Krönung eines Lebenswerks
Im ersten Teil des Buchla 200e-Reports (hier klicken), haben wir das Buchla 200e Modularsystem durch die Augen und Ohren eines stolzen Besitzers kennengelernt. Nach dem Interview mit Lorenzo war ich natürlich neugierig geworden und wollte etwas mehr über den Buchla 200e erfahren. Er ist offensichtlich anders aufgebaut als die klassischen Modularsysteme, wie man sie etwa von Moog oder Roland kennt. Und er steht am Ende einer ganzen Reihe von elektronischen Instrumenten, die Don Buchla in seiner Laufbahn entwickelt hatte. In vielerlei Hinsicht ist dieses Modell die Krönung und zugleich auch eine Zusammenfassung von Don Buchlas Gesamtwerk. Deshalb scheint es angebracht, hier auch noch einmal auf die Anfänge dieses Synthesizer-Pioniers zu schauen (Seite 5). Wer sich nun nicht so für die Einzelheiten dieses Modular-Systems interessiert, dem sei wenigstens Seite 5 ans Herz gelegt. Inklusive LSD-Happenings, bedingungsloser Hingabe und zehrender Eifersucht und allem anderen, worüber ihr sonst beim Friseur oder Zahnarzt in der GALA lest :-))
Buchla scharte treue Jüngerinnen und Jünger um sich, die ihn teilweise vergötterten. Buchla war aber auch ein großer Missverstandener. Er stieß viele Anhänger klassischer Synthesizerarchitekturen vor den Kopf. Das musste er gerade beim System 200e erfahren, das neben Bewunderung auch scharfe Kritik hervorgerufen hat. Auch darüber wird zu sprechen sein.
Buchla, der ja schon den Begriff „Synthesizer“ ablehnte, hatte auch mit der klassischen Nomenklatur für Synthesizermodule nicht viel am Hut. Er sprach lieber von Funktionsgeneratoren, deren Aufgabenbereich gar nicht immer klar definiert scheint. Funktionsgeneratoren können „eine Vielzahl von Rollen wie z. B. LFO und Hüllkurven übernehmen, erzeugen aber auch Gate-Signale. Spezielle Funktionsgeneratoren wie der 250e sind eher als Sequencer zu betrachten.“ (SchneidersLaden)
Braucht man für den Buchla ein Mathe-Studium?
Die Quellenlage ist nicht sehr üppig. Das Benutzerhandbuch von Buchla ist – Lorenzo hatte es schon im Interview angedeutet – nicht der Hit. Kleine Kostprobe gefällig? In der Beschreibung zum Quad Control Voltage Processor model 256e findet sich diese hübsche Passage: „A voltage applied to ‚In Select‘ replaces the knob, performing the following operation: Vin =InSelxA2+(1–InSel)xA1.“ Ich bin sicher, unter den schlauen AMAZONA.de-Lesern verstehen das sogar eine ganze Menge auf Anhieb. Mich erinnert das leider an die Schulfächer, in denen nicht so geglänzt habe ;-)
Ich stütze mich deshalb vor allem auf den zweiteiligen Bericht von Gordon Reid, der den Buchla 200e für längere Zeit testen konnte. Seine Dokumentation in Sound on Sound ist der umfassendste Bericht zum Buchla 200e weit und breit. An der Kompetenz und Gewissenhaftigkeit des Rezensenten besteht kein Zweifel. Allerdings fiel sein Testbericht in einigen Passagen so kritisch aus, dass es zum Eklat kam. Don Buchla, der sich sonst mit öffentlichen Statements eher zurückhielt, protestierte heftig. SoS veröffentlichte eine längere Gegendarstellung von Buchla, die sich vor allem gegen Reids kritische Anmerkungen zur Fertigungsqualität und zur Preisgestaltung des 200e-Systems richtete. Und auf diese Gegendarstellung antwortete dann wiederum der SoS-Chefredakteur. Auf diesen Streit gehe ich später noch ausführlicher ein.
Eine weitere gute Quelle für Buchla ist die Website des Musikers Jochen Bohnes, der mit der Anschaffung eines 200e geliebäugelt hatte, sich dann aber bewusst für ein System aus Klonen des Vorgängersystems 200 entschieden hat. Bei Jochen Bohnes findet man viele interessante Details etwa zu den Eigentümlichkeiten der verwendeten Steckersysteme, zur – von anderen Modularsystem abweichenden – Einpoligkeit und zu Besonderheiten der Pulssignale.
Hier nun mein Versuch, zu den wichtigsten Modulen in Lorenzos System wenigstens ein paar weiterführende Anmerkungen zu machen. Da ich den Buchla 200e ja nur wenige Stunden selbst erlebt habe und die Bedienstrukturen äußerst komplex sind, mag es sein, dass sich hier und da eine Unschärfe oder auch mal ein Fehler in die Beschreibung eingeschlichen haben. Da hoffe ich auf die Nachsicht der AMAZONA.de-Leser verbunden mit der Bitte, mögliche Irrtümer über die Kommentare zu berichtigen :-)
Aber schauen wir uns zunächst noch einmal die Zusammensetzung von Lorenzos Buchla-System an, das hier besprochen werden soll.
