Analoger Poly-Synthesizer in der Königsklasse
Das Vereinigte Königreich, insbesondere der englische Teil, ist berühmt für seine etwas exzentrischen Besonderheiten. So zum Beispiel wissenschaftliche Diskussionen, ob erst die Milch und dann der Tee oder umgekehrt in die Tasse kommen. Es gibt Nierenpudding, Pfefferminzsoße und natürlich Fisch und Chips. Aber es kamen von dort auch so interessante und ebenso besondere Synthesizer wie der EMS VCS3, EMS Synthi A(KS), der Wasp und der ganz besondere Oscar, um nur einige der Bekanntesten zu nennen. Und seit Kurzem kommen aus Bristol von der Firma Modal ganz besondere, hochwertige Synthesizer zu uns.
Nach dem Modal 002 (vgl. Test: Modal 002) mit seinen Brüdern 002R (Rackversion) und dem 001 (2-stimmig, statt 12-stimmig) wurde auf der Musikmesse 2015 der Modal Electronics 008 vorgestellt. Dieser große Analog-Polysynthesizer ist nun der Gegenstand dieses Tests.
Stammbuch
Der im Gegensatz zu seinen weißen 002er Variationen im schlichten Darth Vader Schwarz gehaltene Modal Electronics 008 ist schon optisch deutlich anders. So wie Tag und Nacht unterscheidet sich auch die Klangerzeugung. Aber es gibt ganz deutliche verwandtschaftliche Eigenschaften wie z.B. das große Farb-Display, den vom 002 bekannten Sequencer, den Animator und den gleichen Arpeggitor. So war es für mich als Modal 002 Nutzer der ersten Stunde ein Leichtes, nun auch den Modal Electronics 008 von der ersten Minute an zu bedienen.
Die so reichhaltigen und entsprechend der Preisklasse nicht wackelnden Endlosregler mit den schwarzen Aluminium-Knöpfen sind ein Genuss im Vergleich zu anderen Synthesizern, bei denen diese vom ersten Tag an wackeln oder ein leichtes Gefühl von „Sand im Getriebe“ auf die Fingerspitzen übertragen.
Die Seitenteile sind bei meinem wieder aus dickem, mehrlagigen Leder. Wenn denen mal was passieren sollte, sind die mit schwarzer Schuhcreme leicht aufzupolieren. Leider sind die Lederseitenteile erst kürzlich für den 008 und seinen Brüder auf schwarzen, sehr dicken Kunststoff geändert worden. Das Gehäuse besteht aus ordentlich dickem Stahlblech, das eher an PPG Waves als an die Panels der neueren Moog erinnert. Die Lackierung wirkt deutlich dicker als bei meinem Auto oder anderen Geräten. Die Tastatur ist ein Markenprodukt vom Weltmarktführer Fatar aus Italien und dürfte allgemein bekannt sein. Velocity und Aftertouch sind natürlich vorhanden und können auf fast jeden Parameter wirken. Die Verarbeitung wirkt durchweg grundsolide und verspricht ein langes Instrumentenleben. Dieser hochwertige Eindruck passt zu dieser doch sehr gehobenen Preiskategorie. Doch wie so oft kommt es auch auf die inneren Werte an. Was wäre ein Synthesizer im schicken und gut verarbeitetem Gehäuse mit einem schlechtem Innenleben.
Doch wo ist nun der Unterschied zwischen den weißen und dem schwarzen Modal Synthesizern? Der Modal 002 hat digitale Oszillatoren mit über 50 Schwingungsformen. Diese gehen durch ein analoges Transistor-Kaskadenfilter, auch Moog-Filter genannt, das zwischen 4-Pol Tiefpass, Bandpass und 2-Pol Tiefpass mit dem Slope Parameter überblenden kann.
Im Modal Electronics 008 arbeiten hingegen 16 analoge, nicht digital getaktete (also keine DCOs), echt spannungsgesteuerte Oszillatoren und zwar für jede der 8 Stimmen zwei dieser VCOs. Außerdem ist ein voll analoges, spannungsgesteuertes Multimode-Filter mit 15 verschiedenen Filtertypen pro Stimme vorhanden. Und anders als bei seinen kaum älteren Brüdern hat der 008 für die meisten Parameter eine 8-Bit Auflösung, also 256 Werte an Stelle der 7-Bit Werten (128 Werte) bei der 002 Familie und den meisten anderen Synthesizern. Die Envelopes und LFOs sind zwar digital, werden aber mit 16 Bit Genauigkeit erzeugt und 10.000 mal pro Sekunde aktualisiert und mittels D/A-Wandlern an die analoge Klangerzeugung (VCO, VCF, VCA) als Steuerspannung weitergegeben.
Bedienkonzept
Grundsätzlich kann man das Meiste direkt an den Regler und mit den Tastern einstellen. Sobald man einen Parameter am Drehknopf bewegt, wird dieser Wert sofort im Display aktiv geschaltet (das kann man aber auf Wunsch auch global ausschalten). Alternativ zum Regler auf der Frontplatte kann man dann auch mit dem großen Haupt-Encoder oder per numerischer Eingabe Werte verändern. Um z.B. einen Parameter auf einen bestimmten Wert einzustellen, mal eben den Regler berühren und dann den gewünschten Wert eingeben. Das funktioniert auch im Animator und Sequencer so. Wenn man einige Stunden vor dem Model 008 oder seinen Brüdern verbracht hat, wird das ganz automatisch zur Gewohnheit. Nicht mehr mühsam die Modulationsstärke von -127 bis +127 durchkurbeln, sondern einfach den Wert eintippen. Oder Encoder etwas bewegen und mit „0“ und der Enter-Taste eine Modulation schnell ausschalten. Ich finde, das ist für ein schnelles Editieren eine wunderbare Lösung.
Das Display zeigt immer an, wo man sich gerade mit einem Regler befindet. Bei Endlosreglern hat man beim Editieren eines gespeicherten Klangs keine Wertesprünge: Der Regelweg beginnt immer beim gespeicherten Wert. Aber man sieht den Endlosreglern nicht mehr deren Wert an. Dafür zeigt das Display den augenblicklichen Wert des Parameters an. Ich habe dieses schon vor Jahren beim Waldorf Q lieben gelernt. Für mich ein sehr wichtiger Punkt.
Die Oszillatoren
Beide Oszillatoren bieten mit Sägezahn, Puls und Dreieck die typischen analogen Schwingungsformen. Und beide haben ihren eigenen Suboszillator mit einer um eine Oktave tieferen Rechteckschwingung. Der zweite Oszillator hat zusätzlich weißes Rauschen, das alternativ zum Suboszillator zur Verfügung steht. Die verschiedenen Schwingungsformen lassen sich auch gleichzeitig per Drucktaster mit Status LED aktivieren, jedoch nicht in der relativen Lautstärke mischen.
Der Oszillator 1 lässt sich zum Signal des Oszillators 2 synchronisieren, allerdings ist das im Klang irgendwie nicht ganz so prägnant wie zum Beispiel beim Moog Prodigy (vgl. Howard Jones Solo auf „What Is Love“), aber trotzdem sehr brauchbar. Es gibt für jeden Oszillator einen eigenen „Fine“-Regler für die Tonhöhe. Bei Oszillator 1 wirkt er wie die üblichen Detune-Regler exponentiell. Das heißt, dass die relative Verstimmung zum Oszillator 2 sich mit jeder Oktave nach oben als doppelt so schnelle Schwebung bemerkbar macht. Also genau so, wie bei allen klassischen Synthesizern. Die Verstimmung ist also wie die musikalische Einheit Cent eine zu Tonhöhe relative. Der Fine-Regler vom Oszillator 2 hingegen arbeitet linear. Diese Art der Verstimmung erlaubt eine auf jeder Tonhöhe gleich schnellen Schwebung. Die Verstimmung wird also immer die gleiche Differenzfrequenz in Hertz haben.
Dieses war u.a. das Detuning-Verhalten beim legendären originalen Moog Taurus. Dieses wird beim Taurus und den neuen Moogs „Beat Frequency“ genannt. Beide Verstimmungsarten haben ihre musikalischen Vorteile für bestimmte Verwendungen. Und durch die Kombination dieser beiden Möglichkeiten kann man auch ein nur leicht sich in höheren Oktaven schneller werdende Schwebung realisieren. Ein sehr nützliches Detail, um verstimmte Bassnoten und leicht schwebendes Höhen in einem Pad-Klang zu vereinen.
Und als besonderes Extra bietet der Modal Electronics 008 die schon vom Prophet-5 bekannte Audiomodulation der Filtereckfrequenz und des Oszillators 1 durch den Oszillator 2 an. Damit wird die Klangpalette erheblich jenseits der typischen Bass-, Bläser-, Flächen- und Soloklängen erweitert. Mit dem oberhalb zwischen den beiden Oszillatoren angeordneten Encoder kann man durch Drücken die mit LEDs versehenen VCF- bzw. VCO1-Modulationen anschalten und in der Stärke regeln. Die dadurch entstehenden Klänge sind mitunter etwas metallisch, schrill oder auch manchmal einfach pseudo-digital klingend. Also genau so, wie man es sich von diesen Parametern erwartet. Zusammen mit den LFOs lassen sich da auch richtig abstrakte „Klanglandschaften“ bauen. Prädikat: sehr nützlich!
