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Test: Yamaha Montage Synthesizer, Teil 2

Teil 2: Die Power der zwei Engines

15. September 2016
Yamaha Montage Synthesizer, Teil 2

Der Yamaha Montage im AMAZONA.de-Fotostudio

Willkommen zum Teil 2 des Yamaha Montage Tests. Falls Sie den ersten Teil verpasst haben, hier ist der direkte Link

Inzwischen gibt es übrigens zum YAMAHA MONTAGE ein großes Update, dass wir selbstverständlich ebenfalls schon getestet haben. Den Test zum Upgrade 2.0 finden Sie HIER.

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Und weiter geht’s!

Die AWM2 Engine des Yamaha Montage

Neben dem reinen Sample Instrumente Content geht es um die Basis. Yamaha komprimiert die Daten und das ohne Verluste in der Klangqualität. Beim 128-stimmigen AWM2 Sampleplayer für Stereo- und Mono-Waveforms wurde diese Methode nochmals deutlich optimiert und das bedeutet in der Musikerpraxis: mehr Sounds adhoc verfügbar. Und welche sind das? Nun, die Yamahas sind traditionell musikerfreundlich, und das heißt im Falle Montage, dass diejenigen, die nigelnagelneue Samples verlangen, auch welche bekommen. Das ist aber noch nicht alles, denn es gibt potentielle Umsteiger von Motif auf Montage, und die möchten ohne große Umstände liebgewonnene Sounds weiterhin einsetzen. Also sind die Motif Samples auch im Yamaha Montage drin. Das ist noch nicht alles, denn Montage ist Format-kompatibel mit Motif. Das heißt, Sie können auf das durchaus umfangreiche vorhandene Angebot zugreifen, um den Montage auf der Stelle ordentlich aufzubohren. Platz dafür ist genügend vorhanden auf der internen Festplatte. Außerdem lassen sich die Daten extern via USB sichern. Zurück zum Waveform Content des Yamaha Montage. Hier werden gleich zehnmal mehr Samples geboten als beim Motif. Das ist durchaus eine Ansage. Bei genauer Betrachtung handelt es sich nicht nur um neue Instrumente, sondern um die und deren Details.

Nun wären die Samples alleine, trotz reichhaltiger Ausstattung, erst die halbe Miete, gäbe es nicht die Sampleplayer-Engine dahinter, die Instrumente auf Vordermann und vor allem nah am Original klingen lässt. Und Verbiegungen bis in den Extrembereich zulässt, um völlig neuartige Sounds daraus zu generieren. Dafür gibt es im Yamaha Montage einen umfangreichen Parametersatz, der neben den Waves Hüllkurven, Filter, Scaling und LFOs bereitstellt. Und genau so ist es, denn alleine die Filter-Section ist opulent geraten. Neben typischen Parametern wie Cutoff und Resonance findet sich auch Ungewöhnliches wie Distance, mit der bei Dual Filtertypen der Abstand zwischen beiden eingestellt werden kann.

Yamaha Montage Synthesizer, Teil 2

Und Cutoff Key Follow Sensitivity Center Key, was mit nicht weniger als mit 7 Parametern kontrollierbar ist. Kleiner Hinweis zu den Filtern: Die meinen es bei Resoncance manchmal besonders gut und bei extremen Einstellungen kann es gelegentlich verzerren. Also: Aufpassen! Beim umfangreichen Besteckkasten geht es munter so üppig weiter wie zuvor, denn auch die Parameter für die Hüllkurven sind was für Ausgeschlafene. Mit 14 Parametern von Key On/Off bis Release Level wird hier operiert. Das lässt Feinstarbeit bei den für anspruchsvolles Klangdesign für die dafür so wichtigen Envelopes zu. Und wenn ich schon dabei bin: Diese Akribie in Sachen Parameter findet sich auch in der LFO-Section. Sie sehen schon, hier geht es ans Eingemachte und fleißige und vor allem gründliche Klangprogrammierer werden zweifellos ihre Freude dran haben.

Dass am Yamaha Montage die ganze Sache auf der Bedienoberfläche mit genügend echten Reglern und Tastern sowie Realtime Controllern benutzbar gemacht wird, steigert das Vergnügen. Wahrscheinlich vor allem auch für die, denen jeglicher Zugang zum Edit-Bereich ein Buch mit 7 Siegeln ist. Die LED-Kränze rund um die Regler zeigen auf Knopfdruck die jeweils aktuell gespeicherten Werte eines Sounds an, und man weiß so auf Anhieb, in welche Richtung eine Änderung vorgenommen werden soll. Muss also nicht hilflos lange drehen, bis irgendein voreingestellter Wert erreicht wird. Allerdings ist mir aufgefallen, dass einige Parameter via Controller etwas grob aufgelöst werden und es so, wenn auch geringen, Sprüngen bei Werteveränderung kommt. Aber vielleicht habe ich nur noch nicht die richtige Shift-Taste gefunden, mit der man von grob auf fein umstellen kann. Obwohl für eine endgültige Beurteilung der AWM2 Engine richtig viel Forschungszeit nötig ist, vielleicht ein Jahr oder auch zwei, schon der Eindruck während der Testphase ist passabel. Ganz gleich ob es um die optimale Aufbereitung komplexer Sample Instrumente wie Klavier, Streicher oder Gitarren geht oder auch Samples mit speziell designten Wellenformen – die Engine ist wirklich gelungen und setzt dem Motif gegenüber einen drauf. Auch im Vergleich mit Konkurrenzprodukten wie Korg Kronos schlägt sich der Montage gut und ist dem mindestens ebenbürtig, in einigen Dingen sogar deutlich überlegen.

