Säulenlautsprecher für jede Gelegenheit
Ob beim Party-DJ, der Tanzband, dem Singer-Songwriter in der Kneipe oder der Hochzeitssängerin in der Kirche – Säulenlautsprecher sind seit einiger Zeit gefühlt überall anzutreffen. So kommt es nicht von ungefähr, dass eigentlich jeder namhafte Lautsprecherhersteller mindestens ein kompaktes Säulensystem im Programm hat. Manche haben gleich Säulenlautsprecher für jede Lebenslage. Wir geben euch einen Überblick über die angesagtesten Modelle in verschiedenen Preisklassen.
Inhaltsverzeichnis
Warum überhaupt Säulenlautsprecher?
Über die von den Herstellern angepriesenen physikalischen Vorteile möchte ich mich an dieser Stelle gar nicht weiter auslassen. Dazu gibt es bereits mehrere Artikel, einer davon ist hier zu finden.
Interessanter sind die weiteren Aspekte, die Musiker dazu veranlassen, statt in einer herkömmlichen Mid/High-Top plus Subwoofer-Kombination in einen Säulenlautsprecher zu investieren.
Zu nennen wären die kompakten Maße. Die schlanken Säulen lassen sich in der Regel zerlegen und die Einzelteile in einer kleinen Tasche transportieren. Distanzstangen werden meistens nicht benötigt, da diese gleich fest mit in den Säulenteil integriert sind. Alle Elektronik ist im Subwoofer verbaut: Vom einfachen Line/Mic In bis hin zu kompletten Digitalpulten mit App-Steuerung bieten moderne Säulenlautsprecher alles.
Der Aufbau ist von einer Person in kürzester Zeit zu erledigen, der Transportaufwand ist gering. Gerade die Alleinunterhalter, Singer-Songwriter und Hochzeitssänger, die alleine für Transport und Auf-/Abbau zuständig sind, begrüßen diese Vorteile.
Säulenlautsprecher sind häufig weniger anfällig gegenüber Feedback und werden deshalb gerne auch gleichzeitig für PA und Monitoring eingesetzt. Manche Hersteller wie Bose werben sogar gezielt damit.
Viele Hersteller bieten eine unauffällige Optik mit sehr schlanken Säulen und kleinen Subwoofern. Gerade für den Einsatz in Kirchen bei Trauungen oder bei kleinen Bühnen in Kneipen ist man mit einem Säulenlautsprecher gut bedient.
Preisklassen
Säulenlautsprecher gibt es in jeder Preisklasse: Vom leichten Einstiegsmodell bis hin zur Profiausführung für die Festinstallation mit elektronischem und ferngesteuertem Beam-Steering ist alles am Markt zu finden. Wir konzentrieren uns hier hauptsächlich auf Modelle bis zu einem Stückpreis von circa 2.000 Euro. Die meisten Modelle wurden von unseren AMAZONA.de-Autoren getestet und sind dementsprechend verlinkt.
Marktübersicht Säulenlautsprecher bis 800 Euro
LD Systems Maui 5
Die LD Systems Maui 5 ist das kleinste Säulensystem aus dem Hause Adam Hall Group. Es eignet sich perfekt für kleinere Veranstaltungen in der Kneipe, in kleinen Hochzeitskapellen oder der Familienfeier bis 100 Personen, wenn keine zu hohen Ansprüche an den Bass gestellt werden. Mit einer Gesamtleistung von 200 Watt RMS und 800 Watt Peak macht die LD Systems Maui 5 schon ordentlich Dampf und gehört auch nicht zu den leisen Vertretern. Der kleine 8“ Treiber für die Bässe sitzt in einem Bassreflexgehäuse und sorgt für einen Frequenzgang bis hinunter zu 50 Hz. Den meisten Druck erzeugt die LD Systems Maui 5 allerdings eher um die 100 Hz. Mitten und Höhen werden über vier 3 Zoll Neodym Breitbandlautsprecher wiedergegeben. Das integrierte Mischpult besitzt zwei Combo-Eingänge für XLR (Line), einen Combo-Eingang für Mic/Line-Signale (XLR/Klinke), einen HiZ-Eingang für 6,3 mm Klinkenstecker sowie einen weiteren Stereoeingang (3,5 mm Klinke) für einen MP3-Player. Ein weiterer Zuspieler lässt sich per Bluetooth koppeln. Alle Kanäle lassen sich getrennt in der Lautstärke regeln, außerdem ist die Lautstärke des Subwoofers gesondert von der Main-Lautstärke einstellbar. Die Gesamthöhe liegt bei 198,5 cm, das Gewicht bei 10,9 kg. Passende Taschen für Säulenelemente und Subwoofer sind optional erhältlich. Das System kostet aktuell 498 Euro und ist in einer schwarzen sowie einer weißen Ausführung (für 529 Euro) erhältlich. Anmerkung: Die LD Systems Maui 5 ist als Maui 5 Go in einer Akkuversion erhältlich, die dann bis zu 12 Stunden lang unabhängig von einem Stromnetz betrieben werden kann. Sie ist zu einem Verkaufspreis von 666 Euro im Handel erhältlich. Hier geht es zu den Tests der Maui 5 und der Maui 5 Go.