Die Signale der Oszillatoren werden im Mixer kombiniert. Hierbei ist zu beachten, dass die beiden Pegel der beiden (Haupt-)Oszillatoren die separat einzustellenden Suboszillator Pegel relativ mit verändern. Für die beiden Audioeingänge (rechts und links) gibt es getrennte Regler. Das kann man auch verwenden, um zwei verschiedene Geräte gleichzeitig dort anzuschließen und per Einstellung je nach Klang mal den einen oder anderen einzumischen. Oder einfach, um zwei Quellen gleichzeitig hinzu zu mischen.
Das Filter und seine Hüllkurve
Gleich 15 verschieden Filtertypen werden im Modal Electronics 008 angeboten. Dieses kennen zum Beispiel Oberheim Xpander Besitzer schon seit Jahrzehnten. Nun gibt es diese Auswahl endlich wieder in einem neuen Gerät. Neben 4 Tiefpassfiltern von 1 bis 4 Polen, 3 Hochpassfiltern von 1-3 Polen gibt es 2- und 4-polige Bandpassfilter, sowie 5 Exoten wie ein dreipoliges Allpassfilter (u.a. nutzbar für Phasing) mit und ohne nachgeschaltetem einpoligen Tiefpassfilter. Ein 2 Pol Notchfilter mit und ohne nachgeschaltetem einpoligen Tiefpassfilter und schließlich eine Kombination aus 2 bzw. 3 Pol Hochpass und einem 1 Pol Tiefpass. Letztere beiden ergeben eine laut Display M-förmige Kennlinie.
Alle Filtertypen haben eine regelbare und modulierbare Resonanz, die auch in Eigenschwingung übergehen kann. Die Resonanz lässt sich kurz vor der Eigenschwingung recht feinfühlig einstellen. Die 256 Werte sind dafür gut eingeteilt. Der Constant-Parameter erlaubt es, die Dämpfung des Filters bei höheren Resonanzwerten auszuschalten. Diese Dämpfung ist zum Beispiel für den Basspegel-Abfall eines typischen Moog-Filters verantwortlich. Man hört bei ausgeschalteter Constant-Funktion also, wie der Pegel im Bereich der Resonanz ansteigt und die ungefilterten Anteile im Pegel unverändert bleiben. Hier lohnt es sich einfach, mit diesem neuartigerem Parameter zu spielen. Es ermöglicht, den Klang durchaus deutlich zu verändern.
Das Filter klingt nicht nach Moog, kann aber durchaus gute Synthesizer-Bässe erzeugen. Ich persönlich habe mich nach den vielen Synthesizern mit Curtis Filtern und den ganzen VA-Synthesizern unterschiedlichster Preisklasse über den Grundklang des Filters sehr gefreut. Er ist, wenn man nicht den Festwert Drive in der Hüllkurven-Sektion des VCAs zuschaltet, ein meist eher sauberer Klang, den man durch die Mixer-Sektion durchaus auch etwas subtiler in die Sättigung/Verzerrung fahren kann. Aber eben sehr fein dosiert und nicht mit der Brechstange, wie bei dem Drive-Taster. Das Filter geht klanglich bei höherer Resonanz in den Tiefpass-Versionen eher in Richtung SSM Filter-Chip als Curtis CEM. Eine gute Entscheidung für ein polyphonen Synthesizer, den man auch als solchen auch mal mit beiden Händen gleichzeitig spielen will, ohne einen Klangbrei zu erzeugen.
Standardmäßig wird das Filter von seiner eigenen ASDR-Hüllkurve moduliert. Hierbei sind natürlich auch inverse Modulationen möglich. Zusätzlich zu den allgemein bekannten 4 ADSR Parametern gibt es einen Delay-Parameter. Mit diesem wird der Einsatz der Filter-Hüllkurve nach dem Tastendruck (oder Sequencer- oder MIDI-Note) verzögert. Das ist kein Parameter, den man ständig braucht, ist aber trotzdem mitunter recht nützlich. Schließlich steht dieser Envelope als Modulationsquelle für fast alle Parameter zur Verfügung. Man braucht nur den Assign-Taster zu drücken und dann gleichzeitig den Zielparameter durch Bewegen des entsprechendem Reglers auszuwählen. Das ist natürlich viel schneller, als die Modulationsmenüs im Display aufzurufen und dann dort das Modulationsziel auszuwählen.
Der VCA und seine Hüllkurve
Der Lautstärke-Hüllkurve fehlt, ziemlich verständlich, der Verzögerungs-Parameter des Kollegen am Filter. Der Drive-Taster mit der An/Aus-Funktion befindet sich in dieser Sektion. Leider wirkt der Drive für mich ohne eine Regelmöglichkeit hier deutlich zu plakativ. Daher arbeitete ich lieber mit einer Sättigung des Filters durch die Mixer-Sektion. Ein Amount-Regler dient zum Einstellen der relativen Lautstärke eines Klangs, also als speicherbare Lautstärke. Die globale Lautstärke wird griffgünstig ganz rechts auf dem Panel mit einem Poti, also keinem Endlosregler, eingestellt. Dieser Regler ist nicht speicherbar, was so auch sinnvoll ist.
Beide Hüllkurven sind zwischen extrem schnell und längeren Verläufen einstellbar. Die Zeitparameter sind besonders bei den kürzeren Werten sehr fein abgestuft. Genau so, wie ich das gerne habe. Eine Latenz beim Notenanschlag konnte ich nicht feststellen.
Die Modulationssektion
An Modulationsquellen werden neben der bereits oben erwähnten Filter ADSR-Hüllkurve zwei LFOs, Tastatur, Anschlag, After-Touch, Joystick (einzeln und unabhängig für rechts, links, oben und unten) und Pedal angeboten.
Mit jeder dieser Quellen kann man jeweils 36 verschiedene Parameter gleichzeitig und unabhängig mit jeweils individueller positiver oder negativer Stärke modulieren. Da staunt so mancher VA-Synthesizer mit Modulationsmatrix. Neben den üblichen Verdächtigen (Oszillatoren einzeln in Tonhöhe und Pulsbreite, Filter-Frequenz und -Resonanz) gibt es auch jeden einzelnen Hüllkurvenparameter der beiden Hüllkurven. Damit kann man die Form der Filter-Hüllkurve durch positive oder negative Modulation mit sich selbst variieren. Also linearer machen oder super spitz (exponentiell). Die Modulationsstärke der LFOs kann man auch modulieren. Somit lassen sich auch per After-Touch sich einblendende LFO-Modulationen wie Vibrato erzeugen. Und auch die Mixer Parameter sind alle als Modulationsziel erreichbar.
Wie schon bei der Filter-Hüllkurve, muss man die Modulation nicht zwingend mit dem Cursor auf dem Display einstellen. Man kann einfach die Taste der Modulationsquelle in der Modulationssektion drücken, den Zielparameter durch eine Reglerbewegung des entsprechenden Ziels, z.B. Filter Frequenz, auswählen und durch Drehen des Reglers dabei gleich die Modulationsintensität einstellen. Und auf die genau gleiche Art kann ich durch ein nochmaliges identisches Einstellen Modulationen in der Stärke editieren oder bestehende Verknüpfungen auf Null setzen.
Schneller und intuitiver kann ich mir das nicht vorstellen. Damit spart man beim Schrauben an Klängen ganz viel Zeit und Frust. Für mich ist das einfach die perfekte Art, eine Modulationsmatrix zu bedienen. So einfach müsste das bei allen Synthesizern sein.
Diese Modulationsmatrix erlaubt u.a. mit der Tastatur („Note“) als Modulationsquelle, den Klang über den Bereich der Tastatur von einem zu einem ganz anderen Klang umzuformen. Also ein weiches Pad oben und ein trockener, perkussiver Bass unten. So kann man bei Bedarf einen Keyboard-Split mit weichen Klangübergängen formen.
Die Modulationsmöglichkeiten sind für einen Synthesizer mit analogen Oszillatoren und Filtern fast unerreicht. Hier merkt man auch, warum dieser Synthesizer etwas teurer als andere ist, da sich hier mit der Modulationssektion ein riesiges Potential für Klangschrauber ergibt.
Die beiden LFOs
Die LFOs sind identisch aufgebaut. Die Parameter sind neben dem obligatorischen Rate-Regler ein Drucktaster zum Auswählen von Sinus, fallendem Sägezahn, Rechteck und Sample&Hold Zufallssprünge. Mit der Single-Taste wird auf Wunsch läuft die Schwingung nur einmal durch. Mit Reset wird die Schwingungsform beim Tastendruck neu am Anfang der aufsteigenden Schwingung gestartet. Natürlich kann man die LFOs auch zu MIDI-Clock synchronisieren. Allerdings fehlen dort noch Triolen-Werte. Aber wie schon beim Modal 002 werden solche Details mit jedem weiterem Update verbessert.