Lorenzos Buchla 200e-System
- 255 Control Voltage Processor
- 260e Duophonic Pitch Class Generator
- Eardrill Pendulum/Ratchet Model 077
- 259e Complex Waveform Generator
- 261e Complex Waveform Generator
- 281e Quad Function Generator
- 292e Quad Dynamics Manager 1/2
- 292e Quad Dynamics Manager 2/2
- 210e Control and Signal Router
- 227e System Interface
- 225e Midi Decoder/Preset Manager
- 250e Arbitrary Function Generator
- 222e Multi Dimensional Kinesthetic Input Port
- 222e Tactile Sensor
- 201e 18 Case (plus Power Transformer)
- 201-e3 Passive Frame
Die Module mit Buchla-Formfaktor sind mit nur 4 HE deutlich kompakter als die Module für das Moog-System, die 5 HE messen. Die Abmessungen für ein Buchla-Panel betragen 17,8 x 10,8 cm. Die meisten Buchla-Module begnügen sich damit. Einige kommen sogar mit der halben Höhe aus wie das MIDI-CV-Interface. Andere Module belegen aber auch zwei Panel-Plätze wie zum Beispiel der Arbitrary Function Generator (Sequencer) oder das 227e System Interface. Das Buchla-Kabinett 201e 18 bietet in den drei „Boats“ jeweils Platz für 6 Panels, vermag also bis zu 18 Panels insgesamt aufnehmen. Das Gehäuse kann zusammengefaltet werden und misst zusammengeklappt 69 x 32 x 20 cm. Das Case wiegt 6,5 kg.
Das Gehirn: 225e MIDI Decoder/ Preset Manager
Dieses Modul ist das Gehirn des Buchla 200e. Hier werden eingehende MIDI-Signale in analoge Steuerspannungen und Pulse verwandelt, die über Patchkabel oder vier interne Busse an andere Module weitergeleitet werden. Im konkreten Fall von Lorenzos System wären das Velocity-Informationen an die beiden Quad Dynamics Manager (Modul 292e), Pulse an den Quad Function Generator (281e) und Tonhöhen an die beiden Complex Waveform Generators (259e und 261e). Dazu kommen vier Ausgänge, an denen per Bananenstecker Noteninformationen als Steuerspannungen für Tonhöhe, Anschlagstärke und Tonlängen abgegriffen werden. Weitere sechs Ausgänge liefern verschiedene Controllerdaten, wobei jeder dieser Ausgänge jeweils zwei unabhängige Controller steuern kann. Das ist schon recht üppig ausgelegt und dürfte auch für komplexe Anwendungen ausreichen.
Der Presetmanager ist zwar in den MIDI-Decoder integriert, arbeitet aber unabhängig. Er kann die meisten (wenn auch nicht alle) Einstellungen der Knöpfe und Schalter in 30 Speicherplätzen verwalten. Gordon Reid fand die Methode etwas umständlich, weil man in jedem Modul per „Remote Enable“ die Speichermöglichkeit scharf stellen und natürlich auch immer im Blick behalten muss, welche Einstellungen der Preset Manager sich nun partout nicht merken kann. Und – aber das ist irgendwie ja selbstverständlich: „the 225e has no way of knowing which cables are inserted, so it can’t provide true patch memory system.“ So wahr, so banal. Hier finde ich den guten Gordon doch tatsächlich etwas spitzfindig. Ich meine, wir sprechen über ein Modularsystem. Lorenzo hat in unserem Interview ja auch betont, dass viele Live-Künstler eine Art „Basis-Verkabelung“ verwenden und dann mit den zahlreichen Live-Steuerungsmöglichkeiten arbeiten, die das Buchla-System bietet. Reid findet dagegen, dass genau das an der Philosophie eines Modularsystems vorbeigeht: „sacrificing the flexibility of patching freely from anywhere to anywhere.“ Aber auch der (über)strenge SoS-Rezensent muss am Ende zugeben, dass das 225e doch einen gewaltigen Fortschritt in der Steuerung komplexer Modularsysteme darstellt: „Nevertheless, the Preset Manager is a big step forward from no memories at all.“
Die 30 Presets können mit einem Namen versehen werden, der im Display angezeigt wird. Gewechselt wird entweder über entsprechende Buttons (last/next) auf dem Bedienungspanel oder über Impulse, die auf zwei Bananenbuchsen gelegt werden. Dadurch kann man quasi automatisch zwischen den Klängen hin- und herschalten.
Schließlich bietet das Modul 225e noch einen Global-Modus, etwa um Memory-Karten zu formatieren, auf denen die Presets zusätzlich abgelegt werden können. Das 225e zeigt auch die jeweilige Firmware der angeschlossenen e-Module an und dient dazu, bei Bedarf eine aktuelle Firmware aufzuspielen.
Liebe AMAZONA.de Leser, hier nun der zweite Teil des Buchla-Reports.
Wie ihr wisst, freue mich immer sehr auf die Diskussion mit euch.
An diesem Wochenende bin ich aber in einem hübschen Hotel im
brandenburgischen Kremmen zu einer Klausurtagung und kann deshalb
leider erstmal nicht auf Fragen, Kritik oder auch freundlichen Zuspruch
reagieren. Am Sonntagabend bin zurück in Berlin kann mich dann in die Diskussion stürzen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Costello
@costello Noch ein paar kurze Anmerkungen: Das besondere am 222e, das übrigens nicht mehr produziert wird, sind neben der außergewöhnlichen und polyphonen „Tastatur“ die sogenannten „Rings“, die ma sich als eine Art zweistimmige Luxusvariante des D-Beam vorstellen kann, auch wenn die Technik dahinter ganz anders ist. Inzwischen gibt es nur noch den 223e, bei dem die „Rings“ durch einen Arpeggiator ersetzt wurden.
Der 259e ist der „Twisted Waveform Generator“ im Gegensatz zum 261e „Complex Waveform Generator“ und er ist nicht dessen Vorgänger. Warum er „twisted“ ist, hast Du ja sehr schön beschrieben.
