Groovebox: Knietief in den Neunzigern
A little MC-303 History
Die Geschichte der Roland MC-303 ist auch eine persönliche Geschichte. Die heute vorgestellte MC-303 einfach als Tischhupe abzutun, wird ihr definitiv nicht gerecht, genauso wenig wie sie heute zum Alteisen gehört. Lassen wir mal die allseits beliebten GM-Soundbänke außen vor und kümmern uns nicht um die Klangsynthese, haben wir mit der MC-303 eine Maschine, die auf die Bühne gehört und zum Performen aufruft. Und es gab in der „wilden“ Zeit durchaus Acts, die mit der MC-303 komplette Auftritte hingelegt haben.
Geld war während des Studiums knapp oder schon für andere Vintage Synths drauf oder dank bevorstehender Diplomarbeit für so was und weil Apple eben auch gute Geschäftsleute sind, musste diese Erweiterung auch her. Nun waren Synths da aber nichts, was Bumm und Tschack machte. Und da kommt um 1996/1997 nun Roland mit der MC-303 ins Spiel. 1996/1997, weil Roland vom Erfolg der MC-303 derart überrascht war, dass es zu massiven Lieferschwierigkeiten kam. Der Autor musste damals 9 lange Monate auf sein Exemplar warten, bevor der Händler des Vertrauens auf den Anrufbeantworter sprach und um Abholung bat.
Explizit wurde die MC-303 damals gekauft, weil der Autor sich einen adäquaten Ersatz für die damals schon sehr hochpreisigen TR-707, TR-808 und TR-909 in einem Gerät erhoffte. Der damalige UVP in Höhe von ca. 1.100 DM sprach ja auch dafür. Und für das avisierte Genre House, Trance und Drum and Bass musste man die halt haben.
Hört sich schon mal gut an. Wo ist also der Haken?
Die Verarbeitung der Roland MC-303
Grundsätzlich ist die Verarbeitungsqualität der MC-303 sehr gut. Was bei älteren Modellen gerne zum Problem wird, sind schleifende und kratzende Potis. Das Gehäuse ist massives Blech, das nicht wegfliegt. Bedienung und Taster kommen Musikern mit Notenphobie extrem entgegen. Das gesamte Bedienkonzept kommt uns bekannt vor.
Rückseitig und hier wird’s jetzt haarig, nur Kopfhörer und ein Paar Stereoklinken. MIDI finden wir in Form von IN und OUT. Sehr sparsam. Aber sollte reichen. Besonderes Augenmerk sollte der Subbass-Regler erhalten, zu seiner Funktion später mehr. Nur dieser Regler ist eine wahre Diva mit zunehmendem Alter. Wie auch alle Regler der MC-303 sie sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt. Dementsprechend sinnvoll und gesichert möchte das MC-303 auf Reisen gehen, die Haltbarkeit wird es euch danken. Nachdem wir uns mit den kleineren Macken befasst haben, kommen wir nun zur Klangerzeugung.
MC-303 Groovebox Basics
Kurz zu seinen Innereien und seinen Fähigkeiten: Die MC-303 bietet vor allem Sounds aus den Bereichen Dance, Techno, Jungle und Hip Hop, ein wenig Trance, ein wenig Acid und Bass & Drum. Aber – wie ich mit der ersten Sounddemo andeuten wollte – sie kann z. B. auch funkige Sounds. Sie hat mehr als 400 eingebaute Patterns mit zahlreichen Variationen, die sich noch weiter durch verschiedene Parameter verändern lassen. Sie hat einen Drumsynthesizer, einen Sequencer, mit dem man selbst Patterns programmieren kann, einen Arpeggiator und einen Synthesizer mit zahlreichen Presets, die noch weiter verstellbar sind z. B. durch Cutoff, Resonance, Attack oder Decay. Darüber hinaus lassen sich noch diverse Effekte hinzufügen, wie z. B. Flanger und auch der LFO lässt sich verstellen, was z. T. für sehr schöne schwebende Effekte sorgt. Und das Schönste ist: Das alles kann man ganz bequem in Echtzeit steuern.