Die Geschwindigkeit der LFOs geht vom richtig schön langsam bis gut in den Audiobereich. Mit solch schnellen LFO-Modulationen kann man den Modal 008 auch anders als nur brav klingen lassen.
Der mit Delay bezeichnete Regler steuert das Anschwellen der Modulationsstärke nach dem Tastendruck von null zum mit dem Depth-Regler eingestellten Wert. So kann man z.B. auch im beidhändigem Spiel ein Vibrato einschwingen lassen, ohne dafür den Aftertouch zu verwenden. Diese Stärke wirkt global auf alle individuell in der Modulationsmatrix eingestellten Modulationsintensitäten. Im LCD wird außerdem ein Release-Parameter angeboten, der dein Ausblenden der LFO-Modulationen nach dem Loslassen der Taste steuert. Die LFOs lassen sich mit der Single-Mod mit Sägezahn als Decay-Hüllkurve verwenden, eine Rechteckschwingung mit den Delay- und Release-Parametern als Attack-Release-Hüllkurve.
Keyboardmodi
Der Modal Electronics 008 kann nicht nur einfach 8-stimmig polyphon spielen (Single-Modus). Man kann im Split- und Dual-Modus zwei Klänge auswählen, die dann entweder nebeneinander auf der Tastatur oder als Layer gespielt werden. Dazu muss man wie beim Modal 002 das Gerät in einen anderen Modus umschalten. Und leider geht dieses nicht blitzschnell, sondern es dauert etwa 5 Sekunden, um in den Performance-Modus umzuschalten. Aber es sind viele Parameter, die alle umgestellt werden müssen. Alleine fast 800 Parameter für die Modulationsmatrix-Werte sind für zwei Klänge zu laden.
Es sind 4 Key Modes: Poly für normales 8-stimmiges Spielen (bei Verwendung des externen Eingangs nur 4-stimmig), Mono für monphon (was sonst), Unison und Stack mit variabler Anzahl an Stimmen, die übereinander gelegt werden. Wobei Unison die monophone Variante von beiden ist. Der Size-Parameter stellt dann die Anzahl der übereinanderliegenden Stimmen (1 bis 8) ein und Spread verstimmt die Anzahl der gewählten Stimmen dann gegeneinander zum Eindicken à la Mondamin Soßenbinder. Das Ganze wird durch vertikale Balken in der Anzeige entsprechend angezeigt. Das variable Glide kann man im Display zwischen linear oder exponentiell umschalten. Mit dem optionalen Auto-Glide wird das Portamento nur in Legato-Spielweise bei sich überlappenden Noten im monophoner Betriebsart aktiviert. Die Transpose-Funktion und ein Akkordspeicher („Chord“) sind selbsterklärend.
Quick Recall
Diese 8 Taster erlauben, 8 der 10.000 (!!!) speicherbaren Klänge durch einen Tastendruck ganz schnell im Konzert aufzurufen. Einfach einen Klang aufrufen und die gewünschte Taste so lange gedrückt halten, bis die LEDs der acht Tasten ein Lauflicht erzeugen. Fertig programmiert. Wieder eine wunderbar einfache Bedienung ohne Menüs. Ich habe mir auf den Tastern u.a. zwei selbst gemachte Klänge als Ausgangsbasis für eigene Klänge alternativ zum Werks-Init-Klang gespeichert.
Und weil es so praktisch ist, soll man demnächst über das Display diesen 8 Tastern auch andere Speichertypen wie Sequenzen, Animatoren oder gar Keyboardsplits zuordnen können. Man kann diese Quick Recall Tastenbelegungen tausendfach speichern, z.B. vor dem Anspielen des nächsten Songs auf der Bühne so die benötigten Klänge sich schnell schon mal auf diese Funktionstasten laden. Ein feines Extra für den Einsatz auf einer Bühne.
Anschlüsse
Auf Rückseite findet man den obligatorischen Kaltgeräteanschluss für ein Netzkabel. Direkt dort befindet sich auch der An-/Ausschalter. Mit etwas Übung kann man diesen leicht ohne sich vorzubeugen ertasten. Die üblichen Anschlüsse für ein Expressions- und ein Sustain-Pedal liegen direkt daneben. Der für Updates und Datensicherungen zwingend zu benutzende Ethernet Netzwerkanschluss und ein nicht nutzbarer USB-A Ausgang befinden sich daneben, das typische MIDI In, Out, Thru DIN-Buchsen Trio daneben. Schade, dass ich mir nie merken kann, welche Buchse was ist und immer von hinten auf den Modal Electronics 008 schauen muss. Generell ist eine Beschriftung der Buchsen, die man von oben lesen kann, auch wenn dieses zu Lasten des Designs geht, nicht nur bei diesem Synthesizer mein Wunsch.
Auf der anderen Seite (vom Spieler aus rechts) sind die beiden Ausgänge für rechts und links als Kombibuchse ausgeführt. Also als ¼“ (6,35 mm) Klinkenbuchse und XLR in einem. Leider gibt es diese Kombibuchsen für diese beiden Steckersysteme nur mit der weiblichen XLR Ausführung. Damit wird natürlich der Nutzen der XLR-Ausgänge, mit denen man auf einer Bühne ohne eine DI-Box direkt in die Stagebox sich einstecken könnte, erheblich eingeschränkt, denn kaum ein Mann am Mischpult wird gleich zwei Adapter XLR-männlich auf XLR-männlich haben. Ohne zwei dieser XLR-Adapter kann man die netterweise mitgelieferten XLR-Ausgänge leider nicht verwenden. Normale XLR-Kabel sind immer weiblich auf männlich. Und die männlichen Stifte der Kabel oder Buchsen zeigen (gedanklich) zum Lautsprecher. Deshalb haben u.a. der Memorymoog oder auch einige ARP Synthesizer (sogar auch der Korg ARP Odyssey!) hinten männliche XLR-Buchsen.
Zwei Klinkenbuchsen sind für das Einleiten von externen Audiosignalen im Stereoformat vorgesehen. Eine D-Sub Buchse ermöglicht, die acht Stimmen einzeln in ein Mischpult zu leiten. Das wird sicherlich nicht von jedem gebraucht. Und acht einzelne Klinkenkabel wären ja auch ein riesiger Kabelbaum.
Optionale Digital-I/O-Karte
Die USB-B Buchse ist, wie die Beschriftung schon verrät, für die Übertragung von Audio- und MIDI-Daten an einen Computer zuständig. Die dafür benötigte Platine Digital I/O Karte wird in Kürze erhältlich sein. Diese Erweiterungsplatine gibt es bereits für den weißen 002 Bruder. Und dort bin ich sehr zufrieden mit dieser optionalen Platine. Die Kommunikation mit meinem 2009er iMac mit OSX 10.11 lief sofort für die Audio- und MIDI-Daten. Es werden beim 002 48, 96 und 192 kHz Übertragung angeboten. Das MIDI-Interface läuft ebenso wie die Audiosignal am Mac ohne vorher zu installierende Treiber. Und als Bonus hat diese Platine dann noch einige Delay-basierte Effekte mit und ohne Modulationen (Chorus, Flanger diverse Echos) und einen einfachen Hall zu bieten. Der Mehrpreis für die den Modal 008 mit der Digital I/O Karte beträgt 476,- Euro
Links-rechts
Die Stimmen werden von der Hardware je zur Hälfte dem linken bzw. rechten Ausgangsbuchse zugeordnet. So wie schon bei den PPG Waves. Doch leider fehlt hier ein Regler (PPG Waves: Basis), mit dem man dieses extreme Stereobild zu einem weniger weiten oder monophonen reduzieren kann. Aber da man ja in den allermeisten Fällen einen Synthesizer dieser Preisklasse nicht alleine auf dem Bett spielt, sondern über ein Mischpult und hoffentlich ordentliche Boxen laufen lässt, ist das kein echtes Problem. Kann aber im Laden beim Anspielen einen etwas stören.
Netzwerk
Die Netzwerkbuchse ist ungewöhnlich an einem Synthesizer. Aber damit wird die Benutzung eines Computers für Updates obsolet. Allerdings braucht man von seinem DSL-Router seine Netzwerkkabelverbindung zum Modal Synthesizer. Dank der Kabel-Verbindung ist auch keine Angabe von Passwörtern nötig. Wenn man dann im Display die Update-Funktion auslöst, verbindet sich der Modal ganz selbsttätig mit dem Server von Modal und schaut nach einem Update und lädt dieses dann runter. Die Installation läuft dann vollautomatisch und bei mir ohne Ausnahme sofort und ohne Fehler. Und wenn man die im Display angezeigte IP-Nummer in seinem im Netzwerk per WLAN angeschlossenem iPad oder Desktop-Rechner im Browser aufruft, sieht man auf einer kaum als Internetseite aussehenden Seiten alle Werte des Synthesizers. Und man kann den Synthesizer so fernsteuern. Besonders bei der Rackversion 008R ermöglicht das überhaupt erst die leichte Editierung, ohne auf ein kleines Display zu starren. Man kann aber auch Werksklänge über diese vom Modal 008 selber erzeugten HTML-Seiten laden. Oder Klänge auf einen Rechner übertragen oder ins Gerät laden. Mit einem besonderem Wartungsmodus kann Modal sogar auf Wunsch, sich auf das Gerät aufschalten und zum Beispiel im Bedarf von Bristol aus zu Hause helfen. Diese Netzwerkfunktionen sollen, wie schon zu hören war, weiter wachsen. Wir können gespannt sein, was sich da noch so ergibt.