Die FM-X Engine des Yamaha Montage

Yamaha Montage Synthesizer, Teil 2

Beim Yamaha Montage berufen sich die Yamahas aus gutem Grund auf die eigene Historie. Man hat immerhin Pionierarbeit geleistet in Sachen FM-Synthese, die in Geheim-Zirkeln gerne als Phasenmodulation angehimmelt wird. Zwar war der Eine nicht alles, was Yamaha in den 80ern mit dieser Klangerzeugung auf die Beine gestellt hat, aber sein Name ist das Synonym für die ganze Generaration: DX7. Falls Sie ein alter FM-Hase sind und den DX7 ganz gut kennen, dann können Sie das erst mal alles vergessen. Die Montage FM-Section ist nämlich komplett anders aufgebaut. Ob das eine gute Nachricht ist? Ich weiß nicht so recht, der DX7 Parametersatz ist in logischer Abfolge aneinandergereiht, man muss sich einfach von links nach rechts quälen und ab und an mal hin und her springen, dann ist ein Sound im Kasten. Nicht so beim Montage. In allerlei Untermenüs ist die Sache verteilt, hier und dort mit schicken Grafiken darggestellt, wie etwa das Scaling. Und natürlich sind die Algorithmen nicht auf dem Gehäuse abgedruckt, sondern werden im Display angewählt und einzeln angezeigt. Komfortabel dagegen ist die Anwahl der Operatoren. Schauen wir uns zunächst das neue System genauer an.

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Während der DX7 mit 6 Operatoren hantiert, sind es beim Montage opulente 8. Was haben wir davon? Das wissen wir zwar im Moment noch nicht genau, können es aber erahnen: mehr Klangvielfalt und feinere Details bei der Erschaffung der Sounds. Das wird unterstützt von 7 Spectral Forms, der DX7 kennt nur Sinus. Und wo bei ihm 32 Algorithmen für die Verknüpfung der Operatoren bereit stehen, sind es beim Montage 88. Hui, das wird nicht einfach zu überblicken sein und lernen samt Langzeitgedächtnis ist angesagt. Könnte das der Grund sein, wieso ich bei der Durchsicht der FM-Sounds vorwiegend DX7 Material vorgefunden habe? Es ist ja durchaus eine feine Sache mit dieser SysEx Kompatibilität. Aber eine klare klangliche Aussage, die definitiv auf den Gebrauch der 8 x 88 Methodik beruht, habe ich vermisst. Vergessen Sie also die Presets, wenn Sie auf wirklich Neuartiges bestehen und machen Sie sich an die Arbeit. Immerhin will man hier zielgerichtet vorgehen, die Methode Versuch/Irrtum ist bei der Wahl des für ein Klangvorhaben benötigten Algorithmus keine Alternative. Diese wäre eine freie Verknüpfungsmöglichkeit wie beim Kronos MOD7 oder beim Alesis Fusion. Was aber nachteilig ist, wenn es an Grundkenntnissen in Sachen FM fehlt, denn feste Algorithmen stellen ein klares Angebot dar, mit dem man seine Soundidee umsetzen kann. Ich bringe kurz in Erinnerung: Operatoren werden bei Yamahas FM als Carrier und Modulatoren eingesetzt, mit denen sowohl Waveforms als auch mehrere Einzelkomponenten für das fertige Klangresultat erzeugt werden. In den letzten Jahren konnten Erfahrungen gesammelt werden, wie Kronos und Fusion Besitzer mit der frei wählbaren Verknüpfungsmöglichkeit klargekommen sind. Man muss nüchtern konstatieren, dass die meisten damit überfordert sind. Insofern gebe ich dem Montage Konzept im Vergleich dazu einen Pluspunkt in Sachen Benutzerfreundlichkeit.

Die 128-stimmige FM-X Abteilung ist jedoch ganz und gar nicht selbstbeschränkend aufgebaut, es warten eine Reihe weitere interessante Features auf den anspruchsvollen Klanggestalter. Die sogenannte Harmonic Curve kann mittels Spectral Skirt verbreitert werden, die Harmonic Peaks mit Spectral Resonance verschoben. Damit und mit den oben erwähnten Spectral Form soll „Analog Feel“ ermöglicht werden. Dazu kommt eine eigene Frequenz-Hüllkurve. Wie beim Fusion hat die FM-Abteilung eine zusätzliche Filter-Section mit mehreren Typen. Das kann man als Logikbruch ansehen, denn FM ist als additives System eher Filter obsolet, doch die Erfahrung zeigt, dass der Verzicht darauf ein Eigentor sein kann. Filter samt deren Hüllkurvenkonstrukte eignen sich bei FM durchaus sowohl für Feinschliff als auch für Waveformpolishing und Verlaufsformung. Der Montage liefert dafür gleich mehrere Filtertypen. Auch hat man sich bei Yamaha wohl an die Dreammachine TX816 erinnert, das ist das legendäre 19“ Rack mit 8 TF1 Modulen. Damit können nämlich extrem detaillierte Klänge verwirklicht werden, bei dem jedes Modul eine spezielle Aufgabe beim synthetischen Instrumentenbau abarbeitet. Stellen Sie sich vor: Modul 1 übernimmt das Anblasgeräusch einer exotisch anmutenden Flöte, Modul 2 macht den Body, Modul 3 erledigt den Überblaseffekt, Modul 4 liefert eine zweite Stimme dazu, usw. Alles fein steuerbar mit Realtime Controllern. Genau da setzt der Montage an, indem zum Beispiel mehrere FM-Parts in einer einzelnen Performance eingesetzt werden, diese in Stereo wiedergegeben und mit Controllern plus Super Knob live dynamisch spielbar sind. Dabei ist noch gar nicht die Rede von deren Einsatz mit Motion Sequences und Insert- bzw. System-Effekten. Wurde der Envelope Follower schon ins Spiel gebracht? Nein und der Arpeggiator genauso wenig wie die Tatsache, dass sich die FM-Sounds mit den AWM-Parts kombinieren lassen.

Yamaha Montage Synthesizer, Teil 2

Bevor Ihnen jetzt alleine von den gebotenen Möglichkeiten her schwindelig wird: Wir haben es mit dem Yamaha Montage ganz offensichtlich mit einer Art FM Füllhorn zu tun, das erkundet werden will. Wahrscheinlich kann das Jahre dauern, bis man ans Ende des klanglichen Horizonts kommt. Ich für meinen Teil finde sogar beim guten alten DX7, trotz der leichten Kritik weiter oben, immer wieder völlig neue Klänge, der alte Kasten ist selbst nach all den Jahren noch immer nicht ausgereizt. Das konnte ich mit dem Fusion in extremer Weise fortsetzen, beim Kronos war es kaum anders. Was den Schluss zulässt, dass FM-X eine lang währende Reise in noch zu erforschende Klangwelten zu sein verspricht, die Star Trek Qualitäten hat. Jedoch fordert es dem Musiker etwas ab – und zwar intensive Beschäftigung damit. Hier gibt es viel zu lernen, sich zu merken, Interaktion der Parameter einzuschätzen und deren Verhalten bei der Anwendung zu studieren, sich Szenarien für eine Performance auszudenken, bei der Controller und Super Knob Dienste zu leisten haben. Und denen dann via Programming entsprechende Jobs zuzuweisen. Ich sag’s mal so: Das ist was für Erwachsene. So richtig ranschmeißerisch mit der Methode Easy Edit ist der Montage an dieser Stelle nämlich kaum treffend beschrieben, und wer nicht die nötige Geduld mitbringt, wird das FM-X System als nervig auffassen.