Außerdem gibt es natürlich noch eine Vielzahl weiterer interessante 200e Module von hilfreich und nützlich bis „strange“. Das für die Westcoast Denkweise eines Buchla Systems wohl wichtigste und wahrscheinlich bekannteste Modul, das 266e Source of Uncertainty, sei hier nur mal kurz genannt.
Hier gibt es ein komplettes Album, das mit dem Buchla 200e erstellt wurde https://gameoflife.bandcamp.com/album/weinglas-game-over
@weinglas @weinglas
Game over – abgefahren, hab ich mir gleich mal gesaugt – danke!
Also ich würde mich in Grund und Boden schämen,
ein Geräusch, was quasi aus einer Spur kommt,
als Track zu bezeichnen.
Ich mein, ich kenne ja mittlerweile seine Sounds.
Aber wenn die Leute sowas wollen,
brauch ich wohl keine Musik mehr machen.
Rhythmus und Melodie scheint ja keinen zu interessieren.
(werde wohl alle meine Musik aus dem Netz zu nehmen,
weil es sinnlos ist, wie man sieht)
@Coin Das mag ich so an Musikern, immer aufgeschlossen und tolerant.
@Coin also ich würde mich ja in Grund und Boden schämen
wenn ich ein so verbitterter erbärmlicher Kleingeist wäre
der ständig Musik,Sound, Noise Geräusche anderer Musiker kritisiert
nur weil es nicht den eigenen Hörgewohnheiten entspricht.
Weil dann hätte ich das universelle Konzept von Musik und Hörgewohnheiten nicht einmal ansatzweise verstanden.
@cortega Keine Sorge Leute.
Ich bin nur ein armes, kleines, unbedeutendes Würstchen, welches keine Ahnung hat.
Also braucht Ihr meine Meinung auch nicht ernst nehmen.
Aber obwohl ich dumm und behindert bin,
hab ich mir erlaubt meine Meinung zu sagen.
@Coin „Wir sind alle arme, kleine Würstchen / unter lauter and’ren armen, kleinen Würstchen. / Doch die meisten davon sind für die Erkenntnis blind, / daß sie auch nur lauter arme, kleine Würstchen sind. / … / Wenn Du schlau bist, mein Freund, / paß auf, daß Du nicht vergißt, / daß Du nur ein armes, kleines Würstchen bist.“ (Reinhard Mey — „Wir sind alle arme, kleine Würstchen“)
Iggy, wie immer brillant – ein würdiger Schlussstrich unter diese platzverschwendende Diskussion.
@Coin @Coin,
wenn ich ungefragt einen Rat geben darf:
mach weiter Musik und verzichte lieber auf respektloses und völlig überflüssiges bashing
@Coin @coin: Danke für Deine Kritik.
Allerdings ist es nicht ein Track, sondern es sind 12. Darunter auch mit Rhythmus und/oder Melodie.
Nimm Dir mal ein Glas Wein, verdunkel den Raum und höre Dir diesen Soundtrack ohne Film einfach mal komplett von vorne bis hinten an. Vielleicht entstehen dann die passenden Bilder in Deinem Kopf.
Vielleicht stört es Dich aber weiterhin, dass man dazu weder mitsummen, mitsingen oder gar tanzen kann. Ist aber auch okay, schließlich mache ich keine Musik für jeden, sondern allenfalls Klangkollagen für wenige.
@Coin Hi Coin, das Album von Weinglas läuft unter Sonic explorations. Das wäre ganz in Buchlas Sinne gewesen :-) Wenn Du einige meiner sonstigen Artikel hier kennst, weißt Du ja, dass ich auch eher ein Vertreter der traditionell-tonalen Richtung bin. DM, Ultravox, Simple Minds, Genesis – das ist meine Welt. Und trotzdem konnte ich mich sehr gut auf den Buchla einlassen, fand es faszinierend, dass hier ein komplett anderes Konzept verfolgt wurde. Der Einsatz bei Nine Inch Nails gefällt mir zum Beispiel auch sehr gut. Ich glaube, diese Offenheit muss man sich einfach bewahren, auch wenn „Game over“ vielleicht nicht die Musik ist, die man sich morgens zum Sonntagsfrühstück auflegt. Da muss man sich einfach mal drauf einlassen.
@costello Morsche,
Musik und Sound können ja immer mehr als einen Ansatz haben und das ist das schöne auf der einen Seite kann man postwagnerianisch und korngoldig klingen. Oder auf der anderen Seite das tonale Konzept hinter sich lassen. Und Weinglas macht das halt als Konzept. Und das funktioniert. Ich brauch sowas ab und an. Ein Beispiel, ich fand z.b. den Soundtrack zu Alien Covenant von Jed Kurzel so erfrischend, weil er mit sparsamen Einsatz von Racksystemen und der „notwendigen“ Verbindung zu klassischen Instrumenten das Thema des Films vorantreibt. Man höre Spore und The Medbay.
@TobyB Also ich kann ja zum Thema Buchla nichts beitragen,
es ist einfach nicht meine Welt.
Aber ich habe eine Meinung,
die ich immer versuche objektiv zu halten.
Buchla und Weinglas, so ist mein Eindruck,
ist, als wenn man in ein 3 Sterne Restaurant geht,
und Pommes bestellt.
