Zumindest sieht er anders aus
Wer sieht die Beschriftung?
Vongon Replay dürfte eher durch seinem Look auffallen, als mit seinen Spezifikationen. Der VA-Synthesizer gibt zwar die Klassiker Roland Juno-6 / 60 / 106 und Korg Polysix als Inspirationsquellen an, schwebt aber optisch in einer ganz eigenen Welt.
Vongon Replay, 6-stimmiger VA-Synthesizer
Die recht einfach gehaltenen Struktur von Replay erinnert durchaus an die genannten Vintage-Synthesizer. Es gibt nur einen Oszillator mit Saw, Square (PWM) Triangle und Sine sowie einen Noise Generator und einen External Input, aber ein Suboszillator scheint zu fehlen. Ebenso ist das gleichzeitige Aktivieren von Saw und Square nicht möglich.
Das resonanzfähige 4-Pole Tiefpassfilter erreicht die Selbstoszillation kann mit Key Tracking, Hüllkurve und LFO moduliert werden. Die eine ADSR-Hüllkurve kann parallel auch den VCA steuern, wenn dieser nicht per Gate (+Release) geöffnet wird. Der LFO, der zum Arpeggiator synchronisiert werden kann, besitzt auch zwei Sample&Hold-Optionen. Der Arpeggiator besitzt neben den Standard-Features auch einen Order-Mode und kann zur MIDI-Clock synchronisiert werden.
Das Web Interface zur erweiterten Editierung und Preset-Verwaltung
Angesichts der Referenzen Juno und Polysix fällt sofort das Fehlen eines Chorus- oder Ensemble-Effektes auf, die nicht unwesentlich zum Klang der Klassiker beitragen. So klingt Replay (zumindest im Demovideo) auch deutlich anders.
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Das Gehäuse von Replay besteht aus Aluminium. Die weiße Beschriftung auf dem hell-beigen Untergrund darf man als eine durchaus fragwürdige Entscheidung sehen. Auf den Fotos ist sie jedenfalls kaum zu erkennen.
Die ungewöhnlichen Tasten des zweieinhalb Oktaven umfassenden „Keyboards“ sind mit Cherry MX-Kappen bestückt, die sich offenbar auch austauschen lassen. Ob das viel am Spielgefühl ändern würde, sei dahingestellt.
Die Tastenkappen lassen sich austauschen
Obwohl Replay mit 22 Reglern, Fadern und Schaltern ausgestattet ist, gibt es ein Web-Interface zur Editierung, denn nicht alle Features sind erreichbar. Außerdem erfolgt die Preset-Verwaltung über die App. Folglich braucht man ständigen Internet-Zugang.
Auf der Rückseite befinden sich Audioeingang und – ausgang, Micro-USB-Port sowie MIDI-I/O (TRS 3,5 mm) und die Buchse für das 9 V Netzteil.
Der USB-Port ist leider im Micro-Format
Vongon Replay kann ab sofort mit einer Bearbeitungszeit von bis zu sieben Tagen beim Hersteller bestellt werden. Der Preis beträgt 899,- US-Dollar zzgl. Versand und Importkosten.
Mit dem Design, insbesondere der Beschriftung hat sich der Hersteller keinen Gefallen getan. Scheint hoffentlich jetzt kein Trend zu werden, das fragwürdige aber noch bedienbare TeenageEngineering Design schlecht zu kopieren.
Oder war da vielleicht ein ehem. Möbeldesigner am Werk? Auch denkbar.
Weiße Schrift auf hellem Untergrund, dazu Micro USB ansatt C, wer entscheidet sowas?
Ansonsten finde ich das Retro-Design optisch gar nicht so verkehrt, wenn man diese typische hell-beige PC Gehäuse-Optik mag.
Insgesamt wird das aber vermutlich ein ziemliches Nischenprodukt bleiben.
@ollo nach deinem kommentar musste ich direkt nochmal schauen… da ist ja wirklich schrift drauf 😂
wer’s mag… für mich ist das nichts.