Kurzer Klangvergleich zwischen den verschiedenen FM Engines der Wettbewerbsteilnehmer: DX7 ist hart, schnell in der Ansprache, kompromisslos präsent, hat die klassischen FM-Sounds auf Knopfdruck parat. Der Fusion dagegen kommt brachial und grundsätzlich immer „heiß“, kann aber auch sehr flauschig und spacy, bietet Neues ohne Ende. Beim Kronos fehlt die beißende Spitze und der knackige Attack, ist also die weichgespülte Version des DX7 und lockt aber mit freier Verkabelung. Der Montage hockt klanglich genau in der Mitte und offeriert einen überzeugenden Besteckkasten für Neuklang, bei gleichzeitiger Fähigkeit, DX7 Sounds nahezu originalgetreu wiederzugeben.

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Dabei macht es einem alleine die optische Darstellung durchaus recht einfach. Das Touch Display zeigt brav in Tetris Manier die Operatoren und wie sie miteinander verknüpft sind. Und weil man sich die 88 Algorithmen nicht unbedingt im fotografischen Gedächtnis merken kann, liefert eine Matrix jeweils eine gewisse Auswahl, bei der entweder Carrier oder Modulatoren bei den Überlegungen berücksichtigt werden. In der Folge bietet Ihnen der Montage je nach Ihrem Klangvorhaben eine Vorauswahl an. Ähnlich komfortabel geht es bei den Hüllkurven zu. Erinnern Sie sich an den DX1, das damalige Topmodell? So ähnlich klappt das mit dem Yamaha Montage, diesmal allerdings viel besser. Denn man kann jetzt Taster und Data Wheels für die Eingabe der Werte benutzen, was einfach schnell geht.

Die Effect Section des Yamaha Montage

Die Sounds können mit verschiedensten Effekten veredelt werden und im Yamaha Montage finden wir eine lange Liste davon. Yamaha bezeichnet seine Technologie dafür als VCM = Virtual Circuity Modelling. Man beruft sich dabei auf analoge Schaltkreise mit Kondensatoren und Widerständen und baut diese dann virtuell nach. Davon profitieren speziell Effekte wie Chorus und Flanger und aufgrund meiner Höreindrücke während des Tests finde ich, dass den Yamahas das ganz gut gelungen ist. Beim Reverb ist ein anderes Verfahren zum Einsatz gekommen, und der entsprechende Reverb Algorithmus nennt sich REV-X. Die Entwickler versprechen eine hohe Effektqualität sämtlicher Parameter, die für die Erzeugung hochwertiger Raum- und Halleffekte erforderlich sind. Auch hier scheint das geklappt zu haben. Das lässt sich anhand der Werkspresets recht gut überprüfen, denn es kommt öfter vor, dass die Grundeinstellung eines Sounds Reverb zunächst relativ sparsam bereitstellt, aber mittels Controller Regler oder Superknob die Effektintensität verstärkt. Der Hall klingt nie aufdringlich, selbst wenn man den Sound gehörig drin baden lässt. Das ist gut so, nichts ist ungünstiger, als tolle Instrumente wie Klavier oder Streicher in qualitativ geringwertige virtuelle Räume und Hallen zu stellen. Kurz gesagt: Reverb ist astrein. Dabei werden verschiedene Typen geboten, die Bandbreite reicht von Hall über Room bis Reverse Reverb. Nebenbei hat Yamaha dafür im eigenen Baukastensystem geräubert und sich Geräten wie SPX1000 und ProR3 orientiert. Die weiteren Effekte sind zahlreich und decken alles ab, was das Herz begehrt: Delay, Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Rotary Speaker, Distortion, Compressor, Wah, Lo-Fi, Tech, Vocoder sowie noch ein paar etwas weniger übliche Kandidaten wie Harmonic Enhancer und Talking Modulator. Alle Effekte werden in mehreren Varianten angeboten. Deren Klangqualität ist durchweg gut, manche sogar sehr gut. Sehr ungewöhnlich ist die Hilfestellung in der Bedienungsanleitung, denn sämtliche Parameter werden in alphabetischer Reihenfolge gelistet. Das ist super praxisnah, wenn man zum Beispiel während einer Produktion auf die Schnelle am richtigen Regler drehen will. Im Fazit lässt sich feststellen, dass die Montage Effects Section ein echtes Highlight des Instruments darstellt.

Der Yamaha Montage Sequencer

Keine Workstation ohne eingebautes Recording Equipment. Ist auch gerne Anlass zur Kritik, wenn diese Einheit mit Computer DAWs im Wettbewerb steht. Wir wollen später noch Überlegungen anstellen, wie sich der Montage in dieser Hinsicht schlägt. Doch zunächst zu den Features selbst. Der Recorder hat ein eigenes Displaymenü und wird weitgehend auch via Touchscreen bedient. Lediglich für die Transportfunktionen gibt es auf dem Panel griffgünstig links neben dem Display direkt erreichbare Taster. Doch halt, auch die Slider daneben lassen sich für den Sequencer einsetzen und mit denen die Lautstärke von acht Parts regeln, also entweder 1-8 oder 9-16. Und für die Parts gibt’s quasi als Remote Control die darunter liegenden Taster, nachdem der Mode Part Control angewählt wurde. Man kann sowohl MIDI-Daten als auch Audio aufnehmen, wobei für letzteres ein am Montage angeschlossenes USB-Flash-Laufwerk verlangt wird. Kleine Einschränkung: fixe Aufnahmerate 44,1 kHz bei 24 Bit Stereo, wobei der Aufnahmepegel nicht geregelt werden kann. Je nach verwendetem USB-Stick können bis zu 74 Minuten Spielzeit aufgenommen werden. Die maximale interne Aufnahme-Kapazität beträgt rund 130.000 Noten, bei einer Auflösung von 480 Clocks pro Viertelnote.

