Die Queen of Pop
Asche auf unser Haupt. Ja, wir wissen, die Synthesizer Yamaha MOXF6 und MOXF8 gibt es schon eine ganze Weile – oder anders gesagt: Hiermit halten wir ab sofort den Rekord für den am spätesten erschienenen Artikel. :-)
Ein Vorteil hat das Ganze: Diese beiden Synthesizer gibt es ab sofort zum deutlich reduzierten Preis. Also vielleicht ist das für den ein oder anderen doch noch ein Grund, sich diesen Test genauer anzusehen.
Yamaha legt mit dem Yamaha MOXF6 und Yamaha MOXF8 den „kleinen“ Bruder der Motif XF vor. Dennoch macht der Yamaha MOXF6 und MOXF8 keine Abstriche bei seiner Bühnentauglichkeit. Ebenso wenig beim Sound. Das schon mal vorab, hier gibt es keine Einschränkungen zum deutlich kostspieligeren Vorgänger.
Wir haben zum Test den MOXF6 mit einer halbgewichteten Klaviatur und in kompakter Leichtbauweise erhalten. Der große Yamaha MOXF8 ist aber, bis auf sein Gehäuse und seine gewichtete 88er-Tastatur (mit Hammermechanik), identisch mit dem kleineren Modell, weshalb der Test in Klang und Funktion auf beide Modelle zutrifft.
Die Klangerzeugung des Yamaha MOXF6 und MOXF8 basiert auf der AMW2 Synthese mit Expanded Articulation, so dass wir auf unterster Ebene ein Sample haben, das mit acht weiteren zu einer Voice kombiniert werden kann. Sie lassen sich nebeneinander auf der Tastatur anordnen, übereinanderschichten oder in Abhängigkeit des Tastenanschlags überblenden (Velocity Switch). Mit ihnen können zudem die charakteristischen Klangmerkmale akustischer Musikinstrumente imitiert werden, indem Samples spezieller Geräusche hinzu- oder umgeschaltet werden, z. B. Slides, Saitengeräusche und Flageolett-Töne einer Gitarre. Am Ende sind wir 16-fach multitimbral, bei einer Polyphonie von 128 Stimmen und 3977 Samples.
Aus der Voice kann dann ein Multi werden oder eine Performance. Aus diesen werden in der Yamaha Welt dann Phrasen, welche in einen Track oder Song münden.
Würzen können wir dieses dann, indem wir aus 7981 Arpeggios wählen. Welches dann mit einem bunten Strauß an MIDI-Funktionen abgerundet wird.
Anschlüsse und Bedienung des Yamaha MOXF6
Yamaha geht hier mit der Yamaha MOXF6 auf Nummer sicher, wir finden auf der Rückseite, von links nach rechts:
Stereobuchsen für eine externe Audioquelle
An die Eingangsbuchsen des Instruments lassen sich verschiedene Geräte wie Mikrofon, Gitarre und Audiogeräte anschließen. Dieses Eingangssignal kann in den Modi Voice,Performance, Song und Pattern als separater A/D-Eingangs-Part verwendet werden. Für diesen Part gibt es verschiedene Part-Parameter wie Lautstärke, Panorama und Effekte. Anschließend wird dieses Signal zusammen mit den anderen Parts ausgegeben. Das Eingangssignal an diesen Buchsen kann außerdem zur Erzeugung eines Vocoder-Sounds genutzt werden.
Zwei USB Audi und MIDI-Schnittstellen
Der USB-Anschluss des Instruments dient zugleich als MIDI- und als Audioschnittstelle. Das Tonsignal des Instruments und das Audiosignal an den Buchsen A/D INPUT [L]/[R] können somit in digitaler Form mit der DAW-Software auf einem Computer aufgenommen werden. Außerdem wird das Tonsignal des Instruments zusammen mit dem Signal der DAW-Software über den MOXF6/MOXF8 ausgeben. Hier ist anzumerken, dass über die USB to Device Schnittstelle auch das iDevice angeschlossen werden kann. Hier ist dann aber der MIDI-Kanal vom Werksstandard auf einen anderen Kanal zu ändern, da sonst der Kanal 1 o.ä der MIDI-DIN-Schnittstelle verwendet wird. Stereo (L Mono-Output) als unsymmetrische 6,3 mm Klinke, Fußschalter und Fuß-Controller und der übliche DC-Anschluss sind vorhanden und innerhalb des Gehäuses etwas abgesenkt. damit nichts abbricht.