Technisch gesprochen heißt dies:
- 448 spezielle Dance-Sounds, 40 Synth-Bässe (TB-303 etc.), 35 Synth-Lead-Sounds, 33 Synth-Pads
- 12 Rhythmus-Kits, einschließlich TR-808, TR-909; Techno-, Jungle- und House-Sets
- Vintage Synth-Sounds und Arpeggios; Preset- und User-Dance Patterns mit 300 Variationen
- 16-fache Multitimbral-Kapazität; 8-Spur-Sequencer mit verschiedenen Quantisierungs-Funktionen: Grid, Shuffle und Groove
- Resonant Filter, LFO, Hüllkurvenregelung und eingebaute Effekte: Reverb/Delay und Chorus/Flanger
- Realtime Phrase Sequence (RPS) zum Abspielen kompletter musikalischer Phrasen durch einfaches Drücken einer Taste
- Low Boost-Funktion
- Last but not least GM-Klänge, die sich stets bemüht haben.
Und praktisch? Its only Dance. Nicht nur für Anfänger. Das Konzept der Roland MC-303 ist seit Erscheinen der 101 und Ur MC bei Roland gleich geblieben, hier kommt noch die allseits nützliche TR-Quantisierung für Beats und die 71 Groove-Stile hinzu. Damit lässt sich aus diesem Kistchen ordentlich Alarm machen. Die Eingabe der Beats kann entweder Realtime oder in Steps erfolgen. Dies erfolgt dann über die mittlerweile vergilbten Tasten der Marke Mäuseklavier. Wer hier große Dynamik erwartet, ist recht schnell enttäuscht. Hier funktioniert alles nach dem Prinzip „Drücken für Note“, wer dennoch auf ein Restmaß an Ausdruck nicht verzichten möchte, kann rückwärtig ein Sustain-Pedal anschließen. Dieses gibt auch mehr als zwanzig Jahre nach der Einführung durch Roland immer noch zu erwerben, wie ein Ersatznetzteil.
MC-303 auf der Bühne
Vor allem macht die MC-303 Spaß, wenn man sich ein Pattern aussucht, sich anschaut, welche Parts hinter welchen Schaltern liegen und dann schaltet man erst mal alles aus, drückt auf „Start“ und lässt dann erst mal die Bass-Drum wummern, knipst den Basslauf dazu, gibt ein paar grelle Obertöne hinzu und weitet das Stück immer mehr aus. Dann ergänzt man das alles noch durch einen per Hand eingespieltes Arpeggiato und schon und ist mit nur wenigen Handgriffen eine charttaugliche Mucke erstellt. Das muss man wirklich sagen: Die MC-303 ist ziemlich intuitiv zu bedienen. Und apropos Charts: Es sind zwei, drei Presets auf dem Maschinchen, die es wirklich schon in die Charts geschafft haben. Wundert euch also nicht, wenn euch das eine oder andere Pattern irgendwie bekannt vorkommt.
Und da kommen wir auch zum Erfolgsgeheimnis der MC-303, sie ist zwar „basic“, aber hat eben doch absolutes Potential für mehr als einen Gig.
Denn wer sich mit all dem nicht zufrieden gibt, der kann sich das 130-seitige Benutzerhandbuch zu Gemüte führen und alles links liegen lassen, was nach Preset-Pattern riecht. Denn die MC-303 lässt sich bis ins Letzte per Hand programmieren. Es sind also auch ganz eigenständige Songs machbar. Eine echte Gute-Laune-Maschine also. Ein absoluter Performer!