Es dürfen im Yamaha Montage bis zu 16 Spuren für die Instrumente sein, die zugleich Mixing Parts sind. Dazu kommt eine extra Spur fürs Tempo und eine weitere für Scenes. Aufgenommen wird grundsätzlich in Realtime, unterstützt von einem Metronom und zwar in den Betriebsarten Replace, Overdub und Punch In/Out. Das Resultat in Form von maximal 64 Songs wird im proprietären Montage Format gespeichert. Für Datenexporte gibt’s zusätzlich die Option, die beiden SMF-Formate 0 und 1 zu verwenden. Das eigentlich recht große Display ist mit den vielen Funktionen und Spuren, die gleichzeitig angezeigt werden, doch ein wenig überfordert. Denn man musste zwangsläufig zu einer äußert kleinen Schriftdarstellung greifen, etwas, was schon beim Korg Kronos für Unmut bei den Instrumentenbesitzern gesorgt hat. Jeglicher Vergleich mit einer DAW und großem Computermonitor erübrigt sich, das sind zwei verschiedene Welten. Zwar kann man durchaus mit dem Montage Sequencer arbeiten, jedoch ist das Handling per Mäusekino kein wirklicher Spaß, auch weil es ein bisschen fummelig ist. An den Bedienfunktionen selbst wüsste ich nichts zu bemängeln, hier ist alles Notwendige inklusive Quantize vorhanden. Als praktisches Tool für Playbacks auf der Bühne, das lasse ich mir gefallen, genauso als Notizbuch für schnelle Ideen. Der Datentransfer in beiden Richtungen ist schließlich dank SMF möglich. Wodurch der interne Sequencer insgesamt zwar als durchaus schöne Zugabe anzusehen ist, ständig und auf Pro-Level damit arbeiten würde ich zumindest nicht besonders gerne. Wahrscheinlich hat Yamaha deshalb auch auf den strapazierten Begriff Workstation verzichtet.

Der Arpeggiator des Yamaha Montage wird separat verwaltet und bietet nicht weniger als gigantische 10.000 Typen. Wer soll sich die alle merken? Ich behalte schon bei den über 1.000 des Kronos nicht wirklich den Überblick, obwohl die wenigstens alphabetisch und in Kategorien sortiert sind. Obendrein schafft der Arpeggiator bis zu 8 Parts gleichzeitig, was fantastisch ist, denn auf diese Weise lassen sich verwobene Strukturen erzeugen, von denen sicherlich auch Vangelis träumt. Eigene Arpeggien lassen sich ebenfalls gestalten und als 256 neue Typen ablegen.

Doch wir sind noch nicht fertig mit Mustern und Patterns, denn es gibt noch den Motion Sequencer mit weiteren maximal 8 plus 1 Spuren.

Controller ohne Ende am Yamaha Montage

Kommen wir zur Performance des Yamaha Montage, die heutzutage auch von den Controllern lebt. Schnelles Hantieren an irgendwelchen Parametern wird ersetzt durch praktische und bewährte Controllertypen. Der Montage bietet ein ordentliches Sortiment an, bestehend aus Pitch Bend Wheel, Modulation Wheel, Ribbon Controller, 8 Slidern, 8 Drehreglern sowie dem Super Knob. Dazu kommen ein Foot Controller und ein Foot Switch. Einen Breath Control Input sucht man vergeblich, obwohl das mal Yamaha Domäne war.

Das Controller Programming der Werksprogramme ist leider nicht immer allzu üppig geraten, besonders der Ribbon fristet oft völlig tatenlos sein Dasein. Da fehlt mir das Verständnis, denn gerade ein Ribbon ist ein idealer Controller für so viele verschiedene Modulationen von Filter Cutoff bis LFO Speed. Ein klein bisschen aufpassen heißt es bei heftigem Modulationseinsatz via Controller. Denn da kann es zu gehörigen Pegelanhebungen kommen. Bevor Sie sich also wundern, dass Ihre spontan so derart gelungene Jam Session zwischendurch im roten Bereich angekommen ist, dann wissen Sie, wen Sie dafür verantwortlich machen können. Dagegen hilft nur sorgsame Eingabe der Modulationswerte sowie gute Kenntnis der Presets. Wem übrigens der ganze Lichtzinnober auf der Bedienoberfläche etwas zuviel wird, denn es ist schon arg hell. Zwar ist das bei grellem Sonnenlicht auf der Bühne ein Segen, im trauten Studio kann es des Nachts aber schon stören. Daran hat Yamaha gedacht und so kann man das Licht stufenweise dimmen.

Was ist, wenn ich den Yamaha Montage auch als Masterkeyboard einsetzen möchte? Das geht, zumindest zum Beispiel für typische Anwendungen wie externen Instrumenten bestimmte Keyboardzonen zuweisen – und das auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen. Und auch die Slider und Drehregler können Funktionen für die angeschlossenen Instrumente ausführen. Kombiniert mit den internen Sounds des Montage wird das zum Geschoß erster Güte. Wobei die Organisation dafür ein Fall für akribische Buchhalter ist, denn dann müssen Key Transpose, Volumes und dergleichen berücksichtigt werden, was bei Multi-Splits und -Layers ansonsten nämlich schnell im Chaos enden würde.

Der Yamaha Montage im AMAZONA.de-Fotostudio

Verarbeitungsqualität des Yamaha Montage

Der Yamaha Montagee ist stabil gebaut, das Gehäuse macht einen robusten Eindruck. Auch den Reglern und Tastern ist rauer Bühnenalltag genauso wie Lebensdauer zuzutrauen. Verglichen mit anderen Instrumenten der Kategorie liegt er ziemlich in der Mitte. Der rote Schwede Stage 2 ist wie ein Volvo, der Korg Kronos neigt im Detail zum Fragilen.