Turbosound iP1000 V2
Turbosound hat mit der iP-Serie gleich mehrere Säulen im Programm. Die iP1000 V2 ist die zweite Revision der Turbosound iP1000, die hier ausgiebig getestet wurde. Mit einer Peak-Leistung von 1000 W, einem DSP mit Presets, 3-Kanal Digitalmixer mit App-Steuerung, Bluetooth, zwei 8Zoll Woofern für den Bass und acht 2,75 Zoll Neodymlautsprechern für Mitten und Höhen bietet Turbosound viel Lautsprecher fürs Geld. Zwei Combo-Eingänge (XLR/Klinke) sowie zwei XLR-Line-Ausgänge warten auf den Anschluss an ein externes Mischpult, können aber auch direkt mit Line- oder Mikrofonsignalen umgehen. Das V2-Modell wurde um einen Hall ergänzt. Das Display und einige Buttons ermöglichen das Konfigurieren des Systems. Wie auch die LD Systems Maui 5 ist die Turbosound iP1000 V2 Säule eher für kleinere Räume und Veranstaltungen gedacht. Der aktuelle Verkaufspreis liegt im Online-Handel bei 598 Euro. Zum Test geht es hier entlang.
LD Systems Maui 11 G2
Eines der ältesten am Markt befindlichen Systeme unter 1000 Euro kommt aus dem Hause LD Systems und hört auf den Namen LD Systems Maui 11 G2. Die zweite, verbesserte Generation bleibt dem Konzept der Ur-Maui 11 treu und erweitert dieses um ein kleines Mischpult. Die Ausstattung ist ähnlich wie die der Maui 5: 2x Line-In (XLR/Klinke-Combo und Cinch L/R), 1x Mic in (XLR/Klinke-Combo), 1x HiZ-Input (Klinke), 1x MP3-Input (3,5 mm Stereoklinke/Bluetooth). Außerdem gibt es einen Systemausgang (XLR), um eine zweite LD Systems Maui 11 G2 für ein Stereosystem einzubinden. Drei 6,5 Zoll Woofer im Bassreflexgehäuse, acht 3“ Breitbandlautsprecher plus 1“ HF Tweeter, Class-D-Endstufe mit 500 Watt RMS (1000 Watt Peak) Leistung, Subwoofer-Gehäuse aus Birkenmultiplex, Säule aus Aluminium – das sind die Eckdaten der LD Systems Maui 11 G2. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 23 kg ist sie noch gut von einer Person zu transportieren. Der Ladenpreis liegt aktuell bei 698 Euro. Mit zwei LD Systems Maui 11 G2 kann auch eine kleine Band durchaus kleinere Veranstaltungen in Verbindung mit einem Mischpult beschallen. Einen ausführlichen Test findet ihr hier.
Bose L1 Compact
Natürlich darf die Bose L1 Compact in dieser Aufstellung nicht fehlen. Von einigen als Allheilmittel gesehen und für den Sound gelobt, wird sie von anderen geschasst. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte und ist in der Beschallungstechnik ohnehin immer sehr subjektiv geprägt. Die Bose L1 Compact ist mit Boses Spatial Dispersion Lautsprechertechnologie ausgestattet. Diese basiert auf dem Verdrehen der Lautsprecher gegeneinander, um das Schallfeld bis 180° horizontal aufzuweiten und so eine gleichmäßige Schallverteilung auf der Bühne zu erreichen. Bose bewirbt die L1 Compact für den gleichzeitigen Gebrauch als FoH- und Monitor-System. Die Musiker stehen vor dem Lautsprecher und hören das, was das Publikum auch hört. Ausgestattet ist die Bose L1 Compact mit sechs 2“ Hochtontreibern und einem 8“ Bass-/Mitten-Treiber. Zwei für Sprache/Gesang und Gitarre optimierte Tone-Match-Kanäle mit automatischer Klangoptimierung stehen zur Verfügung. Alternativ lässt sich per Miniklinke, Cinch oder Klinke auch eine Line-Quelle wie ein MP3-Player oder ein Keyboard anschließen. Eine zweibandige Klangregelung erlaubt kleinere Klangkorrekturen. Das gesamte System besteht aus einem Standfuß mit dem integrierten Subwoofer und der Elektronik, einem Spacer-Element sowie dem eigentlichen Säulenelement mit dem Lautsprecher-Array. Geliefert wird sie mit einer Schutzhülle für den Standfuß und einer Tragetasche. Die Bose L1 Compact kostet im Handel 799 Euro. Geeignet ist sie für Entertainer, HochzeitssängerInnen und Produktpräsentationen in kleineren Veranstaltungsräumen. Einen Community-Testbericht zur Bose L1 Compact könnt ihr hier nachlesen.