MC-303 Schattenseiten
Zu allererst hat können wir Reglerbewegungen nicht aufzeichnen, das kommt uns von Roland bekannt vor. Das macht aber auch Sicht der Performance richtig sein, ist aber im Studio ein Zeitfresser. Die Effekte hier Delay/Reverb und Flanger Chorus, nun ja selbst anno Tobak gab es schon die Boss SE-50/70. Aber Kirche bleibt im Dorf, sie machen einen passablen Job als in the Box Effekte. Mehr aber auch nicht. Der LFO, er ist vorhanden und hat die Aufgabe zu pannen oder das Portamento zu modulieren. Was er wirklich anständig macht. Definitiv problematisch sind die Line-Ausgänge, denn sie mögen nicht jedes Mischpult, der Sound kann hier dann schon mal anfangen zu matschen. Tatsächlich wäre der Geheimtipp des Autors ein Lindy ADC und dann in den Koax-Eingang des MX1. An einem A&H ZED14 oder ZED420 und auch am Roland MX-1 Line-In kommt es zu besagtem „Matschen“.
Vorsicht ist auch mit dem Subbass angesagt, dieser sorgt zwar für den nötigen Druck, nimmt aber der MC-303 die Dynamik weg.
MC-303 Highlight
Definitiv der Real Time Phrase Sequencer. So schnell wie man mit der MC-303 seine Performance organisiert hat und während der Performance vom Songmodus in den „Pumpup the Jam“ Modus wechselt, das gibt und gab es zu der Zeit nicht. In Kombination mit dem Arpeggiator ließen sich viele kompositorische und spielerische Schwächen kompensieren. Es hat Acts und Künstler gegeben, die komplette Songs und Gigs damit abgefeiert haben, wir führen für die Chronisten mal ATB und 2Raum Wohnung auf.
Roland hatte mit der MC-303 den richtigen Riecher, die erste Generation Raver hatten den Wert ihrer TRs und früheren MCs erkannt und wollten diese nun meistbietend loswerden. Die jungen Underground- und Nachwuchsraver mussten im Erscheinungsjahr der MC-3o3 schon mit Schnappatmung kompensieren. Und Rolands Idee, eine gesampelte Groovebox an den Start zu bringen, hat ja funktioniert. Hier habe ich die Sounds, die ich brauche und kann sie begrenzt verbiegen, die AD-Hüllkurve kennen wir auch von Roland. 16-fache Multitimbralität und 8-Spur-Sequencer sind nicht nur für den Einsteiger ausreichend. Der Acid des Filters setzt sich durch, leidet aber unter den Summenausgängen, wie auch alle Groove wo mehr als Drums gespielt werden.
Die Stärken der MC-303
Der Sound der Drums so richtig verarbeitet, ist alles andere als ein gelutschter Drops. Die TR-Drums mag man und kann mit ihnen arbeiten. Die Quantisierungsfunktionen empfehlen die MC-303 für wirklich alles, was groovt, HipHop, Jungle, Drum and Bass oder die Frankfurter Schule, Ecke Roßmarkt (Techno/Trance). Im begrenzten Umfang funktionieren auch die Roland TB-303 (Samples) hier als Bass und Subbass. Wichtig ist hier, das Filter zu kennen!
DJs können mit der MC-303 nach wie vor ein Setup aufhübschen, ob nun klanglich die Airas oder die MC-303 die bessere Wahl sind, es kommt auf das Vorhaben an.
Nachteile der Roland MC-303
Reglerbewegungen werden nicht aufgezeichnet. Der RPS-Modus ist schon etwas für die Gemütlichkeit. Insbesondere in der Firmware-Version 1.0 sind noch Bugs drin, die mit 1.03 ausgemerzt wurden. Für den Autor definitiv die Line-Ausgänge.
Die Groovebox MC-303 heute
Man kann über die Roland MC-303 denken was man mag, sie ist weder obsolet, noch redundant. Sie gehört einfach mit zum Klang der Familie. Wer sich an den Summenausgängen stört, nimmt eine zweite MC-303, die es zu vertretbaren Preisen noch gibt. Setup und Konfiguration sind ein Kinderspiel.
Diese Kiste ist nicht für Techniker, sondern für Performer, Roland hat hier nicht viel falsch gemacht. Dennoch kann man nicht sagen, sie sei ein kompromissloses Gerät. Dazu sind die Schwächen zu offensichtlich. Aber die gute Nachricht: Man kann mit ihnen leben und sie umschiffen!