Manuals und Tutorials

Hier war Yamaha sowohl fleißig als auch vorbildlich unterwegs, denn mitgeliefert werden eine gedruckte Bedienungsanleitung in deutscher Sprache, was heute leider nicht immer selbstverständlich ist, sowie drei PDF-Dateien mit den Inhalten Referenzhandbuch, Synthesizer-Parameter-Handbuch und Daten-Liste. Yamaha betreibt eine eigene Abteilung für diese Materialien und das merkt man den Unterlagen auch an. Alles ist wunderbar strukturiert, das Layout übersichtlich und die Sprachführung straff und dabei lesbar. Mir ist bei der Durchsicht noch nicht mal ein Tippfehler oder ein falscher Seitenverweis aufgefallen. Dafür gibt’s schon mal dickes Lob. Doch damit nicht genug, weiterführende Tutorials in Wort und bewegtem Bild sind darüber hinaus verfügbar und können runtergeladen bzw. bei Youtube angesehen werden. Nennenswert ist beispielsweise das PDF Montage Essential Knowledge, leicht verständlich lesbare Anleitungen zu verschiedenen Aufgabenstellungen, ansprechend illustriert mit Fotos und geschrieben von Hans-Peter Henkel und Peter Krischker, die sich beide seit vielen Jahren mit Yamaha Synthesizern befassen. Links finden Sie am Ende dieses Testberichtes. Das alles zusammengenommen ist eine großartige Unterstützung bei allen Vorhaben rund um Montage. Ach ja, nebenbei wird auch noch ein Downloadlink für Steinberg Cubasis AI bereitgestellt, obwohl ich schätze, dass ein Montage Käufer bereits eine DAW besitzt. Aber gut, es ist immerhin eine schöne Geste.

Yamaha Montage

Persönliches Statement

Bevor ich das zusammenfassende Fazit notiere, hier mein persönliches Statement. Normalerweise nehme ich ein neues Instrument zunächst mal so wie es ist an, eine besondere Erwartungshaltung gibt’s keine. Das war im Falle Montage ausnahmsweise etwas anders und das hat Gründe. Nicht nur, dass ich mit dem DX7 seit 1983 per Du bin, sondern viele Folgeinstrumente bis zum Motif mit großem Interesse verfolgt habe. Und zwar hemdsärmlig und hands on. Als 2011 der Kronos auf der Bildfläche erschien, hatte ich schnell die Vermutung, dass sich die ehrgeizigen Entwickler von Yamaha nicht lange bitten lassen und das als Aufforderung verstehen, sich ordentlich reinzuhängen und dem Kronos Paroli bieten. Immerhin hat sich der Motif all die Jahre auf allen Bühnen der Welt mit Bravour geschlagen, und da einen draufzusetzen sah ich als Herausforderung an. Als ich dann den Montage unter die Finger bekam, war ich von hocherfreut bis ziemlich entsetzt. Meine Hoffnung, dass ein echtes Superinstrument vor mir steht, das die lange Liste der Musikerwünsche von mehr und besseren Samples, einfach zu handhabende und dennoch komplexe FM-Synthese, eleganter Sequencer mit DAW Qualitäten, perfektes und Maßstab setzendes Factory Voicing out of the box – all das wurde in einigen Bereichen nur teilweise erfüllt. Der große Fortschritt ist keiner, in manchen gibt’s gar Rückschritte. Wäre Yamaha in der Vorankündigung mit weniger Hochglanzprospekt Attitüde und vollmundigen Versprechungen angetreten, wäre das sicher anders. Zudem gibt es Einzelfaktoren wie verzögerte Wiedergabe beim Soundwechsel, für mich ein absolutes no go, sowie viel zu viele importierte DX7 Sounds, die den Montage auf Anhieb nicht Vintage, sondern angestaubt klingen lassen. Eigentlich ein Fall für die Revision und mit einer Version 1.5 als Nachbesserung fast Pflichtprogramm.

Credits: Mein besonderer Dank geht an Stefan Heinrichs für die freundliche und sehr kollegiale Unterstützung, ohne ihn wäre dieser Artikel nicht entstanden.

Hier gehts zum Test der Version 2.0 des Yamaha MONTAGE.

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Fazit

Der Yamaha Montage ist ein tolles Instrument mit viel Licht und ein wenig Schatten. Die Sounds bieten die ganze Bandbreite und machen ihn zum Arbeitspferd für nahezu jeden, wobei es wahrscheinlich hauptsächlich traditionelle Keyboarder sind, die sich angesprochen fühlen. Weniger überzeugend ist das Handling, das auf den ersten Blick einfach erscheint, die Tücken aber in der Architektur lauern. Gutes Tutorial Material bügelt das allerdings aus. Die Factory Presets sind etwas durchwachsen, das kann an der gewissen Bodenständigkeit und dem Import der DX7 Sounds liegen. So richtige Überflieger finden sich nur sporadisch. Jedoch haben die beiden Tonerzeugungen AWM2 samt Samplespeicher sowie FM-X bereits auf dem Papier genügend Potential für viele Jahre, sich die Klangmaschine selber zurechtzubasteln. Es ist außerdem anzunehmen, dass es, wie in der Vergangenheit beim Motif, auch hier 3rd Party Anbieter geben wird, die der Sache ein wenig auf die Sprünge helfen.

Plus

  • zwei Sound Engines mit viel Potential
  • universell einsetzbar auf der Bühne und im Studio
  • DX7 SysEx Daten Import
  • reichhaltiger interner Sound Content
  • großer Speicher für eigene Samples
  • stabile und robuste Verarbeitung

Minus

  • Verzögerungen bei Soundumschaltung
  • Factory Voicing teils etwas inkonsistent
  • Display Schrift häufig sehr klein

Preis

  • Ladenpreis: 2.999,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    donmalteaushb

    Super Test, wie auch schon Teil 1! Für mich hinsichtlich der Klangbeispiele ebenso wie beim 1. Teil: Pianos klingen super und alles aus der Tastenwelt klingt brilliant!!!! Gitarren und Streicher kriege ich selbst mit Sampletank 3 besser hin! Danke für den tollen Test!!!!