JBL Eon One
Die JBL Eon One bietet ebenso wie das Turbosound System ein kleines integriertes Mischpult mit 6 Kanälen und Hall. Die Kanäle 1 und 2 sind mit Combo-Buchsen (XLR/Klinke), einer zweibandigen Klangregelung und FX-Send ausgestattet (getrennt ein- und ausschaltbar). Der Kanal 3/4 dient dem Anschluss einer Line-Quelle wie Keyboards oder Zuspieler per Klinke- oder Cinch-Anschlüssen, während der Kanal 5/6 per Bluetooth angesteuert wird. Angetrieben wird das System über eine Class-D-Endstufe mit 380 Watt RMS Leistung. Der vom Hersteller angegebene Maximalpegel liegt bei 118 dB. Das Array besteht aus sechs 2“ Breitbandlautsprechern, der Subwoofer ist mit einem 10“ Treiber bestückt. Der horizontale Abstrahlwinkel beträgt 100°. Mit einem Gesamtgewicht von 18,5 kg ist die kompakte PA noch gut von einer Person zu transportieren und aufzubauen. Die etwas zu stramm sitzende Verbindung zwischen Spacer und Array-Element wird von Anwendern kritisiert und sollte beim Kaufinteresse näher betrachtet werden, vielleicht haben JBL an dieser Stelle schon Verbesserungen vorgenommen. Auch eine Akku-Version ist erhältlich. Der aktuelle Verkaufspreis liegt bei 699 Euro. Getestet haben wir sie für euch hier.
RCF EVOX J8
Einen richtigen Kracher hat RCF mit der EVOX J8 im Programm. Die RCF EVOX J8 ist im Prinzip eine Kunststoffversion der RCF EVOX 8 und kommt ohne Schnickschnack aus, dafür aber mit jeder Menge Sound. Satte 1400 W Peak und 700 Watt RMS leistet das System mit seinem 12“ Subwoofer mit 2,5“ Voice-Coil und den 8x 2“ Breitbandlautsprechern in der Säule. Der resultierende Maximalpegel liegt bei 128 dB, der Frequenzgang reicht von 40 – 20.000 Hz. Das DSP-Processing sorgt für einen satten Sound. Anders als die anderen genannten Produkte kommt die RCF EVOX J8 nicht mit einem Spacer-Element aus Kunststoff daher, sondern mit einer höhenverstellbaren Distanzstange. Das hat viele Vorteile, denn so lässt sich das Array-Element gut auf das Publikum ausrichten. Verstaut wird die Säule für den Transport direkt hinten im Subwoofer. Verzichten muss man beim J8 Modell auf ein integriertes Mischpult. Lediglich ein XLR/Klinke-Eingang für Line-Signale/Mikrofonsignale (schaltbar) steht zur Verfügung. Über einen XLR-Ausgang lässt sich bei Bedarf das Eingangssignal durchschleifen und per Schalter der Sound etwas im Bassbereich boosten. Die RCF EVOX J8 kann durchaus auch mittelgroße Räume beschallen und im Zweierpack klingt auch eine Tanzband darüber ausreichend gut. Natürlich lassen sich mit einem 12“-Subwoofer keine Tiefbässe erzeugen, aber es klingt immer alles angenehm rund und Stimmen werden sehr klar und mit hoher Reichweite übertragen. Die RCF EVOX J8 steht für 749 Euro im Handel.
dB Technologies es802
dB Technologies verfolgt mit der es802 ein sehr interessantes Konzept: Das System ist entweder mono mit langem Säulen-Array oder stereo mit zwei kurzen Säulenelementen nutzbar. Mit einer satten 1200 W Peak-Leistung gehört die dB Technologies es802 mit zu den kräftigeren Vertretern im Feld unter 800 Euro. Der 12 Zoll Subwoofer macht ausreichend Druck und mit zwei Elementen mit je vier 3“ Breitbandlautsprechern ist auch die Säule sehr gut bestückt und reicht im Frequenzgang sogar etwas tiefer als die oft mit 2“ Treibern ausgestatteten Säulen der Konkurrenz. 124 dB maximaler Schalldruck und ein 24 Bit DSP mit acht Presets sind die weiteren Eckdaten der sehr interessanten PA. Anschlussseitig verfügt die dB Technologies es802 über zwei Kanäle. Der erste Kanal erlaubt den Anschluss einer Mic/Line-Quelle über XLR oder Klinke (Combo-Buchse), der zweite Kanal ist ein Aux-Input mit Cinch-Anschlüssen. Der Aux-Input hat einen gesonderten Level-Regler, das Signal von Kanal 1 lässt sich per XLR-Ausgang durchschleifen. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 20 kg gehört die PA nicht zu den leichtesten Vertretern dieser Marktübersicht. Das liegt in erster Linie am 16,4 kg schweren Subwoofer, der dafür aber auch über ein Holzgehäuse verfügt. Wie die RCF EVOX J8 verwendet auch die dB Technologies es802 eine Distanzstange. Der Verkaufspreis? 569 Euro für das komplette System und damit unbedingt zum Antesten empfohlen!