Würde der Autor seine MC-303 hergeben. Nein, niemals. Sie hat als Drummie und für Percussion neben Aira, LinnDrum und Korg Drummies ihren festen Platz. Und den wird ihr auch niemand streitig machen.
Die Roland MC-303 on YouTube
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Und hier noch ein Tutorial für ein MC-Einsteiger:
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Danke für diesen Bericht. Die Drums sind richtig fett und punchy. Kann mich erinnern, das die damals durch die Bank sehr sehr gut klangen, und vorallem ist dort alles drin, was man braucht. Es war die erste „Groovebox“ die genau den Nerv der Zeit getroffen hatte. Das war schon fantastisch. Live habe ich damit in einer Band das komplette Playback gemacht und gejammt.
@[P]-HEAD Hallo Penis,
ich hab 2 MC303 und eine MC909. Die Drums kriegt man ohne grosse Mühe punchy. Ich hab bei einem Teil der Pattern auf die erste und fünfte Kick immer noch eine zusätzliche 808 Kick über die 909 Kick gelegt. Die 808 ist weniger betont. Der Rest ist eigentlich recht simpel. Ich arbeite immer noch gerne bei Drums mit der MC303, die TR 8 klingt teilweise zu sauber.
@TobyB Daumen hoch für die Anrede …
@rw1957 ;-)
@rw1957 er hat nicht Hi Dödel gesagt ;))
Auch für mich damals die Erfüllung aller Wünsche. TB und TRs waren finanziell absolut unerreichbar und der Rest an Gear hatte keine oder nur wenige der klassischen TR-Sounds an Board. Ich bin dann schon bald auf die MC-505 umgestiegen. . An der Stelle gleich mal die Frage in die Runde:
Wir würden gerne nun auch die MC-505 vorstellen, hat die noch einer von Euch zu Hause? Vielleicht in Form von Fragen und Antworten etc.? :-)
@Tyrell MC505 die mit dem D Beam, was eigentlich schon eine geniale Sache von Roland ist. Ich spiele viel mit dem D Beam von der Gaia rum. Und die JX Sound der MC505 sind aus sehr gut. Also wer hat eine, bitte Finger heben :)
@Tyrell Ja, aber dann bitte nicht die JX305 vergessen. Mehr Sounds wie die MC505 und alles super mix und mischbar in einem Gerät. Krasse Möglichkeiten!
@[P]-HEAD War das eine Art Keyboardversion der MC-505 oder doch eine ganz eigene Reihe?
@Tyrell MC303 + MC505 = JX 305 . wenn man so will der Uropa zum JDxi
@Tyrell ja, das war die Keyboardversion. Damit konnte man wesentlich musikalischer Unterwegs sein.
@[P]-HEAD Ein Freund hatte damals ein Jx 305. Klanglich um weiten besser als die 303 aber die Bedienung war schon um einiges frickliger und eine Montagskiste war es wohl auch noch ..ich hab noch nie einen Synth gesehen der so oft zur Reparatur geschickt wurde..
@Tyrell Es gab auch noch den EG 101. Hatte 303/505 Sounds + nen kleinen Sampler an Board.
@Larifari Ja es sah sogar sehr Chic aus. Aber der Sequencer war glaube ich eher von der Natur eines Arrangerkeyboards.
@Larifari Ja, da war noch die Technik des sp202 drin.
Der ist heute begehrt bei der Lofi hiphop Fraktion.
Er hat nämlich 2 Lofimodi (4 kHz und 8 kHz wenn ich mich nicht täusche) weil damals der Speicherplatz teuer war.
Mit dem Standard (16 kHz) und hifi Modus (32khz) ist seine Polyphonie allerdings sehr schwach vor allem wenn man eine Smart Media Karte benutzt.
@Tyrell Ich habe die noch im Schrank… besteht da noch Bedarf?
„Geld war während des Studiums knapp oder schon für andere Vintage Synths drauf oder dank bevorstehender Diplomarbeit für so was und weil Apple eben auch gute Geschäftsleute sind, musste diese Erweiterung auch her.“ — Dieser Satz hat eindeutig Moogulator-Dimensionen.
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Ich habe kein Wort verstanden.