Und als Beispiel, was ich für gute
(modular gemachte) Musik halte,
einfach mal hier reinhören:
https://bit.ly/2LlDn4D
@Coin Hallo Coin,
es funktioniert beides. Ob nun Buchla System oder mit anderem System. Es funktioniert. Ich find Musik/Sounds gut, wenn sie polarisiert und den Hörer fordert, Und auf der anderen Seite kann sie durchaus mal das Ohr schmeicheln. Dennoch hat dieses seine Berechtigung. Genauso wie dieses Beispiel hier
–
https://youtu.be/qh_o19X5D2g
@TobyB Sehr schön Toby!
Da werden meine Monitore wenigstens mal gefordert : )
@TobyB Scary! Toller Soundscore von Jed Kurzel.
@costello Guten Morgen,
Scary ;-) Mich hat der OST von Alien Covenant aus den Socken gehauen. Die Facehugger und Chestbreaker funktionieren auch ohne Bilder. Filmscores mit Synths/Modularen waren ja einige Jahre in Hollywood out, entweder Hans Zimmer postwagnerianisch dräuendes Motiv, ein Ostinato jagt den Sheppard, gefolgt von einzelner 64 Takte langer Note. Oder der gute alte Popsong. Und diesbezüglich fand ich Alien Covenant und z.b Passengers oder Arrival sehr erfrischend. Thomas Newman gelingt in Passengers z.b. das Kunstück sich bei Red Giant vor Vangelis zu verbeugen, ohne sich zu verleugnen.
@TobyB Sehr gut auf den Punkt gebracht Toby. Danke!
@weinglas Um es mit Jake Blues in Bobs Country Bunker zu sagen, „Wir spielen beides“
https://youtu.be/ZBkXMcs91wY mit Suzanne Ciani :)
@tomk: Gerne, danke Dir!
Toller zweiter Teil des Reports, costello, habe ihn regelrecht verschlungen!
Ich finde mich in vielen Aspekten von Dons Leben wieder, vielleicht mal abgesehen von seinem Faible für Mathematik. Der tiefgreifende Ansatz bei der Entwicklung seiner Musikmaschinen und Module war bei ihm stärker als bei anderen Elektronikpionieren mit seiner Gedankenwelt und einem Wertesystem verbunden, das sich weder durch öffentlichen Druck, noch materielle Verlockungen nennenswert aus dem Takt bringen ließ. Hätte er in dieser Beziehung nicht eine gewisse Halsstarrigkeit bewiesen, wären uns viele seiner Errungenschaften versagt geblieben.
Zugegeben, ich kann mir Buchla-Gear nicht leisten und das wird sich in Zukunft auch nicht mehr ändern. Das macht aber nichts, weil mich seine Philosophie der elektronischen Klangwelt mindestens genauso befruchtet wie Reglerdrehen und Kabelstecken. Das ist wie mit Punk, der eine Lebenseinstellung ist, die weit über bloßes Dreiakkord-Geschrubbel oder buntgefärbte Iros hinausgeht.
Vielleicht wäre es gut, wenn in unserer Musikwelt mehr Buchla drin wäre, und das nicht nur in Form seiner technischen Entwicklungen. Mehr Silberäpfel, weniger Elektrobach. :)
Hey lightman, schau Dir doch mal den Ciat Lonbarde Plumbutter an. Ähnliche Philosophie, wunderschöner Grundklang und erschwinglich … kann ich sehr empfehlen!
@Lewis Danke für den Tip. Abgefahrenes Teil, werde ich mir mal genauer ansehen, „Drum & Drama“ ist sowieso mein Ding! :)
Vielen Dank, lightman! Und schön, dass Du in Buchla eine Art Soulmate entdeckt hast. Mir imponiert diese absolute Konsequenz auch sehr. Buchla hätte damals sicher nicht in einem Internet-Forum (wenn’s das schon gegeben hätte) gefragt: Welchen Synthesizer wünscht Ihr euch denn? Er hat immer seinen eigenen Kopf gehabt, Mortons abgefahrene Ideen haben in befruchtet. Aber dass das nicht massenkompatibel ist, steht auch fest.
@costello Ich bin nicht mit allem einverstanden, was Buchla technisch auf die Beine gestellt hat, kann aber seine Verwunderung über die Tradtionsverhaftung der Musikwelt absolut nachvollziehen. Diese aufzubrechen und die dadurch freiwerdenden Räume mit einer neuen Sprache zu füllen, die eine ebenso traditionsverpflichtete Virtuosität durch eine andere Art des musikalischen Denkens und Handelns ersetzt, welche ebenso zu „sinnvollen“ Ergebnissen führt, ist meines Erachtens nach wie vor notwendig und richtig.
Selbstredend führt sowas zu Irritation, ja manchmal sogar Aggression, wenn ein musikalischer Output nicht in ein vorgedachtes Korsett gezwängt werden kann. Das ist umso bedauerlicher, wenn wie im hiesigen Fall selbst Musiker die nötige Toleranz anderen Ausdrucksformen gegenüber nicht aufbringen können und so tun, als wären sie wie einst die Musikergewerkschaft in England in der Lage, zu entscheiden, daß Peter Zinovieffs Musik keine solche ist, weil sie nicht den überlieferten Traditionen entsprach.
Aber nu’… was solls… der Kampf geht weiter! :)
Danke für den schönen Bericht. Ich möchte nochmals einwerfen, dass es im Synthesizer Magazin Sonderheft mal einen deutschsprachigen, sehr ausführlichen Bericht über Buchla gab.