Und an einer Speicherung von Klängen ohne die Verwendung des Netzwerkanschlusses arbeitet man bei Modal zur Zeit.
Nun will oder kann aber nicht jeder ein Netzwerkkabel in sein Keyboardzimmer oder Studio ziehen. Dann kann mit aus dem PC-Handel erhältlichen drahtlosen Ethernet-Adaptern über WLAN die Netzwerkverbindung herstellen. Dafür muss man aber den Adapter vorher am Rechner mit dem WLAN-Passwort konfigurieren. Und man hat dann ein kleines Kästchen mit externer Stromversorgung anzuschließen.
Aber zwingend zum normalen Spielen ist die Netzwerkverbindung nicht erforderlich. Es genügt also zur Not, nur bei Updates ein Netzwerkkabel durch den Flur ins Heimstudio zu verlegen und danach dieses wegen der Frau/Mann, Freund/Freundin oder Kindern oder Schwiegermutter schnell wieder wegzuräumen.
Mitspieler
Wie schon seine Brüder, gibt es beim Modal 008 die Dreifaltigkeit aus Animator, Sequencer und Arpeggiator. Alle drei mit vielfältigen Modi und einer stets übersichtlich und informativen Anzeige im Display. Es lohnt sich hier, die Anleitung zu lesen und die paar Bedienungstricks, wie zum Beispiel alle Werte einer Reihe mit einem Regler gleichzeitig zu editieren. Oder die Noten des Sequencers schnell per Tastatur einzuspielen, statt dafür die Regler zur verwenden.
Animator
Der Animator ist ein 32 Schritt-Sequencer, der pro Stimme arbeitet und bei jedem Tastendruck neu startet. Damit hat man ein sehr spezielles Modulationswerkzeug zur Verfügung. Und man hat mit auch hierfür 10.000 Speicherplätzen nicht am falschen Ende gespart.
Man kann mit den Animator fast alle Parameter nach dem Tastendruck automatisch variieren. Dieses kann für jedem Schritt separat als Sprünge von einem Wert zum nächsten oder als Verlauf geschehen. Man kann damit das Filter wunderschön rhythmisch „pumpen“ lassen. Und dank der einstellbaren Schrittlängen geht das auch etwas rhythmisch anspruchsvoller. Aber man kann auch damit ganze Klangverläufe mit bis zu 12 gleichzeitig sich unabhängig im Wert verändernden Parametern bauen. Einen Bläser-Klang zu einer abstrakten Klanglandschaft mutieren, wäre ein Einfaches.
Der Animator soll dem ebenfalls eingebauten Sequencer keine Konkurrenz machen, daher gibt es hier keine Notenlinie.
Der Animator macht riesigen Modulationsspaß!
Sequencer
Der Sequencer hat wie der Animator 32 Schritte. Es gibt auch hier eine Zeile für die Schrittlänge. Zusätzlich noch Velocity und Gate (wieviel Prozent des Notendauer die „Taste“ gedrückt wird). Die nachfolgenden 12 Parameter-Reihen können jeweils Noten oder einen Parameter abspielen. Und da jede Note auch gleichzeitig den Animator starten kann, kann man sich hier für Stunden mit beschäftigen. Und man kann, aber muss nicht zwingend, Berliner Schule so halbautomatisch spielen lassen.
Der Sequencer ist gut zu bedienen und bietet fast alles. Fast alles? OK, die Chris Franke Ratsche fehlt ;-)
Die zwei Reihen zu acht Encodern erlauben nicht, alle 32 Schritte und alle 12 Reihen gleichzeitig zu editieren. Aber wo sollte man auch 32 x 12 = 384 Encoder unterbringen und dieses auch noch tragbar machen. Man kann links der Encoder mit Hoch- und Runter-Tastern die 12 Reihen und die Notenwerte, Gatezeit und Velocity auswählen. Mit den Rechts/Links-Tastern kann man die 8 Regler in 4 Bereichen zu 8 Schritten der 32 „verschieben“. Die Regler sind gleichzeitig auch Drucktaster, um einen Schritt auszuschalten. Das Schritt-Sequencer-Konzept ist hier gut umgesetzt. Bei geschickter Programmierung von Keyboard-Splits (natürlich hat dann jede Tastaturhälfte einen eigenen Sequencer, Animator und Arpeggiator) kann man damit schon ordentlich Musik machen. Und zwar auch live und ohne einen Laptop. Keyboarder, die noch wirklich live auf der Bühne spielen wollen oder bei einer Session unter Freunden, wird das erfreuen.
Die Audiobeispiele der Filtermodi mit und ohne Resonanz habe ich übrigens mit dem Sequencer erstellt und so vollautomatisch eingespielt.
Arpeggiator
Der Arpeggiator ist nicht frei programmierbar, bietet aber alles an Modi, was man so braucht:
Gespielte Notenreihenfolge vorwärts, rückwärts, hin und her oder auf- oder absteigende Notentonhöhe etc. Die Oktavfunktion spielt die Oktave nicht, nachdem das Arpeggio einmal durchgelaufen ist, sondern die oktavierte Note wird direkt nach der normalen gespielt. Das ist anders als bei manchen anderen Arpeggiatoren, aber ich mochte dieses schon zu Zeiten des MonoWaves von Maul Maddox lieber. Man kann übrigens den Arpeggiator mit der Tastenkombination Pfeil links und Pfeil rechts in der Sequencer-Sektion schneller anschalten, als über das Display den Befehl aufzurufen.
Analoge Stimmstabilität
Das analoge Wesen dieses Synthesizers ist im Gegensatz zu Geräten, die man heute als Klassiker bezeichnet, ohne die Nachteile der Analogtechnik:
Der 008 hat eine in jeder Situation saubere Stimmung. Ein „Vorglühen“ von einer Viertelstunde ist nicht erforderlich. Die Temperaturkompensation leistet hier ganze Arbeit. Und auch das Filter ist bei vollem Keytracking einwandfrei über alle 5 Oktaven der Tastatur in Eigenschwingung tonal erstaunlich sauber spielbar. Die einzelnen Stimmen sind, wohl auch dank der heutigen geringeren Bauteildifferenzen homogener. Das können die gebrauchten polyphonen Flagschiffe von heute alle nicht von sich behaupten.
Und wenn einem das vielleicht schon zu sauber ist, kann man leicht mit geeigneten feinen Modulationen die Effekte der bei jedem neuen Tastendruck variierenden Klänge der Oldtimer-Klassiker etwas nachbilden.
Ich erfreue mich aber persönlich sehr daran, dass ich diese Nachteile der alten Synthesizer nicht mehr zwingend in Kauf nehmen muss, sondern es sauberer, aber trotzdem noch echt analog klingend haben kann.
SOUND
Die Werksklänge und die Videos im Netz zeigen meiner Meinung nach nur einen Teilaspekt des Klangspektrums des Modal 008: Entweder ist der Klang zu dünn oder mit zu viel vom prägnanten, nicht regelbaren Drive. Die Drive Funktion verwende ich daher eher selten. Das ist aber eine Frage des individuellen, persönlichen Geschmacks.
Wenn man Sägezahn oder Puls mit Dreieck gemeinsam nutzt und dann in etwas höheren Pegeln einem 3 oder 4-Pol Tiefpass zuführt, so kann man durchsetzungsfähige Klänge erzeugen. Allerdings keine ganz dicken Klangbretter wie ein Memorymoog. Aber die sind auch nur schlecht in ein Stück zu integrieren. Aber man kann auch sehr filigrane, dünne Klänge erzeugen. Durch die vielen Filtertypen, insbesondere natürlich durch die vier verschieden Tiefpässe und durch die zuschaltbare Constant-Funktion für die Resonanz, gibt es nicht DEN einen Grundsound. Man kann einen Klang alleine durch Auswahl des Filters und der Constant-Funktion bei mittlerer bis höherer Resonanz sehr unterschiedlich ausprägen.
Das Filter klingt bei eingeschalteter Constant-Funktion und höheren Resonanzwerten bei Filtersweeps sehr schön Oberton-betonend. Wie in dem Abschnitt Filter beschrieben, etwas mehr in Richtung eines SSM 2044 Filters als eines Curtis CEM Filters.
Also eher cremiger statt druckvoll.
Alle Klangbeispiele sind direkt vom Modal 008 (noch ohne Digital IO-Platine und Effekten) in ein Fucusrite Scarlett 2i2 eingespielt und im Rechner nur geschnitten und gelegentlich im Pegel angepasst worden. Ohne jeden Effekt oder Klangveränderungen.
