht das Gelbe vom Ei, aber als Einsteiger Synthie 1 A für mich damals! Ich musste ihn in Raten bezahlen, bis ich bin mitnehmen durfte! Die Bedienung war nach einer gewissen Zeit gut zu verstehen.
Hier einmal ein Weihnachtssong, den ich damals damit Produzierte.
https://www.youtube.com/watch?v=ESHTCtBr_yY
Etwas später kam noch etwas mehr dazu, und ich fing an, die Songs mit Logic etwas zu bearbeiten.
Wie auch dieser Song!
https://www.youtube.com/watch?v=eXVvLasEp5E
Ohne Bearbeitung QS 300
https://www.youtube.com/watch?v=XUtok-kLk1s
Auch hier etwas bearbeitet mit Logic! Produziert mit dem QS 300:
https://www.youtube.com/watch?v=O8ak4kHr_2E
Man konnte schnell einen Song kreieren, das schätzte ich am QS 300! Was ich nicht schätzte, waren die Flachen Kickdrums😩