Hier ist noch eine binaural aufgenommene quadrophone Live-Performance eines 200e auf dem Happy Knobbing in Fischbach. Nur um mal einen Eindruck vom 227e zu kriegen. Daher Kopfhörer auf beim Ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=Jy56cktjLsk&t=18s
Das Video ist übrigens eher Gearporn des Treffens, als das es einen genaueren Einblick über das Spielen des Buchlas gibt.
Und wen es wirklich interessiert: Hier gibt es eine umfangreiche Youtube-Buchla-Playlist:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLUPPWObgmKA5mZYhuq4Vz8gzhDswzkv3P
@weinglas Danke Weinglas! Der Artikel aus dem SynMag zum Buchla lag mir leider nicht vor. Vielen Dank auch für die weiteren Anspieltipps :-)
@costello @costello: Der erneute Verweis auf das SynMag Sonderheft war gar nicht als Kritik an Dir gedacht, sondern als Hinweis an interessierte Leser. Zumal in dem Heft auch ein lesenswerter Artikel über Serge ist, also quasi eine Art Rundumschlag Richtung Westküste.
@weinglas Hi Weinglas, hatte ich auch nicht in den falschen Hals bekommen :-)
Vor einigen Jahren suchte ich im Netz nach Buchla weil ich zufällig auf seinen Synthesizer gestoßen war. Als ich diese Preise sah – glaub Musicstore hatte das 200e System – wusste ich, des wird nix. Die Faszination blieb und die Geschichte Buchla – Moog kommt mir auch öfters in den Sinn, vor allem wenn ich meine Moogerfooger zangle bzw. wenn über Synthesizer Pioniere gesprochen wird.
Sehr fein dieser Bericht und der kurze Einblick in Don Buchlas Leben.
Genialer Typ!
Kudos auch von mir für die beiden flüssig geschriebenen und auch für nicht-Nerds angenehm lesbaren Artikel. Und ja, letztere erklären sicher noch was es mit „Vin =InSelxA2+(1–InSel)xA1“ auf sich hat. Dann verstehen wir auch wer gute Musik mit dem Buchla macht und wer nicht ;-)
Mathematische Kenntnisse halten nicht davon ab, gute Musik zu machen ;)
@herw Ganz im Gegenteil, man höre sich nur dan snaith/caribou/Daphni an
@herw Absolut! Bachs Präludien und Fugen scheinen ja auch einer mathematischen Präzision zu folgen, die zum Glück aber auch immer musikalisch bleibt.
Danke ArvinG! Die Formel harrt noch ihrer Auflösung ;-)
Man kommt schon wesentlich günstiger an ein original Buchla-System als die ganz zum Schluss angegebenen Preise. Ein LEM4 Snoopy steht gegen z.B. ein Endorphin.es Shuttlesystem oder Make Noise Shared System preislich gar nicht so schlecht da. Hingegen steht ein 4-Boat System 7 mit über 35000€ in der Preisliste.
@swellkoerper Hi swellkoerper, preislich korrekt. Aber ein Make Noise Shared System hat vom Funktionsumfang (mit Maths, Rene, Echophon etc.) deutlich mehr zu bieten als der Snoopy, finde ich. Das Make Noise System war mein Einstieg in die West Coast-Welt, weil ich Buchla zu teuer fand. Aber irgendwie klingt Buchla doch schöner, und jetzt bin ich zwar arm, aber glücklich …
Vielen, vielen Dank für diese wundervolle Reportage.
Buchlas Idee und stoisches (positiv) Beharren auf seinem Musikverständnis wurden gut rübergebracht und wurden durch die Kritik von Gordon Reid anschaulich ergänzt, um den „Kampf” zwischen Westcoast und Eastcoast zu verstehen.
Nach dem Durchlesen gibt es noch viel Anzuhören. Der Abschluss von Lyonel Bauchet würdigt in beeindruckendster Weise die Leistung Buchlas. Kleine Kritik: das Video hätte gut nach neun Minuten enden können.
Das nenne ich mal Beherrschen eines Instruments.
Meine Meinung zu Suzanne Ciani hat sich auch nach dem neuerlichen Live-Video nicht geändert, sondern wurde bestärkt :(
Ich freue mich auch die anderen Links zu öffnen.
toller Artikel!
@herw Interessant ist auch, daß der sogenannte Kampf der Systeme (East Coast vs. West Coast) eher von den Musikern ausgefochten wurde und wird, die sich der jeweiligen Richtung verschrieben haben, weniger von Buchla und Moog selbst. Wie man an manchen Kommentaren hier sieht, scheiden sich daran immer noch die Geister, was ich gut finde; Zufriedenheit mit einem bestimmten Status Quo würde für mich den musikalischen Tod bedeuten, da könnte ich dann auch gleich aufhören und Rosen züchten oder so. Vorwärts immer, rückwärts nimmer, oder was.
@herw Danke Herw! Gordon Reid hat den Buchla am Ende doch durch die Moog-Brille gesehen. Und er fand das System 200e schlicht zu teuer. Wenn man Dons beinahe schon verzweifelte Erwiderung liest, tut er einem wirklich ein bisschen leid. Eine Empfehlung in SoS (mit der Einschränkung sehr „teuer“, hätte ihm damals sicher gutgetan. Und so wurde er einmal mehr in die „backwaters“ abgedrängt.
Sehr interessant! Schade dass es für einen normalen Proletarier so gut wie unerschwinglich ist. UND wer weiß, vielleicht war ja Buchla die Reinkarnation von Leonardo da Vinci. ;)
P.S. ich kannte das Subotnik Apples Album bist jetzt noch nicht, ging mir aber, und wird mir auch weiterhin nicht abgehen.