Mackie SRM Flex
Nach langem Zögern sind auch Mackie auf den Säulenzug aufgesprungen und bieten mit der SRM Flex einen interessanten Neuzugang zur beliebten SRM-Serie. 1300 W Leistung liefert die Endstufe im Subwoofer, der mit einem 10“ Treiber ausgestattet ist. Das Array arbeitet mit sechs 2“ Kompressionstreibern. Die Säule besteht aus dem Array und zwei Spacer-Elementen. Durch das Weglassen eines Spacers kann die Höhe variiert werden. Auch die Mackie SRM Flex verfügt über ein integriertes Mischpult mit sechs Kanälen und mit Halleffekt. Dieser steht für die Mic/Line-Kanäle (XLR/Klinke-Combo) 1 und 2 zur Verfügung. Der Kanal 3/4 ist mit Klinkenanschlüssen für ein Keyboard oder eine andere Stereoquelle ausgestattet. Der Kanal 5/6 dient dem Anschluss eines Zuspielers per Stereominiklinke oder Bluetooth. Ein Mix-Out (XLR) ermöglicht das Ausspielen des Mixes an ein weiteres Gerät oder eine zweite SRM Flex. Die Kanäle 1 und 2 ermöglichen auch den Anschluss von Hi-Z-Signalen, zum Beispiel einer Gitarre. Sie besitzen darüber hinaus eine einfache zweibändige Klangregelung. Beim Hall besteht die Auswahl aus drei Reverb-Presets. Da es sich beim Mischpult um ein digitales Mischpult mit Remote-Funktion handelt, ist die Mackie SRM Flex sogar über eine App fernsteuerbar. Mackie empfiehlt die SRM Flex für Veranstaltungen bis 100 Personen und kleinere Räume. Das passt gut zu meinen eigenen Erfahrungen mit der PA. Eine Tragetasche für die Array-Module sowie eine Schutzhülle für den Subwoofer werden mitgeliefert. Das Gewicht ist mit knapp über 13 kg als sehr gering zu bezeichnen. Die PA kostet im Handel 659 Euro, hier haben wir sie für euch getestet.
HK Audio Polar 10
Wie Mackie, sind auch HK Audio verhältnismäßig spät auf den Zug der kompakten Säulenlautsprecher aufgesprungen. Das ist verwunderlich, da der Hersteller aus dem Saarland schon lange Zeit das modulare Elements-System im Programm hat. Die HK Audio Polar 10 liefert mit 2000 W Peak ein sattes Pfund an Leistung und ist mit sechs 3“ Mittentreibern, einem 1“ Kompressionstreiber mit CD-Horn für die Höhen sowie eine 10“ Langhub-Subwoofer ausgestattet. Der Maximalpegel ist mit 126 dB angegeben, der Frequenzgang mit 38 bis 20.000 Hz. Ein 24 Bit DSP mit fünf User-Presets, ein vierkanaliges Mischpult mit Bluetooth 5 Audio-Streaming sowie ein Display für die Konfiguration runden die Ausstattung ab. Die Kanäle 1 und 2 sind mit Combo-Buchsen (XLR/Klinke) ausgestattet, der Kanal 3 nimmt ein Instrument per Klinkenbuchse auf und der Kanal 4 entweder ein Stereosignal per Cinch oder Bluetooth. Der Pegel des Subwoofers lässt sich per Regler getrennt einstellen. Das recht große Subwoofer-Gehäuse besteht aus Birke-Multiplex, was sich in dem hohen Gewicht von 21 kg für den Subwoofer niederschlägt. Das Gesamtgewicht liegt bei fast 27 kg. Die PA wird mit einer gepolsterten Tasche für die Säulen und einer ebenfalls gepolsterten Schutzhülle für den Subwoofer geliefert und kostet im Handel 798 Euro. Zum ausführlichen Test geht es hier lang.
Marktübersicht Säulenlautsprecher für 800 bis 1.600 Euro
Wir verlassen die Preisklasse unter 800 Euro und begeben uns eine „Etage“ höher. Zwar gibt es durchaus noch mehr Säulen bis 800 Euro, hier handelt es sich aber oft um OEM-Produkte oder Produktvarianten der hier vorgeschlagenen Säulenlautsprecher.