@ollo USB Micro und USB C ist beides Mist. Der alte Druckeranschluss B ist da eindeutig robuster und wenn – wie z.B. bei den meisten Akai-Kisten – noch ein gut sitzender Anschluß verbaut wird sitzt das Kabel auch fest. Bei C und Micro hab ich durch unglückliche Umsände schon 2 mal Peripheriegeräte verloren… (Studiologic Mixface und Electribe). Kabel abgeknickt an den Buchsen und sofort die Innereien irreparabel abgeschossen. Danke dafür.
Teenage Engineering hat’s vorgemacht.
Design vor Ergonomie, eingeschränktes Billigzeugs zu hohen Preisen verkaufen, Hauptsache es sieht stylisch aus.
Und drinne sitzt bestimmt ein angepasstes Freeware-VST.
Wer braucht sowas?
Pluspunkt: Er ist nicht schwarz! Ja, das finde ich richtig, richtig gut!
Negativpunkte: Äh, so ziemlich alles andere. Fällt irgendjemand ein Grund ein, dieses Teil sagenwirmal einem Roland Ju-06a (mit Minitastaturdock) vorzuziehen? Abgesehen vom Thema „Schwarz“ hat der Roland die bessere Benutzeroberfläche, die bessere Tastatur, den Chorus und den besseren Preis. Ja, und bei dem Preis ist der Deepmind 12 auch ne Alternative.
@chardt Die Fanbase ist größer als man denkt von Kleinsynthis. Korg Volcas und Produkte von Teenage-Engineering liefern den Beweis. Der Vongon Replay ist weder klanglich noch optisch meines, aber wird seine Fans finden. Das dieser aus Aluminium besteht ist schon mal sehr löblich. Im Vergleich zu Geräten von Modal oder Behringer finde ich den Preis allerdings ebenfalls sehr hoch angesiedelt. Was bekommt man alles für 900€ von Behringer? Viel!
@Filterpad Ich mag ja auch manche von den kleinen Dingern, z.B. habe ich einen Volca Key: Für deutlich weniger als 200€ krieg ich da ein kleines Spaß-Teil, das z.B. meinem Microbrute (mit MIDI-Out-Mod) zu mehr Oszis verhilft, also echten Nutzen bringt. Der Replay soll klanglich in Richtung Juno-6 und Co gehen, deshalb mein Vergleich mit dem JU-06a: Letzterer kostet die Hälfte und bietet viel mehr. Und dann gibt’s eben noch Modal, Microfreak, Behringer, …
Wo ist also der Appeal vom Replay? Ist es wirklich nur „Hat außer mir (fast) keiner“? Oder ist das Teil einfach für Vogonen gemacht? 😁
Ziemlich belanglos.
Oh Gott! Die nächste Stufe sind universelle Controller-Keyboards die mehrere Plugins hosten können. Das Spielzeug hier ist für die Tonne.
@Kazimoto Ich gebe schüchtern zu bedenken, dass unter gewissen Umständen der von Dir genannte Controller vielleicht sogar sinnvoll wäre. Ich denke da an »Maschine+« und »Ableton Push3 Standalone«.
Deinen letzten Satz unterstreiche ich dagegen vorbehaltlos. 😀
Am witzigsten finde ich gerade auf YouTube diverse YouTuber, die sich wegen diesem Dingens überschlagen mit Lob. Ich denke mir meinen Teil (»Was bitte ist jetzt an DIESEM Sound …«, aber na gut). Vermutlich wird man von diesem Teil danach nie wieder etwas auf YouTube sehen.
Würde ich mir das kaufen? Ich sehe auf den Preis, bekomme einen kleinen Schock und denke mir dann: »Her mit dem … Modal Argon/Carbon8! Schnell!«
meine Gedanken dazu: Wer hat das zusammengebaut? Design hin oder her, aber
bei dem Produkt komme ich mir ziemlich veräppelt vor. Ich sehe die Geräte von TE schon kritisch,
auch was das Preis/Leistungverhältnis betrifft, aber hier schüttle ich nur den Kopf.