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Also wenn man mit der Maus über die Begriffe „Vintage Synths“, „so was“ oder „Erweiterung“ hovert oder draufklickt schon – finde ich :)
Krix-krax
Da sind Links drinnen. Klicken heisst Verstehen.
@swissdoc Doc du verstehst mich ;) Mit dem Powermac 9600 ziehst du natürlich heute kein Schnitzel mehr vom Teller aber damals war die Kiste auf diversen Raves unterwegs. Dank Wingskarte konnten wir PAL SVHS von der Kamera einlesen, mit 3D und VFX versehen und dann raus auf die Beamer schicken. In „Echtzeit“, was man damals Echtzeit nannte.
Morsche Iggy,
G3 Erweiterungsboard für meinen Powermac. Hab ich immer noch. Wird einmal in der Woche angemacht. Bis ich auf iMac intel Core Duo umstieg, war das meine MIDI Kiste, Videoschnitt und 2 Spur Audio Maschine. Da läuft noch von den Propellerheads Software drauf. Später kamen dann noch der tragbare Klodeckel und das Aquarium hinzu. Den Cube hab ich an einen Sammler verkauft, das blauweisse iBook, Klodeckel dient immer noch als Zettelhalter.
Wenn man die externen Links anklickt, ergibt das durchaus Sinn. Und gleichzeitig steigert Toby durch das Einbinden dieser Links hervorragend die SEO seines Beitrags ;-)
@costello Ich hab bei Peters Workshop nicht geschlafen ;) Mach ich ja sonst gerne Mal. Aber MC303 googlen und amazona.de taucht ganz oben auf. So soll das wohl sein ;)
Dito…
Der Artikel hat auch sonst reichlich grammatikalische Schwächen… …naja ;-)
Der pedaleingang ist nur für ein Taster Pedal kein sustain pedal!
@Numitron Hallo Numitron,
DP2 universelles Halte und Dämpfer Pedal.
@TobyB Stimmt, habe ich verwechselt mit expression Pedal
Der arpeggiator ist ein Traum, würde ich mir bei aktuellen Geräten auch so in etwa wünschen. Falls man die speicherbatterie wechseln muss, das geht sehr leicht weil damals schon cr 2032 auf batteriehaltern montiert wurden.
Ich glaube ich packe meine (die ich seit über 20 Jahren habe) wieder aus. 8-)
@Numitron Der Arp kam hier etwas zu kurz, ist aber definitiv einer der Hauptgründe für den Erfolg der MC 303. Für mich neben dem Arp der Polysix so ziemlich das Beste was es gibt. Natürlich sollte man dann schon Trance und Co mögen ;)
@TobyB In meinem Fall nicht, bin kein trancefan.
Hab zb gitarren und Klaviere mit dem arp verwendet.
Hatte auch mal eine in den 90ern, da originale TRs damals unbezahlbar waren und ich die Kombination aus TRs und Bass-Synthesizer gelungen fand. Die MC303 groovte und shufflete wie der Weltmeister. Die mitgelieferten Patterns ware japanisch gruselig, aber man konnte sehr schnell eigene Patterns erstellen. Die MC303 war dabei sehr intuitiv von der Bedienung her und man kam schnell zum Ziel.
Getrübt wurde der Spaß durch die weniger gelungene Integration in ein bestehendes Midi-/Audio-System (Syncronisation / Audioausgänge)) und durch ständige Systemabstürze und andere Bugs.
Hab sie dann letztendlich doch verkauft. Kam dann mit Hardware-Sampler und einer DAW besser zurecht.
@Sudad G Hallo Suad, hört sich nach FW 1.o an. Ich habe meine auf der 1.o3 laufen, da macht nichts Problem.
@Sudad G Integration war echt so eine Sache… Sie ist einfach ein Mastertier… aber da war sie ganz passabel über Midi Chain hingen da 3 Synths dran, eine Mb 33 ein CS1x und ein Poly 800. Das war ein nettes kleines Set up.