Die Bedienung
Yamaha war immer bekannt für seine auf den erstem Blick „eigenwillige“ Menüführung. Dieses Prinzip muss man sich erarbeiten. So auch bei unserem Kandidaten Yamaha MOXF6. Alles Grundlegende für eine Performance, sei es Sound, Phrase, Arp, Performance, finden wir auf oberster Ebene. Darunter weniger wichtige Elemente und ganz unten die am wenigsten benutzten Elemente. So finde ich das Tempo für ein Arp und die Synchronisationseinstellungen auf der dritten Ebene. Genauso wie das Volume eines Parts, wohin ich Filter-Cutoff ganz oben finde. Hier muss man sich auf Yamaha einstellen, einmal begriffen und verstanden, ergibt dieses plötzlich Sinn.
Die einzelnen Bereiche wurden übersichtlich und verwechslungsfrei auf dem Gerät angeordnet, sodass wir eine schöne von links nach rechts und wieder zurück Bedienung haben.
Yamaha hat darauf verzichtet, dass Menü abtauchen hier ein Sport wird. Erste Belegung und mit Shift zweite Belegung, dann ist Schluss.
Das Display
Die Yamaha MOXF6 Workstation kommt mit 240 auf 60 Pixeln in Backlight-LCD daher. Zum Display gehören 12 Funktionstasten, die vorbelegt sind oder mit eigenen Funktionen belegt werden können. Grundsätzlich ist die Ablesbarkeit okay. Aber ob die BPM nur mit ca. 8 Punkten angezeigt werden müssen, ist fraglich.
Sounds und Voices, Multis, Performances
Hier spielt der MOXF6 seine Trumpfkarte aus, die Lernkurve ist zwar steil und es ist wirklich ratsam sich a) die Apps und Anwendungen zum MOXF zu laden und b) die Nase in die Bedienungsanleitung zu stecken. Sonst wird der MOXF zu einer reinen Preset- und Arpeggio-Schleuder reduziert. Denn unter der unscheinbaren Plastikhaube verbergen sich einige Überraschungen. Des Weiteren ist AWM2 eben nicht nur mit Sampeln gleichzusetzen. Dazu ist diese Synthese-Form zu komplex (Link zum Synthesizer Parameter Handbuch). Letztlich wird die AWM2 Synthese nur noch in Kombination mit der FM-Synthese getoppt. Stichwort Montage
So finden wir unter den Sounds naturgetreue Sounds von Gitarren, Klavieren, Streichern, aber eben auch jede Menge Synthesizer-Sounds.
Damit wir hier nicht den Überblick verlieren, ist alles in PRE (Preset Bänke 1-9) unterteilt, anschließend kommen die User-Preset (USR), die Drum-Pprogramme (PDR) und die nicht ins Jenseits abtreten wollenden GM-Presets. Wer hier nicht fündig wird, kann sich eine 1 GB Speichererweiterung einbauen oder die zusätzlichen Sounds herunterladen.
Klanglich – und hier sind wir wieder bei der „Queen of Pop“ – ist die Mischung an Blechbläsern, Holzbläsern, Clavis, Yamaha YC 3B Orgeln und Saiteninstrumenten (Acoustic und Electric) auf der einen Seite und auf der anderen Seite mit Elektro, Hip Hop und Techno-Sounds sehr ausgewogen.
Wer die Frankfurter Schule, Ecke Omen/Dorian Gray bevorzugt, wird sich sicher an den ultimativen Trance-Sounds erfreuen, wir finden hier die Pizza No 1., Fingerz und viele andere. Aus der Abteilung Chöre finden wir die klassischen Ahh-Chöre, die Ohh- und Uhh-Chöre. Aber auch Gated Detuned und Gated. Diese Ansammlung wird dann mit Retro-Synthhörnern der Abteilung OB, After 1984 und Finale abgerundet. Alles gute Bekannte, also kurz und gut, hier wird ein Spannungsbogen durch die letzten 30 Jahre Pop und Dance gezogen.
Der Keyboarder einer Gala/Top 40 Band wird hingegen an der umfangreichen Sammlung von Rockpianos (Big Watches) und Orgeln Gefallen finden. Hier legt Yamaha dann mit VCM aus der FX-Abteilung noch ein amtliches Leslie mit auf den Synthesizer.