In der Preisklasse bis 1.600 Euro tummeln sich die ersten Säulen, die auch für größere Beschallungen und kleinere Bands geeignet sind, aber auch Produktvarianten der oben genannten Säulenlautsprecher.
RCF EVOX JMIX 8
Die RCF EVOX JMIX 8 verfügt über die gleichen Eigenschaften wie die oben angeführte EVOX J8, ist allerdings zusätzlich mit einem feinen Digitalpult samt Remote-Funktion ausgestattet. Das Mischpult bietet acht Kanäle und die Möglichkeit, alle Einstellungen zu speichern. Es lassen sich per Combo-Buchsen bis zu vier Mikrofone/Line-Quellen anschließen. Die Kanäle 5/6 und 7/8 sind für Line-Quellen und Bluetooth reserviert. Es gibt einen Fußschalteranschluss und sogar einen Aux-Out, für den über das Mischpult ein eigener Monitormix erstellt werden kann. Die RCF EVOX JMIX 8 lässt sich mit einer EVOX J8 zu einem leistungsfähigen Stereosystem koppeln. Das Mischpult arbeitet dann als Stereomischpult! Es stehen eine ganze Reihe integrierter Effekte zur Verfügung, die gut klingen und über das Angebot der anderen Hersteller weit hinaus gehen. Der EQ in den Eingangskanälen verfügt über drei Bänder. High- und Low-Band sind mit Festfrequenzen und Shelving-Charakteristik ausgestattet, während das Mittenband eine regelbare Frequenz und Peak-Charakteristik bietet. Für die Kanäle 1 bis 4 steht ein Kompressor mit sechs Presets und regelbarem Threshold zur Verfügung. Die Preamps der Kanäle 1 bis 4 bieten neben dem Gain-Regler ein Hochpassfilter, eine Polaritätsumkehr und in den Kanälen 1 und 2 auch Phantomspeisung. Für die Kanäle 7 und 8 lässt sich eine Ducker-Funktion hinzuschalten, die das Signal (z. B. Musik) absenkt, wenn man in ein Mikrofon an Kanal 1 spricht. Der Master ist mit einem siebenbandigen GEQ ausgestattet. Die Effekte verfügen über eine reichhaltige Parametrisierung und lassen sich somit dem eigenen Geschmack anpassen. Natürlich können alle Einstellungen gespeichert und als Szenen wieder aufgerufen werden. Eine USB-Buchse ermöglicht Firmware-Upgrades. Das Besondere an der RCF EVOX JMIX 8 ist der aktuelle Ladenpreis: Dieser liegt bei gerade einmal 838 Euro. Dafür erhält man ein sehr gut klingendes und durch das Digitalpult sehr vielseitiges System.
Turbosound iP2000 V2
Die größere Schwester der oben genannten iP1000 V2 mit längerem Array (16 x 2,75“ Neodymtreiber), 12“ Subwoofer und 1“ Kompressionstreiber für die Höhen. Mehr Leistung, mehr Bass – das ist das, was man für den Aufpreis erhält. Auch Bands werden mit zwei iP2000 glücklich. Der Abstrahlwinkel von 120° horizontal ist recht weit, sodass auch Entertainer mit nur einem einzelnen System kleine bis mittelgroße Räume gut beschallen können. Der aktuelle Verkaufspreis liegt bei 949 Euro. Der einzige negative Punkt ist das hohe Gewicht von fast 31 kg. Ansonsten gibt es für den Preis noch Bluetooth-Audio-Streaming sowie eine Remote-Funktion per App. Hier geht es zum Test.
LD Systems Maui 28 G2
Ebenso ein Urgestein unter den Säulen wie die LD Systems Maui 11 G2 spricht die Maui 28 G2 eher Bands und DJs an. Sie ist für mittelgroße Räume gedacht und obwohl wie bei der Maui 11 G2 ein kleines Mischpult integriert ist, schreit hier alles nach dem Einsatz eines externen Mischpults. Das liegt unter anderem an den inneren Werten, denn die sind beachtlich: 1000 W RMS/2000 W Peak leistet die LD Systems Maui 28 G2. Die zwei 8“ Woofer im Bassreflexgehäuse sorgen für einen schönen Bass, wenn auch nicht für Tiefbass. Die sechzehn 3“ Treiber im Säulenarray sorgen für eine phantastische Reichweite und eine ordentliche Mittenwiedergabe. Ergänzt werden sie durch gleich zwei 1“ Hochtontreiber. Der Maximalpegel liegt bei 126 Dezibel und der Frequenzgang wird mit 45 bis 20.000 Hertz angegeben. Das Gehäuse des Subwoofers besteht aus Birkenmultiplex, während die Säulen ein Aluminiumgehäuse besitzen. Dies unterstreicht schon einmal die Road-Tauglichkeit des Systems. Leider resultiert daraus auch das hohe Gesamtgewicht von deutlich über 30 kg. Es empfiehlt sich also, das passende Rollbrett gleich mitzubestellen. Interessant ist die PA für Tanzbands und DJs, die damit mittelgroße Räume ohne große Anforderungen an Tiefbass beschallen müssen. Der Preis liegt bei sehr günstigen 890 Euro und das Lesen des Testberichts sei euch empfohlen.