Ein sehr schöner Synthi und ein angenehm-ausfühlicher Bericht. Die Möglichkeit über Ethernet zu editieren, zu speichern, usw. gefällt mir richtig gut.
Sehr schön finde ich auch das die Tastatur mit 61Tasten ausgestattet ist.
Preislich ist natürlich ne Ansage über die man (zumindest ich) schon intensiv nachdenken muss ob man den Kauf tätigt.
@Loom9-Studio Danke!
Danke für den ausführlichen Test!
Schickes Teil, toll, dass sich jemand getraut hat, so ein komplexes Instrument in Angriff zu nehmen und in der Konsequenz umzusetzen.
Der blitzsaubere, kühle Klang erinnert mich spontan an den Minilogue, den ich jedoch als druckvoller in Erinnerung habe. Ein schwieriges Geschäft…
Schöner Bericht Till. Ein exklusiver Synth zum exklusiven Preis vom Paul, der sich hier seinen eigenen Traumsynth gebaut hat. Soviel Enthusiasmus in einer schnelllebigen Welt, wo immer alles nur noch billig sein soll, ist bewundernswert und kann garnicht hoch genug geschätzt werden.
Vielen Dank Marko.
Die Regler wackeln , da nicht verschraubt.
Sand ist nicht im Getriebe da sie sehr leichtgängig sind. Wenn der Tester die rosarote Brille auf hat, trotz augenscheinlicher Kompetenz, warum soll ein EX-Modaluser weiterlesen? Deine Begeisterung in allen Ehren, der Klang ist Geschmacksache, keine Frage, die Nebengeräusche hört man deutlich in Deinen Soundfiles, kommt sicher von der Datenreduktion;-) Sorry, aber einen so subjektiv gefärbter Test, der Tatsachen umkehrt, hab ich heir selten gelesen. Aber sonst ist alles gut, der Test vom 002 war objektiv und der 008 gefällt mir subjektiv leider überhaupt nicht und das hat nicht mit seinem stolzen Preis zu tun.
Klingt auf den Audiobeispielen sehr mächtig. Klar ist der Preis eine Hürde, aber jemand der bereit ist für einen Vintage-Analogen 5.000€ oder mehr hinzulegen, für den ist der Modal 008 absolut eine Alternative. Bin schon gespannt wann ich mal die Gelegenheit bekomme selbst dran rumzuschrauben. Lust hätte ich auf jeden Fall jetzt.
Die kreisförmige Anordnung der Bedienelemente erinnert mich ein wenig an den Andromeda ;-)
@Tyrell Da gibt es Kreise und auch eine Filter-Sektions Micky-Mouse. In eibnem Interview hat Axel Hartmann ja auch was zu dem Design des Modal gesagt. Er sieht natürlich da Parallelen zu seinem Alesis Andromeda A6 Design.
@t.kopper Na ja, der 008 mag auch Kreise haben, aber damit hat es sich auch schon. Axels Design vom Andromeda hat nun wirklich gar ncihts mit dem des 008 zu tun. Insofern war das von meiner Seite keine Kritik, sondern ein „lauter Gedanke“ ;-)
@Tyrell Der Andromeda klingt allerdings in meinen Ohren erheblich besser.Ich habe den 008 nach einer Woche zurückgeschickt, man hat weder etwas von den ganz normal wackelnden Reglern noch von den Vollaluminiumknöpfen, weil sie schon sehr leichtfüssig unterwegs sind.Das Gehäuse verfügt über wenig Verwindungssteiffigkeit, das macht sich aber nur bein Hochheben bemerkbar. Am Preis hat es nicht gelegen, eher an den Nebengeräuschen und dem Rauschen, das auch in den Beispielen hörbar ist.
Der Test ist mir zu subjektiv, der Tester ist begeistert, was ich ihm nicht übelnehmen kann, Liebe macht tatsächlich blind
@olduser Die Nebengeräusche sind mir auch sofort in den Klangbeispielen aufgefallen! Das klingt leider so als wäre das Netzteil defekt. Bei einem 30 Jahre alten Synth könnte ich das verstehen, aber sowas hat in meinen Augen nichts in einem so teuren Gerät zu suchen! Wenn man Schmutz reindrehen kann ist das OK, aber wenn er bereits ab Werk mitgeliefert wird…?? Neee!
@GEM-D da kann ich mich ja mit meinen alten „unzuverlässigen lol“ Rolands ja glücklich schätzen ( hatte noch nie Probleme.. ka wer so Gerüchte verbreitet ;) … die haben immerhin keine Bugs… und ob der 008 noch in 30 Jahren läuft.. gilt zu bezweifeln… das minderwertige Schaltnetzteil raucht wohl vorher ab…
So lange es nicht abrauscht ist doch alles in Ordnung ? mein SH-09 macht auch noch alles so wie es sein soll!
@GEM-D Schaltnetzteile haben diesen üblen switching noise… zb. für Röhrenverstärker unbrauchbar….
wobei die Probleme beim vorgestellten Gerät ganz anderer Natur sind… wen so komplexe Funktionen wie PWM nicht richtig gehen.. dann ist es reine Tischdekoration..
Mich würde ja mal interessieren, ob die zahlreichen (Hardware-)Bugs bemerkt wurden? 1) Pulsbreite kann 50% nicht erreichen 2) Osc1 und Osc2 Wellenformen sind invertiert und löschen sich im schlechtesten Fall gegenseitig aus (Phasenauslöschung) 3) „Locking Oscillators“: Osc 1 / 2 „phase-syncen“ sich, ohne dass Sync aktiviert wäre (vermutlich zu wenig weit voneinander entfernt auf dem PCB).
Das sind alles „Hardwarebugs“, also Designfehler. Meiner Meinung nach ein No Go bei einem neuen 5k Synth… Und die auf GS gepostete Antwort / Erklärung dafür ist einfach nur lächerlich…
@Pflosi Die Phasenauslöschung ist bei Dreieck und Rechteckwelle aber immer so, egal wie die Phase der Oszillatoren ist. Das liegt an deren Wellenform. Nur Sägezahn mit Sägezahn verhält sich dann anders. Mir ist da aber nichts aufgefallen.
@t.kopper Klar, aber nur, wenn man das Ding so designt – also dass Osc 1 und 2 jeweils invertiert voneinander sind. Ich verstehe nach wie vor nicht wirklich, warum das so entschieden wurde… Aber gut zu hören, dass es Dir nicht aufgefallen ist!
LG
Das Bedienpanel törnt eher ab als an. Sieht aus wie von einer Krabbelgruppe mit Spontantourette gestaltet.
Nierenpudding ist kein Pudding im Sinne von Doktor Oetker, sondern im Wasserbad Gesottenes, vergleichbar mit Leberwurst. Kann man mögen, muß man aber nicht.
Eben Axel Hartmann Design – nicht jedermann’s Sache.
Ich kann mir jetzt alle meine Synths quasi pur durchs Interface und den Kopfhörer jagen aber irgendwie klingt der 008 im Vergleich dazu fleischlos. Dieses Stereo-Pingpong hilft bei der Beurteilung nicht wirklich. Dann gehe ich von der Kohle lieber auf den Malediven mit Walhaien schnorcheln oder gönne mir mit meiner Freundin eine Honeymoon-Suite auf den Seychellen.
Hy Till,
der Test zeugt von massiv Ahnung, danke für die enorme Arbeit! Ich habe seit Jahren oft das Vergnügen an Deiner tollen Website!
5000€ für den Modal zu investieren, dafür braucht es Passion. Als Synthesist hast Du die im Übermaß. Ich denke der Modal eröffnet sich einem erst mit tiefer Programmierarbeit.
Dann kann aber sicher etwas Großes aus ihm erklingen. Charakter hat er, sehr eigen dieser Basissound aus Oszillator und Filter.
Ich empfinde die Soundbeispiele eher technisch als musikalisch. Deshalb sollten weitere Soundbeispiele unbedingt folgen.
Die Oberfläche des Modal hat dieses „unaufgeräumte Andromeda-Design mit erschreckend klarem Workflow“ ;)
Etwas ugly – er polarisiert. Hat aber auch unbestritten ein eigenes Gesicht. Sich auf ihn etwas „einzusehen“ lohnt. Es klappt tatsächlich!
Der Modal hat sicher immenses Programmier-Potential, für weit mehr als einen Lebenszyklus Till ;))
Also have much fun, danke für den klasse Test und lasse mal in einer extra Erscheinung hier ein paar fertig gebastelte Till Kopper Sounds hören :)
Schöner Artikel Till. :)
Ich bin auch sehr interessiert an den Modal Synthesizern aber ich muss feststellen, dass mir der Sound des 008 sehr dünn vorkommt. Es fehlt mir der Biss und die Substanz am unterem Ende.
Nun gut ich sollte mir den 008 mal in echt anhören und ein wenig Schrauben. Optisch finde ich den/die Modalen echt klasse :)
Beste Grüße…..