An dieser Stelle inkludieren wir dann auch die Freunde der deutschsprachigen Popmusik. Wenn der Schlager gut gemacht sein will, braucht es neben einer guten Idee auch gutes Instrumentarium. Im Yamaha MOXF6 in Form von Streichern und Bläsern.
Schlussendlich haben wir, wenn alles nichts mehr hilft, noch den Mikrofoneingang und können diesen auf den Vocoder loslassen, womit wir dann auch die R&B, Westcoast, Eastcoast und Rödelheimer einschließen.
Letztlich ist das Soundangebot ein Konsens in seiner minimalen Form, hier gilt es Hand ans Instrument und selber schrauben, die Potentiale im MOXF6 sind fast unerschöpflich.
Von der Anordnung haben hier einmal die Systematik der Presetbänke und nach Instrumententyp. Oder aber nach Kategorie. Also FX für alle FX-Sounds, Move für alles Bewegte, Pads für Teppiche.
Das Ganze wird durch die VCM FX-Sektion abgerundet, hier können wir unser Signal mit mono/stereo, kreuzweise und kaskadierenden Effektketten versehen und in der Master-FX-Sektion PA und bandgerecht aufarbeiten. Die FX-Sektion spannt auch hier einen Bogen von Analogdelay-Simulation über diverse Chorus und Reverbs bishin zu Leslies Amp-Simulationen und Verzerrern.
Performances und Arpeggiator
In der Yamaha Welt ist die kleinste Einheit eine Phrase, eine Phrase kann ein Sound eines Parts sein, der erklingt und ein LFO moduliert ihn. Eine rhythmische Sequenz oder ein Arpeggio. Dieses kann dann mit den Sequencer entweder pro Step oder Real Time aufgezeichnet werden. Pro Song können sechs Szenen kombiniert werden. Jeder Song kann 16 Spuren beinhalten, welche wiederum verkettet werden können. Externe Sequenzen werden als SMF-Formart 0 und 1 gelesen. Format 1 kann nur geladen werden.
Apps zur Editierung für MAC und PC
Der MOXF6 ist einfach, aber komplex. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, hier mit Anwendungsunterstützung via iPad oder Mac/Pc zu arbeiten. Warum, hält dies die Lernkurve flach und spart Frustrationen. Zum anderen können wir mit minimalem Aufwand ein Maximum an Sound aus dem MOXF holen. Hier bitte einfach den Links folgen.
Yamaha iOS
Yamaha MOXF Download Seite
Ausklang
Bis hier haben wir einen grundsoliden Klangerzeuger und Performance-Werkzeug. Was ihn trotzdem alternativlos werden lässt, ist die Kombination mehrerer Elemente. Die Filter, derer sind 18 Filtertypen in den MOXF6 eingegangen. Der polyphone Arpeggiator mit seinen 7981 Stilen und der Fähigkeit, stur im MIDI-Takt zu bleiben oder aber „freilaufend“ zu ertönen. Dann die AWM2-Synthese an sich, da sie das Beste aus beiden Welten vereint. All dies erlaubt den Einsatz des MOXF als Kreativitätsverstärker. Klar ist für die Integration in Logic und andere DAWs Hirnschmalz fällig. Aber solange wir nicht über komplette Automatisierung im Trackkontext reden machbar.
Klanglich haben wir es beim Yamaha MOXF6 mit einem budgetfreundlichen Synthesizer zu tun, die GHS Klaviatur ist auch für Klaviermenschen akzeptabel und nuanciert spielbar.
Lob und Tadel
Zu loben gab es viel. Zu kritisieren gibt es nur den werksmäßigen Energiesparmodus. Dieser ist ab Werk Standard. Nur wird man hier erst ziemlich zum Ende des Handbuchs fündig. Und in dem Falle des Auffindens ging das MOXF gerade wieder aus. Und nein, es merkt sich nicht die letzten Einstellungen, sondern ist wieder auf Anfang. Auto Power-OFF kann man auch nutzerfreundlicher gestalten. Und nicht erst bis Seite 18 lesen zu müssen, wie es geht. Spoiler, die einfache Methode ist sehr einfach.
Zum Abschluss noch eine YT-Empfehlung mit weiteren Soundbeispielen.