Meine Meinung: Für das Geld ein WE mit der ganzen Familie (inkl. Shoppinggutschein)😀
liebe nette Grüße
@Viertelnote
> […] Meine Meinung: Für das Geld ein WE mit der ganzen Familie (inkl. Shoppinggutschein)😀
AUSGEZEICHNETER Gedanke! 💪🙂👍
< "Zumindest sieht er anders aus" >
Stimmt. Aber nicht gut…
Erinnert mich stark an diese Ramschtische auf Flohmärkten, wo versucht wird, Omas alten Küchenmixer loszukloppen.
„Das ist nur ein bisschen Flugrost. Knethaken? Nee, hamwer keine mehr gefunden. Kostet aber auch nur einen Zwanni, für so ein fast antikes Stück doch ein Schnapper…!“
Geil wäre noch ein eingebautes Festnetztelefon mit Wählscheibe. Dann würde ich doch noch mal drüber nachdenken… 🙂
Mal nicht ganz ohne Ironie gefragt: Was soll das sein?
https://www.youtube.com/watch?v=9AVGOCgCNRc
@Merle Spontan frage ich mich: Was macht dieser Samurai ohne Schwert im Hauptberuf? Verkaufsschwätzer bei Teleshopping Kanälen wie QVC, HSE oder wie die sonst noch heißen?
Trotzdem und ohne Ironie: Danke für den Link :-)
@SynthNerd Er wäre definitiv der beste Verkäufer 😅
@SynthNerd hab mir das Video ganz angeschaut und glaube, dass „Samurai“ hier den Synth mit einer gehörigen Portion Ironie und Spott erklärt. Ich musste immer wieder lachen, wie „toll“ er das klackernde Geräusch der Tastatur findet („…klickidiklack!“).😅
„…the greatest Synth of all time – and tomorrow we have a new greatest Synth of all time“
Wenn heute nicht der 23.03. wäre, hätte ich den Synth so tatsächlich eher als Aprilscherz gehalten!
Da ist alles total daneben gegangen!
@Phoenix YODA haste Recht 🙂
@SynthNerd Sieht man auch am Titel des Videos: „The Shilling“, abgeleitet von „Shill“:
„Eine Person, die vorgibt, ein unparteiischer Kunde oder Unterstützer eines Unternehmens, Produkts oder einer Dienstleistung zu sein, typischerweise auf betrügerische oder irreführende Weise.“
;)
@Jeanne Ich danke für eure berechtigten Hinweise mit einem dreifachen Klickedicklack 🙂
Hat unser Planet nicht schon genug Müllberge? Derartigen Mist braucht doch kein Mensch – und das gilt für zahlreiche andere „stylische Gadgets“ ebenso… Für solch dümmliche „Innovationen“ werden Resourcen verschwendet und noch mehr Müll produziert. Hersteller und Käufer sind dabei gleichermaßen verantwortlich. Eine Schande.
Einen Aufkleber von APPLE drauf und das Konzept wird zum Renner .
Hübsch aber sinnlos .
Man kann’s ja mal versuchen. 900€, was träumen die nachts?
Hmm. Ich mag den Sound, aber nicht den Preis. Schrauben die das Ding von Hand zusammen?
Was die Beschriftung betrifft: ist doch im Grunde ein interessantes Experiment. Die Frage stellt sich: braucht man die Beschriftung wirklich? Ich würde behaupten, das ich jeden Poti und Knopf an meinem Nord Lead A1 auswändig kenne und keine Beschriftung mehr brauche. Den bediene ich im Dunkeln. Vermutlich lernt man die Funktion der Bedienelemente ziemlich schnell und braucht sie dann nicht mehr.
@Jazzheini Same, vielleicht ist das auch die Idee dahinter. Und die 2593541 Shortcuts stehen eh nicht drauf …
dafür kaufe ich mir lieber 19 Stangen Goldfield Zigaretten bei lidl
Klingt wie er aussieht