Sehr schöner Bericht Toby, der auch bei mir Erinnerungen auslöst. Ich hatte mir das Nachfolgemodell MC-505 gekauft, bei dem man einen lichtempfindlichen Controller (D-Beam) für verschiedene Filter- und andere Echtzeiteffekte hatte. Es war ein verzweifelter Versuch meinerseits, moderner zu klingen und Dance-Rhythmen zu adaptieren. Ging natürlich schief und so hat sich sehr schnell mein Patenkind das Ding als Dauerleihgabe unter den Nagel gerissen und irgendwann habe ich ihm sie dann einfach geschenkt. Aber wenn ich einen MODX anspiele (der ja ganz ähnliche Funktionen hat), ertappe ich mich dabei, wie ich auf diese „all hands up“-Grooves abfahre ;-)
@costello Tja unsere Neffen/Patenkinder sind sich wohl ähnlich. Mein Neffe hat grade meine Q von Waldorf als Leihgabe. Peter sucht noch eine MC505. ;) Diese Hands up Grooves muss man der MC303 erst mal ein verleiben. Die Presets sind sehr, sehr schräg. Wenn man das dann kann, hast mit der Kiste Spass. Und die MC505 ist auch eine Performer Kiste, wurde m.W auch von 2Raum Wohnung eingesetzt. Ich bin schon so ein kleiner Raver, ab 128 BPM fühl ich mich wohl. Damals, zum Ende des Studiums war die MC303 ein Kompromiss aber guck dir die MC303 an, ich hab sie wohl lieb ;)
Echt nicht!? Ich fand die Beschreibung total passend und sprach mir aus der Seele, auch wenn ich PC-User war …
Ich kann mich noch gut erinneren. Die MC 303 war damals ein Meilenstein für mich, viele Sounds on Board und ein genialer 8 Spur Sequencer welchen ich heute gern wieder hätte. Schön ist das man in mehren quantisierungsraster arbeiten kann da gelingen Aphex Twin Breaks schon fast mit Links und ohne Glitch und Track Repeat. Nur das Timing welches beim Patternwechsel etwas hakt ist nicht ganz so schön. Dafür kann mann auch externe Midigeräte ansprechen und über copy kann man auch Interne Patterns überschreiben das ermöglicht viel mehr speicher und lange Arrangements im Songmodus.
@Ashatur Was würde nur geiles dabei rauskommen wenn man die ACB Synthese mit so einem Sequencer kreuzen würde…? und noch ein bisschen Jdxi dazu und ein paar Einzelausgänge … wow ich bekomme grad Tagträume :-D
Hallo ist da wer von Roland???
@Ashatur Würd ich blind kaufen ;)
@Ashatur ja, das timing ist sehr abenteuerlich.
im realtimemodus sehr schwankend.
Bitte dieses lustige Promovideo von 1998 einbetten:
https://youtu.be/GCtUtI3IeFQ
„Straight outta Rotterdam“
@Numitron Alter, der nudelt aber die Preset sehr durch die Mangel! Der Hintergrund ist mal schön psychodelisch.
Die MC 303 hatte schon ihren eigenen Charme, ist aus meiner Sicht (subjektiv) aber nicht mit den Airas vergleichbar – es war was eigenes.
Aber Moment mal …keine Automation? Wenn ich nicht schon Demenz habe, kann ich mich daran erinnern, das man die Drehreglerbewegung aufzeichnen konnte….also automatisieren.
@Tom 2102 Du meinst wahrscheinlich die electribes.
Diese konnten dir Bewegungen aufzeichnen.
@Numitron Hallo Numitron,
Habe extra nochmal in die Bedienungsanleitung geschaut:
Seite 48: Aufzeichnen der Drehregler ;)
Ich habe keine Demenz :D Was ein Glück!
@Tom 2102 Du hast auch keine Demenz, es werden aber nur Arpeggios bedient, d.h Cut Off usw. Mit FW 1.0 kann es dir passieren das die Maschine sich dann im RPS Modus einfriert. Das passiert in Version 1.03 nicht mehr so. Vermutlich hab ich es deswegen immer unterlassen.
Vielen Dank für den Hinweis!