dB Technologies es1203
Die dB Technologies es1203 ist eng verwandt mit der oben vorgestellten es802. Mit zwei 12“ Woofern und acht 4“ Breitbandlautsprechern haben wir es hier mit einem sehr leistungsfähigen System zu tun. Eine Leistung von 2400 W Peak und der Frequenzgang von 35 bis 20.000 Hz sowie 132 dB maximaler Schalldruck sprechen eine deutliche Sprache, wer die Zielgruppe ist: Bands und DJs. Ein digitales Dreikanalmischpult mit Display und eine Anti-Feedback-Funktion machen die Säule aber auch für Entertainer mit gehobenen Ansprüchen interessant. Mit 32,6 kg ist der Transport aber schon erheblich schwieriger zu bewältigen, sodass die Bestellung des optionalen Transportwagens ratsam ist. Der Preis? 1198 Euro.
Yamaha Stagepas 1K
Konzeptionell wohl eher in die Kategorie unter 800 Euro einzuordnen, preislich jedoch leicht darüber liegend, ist die Yamaha Stagepas 1K ein weiteres interessantes All-in-one-System für Entertainer und HochzeitssängerInnen. 1000 W Peak-Leistung, 12 Zoll Subwoofer, zehn 1,5 Zoll Breitbandlautsprecher, drei Mic/Line-Eingänge sowie ein weiterer Stereoeingang zeichnen die Yamaha Stagepas 1K aus. Ein sehr breiter Abstrahlwinkel von 170° horizontal bei engen 30° vertikal stellen sie auf eine Stufe wie die Bose L1 Compact. Das integrierte Mischpult erinnert etwas an die kleinen analogen Yamaha-Mischpulte und bietet auch ähnliche Funktionen: One-Knob-EQ, SPX-Hall, stufenloser Master-EQ (Speech, Music, Club), Bluetooth. Ein Limiter im Ausgang schützt das System vor Überlastungen. Außerdem bietet die Stagepas 1K einen regelbaren Monitorausgang und einen Link-Ausgang. Verbunden mit einer zweiten Stagepas 1K arbeitet das System als Stereosystem. Über die kostenlose Stagepas Editor App lässt sich die PA über ein Smartphone fernsteuern. Die Stagepas 1K bietet einen schönen runden Sound und ist mit einem Gesamtgewicht von circa 25 kg noch gut von einer Person tragbar. Geeignet ist sie für kleinere Gesellschaften bis maximal 150 Personen. Der aktuelle Ladenpreis beträgt 898 Euro. Zum Testbericht geht es hier lang.
LD Systems Curv 500 PS
LD Systems haben mit der Curv 500 PS ein interessantes Stereosystem im Programm. Das Säulenarray besteht aus kleinen Würfeln, die zu einem Array mit Curving zusammengesteckt werden. So entsteht im Prinzip ein Miniatur-Line-Array. Jedes Modul verfügt dabei über drei 1“ Hochtontreiber, die über einem 4“ Mitteltonlautsprecher montiert sind. Bei der Curv 500 PS haben LD Systems also das Line-Array-Prinzip konsequent umgesetzt. Der aktive Subwoofer und das Slave-System sind mit einem 10“ Lautsprecher bestückt. Angetrieben wird alles von einer Endstufe mit 300 W für den Subwoofer und 160 W für die Satelliten. Eingangsseitig finden wir vier XLR-/Klinke-Combobuchsen vor. Die Kanäle 1 und 2 eignen sich für den Anschluss von Mikrofonen und besitzen auch einen 2-Band-EQ samt Effektweg, während es sich beim Kanal 3/4 um einen Stereokanal handelt. Dieser eignet sich besonders gut für die Ausgangssignale von Synthesizern oder Zuspielern. Auch Bluetooth und Miniklinke sind hier alternative Anschlussvarianten. Zum Aufhübschen der Mikrofonsignale stehen einige Hall, Delay und Kombinationsprogramme aus Hall und Chorus sowie Hall und Delay zur Verfügung. Ein XLR-Line-Out sowie ein fünfpoliger XLR-Ausgang für den Anschluss eines Slave-Systems für Stereo-Anwendungen runden das LD Systems Curv 500 PS ab. Klang und Reichweite der LD Systems Curv 500 PS sind als gut zu bezeichnen und gemeinsam mit dem Slave-System lässt sich eine mittelgroße Veranstaltung von einem Entertainer oder DJ gut bestreiten, stellt man keine allzu großen Ansprüche an den Subwoofer. Dieser erzeugt keinen Tiefbass (47 bis 20.000 Hz), aber einen schön runden Bass, der im Nahbereich auch im Freien nicht enttäuscht. Der Preis für das Stereosystem liegt aktuell bei 1.698 Euro. Einen ausführlichen Testbericht findet ihr hier.