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Na bitte, Yamaha kann also doch mehr als Reface. Endlich wieder ein richtiger Synthesizer, der einem noch nach Jahren neue und gute Sounds ermöglicht. Es bleibt zu hoffen, dass Yamaha auch beim Support dranbleibt…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Jetzt bitte weg mit dem „Superknob“ und richtig viele Regler und Slider dran. Ein bißchen Drum und Wavetable dazu mit richtig guter Ausgangsverstärkung ohne FX und es wäre eine richtig gute und würdige FM-WORKSTATION entstanden. So bleiben viele lieber bei ihren alten 4Ops und DX7. Man ist das langweilig und flach von den Beispielen her. Ich freu mich auf die vielen YT-Videos mit „Für Elise“ auf dem Montage. Ich Gehör halt nicht zur Zielgruppe aber xy wie Ruddess werden schon fleißig endorsen. Muss halt auch getestet werden sowas.;)

  4. Profilbild
    costello RED

    Danke auch für den 2. Teil, der wieder mit der nötigen Akribie und vielen musikalischen Soundbeispielen dem Montage auf den Zahn gefühlt hat.
    Ja, natürlich gibt es ein paar schön crispe Pianos, die Brot- und Buttersounds sind auch alle da und einige Performances wurden ein bisschen stärker an den musikalischen Zeitgeist angepasst.
    Aber wenn der neue Yamaha wirklich eine um Lichtjahre verbesserte FM-Ausstattung hat und sich das in den Sounds nicht spiegelt, dann haben die Yamaha-Programmierer etwas falsch gemacht. Hier müssen die Interessenten also auf Drittanbieter warten oder auf ein Update – das dann vielleicht „Dienstage“ heißt? Sorry, bin gerade in Kalauerlaune ;-)

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also ich kann mit dem sicherlich engagierten und umfangreichen Test wenig anfangen, er ist – wie der Autor am Ende fairerweise bemerkt – recht subjektiv gefärbt. Leider ist das bei Amazona gelegentlich anzutreffen. Bei einem so wichtigen Produkt wie die Montage würde sich ein B-Test oder ein Test-Team vielleicht besser bewähren. Und die Amazona Sterne Bewertung sollte dann schon etwas objektiver ausfallen. Ansonsten muss man sich halt alternativ bei den Mitbewerben im Netz informieren. Was kann man von einem Sampleplayer – und das ist im Prinzip jede Workstation – schon viel Innovatives erwarten? Mehr, bessere (???) Samples, höher, weiter usf. das sind doch keine wirklichen Kriterien für ein „Musikinstrument“. Die Musikbeispiele eines solchen Sample Abspielgerätes interessieren mich keine „Bohne“. Das Genre ist doch so gut wie tot, nicht der Erwähnung in der Synth-Historie mehr wert. Die meiner Meinung einzige wirklich innovative Workstation war nach der M1 doch eh nur die KORG OASIS, die Kronos mit ihren häßlichen Derivaten ist dagegen nur ein billiger Abklatsch.

    Ich hab die Montage mehrmals im Musicstore getestet, umgehauen hat sie mich nicht, aber das Killer Feature ist doch die Kombination von FM Engine mit konventionellem Sample Material, die Dynamik von FM ist halt unerreicht. Ich bin kein FM Profi, aber die Montage klingt in diesem Bereich ganz und gar nicht ANGESTAUBT. Werde mir das Teil irgendwann zulegen, mein Yamaha DX Reface mit der „neuen“ FM Engine klingt einfach zu gut, um ihn nicht upzugraden, ansonsten meide ich Workstations wie die Pest.

    • Profilbild
      k.rausch AHU 11

      Der Sample Content ist im Artikel konkret anhand einiger Beispiele angesprochen, siehe Gitarren. Die Beurteilung dessen ist anhand verschiedener Kriterien vorgenommen worden, dazu zählt beispielsweise Konsistenz des Mappings. Die Umsetzung bei den E-Gitarren schneidet durchweg besser ab als das bei den akustischen geschehen ist. Sowas ist der Abteilung Quality Assurance des Herstellers anzukreiden. Heutzutage gibt es die Gelegenheit nachzubessern, etwa in Form von Downloads via Homepage. Jeder Testbericht ist subjektiv, in diesem habe ich es mal besonders herausgestellt. Für eine breitere Perspektive es in Betracht zu ziehen, ein derart potentes Instrument von einem Team testen zu lassen, halte ich schon seit ewigen Zeiten für notwendig. Warum das nicht passiert? Die Antwort kennst Du garantiert. Daher ist es eine gute Alternative, sich einfach sämtliche vorhandenen Tests reinzuziehen und am Ende mal selber gründlich Hand anzulegen.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hmm, ich hätte den ganzen Sample-Quatsch nicht gebraucht. Provokant könte man fragen: willst du einen Sampleplayer oder einen Synthesizer?
    Leider macht Yamaha immer wieder den gleichen Fehler, was die FM-Evolution betrifft: zu komplex, zu viele Parameter. War schon beim SY99 und dem FS1R so. Reface war eigentlich genau der richtige Weg. FM hat so eine Power aus sich selbst heraus, das ist nicht nötig. 88 Algorythmen sind doch ein Witz. 6 Operatoren, 16-32 Algorythmen, einen LP-Filter, zwei LFO und eine gut klingende, aber rudimentäre Effekt-Sektion. Mehr braucht es doch garnicht für diese Synthese. Dann bläst du jeden anderen Synthesizer in Sachen Dynamik und Vielfalt weg.
    Ich bleib bei meinem Yamaha V50. Samples brauche ich nicht ausserhalb meines Nord Electro.

    • Profilbild
      TZTH

      Sehe ich auch so. Mir ist nicht klar warum niemand einen bedienbaren FM Synth rausbringt. Der Bedarf ist da. FM steckt in erstaunlichen vielen Bereichen analoge Klangsynthese in die Tasche. Den Reface DX (den ich übrigens soundmässig sehr gut fand) vom Panel erweitern wie z.B. beim DX200, 6 operatoren, mehr Knöpfe/Fader für die FM Parameter, gute Tastatur und alle wären happy gewesen. Jetzt kommt halt Korg mit dem Volca FM um die Ecke … Der Montage ist sicher sehr gut, aber etwas einfacher und auf den Punkt gebracht wäre wünschenswert.

  7. Profilbild
    vssmnn AHU

    Theoretisch hätte man auch Audiobeispiele aus einem 25 Jahre alten Sy99 nehmen können, ich hätte es geglaubt und viele andere hätten bestimmt auch „Hurra“ geschrien.

