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Workshop: Welches Plektrum für welchen Stil?

(ID: 228240)

Dicke Plektren

Viele Jazzgitarristen bevorzugen sehr dicke Picks. Diese erzeugen einen vergleichsweise warmen Ton (weiche Höhen, satte Bässe). Bekannte Varianten von dicken Picks wären z.B.: Jazz 2,5 mm, Dunlop Jazz III, Dunlop Big Stubby 3.0, V-Picks. Im sogenannten „Gipsyjazz“ sind Picks der Firma wegen sehr beliebt, da sie genau auf die Bedürfnisse dieses Stils eingehen. Aber auch Dunlop Jazztone 208  oder Dunlop Gator Grip Plektren 1,50 mm werden im Jazzbereich häufig gesichtet.

Plektren für Bass

Auch Bassisten setzten gerne einmal ein Plektrum ein, um einen gewissen Sound zu erzeugen. Die Finger erzeugen meist einen weicheren Ton aufgrund des Kontaktes der Fingerkuppen (Fleisch) mit den Saiten. Der Einsatz eines Plektrums ist besonders im Rockbereich zu finden und erzeugt einen etwas trockeneren Ton. Für den Bass empfiehlt sich eher ein härteres Pick, da mit den dicken Basssaiten auch recht viel Masse bewegt werden muss.

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Etwas über abgerundete Plektren

Nicht immer nur die Stärke, sondern auch das Material des Plektrums macht große Unterschiede. So kann ein etwas dünneres Pick aus einem sehr festen Plastik sich durchaus so anfühlen, als würde man vergleichsweise ein deutlich dickeres Pick aus einem weicheren Plastikmaterial benutzen. Nicht unwichtig ist auch der Grad der Abrundung. Das Pick, das z.B. Tommy Emmanuel benutzt (D’Andrea PRO-385 Pro Plec 1.5mm), ist relativ groß, ca. 1,55 mm stark und besitzt stark abgerundeten Kanten. Diese sorgen für einen sehr warmen Ton.

— Tommy Emmanuel Signature Pick —

Das Daumenpick

Viele Gitarristen setzen auch gerne ein Daumenpick ein. Im Stil des Folkpickings ist dieses eine sinnvolle und oft gesehene Maßnahme, um dem alternierenden Bass mehr Durchsetzung zu verleihen. Hier lohnt es sich, z.B. Merle Travis, Chat Atkins, Tommy Emmanuel u.a. anzusehen.

— Daumenpicks in verschiedenen Ausführungen —

Die Extreme

Eine in diesem Zusammenhang anzuführende Ausnahme stellt sicherlich der legendäre Brian May von Queen dar, der zum Spielen eine britische Sixpence-Münze einsetzt. Vor der Umstellung auf Euro hatte er sich sicherlich noch einige Exemplare aufbewahren können, die Abnutzung bei einer Münze ist außergewöhnlich gering. Der Sound wird dadurch sehr glasig, da das harte Metall viel Höhen erzeugt. Sollte man das Pick einmal vergessen, ist eine Münze nicht der schlechteste Notnagel. Diese ist außerdem stets verfügbar.

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Die Hybridtechnik

Bekannte Gitarristen, die mit einem Pick (oder Daumenpick) auch viel Solo mit der sogenannten Hybridtechnik spielen, sind u.a. Nils Lofgren (früher Solo, Hit mit „No Mercy“, jetzt bei Bruce Springsteens E-Street Band) und Brent Mason, der seit den 1990ern quasi jeden Country orientierten Tonträger einspielte.

Die Finger

Wie so oft, Ausnahmen bestätigen die Regel. Einige u.a. außergewöhnlich erfolgreiche Gitarristen kümmern sich nicht um den Rest der Welt und gehen ihren eigenen Weg abseits von allem Gewöhnlichen. Man denke nur an Mark Knopfler oder Jeff Beck. Beide sind Vorbilder für Millionen von Gitarristen und benutzen keinerlei Pick. Jeff Beck etablierte seinen extrem persönlichen Sound mit dem exzessiven Gebrauch des Vibratohebels seiner Strat erst, nachdem er kein Plektrum mehr einsetzte (er schlägt die Saiten mit dem Daumen an, dämpft die nicht benötigten Saiten mit der Handkante, der Zeigefinger bedient den Vibratohebel und der kleine Finger dreht oft gleichzeitig noch am Volume-Regler). Da wäre ein Pick nur im Weg. Sehr mutig, seine Technik nach vielen Jahren des Spielens und nach Erreichen eines gewissen Bekanntheitsgrades schließlich noch umzustellen. Auch Mark Knopflers einzigartiger Stil und Sound wäre niemals mit dem Gebrauch eines Picks möglich. Die Finger erzeugen einen absolut natürlichen Sound, da jeder Finger eine geringfügig andere Klangfarbe produziert und so entsteht ein sehr lebendiges Klangbild.

 

Hier unsere Workshops auf einem Blick:

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Plektren gehen ziemlich schnell verloren… auf der Bühne erst recht, aber auch in Proberaum und im Studio… deswegen sollte man ggf. darauf achten, dass die Plektren farblich sehr hell und grell gestaltet sind. Sonst findet man die nicht wieder.

    • Profilbild
      Aljen AHU

      Nach gut zwei Jahren darf ich hier eine Anmerkung von Radio Eriwan einsetzen: im Prinzip ja, aber es gibt zwei Sorten Menschen – die einen verlieren ihre Plektren dauernd auf Nimmerwiedersehen, die anderen haben noch nie im Leben _wirksam_ ein Plektron verloren. Das ist, vermute ich, wie bei den Fotografen mit Objektivdeckeln. Ich habe noch nie einen solchen Deckel _wirksam_ verloren –nicht im Beruf, nicht in der Freizeit. Die Dinger rollten mir weg, teils bis an den Rand eines Abgrunds. (Plektren rollen immerhin eher selten.) Entweder sie fingen sich selber oder jemand fing sie für mich auf. In schönsten Fällen brachte mir jemand schon mal den Deckel nach zwei Tagen ins Zelt vorbei, nach dem Motto: „Ich hab mir schon gedacht, dass es deines sein muss“. (Einmal auf den Lofoten, einmal in den Alpen geschehen). Dabei bin ich eigentlich ein amtlich anerkannter Chaot. So habe ich noch den Deckel meines ersten „echten“ Objektivs da, nicht mehr verwendbar, die Dinger nutzen nämlich auch ab. Gerade vermisse ich den Deckel von meinem Kamlan 50 mm f/1.1. Der findet sich garantiert auch noch.

      I apologise the offtopic.

  2. Profilbild
    drbach

    Grossbritannien hat nie auf Euro umgestellt, die waren stets dem Pfund treu, somit hat und wird Brian May stets sein passendes Plektrum haben ;-)

    • Profilbild
      og_penson

      @drbach Die Sixpence Münze, die er ausschließlich benutzt, wurde allerdings 1980 aus dem Verkehr gezogen. Da nützt die Pfund-Treue auch nix.

  3. Profilbild
    griottier

    Und dann ist da noch Chris Broderick mit seinem Pick Clip. Ein Review von Axel Ritt, das waere doch mal was.

  4. Profilbild
    Shedayya

    Mal eine Noob-Frage: was benutzen denn Metalheads (vor allem Black Metaller) für tremolo picking?

    • Profilbild
      Johannes Krayer RED

      @Shedayya Hallo Ruby,
      das lässt sich nicht generell sagen. Da hat jeder so seine persönlichen Vorlieben, die selbst ermitteln werden müssen. Medium bis Heavy Picks, sollten es aber schon sein.

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