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LD Systems Curv 500 PS
Electro Voice Evolve 50
Die EV Evolve 50 besteht aus einem 12“ Subwoofer, einem Distanzelement sowie einem Säulenarray, das mit acht 3,5“ Treibern bestückt ist. Bis zu sechs Evolve 50 können gemeinsam über eine App ferngesteuert werden. 1000 W Peak-Leistung aus einer 3-Kanal-Endstufe und ein Maximalpegel von 127 dB machen die EV Evolve 50 auch für mittelgroße Veranstaltungen interessant. Der Frequenzbereich reicht hinunter bis 37 Hz (-10 dB) beziehungsweise 43 Hz (-3 dB). Der Abstrahlwinkel ist mit 120° horizontal recht weit. Das integrierte vierkanalige Mischpult (2 Monokanäle, 1 Stereokanal) bietet Phantomspeisung für die Kanäle 1 und 2 sowie ein Line-Delay, um die Verzögerungszeit des Systems als Delay-Line oder zu den sonstigen Schallquellen auf der Bühne einzustellen. Regeln lässt sich außerdem der Pegel des Subwoofers. Für Anpassungen an die Örtlichkeiten steht ein dreibändiger Master-EQ zur Verfügung. Die Bedienung des DSPs geschieht per Display und Push-Encoder. Fünf Szenenspeicher und Bluetooth runden die Ausstattung ab. Mit einem aktuellen Verkaufspreis von 1.479 Euro liegt die Electro Voice Evolve 50 zwar gleich auf mit der LD Systems Curv 500 PS, die allerdings als Stereosystem bei genauer Betrachtung nur die Hälfte dessen kostet, was ein aus zwei EV Evolve 50 bestehendes Stereopaket kosten würde. Klanglich bietet die Electro Voice Evolve 50 sehr viel und sei deshalb vor allem Bands zum Antesten empfohlen. Nachlesen könnt ihr unseren Test hier.
Marktübersicht Säulenlautsprecher für 1.600 bis 3.000 Euro
In der Preisklasse über 1.600 Euro gibt es im Prinzip die freie Auswahl. Fast jeder Hersteller hat hier Säulensysteme im Angebot, die sich sehr gut für mittlere Beschallungsaufgaben eignen und auch Bands mit etwas mehr Bassbedarf zufrieden stellen. Mischpultfunktionen werden in dieser Preisklasse seltener, da man davon ausgeht, dass Bands ein Mischpult einsetzen. Stellvertretend möchte ich aus dieser Preisklasse zwei Säulen-PAs vorstellen, die über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen.
RCF Evox 12
Die RCF Evox 12 ist der große Bruder der Evox 8. Das verlängerte Säulenelement besteht aus acht 4“ Treibern. Der 15“ Subwoofer mit 3“ Schwingspule erweitert den Frequenzbereich nach unten. Abgedeckt werden 40 bis 20.000 Hz. Mit 1400 W Peak Leistung (700 W RMS) geht dem System nicht so schnell die Puste aus. Erreicht werden theoretisch bis zu 130 dB SPL. All das geht natürlich mit einem höheren Gewicht als bei der Evox 8 einher, sodass satte 36 kg zu stemmen sind. Dank der integrierten Rollen und dem herausziehbaren Griff gelingt dies zumindest auf geraden Strecken ohne Probleme. Leider lässt sich die Säule nicht mehr hinten im Subwoofer verstauen, wie es bei der RCF Evox 8 der Fall ist. Für die Distanzstange, die Kabel und die Säule gibt es jedoch eine optionale Tasche. Ansonsten ist die Ausstattung identisch zur RCF Evox 8: symmetrischer XLR-Eingang mit Pegelumschalter Mic/Line, XLR- und Klinkenausgang zum Durchschleifen des Eingangssignals, Flat/Boost-Schalter. Für 1.998 Euro erhält man ein sehr leistungsfähiges System mit sehr gutem Klang.