  8. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Vielleicht liege ich falsch, aber heute kauft man sich so ein Instrument, um es im Performanceumfeld zu benutzen.

    Wenn man im Studio in die Tiefen von FM eindringen möchte, ist ein FM8 die bessere Wahl. Und Sample-Libraries in bester Qualität stehen im Studio auch zur Verfügung.

    Wenn man also FM in so ein Gerät einbaut, dann sollte man sich doch eher ein möglichst einfaches Konzept der Klangerstellung einfallen lassen oder zumindest soviele neue Presets mitliefern, dass man das Gerät deswegen kauft. Noch mehr Parameter und Möglichkeiten ist doch da eher kontraproduktiv.

    Das sieht man ja auch bei anderer Hardware: Je einfacher zu bedienen, umso gekaufter.

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    AMAZONA Archiv

    Der lange ersehnte Montage Test von Dir. Die gewohnte Qualität mit ausreichend Klangmaterial. Danke dafür Klaus.

    ps: Super fand ich übrigens auch Deine Replik im kritischen Forum.

    • Profilbild
      costello RED

      Ich sehe es auch so: Aber manche empfinden es fast als persönliche Kränkung, wenn ihr persönlicher neuer Favorit im Test nicht die volle Punktzahl holt. Als Trostpflaster gab’s jetzt ja den Jubeltest zum Montage auf dem bekannten Musikerportal mit ganz viel „hervorragend“ und „fantastisch“. Am Ende sollte so ein Test einen doch in erster Linie sensibilisieren, worauf man beim vielleicht 30-minütigen Antesten im Musikhaus (dann spätestens klopft einem ja der nächste Interessent freundlich auf die Schulter) speziell sein Augenmerk und seine Ohren richten sollte, um einen möglichst guten Gesamtüberblick zu bekommen – ist das etwas für mich oder eben nicht. Und da habe ich keine Probleme mit einem auch mal subjektiv gefärbten Test. Wenn Klaus sagt, bestimmte Menüs würde er sich aufgeräumter wünschen, dann wird das für mich alle mal gelten ;-) Und Objektivität bei der Beurteilung von Klängen scheint mir ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

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        AMAZONA Archiv

        @costello Na ja, es ist eher schlimmer, wenn man das Teil bereits gekauft hat (hab ich nicht) und dann eine nicht so gute Bewertung im Test herauskommt….Nur ist heutzutage auch so, wenn man in gewissen Großstädten wohnt, dass der Test in den Medien erst dann kommt, wenn man bereits mehrfach die Gelegenheit hatte, das Gerät umfänglich zu testen. Alles hier ist SUBJEKTIV, und läßt sich nicht von einem Tester schon gar „sensibilisieren“. Der Montage ist NICHT der grosse Wurf in Sachen Workstation, hat aber mit der FM Engine ein Alleinstellungsmerkmal und kann daher seriös nicht mit dem 08/15 Workstation Einheitsbrei a la Kronos und Konsorten verglichen werden, die sich zunehmend auf dem Niveau der Entertainer Keyboards bewegen.

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          costello RED

          Hallo Thomas Columbo, wenn die Yamaha-Marktbeobachter hier mitlesen, dann wissen sie, dass sie diese FM Engine auch losgelöst vom „Entertainerkeyboard“ anbieten müssen. Zwischen Reface mit Minitasten und einer Montage sollte ja noch Platz für ein paar Modellvarianten sein. Aber dann sollen sie bitte noch ein paar gute Programmierer dransetzen. Ich gebe gern zu, dass ich bei der DX-7 seinerzeit kapituliert habe. Damals gab`s in der Zeitschrift Keyboards manchmal Soundsheets zum Nachprogrammieren und ich weiß noch, wie ich einen Sound von Reinhold Heil, den er für Cosa Rosa entwickelt hatte, mühevoll eingetippt habe und dachte: nee, nicht noch einmal. (Wobei – der Sound klang schon gut ;-)

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            AMAZONA Archiv

            @costello Ach ja, was waren das für Zeiten, ich habe mir damals für richtig viel Geld Sounds von Drittanbietern auf RAM oder ROM – weiß nicht mehr genau – geholt und war begeistert, was die Programmierer aus dem DX herausholten…

            Aber ich glaube schon, dass die Yamaha Leute genau wissen was sie tun. Yamaha ist Massenhersteller und als solcher vornehmlich an grossen Stückzahlen interessiert. Ich glaube nicht, dass eine „singuläre“ und somit beschränkte Soundengine wie es FM oder auch die Analogen sind, für einen Massenhersteller heutzutage noch relevante grosse Absatzzahlen bringen. Warum hat denn Roland bis jetzt keinen „Nur“ analogen Polysynth rausgebracht, und stattdessen den digitalen aber weitaus vielseitigeren Jupiter 80? Und ein ernstzunehmender qualitativ hochwertiger FM Synthesizer in Yamaha Qualität würde vielleicht auch schon an die 2000 EUR kosten, da kann man doch gleich für relativ „wenige“ Mehrkosten 10 GB Sample Content reinpacken – das kostet doch in der Masse nix mehr- und in der Werbung den Anschein erwecken, man hätte jetzt noch eine 10x so grosse Motif dabei, was natürlich völliger Quatsch ist. Auf der anderen Seite würde sich eine nur „neue“ Motif im Markt, der von preiswertigen „All in One“ Keyboards wimmelt, wahrscheinlich nicht mit der nötigen Gewinnmarge durchsetzen. P.S. Ich habe mir das Teil gerade doch geordert (als Retoure) …

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              costello RED

              Glückwunsch zum neuen Synthesizer! Und als Retoure noch ein bisschen Geld gespart ;-) Wenn das gute Stück da ist und Du ein paar Erfahrungen damit gemacht hast, magst Du ja vielleicht hier nochmal Deine Eindrücke schildern. Ich selbst bin etwas unschlüssig, wie ich den FM-Bereich am besten abdecken kann. DX 7 II oder SY-77/99 oder doch in so eine neue Kiste investieren?

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                AMAZONA Archiv

                @costello Wie der Yamaha Reface DX zeigt, ist FM „neu“ schon ne Klasse besser (Dynamik, Klangqualität) als die alte FM Technologie, die Frage ist nur, gibt es Programmierer (oder auch Yamaha selbst) die das auch so entsprechend ausreizen wie es früher der Fall war.