@TobyB Hallo TobyB,
Ich weiß gar nicht mehr, welche Version ich hatte, aber ich meine es war eine der ersten (kurz nach Erscheinungsdatum)…. bei mir hat das immer Problemlos funktioniert – außer es waren fast alle User-Pattern voll (dann ist die gute auch in die Knie gegangen. Lösung war immer, Platz machen im Speicher, dann war es kein Problem).
Mein persönliches, größtes Manko war die Midizuweisung (nicht im Soundmodulmodus), die Parts haben immer alle den Drumpart aus Cubase 1.4 vom atari empfangen…. vielleicht war ich aber auch damals noch nicht fit genug:)
@Tom 2102 Ok, hatte ich schon verdrängt.
8-)
Unter „MC-303 Schattenseiten“ heißt es u.a.: „Der LFO, er ist vorhanden und hat die Aufgabe zu pannen oder das Portamento zu modulieren.“ Der LFO hat rein gar nichts mit dem Panorama oder Portamento zu tun. Er kann auf den Oszillator, Filter oder Amp geroutet werden, wobei nur ein Regler Rate und Depth kontrolliert. Viele Features sind nur über den FUNC-Button erreichbar, daher vielleicht die Verwirrung des Autors. Das Panorama wird über FUNC mit dem Resonance-Regler eingestellt und Random Pan teilt sich einen Button mit Portamento. Der LFO-Regler bestimmt dann die Portamento-Zeit. Ein Blick auf das Manual ab S.22 schafft hier Klarheit…
@Son of MooG Noch ein Feature dass ich heute gerne hätte: random pan. Warum gibts das heute so selten?
Ich persönlich fand die Kist immer total übel, hatte was von „Techno Alleinunterhalter“!
ABER… ein sehr guter Freund hat mit nur dem Dingens, die Ravehalle zu Riem zum kochen gebracht. Aber das sowas von, dass ein mehr als bekannter Act, dessen Vorband er sozusagen war, mit offenen Mund dastand! :D
Somit …
Das stimmt Tom! Ich hab damals bei einem Gig der Prog Rock Band The Gathering den Mund nicht mehr zu bekommen, als der Keyboarder sich mit dem Drummer in einem Acid Trance Solo verstieg. Ich mein den beinharten Rockern ging auch der Mund auf aber die Massen haben die damals in Roskilde abgefeiert.
Lange her dachte ich, die MC303 könnte der günstige Einstieg in die Roland-Lauflicht-Welt sein. Ein Arbeitskollege hat mir seine für ein paar Tage geliehen. Wir wurden aber keine Freunde, auch hat das mit dem TB Sound nicht gepasst und Roland-Digital-Filter hatte ich im JV-1080 schon.
Später ist es dann eine TR808 und TR909 geworden, das mit der TB303 muss nicht mehr sein…
@swissdoc Morsche Doc,
ich kann mir dich an der MC303 nicht vorstellen, wie du völlig verstrahlte Acid und Arp Sequenzen abfeuerst. Es ist halt mehr oder minder eine Technoalleinunterhalterkiste. Der Digitalfilter ist natürlich speziell, erfüllt aber seine Aufgabe an der MC303. Ich würde die dennoch nicht als Underdog sehen. Damals hat die Kiste sicher vielen einen Einstieg ins musizieren erlaubt. Und heute kannst du die immer noch im Verbund mit einem JDXi einsetzen und fett abfeiern.
@TobyB Underdog? Sag ich ja gar nicht. Ich kam nur nicht damit klar und hatte wohl was anderes erwartet. Und korrekt, ich steh nun mal auf Jazz und Funk, bei Wagner muß ich kotzen und bei Mozart werd‘ ich krank. Nicht ganz, aber entsprechend.
@swissdoc Ich hab auch schon Stimmen vernommen, die mit der Bedienung nicht klar kamen und meinten, dass meine These der einfachen Bedienung steil sei. Ich muss sagen, es gab Geräte bei denen habe ich wesentlich mehr Probleme gehabt.