Als überzeugter 002 User habe ich den 008 mehrmals bei meinem Local dealer angetestet, leider war der 008 die ersten beiden Male völlig „verbuggt“, dem Verkäufer war das auch richtig peinlich! Erst beim dritten Versuch lief das Teil einigermaßen stabil. Aber der Sound hat mich nicht umgehauen, das Problem ist hier generell, schaltet man zB den Prophet 6 oder DSI OB 6 an, hat man Hunderte Top Sounds, bei Modal fast nix, da fehlt einfach das entsprechende KnowHow, ist halt ne kleine Firma. Beim 002 hab ich mich da selbst reingehängt, aber der 008 ist einfach zu teuer und für ihn gibt´s besser klingende Alternativen…Der 002 ist dagegen in seiner Kategorie das eindeutig bessere Produkt von Modal! Aber das ist alles sowieso egal, da weder der 002 noch der 008 noch von den grossen Händlern vertrieben wird(ausgelistet zB bei Musicstore und Thomann). Ich gehe daher leider davon aus, das das Projekt Modal Synthesizer am Markt gescheitert und damit nur noch Geschichte ist.
Da du den 002 schön länger hast: Kannst du was aus der Praxis zu dem Synth sagen? Störende Softwaremacken, geht die Bedienung gut zur Hand, kommt man schnell zum Ziel, Sound im Mix. Vieles merkt man ja erst nach längerer Zeit.
Der 002 ist inzwischen -Gott sei Dank – bei der Firmware 1.0 angekommen. Ich hatte nie grosse Probleme mit Bugs, ok, am Anfang fehlte die Sustain Pedal Funktion, und auch Aftertouch war schlecht kontrollierbar – allerdings nutze ich den 002 nicht im Midi-Setup, und auch nicht dessen Seq. Die Bedienung finde ich persönlich recht gut. Vor allem der direkte Modulationszugriff auf dem Panel, 3×8 Sources/Desinations sind direkt anwählbar, macht schon viel Spaß. Besonders gut ist der echt analoge Filter mit der Drive Funktion, die da richtig den Klang noch veredelt bzw. anpeppt. Nicht zuletzt durch seine „wavetable“ Osc klingt er selten wie ein Analoger, aber das Filter ist schon saugut. Ich benutze ihn zusammen mit Prophet 6 und OB 6 und in dieser Kombination ist er durch das erweiterte Klangspektrum optimal, aber ich glaube auch, dass er sich durch sein Filter generell im Mix gut durchsetzen kann.
Danke. Werde den 002 mal im Auge behalten. Leider gibts keine Desktopversion.
Der 002 und der 008 sind beide mit der Version 1.00 erwachsen und auch „stubenrein“ geworden. Da es keine Bugs in hülle und fülle. Die anfänglichen Probleme sind vorbei.
Daher bei Interesse unbedingt einen mal irgendwo anspielen und dann selber entscheiden.
Also zum Thema Modal Electronics bin ich zweifelsfrei nicht als neutral einzuordnen, dies gesagt wäre aber festzuhalten: Alle Modal Produkte verkaufen sich weltweit gut und bei Thomann war Modal (bisher) NIE gelistet, also können die dort auch nicht delistet werden. Wer die aus meiner Sicht besten Synthesizer der Welt produziert, kann keine „einfachen“ Teile hinstellen. Der 008 erfreut sich im professionellen Umfeld einer regen Nachfrage, gerade weil er komplexe Modulationsmöglichkeiten bietet bei einem sehr präzisen Verhalten der Oszillatoren, was gerade bei FM oder PWM Geschichten unverzichtbar ist und in Muskiproduktionen beim Mix weitere Möglichkeiten schafft, das Klangbild zu erhalten – dem Kompressionswahn sei (leider) Dank. Daher ist so ein professionelles Produkt auch nur etwas für Profis und die wissen das Du schätzen. Verlässlichkeit, sehr guter differenzierter Klang, der auch breit und fett werden kann, aber das kann schliesslich inzwischen fast jeder. Der 008 kann einfach mehr. Besser mal selbst antesten, als Geschichten von Trollen nachplappern. Just my two cents ….
Ok, bei Thomann gab´s Modal vielleicht erst gar nicht, aber bei Music Store Köln, die die Geräte anfangs gut supportet haben, ist leider das komplette Modal Programm rausgeflogen. Gibt´s in D oder in EU außerhalb von UK überhaupt noch Modal -Händler ? Die Empfehlung zum persönlichen Antesteten bringt leider nicht viel, wenn es die Teile nirgendwo vor Ort mehr gibt.
also justmusic hat zumindest den modal 001 im programm. wüßte ich gar nicht, wenn ich bei justmusic hamburg nicht mal einen auf dem tresen gesehen hätte…
also einen 001 hat der music store doch auch? das gesamte programm scheint da nicht rausgeflogen zu sein, es sei denn, es handelt sich um die letzte b-ware…
@Kosh Der Modal 001 ist B Ware, also entweder Rückläufer oder Ausstellung, sonst gibt´s da nichts mehr, leider.
house of sound in basel.. jaa nicht EU.. behauptet.. das der 008 an Lager ist…
Dagegen ist ja ein Alesis Andromeda ein Schnäppchen und ein echter analoger ist er auch noch dazu! Oder John Bowens Solarium ist auch nicht zu verachten! Kongurrenz ist genug da. Ja und wer es richtig sparsam haben will kann ja auch mit Behringer auf Hochzeit gehen und das restliche Geld für die Flitterwochen verpulvern. Oder ganz gemein, gibt es noch eine DIVA die ist ebenfalls sehr geil und für jugendliche Enthusiasten locker mit der Kohle vom Zeitung austragen zu begleichen, Kost und Logie gibts ja bei Hotel Mamma. Also für die Breite Masse ist das Modal hier nix, eher für die high society. Und natürlich nebenbei ein geiles Gerät. Wer es braucht, bitteschön.
Der Preis ist nur bei Leuten, die kein Geld haben, entscheidend. Sonst hätte ja nur das Billigste aus jeder Kategorie eine Überlebenschance. Und 5000 EUR ist zwar ein Preis, wo man zweimal nachdenkt, aber keine Hürde, wenn das, was man bekommt, es wert ist.
Du hast Recht, allerdings hoffe ich für die kleine Firma das es nicht so kommt, Updates sind überraschender Weise bisher immer weiter geliefert worden, die Teile sind eben nicht Mainstream, was ja auch seinen Reiz hat, deshalb darf man aber nicht die Augen vor den Problemen verschliessen, die diese Geräte mit sich führen.
@olduser Ich denke, die werden irgendwie weiter machen, was nach dem BREXIT sicherlich nicht einfacher wird. Die Firma ist mir in jedem Fall sympathisch, der Support hat beim 002 bisher auch gut geklappt, vielleicht kann man die Modal Synths auch irgendwann im customized Direktvertrieb erwerben wie bei dem Solaris…Bietet sich vielleicht in dieser obersten Preisklasse auch an.
Ich habe den Werdegang von Modal über die Zeit lose mitverfolgt und mir eine Menge Sounddemos angehört, sowie mich in die Technik des 002 und 008 eingelesen. Beide Synths haben einen eigenständigen Sound, bei dem die Geschichte je nach persönlichem Geschmack beginnt oder gleich endet. Man muß wohl vom Grundklang des 008 absolut überzeugt sein, sonst wird man trotz großem Funktionsumfangs und tiefgreifender Modulationsmöglichkeiten nicht glücklich. Optisch spricht mich das Teil nicht wirklich an, die Anordnung der Regler, Knöpfe und Taster scheint aber insgesamt recht logisch zu sein, und darauf kommt es letztendlich an. Preislich liegt der 008 weit außerhalb meiner Möglichkeiten, was schade ist, denn ich habe das Gefühl, daß ich damit was anfangen könnte. Ich denke nicht, daß der 008 breitflächig Einzug in den Mainstream halten wird, er ist eher was für Leute mit dem richtigen Ohr für kreatives Sounddesign und Mut zu neuen Klängen.
ich sage es mal so.. wen der Behringer fetter tönt.. dann ist der 008 Geschichte… ich habe mir ja auch ein paar neue gekauft… Volcas Minibrute Ms20m.. die haben zum teil sehr eigenständige und auch wirklich fette Sounds… und… sie kosten nichts…. und das ist wohl eher die Zukunft…
auch Modal verwendet SMD mit Bestückungsautomaten..
ist die Auflage soo klein…? wie auch immer.. wenn ein Volca bass wo im Vergleich ein Butterbrot kostet, für mich besseren schöneren Sound macht als so ne 5k Kiste.. naja dann stimmt doch was nicht… gilt übrigens auch für Ob 6 Prophet 6… ich mag mich noch an die Superbooth in Frankfurt vor x Jahren erinnern… alles getestet.. Andromeda den damals brandneuen Vorsager und vieles mehr… der einzige der damals überzeugt hat.. war der Q+ vom Walldorf… der Rest war so Einheitsbrei… kommt mir heute so ähnlich vor… und wenn Till schreibt ähnlich.. oder Richtung.SSM2044 Filter.. dann nehme ich meine 2 Polysix und den Monopoly
und haben wirklich SSM2044 Sound… und das nicht für 5K !!!!!!!!!¨
ich hab ja noch nen Jupiter 6 mit Europa.. der tönt ja laut vielen Leuten schlecht dünn usw… mich würde der direkte Vergleich mit dem neuen Polyphonen schon interessieren.. ;)
kann ihn leider schlecht in den Musikladen mitnehmen..