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    Son of MooG AHU

    Mal sehen, ob Yamaha seine Tradition fortsetzt und kleinere Modelle anbieten wird; sei es ein großer Reface oder eine Dual-Engine mit 4-6 Operatoren und AWM2. Vom DX7 gab’s ja auch jede Menge kleinere Ableger; mein Geldbeutel würde sich das sehr wünschen…

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    8 Bit Fighter

    Wer auf Workstation Funktionen, Sequencer und Modulation-Matrix verzichten kann, dafür aber einen einfachen FM-Synthesizer ohne Menu sucht, kommt mit Studiologic Sledge black edition voll auf seine Kosten. Die Oszillator-Sektion bietet FM zwischen Oszillatoren 1&2 und 2&3. Außerdem stehen durch die Layer-Funktion 6 Oszillatoren zur Verfügung. Dank dem neuen Output klingt er fetter und feiner als die alte Version. Die Presets von Sledge sagen sehr wenig aus, man kann aber selber frei von Menus in wenigen Minuten sehr interessante sounds zaubern.

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    bugler

    Ich denke, der Montage klingt in Sachen FM auch ähnlich dem PreenFM 2 mit Overclocked Firmware und hat auch den Punch, den ein DX7 MK2 mitbringt. Natürlich hat er zahlreiche Features mehr. Ich könnte auf die Brot-und-Butter-Sounds gut verzichten und fände einen puren FM-X-basierten Synthesizer von Yamaha einfach nur genial.

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    AMAZONA Archiv

    Hab das Teil heute bekommen,und nach den ersten 2 Stunden in heimischer Umgebung wurden die partiell positiven Voreindrücke mehr als bestätigt. Man kann die Montage je nach eigener Perspektive als würdigen Motif Nachfolger, Stage Piano der Oberklasse nebst unzähligen Sounds, oder aber auch als Turbo FM SYNTHESIZER mit gigantischem Wave Content bezeichnen. Ich würde letzteres bevorzugen und Yamaha scheint dies auch zu tun. Jedenfalls ist es schon wohltuend, dass, wenn man die ersten Factory Presets abruft, nicht gleich komplette Arrangement/Songs um die Ohren gehauen bekommt, wie das bei der vorherigen Motif und Konsorten nervtötend der Fall war. Bei der Montage scheint das Ganze auch mehr als die Summe der Einzelteile zu sein. Die Performance Eingriffsmöglichkeiten sind dank des ominösen SUPERKNOBS hervorragend. Es gibt wohl auch keine andere Synthengine mit einer derartigen Dynamik wie FM, allerdings ist hier auch das Klangspektrum schon begrenzt. Daher möchte ich auch den Wave Content als Sounderweiterung nicht missen. Und nebenbei erspare ich mir auch für die nächsten Jahre den Kauf eines Stagepianos der Oberklasse. Mit den mehreren GB ist die Montage auch in diesem Bereich derzeit gut aufgestellt.

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    Flyer

    Ich besitze mein MONTAGE 6 vom Verkaufstart an und bin immer wieder überrascht, wie viel ich jeden Tag dazu lerne.
    Deshalb begrüsse ich Gerätetests wie diesen, die einen persönlichen Eindruck vermitteln. Sie geben einem oft einen neuen Blickwinkel auf das jeweilige Gerät und bereichern damit das Spielgefühl. Besonders die Klangbeispiele haben mir gefallen, die zum Nachspielen einladen.
    Ich bin ansonsten mit dem MONTAGE recht zufrieden, auch wenn sich einige Kritiken mit dem Testbericht decken.
    Als Ergänzung meines Tyros4, mit dem er per MIDI und Audio verbunden ist, ist er ideal.

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    THEXCEE

    ich denke „DIE WORKSTATION IST TOT, LANG LEBE DIE WORKSTATION!“
    Gut täte jetzt eine Renaissance der „vielstimmigen multischichtigen high performance processor Hardware Kolosse“ in etwas Neues. zB in benannte FM Synthese – das aber in Reinform.
    „Mein“ F-M-ONSTER ;)
    oder schön wäre der Name „frequence modulated synthesis machine“.
    FM needs Hardware, bitte YAMAHA erhöre es!
    Ein Hardware Synth mit Zugänglichkeit an alle FM Parameter, und das in Echtzeit.
    Gekrönt mit einem hohen Anteil von Zufall und Chaos, FM bietet sich dafür ja im besonderen an.
    Wie sieht diese „schraub dich wahnsinnig Maschine“ also aus…
    2×6 multi-OP´s Multimode Synth mit 128 Stimmen…
    49 Tasten, Handräder aus Bakelit
    Metall gebürstet super edel Gehäuse
    klappbare Pultform ala WAVE
    und jetzt kommts… ;)
    mit einer Matrix von Bakelit MAKRO KNOBS
    mehrfach frei belegbar
    und einem zentralen Algorithmus Knob
    plus 3 Knob Typenreihen fest belegt mit Frequenz Level und Feedback
    alles garniert mit durchstepbaren Faderbänken für die Hüllkurven
    alles darf im Dunklen gerne leuchten…
    …etwas Geld würde ich noch drauflegen sollte ein Stepsequencer ala Beatstep-pro drin sein.
    ..Endpreis für so viel Hardware, ca 1650€.
    Aus mir spricht sicher kein Marktstratege, aber wohl ein Synthliebhaber.

  16. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    der Sound ist wirklich super, finde auch das Konzept gelungen.
    Was mich etwas stört, sind die fehlenden Presetnummern der Sounds, da muss ich immer in den Kategorien suchen.
    Außerdem ist das Dial total unergonomisch und flach versenkt, was ziemlich nervig ist, wenn man immer außen dreht statt in der Fingermulde. Da werde ich mir was draufpappen müssen.

  17. Profilbild
    MHSMike AHU

    Vielen Dank für diesen wirklich sehr tiefgehenden und verständlichen Test.
    Für mich als Hobby Musiker stellt sich jedoch die Frage (nach dem ich vor kurzem den MOD-X 7 spielen durfte), ob sich der immense Preisunterschied wirklich rechnet…. ?

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