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Danke für den schönen Test Toby! Ich habe den Vorgänger Mox6 und das Instrument ist für mich das Missing Link zwischen meinem Kurzweil und den ganzen Vintage-Sachen, weil es sehr schön auch die moderneren Sounds abdeckt. Der Vocoder ist ebenfalls sehr cool und der Arpeggiator in seiner Vielfalt kaum auszuloten. Schönes Instrument, um auch einfach damit zu jammen. Schön leicht! Den nehme ich auch mit ins Lokal, wenn wir kommende Woche den 92. meiner Mutter feiern ;-) Fazit: Ein Supergerät! Beim hier vorgestellten MoxF6 hat Yamaha sogar noch ordentlich oben draufgelegt bei Polyphonie etc. Lediglich die brombeerfarbenen Seitenteile finde ich beim Nachfolger jetzt nicht ganz so prickelnd.
Schöne Vorstellung des Synths – danke Toby!
Für nen richtigen „Test“ fehlen mir aber noch die Punkte:
– Handling FlashRam für Samples
– Sequencer (da soll ja angeblich ein kleiner Rm1x drinstecken, also auch patternorientiert und mit Mutes, etc.)
Das wär doch mal nen Test Part 2 wert oder? :-)
Hey Toby, ohne jetzt den ganzen Ttest gelesen zu haben eine Frage: Wie ist die Qualität der Klaviatur? Wär das Ding eine Alternative zu nem Masterkeyboard?
Über die Auto-OFF Funktion bin ich beim Montage auch gestolpert, obwohl das im Manual schon auf Seite 4 oder so steht. Hatte es nur umgekehrt verstanden, und bei Yamaha als Defekt gemeldet. Die waren lieb und habens mir erklärt, aber wahrscheinlich insgeheim über mich gelacht :)
mhh – Ich habe mir zunächst die angegeben Klangbeispiele angehört und dann den gesamten Test gelesen.
Die Klangbeispiele (nicht die Vorführung) finde ich ganz schrecklich. Schon das erste Beispiel als Hörner zu bezeichnen (wahrscheinich von Yamaha vorgegeben) finde ich angesichts des Preises von mehr als 900€ eine Unverschämtheit. Die anderen Beispiele lassen mich an den Sketch mit der inhaltsvollen Frage „Kann der auch Lambada?” erinnern.
Versteckt hört man es auch bei dem Referenten („Die Klänge decken die letzten 30 Jahre Pop ab”).
Kein Aftertouch? Für den Preis ein NoGo.
Ich besitze noch einen DX11 und TX81Z und TG77, also bin ich schon Yamaha-Fan, aber das ist eine Zumutung.
Vergleicht man das mit dem Keyboard und der gelieferten Software einer bekannten Berliner Firma, dann erscheint die angesprochene Notwendigkeit eines Tutorials und der umständlichen Bedienung wirklich dreist.
Es tut mir leid, dass ich für die Fans dieses Instruments einen so niederschmetternden Beitrag abgeben muss.
Stimme hier vielen Beiträgen zu. Diese Vielfalt kann einen fast erschlagen..Bis zu annährend 7000! Arps, da verliert man sich schnell und Stunden vergehen wie im Fluge und Liebe auch meinen Mox auch als Masterkey,fast unschlagbar. Konzept in den Menüs..naja..Anschlussvielfalt ist enorm. Tastatur von Fatar Interner Sequenzer auch nett. Im Einsatz als Master würde ich gerne meinen Virus so viele Arps gönnen.Weiß jemand ein Rat? Midi mit kostenloesen Cubase mit im Kauf dabei…eines der besten DAWs..Habe den Kauf nie bereut!
Ich finde es schade, dass über die Integration v.a. in Cubase so wenig geschrieben wird. Das Gerät ist ja in meinen Augen als Nachfolger vom MOX und damit als Nachfolger der KX- Serie zu sehen. Während die KX- Serie Masterkeyboards mit Automapping darstellte, wurde mit dem MOX die Klangsynthese integriert, welche mit dem hier vorliegenden MOXF weiter ausgebaut wurde.
Ich würde mir mehr über die Integration, auch den VST- Editor und die Möglichkeit, die Soundsettings für den Song im Song zu speichern, lesen wollen.
Zweitens wünsche ich mir einen Vergleich des MOX zum MOXF.
Drittens ein Stinkefinger in Richtung Yamaha: Wenn schon „total integration“ in die DAW, warum dann nicht zumindest zwei Stereoausgänge?