Na ja, alles soll künftig nix oder fast nix kosten, das kann ja nicht wirklich die Zukunft sein. Und bei DSI ist auch ganz bestimmt nix faul, denn die Teile sind schon was ganz anders als die von Dir genannten Spielzeuge, von denen ich auch einige habe und die sicherlich ganz gut sind.
@ Thomas Columbo
ich habe immerhin die Möglichkeit diese netten billigen Toys mit meinen eigenen Bigtoys zu vergleichen…
Gerade bei Arturia.. ist Yves Usson dabei.. und vielleicht bilde ich mir das nur ein.. aber ne Hüllkurve die man von Normal auf Fast schalten kann.. oder analoge Supersaw.. sind zwar kleine.. aber einzigartige Sachen… ich weiss nicht in wie weit das ihm zuzuschreiben ist.
Volca Bass mag evtl. ein Zufallstreffer sein.. aber ich wahr länger bei der ML303 Geschichte glaubs von V2 bis V6 dabei.. ( Matze lebe hoch ! ) und ich weiss wohl sehr gut.. was gepflegte Acidpolka ist… das geht nicht mit jeden x-beliebigem Synth.. mit dem Volca gehts zum teil besser als mit nem echten 303… das sind Sachen die mich begeistern.. der Sound lebt.. hat das gewisse etwas… wenn ich nen OB6 im Laden anspiele so fehlt das halt…
da kann er noch so viele Stimmen haben.. komplexeste Modulaktionsmöglichkeiten usw.
zum MS20 muss ich wohl nichts sagen.. ausser du findest Mr. Oizo nicht gut ;)
Info zu Yves Usson : http://greatsynthesizers.com/interview/yves-usson-mitentwickler-des-arturia-minibrute/
Voyager…..
kann dir in deiner Argumentation schon folgen, aber was den Waldorf q+ angeht war ich sehr enttäuscht. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die VA-Filter im q+ besser klangen als die analogen. Bei mir hat der nur wenige Wochen gestanden und wurrde dann schnell wieder abgestossen. Den Alesis Andromeda besitze ich hingegen bis heute. Der ist zwar umständlich zu bedienen, aber seinen Klang schätze ich sehr!!! Übrigens bekomme ich demnächst einen Jupiter 6 als auch einen DM12 dann stelle ich gerne mal Vergleiche an.
@Tyrell Ich fand die PPG VA Filter im Q klangen besser als die Q+ analogen. Und der Q+ hatte einige spezielle Q+ Bugs die der normale nicht hatte.
@Tyrell Das mit der Musikmesse auch als Händler ist ja immer so ne schwierige Sache…. ich kann mich auch nicht mehr erinnern ob ich Va oder CEM Filter beim Q+ gehört habe, ist doch schon 15 oder mehr Jahre her…war ja noch die Sache mit Rudi Linhard… Minimoog = Voyager.. lol… und halt nicht unendlich viel Zeit zum schrauben gehabt.. es gibt ja immer noch ne Prolight + Sound, da ging immer viiieeell Zeit drauf…da muss der Sound einem auf Anhieb gefallen.. gekauft habe ich ihn ja nicht… ;)
überhaupt strange früher habe ich ausschließlich alte Synths gekauft, zum einten billiger.. zum anderen was gab es nicht wirklich besseres Neues… hat echt lange gedauert.. bis mich neue Sachen wieder begeistern konnten..
@ Tyrell.. sofern du im Süddeutsche wohnst ( ich fahre nicht nach Sylt ) :) möchtest du den Test mit JP8-Custom Edition ;) JX8P Juno60
und Polysix evtl. MKS7 MarionSynth erweitern… :D… oder ist das too much…
klingt gut, wo muss ich dazu hinkommen? ???
@Tyrell also ich bin im land der heidis und berge wohnhaft… wo bist du ;)
so ganz nebenbei : 008 provides eight discrete voices of polyphony …. also ich sehe IC,s und keine Einzeltransistoren… wird der diskret unter der Hand vertickt….oder kann man die einzelnen Stimmen diskret über die Tastatur ansteuern….
aber mit dem Wort Discret scheint man es im englischsprachigen Raum ja allgemein nicht soo ernst zu nehmen…
So oder so, DISKRET ist am Ende auch kein unbedingtes Qualitätsmerkmal. Ich finde definitiv den Prophet 8 klanglich deutlich besser und die Filter viel überzeugender als zB beim Prophet 6.
@Tyrell geht mir nicht um das Qualitätsmerkmal… eher um irreführende angaben…
klar, hatte ich auch so verstanden ?
@Tyrell wenn es um Qualität geht.. so könnte dieser leider nicht ganz billige Neuling https://www.amazona.de/top-news-alex-plenningers-polivoks/#
wirklich welche haben… müsste ich aber in Natura oder in seitlichen näheren Aufnahmen sehen… um wirklich sicher zu sein..
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass du die Bedeutung des englischen Wortes ‚discrete‘ nicht kennst.
was soll es den jetzt bedeuten ?
Er hat das schon richtig verstanden, diskrete Bauweise heisst keine ICs sondern eben mit Diode, Transistor, Widerstand und Kondesator gebaut. Klugscheiss-Modus: es gibt auch Diskrete Zahlen und diskrete Regelungen.
@TobyB Diskretes Motormanagement… :P
gabs früher in der DDR auch schon, da wurden aus Wartburg Scheibenwischermotoren, Schrittmotoren für Magnetbandspeichergeräte. Wir Azubis musste die Dinger umbauen.
Bei einem Verstärker der als discrete aufgebaut bezeichnet wird, verlange ich auch Transistoren zu sehen. Ich glaube hier werden eher 8 unabhängige Kanäle (möglichweise 8 DSP) angedeutet, dazu weiß ich aber zu wenig von dem Gerät.
@Filterspiel sowas nennt sich Multimode…
sry es ist wohl klar was gemeint ist…
http://www.dict.cc/englisch-deutsch/discrete.html
https://www.dict.cc/?s=discreet
ist halt typisch english… aber die werden wohl eher nicht einzelne Stimmen damit meinen…oder gibt es Synths die nur Unisono beherrschen…:)
Der Modal ist doch diskret aufgebaut, im Gegensatz zum Andromeda , trotzdem sind die Boards SMD, was ja zunächst nicht schlecht ist.
Es sind halt keine durchkontaktierten Bauteile, im Gegensatz zu den alten Geräten, aber es wurde mit Transistoren und Op Amps designt, auch wenn diese in Chips sind, also ein Transitor-Array uswgenommen wird, das ist aber doch bei Deinen alten Kisten auch so. Was dann letztlich besser klingt oder klingen soll, mal aussen vorgelassen. Die Modals sind sehr eigenständig in jeder Beziehung und mit nichts so richtig zu vergleichen.
@olduser ja was ist Diskret…
Transistor Arrays Op-amps.. Cmos logik…
meines Erachtens keines von diesen oben genannten.. das sind integrierte Schaltungen…IC,s….
mir geht es gar nicht um den klang.. der ist subjektiv..
selber konnte ich ihn noch nicht antesten.. aber isch weiss in etwa das DSI zu leisten vermag.. mit sehr ähnlicher Bauweise…
es geht mit nur um die Bauernfängerei mit dem Begriff Diskret….und das haben ja mehrere Firmen nötig..
Sex sells oder was.. lol..
@olduser Hallo olduser,
ich sehe nicht das der Modal diskret aufgebaut ist, der ist integriert bestückt, verlötet und verkorkt. Der wird sicher nicht das Gewicht eines CS 80 auf die Waage bringen. Und selbst der war nicht mehr diskrekt gebaut.
Mir persönlich gefällt das Design nicht, ich habe lieber gerade übersichliche logische Layouts ADSR auf einer Linie. Für mich im Moment auch zu teuer, ich weiss das ist mein Problem…. Aber ich würde einem günstigeren polyphonen den Vorzug geben. Dave Smith oder DeepMind12, Minilogue oder ev. noch ein System8. Ansonsten sicher ein super Gerät für die, die es sich leisten wollen und können!
Die Frage nach der Verfügbarkeit von Modal in Deutschland kam schon im sequencer.de Forum auf.
Meine Frage an Paul:
Availability of Modal products in German shops seems to drop, as reported by one guy on the sequencer forum.
Paul hat mir das geantwortet:
MusicStore have decided to reduce the number of lines they carry considerably, we are one of those. However there are still other places you can buy Modal products from in Germany.
We’re working with someone who is german to improve this and hope to have him on board in the next week, so you should start seeing more about us in German rather than just english.