HK Audio Elements Gala
Die Elements-Serie von HK Audio hat als modulares Säulensystem von Anfang an hohe Wellen geschlagen und die Serie wird von HK Audio nach wie vor weiterentwickelt. Die Modulbauweise erlaubt eine schrittweise Skalierung beziehungsweise das Anpassen an gewachsene Ansprüche oder verschiedene räumliche Anforderungen. Ob als kleines Sprachsystem ohne Bass, als Entertainer-PA mit kleinem Subwoofer oder ausgewachsener PA für große Räume – es stehen genügend Varianten zur Verfügung. Das HK Audio Elements Gala System besteht aus 15“ Subwoofer und zwei langen Säulen, die aus vier E835 Elementen zusammengesetzt sind. Ein einzelnes Element ist mit acht 3,5“ Breitbandlautsprecher bestückt. Pro Seite arbeiten also 16 Breitbandlautsprecher in einem Array zusammen. Das garantiert eine hohe Reichweite mit erstklassiger Sprachverständlichkeit. Aufgrund von E-Connect ist das System sehr schnell aufgebaut. Die Säulenelemente werden entweder direkt in die Standfüße gesteckt, was bei der Aufstellung auf einer erhöhten Bühne sinnvoll ist, oder auf einer Distanzstange montiert. Wird mehr Bass benötigt, kann das HK Audio Elements Gala System um einen zweiten HK Audio L Sub 1500 A Subwoofer erweitert werden. Mit einer Peak-Leistung von 2000 W und einem Frequenzgang von 44 bis 20.000 Hz eignet sich das System in der Grundkonfiguration prima für Tanzbands in kleinen bis mittelgroßen Räumen. Ein integriertes Mischpult gibt es nicht, lediglich zwei XLR-Line-Eingänge sowie zwei XLR-Outputs zum Durchschliefen des Signals an weitere Systeme. Immerhin lässt sich der Pegel des Subwoofers getrennt regeln. Zwei DSP-Presets für verschiedene Reichweiten sorgen für eine Anpassung des Klangs, insbesondere des Bassanteils, an verschiedene Raumgrößen. Zwar ist die Anlage auch von einer einzelnen Person aufgrund der Modulbauweise schnell aufzubauen, allerdings muss diese auch über 40 kg an Material bewegen. Mit einem Verkaufspreis von 2.869 Euro gehört die HK Audio Elements Gala zu den teureren Säulensystemen am Markt. Es muss aber erneut erwähnt werden, dass es sich hier um ein Stereosystem handelt und bei den anderen erwähnten Säulen zwei Systeme für den Stereobetrieb erworben werden müssen, was den zunächst höher erscheinenden Preis schnell relativiert.
LD Systems Curv 500 TS
Eigentlich gehört das LD Systems Curv 500 TS System noch knapp in die Preisklasse unter 1600 Euro. Da es sich allerdings konzeptionell eher an Bands richtet, auf ein integriertes Mischpult verzichtet wird und in diesem Fall ein Stereosystem sinnvoll ist, habe ich mich entschlossen, es in diese Kategorie zu packen. Im Vergleich zur PS-Variante der Curv 500 arbeitet hier nämlich ein kräftiger 15″ Subwoofer. 1000 W RMS, ein Maximalpegel von 131 dB sowie ein Frequenzgang von 40 bis 20.000 Hz machen die LD Systems Curv interessant für Tanz- und Showbands, die in mittelgroßen Räumen unterwegs sind. Auch DJs kommen auf ihre Kosten. Der Preis für die LD Systems Curv 500 TS beträgt 1.555 Euro. Zum Test geht es hier.
Danke für den Überblick. Dumme Frage: Benötigt man eigentlich jeweils zwei Säulen oder sind die Systeme so ausgelegt, dass eine Säule zur Beschallung (inkl. Stereobild) genügt.
@MrCosmo Mit nur einer Säule ist kein Stereobild möglich. Das geht schon nicht, weil man für Stereo zwei Lautsprecher mit Abstand zueinander und den Hörer an der Spitze eines Dreiecks zwischen beiden Lautsprechern und Hörer benötigt.
@Markus Galla Markus, wie ist denn Dein Erfahrungsschatz live: Wie ist das mit dem Stereo-Mix bei Anlagen, die links und rechts Lautsprecher haben?
– Gar nicht, alles mono
– Pan alle in Mittelstellung, aber Stereoquellen und Effekte wie Stereo-Chorus oder Hall in Stereo
– Wie beim Studio-Mix, also Pan auch nichtmittig und Stereoquellen und -Effekte in Stereo
@bluebell Alle mir bekannten Säulen mischen das Eingangssignal mono zusammen. Man macht also eigentlich gar nichts mit dem Mix. Man kann alles in der Mitte lassen oder aber, wenn man nur gelegentlich mit einer Säule unterwegs ist, einfach alles wie es ist und die Summierung der Säulenelektronik überlassen. Bei Effekten muss man ggf. etwas nachjustieren. Manche Effekte sind stereo sehr breit angelegt. In der Monosumme gehen sie dann manchmal etwas unter. Dann einfach den Return etwas weiter aufdrehen.