Und zu guter Letzt: Warum haben in der gesamten Produkthistorie KX, MOX, MOXF die Geräte keinen Aftertouch? Gerade Yamaha hat mit seinen Workstations immer wert darauf, dass die Sounds Aftertouch wirksame Modulationen haben. Bei der Integration in die DAW als Masterkeyboard ist das doch gerade an der falschen Stelle gespart. Aftertouchfähigkeit kostet doch bestimmt nur wenige Euro, und wie viele Software Synths nutzen Aftertouch- Controllerdaten…. Yamaha, bitte nehmt Euch für das Folgemodell dies zu herzen: Aftertouch und mehr Ausgänge! Danke!
Eure Tests und Kommentare lese ich im Übrigen sehr gerne und bin verdammt hungrig nach mehr…macht weiter so und auch euch und den Usern ein besinnliches Weihnachtsfest mit viel Muse und Input zu den kalten Wintermonaten…denn:
DU KANNST MUSIK NICHT BERÜHREN; ABER SIE DICH…abgeschrieben, passend…schön
Gerade mal in Test und Video reingehört. Ich tu mich da auch schwer mit. Denke, dem Einsatz für ’ne Top 40 Coverband wird das Dingen wohl gewachsen sein. Ansonsten finde ich den Grundsound, wie leider recht häufig bei Yamaha Presets zu hören, eher steril, kalt, uncharismatisch. Erinnert mich an die Yamaha Tischhupen der 90er. Dahingehend hat sich m.E. nicht sonderlich viel Positives getan.
Damals in den 80ern, als jeder Synthesizer nur einen Sound simultan spielen konnte, träumte man von solchen Instrumenten wie dem MOX, mit dem man ganze Playbacks hätte erstellen können. Heute im Zeitalter von DAWs mit NI Komplete Paket und diversen Genre typischen Softsynths und Libraries, holt man mit solch einem Instrument wie MOX oder Korg Kross keinen mehr hinter dem Ofen vor. Wenn schon Hardware-Synth dann schaut man sich eher nach spezialisierten Synthesizern oder Beatmakern (analog oder digital oder Sample basiert) um, die in bestimmten Klangbereichen und Handling dann der Software überlegen sind und diese sinnvoll ergänzen. Also ein kleiner abgespeckter Montage (z.B. nur den FM-X) oder ein größerer reface DX wären da schon interessanter als eine abgespeckte Motif Workstation.
Für Hobbymusiker oder Top 40 Band-Keyboarder sieht das natürlich anders aus, weil man ja da einen schnellen Zugriff auf gute Standardsounds braucht und durch die AWM2 Synthese des MOX nebst Filtern auch mal den ein oder anderen aktuellen Sound sich zurecht schrauben kann.
Danke für den Test. War zwar ein wenig verwundert dass du diesen Test machst, aber echt gut.
Wir verwenden den Motif auch schon lange in der Band und im Studio ……ist halt eine eierlegende wms …… und man bekommt echt was für wenig Geld geliefert ….. voralem gutes Konzept der Workstation.
Zu den negativen Kommentaren: es mag ja sein, dass heute z.B. ein Komplete dem MOXF soundtechnisch überlegen ist. Allerdings ist im MOXF die vollständige Klangerzeugung des Motif XF enthalten, der ja – jedenfalls nach meiner Kenntnis- über Jahre so etwas wie ein Industriestandard war, und auch in diversen professionellen Produktionen zu hören ist. In dem Zusammenhang von „Zumutung“ oder „Tischhupe“ zu sprechen, erscheint mir daher etwas daneben.
Eine Info könnte man Interessierten evtl. noch mitgeben: ich persönlich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass Yamaha im Januar auf der NAMM einen Nachfolger des MOXF präsentieren wird, auf über 50%. Zum aktuell reduzierten Preis ist der MOXF aber sicherlich trotzdem eine Überlegung wert (ich selbst habe einen MOXF8 seit 2014 und bin damit recht zufrieden).
Vielleicht noch interessant für die User dieses Synths und des Vorgängers MOX6/8 ist diese Soundbank mit aktuell 1237 Voices.
Der Italiener Nicola Brunelli sammelt und erweitert dafür die Soundkreationen diverser Mitstreiter: http://www.diamociunamox.altervista.org/english.html
Hallo TobyB …. freu mich schon auf die ersten Demos (ala soundcloud) die du mit dem moxf erstellst ……. vielleicht kannst du auch deine Arbeitsschritte beim rec. mal näher anführen ……lg und danke erstmal
Ich wünsch mir dennoch nen Yamaha Montage im „Desktop“ Format.