Zum Thema diskret aufgebaut:
Der Minimoog ist diskret aufgebaut? Hm, da stecken 741 OpAmps drinnen, sogar als IC4 z.B. im Schaltplan bezeichnet. Oder gar Widerstand-Arrays. Vom uA 726 im Sinne der Stimmstabilität mal ganz zu schweigen.
Iiieek. Jupiter 8. Vollst von ICs: 4558, RC3046, TL080, TL082, 4052, BA662, 4053, IR3109, TL4558, IR3R01
@swissdoc es geht nicht darum ob andere früher diskret aufgebaut waren… die haben das so auch nie beworben… im gegensatz zu heute…
beim mini gab es zu mindestens mal ein diskretes vco board… http://www.colinfraser.com/mini/levelpoints.jpg
a war es nicht stimmstabil… und b.. wurde es nicht extra als diskret beworben….
glaubs die einzigen.. die wirklich alles diskret bauen sind CMS.. nur so am rande erwähnt
es geht mit alleine um die irreführende falsche werbung / bezeichnung….angefangen bei den teuren tassen… dsi.. und jetzt eben auch modal..
in den staaten wäre das wohl längst eine sammelklage wert ;)
Nun, sowohl Minimoog als auch Jupiter 8 werden idR als diskret bezeichnet. Im üblichen Jargon und Synthesizer-Kontext wird „diskret“ eben verwendet, wenn keine speziellen Chips im Sinne von Curtis/CEM oder SSM Verwendung finden. Das könnten dann auch digital ASICS wie im Microwave oder analog ASICS wie im Andromeda A6 sein. Man spricht ja auch von diskreter TTL Bauweise (z.B. beim PPG Wave).
Ich würde da einfach die Kirche im Dorf lassen.
@swissdoc Jupiter 8 wird als diskret bezeichnet ? von wem…?? IM Erika ???
ich hab ja zufälligerweise einen… und kann das nicht bestätigen… du meinst ernsthaft.. wenn ein operationsverstärker nicht von cem/ssm ist.. so ist er umgangssprachlich als diskret zu bezeichnen … zeig mir doch bitte eine alte Werbung.. wo irgend ein Hersteller so was schreibt.. danke..
Es ist geradezu grotesk, dass jemand, der hier noch nicht ein einziges Mal eine fehlerfreien Satz zustande gebracht hat, Wortklauberei bei anderen betreibt.
doitsch für du… ;) sry es geht eigentlich um betrug.. und nicht um wortklauberei.. ok ?
kommst du aus wolfsburg ;)
vielleicht schaffst ja du der allgemeinheit zu erklären.. was die hersteller uns damit sagen wollen… bis jetzt waren : unabhängige stimmen…. keine cem/ssm chips erwähnt worden..
Ich beziehe mich auf keine Werbung. Zu Zeiten des Jupiters hat das auch keine Sau interessiert. Es geht um die Texte im Internet, wo z.B. die diskreten VCOs des Jupiter 8 diskutiert werden.
@swissdoc sry
das verstehst du ein bisschen falsch…
es geht um hersteller.. die mit sowas werben..
und nicht um blogger.. ok.. klar… verstanden ?
es ist ein kleiner unterschied.. ob ich sage mein diesel ist sauber.. oder ob das ein hersteller behauptet…
@swissdoc das ist wie damals an der Musikmesse… wo Herr Linhard behauptete Voyager sei 1 zu 1 Mini…noch nachgefragt.. gleiche Bauteile.. gleiche Schaltung..
Wobei mein Se1-X wohl 1,5 zu 1 Mini sein muss.. nur auf osc filter vca bezogen…
ich finde so Sachen halt nicht soo nett… aber anscheinend habe gewisse Firmen das nötig…
@swissdoc http://4.bp.blogspot.com/_WPMByjAlgyU/TIPUeC-KJzI/AAAAAAAAAbs/SrunWV4V9Mw/s1600/roland_family_jul83pg1415_key.jpg
das ist noch diskrete werbung… lol…
faszinierende preise… der juno 60 war echt teuer… im vergleich zum 6er
Einige der abgebildeten Kisten sind schon lange gebaut worden, bis 1987. Da kam ja fast schon die D50.
@TobyB d50 kam 87… freaky Katalog… jp6 und 8 zusammen… sogar der Juno 6… der ja nach erscheinen des Juno 60 sehr unbeliebt wahr..
Hallo Till,
Super geschrieben!!!
@TobyB Danke TobyB.
@ swissdoc
https://de.wikipedia.org/wiki/Transistor-Transistor-Logik
es wird sehr wohl zwischen diskreten und ttl schaltungen unterschieden…..
das dass bei gewissen leuten nicht so gesehen wird.. ist mir schon klar….
ich wurde bis jetzt schon 3x in diese richtung enttäuscht..
und es wird wohl ziemlich sicher bald ein 4x mal werden…
gerade mit smd.. es wäre möglich.. aber der profit ist wichtiger..
zukünftig muss man wohl fragen.. ist er mit einzeltransistoren die nicht integriert sind aufgebaut ?
die restlichen bezeichnungen sind wohl für die tonne..
Naja als „Marketingfuzzy“ muss ich pppch •• recht geben. In anderen Branchen hätte man für sowas direkt eine Abmahung ins Haus geflattert bekommen. Die Musikbranche ist da anscheinend sehr flachs mit Begrifflichkeiten. Auf der anderen Seite frage ich mich aber inwieweit das wirklich relevant ist. Klingt mir fast nach einem Prinzipienstreit wie zwischen Coca Cola und Pepsi Cola. Zumindest die nichtmusiker Hörerschaft wird da eigentlich keinen Unterschied heraushören können.
relevant ist es schon.. wenn ich 5k für ne kiste hinlege.. so erwarte ich ein bisschen mehr.. als ein paar chips..
sicher die haben entwicklungskosten usw. aber trotzdem, auf der hauptplatine sehe ich bauteile für max 50 euronen… teuer sind gehäuse/ regler.. und dann versuche das mit tollen begriffen zu kaschieren..
wenn es um den guten klang geht.. so ist diskret nicht diskret hörbar.. aber klang-entscheiden sind die kondensatoren in sämtlichen schwingkreisen gegenkopplungen und filtern.
ist das bauteil mit dem höchsten verlust…
das lässt normales smd leider nicht zu.. geht nur mit hybridbestückung..
oder wie man den mix von klassischen und smd bauteilen nennen will..
ich bin echt gespannt wie behringer/musicgroup diesen markt aufmischen wird…
Der Verkaufspreis hat nicht wirklich was mit den Herstellungskosten zu tun. Ein Armani T-Shirt ist häufig nicht viel teurer in der Herstellung als ein T-Shirt von Takko. Der Unterschied macht die Stückzahl, das Design und die durch das Branding resultierende Exklusivität des Artikels. Das gleich Prinzip gilt meiner Meinung nach auch für Synthesizer….
PS: Ich dachte in einem echten Schwingkreis ist die Spule am Wichtigsten, die man im Idealfall handgewickelt auf die optimale Anzahl an Wicklungen bringt für den verwendeten Kondensator. Aber ich bin da nicht allzu tief in der Klangforschung drin.
ja eigentlich spulen… so wie in meiner tr-77…
klanglich noch besser… steuerbarkeit naja ;)
ist mit riesen luftspulen möglich..rein mechanisch wie in röhrenoszillatoren…
und ja sicher.. ein gewisser bling kann auch den preis machen… wie beim stillen wasser 1 liter 100.-
muss aber nicht sein…
der punkt ist wohl..das bald.. vielen herstellern ein rauher wind ins gesicht wehen wird…
mal schauen was passiert
ähhh luftkondensatoren sind das… LC oder LCR schwingkreise..
es wurde sogar bei synthesizern verwendet..
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/91/d8/23/91d82382fbcd7275fa7f350fbde30de2.jpg
und.. https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/5c/e2/2d/5ce22dbf850be1b01884cee4ba2dc768.jpg
ich habe ja ein rudel von diesen osc,s und ja sehr eigenständig… ;)
Hallo ppch,
LC und LCR, dass werden die jüngeren Leser kaum noch kennen, es denn sie waren mal im Technischen Museum München und hatten eine gute Führung. In den Kisten auf den Fotos wird sicher noch alles diskret mit Hartley und Co erzeugt. Die Ursprünge der Synths gehen auf die Nachrichtenelektronik zurück. Ein ziemlich spannendes Thema.
@TobyB Hallo TobyB
dem kann ich nur zustimmen.
leider gibts es von den oben genannten synths nur 1 bis 2 stück.
und selber mit röhrenoszillatoren arbeiten ist aufwändig…
jeder einzelne ton muss mit einem frequenzzähler abgestimmt und einzeln aufgenommen werden.
von der wellenform her ist sinus vorherrschend…. habe nur 2x rechteck mit pwm… kein sägezahn oder dreieck..
gibt einem aber durchaus eine vorstellung.. wie früher music concrète gemacht wurde
Ich habe ein YouTube Video gefunden und mich würde interessieren, ob dieses Phänomen bei jedem Modal 008 auftritt oder ob es inzwischen gefixt wurde?
https://youtu.be/pZVzuLrEY7Q
Beste Grüße,
André