–
Spliff geht immer ;-)
Mal abgesehen vom Klang, die MC 303 hat mir unbarmherzig bei gebracht, auf den Punkt zu spielen. Es hat mir wertvolle und teure Studiozeit als Keyboarder erspart und war und ist interessanter als jedes Metronom oder Click im Ohr, immer noch!
@hejasa Erwischt. Mach ich auch so, wenn ich die beiden Norddrums und EHX bearbeite. Click oder Metronom im Ohr mag ich nicht. Entweder spiele ich gegen einen Bassgroove oder nehme die Claps aus der MC 303.
Ich hab auch eine MC-303, bin damit aber niemals warm geworden.
Wirklich gut fand ich, die ganzen Shuffle- bzw. Groove-Quantisierungs-Parameter, die es ermöglichen ein zuvor programmiertes (Drum)pattern live zu verändern und die Ergebnisse sind auch noch gut!
Das war’s aber auch schon, was ich gut finde.
Drums lassen sich einfach programmieren, Sequenzen lassen sich leicht einspielen (mit extra Keyboard), ja, aber wenn’s dann um das Kreieren eines Songs geht, hört es auf mit einfach. Das Display, das wohl aus einem Radiowecker der späten 70er übernommen wurde, hilft da nicht sehr, genausowenig wie die dreifache Belegung aller Tasten. Mal eben einen Takt ausschneiden, ist ein überaus anspruchsvoller, schwieriger Prozess. Für mich zumindest.
Mit meinem Gerät hatte ich dann auch noch das Problem, dass Midi Thru sich nicht deaktivieren ließ, dafür hätte ich wohl die neuere Firmware gebraucht.
Aber eine Frage hätte ich: Woher weißt du, dass es an den Line-Ausgängen liegt, dass das Gerät matschig klingt? Wenn ich ein „matschiges“ Gerät höre, würde ich erstmal davon ausgehen, dass das Gerät nun mal so klingt. An den Line-Ausgängen könnte ich das nicht festmachen.
@Despistado Hallo, die Thematik mit den Line Ausgängen hab ich mit meinen beiden MC303 ausprobiert. Selbst wenn ich optimal Gain eingestellt habe musste ich je nach Mischpult immer die matschigen Mitten wegdrehen. Nehme ich jetzt z.B. einen Lindy ADDA und jage Signal da durch und mittels COAX in ein MX 1 ist das okay. Bei analogen Pulten war es dann mit dem AH ZED 14 okay. Es trat bei beiden MC303 auf. Den Sub hatte ich nicht an.
Hab unlängst gestaunt, als ich von tangerine dream „order of a ginger guild“ gehört habe.
Da spielen sie tatsächlich einige der presetpatterns an.
@Numitron Grade mal rein gehört, stimmt! Ich komme jetzt nur nicht auf die Preset Nummer.
Hallo People !
Könnte mir mal jemand sagen wie man bei der MC-303 das Tempo bei einem Pattern mitspeichert ?
Auf dem Gerät was ich hier habe werden alle Patterns mit 120 bpm gespeichert.
Das kann doch nicht sein, oder !!!
Tschö
Moto
Ich besitze auch schon seit einigen Jahren eine MC-303, ein wahres Soundmonster. Ja, sie hat Macken, mich stört vor allem die fehlende Möglichkeit, Sounds zu speichern.
Der Sound an sich ist super.
Die MC-303 läuft bei mir öfter in Jam-Sessions als Drummachine/Sequenzer, im Verbund mit TD-3, CRAVE oder anderen Synthies.
Im Multimodus – also als reiner Sounderzeuger, ist die Aufteilung der Sounds in diverse Bänke ein Horror – da muss man immer wieder zur MIDI-Liste greifen, um irgendwelche Sounds grob navigieren zu können.
Trotzdem – sie bleibt im Studio.. :)
Mein Freud hat 4 mal das Get gekauft. Er arbeitet als Programmierer und ist sehr Musik interesiert. Der Sound ist tatsächlich völlig okay…
Warum wird das Gerät so wenig hergekommen? Ich habe den Eindruck: Der Rummel macht das Geschäft…