Kongratulation zu diesem Testbericht:
was mich derz. interessiert: da Roland jd-xi für meine Zwecke (als musikal. Notizbuch vorr. für den Bereich exp., bzw. Zeitgen. Musik) nicht (bzw. ungenügend) geeignet ist, bin ich nach eingehenden Recherchen auf die moxf- Instr. gestoßen.
Hat hier jemand Erfahrungen mit der Steuerung der voice-par (bzw. synth-par.) mittels externer MIDi-Ctrl.? Dies gilt auch für das „Zusammenspiel“ von Max/msp und vor allem Samplitude Pro X .
Ist eine externe FX-Par. Steuerung mittels DAW (in meinem Fall Samplitude Pro X) und ext. MIDI-Ctrl. gewährleistet?
Aus verg. Zeit besitze ich noch Samples, damals mit Turbosynth, Avalon (digidesign) sowie FZ-10M erstellt – wie müssen die Samples (nach erfolgter Konvertierung in .aif, .wav 44.1KHz 16bit) für den moxf6 vorbereitet u. importiert werden?
merci für Hinweise, Lösungsvorschläge u. VG
xaez
@TobyB
ich vermute, daß inbezug auf die FM-X Synthese noch kein, meinem Verwendungszweck entspr., Instr. (Ausnahme: der 16kg schwere Montage 6), existiert, oder?
merci für Hinweise u. Vorschläge, VG
TSt
@TobyB, da kann ich gute Resultate melden:
der Anschluß der Glasplatte (camera-connection-kit ist Vorr.) an den moxf funktioniert,
Sender u. Empfänger finden sich, die Tastatur steuert demzufolge via Midi z.B. FM-essential app – allerdings vermute ich (notfalls mich korrigieren), daß das Ausgangssignal direkt auf den Ausgang des moxf geroutet wird – sprich mit ähnl. iPad apps läßt sich das Prozedre ebenfalls realisieren (iVCS3 ist mein Favorit)
eine andere Frage: liegen Angaben zu lfo speed min, max (Hz) für Korg M3, radias vor?
(am besten nicht nur für die anal. sondern auch für dig. Synthesizer sollte so eine Art Tabelle vorliegen, erstellt werden)
merci u. VG
TSt
Ich finde es interessant, dass hier überwiegend Synth-Sounds präsentiert werden, sagt man den Yamahas doch meistens nach, vor allem auf dem Gebiet akustischer Instrumente herauszustechen.
Und tatsächlich muss auch ich gestehen, dass mir die präsentierten Beispiele etwas arg flach und leblos vorkommen. In Sachen Rompler-basierter Synth haben meiner Meinung nach Korg und Roland weiterhin die Nase vorn (Kurzweil klammere ich hier mal bewusst aus). Roland sticht vor allem durch die Integration von FXM, Ringmodulation, Boost und „Analog Feel“ hervor; Korg wiederum durch die Auswahl an Rom-Samples sowie Drive- und Bass-Boost-Parametern.
Ich suche in den Handbüchern verzweifelt nach der Tastenkombination, mit der man den letzten Zustand (vor dem Ausschalten) speichern kann und finde sie ums Verrecken nicht mehr. Hat hier jemand die Kombination im Kopf? Danke.
Auch wenn ich den Test sonst sehr gut finde, so ist mir der Tadel doch doch etwas zu knapp ausgefallen – hattest Du das Gerät da noch nicht sehr lange?
Ich würde dem MOXF einen anderen Titel geben nämlich „Die Entdeckung der Langsamkeit“.
Kann mich nicht erinnern, jemals einen Synth mit derart mieser Firmware bei der Speicherhandhabung unter der Fingern gehabt zu haben. Der MX49/61 macht ja ähnliche Mucken, aber der Flashspeicher des MOXF schießt wirklich den Vogel ab. Fühlt sich schlimmer an als eine Übertragung via MIDI Sample Dump, und das im Jahre 2017 und mit einem dicken Prozessor drin.
Beim Laden von Samples via USB Stick wird offenbar jedes Byte einzeln geholt und dann in den Flashspeicher geschrieben, wobei dieser ja eigentlich nur Blöcke beim Schreiben kann. Völlig Gaga.
Mal eben einen Favoriten mit SHIFT FAVO Setzen und er macht eine Denkpause. Mein Juno G macht das im Hintergrund, während des Spielens. Wer weiß, vielleicht werkelt da im Kern die uralte, schnarchlangsame SCSI Library und wurde nur eingebettet … Zutrauen würde ich denen das.
Wer viel mit Samples arbeitet bekommt da schnell graue Haare.