Hi tomk, über Converter-Module wie z.B. von Synovatron kann man Buchla-Module auch mit dem Eurorack kombinieren. Man muss also nicht ein komplettes Buchla-System kaufen, um den Sound zu bekommen. Im Gegenteil: Buchla hat dermaßen viele Eurorack-Modulbauer inspiriert, so dass man die Modulations-Arbeit eigentlich auch vom Eurorack machen lassen kann.
@Lewis Hallo Lewis, danke für den Tipp. Ich meinte aber wirklich ein in sich geschlossenes Buchla System. Frei nach dem Moto: an eine Strarivari baut man auch keinen anderen Hals hin. Ein Math von MN z.B. soll ja auch von Buchla inspiriert sein (?), oder der OSC von Endorphines.
Das stimmt natürlich! Aber so kann man schon mal mit dem Grundsound anfangen und das Ding wachsen lassen … Viele Grüße!
Hallo Tomk, die Silberäpfel muss man natürlich auch in ihrer zeitlichen Bedingtheit sehen. Aber damals hat das für ganz schön Furore gesorgt bei den etablierten Musikkritikern.
Vielen Dank für den schönen Artikel! Das war für dieses Gerät schon lange überfällig. Viele essentielle Punkte sind sehr schön herausgearbeitet und machen unterm Strich deutlich, warum das Gerät so polarisiert. Auch der historische Background ist interessant. Allein dafür würde sich ein eigener Artikel lohnen (Musique concréte, 12-Ton-Musik etc.)
Zum Gerät vielleicht ein paar Ergänzungen: Neben den internen 4 Bussen, durch welche die Oszillatoren und der 281e ohne Verkabelung mit eigenen Midikanälen angesteuert werden können, können auch die Busse E bis H einzeln angesteuert werden, somit ist das Teil mindestens 8-fach multitimbral, wenn ich das richtig sehe (Bei Zweckentfremdung der Busse J – P sogar evtl. noch mehr). Diese „verkabelte“ Ansteuerung hat aber einen viel diskutierten Haken: Während das Tracking der Oszillatoren über den internen Bus gut funktioniert, gelingt das bei Ansteuerung per Kabel über den CV-Eingang nicht mehr so gut, um nicht zu sagen: bisweilen nur in sehr geringem Umfang. Ein Grund mehr, dass sich hier die Geister scheiden: Während manche das als bewußten Geniestreich von Buchla interpretieren (Die Maschine läßt sich nicht in ein tonales Korsett stecken), wird man natürlich vor den Kopf gestossen, wenn man sich für teuer Geld ein Modul kauft, dass noch nicht mal gescheit trackt …
@Lewis Vielen Dank, Lewis! Auch für Deine Ergänzungen, wie man die Multitimbralität noch ausweiten kann. Und was das Tracking angeht – das kommt natürlich ganz auf die Musik an, die man damit machen möchte.
@costello Genau – womit wir wieder im kalten Krieg Ost gegen West sind :) … Buchla hat das mit dem Tracking garantiert nicht gestört, aber einen Gordon Reid schon eher (zumindest war ihm das Tracking via MIDI ja eine Bemerkung wert …).
Ach ja, noch was zu den Kabeln: Man kann auch Eurorack 3,5-Klinke verwenden, die sitzen nur etwas lockerer. Umgekehrt geht es aber nicht: Mit Tini Jacks macht man sich die Eurorack-Module kaputt.
ach ja und
Nine Inch Nails – The Hand That Feeds
genial rockig
@herw Hallo Herw,
unter http://www.ninremixes.com/multitracks.php kannst du dir die Multitracks zum Remixen runterladen :) The hand that feeds ist auch dabei.
Sehr informativ, vielen Dank. Habe einiges dazugelernt.
@Son of MooG Das freut mich, Son of Moog!
Lieber Costello, vielen Dank für diese Perle!
An dieser Stelle auch mal ein dickes Lob an die Leserschaft für die tollen zusätzlichen Links und Informationen. Das gibt diesem wunderbaren Artikel noch einmal die zusätzliche Würze, die er verdient.
Euch allen ein schönes musikalisches Wochenende – May the sound be with you!!
@Piet66 Hi Piet66, lieben Dank! Deinem Lob an die Leserschaft schließe ich mich an. Die Diskussion ist hier wirklich die halbe Miete :-))
Danke für die beiden Teile und die überfällige Würdigung von Buchla hier auf Amazona!
Zur Enstehung der System 100 Buchla Box hier ein paar Informationen, die Morton Subotnick in seinem Vortarg zum 50-Jahre Silver Apples of The Moon konzert 2017 in Berlin gegeben hat:
Das San Francisco Tape Music Center von Subotnick und Kollegen suchte tatsächlich per Zeitungsanzeige nach einem Techniker, um sich benötigte neue Geräte bauen zu lassen. Allerdings war die ursprünglich Idee eine sehr mechanische. D.h. den Komponisten schwebte ein bestimmter musikalischer Funktionsumfang vor, und sie suchten jemanden, der eine Art Kombi-Gerät aus Tapes etc. bauen würde.
Don Buchla hätte sie bei seiner Vorstellung mir der skizzirten Idee überzeugt, das Ganze robust und kompakt als CV- und Oszillator-basiertes System – also Synthesizer – zu bauen. Das kannten die Herren vorher wohl gar nicht und waren demenstrpechend begeistert.
