Die erste Paula unter 100,- Dollar!
So wie das Mutterhaus Gibson es mit Kampfpreisen vormacht, zieht auch die Tochter Epiphone nach und veröffentlicht auf der SUMMER NAMM die erste Les Paul zu einem Preis von unter 100,- Dollar. Genau 99,- Dollar kostet die Epiphone Les Paul SL und ist dabei nicht etwa mit den klassischen Humbucker-Pickups, sondern mit zwei Singlecoils ausgestattet.
Doch das ist nicht der einzige Unterschied zu den herkömmlichen Les Paul Modellen, denn bei diesem Preis muss natürlich noch mehr als ohnehin schon gespart werden. So besitzt die Epiphone Les Paul SL etwa nur einen Korpus aus Pappel und der Hals aus Mahagoni wurde nicht eingeleimt, sondern bloß eingeschraubt. Sein Profil entspricht dem des „60s Slim Taper“ von Gibson bzw. Epiphone.
Erhältlich ist die Epiphone Les Paul SL in sieben Farben: Pacific Blue, Ebony, Heritage Cherry Sunburst, Sunset Yellow und Turquoise.
Die Fakten zur neuen Epiphone Les Paul SL kurz und knapp
- Korpus aus Pappelholz
- eingeschraubter Mahagonihals
- 1960s SlimTaper Halsprofil
- 22 Medium Jumbo Bünde
- Keramik Singlecoil-Pickups, am Hals ein Epiphone 650SCR Ceramic Singlecoil und am Steg ein Epiphone 700SCT Ceramic Singlecoil
- Volume- und Toneregler
- „Wrap Around“ Stoptail Brücke
- passender Koffer optional erhältlich
So, und jetzt bitte noch den Lohnzettel des produzierenden Asiaten als Info nachreichen, bitte die Absaugung und umweltgerechte Entsorgung der Lackieranlage inklusive persönlicher Schutzausrüstung recherchieren und die Zertifikate für das Holz wollen wir auch noch gerne sehen.
Ich finde das Verkaufen solcher Produkte mittlerweile semi-kriminell, sinnlos ist es aber auf jeden Fall. Eine dünne Pappel-Paula mit geschraubtem Hals und Single Coils, was soll das? Damit man den Iggy rauslassen kann vor Leuten, die nix von Musik und Instrumenten verstehen?
Das ewige Argument, dass sich jetzt endlich JEDER eine solche Gitarre leisten könnte, zieht nicht – gebraucht erhält man Besseres und wann genau ist es aus der Mode gekommen, für ein Instrument zu sparen, das man dann auch spielt, eventuell liebt und lebenslang behält?
Selbst die gebrauchte 80er-Gurke aus der Bucht mit koreanischem Migrationshintergrund ist vernünftiger und ökologischer, auch wenn die Produktionsbedingungen kaum besser gewesen sein dürften.
Werter Hein: ich sehe das genau so.
@Stephan Güte Ja, ein Satz zu den Produktionsbedingungen gehört eigentlich in jeden Test (aber das war hier ja nur News). Über Ethiklabels für Musik-Gear haben wir ja schon an anderer Stelle diskutiert.
Klingt nach einem Verzweiflungsschlag von Gibson. Ein Artikel zur Krise der Gitarrenindustrie wäre sicher mal interessant, kürzlich gab es diese Meldung über schlimme Verluste bei Gibson: http://bit.ly/2u8UC0O