Auch grosse Teile der weiteren Buchla-Entwicklung wurden getrieben von musikalischen Anforderung und Wünschen von. z.B. Sunbotnick, die Buchla dann technisch realisierte. Wie z.B. ein Envelope Follower, mit dessen Hilfe der früher Konzert-Klarinettist Subotnick seine Synthesizer-Hüllkurven (und den quadrofonischen Mixer!) live per Mikrofon und Mund in Dynamik und Verlauf steuern konnte. Und das wohl nach etwas Üben sehr virtuos.
@P-Nautilus Danke für Dein nettes Feedback, P-Nautilius und vor allem für die Eindrücke mit Morton aus dem Jahr 2017. Da wäre ich sehr gerne dabei gewesen! Wie im Beitrag beschrieben, war Morton Subotnick wirklich Buchlas Muse. Subotnick hat auch erzählt, dass wenn er Don beiläufig fragte, ob man nicht mal für diesen oder jenen Zweck etwas Neues entwerfen könnte, Subotnick für einige Zeit verstummte, konzentriert nachdachte und dann etwas kritzelte, was schon fast ein ausgereiftes Konzept war. Komplett im Geiste entworfen. Wirklich eine Ausnahmegestalt.
Vince Clark betätigt sich als Interviewer zum Buchla (Sry, falls schon mal verlinkt)
https://www.youtube.com/watch?v=iNvLeBCPCZg
Vielen, wirklich vielen Dank für den informativen und sehr kurzweiligen Bericht über Don Buchla und seine Schöpfungen, Costello!
Es scheint mir nach der Lektüre, als verstünde ich diese Instrumente wieder ein wenig besser. Je mehr ich darüber lese, desto faszinierender werden sie, nebst der Gedankenwelt ihres Entwicklers.
Irgendwo habe ich gelesen, dass das Panel des frühen „Source of Uncertainty“ Moduls mit einer, mit LSD imprägnierten Pappfläche ausgeliefert wurde, was die Wirkung des Moduls naturgemäss um ein Vielfaches gesteigert hat.
Keine Ahnung ob das stimmt, aber die Geschichte ist grossartig und sagt viel über den philosophischen Ansatz dieser Synthesizer aus.
Anmerkung: Das erste verlinkte Video (auf Seite 2) zeigt nicht wie im Text beschrieben das 269e sondern das 206e, falls Du das korrigieren möchtest.
Hi psv-ddv, vielen Dank! Die Geschichte mit der LSD imprägnierten Pappfläche kannte ich noch nicht, klingt aber hübsch :-) Danke auch für den Hinweis mit dem Video. Da habe ich, als ich mich durch die Mengen von Todd Barton-Tutorials geklickt habe, aus Versehen das Falsche hoch geladen. Hier sind die Wavetables des 259e: https://bit.ly/2FvzoTY Wenn die Sachen redigiert sind, komme ich da leider nicht mehr ran. Aber sicher kann die Redaktion das später noch auswechseln.
@costello Hallo Mr.C ,
das kolportieren die Herren vom Tape Music Center und andere Zeitzeugen in „I dream of Wires“ da selbst. Ich denke das fällt unter die Rubrik Schwänke aus der Jugendzeit. Soweit ich weiß wurde LSD erst 1966 in den USA verboten. Da kann das schon sein, das die ihre Module mit Acid getränkt haben. ;-)
@TobyB Ich hab jahrelang immer mal wieder an den Ecken von Plattencovern rumgeschnullt, hat aber nix gebracht, außer einem leicht bitteren Nachgeschmack von den Druckfarben.
Beim Ummagumma-Album von Pink Floyd hab ich mal gedacht, daß es geklappt hätte, das stellte sich aber dann als Lebensmittelvergiftung nach Genuß eines halbgaren Hähnchens heraus. War am Ende nicht so bewußtseinserweiternd, wie ich gehofft hatte.
Hallo Lightman,
ich möchte mir das jetzt nicht bildlich vorstellen ;-) Bei mir war es im „Sommer der Liebe“ (1992) auf dem Roskilde Festival zuviel Erbensuppe, Dosenbier und vermutlich Homegrown Special der Marke knalltgut was zu einem Krankenhausaufenthalt und dem Ende des Festivals führte. Hat mich den Gegenwert von 2 fetten Synths gekostet. So hab ich einen ziemlichen schlechten Gig von Nirvana verpasst.
@costello Das war das besagte, legendäre rote Panel, das man zur Inspiration anlecken konnte. Ich war jedenfalls von diesem tollen Zweiteiler inspiriert, hab vergangene Woche jeden Tag bis in die Nacht Westcoast-Synthese praktiziert, viel gelernt und eine Menge Spass gehabt.
@swellkoerper Hallo swellkoerper,
hab mir “ I dream of wires“ noch mal angesehen, LSD in unvergälltem Ethanol lösen, Oberfläche einstreichen, da Ethanol schneller verdunstet bleibt auf der Oberläche das LSD ;-)
@TobyB Auch ja, die 60ger müssen wirklich unbeschwert gewesen sein.
Wenn man sich mal die extrem hohe Wirksamkeit von LSD vor Augen hält ist diese Art der Verableckung ziemlich gefährlich. Aber damals galt wohl das Motto: …und wenn man für immer oben bleibt, umso besser.
Hallo PSV DDV,
Ich glaub da wurd alles genommen oder angelegt. Andere haben die Aga Kröte geleckt oder das Kröten Sekret getrocknet und geraucht. Mir hat der Krankenhausaufenthalt in Roskilde gereicht. Ich meine von der Kohle die ich damals gelatzt hab, hätte ich mir zwei Roland JD800 kaufen können. ;-)
@TobyB Kann man das nicht auch mit den Drehreglern von Modularsystemen machen – LSD statt LFO oder so? ?
In der Beschreibung zum Quad Control Voltage Processor model 256e findet sich diese hübsche Passage: „A voltage applied to ‚In Select‘ replaces the knob, performing the following operation: Vin =InSelxA2+(1–InSel)xA1.“
Wenn ich das aus dem Kontext des Textes im Handbuch richtig verstehe, so blendet ‚In Select‘ linear zwischen den beiden Eingängen A1 und A2 über, was man auch durch eine CV erledigen kann. Bei 0V wird A1 zu 100% auf den Ausgang gegeben, bei 1V wird A2 auf den Ausgang gegeben. Bei 0.5 V kommt es zu einer 50/50 Mischung,
hehehe
@swissdoc Danke swissdoc, dann wäre das auch geklärt :-)
@costello Geklärt wäre auch, dass die Amazona Software HTML Tags interpretieren kann.
<i> für Italic
<br> für eine Leerzeile
<small> für kleine Schrift
<img> für den Smiley
Korrektur zu Seite 3, Modul 210e: Da rede ich von „zwei Matrixen“. Dabei muss es „Matrices“ oder eingedeutscht „Matrizen“ heißen. Vielen Dank an Lightman für den Hinweis! Man lernt immer dazu :-)
@costello geändert
Chapeau Costello!
Das ist mal ein Artikel! Wann kann man so etwas schon mal in der Muttersprache lesen!? Für mich ist es auch erhebend, festzustellen, dass ich meine Website (bohnes.de) nicht vergeblich bearbeite. ;-)
Ich möchte zur Bauqualität etwas „konkretisieren“. Als die Firma Buchla gleich mehrmals hintereinander weiterverkauft wurde und schliesslich zu BEMI wurde, ging es auch in der Bauqualität bergab. Die BEMI Easel Probleme (die auch Herrn Schneider aus B. verzweifeln liessen) markieren dabei wohl den Tiefpunkt – besonders weil sich „Unmengen“ auf die Easel gestürzt haben und die Schwierigkeiten damit auch publik und unübersehbar machten. Ich glaube, die neue Firma Buchla ist ganz gut besetzt und denke, die Zukunft sieht (qualitativ) wesentlich besser aus. Mein enttäuschender Buchla Test war ja im Frühjahr 2012 – das waren vielleicht die, am schlechtesten gebauten Module (zu der Zeit gehörte Buchla gerade einem italienischen Konsortium).
Toller Bericht!
@jochen Ich bin ja kein Fan der „digital durchsetzten“ Module (also auch analoge Schaltungen mit digitaler Implementation), denn nichts altert schneller, als digitale Technik. Zu Beginn der 90er Jahre hatte ich einige Diskussionen mit Don Buchla – er hatte wohl schon e-Series Pläne im Kopf und ich kam vom ARP 2600 und Rhodes Chroma (mit Apple II Schnittstelle) und stellte gerade Max vor (heute bei Cycling74 – damals Opcode, die es gerade von IRCAM übernahmen). Im Glauben an die Zukunft von Max plädierte ich für analoge Module mit einer digitalen Schnittstelle (so wie im Chroma) – es wäre offener, und die voraussehbare Entwicklung im digitalen Bereich könnte sich vollziehen, ohne dass eine implementierte digitale Elektronik im Modul vorzeitig altert. Ich bin noch heute der Meinung, dass das besser gewesen wäre. (30 Presets sind mir auch nicht genug.)
Da die meisten CV-Eingänge am Buchla mit Potis verbunden sind, ist es kein Problem, die Module mit Expert Sleepers (Eurorack) zu steuern – die Potis dienen dann als Offset-Regler. Ich habe jedenfalls meine Idee von damals so umgesetzt und geniesse es. Auch 1,2V pro Oktave und Tuning oder Microtuning sind so kein Problem.
@jochen Hallo Jochen, ganz herzlichen Dank für Dein Feedback. Das freut mich natürlich sehr, dass der Bericht auch vor den Augen eines ausgewiesenen Buchla-Kenners bestehen kann :-) Auf Deine super gemachte Website bin ich übrigens zu einem Zeitpunkt gestoßen, als ich mit Buchla noch gar nichts am Hut hatte. Und zwar über Dein sehr interessantes ARP-Kapitel, das ich gleich mehrmals verschlungen habe. Saint Eric habe ich während meines Belgien-Aufenthalts in Dordrecht besucht, er hat damals meinen ARP Pro Solist restauriert. Besten Dank auch für Deine ergänzenden Ausführungen zur Qualität und zu Deinen Gesprächen mit Don Buchla. Er war damals wohl wirklich davon durchdrungen „das Beste aus zwei Welten“ zusammenzubringen. Vielleicht hätte der von Dir skizzierte Weg, die Module auf der analogen Ebene zu belassen und mit einem entsprechenden digitalen Interface zu versehen, sogar für eine höhere Akzeptanz gesorgt.
Hallo und Danke für den ausführlichen Bericht!
Es gibt aktuell eine Neuauflage des „Thunder“ (Bedienpanel/ „Klaviatur“, siehe erstes Bild) von der Firma morph sensel: Multitouch und Multipressure (für MPE) und das alles für unter 250 Euro!
(Allgemein ein interessanter Controller mit verschiedenen Overlays, aber das mit dem Thunder passt halt schön zu Buchla…)
So wie es aussieht, hat Schneidersladen den Vertrieb von Buchla wieder aufgenommen. Ist zwar auf der Buchla-Website noch nicht vermerkt, aber die Module sind bei Schneiders auf Anfrage verfügbar.